Welcome to the EightiesGothic, Industrial und Black MetalWiederholungen: 07.10.2011 um 03:40Welcome to the Eighties(Deutschland, 2009, 52mn)ZDFRegie: Tom TheunissenDie 80er waren das Jahrzehnt der Jugendkulturen: Ob Punker, Popper, Waver, Ökos, Heavies, Grufties, Acid-Jünger oder Hip-Hop-Heads. Sie alle hatten ihren Sound und ihre Kleidungscodes. "Welcome to the Eighties" ist die erste umfassende TV-Darstellung der musikalischen Entwicklung der 80er Jahre. Die sechsteilige Dokumentationsreihe bettet die musikhistorische Aufbereitung in den zeitgeschichtlichen Rahmen ein und erzählt so, wie wir wurden, was wir sind - wurden doch in den 80er Jahren jene popkulturellen Gleise gelegt, auf denen wir heute noch reisen. Heute: In einer Zeit, die sich so gerne ganz der Schönheit, Mode und dem Stil verschreiben möchte, hinterfragen junge Musiker und Künstler die Rolle des Menschen und seiner Existenz nüchtern, sachlich, spaßfrei und grundlegend. In Manchester, Sheffield, Coventry, Berlin und natürlich London finden Bands wie Joy Division, Siouxie and the Banshees, Cabaret Voltaire, Throbbing Gristle und später Bauhaus, The Cure, The Jesus and Mary Chain oder Xmal Deutschland unterschiedlichste Ausdrucksformen, die empfundene Depression und Dunkelheit zu inszenieren."Gothic, Industrial & Black Metal" gibt sich den düsteren Seiten der 80er Jahre hin. Endzeitstimmung herrscht, man fürchtet die Apokalypse: Das Atomkriegsszenario wie auch die rasante Umweltzerstörung befördern die intensive Auseinandersetzung mit dem Tod und dem Körperlichen. Einerseits verspielt, eine dunkle Glam-Rock-Variante im Fetischlook zelebrierend, andererseits mit allem Jenseitigen kokettierend, versammeln sich in Clubs wie dem Londoner Batcave zwielichtige Gestalten. Weiß geschminkt und schwarz gewandet träumen sie von Vampiren und Hexen und wabern zum Sound von Siouxie and the Banshees, Bauhaus oder The Cure über die Tanzfläche. Man nennt sie Gothics oder Grufties - soweit das Klischee."Welcome to the Eighties" erforscht jedoch die Tiefendimension einer gleichermaßen umstrittenen wie bis heute eifrig adaptierten Jugendkultur. Einer musikalischen Vielfalt, die die Experimente der Postpunk- und Synthie-Ära radikalisiert. Killing Joke, die mit "Love Like Blood" und der Titelmelodie der Serie, "Eighties", einem äußerst kritischen Song über die Dekade, zentrale Hymen des Jahrzehnts schufen, kommen ebenso zu Wort wie Cabaret Voltaire, Mitbegründer des "Industrial"-Sounds oder die französischen Fetisch-Avangardisten des Industrial, Die Form. Denn die Grenzen zwischen den Genres sind fließend, und mit maschinell wirkenden Klängen werden die harten Seiten des späteren Techno in Industrial und Electronic Body Music vorweggenommen. Der Film lässt sich nicht schrecken und begibt sich auch tief hinein in die missverständliche und provozierende Welt des Black Metal, der mit satanistischen und okkulten Elementen spielt.Und da Spannung aus Gegensätzen entsteht und Kontraste das Sujet erhellen, hat Autor Tom Theunissen auch Sydne Rome besucht, jene Aerobicikone, die in pink- und mintfarbenen Stretchklamotten das Volk zu Fitness verhalf. Ist doch die finstere Welt der Gothics, des Industrials und des Black Metals bewusster Gegenentwurf zu Tennisstirnband, Fitnesswahn und der Ellenbogenmentalität jener Zeit."Welcome to the Eigthies" ist die erste umfassende Darstellung der Entwicklung der Popmusik in den 80er Jahren. Fernab von Zauberwürfel und Chart-Show-Entertainment und ohne jeden Anspruch auf enzyklopädische Vollständigkeit vollzieht die Reihe in sechs Folgen die zentralen und qualitativ neuen, popkulturellen Strömungen der 80er Jahre nach - von der vom Punk initiierten, kreativen Explosion der frühen 80er bis hin zu einem neuen und bahnbrechenden Dancefloor-Geschehen rund um die House- und Acidszene. Dabei wird deutlich, wie stark wir heute von der Musik des angeblich so unkreativen Jahrzehnts beeinflusst und bestimmt werden.Die Gliederung folgt einer lockeren Chronologie und orientiert sich an dominierenden Musikstilen. Die Erzählweise ist exemplarisch, nicht lexikalisch - sucht das Typische, Stilbildende, Anknüpfungsfähige, nicht das Solitäre. Im Mittelpunkt stehen das Selbstverständnis und die "Philosophie" der jeweiligen Szenen. In einer Kombination aus Zeitzeugeninterviews mit Protagonisten und "Machern", teils raren Archivmaterialien und aufwendigen Inszenierungen entsteht so das Panorama der Zeit, in der die Geschichte unserer Gegenwart geschrieben wurde.
noch schicker, weil spezifischer (Thema: synthpop/rock/wave, allerdings komplett englisch) finde ich die BBC Produktion Synth Britannia
in der tat, ein empfehlenswertes format.noch schicker, weil spezifischer (Thema: synthpop/rock/wave, allerdings komplett englisch) finde ich die BBC Produktion Synth Britannia
snakepit: guckst du hier : http://www.youtube.com/watch?v=LAvVFDkvxsk