Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Atomausstieg  (Gelesen 22621 mal)

t_g

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Re: Atomausstieg
« Antwort #45 am: 01 April 2011, 12:12:06 »

Weil ich schlichtweg keine Lust habe, mit Dir eine Diskussion über einzelne Worte zu führen. Ist mir zu mühsam und führt zu nichts.

Es hätte überhaupt keiner Diskussion bedurft: Du hättest einfach nur kurz - mit einem einzigen Satz! - mitteilen können, wie du es gemeint hast.
aahaha genau und sofort hätte das Geschwafel ein Ende gehabt und du wärst sofort zurück zum Topic gekommen. Und ich bin die Königin von England \o/
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sYntiq

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Re: Atomausstieg
« Antwort #46 am: 01 April 2011, 12:20:20 »

aahaha genau und sofort hätte das Geschwafel ein Ende gehabt und du wärst sofort zurück zum Topic gekommen. Und ich bin die Königin von England \o/
Genau den Gedanken hatte ich auch, meine Königin! :)

Offenbar wäre dir wohl ein Zacken aus der Krone gebrochen, wenn du zugestanden/eingeräumt hättest, dass deine Formulierung einfach etwas ungeschickt war. Dann hätte ich gewusst, wie es gemeint war und es hätte keiner weiteren Beiträge hierzu mehr bedurft. Schon gar keiner Diskussion.

Und was, wenn er jetzt gesagt hätte dass die Formulierung nicht ungeschickt, sondenr volle Absicht war?"
« Letzte Änderung: 01 April 2011, 12:21:53 von sYntiq »
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Eisbär

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Re: Atomausstieg
« Antwort #47 am: 01 April 2011, 15:00:02 »

natürlich war die Formulierung Absicht. Sollte dem Inhalt schließlich polemisch Nachdruck verleihen.
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messie

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Re: Atomausstieg
« Antwort #48 am: 01 April 2011, 19:31:37 »

Warum stört man sich überhaupt an dieser Formulierung? Übertreibende Formulierungen müssen schließlich so sein, sonst wären sie der Übertreibung nicht wert ...

Ich könnte natürlich auch sagen, dass z.B. im Krieg "Menschen zu einem unnatürlichen Tode hinübergeführt werden", aber "da werden Leute abgeschlachtet und müssen Scheiße fressen" klingt einfach n bisschen besser, wenn's gegen Krieg geht und so.  ;)

Aber hey Kallisti, du machst das schon.  8)
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Kallisti

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Re: Atomausstieg
« Antwort #49 am: 02 April 2011, 10:13:01 »

@Eisbär und messie

nein, Moment - hier nochmal die Passage mit "Gesamtzusammenhang"/-hintergrund:

Zitat
Anstatt einer klaren Richtungsangabe wie "Frauen hintern Herd", wie es früher üblich gewesen wäre, wird nun über Frauenquoten in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft debattiert. Ein allgemeines Elterngeld verwischt die als "natürlich" empfundenen traditionellen Geschlechterrollen. Männer müssen nun Babyärsche abwischen.
(colourize)


Meiner Auffassung nach, soll das sagen, dass das alles nur Augenwischerei/Heuchelei ist (vonseiten der CDU...), Betrug im Grunde (des "Wählers", Bürgers bzw. dass auch die CDU-Wähler selbst (Stammtisch...) nun auf diese Weise argumentieren, vertuschen, verstecken können (die "wahren" Absichten, Ziele).

"Ein allgemeines Elterngeld verwischt die als "natürlich" empfundenen traditionellen Geschlechterrollen."
Um diesen Betrug, diese Heuchelei aufrechterhalten/untermauern zu können, "müssen Männer Babyärsche abwischen" (als Folge/in Konsequenz - als eine Möglichkeit bzw. Beispiel, als Bild gemeint (im übertragenden Sinne) für vermeintlich geänderte Geschlechterrollen bzw. -aufgaben).

Habe ich das so richtig  oder falsch verstanden?

Davon ausgehend, ich hätte es falsch verstanden, bitte ich um Erläuterung wie es richtig zu verstehen (gewesen) sei. ?

In der Annahme, ich hätte es richtig verstanden (dass es also "ironisch" bzw. "sarkastisch" gemeint war), sehe ich nach wie vor nicht, warum man es so formulieren muss, sondern @messie und Eisbär

gelingt Übertreibung/Lenkung der Aufmerksamkeit und Ironie durch "understatement"/Unterspielen oft viel besser und vor allem: eleganter, geistreicher als via abfälliger, platter Vulgärausdrücke.

Nach wie vor finde ich, er hätte eher/besser schreiben können: "Männer dürfen Babypopos" oder "Babyhintern" abwischen. Man hätte auch ganz auf diesen Satz verzichten und es ganz anders ausdrücken dürfen - man hätte auch "Väter" statt "Männer" schreiben können usw.


Nein, man muss nicht über jeden einzelnen Satz irgendeines Forenmitgliedes diskutieren. Ich wollte auch ursprünglich nicht diskutieren - sondern nur vom Verfasser einen bestimmten Satz, eine Forumulierung kurz erklärt haben: wie es zu verstehen sei: ob es abfällig/abwertend gemeint war oder nicht. DAS war meine Frage zu einer Formulierung über die ich gestolpert war.

Darf man also nicht den Verfasser eines Beitrages danach fragen, wie er etwas meint, was er/sie mit einer bestimmten Formulierung ausdrücken will - ohne dass andere - und auch noch zuerst! - darauf antworten?

Und wenn es also zu einem Forum gehört, dass andere sich eben doch auch dazu äußern (wollen, sollen, dürfen), dann kann man sich aber nicht gleichzeitig beschweren, wenn darüber eine (neue/andere) Diskussion entsteht bzw. man vom eigentlichen Thema dann abweicht (vorübergehend oder immer wieder mal: wie es ja in SÄMTLICHEN threads der Fall ist).

Fazit: Ich darf also nicht nach einer Formulierung fragen, weil ich sonst "einen Zirkus mache" ... ? Und wenn ich danach dennoch fragen möchte, dann soll ich das ausschließlich per PN tun?

?

Dann müssten folglich sämtliche Einwürfe in sämtlichen threads, die off topic sind, nur noch und grundsätzlich über PNs geklärt werden! Dass das nicht der Forenrealität entspricht, ist jedem offensichtlich. Warum also soll ich dann an dieser Stelle eine Formulierung (off topic) per PN klären?

Und wenn ich also hinnehmen, akzeptieren soll, dass andere "sich einmischen", die gar nicht gefragt wurden (denn es ging ja nicht um eine Meinung, einen Meinungsaustausch, sondern um die Klärung einer Formulierung eines bestimmten Verfassers, die letztlich doch nur der Verfasser selbst wirklich klären kann!), dann können sich diese anderen aber dann nicht darüber beschweren, dass ich meine Sichtweise darlege und auf Vorwürfe von diesen anderen (auch/wieder) antworte.


Wie gesagt: man hätte das alles vermeiden können, wenn man einfach nicht versucht hätte, eine Frage zu beantworten, die letztlich nur der Verfasser selbst beantworten kann, wenn der Verfasser selbst schlicht mit einem einzigen Satz erklärt hätte, wie es von ihm gemeint war.


Ja, ich kaue hierauf herum - weil es mir um Grundsätzliches geht (siehe meine Ausführungen eben).
Man kann nicht einerseits zu jemandem sagen: Nerv hier nicht wegen Nebensächlichkeiten rum - aber selbst dann (immer wieder) auf diese "Nebensächlichkeiten" eingehen.

(Und wer was als Nebensächlichkeit sieht, ist nochmal ein anderes Thema. Für mich war die Formulierung "Männer müssen Babyärsche abwischen" - nicht: "Väter" (dürfen ihre Kinder wickeln oder Ähnliches) keine Nebensächlichkeit, also fragte ich danach. - Ist das also nicht erlaubt, wird das nicht geduldet, toleriert, sondern eben wieder torpediert?!?)




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messie

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Re: Atomausstieg
« Antwort #50 am: 02 April 2011, 13:17:27 »

Du regst dich jetzt nicht ernsthaft drüber auf, dass er statt "Kinderpopo" das Wort "Kinderarsch" geschrieben hat?   :o
Sachen gibt's ...
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Kallisti

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Re: Atomausstieg
« Antwort #51 am: 03 April 2011, 09:43:16 »

Du regst dich jetzt nicht ernsthaft drüber auf, dass er statt "Kinderpopo" das Wort "Kinderarsch" geschrieben hat?   :o
Sachen gibt's ...

Wie oben bereits geschrieben, störe ich mich an der "Gesamtformulierung", messie:
"Männer müssen Babyärsche abwischen."

Was mich daran weshalb stört, habe ich mehrmals erwähnt, s.o..
Mich jetzt vorführen zu wollen, als übertrieben empfindlich darzustellen, ändert nichts an der missratenen Formulierung.

Allerdings verstehe ich nicht, warum (?!) du es jetzt nochmal auf diese Weise kommentieren musstest? Was soll das bezwecken?
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CommanderChaos

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Re: Atomausstieg
« Antwort #52 am: 03 April 2011, 11:57:13 »

....


Colourize nahm den Standpunkt eines CDU-Stammtisch-Klischeemannes ein und betrachtete die aktuelle Position aus dessen Sicht. Für einen solchen Klischeemann sei es ein Unding, dass seine geliebte Partei ihm nun sagt, er solle fortan Babyärsche abwischen!

Zu Deutsch, es handelte sich ganz offensichtlich um eine Aussage aus Sicht eines Klischee-CDU-Stammtischgängers, um die Vorstellung, wie dieser es wohl sagen würde. Nicht um eine Aussage von Colourize. Man könnte es auch Satire nennen.

War das jetzt wirklich so schwierig zu erkennen?
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Schattenwurf

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Re: Atomausstieg
« Antwort #53 am: 03 April 2011, 12:08:29 »

Es wird doch wohl erlaubt sein das Abwischen von Babyärschen zum Kotzen zu finden ... oder nicht? oder was nun?
Und genauso wie man für die Emanzipation sein darf ... darf man ja wohl auch dagegen sein. *kopfschüttel*
Man kann auch alles übertreiben ... vor allem, und im Besonderen, Toleranz.

OT:
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colourize

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Re: Atomausstieg
« Antwort #54 am: 03 April 2011, 12:10:34 »

....


Colourize nahm den Standpunkt eines CDU-Stammtisch-Klischeemannes ein und betrachtete die aktuelle Position aus dessen Sicht. Für einen solchen Klischeemann sei es ein Unding, dass seine geliebte Partei ihm nun sagt, er solle fortan Babyärsche abwischen!

Zu Deutsch, es handelte sich ganz offensichtlich um eine Aussage aus Sicht eines Klischee-CDU-Stammtischgängers, um die Vorstellung, wie dieser es wohl sagen würde. Nicht um eine Aussage von Colourize. Man könnte es auch Satire nennen.

War das jetzt wirklich so schwierig zu erkennen?
Frage ich mich auch. Bis auf Kallisti haben das alle erkannt.  ::)
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Re: Atomausstieg
« Antwort #55 am: 03 April 2011, 23:45:44 »

....


Colourize nahm den Standpunkt eines CDU-Stammtisch-Klischeemannes ein und betrachtete die aktuelle Position aus dessen Sicht. Für einen solchen Klischeemann sei es ein Unding, dass seine geliebte Partei ihm nun sagt, er solle fortan Babyärsche abwischen!

Zu Deutsch, es handelte sich ganz offensichtlich um eine Aussage aus Sicht eines Klischee-CDU-Stammtischgängers, um die Vorstellung, wie dieser es wohl sagen würde. Nicht um eine Aussage von Colourize. Man könnte es auch Satire nennen.

War das jetzt wirklich so schwierig zu erkennen?
Frage ich mich auch. Bis auf Kallisti haben das alle erkannt.  ::)



Oh bitte - das hatten wir zwei Seiten weiter vorne schon. Siehe hier

Zitat
Zitat von: Eisbär am März 30, 2011, 11:14:38
Zitat von: Kallisti am März 30, 2011, 11:11:31
Ich weiß, off topic - aber ich wollte doch mal genauer nachfragen, da ich wirklich gerne wissen möchte, wie das zu verstehen sein soll(te)?? (Man hätte es ja auch anders formulieren können.)
Das war Sarkasmus.

Dann hätte er "dürfen" statt "müssen" schreiben sollen. Zwinkernd Außerdem verstehe ich trotzdem nicht, warum man dann abfällig von Babyärschen sprechen muss. ?
(Eigenzitat)


Aber wird mir jetzt echt auch zu albern.


@Schattenwurf

Wer hat gesagt, dass wer (?) "das Abwischen von Babyärschen zum Kotzen findet"? Wer hat irgendetwas von Eman(n)zipation gesagt? - Eben.
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messie

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Re: Atomausstieg
« Antwort #56 am: 03 April 2011, 23:52:05 »

Weil ich schlichtweg keine Lust habe, mit Dir eine Diskussion über einzelne Worte zu führen. Ist mir zu mühsam und führt zu nichts.

Es hätte überhaupt keiner Diskussion bedurft: Du hättest einfach nur kurz - mit einem einzigen Satz! - mitteilen können, wie du es gemeint hast.


Tja, hat er nun. Und, was hat's gebracht? ;)
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Re: Atomausstieg
« Antwort #57 am: 03 April 2011, 23:56:22 »

Weil ich schlichtweg keine Lust habe, mit Dir eine Diskussion über einzelne Worte zu führen. Ist mir zu mühsam und führt zu nichts.

Es hätte überhaupt keiner Diskussion bedurft: Du hättest einfach nur kurz - mit einem einzigen Satz! - mitteilen können, wie du es gemeint hast.


Tja, hat er nun. Und, was hat's gebracht? ;)

Hat er nicht. Er hat sich "elegant rausgemogelt". Aber lassen wir es gut sein. ? ;)
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Re: Atomausstieg
« Antwort #58 am: 04 April 2011, 00:06:27 »

Weil ich schlichtweg keine Lust habe, mit Dir eine Diskussion über einzelne Worte zu führen. Ist mir zu mühsam und führt zu nichts.

Es hätte überhaupt keiner Diskussion bedurft: Du hättest einfach nur kurz - mit einem einzigen Satz! - mitteilen können, wie du es gemeint hast.


Tja, hat er nun. Und, was hat's gebracht? ;)

Hat er nicht. Er hat sich "elegant rausgemogelt". Aber lassen wir es gut sein. ? ;)

Du, nur um mal klar zu machen, was er noch alles hätte tun können: Er hätte auch schreiben können, dass "Neger hier Arbeit bekommen", "Arbeitslose alles in den Arsch geblasen bekommen" und was du dir noch so alles ausdenken kannst aus Perspektive eines erzkonservativen Stammtischs.
Stammtischparolen sind nun einmal nicht politisch korrekt. Nie gewesen. Und um sie als solche kenntlich zu machen muss man es schlicht so übertrieben schreiben, sonst würde es ja niemand merken, dass es eine Übertreibung ist.
Nun gut, du hast es ja trotzdem nicht gemerkt. Na dann ... ;)

---

Back to topic: Es bleibt politisch spannend. So wie es sich für mich derzeit darstellt, möchte die FDP nun aus rein wahltaktischen Gründen auf kurz oder lang inzwischen den Atomausstieg. Nennt sich "Profil schärfen" und so, um sich von der CDU distanzieren zu können und so dann ja vielleicht wieder mit der SPD mittelfristig koalieren zu können. Denn dass die CDU, sollte sie pro-Atom bleiben (ihr wird nichts anderes übrig bleiben, die Verträge von vor einem halben Jahr sind nun einmal rechtskräftig ...), bei künftigen Wahlen desswegen Schwierigkeiten bekommen könnte, liegt inzwischen nicht mehr im Bereich des Unmöglichen.
Eine Wendehalspolitik hat die FDP immer noch von allen Parteien am besten beherrscht. ;)
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CubistVowel

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Re: Atomausstieg
« Antwort #59 am: 04 April 2011, 13:34:47 »

Schirrmachers Gedanken zur angeblichen "Hysterie" der Deutschen: click

"Aber statt darüber zu weinen, dass die Atomkraft nicht hielt, was sie versprach, statt die Erkenntnis eines Systemfehlers als Hysterie zu stigmatisieren, könnte man loben, dass und wie eine Gesellschaft kollektiv lernt. Man könnte die deutsche Rezeptionsgeschichte von Fukushima ganz anders erzählen. Es ist nur eine Frage des Autors. Nicht passiv, als etwas Erlittenes, sondern aktiv, als etwas zu Tuendes. Endlich beginnt man damit, um Peter Sloterdijk zu zitieren, nicht mehr nur aus Katastrophen zu lernen, wie wir es bisher taten. Denn dieser Lernprozess endet fast immer nur bei dem Gedanken an technische Nachrüstung, zusätzliche Sicherheitssysteme und Notstromaggregate - in einer Übertragung vergangener, unvorhersehbarer Katastrophen, auf künftige, ebenso unvorsehbare. Erkennbar will sich ein großer Teil der Deutschen von dieser Art des Lernens nach der Katastrophe verabschieden, erkennbar machen sie deshalb Fukushima zu ihrer Sache. Das ist nicht die Geschichte eines biedermeierlich, neurotisch fixierten Volkes, sondern eine neue Prometheus-Geschichte, die Geschichte, wie der Name sagt, eines Vorausdenkenden - man muss nur erkennen, dass sie es ist.
[...]
Wer nennt das hysterisch? Nur die, die entmutigen wollen. In Wahrheit ist es genau das, was sehr vernünftige Leute tun würden."
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