Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: CCC-Analyse des Staatstrojaners - Programmierter Verfassungsbruch  (Gelesen 7856 mal)

messie

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Re: CCC-Analyse des Staatstrojaners - Programmierter Verfassungsbruch
« Antwort #15 am: 11 Oktober 2011, 15:37:34 »

Leider. Wäre zu schön gewesen, wirklich mal jemanden dingfest zu machen, der der Verfassung unseres Staates tatsächlich schaden möchte.

du meinst wirklich, dass ist EINER?

Nun, EINER wäre schon mal besser als KEINER ;)
Wenn's ne Befehlsempfängerkette gewesen sein sollte, dann liefe es letztendlich ja doch auf nur einen hinaus, der Rest sagt dann ja eh "naja, war Order von oben, also mussten wir ja".
Da braucht es nicht mal mehr eines Godwins, um sowas Kacke zu finden.  >:(
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Eisbär

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Re: CCC-Analyse des Staatstrojaners - Programmierter Verfassungsbruch
« Antwort #16 am: 11 Oktober 2011, 15:42:53 »

und das von seiten der legislativen organe in diesem staat.
Es waren Organe der Exekutive. Nicht, daß das weniger schlecht wäre...
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sYntiq

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Re: CCC-Analyse des Staatstrojaners - Programmierter Verfassungsbruch
« Antwort #17 am: 11 Oktober 2011, 16:02:38 »

Gar nicht so falsch. In der Süddeutschen Zeitung war jedenfalls folgendes zu lesen: "Um Geld zu sparen, hatten Behörden einige Beamte gebeten, in ihrer Freizeit eine Software für Observationssysteme zu entwickeln."
Laut Spiegel klingt das alles aber schon wieder anders: http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,791112,00.html
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danny

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Re: CCC-Analyse des Staatstrojaners - Programmierter Verfassungsbruch
« Antwort #18 am: 12 Oktober 2011, 15:18:19 »

ein fall aus hamburg ist nun bekannt geworden, angeblich wäre die software auf dem betroffenen rechner aber nie zum einsatz gekommen:
klick!
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messie

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Re: CCC-Analyse des Staatstrojaners - Programmierter Verfassungsbruch
« Antwort #19 am: 12 Oktober 2011, 16:32:13 »

Wir werden in den nächsten Tagen sicher noch so einige *hust* "interessante" Ausreden serviert bekommen. Eine davon ist beispielsweise seitens des Herstellers der Software, er glaubt doch allen Ernstes, dass er ja nur liefern würde was bestellt werden würde, ob dies dann illegal gewesen ist wäre nicht sein Bier:

DigiTask wehrt sich gegen Inkompetenz-Vorwurf

Neben dem nicht so wirklich glaubhaften "die Software ist 3 Jahre alt, natürlich war sie nicht auf dem heutigen Stand", zumal alles, das als "dilettantische Programmierung" vom CCC bemängelt wurde, auch vor drei Jahren bereits dilettantisch gewesen wäre. ;)
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Multivac

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Re: CCC-Analyse des Staatstrojaners - Programmierter Verfassungsbruch
« Antwort #20 am: 12 Oktober 2011, 19:55:36 »

also es muß doch genau zu klären sein, ob der fehler auf der seite von digitask oder der regierung liegt. die beiden haben ja sicher einen vertrag gemacht, in dem steht, was digitask entwickeln soll. bzw. wenn digitask was bereits vorhandenes verkauft hat, mußte digitask doch irgendwo schriftlich dargelegt haben, um was für eine art des produkt es sich handelt und was es kann. wenn es mehr kann, als beschrieben bzw. von der regierung im vertrag festgehalten und damit vertraglich gewünscht, ist digitask schuld. wenn nicht, die regierung.

ganz einfach !

(warum bin ich eigentlich nicht bundesjustizministerin geworden ?  :o )
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messie

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Re: CCC-Analyse des Staatstrojaners - Programmierter Verfassungsbruch
« Antwort #21 am: 12 Oktober 2011, 19:59:28 »

Naja, wer weiß wie gut die Verträge formuliert sind.
Wenn die so aussehen wie das Ding programmiert ist, dann gute Nacht  ;D
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sYntiq

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Re: CCC-Analyse des Staatstrojaners - Programmierter Verfassungsbruch
« Antwort #22 am: 12 Oktober 2011, 20:19:55 »

Mal ein paar Gedanken dazu: Was hat Digitask da geliefert? Es kann durchaus sein dass sie völlig unbedarft und teilweise "zu recht" der Meinung sind das alles gesetzeskonform war, denn: Zum Staatstrojaner gehören quasi 2 Programme. Einmal der Trojaner, der beim Verdächtigen installiert wird, und einmal das Frontend, welches die Behörde hat und womit der Trojaner gesteuert wird. Wenn DigiTask jetzt immer den gleichen Trojaner genommen hat, aber einfach je nach Anforderung ein anderes Frontend ausgeliefert hat, welches dann wirklich nur die gesetzeskonformen Möglichkeiten zulässt, dann sind deren Aussagen ja gar nicht sooo falsch.("Hier, sehen sie sich das Frontend an. Nur ein Knopf für "Skype Gespräche mitschneiden. Das Ding konnte also gar nichts anderes und alles war gesetzeskonform")
Problem ist halt nur dass es findigen "Hackern" etc. völlig egal ist was das Frontend alles kann, da sie auf den Trojaner abzielen.

Der CCC hatte ja auch nur den Trojaner und musste sich das Frontend selbst zusammenbasteln.

Wenn es so abgelaufen ist, dann war es einfach nur komplette Blödheit, da halt "vergessen" wurde auch den Trojaner immer wieder anzupassen.

Allerdings: Warum hat das Ding überhaupt je Funktionen bekommen die illegal sind?
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Re: CCC-Analyse des Staatstrojaners - Programmierter Verfassungsbruch
« Antwort #23 am: 12 Oktober 2011, 20:49:11 »

ha, so einen ähnlichen gedankengang hatte ich mir unbedarfterweise auch schon im kopf - nur ohne fachbegriffe - zurechtgebastelt. also daß die im ministerium eine programmoberfläche haben, die nur bestimmtre dinge zuläßt, aber der ccc ja tief in den code ging, der theoretisch viel mehr kann. daher dachte ich, alles sei roger. daß hacker das nutzen können, daran dachte ich nicht.

aber wie ist das: muß man eine software überhaupt hackergelegenheitsfrei anbieten ?

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t_g

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Re: CCC-Analyse des Staatstrojaners - Programmierter Verfassungsbruch
« Antwort #24 am: 12 Oktober 2011, 21:46:51 »

Wenn es so abgelaufen ist, dann war es einfach nur komplette Blödheit, da halt "vergessen" wurde auch den Trojaner immer wieder anzupassen.
so sehr ich den Aussagen über die Inkompetenz von DigiTask auch glaube: so dämlich, eine Funktion dadurch zu "deaktivieren", dass man sie im Frontend nicht zugänglich macht, sind selbst die nicht. Das wäre eine sehr dreiste Ausrede. Und die Funktion zum Nachladen weiterer Programmteile sollte eigentlich schon ausreichen, um alle Verfahren, die mit Hilfe dieser Software geführt wurden, für nichtig erklären zu lassen. Schließlich wäre es erst durch diesen Trojaner möglich, dass Fremde aus welchen Gründen auch immer illegale Software auf den PC laden.
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messie

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Re: CCC-Analyse des Staatstrojaners - Programmierter Verfassungsbruch
« Antwort #25 am: 12 Oktober 2011, 22:00:52 »

Die Diskussion auf Spiegel Online zum Thema kann man mit recht großem Amüsement verfolgen: "Wieso soll die Firma schuld sein? Wenn jemand eine Waffe vertreibt ist er doch auch nicht schuld, dass jemand anders damit Amok läuft". Jaaa, klar ...

Der dezente Hinweis, dass Minen bauen in Deutschland ja verboten wäre und das, was sie da bauten dem gleichkäme, sie also eine von vorneherein illegale Software produzierten, wird von den Unkenrufern selbstverständlich ignoriert. ;)

Ich wäre ja gerne fitter im Thema, aber finde es dennoch enorm spannend, was noch so alles ans Licht kommt dazu.
Offenbar wurde da eine Million Euro (Steuergeld!) bezahlt für eine Software, die nicht einmal ein Hundertstel des Betrages wert ist ...
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Ookami

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Re: CCC-Analyse des Staatstrojaners - Programmierter Verfassungsbruch
« Antwort #26 am: 12 Oktober 2011, 22:13:24 »

Wir werden alle sterben!
(ich glaub das ist das Einzige, was noch nicht dazu gesagt wurde.)
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Re: CCC-Analyse des Staatstrojaners - Programmierter Verfassungsbruch
« Antwort #27 am: 13 Oktober 2011, 10:38:15 »

ich hab jetzt in nder faz sonntagszeitung gelesen, daß digitask  den teil der software, der für das raufladen von weiterer software verantwortlich ist, dermaßen fragmentiert und über den rechner verstreut hat, daß es fast klar ist, daß sie diese funktion des programmes schwer auffindbar machen wollten.

meine idee dazu: vielleicht haben die softwareentwickler auf bestehende software-bausteine zurückgegriffen und aus routine oder doofheit einfach so einen programmteil reingeschrieben ? ist das denkbar ?
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t_g

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Re: CCC-Analyse des Staatstrojaners - Programmierter Verfassungsbruch
« Antwort #28 am: 13 Oktober 2011, 10:39:15 »

meine idee dazu: vielleicht haben die softwareentwickler auf bestehende software-bausteine zurückgegriffen und aus routine oder doofheit einfach so einen programmteil reingeschrieben ? ist das denkbar ?
nein. Sowas bringt man nicht "aus Versehen" rein. Sicher nicht.
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Multivac

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Re: CCC-Analyse des Staatstrojaners - Programmierter Verfassungsbruch
« Antwort #29 am: 13 Oktober 2011, 10:46:59 »

naja, ich hab schon pferde kotzen sehen. also anders: medizinprofessoren, die totalen unsinn anweisen, die bescheuerte experimente machen, die stuß in veröffentlichungen zusammenschreiben etc. also wundern täts mich echt nicht, daß da pure blödheit am werk war (was man ja in schland bei fast allen öffentlichen arbeitgebern/ämtern/behörden wiederfindet).
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