Kallisti, diese Diskussion mit dir wird mir zu anstrengend und in wirtschaftlichen/fiskalischen Belangen zu realitätsfern. Ich bin raus.
Schengen, also die Grenzen der EU, sind nicht ohne VISA zu übertreten. Exakt diese Grenzen sind von mir gemeint. Alle EU-Länder die an Nicht-EU-Länder grenzen, schützen sich vor unerlaubten Eindringen.
Und diese dort angrenzenden externen Länder sind verpflichtet darauf zu achten mit ihrer Exekutive, dass es keine Grenzverletzungen gibt.
Was ja nicht klappt, wie zu sehen ist!Korruption und Schludrigkeit ist überall zu finden.
Eisbär... na - ich wollte einfach mal ganz konkrete Zahlen haben - wieviele "Kosovo-Flüchtlinge" wann? - Wieviele "Spätaussiedler" - wann? Und wieviele afrikanische Flüchtlinge aktuell? - Also einfach nur mal so zum Vergleich ...
Aber das ist wohl nicht möglich - zu anstrengend ...
Naja, ich frag nur ... ----- irgendwie werd ich ja doch den Eindruck nicht los, dass man Flüchtlinge - Menschen - klassifiziert - in solche, die es "wert" sind, aufgenommen zu werden
wohin auch mit all diesen Menschen, die da vor ihrem nicht abwendbaren Elend und Untergang fliehen! ?!?
--- Und was können "die" dafür ? ? ? - Die einzelnen Menschen, die ihren korrupten, kranken, diktatorischen Regimen unterworfen sind, die ihrer Rechte beraubt werden, die oft wegen Hunger, Krankheit, Schwäche und mangelnder Bildung bzw. Information nicht mal ihre Rechte kennen und einfordern können! ? ! ?
Zitat von: Kallisti am Mai 24, 2011, 06:32:48Eisbär... na - ich wollte einfach mal ganz konkrete Zahlen haben - wieviele "Kosovo-Flüchtlinge" wann? - Wieviele "Spätaussiedler" - wann?Und wieviele afrikanische Flüchtlinge aktuell? - Also einfach nur mal so zum Vergleich ... CoolOk... einfach mal ganz simpel: potentielle Flüchtlinge aus dem Kosovo: 1,8 Mio, potentielle Flüchtlinge aus Afrika: 1 Mrd,
Die Inseln werden in den letzten Jahren vermehrt von Flüchtlingen aus Afrika unter sehr schwierigen Bedingungen, nämlich der Überquerung des Kanarenstroms als Teil des Golfstroms, mit kleinen Booten angesteuert. Bisheriges Rekordjahr war 2002 mit 9.929 Flüchtlingen, 2005 waren es noch nach Angaben des spanischen Innenministeriums 4.751. 2006 gab es einen Anstieg auf etwa 31.000 Migranten, wobei im September erstmals auch asiatische Flüchtlinge aufgegriffen wurden. Dieser enorme Aufwärtstrend setzte sich mit etwa 4.500 Einwanderern im ersten Halbjahr 2007 nicht fort.(...)
Der Einsatz der Frontex soll nach Verdoppelung der EU-Gelder ab 2008 permanenten Charakter bekommen. Die Grenzkontrollmission versucht, mit Hilfe verschiedener europäischer Patrouillenboote, unterstützt von Aufklärungsflugzeugen, das Ablegen von Flüchtlingsbooten an der afrikanischen, insbesondere der senegalesischen Küste, von der etwa die Hälfte aller Flüchtlingstransporte starten, zu verhindern. Es gibt eine Schätzung der Guardia Civil, dass zwischen dem 1. Januar 2006 und dem 21. August 2007 mindestens 1.260 Bootsflüchtlinge bei der Überfahrt von Afrika auf die Kanaren ums Leben gekommen seien.[12] Andere vermuten eine mehrfach höhere Opferzahl.
Der mit Abstand wichtigste Wirtschaftszweig ist der Tourismus, denn die Kanaren werden jährlich von mehr als neun Millionen ausländischen Gästen besucht. (...)Die weitaus meisten Touristen kommen aus Großbritannien, gefolgt von Deutschen, Holländern und Iren; davon reisten 3.410.165 nach Teneriffa, 2.713.728 nach Gran Canaria, 1.471.979 nach Fuerteventura und 1.618.335 nach Lanzarote.
Zitat--- Und was können "die" dafür ? ? ? - Die einzelnen Menschen, die ihren korrupten, kranken, diktatorischen Regimen unterworfen sind, die ihrer Rechte beraubt werden, die oft wegen Hunger, Krankheit, Schwäche und mangelnder Bildung bzw. Information nicht mal ihre Rechte kennen und einfordern können! ? ! ?Tja, die Ägypter, Tunesier und ein Großteil der Lybier zeigen, was sie dagegen tun können.
Das verläßt man nicht mal eben so! Lieber kämpfen sie für die eigene Freiheit! Je höher die Bildung desto lieber bleiben sie und kämpfen im eigenen Land um Verbesserungen.
(...)Um so verlogener erscheint heute die Freiheitsrhetorik westlicherPolitikerInnen, die angesichts der Migrationsbewegungen aus und über Nordafrikaeinmal mehr das Bedrohungsszenario der Überflutung bemühen, gegen die nun die europäischeGrenzschutzagentur Frontex in Stellung gebracht wird.Die EU-Regierungen haben die nordafrikanischen Machthaber hofiert und gestützt und sichin den letzten Wochen zögerlich bis bremsend gegenüber den Aufstandsbewegungenverhalten. Dahinter stecken starke ökonomische Interessen, aber auch die gewachseneKollaboration in der Migrationskontrolle. Despoten wurden umso wichtigere „Partner“, jeeffektiver sie als Wachhunde für ein vorverlagertes EU-Grenzregime fungierten.Migrationsbewegungen aus Afrika sollten um jeden Preis eingedämmt werden.Tausendfacher Tod und Leid nicht mehr nur auf See, sondern auch in den Wüsten undInternierungslagern waren und sind die Folgen dieser schändlichen Komplizenschaft. Diesubsaharischen MigrantInnen, die aktuell in Libyen Opfer pogromartiger Hetzjagdenwerden, sahen sich unter dem Gaddafi-Regime seit Jahren einer systematischen Entrechtung,Willkür und Misshandlungen ausgeliefert. Die EU hat dem libyschen Diktator Millionengezahlt und Überwachungstechnik geliefert, eine ähnliche Kooperation gibt es mit demmarokkanischen Machthaber, und bis vor kurzem auch mit dem tunesischen Regime. Diearabischen Revolutionen markieren jetzt das mögliche Scheitern dieses brutalen Ausgrenzungsprojektsder EU im Mittelmeerraum.Mit den gezielt medial gestreuten Befürchtungen über einen Kollaps der Migrationskontrollewird nun die weitere Verschärfung und Militarisierung des EU-Grenzregimeslegitimiert, verkörpert durch Frontex. Die europäische Grenzschutzagentur ergänzt und erweitertdie nationalen Kontrollsysteme, die seit Jahrzehnten auf Abschreckung undKriminalisierung der Migrationsbewegungen zielen.(...)MigrantInnen suchen Schutz oder ein besseres Leben in Europa. Sie wandern gegen einReichtumsgefälle, das ganz wesentlich in den neokolonialen Dominanz- und Ausbeutungsverhältnissenzwischen Europa und Afrika begründet liegt. In Europa muss sich der universelleAnspruch auf Freiheit und Demokratie deshalb am Umgang mit denjenigen messenlassen, die auf dem Weg der Migration gleiche Rechte einfordern. Frontex steht für denAusbau eines tödlichen Grenzregimes, für das in einer freien Welt kein Platz ist. Der Tod anden Außengrenzen könnte schon morgen Geschichte sein. Aber das ist politisch nicht gewollt.Stattdessen führen die EU-Verantwortlichen einen regelrechten Krieg an den Außengrenzen.Innerhalb der EU gehören Entrechtung und Abschiebung zum rassistischen Alltag, in dem„Integration“ als Druckmittel der Anpassung und Ausbeutung in den Niedriglohnsektorenbenutzt wird. Doch dieser selektive Umgang mit Migration ist mit Widerständigkeiten undBeharrlichkeiten konfrontiert, die das System der Ungleichheiten und Unfreiheiten immerwieder herausfordern. Nicht zufällig findet in dieser bewegten Zeit ein dramatischerHungerstreik von 300 maghrebinischen MigrantInnen für ihre Legalisierung in Griechenlandstatt. Und verstärkt flackern Bleiberechtskämpfe und migrantische Streiks quer durchEuropa auf, seit Sans Papiers – insbesondere aus Afrika – vor 15 Jahren in Paris mit derForderung „Papiere für Alle“ in die Öffentlichkeit traten.
2010: Rückgang bei illegalen Migranten nach Spanien um 50 %Die Zahlen zur Einwanderung in Spanien, sowohl der klandestinen als auch der legalen, gelten als Indikator für die Wohlbehaltenheit des Landes. Just heute hat der spanische Innenminister Alfredo Rubalcaba bekannt gegeben, dass es im vergangenen Jahr beim Zustrom illegaler Einwanderer an die spanischen Küsten einen 50-prozentigen Rückgang gegeben habe. Bezogen auf das letzte Jahrzehnt sei eine Abnahme um mehr als 80 Prozent zu verzeichnen. (Andalus Press)
23.05.2011, Agence France PresseEx-Verfassungshüterin: "Mehr Rechte für Flüchtlinge!"Die frühere Richterin am Bundesverfassungsgericht, Renate Jaeger, hat mehr Bleiberechte für Wirtschaftsflüchtlinge in Deutschland gefordert. "Jemanden in den drohenden Hungertod zurückzuschicken, ist genauso schlimm, wie jemanden in einen Kerker zu schicken", sagte Jaeger bei der Vorstellung des Grundrechtereports 2011 in Karlsruhe. "Die Fixierung unserer Verfassung allein auf politisches Asyl ist nicht zukunftstauglich", fügte Jaeger hinzu, die auch Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte war. Zudem handele es sich bei den Betroffenen "um integrationswillige Menschen".
Bei dieser geplanten Änderung handelt es sich keineswegs um eine Reaktion auf realistische Szenarien. Letztes Beispiel: 34.000 Flüchtlinge sind seit Beginn des revolutionären Umbruchs in Nordafrika in den Schengenraum gelangt. 10.000 von ihnen wurden von der italienische Regierung mit Sondervisa ausgestattet. Ganze 65 haben sich nach Deutschland verirrt. So sieht der Ansturm aus Nordafrika aus, der von konservativer Seite herbeifantasiert wurde.
Umso stärker engagiert sich die deutsche Regierung aber dafür, dass die Außengrenzen der EU abgesichert werden. Hier unterscheidet sich die deutsche Panikmache, die Rhetorik von der kommenden "Flut" und von der "Masseneinwanderung in die deutschen Sozialsysteme", nicht grundsätzlich von dem, was aus Kopenhagen zu hören ist.Keine Hilfe auf hoher SeeLängst hat die Abschottung der EU in Osteuropa und im Mittelmeerraum sich jeder Rücksicht auf die Menschenrechte der Flüchtlinge entledigt. Menschen in Seenot, die auf dem Schirm der Grenzschützer auftauchen, wird Hilfe verweigert - ein klarer Verstoß gegen internationales Recht. Es sind sogar Fälle bekannt, wo den Flüchtlingen auf hoher See Nahrungsmittel und Benzin abgenommen wurden, um sie zur Rückkehr zu zwingen.Reaktionäre Regime in Anrainerstaaten dagegen erhalten Finanzhilfe, wenn sie Flüchtlinge abfangen, sie unter schrecklichen Bedingungen internieren und schließlich ohne Wegzehrung abschieben, wie im Fall von Gaddafis Libyen. Dokumentiert ist der Tod Tausender Flüchtlinge.Eine besonders üble Rolle spielt die Grenzagentur der EU "Frontex". Da sie über keine Kommando- und Kontrollgewalt bei der Überwachung der Grenzen verfügt, kann sie bislang bei Menschenrechtsverletzungen die Hände in Unschuld waschen - sie koordiniert ja nur. Nach eigenen Angaben stellt sie "Produkte, Projekte und Dienstleistungen" zur Verfügung. Welche Projekte? Sie wertet Erfahrungen aus, zum Beispiel die des Pilotprojekts, bei dem ein Sektor des Atlantiks überwacht wurde, um den Flüchtlingen den Weg von Afrika zu den Kanaren zu versperren. Diese Erfahrungen kommen dann den italienischen Grenzschützern vor Lampedusa und vor Malta zugute. Die Arbeit von Frontex ist intransparent, ihre Kontrelle durch das EU-Parlament wirkungslos.
Vorteil "illegaler" ArbeitskraftOb solche Projekte Realisierungschancen haben, ist fraglich. Fest steht indessen, dass dem hochgerüsteten Grenzregime zum Trotz genügend Arbeitskräfte den Weg in den Schengenraum finden, um die dortige real existierende Nachfrage zu befriedigen. Diese Nachfrage wird in dem Maße wachsen, in dem sich im Schengenraum die Alterspyramide weiter umdreht. Die "illegale" Arbeitskraft bietet für die europäischen Unternehmer den Vorteil, über vollständig rechtlose ArbeiterInnen zu verfügen, kraft deren Billigarbeit die Löhne gedrückt werden und die Verhandlungsmacht der Gewerkschaften geschwächt wird.Das ganze Ausmaß illegaler Arbeit erschließt sich aus dem zahlenmäßigen Umfang der Legalisierungsschübe, die in einigen Ländern des südlichen Schengenraums von Zeit zu Zeit durchgeführt werden. Wenn diese Einschätzung zutrifft, warum dann die Hochrüstung der Grenzen? Tatsächlich könnte man den Eindruck gewinnen, bei der Grenzüberwachung handle es sich um einen im hohen Grad selbstrefenziellen Prozess, der ohne Gegenüber auskommt und der nur von den angefachten Ängsten in den Schengenländern befeuert wird: erst das imaginierte Bedrohungsszenario, dann die Aufrüstung, dann ein neues Bedrohungsszenario, dann neue Rüstung, und so weiter.
Ich finde es echt beschämend, wie Du die Opferbereitschaft von Menschen, die um ihre Freiheit kämpfen müssen, mit Füßen trittst.
Und sich darüber aufzuregen, daß in Lybien Menschen sterben, weil sie für ihre Freiheit kämpfen, zeigen, daß Du nicht das geringste Verständnis für diese Menschen hast. Freiheit ist in der Geschichte immer teuer und mit vielen Opfern erkauft worden.
2003: 8000 Flüchtlinge2004: 13000 Flüchtlinge2005: 20.000 Flüchtlinge
Ich finde es echt beschämend, wie Du die Opferbereitschaft von Menschen, die um ihre Freiheit kämpfen müssen, mit Füßen trittst.Ich bezweifel, daß Du in einer Diktatur den Mut und den Anstand hättest, aufzustehen und gegen jedes persönliche Risiko Dich zu wehren.
In diesem Punkt gebe ich auch Eisbär recht: Tunesier die flüchten verpassen damit eine riesige Chance, ihr eigenes Land wieder aufzubauen und drücken sich vor dieser Verantwortung. Dabei können sie vor Ort immer noch am meisten erreichen, schließlich sprechen sie dort die Landessprache, kennen die Kultur des Landes. Wenn überhaupt sie Arbeit finden, dann im eigenen Land. Es ist nur logisch und auch folgerichtig, diese zurückzuschicken und ihnen zu sagen "zuhause habt ihr genau jetzt die Chance etwas aufzubauen, woanders habt ihr sie nahezu nicht, also macht das Beste draus!".
Zitat von: messie am 25 Mai 2011, 14:28:07In diesem Punkt gebe ich auch Eisbär recht: Tunesier die flüchten verpassen damit eine riesige Chance, ihr eigenes Land wieder aufzubauen und drücken sich vor dieser Verantwortung. Dabei können sie vor Ort immer noch am meisten erreichen, schließlich sprechen sie dort die Landessprache, kennen die Kultur des Landes. Wenn überhaupt sie Arbeit finden, dann im eigenen Land. Es ist nur logisch und auch folgerichtig, diese zurückzuschicken und ihnen zu sagen "zuhause habt ihr genau jetzt die Chance etwas aufzubauen, woanders habt ihr sie nahezu nicht, also macht das Beste draus!".Das ist doch wohl nicht Dein Ernst?! Flüchten und alles zurücklassen (Familie, Freunde, Heimat) tun Menschen nicht "einfach so", weil sie sich vor irgendeiner Verantwortung drücken wollen. Sondern weil sie für ihr eigenes Leben im Heimatland keine Basis mehr sehen. Die Verantwortung sehen sie für ihr eigenes Leben, nicht für irgendein politisches System oder andere Umstände, die in ihrem Heimatland gerade der Stand der Dinge sind.