Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Selbstüberschätzung lohnt sich  (Gelesen 4684 mal)

Multivac

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Selbstüberschätzung lohnt sich
« am: 21 September 2011, 14:35:20 »

"Ich bin der Größte! Auch wenn das oft nicht stimmt und die Betroffenen damit mächtig auf die Nase fallen: Selbstüberschätzung zahlt sich in der menschlichen Gesellschaft aus. Das haben Forscher mit einer Simulation gezeigt. Solange es viel zu gewinnen gibt, ist ein geschöntes Selbstbild von Vorteil."

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,786072,00.html

...ein schönes kallisti-thema :)
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SchwarzMetallerHH

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Re: Selbstüberschätzung lohnt sich
« Antwort #1 am: 21 September 2011, 17:49:34 »

Du kramst auch immer Themen raus...
Arbeitest du beim Spiegel?

Aber bei der nächsten Gehaltsverhandlung wollte ich das eh versuchen.
Viel verlieren kann man ja nicht.
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Multivac

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Re: Selbstüberschätzung lohnt sich
« Antwort #2 am: 21 September 2011, 19:14:44 »

Zitat von: SchwarzMetallerHH
Arbeitest du beim Spiegel?
::) schön wärs
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Greifenweib

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Re: Selbstüberschätzung lohnt sich
« Antwort #3 am: 21 September 2011, 21:06:51 »

Diese Selbstüberschätzung wird teilweise aber auch in der Arbeit gefordert. Ich fang frisch an, und mir wurde eingeimpft, ich sollte doch den Eindruck machen, als wäre ich der totale Experte und hätte von allem ne Ahnung. Und wenn Leute mir auf den Zahn fühlen wollen, dann soll ich rumeiern oder an meinen Chef verweisen.  :o
Es war leicht anders formuliert und wurde in einen viertelstündigen Vortrag verpackt.

Andererseits, wenn man den Eindruck erweckt, dass alles klappt und alles machbar ist, dann staunt man hinterher selber, was alles machbar war.
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messie

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Re: Selbstüberschätzung lohnt sich
« Antwort #4 am: 22 September 2011, 11:34:58 »

Mein allererstes Vorstellungsgespräch habe ich mal grandios vergeigt, indem ich einfach nur eine realistische Einschätzung meiner selbst abgegeben habe: Dass ich noch keine Berufserfahrung habe, natürlich nicht wissen könne inwieweit schwere Arbeiten sich wuppen lassen (ich aber zuversichtlich wäre), bla blub. Das Feedback des damaligen Chefs war dann auch, natürlich, eindeutig: "Wenn Sie sich nicht einmal hundertprozentig zutrauen was hier gefordert ist, dann kann ich Sie auch nicht einstellen", und so war es nach nicht einmal 10 Minuten erledigt - Gespräch wie Job.

Freunde sagten mir dann auch folgerichtig "warum tust du das auch? Mit dem Personaler / Chef hast du später eh nix mehr zu tun. Hauptsache rein! Von deinen Kollegen kann vermutlich eh mindestens die Hälfte genausowenig wie du, die wurden aber eingestellt, weil sie ebenfalls auf die Kacke gehauen haben".

Das habe ich mir gemerkt: In Vorstellungsgesprächen niemals, niemals so tun als könne man etwas nicht richtig! Selbst wenn es stimmen sollte! Da hat man alles zu können, und wenn man etwas noch nicht kennt, dann selbstbewusst und gelassen zu bleiben, indem man "ach, das ist so ähnlich wie xy, wird schon klappen" oder Ähnliches sagt - eben derjenige zu sein, den sich die Personaler erhofft haben, einer der alles kann. ;)

Insofern kann ich da zumindest für Vorstellungsgespräche zu 100% bestätigen, was jene Forscher behaupten, dass im Zweifel derjenige die Ressource (hier: Den Arbeitsplatz) erhält, der ein gewisses Maß an Selbstüberschätzung an den Tag legt.
Das geht so weit, dass derjenige eventuell prompt noch ein unverschämt hohes Gehalt erhält, "nur" weil er sich ebendort so gut verkauft hat, dass man ihm abnahm, dass er jenes Gehalt auch wirklich wert ist.

Da hört es dann aber auch auf mit der Übereinstimmung mit der Theorie: Ich glaube, dass im Arbeitsleben selbst zwar Selbstbewusstsein nicht schaden kann, aber da kommt es ja doch oftmals auf Teamwork an. Und wenn da jemand ständig behauptet er könne alles mit links (Selbstüberschätzung eben), es dann aber doch nicht kann, dann fliegt das in nullkommanix auf. Beliebt macht sich derjenige damit dann ja wohl eher nicht. ;)

Fazit: Dort, wo es um den Kampf einer knappen Ressource geht mögen die Wissenschaftler recht haben, wenn es aber um Teamwork geht, glaube ich nicht dran dass ihr Ergebnis hierauf anwendbar wäre.
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CubistVowel

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Re: Selbstüberschätzung lohnt sich
« Antwort #5 am: 22 September 2011, 19:20:11 »

"Unsere Analyse zeigt, dass sich Selbstüberschätzung gegenüber einer realistischen Selbstanalyse oft durchsetzt."


Dann brauche ich mich ja auch nicht weiter zu wundern, dass es so unheimlich viele (hauptsächlich) Männer gibt, die sich

a) für überdurchschnittlich attraktiv und

b) für überdurchschnittlich gute Autofahrer halten. ;D
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Multivac

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Re: Selbstüberschätzung lohnt sich
« Antwort #6 am: 22 September 2011, 19:35:29 »

ja, aber bei der Länge unterschätzen sie sich eigentlich immer   :)
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SchwarzMetallerHH

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Re: Selbstüberschätzung lohnt sich
« Antwort #7 am: 22 September 2011, 19:54:50 »

b) für überdurchschnittlich gute Autofahrer halten. ;D
Aber aber wenn man das immer zu hören bekommt?

Außerdem sollst du doch Urlaub machen und hier nicht rumsurfen!
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Re: Selbstüberschätzung lohnt sich
« Antwort #8 am: 22 September 2011, 20:09:26 »

b) für überdurchschnittlich gute Autofahrer halten. ;D
Aber aber wenn man das immer zu hören bekommt?

Außerdem sollst du doch Urlaub machen und hier nicht rumsurfen!

Du unterschätzt mich. Ich kann beides gleichzeitig. :P
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SchwarzMetallerHH

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Re: Selbstüberschätzung lohnt sich
« Antwort #9 am: 22 September 2011, 21:21:30 »

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Re: Selbstüberschätzung lohnt sich
« Antwort #10 am: 22 September 2011, 22:31:35 »

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Kallisti

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Re: Selbstüberschätzung lohnt sich
« Antwort #11 am: 22 September 2011, 23:43:55 »

danny - ... eben!   :)


Ich hab mir den Artikel nicht richtig durchgelesen, weil mich das eigentlich eher anödet.  =/ 
Is doch ein alter Hut. Und grade die Sache mit Vorstellungsgespräch etc. kotzt mich schon ewig an: dass man sich "gut verkaufen" muss - ich will mich nich verkaufen und schon gar nicht "gut" bzw. von mir selbst behaupten, was ich nich alles so toll kann ... ... Was eine Scheiße, echt! Dass Männer da den Frauen "überlegen" sind, is auch uralt.

Mich nervt nur, dass dieses overstatement als normal, gängig gilt, akzeptiert und also sogar gefordert wird. - Was für eine Idiotie!


Vor allem sehe ich das ganz anders: Wenn sich angeblich die meisten Menschen eher (selbst) überschätzen - was is dann mit all den zahllosen Menschen mit geringem Selbstvertrauen ... ... ... ?!? Von denen gibt es doch angeblich nicht wenige. Oder is Selbstzweifel und -kritik halt doch (eher) weiblich und Selbstüberschätzung und Prahlerei doch (eher) männlich?    ;D
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messie

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Re: Selbstüberschätzung lohnt sich
« Antwort #12 am: 23 September 2011, 00:14:50 »

Naja, es gibt ja auch sowas wie Teamwork. Und dort ist eine realistische Einschätzung dessen, was jeder am besten kann, dann wiederum Gold wert.  :)
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Kallisti

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Re: Selbstüberschätzung lohnt sich
« Antwort #13 am: 23 September 2011, 00:30:19 »

Ja, realistische Selbsteinschätzung (also nicht -überschätzung).  ;)

Und mir is immer noch derjenige (Mensch) lieber, der sich selbst unterschätzt und dann positiv überrascht als umgekehrt!


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K-Ninchen

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Re: Selbstüberschätzung lohnt sich
« Antwort #14 am: 23 September 2011, 01:43:41 »

Ich seh das ganz so wie Kallisti und halte das auch für Idiotie.
Das hatte ich zum Glück bisher auch nicht nötig, um damals eingestellt zu werden oder heute an Aufträge zu gelangen oder an Projekten mitzuarbeiten. Auch da gibt es diese Gespräche, die ähnlich verlaufen wie ein Einstellungsgespräch, aber eben auf Augenhöhe, weil ich nicht als Bit(t)stellerin komme, sondern als Dienstleister. Da muss man nicht übertreiben, sondern einfach nur zeigen, was man leisten kann. Und da würde ich einen Teufel tun zu behaupten, dass ich irgend etwas könne, was ich in wirklichkeit nicht kann. Naja wenn man selbständig unterwegs ist, läuft das alles so 1:1. Und ich glaube, auch in einem Einstellungsgespräch für eine Angestelltenposition müsste ich nicht rumlügen oder übertreiben. Vielleicht liegt das auch an der Branche, ich weiß es nicht.

Ich mag das im Musik-Bereich auch nicht so gerne, wenn da die Promotion sich jedes mal mit Superlativen überschlägt, um irgendeine austauschbare Band beworben wird. Dabei darf man nicht vergessen, dass da ja ganz viele Bands sind und sämtliche Superlative inflationär an all die Bands angewendet werden, dass das Prinzip eigentlich schon völlig ausgelutscht sein müsste. Aber anscheinend funktioniert das immer noch bei einigen. Ich würd gern mal ne realistische Werbeanzeige sehen wie: "Band XY - wem's gefällt..." oder "Band Z - gibt zwar besseres, aber das ist auch schon mal nicht so schlecht"

Naja, aber so ist sie eben, die (Be)Werbung.
Auch nicht zu vernachlässigen: Wenn man etwas nur toll genug beworben hat, ist derjenige, der herausfindet, dass es nur halb so "geil" ist, nicht ganz so enttäuscht, weil die Werbung ihm ja versichert: "Das, was du da hast ist was ganz tolles!"
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Im Falle eines Missverständnisses:
Ich bin zutiefst bösartig und hinterhältig (kein Wunder bei dem Sternzeichen) und habe grundsätzlich niedere Beweggründe für fast alles.