Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: lebenserhaltende massnahmen  (Gelesen 5812 mal)

Nachtmensch

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lebenserhaltende massnahmen
« Antwort #15 am: 14 Januar 2006, 17:42:43 »

Mein Beileid Olli..

ist immer etwas, was einem sehr nahe geht, wenn man eigene Freunde / Verwandte oder halt einfach Leute so sieht, die einem sehr nahe stehen und es kommen gerade dann Zweifel an der Gerätemedizin. Ich würde aber nichts entscheiden wollen, was in die Richtung "Abschalten!" geht. Ärzte irren oft genug..

Grüße,

Nachtmensch..
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Undertaker

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lebenserhaltende massnahmen
« Antwort #16 am: 20 Januar 2006, 18:27:37 »

„Wer sollte darüber entscheiden dürfen, bei wem nun noch lebenserhaltende Maßnahmen gemacht werden dürfen und bei wem nicht“

.... einzig und allein der den es betrifft, der Patient. Wie egoistisch kann ein Mensch nur sein, der sein Sterben und seinen Tod anderen aufbürdet? Wir pochen alle auf Selbstbestimmung im Leben aber die wenigsten denken daran ihren Tod bzw. ihr Sterben rechtzeitig zu bestimmen. Patiententestament und Gesundheitsvollmacht rechtzeitig zu schreiben kann doch nicht so schwer sein ....

.... wo kämen wir dahin, das Menschen über andere Menschen entscheiden ob dieses oder jenes Leben noch lebenswert ist? Irgendwann wird nicht mehr nach humanistischen Richtlinien entschieden sondern nach Wirtschaftlichen. Wie viele würden sterben, weil Erben endlich an das Vermögen ran wollen? ....

.... ich habe viele Menschen kennen gelernt die bettlägerig waren und doch ihr Leben als Lebenswert betrachteten wo andere das Gegenteil meinen würden .... also, wer derjenigen die für Sterbehilfe sind ist denn auch bereit die Verantwortung zu übernehmen, den Zeitpunkt festzulegen wann ein Leben nicht mehr Lebenswert ist und auch den Schritt macht eine Maschine abzustellen? .... ich finde ein jeder der für sie ist, sollte auch zu solcher Verantwortung gezogen werden, damit man am eigenen Leibe erfährt welch immense Verantwortung damit verbunden ist .... denn nur die Forderung nach Sterbehilfe ist leicht ....

Gruß
Undertaker
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an muss sehr wach sein um gut träumen zu können, denn gerade bei Luftschlössern kommt es auf den Architekten an

Mandragor

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lebenserhaltende massnahmen
« Antwort #17 am: 20 Januar 2006, 21:17:33 »

Beileid Olli :/

Bei diesem Thema krieg ich richtig Angst. Wir können hier über Leute reden, die recht alt sind und im Grunde ihr Leben gelebt haben. Eines Tages sind wir es, die künstlich am Leben gehalten werden... Das erinnert mich immer daran, daß ich schon immer mal eine Patientenverfügung machen wollte. Unter unglücklichen Umständen kann einen das ja schon morgen betreffen.

Weiß einer, wo man darüber was nachlesen kann?

Ich denke wir hier im Forum haben größtenteils ein anderes Verhältnis zum Tod. In der Gesellschaft wird das Thema gemieden und TOTgeschwiegen. Die meisten haben sich noch nie Gedanken gemacht und können nicht so leicht loslassen.

Die Ärzte haben gar keine andere Wahl. Sie müssen auf Teufel komm raus am Leben erhalten. Nur unser eigener vorher geäußerter Wille kann uns vllt vor einem Siechtum bewahren.
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Rose

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lebenserhaltende massnahmen
« Antwort #18 am: 20 Januar 2006, 21:41:26 »

Zitat von: "Mandragor"
Weiß einer, wo man darüber was nachlesen kann?


Patientenverfügung und Gesundheitsvollmacht (SWR)
Formulare zu Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen
Formulierungsvorschläge  Patientenverfügung


Ansonsten findet Google einiges zu Patientenverfügung oder Gesundheitsvollmacht .
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AntiKuschelFanatikerin

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lebenserhaltende massnahmen
« Antwort #19 am: 21 Januar 2006, 10:36:26 »

Zitat

Patientenverfügung und Gesundheitsvollmacht (SWR)
Formulare zu Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen
Formulierungsvorschläge Patientenverfügung


Ich hätts nich besser formulieren können....

und nur mal nebenbei bemerkt...
glaubtst du nicht das die Ärzte sich dabei nicht beschissen vorkommen?!!!

Sie haben nun mal leider keine andere Wahl...
wenn oben genannte Maßnahmen nicht getroffen wurden, sind ihnen die Hände gebunden!!!

Wenn du jmd dafür verantwortlich machen möchtest, dann doch bitte die deutsche Gesetzgebung!!!

Meine Oma ist genauso gestorben...aber das ist kein Grund jmd dafür zu hassen...!!!  (http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/boese/h058.gif)

Multivac

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Re: lebenserhaltende massnahmen
« Antwort #20 am: 30 Juli 2011, 21:30:53 »

altes thema, ich weiß, aber ich möchte auch noch meinen dijonsenf bzw. einen neuen aspekt dazu abgeben, da ich die diskussion wichtig finde:

esterns haben ärzte einen eid geschworen haben, leben auf jeden fall zu schützen und zu retten.

dann bedenke man die juristischen folgen (knast/entzug der approbation), die es für ärzte hatte, wenn sie den stecker/schlauch einfach so zogen. es war bis vor kurzem nicht erlaubt, jemanden sterben zu lassen, auch wenn er darum bat und die politik durch die patientenverfügung das vorgaukelte (eine gesetzesänderung trat erst 2009 in kraft). wenn die maßnahmen erstmal eingeleitet waren, gab es kein zurück mehr. und das einleiten lebensrettender maßnahmen geschieht so schnell, da sucht keiner vorher ewig bei dem patienten nach ner patientenverfügung.

es gab hier in der charite den fall mit der schwester, die verurteilt wurde wegen mehrfachem mord. leute, die mit ihr zusammengarbeitet habe (die ich kenne) sagten mir, sie hat es mit fällen gemacht, die wirklich sterben wollten und denen auf dauer nicht mehr zu helfen war. vor diesem fall konnte ärzte bzw. schwestern noch diverse (unauffällige/unnachweisbare) tricks anwenden, jemanden sterben zu lassen. nach diesem charitefall war auch das nicht mehr möglich.
(http://www.stern.de/panorama/urteil-im-charit233-prozess-lebenslange-haft-fuer-todes-schwester-592097.html)

also nicht vergessen: ärzte sind auch menschen, die mitleiden und sterben lassen wollen, es aber bis vor kurzem nicht durften und illergalerweise aus mitleid doch häufig taten.
« Letzte Änderung: 30 Juli 2011, 21:59:25 von Multivac »
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Enneleyn

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Re: lebenserhaltende massnahmen
« Antwort #21 am: 03 August 2011, 15:24:32 »

altes thema, ich weiß, aber ich möchte auch noch meinen dijonsenf bzw. einen neuen aspekt dazu abgeben, da ich die diskussion wichtig finde:

esterns haben ärzte einen eid geschworen haben, leben auf jeden fall zu schützen und zu retten.

dann bedenke man die juristischen folgen (knast/entzug der approbation), die es für ärzte hatte, wenn sie den stecker/schlauch einfach so zogen. es war bis vor kurzem nicht erlaubt, jemanden sterben zu lassen, auch wenn er darum bat und die politik durch die patientenverfügung das vorgaukelte (eine gesetzesänderung trat erst 2009 in kraft). wenn die maßnahmen erstmal eingeleitet waren, gab es kein zurück mehr. und das einleiten lebensrettender maßnahmen geschieht so schnell, da sucht keiner vorher ewig bei dem patienten nach ner patientenverfügung.

es gab hier in der charite den fall mit der schwester, die verurteilt wurde wegen mehrfachem mord. leute, die mit ihr zusammengarbeitet habe (die ich kenne) sagten mir, sie hat es mit fällen gemacht, die wirklich sterben wollten und denen auf dauer nicht mehr zu helfen war. vor diesem fall konnte ärzte bzw. schwestern noch diverse (unauffällige/unnachweisbare) tricks anwenden, jemanden sterben zu lassen. nach diesem charitefall war auch das nicht mehr möglich.
(http://www.stern.de/panorama/urteil-im-charit233-prozess-lebenslange-haft-fuer-todes-schwester-592097.html)

also nicht vergessen: ärzte sind auch menschen, die mitleiden und sterben lassen wollen, es aber bis vor kurzem nicht durften und illergalerweise aus mitleid doch häufig taten.

jup du hast völlig recht!
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t_g

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Re: lebenserhaltende massnahmen
« Antwort #22 am: 03 August 2011, 15:31:18 »

altes thema, ich weiß, aber ich möchte auch noch meinen dijonsenf bzw. einen neuen aspekt dazu abgeben, da ich die diskussion wichtig finde:

esterns haben ärzte einen eid geschworen haben, leben auf jeden fall zu schützen und zu retten.

dann bedenke man die juristischen folgen (knast/entzug der approbation), die es für ärzte hatte, wenn sie den stecker/schlauch einfach so zogen. es war bis vor kurzem nicht erlaubt, jemanden sterben zu lassen, auch wenn er darum bat und die politik durch die patientenverfügung das vorgaukelte (eine gesetzesänderung trat erst 2009 in kraft). wenn die maßnahmen erstmal eingeleitet waren, gab es kein zurück mehr. und das einleiten lebensrettender maßnahmen geschieht so schnell, da sucht keiner vorher ewig bei dem patienten nach ner patientenverfügung.

es gab hier in der charite den fall mit der schwester, die verurteilt wurde wegen mehrfachem mord. leute, die mit ihr zusammengarbeitet habe (die ich kenne) sagten mir, sie hat es mit fällen gemacht, die wirklich sterben wollten und denen auf dauer nicht mehr zu helfen war. vor diesem fall konnte ärzte bzw. schwestern noch diverse (unauffällige/unnachweisbare) tricks anwenden, jemanden sterben zu lassen. nach diesem charitefall war auch das nicht mehr möglich.
(http://www.stern.de/panorama/urteil-im-charit233-prozess-lebenslange-haft-fuer-todes-schwester-592097.html)

also nicht vergessen: ärzte sind auch menschen, die mitleiden und sterben lassen wollen, es aber bis vor kurzem nicht durften und illergalerweise aus mitleid doch häufig taten.

jup du hast völlig recht!
das war ein sehr wert- und sinnvoller Beitrag.
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