Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: 28.09.2011 arte TV: Welcome to the Eighties - Gothic, Industrial und Black Metal  (Gelesen 7592 mal)

TimemasterTim

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Mal ein TV-Tipp für morgen. Könnte ganz interessant werden. Ich habe letzte Woche zufällig in die Folge über Hip Hop reingeschaltet, und das war sehr spannend.

Zitat
Welcome to the Eighties
Gothic, Industrial und Black Metal


Wiederholungen:
07.10.2011 um 03:40
Welcome to the Eighties
(Deutschland, 2009, 52mn)
ZDF
Regie: Tom Theunissen


Die 80er waren das Jahrzehnt der Jugendkulturen: Ob Punker, Popper, Waver, Ökos, Heavies, Grufties, Acid-Jünger oder Hip-Hop-Heads. Sie alle hatten ihren Sound und ihre Kleidungscodes. "Welcome to the Eighties" ist die erste umfassende TV-Darstellung der musikalischen Entwicklung der 80er Jahre. Die sechsteilige Dokumentationsreihe bettet die musikhistorische Aufbereitung in den zeitgeschichtlichen Rahmen ein und erzählt so, wie wir wurden, was wir sind - wurden doch in den 80er Jahren jene popkulturellen Gleise gelegt, auf denen wir heute noch reisen. Heute: In einer Zeit, die sich so gerne ganz der Schönheit, Mode und dem Stil verschreiben möchte, hinterfragen junge Musiker und Künstler die Rolle des Menschen und seiner Existenz nüchtern, sachlich, spaßfrei und grundlegend. In Manchester, Sheffield, Coventry, Berlin und natürlich London finden Bands wie Joy Division, Siouxie and the Banshees, Cabaret Voltaire, Throbbing Gristle und später Bauhaus, The Cure, The Jesus and Mary Chain oder Xmal Deutschland unterschiedlichste Ausdrucksformen, die empfundene Depression und Dunkelheit zu inszenieren.

"Gothic, Industrial & Black Metal" gibt sich den düsteren Seiten der 80er Jahre hin. Endzeitstimmung herrscht, man fürchtet die Apokalypse: Das Atomkriegsszenario wie auch die rasante Umweltzerstörung befördern die intensive Auseinandersetzung mit dem Tod und dem Körperlichen. Einerseits verspielt, eine dunkle Glam-Rock-Variante im Fetischlook zelebrierend, andererseits mit allem Jenseitigen kokettierend, versammeln sich in Clubs wie dem Londoner Batcave zwielichtige Gestalten. Weiß geschminkt und schwarz gewandet träumen sie von Vampiren und Hexen und wabern zum Sound von Siouxie and the Banshees, Bauhaus oder The Cure über die Tanzfläche. Man nennt sie Gothics oder Grufties - soweit das Klischee.
"Welcome to the Eighties" erforscht jedoch die Tiefendimension einer gleichermaßen umstrittenen wie bis heute eifrig adaptierten Jugendkultur. Einer musikalischen Vielfalt, die die Experimente der Postpunk- und Synthie-Ära radikalisiert. Killing Joke, die mit "Love Like Blood" und der Titelmelodie der Serie, "Eighties", einem äußerst kritischen Song über die Dekade, zentrale Hymen des Jahrzehnts schufen, kommen ebenso zu Wort wie Cabaret Voltaire, Mitbegründer des "Industrial"-Sounds oder die französischen Fetisch-Avangardisten des Industrial, Die Form. Denn die Grenzen zwischen den Genres sind fließend, und mit maschinell wirkenden Klängen werden die harten Seiten des späteren Techno in Industrial und Electronic Body Music vorweggenommen. Der Film lässt sich nicht schrecken und begibt sich auch tief hinein in die missverständliche und provozierende Welt des Black Metal, der mit satanistischen und okkulten Elementen spielt.
Und da Spannung aus Gegensätzen entsteht und Kontraste das Sujet erhellen, hat Autor Tom Theunissen auch Sydne Rome besucht, jene Aerobicikone, die in pink- und mintfarbenen Stretchklamotten das Volk zu Fitness verhalf. Ist doch die finstere Welt der Gothics, des Industrials und des Black Metals bewusster Gegenentwurf zu Tennisstirnband, Fitnesswahn und der Ellenbogenmentalität jener Zeit.

"Welcome to the Eigthies" ist die erste umfassende Darstellung der Entwicklung der Popmusik in den 80er Jahren. Fernab von Zauberwürfel und Chart-Show-Entertainment und ohne jeden Anspruch auf enzyklopädische Vollständigkeit vollzieht die Reihe in sechs Folgen die zentralen und qualitativ neuen, popkulturellen Strömungen der 80er Jahre nach - von der vom Punk initiierten, kreativen Explosion der frühen 80er bis hin zu einem neuen und bahnbrechenden Dancefloor-Geschehen rund um die House- und Acidszene. Dabei wird deutlich, wie stark wir heute von der Musik des angeblich so unkreativen Jahrzehnts beeinflusst und bestimmt werden.
Die Gliederung folgt einer lockeren Chronologie und orientiert sich an dominierenden Musikstilen. Die Erzählweise ist exemplarisch, nicht lexikalisch - sucht das Typische, Stilbildende, Anknüpfungsfähige, nicht das Solitäre. Im Mittelpunkt stehen das Selbstverständnis und die "Philosophie" der jeweiligen Szenen. In einer Kombination aus Zeitzeugeninterviews mit Protagonisten und "Machern", teils raren Archivmaterialien und aufwendigen Inszenierungen entsteht so das Panorama der Zeit, in der die Geschichte unserer Gegenwart geschrieben wurde.


arte - Programm
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"Ich würde nur an einen Gott glauben, der zu tanzen verstünde." (Friedrich Nietzsche)

seinschi

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Die komplette Staffel gabs bereits vor einem jahr (6 Folgen oder so) und ist wirklich zu empfehlen
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robertianjim

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in der tat, ein empfehlenswertes format.
noch schicker, weil spezifischer (Thema: synthpop/rock/wave, allerdings komplett englisch) finde ich die BBC Produktion Synth Britannia

nightnurse

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noch schicker, weil spezifischer (Thema: synthpop/rock/wave, allerdings komplett englisch) finde ich die BBC Produktion Synth Britannia

\o/ der TV-Abend ist gesichert!
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Das klingt gut! Morgen also Fernsehabend.
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nightnurse

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 Synth Britannia

Angucken, alle, aber flotti!  :)

Das ist mal n schönes Stück TV, und nicht nur, weil´s um meine Art von Musik geht.


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käx

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für die, die es verpasst haben: alle folgen gibt's auch bei you tube.
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snakepit

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in der tat, ein empfehlenswertes format.
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cool, danke :-)
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snakepit

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ähm, läufts nun heute auf arte, oder wie jetzt!?
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käx

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snakepit: guckst du hier : http://www.youtube.com/watch?v=LAvVFDkvxsk   :)
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Kaffeebohne

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in der tat, ein empfehlenswertes format.
noch schicker, weil spezifischer (Thema: synthpop/rock/wave, allerdings komplett englisch) finde ich die BBC Produktion Synth Britannia

snakepit: guckst du hier : http://www.youtube.com/watch?v=LAvVFDkvxsk   :)

DANKE für die Links!  :)
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snakepit

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joa, die arte-reportage war ganz nett....
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t_g

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ich fand es ganz großartig,auf was für eine sarkastische Weise L'ame Immortelle eingestreut wurde! xD
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Kallisti

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Und man konnte mal wieder sehr schön sehen, wieviel Show da ganz normale menschliche Schwächen übertüncht, überdecken soll oder werden will ...  ::)

Ganz großartiges Beispiel die Lahmen Unsterblichen - mit denen ich mich bisher noch nicht wirklich auseinandergesetzt hab - jetzt weiß ich auch, warum! Kommen die aus Österreich? Also nichts gegen Österreicher - aber ... die doch etwas korpulente Tante hat ja wohl nicht mal mit viel Wohlwollen eine Stimme - anders gesagt: das kann man nicht als "Gesang" bezeichnen.

Dann auch Celtic Frost (?) - ich meine: ja, sicher, da gibt es Leute, die hatten eine "schwere Kindheit" - davon können so einige ein Liedchen singen ... Und ja sicher - es ist durchaus gut, besser, seine "Schmerzen", seine Wut, seinen Frust, Aggressionen "kreativ" und "konstruktiv" in "Kunst" umzusetzen - zu sublimieren, wie man so schön sagt. Besser, als jemand Unschuldigem die Visage zu ruinieren oder andere Körperbereiche zu beschädigen, Amok zu laufen, sich selbst zu misshandeln, sich Sekten, Terroristen, "Faschisten" oder sonstigen menschengemachten Katastrophen anzuschließen, unterzuordnen, in deren Dienst zu stellen (die Aufzählung erhebt selbstverständlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit  ;D ) - keine Frage.


Nur - ich wage doch in Frage zu stellen, was alles - welche Auswüchse ... - aus welchen Gründen, anhand welcher Kriterien tatsächlich die Bezeichnung "Kunst" dann doch noch verdient (hat) - oder bzw. was eben nicht!! (Rhethorische Frage, daher: kein Fragezeichen am Satzende.)


Und: muss es eigentlich immer hässlich, brachial, überlaut und zerstörerisch, völlig kaputt ... ... ...  sein - ist es nicht letztlich doch ein bisschen einfallslos, das (sowas) dann damit zu begründen (und rechtfertigen zu wollen?), dass es nun mal aber in der eigenen "Psyche" genau so aussehe und/oder in "der Welt da draußen" (ja, dass die weitflächig ziemlich scheisse und alt aussieht, ist ja auch mir doch hinreichend bekannt  ;D ) und man das also nur (im einen Fall) rauslasse bzw. (im anderen) "spiegele"/wiedergebe - umgesetzt also in "Musik", in Kunst - oder: was man es so zu nennen sich tatsächlich traut!!! ^^

Oder ist es manchen Leuten einfach egal - Hauptsache, man selbst kann sich austoben, ausleben, eine Show abziehen, sich verkleiden, seine Aggressionen rauslassen - und DAS DANN AUCH NOCH ZU GELD MACHEN! ? ! ? - Klar, das is natürlich clever.  Aber Kunst ... - ich weiß ja nich ... ^^


Die Ältergewordenen haben teils ja selbst eingestanden, dass sie damals rumexperimentierten, selbst nicht so genau wussten, was das (noch) werden soll, wohin es führt ... - also: das is ja nett: als narzisstische Selbstdarstellung bzw. Selbsttherapie - als/auf dem Weg, erwachsen zu werden, seine Pubertät und Adoleszenz (aus-) zu leben ... und sich selbst dabei ein bisschen zu beweihräuchern ... aber: Kunst ? ! ? ? ?


Und muss man eigentlich nicht sich seiner Verantwortung um seine Wirkung bewusst sein (also so öffentliche Personen "mit Einfluss") - damit meine ich nicht die auf die evtl. Suizidalen, die Amokläufer ... (das is nochmal eine andere Geschichte und soll ein ander Mal erzählt werden), sondern all die kleinen, kindlichen, (spät-/post-) pubertierenden nicht-reflektierenden MITLÄUFER, NACHLÄUFER ! Und genau das ist (bzw. war?) doch die große Mehrzahl!


Was ich sagen will: Wenn alle sich darüber klar sind, dass sie eine riesen Show abziehen und dabei ihren Spaß haben, ist das doch niedlich und alles gut. :)

Wenn aber Kinder (auch großgewordene!) das alles total ernstnehmen und stupide kopieren ... oder sich da sonstwie komisch reinsteigern, seltsame "Schlüsse ziehen" und von den eigentlichen Hintergründen und Intentionen (der "Kunstschaffenden"? - der Musiker) keinen blassen Dunst haben, ihre "Idole" aber anbeten (ohne sie eigentlich wirklich zu verstehen! und vor allem: ohne sie überhaupt - wirklich - zu kennen: als (Privat-) Personen, als Menschen, als Individuen -> mit all deren Schwächen und "Menschlichkeiten" ... ! ! !), dann finde ich das bedenklich bzw. dann wird es für mich lächerlich oder zu bedauern und die Leute zu bemitleiden (oder auch nicht, da ja jeder doch selbstverantwortlich ist?! - Je nach Alter ... ... ...). Dann kann ich das nicht ernstnehmen und dann ärgert es mich vor allem, wenn Leute benutzt werden - weil sie ja Kohle bringen und man sie im Grunde aber doch nur verarscht - gut, andererseits wollen sich die Leute ja aber auch vlt. gerne was vormachen lassen - das ist ok, so lange sie sich dessen bewusst sind: dass ihnen was vorgemacht wird (wie ich oben schon sagte: so lange alle wissen, dass es SHOW ist und es daher also nicht "überbewerten" bzw. völlig falsch verstehen ... !).


Und Kunst... - is das also Kunst ?


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nightnurse

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Ich möchte nicht beurteilen, ob das Kunst ist, wohl aber wetten, dass solche Fragen schon anlässlich vieler neuer Kunstrichtungen zwar in anderen Worten, aber mit gleichem Inhalt gestellt wurden; spontan fallen mir da Expressionismus und Kubismus ein.

Ich sag das nur.
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