Naja nu, die Brennstäbe ändern eben hin und wieder mal ihren Aggregatzustand... mal vorübergehend flüssig, dann mal wieder fest... und bald auch gerne mal aufgrund der porösen Ausgangslage in Suspension mit dem Meerwasser.
Cäsium hat eine Halbwertszeit von 30 Jahren. Ab da an fängt es zufällig an teilweise sich abzubauen.
Wir lassen uns nicht nervös machen, und das geben wir auch nicht zu!
Alle Kraftwerke vom Netz zu nehmen halte ich so für Aktionismus, zumal das nur bedeuten würde, dass wir dann Atomstrom aus benachbarten europäischen abnehmen würden und damit andere Atomkraftwerke subventionieren würden.
Sogenannte regenerative Energien sind bei Weitem (noch) nicht die glückseligmachenden Heilsbringer, als die sie mitunter dargestellt werden.
Den Stromkonzernen ist es letztlich egal, wie der Strom erzeugt wird, allerdings benötigen sie Planungssicherheit seitens der Politik (milliardenschwere Investitionen in die langfristig stabile und verlässliche Energievesorgung einer Industriegesellschaft können nicht nach jeder Wahl beliebig über den Haufen geworfen bzw. verworfen werden).
Die Kernkraftwerke in Deutschland sind meines Ermessens Produkt sozialitisch-staatswirtschaftlicher Strukturen in unserem Lande, ich bezweifel stark, dass die Energieunternehmen jemals bereit gewesen wären, die Risiken und Kosten für den Bau, den Betrieb und die Entsorgung zu schultern, zumal das auch kein Versicherungsunternehmen der Welt versichert hätte.
Da die deutschen Meiler nunmal real existieren, sollte man sie auch noch nutzen und die erwirtschafteten Gewinne schon mal für die unausweichliche Entsorgung und Rückbau zurücklegen, das wird teuer genug. Alle Kraftwerke vom Netz zu nehmen halte ich so für Aktionismus, zumal das nur bedeuten würde, dass wir dann Atomstrom aus benachbarten europäischen abnehmen würden und damit andere Atomkraftwerke subventionieren würden. Und ich halte deutsche Atomkraftwerke für deutlich sicherer als beispielsweise französische oder osteuropäische, insbesondere da hier die Öffentlichkeit viel kritischer ist.
Das sehe ich genauso.Ohne Kohlekraftwerke wird ein schneller (!) Atomausstieg nicht funktionieren können. Dazu sind die regenerativen Energien schlicht nicht weit genug.
Zitat von: Inverted am 30 März 2011, 00:29:26Den Stromkonzernen ist es letztlich egal, wie der Strom erzeugt wird, allerdings benötigen sie Planungssicherheit seitens der Politik (milliardenschwere Investitionen in die langfristig stabile und verlässliche Energievesorgung einer Industriegesellschaft können nicht nach jeder Wahl beliebig über den Haufen geworfen bzw. verworfen werden).Dafür dass es ihnen eigentlich egal sein soll wie der Strom erzeugt wird, verteidigen die Energierkonzerne den Atomstrom aber ganz schon vehement. Der Präsident des Deutschen Atomforums, dem Lobbyverband der Kernenergiewirtschaft, ist in Personalunion auch Geschäftsführer bei E.ON, genau wie sein Vorgänger auch. Der Präsident des Atomforums davor war Vorstandsmitglied bei RWE.
Zitat von: Inverted am 30 März 2011, 00:29:26Die Kernkraftwerke in Deutschland sind meines Ermessens Produkt sozialitisch-staatswirtschaftlicher Strukturen in unserem Lande, ich bezweifel stark, dass die Energieunternehmen jemals bereit gewesen wären, die Risiken und Kosten für den Bau, den Betrieb und die Entsorgung zu schultern, zumal das auch kein Versicherungsunternehmen der Welt versichert hätte. Dass die Politik die Kernkraftwerke erst möglich gemacht hat ist schon klar, aber als Sozialist habe ich Franz-Josef Strauß, den ersten Atomminister der BRD, bislang noch nie gesehen. Auch bei seinem Amtsnachfolger (gleichfalls aus der CSU) wundert mich diese Zuschreibung ein wenig. Fakt ist, dass zur Zeit der Inbetriebnahme des ersten Kernreaktors in Deutschland (1957) eine Regierung unter Adenauer am Ruder war, und auch bei diesem Namen ist "Sozialismus" nicht das erste Wort, das mir in den Sinn kommt...
Staatliche Lenkung und Kontrolle von Wirtschafts- und Finanzwesen sind durchaus ein sozialistisches Element in dieser Gesellschaft und eines ihrer Hauptübel, bei einer Staatsquote von ca. 70% (Tendenz steigend) leben wir mitnichten in einer freien Marktwirtschaft.
Nr. 08/2011 3. März 2011DGB Bundesvorstand, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik[...]Denn seit langem unterzog sich derStaat einer Abmagerungskur. Die Staatsquote fiel von49 % im Jahr 2003 auf 43 % im Jahr 2008. Besserungist „dank“ der Schuldenbremse nicht in Sicht.[...]
Das, was in Fukushima vor sich geht, ist halt genau das, was passiert, wenn Politiker meinen, Unternehmer spielen zu müssen. In Japan werden abgehalfterte Politiker traditionell auf hoch dotierten Posten in Wirtschaftsunternehmen entsorgt, ist hier ja nun nicht unbedingt so anders. Staatliche Lenkung und Kontrolle von Wirtschafts- und Finanzwesen sind durchaus ein sozialistisches Element in dieser Gesellschaft und eines ihrer Hauptübel, bei einer Staatsquote von ca. 70% (Tendenz steigend) leben wir mitnichten in einer freien Marktwirtschaft.