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Autor Thema: Griechenland & Euro  (Gelesen 11073 mal)

Multivac

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Re: Griechenland & Euro
« Antwort #15 am: 06 Oktober 2011, 11:24:02 »

eine garantie in höhe unseres halben staathaushaltes finde ich ziemlich übertrieben. was ist, wenn wir wirklich zahlen müssen ?
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nightnurse

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Re: Griechenland & Euro
« Antwort #16 am: 06 Oktober 2011, 11:31:18 »

Pscht, das fragt man nicht.
Noch mehr interessante Fragen, auf die wir die Antworten nicht so genau wissen wollen:

Pelzig stellt die richtigen Fragen

...obwohl mir das Lachen natürlich ein wenig im Hals stecken geblieben ist. :)

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schwarze Katze

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Re: Griechenland & Euro
« Antwort #17 am: 06 Oktober 2011, 12:20:38 »

Das einzige, was helfen würde, wäre massiv in den Aufbau einer Industrie in Griechenland zu investieren, damit die dann in ein paar Jahrzehnten genug abwirft, um die Schulden abzutragen.


welcher Industrie?
In Europa werden immer mehr Industriebetriebe in Dritte Welt-Länder verlagert, da die Produktion dort billiger ist.
Kein Unternehmer wird in Griechenland einen Betrieb aufmachen, wenn es in Rumänien billiger ist
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Inverted

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Re: Griechenland & Euro
« Antwort #18 am: 06 Oktober 2011, 15:22:54 »

Ein sehr interessantes Video zum Thema, das nicht nur aussergewöhnlich gut erklärt, was die letzten 15 Jahren vor sich gegangen ist, sondern auch plausibel veranschaulicht, warum Deutschland (bisher) der große Verlierer des Euros war und zusätzlich auch die Inkompetenz der Politik offenbart.

Auch ein schönes Beispiel für eine gelungene Präsentation, meiner Meinung.
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Multivac

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Re: Griechenland & Euro
« Antwort #19 am: 12 Oktober 2011, 10:59:10 »

die slowakei hat jetzt mit "nein" zum rettungspaket gestimmt

http://www.manager-magazin.de/politik/artikel/0,2828,791297,00.html
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Tialys

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Re: Griechenland & Euro
« Antwort #20 am: 12 Oktober 2011, 11:28:05 »


Das war eine rein innenpolitische Geschichte, das wird noch durchgehen:

"Der frühere sozialdemokratische Premier und jetzige Oppositionsführer Robert Fico ist prinzipiell für den Euro-Rettungsschirm, wollte nur aus innenpolitischem Kalkül nicht dafür stimmen, um die Regierung zu Fall zu bringen.

Radivoca erklärte, sie habe ihre Koalitionspartner gebeten, mit der linken Oppositionspartei Smer Gespräche über eine gemeinsame Zustimmung zum EFSF aufzunehmen. Noch am Mittwoch will sich die Regierung mit Vertretern der Smer treffen.

Fico ist bereit, in einer zweiten Abstimmung in den nächsten Tagen Ja zu sagen, wenn er dafür Neuwahlen bekommt. Eine solche zweite Abstimmung wäre laut slowakischer Verfassung möglich, weil es sich beim Euro-Rettungsschirm um ein „internationales Gesetz“ handelt. Finanzminister Ivan Miklos zeigte sich optimistisch: Binnen einer Woche werde der erweiterte Rettungsschirm auch das slowakische Parlament passieren.

Bei einer Einigung mit der Opposition könnte die Abstimmung bereits am Donnerstag stattfinden. "

(http://www.welt.de/politik/ausland/article13655396/Das-aermste-Euro-Land-sagt-Nein-zum-Rettungsschirm.html)
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"Sie fragte sich, warum sie, die sich so schwertat, mit anderen Menschen zu reden, so unbekümmert ihre intimsten Geheimnisse im Internet diskutieren konnte. Doch wenn sie überhaupt eine Familie hatte, der sie sich zugehörig fühlte, dann waren es diese Verrückten."

messie

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Re: Griechenland & Euro
« Antwort #21 am: 12 Oktober 2011, 11:42:05 »

Ich denke auch, dass es lediglich ein Manöver der Opposition war, um selbst an die Macht zu kommen.
Würde sie hierzulande vermutlich auch so machen, hätte sie die Möglichkeit dazu. Und die derzeitige Regierung, wäre sie zu dem Zeitpunkt in der Opposition.

"Business as usual" eben.
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Re: Griechenland & Euro
« Antwort #22 am: 13 Oktober 2011, 18:13:21 »



Haben wie erwartet im zweiten Anlauf zugestimmt....
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Multivac

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Re: Griechenland & Euro
« Antwort #23 am: 20 Oktober 2011, 14:23:47 »

interessanter artikel:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,792707,00.html

"Am Ende dieser Krise, das wissen wir schon jetzt, wird es entweder den Euro oder die freien Märkte oder den europäischen Sozialstaat nicht mehr geben."
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l3xi

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Re: Griechenland & Euro
« Antwort #24 am: 20 Oktober 2011, 14:39:33 »

http://www.tagesspiegel.de/zeitung/athen-muenchen-einfach/5076136.html
Zitat
[...]
Es klingelt, Evangelos Melkonian ist da. Er umarmt den Priester, obwohl sie sich erst seit ein paar Tagen kennen, und nennt ihn „meinen Vater“. Kürzlich hat er erfahren, dass es in München die griechisch-orthodoxe Gemeinde gibt und diesen Geistlichen. Evangelos Melkonian ist ein 57-jähriger Mann in alten Kleidern und mit unruhigem, flackerndem Blick. „Ich schäme mich, dass ich wieder hier in Deutschland bin“, sagt er. Der Vater war Grieche, die Mutter ist eine Münchnerin. Bei ihr lebt er seit dem Frühjahr, nachdem er ein einfaches Flugticket gekauft hatte – „sie ist 85 und hat nur eine kleine Wohnung in Sendling“. Dann erzählt er dem Priester von seiner Arbeitssuche. „Die vom Sicherheitsdienst wollten sich melden, aber ich habe noch nichts gehört.“ Er hat sich beworben, wieder einmal. Als Wachmann. „Ich würde auch in der Gaststätte abspülen oder Klos putzen.“

Evangelos Melkonian war einmal ein Mann, der ganz gut im Leben stand. In jungen Jahren war er in die Heimat des Vaters gezogen, auf seine Sehnsuchtsinsel Rhodos. Er hatte einen Betrieb für Zimmereiarbeiten und Fensterbau, vier Angestellte. Seine Frau stammt aus Polen, zwei kleine Kinder haben sie. Doch mit der Krise gingen die Aufträge zurück. Und die Arbeiten, die die Firma noch erledigte, wurden häufig nicht bezahlt. Evangelos musste die Mitarbeiter entlassen, dann stand er selbst vor dem Nichts. Er wirft die Hand durch die Luft und ruft: „Das ist kaputt da unten, einfach kaputt.“[...]
Aber Hauptsache, Griechenland kauft weiter dt. HighTech-Miöitärtechnik und liefert sich ein Wettrüsten mit der Türkei...

Der Artikel ist zwar aus 2010; das sich an der Situation aber etwas geändert hat, konnte ich bisher nirgends in Erfahrung bringen:
http://www.heise.de/tp/artikel/32/32961/1.html
Zitat
Auf beiden Seiten mehren sich die Stimmen, die eine Friedensdividende für die beiden NATO-Partner einfordern:

Ein Grund für die Wirtschaftskrise in Griechenland ist der Versuch der Griechen, sich mit der Türkei bei den Verteidigungsausgaben einen Wettlauf zu liefern. Sogar die Länder, die versuchen, Griechenland in diesen schweren Zeiten zu helfen, versuchen ihnen neue Rüstungsgüter zu verkaufen. Griechenland braucht keine neuen Panzer, Raketen, U-Boote oder Kampfjets - auch die Türkei braucht diese Dinge nicht. Es ist Zeit, die Militärausgaben weltweit zu kürzen - besonders gilt dies allerdings für die Türkei und für Griechenland. Weder Griechenland noch die Türkei brauchen deutsche oder französische U-Boote.
Egemen Bagis - Chefunterhändler der Türkei bei den EU-Beitrittsverhandlungen

Sowohl in Griechenland als auch in der Türkei wird das deutsche Engagement für das griechische Militär daher auch äußerst kritisch bewertet, sieht man in der Finanzkrise doch die ideale Möglichkeit, aus dem selbstzerstörerischen Rüstungswettlauf auszusteigen. Solange Griechenland von deutschen und französischen Hilfszusagen abhängig ist und die Türkei in die EU will, treffen derlei Stimmen der Vernunft jedoch auf taube Ohren. Mit Rüstungsgütern lässt sich nun einmal sehr viel Geld verdienen - wen interessiert da der griechische oder gar der türkische Staatshaushalt.

Es wurde durch die Griechen offenbarein Untersuchungsausschuss gebildet  ::):
http://derstandard.at/1303950469482/Parlament-prueft-U-Boot-Kauf
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sYntiq

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Re: Griechenland & Euro
« Antwort #25 am: 20 Oktober 2011, 15:04:53 »

Haben wie erwartet im zweiten Anlauf zugestimmt....

Und auch hier sieht man mal wieder dass wir NICHT in eine rDemokratie leben.

Schon mal aufgefallen? Wenn irgendetwas abgestimmt werden muss, wird im Vorfeld ein bestimmtes Ergebnis erwartet. Tritt dieses auch ein ist gut. Tritt dieses nicht ein, muss rein zufällig aus irgendwelchen Gründen neu abgestimmt werden. Und zwar so lange bis das erwartete Ergebnis eintritt....
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Re: Griechenland & Euro
« Antwort #26 am: 20 Oktober 2011, 17:21:22 »

Haben wie erwartet im zweiten Anlauf zugestimmt....

Und auch hier sieht man mal wieder dass wir NICHT in eine rDemokratie leben.

Schon mal aufgefallen? Wenn irgendetwas abgestimmt werden muss, wird im Vorfeld ein bestimmtes Ergebnis erwartet. Tritt dieses auch ein ist gut. Tritt dieses nicht ein, muss rein zufällig aus irgendwelchen Gründen neu abgestimmt werden. Und zwar so lange bis das erwartete Ergebnis eintritt....
Wenn ich bedenke, dass sich immer über das Abstimmergebnis in der DDR lustig gemacht oder aufgeregt wurde/wird, ist das schon etwas zynisch. :(
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messie

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Re: Griechenland & Euro
« Antwort #27 am: 20 Oktober 2011, 17:29:52 »

Naja, in dem Fall war es aber ja so dass es die Möglichkeit gab, noch einmal neu abzustimmen. Hätte es die nicht gegeben würde ich nicht drauf wetten, dass die Opposition dann dieses Spielchen getrieben hätte. Sie hätte sich dann ja selbst in die Nesseln gesetzt.
Da es aber möglich war, war eben auch dieses taktische Manöver möglich. Sollten sie draus lernen, dass Abstimmungen dieser Art keine zwei Mal möglich sein dürfte.
Hierzulande werden Volksabstimmungen ja auch keine zwei Mal durchgeführt, nur weil das Ergebnis der ersten das "nicht genehme" war.
Leider, zumindest hier in Hamburg, waren jene rechtlich lange nicht bindend. :(

Zum Thema selbst: Ich empfinde es auch als höchst unverschämt, dem gesamten Volk, von den Kindern bis zu den Rentnern, Sozialkürzungen bis an die Schmerzgrenze zuzumuten, aber nicht den Rüstungsetat anzufassen.
Lieber Kinder in Armut stürzen anstatt auf Panzer zu verzichten. Das ist doch zum Kotzen.
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Re: Griechenland & Euro
« Antwort #28 am: 21 Oktober 2011, 09:14:48 »

Telepolis hat einen Artikel zu Griechenland veröffentlicht. Hier mal die Einleitung:
Wassilis Aswestopoulos 20.10.2011
Es sieht düster aus für die Regierung Papandreou

In der eigenen Fraktion brodelt es, das Land steht seit Wochen wirtschaftlich still und als Gipfel kam es anlässlich des am Mittwoch begonnenen zweitägigen Generalstreiks mal wieder zu massiven Ausschreitungen. Fast könnte man sagen, dass alles wie sonst ist. Molotowcocktails fliegen aus den Händen vermummter Personen, die aus Polizeipulks auftauchen und unbehelligt wieder in diesen verschwinden. Das gleiche Spiel wie immer? Nein. Denn es ist allgegenwärtig spürbar, dass sich die Situation immer schneller auf einen Höhepunkt zu bewegt. Wie dieser Höhepunkt aussieht und was die Nebenwirkungen für das Land, Europa und die Weltwirtschaft sind, das ist angesichts der immer offensichtlicheren Unfähigkeit aller Beteiligten unsicherer als eine heutige Wettervorhersage für Weihnachten.
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Psycherotique

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Re: Griechenland & Euro
« Antwort #29 am: 25 Oktober 2011, 14:22:01 »

eine garantie in höhe unseres halben staathaushaltes finde ich ziemlich übertrieben. was ist, wenn wir wirklich zahlen müssen ?

Das was Griechenland im Moment so wieder fährt ist nicht grade witzig und die Leute die dort wohnen tun mir auch irgendwo leid,aber was ich pertu nicht verstehen kann ist,dass Deutschland abermillionen Euro für Griechenland ausgibt während hier stellenweise Familien jeden Cent 3 mal umdrehen müssen,damit sie übern Monat hinweg kommen.Ich find die ganze Situation momentan einfach nur BÄH .
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Warum im himmel dienen wenn man in der Hölle herrschen kann? *g*