- Die Bereitschaft zum Glauben ist im übrigen keineswegs der "freiwillige Verzicht auf Wissen", sondern die schlichte und demütige Einsicht in die natürliche und prinzipielle Begrenztheit allen Wissens
Es geht nicht darum, auf Wissen verzichten zu wollen, sondern darum, dass es offenbar vielen Menschen nicht ausreicht, "nur" zu wissen. Dass eine (menschliche) Sehnsucht da ist nach Grund, Ursache, Erklärung - letztlich also: nach Sicherheit, Geborgensein, Aufgehobensein - Sinn.Um also dem unbarmherzigen, ungnädigen, mächtigen, unbeeinflussbaren, "allmächtigen" (lol!) Zufall zu entkommen, zu entrinnen!Deshalb: Spiritualität, Glaube.Und weil das ewige Zweifeln und die zermürbende Ungewissheit genau das mit sich bringen kann: Zermürben und nicht zuletzt Angst oder auch (Selbst-) Zerstörung, vor allem aber: Hoffnungslosigkeit. Daaa isse wieder, die gute alte Hoffnung.
Eigentlich eines meiner Favoritenthemen, sehe ich gerade nur Worte. Ich brauch Urlaub. Und es ist wirklich schade, dass dieses Thema nicht etwas prominenter hängt (immerhin wertet es aber den S&R auf ).
Raoul... ich kann wieder mal nicht folgen. Und finde, es wäre hilfreich, wenn die beiden Herren doch ein wenig konkreter, somit weniger abstrakt zu formulieren die Güte hätten.
ZitatIn einer Deiner vorangegangenen Postings nahmst Du Bezug auf den Konstrukteur, der selbst keine Konstruktion ist (und weil mir und vielen anderen Menschen die Möglichkeit der unendlichen Rekursion so fremd erscheint, scheint es nicht gegen die Vernunft zu sein, die Existenz eines solchen anzunehmen).RaoulSchon hier muss ich die Segel streichen. Warum scheint es nicht gegen die Vernunft zu sein bzw. ist es nicht, die Existenz eines Schöpfers anzunehmen? Schon das erschließt sich mir nicht. Nur weil Mensch sich nicht alles, das er als "seine Welt" erleben, wahrnehmen, begreifen, erforschen, interpretieren, untersuchen ... kann, nicht auch vollständig und "insgesamt" restlos verstehen, (sich!:) erklären kann?!
In einer Deiner vorangegangenen Postings nahmst Du Bezug auf den Konstrukteur, der selbst keine Konstruktion ist (und weil mir und vielen anderen Menschen die Möglichkeit der unendlichen Rekursion so fremd erscheint, scheint es nicht gegen die Vernunft zu sein, die Existenz eines solchen anzunehmen).
ZitatIst freiwillig glauben nicht der freiwillige Verzicht auf ein ebensolches Wissen?RaoulEs geht nicht darum, auf Wissen verzichten zu wollen, sondern darum, dass es offenbar vielen Menschen nicht ausreicht, "nur" zu wissen. Dass eine (menschliche) Sehnsucht da ist nach Grund, Ursache, Erklärung - letztlich also: nach Sicherheit, Geborgensein, Aufgehobensein - Sinn. Um also dem unbarmherzigen, ungnädigen, mächtigen, unbeeinflussbaren, "allmächtigen" (lol!) Zufall zu entkommen, zu entrinnen! Deshalb: Spiritualität, Glaube.
Ist freiwillig glauben nicht der freiwillige Verzicht auf ein ebensolches Wissen?
Ein Kumpel von mir sagt zwar immer: "Alder, die Antwort ist BIER!", aber dann kann ich ihm nicht immer folgen.
(...)Man kann für Fragestellungen nur selten eine Antwort finden, die weniger abstrakt ist als die Problemstellung selbst. Ein Kumpel von mir sagt zwar immer: "Alder, die Antwort ist BIER!", aber dann kann ich ihm nicht immer folgen.
Ich könnte hier in ein neues Horn blasen und ganz entsprechend dem Quantenphysik-Thread argumentieren, echtes Wissen schließt den echten Zufall aus,
Abgesehen davon, dass es sich nur um eine Annahme handelt: Nenn mir einen vernünftigen Grund, warum die Rekursion (vgl. Wikipedia: "Als Rekursion (lat. recurrere „zurücklaufen“) bezeichnet man die Technik in Mathematik, Logik und Informatik, eine Funktion durch sich selbst zu definieren") vernünftigerweise kein Ende haben sollte. Findest Du keinen, haben wir einen letzten Konstrukteur. Ob der jedoch Gott ist oder ein Knallfrosch oder ob es überhaupt einen gibt - k.A.
Zitat von: RaoulDuke am 29 Februar 2012, 11:40:03(...)Man kann für Fragestellungen nur selten eine Antwort finden, die weniger abstrakt ist als die Problemstellung selbst. Ein Kumpel von mir sagt zwar immer: "Alder, die Antwort ist BIER!", aber dann kann ich ihm nicht immer folgen.Und ich dachte immer, die Antwort ist 23 ... ... (nee, nich was ihr jez denkt ... )- oder ... war es doch 42? ZitatIch könnte hier in ein neues Horn blasen und ganz entsprechend dem Quantenphysik-Thread argumentieren, echtes Wissen schließt den echten Zufall aus,RaoulHab das nicht mehr so wirklich auf der Rechnung und bin zu faul, nachzulesen/-suchen - was meinst du mit "echtem Wissen" und "echtem" Zufall?
...Ich schnall das immer noch nich - es ist doch unser Spiel!...
Ich fürchte, ich habe "das Thema verfehlt"? -
...aber ehrlich gesagt brummt mir die Birne und ich hole mir glaube ich erstmal ein Käffchen. So ein leckeres mit Milchschaum von unserem neuen Automaten. Wir sollten einen Kaffeeautomaten-Thread aufmachen. Kaum zu glauben, wie unterschiedlich das ist, was aus den Dingern so rauskommt!
[Zitat von: Kallisti am 29 Februar 2012, 23:35:06...Ich schnall das immer noch nich - es ist doch unser Spiel!... Mmmhhhh da wiederspreche ich Dir. Wenn es sich um "unser Spiel" handeln würde, hätten wir dann nicht die Macht über alles selber zu entscheiden? (Ich glube, irgendwer hat das hier schon einmal erwähnt, aber ich bin zu faul nachzulesen... ). Wir entscheiden aber über sehr wenig wirklich selbst...Oder hast Du, Kalisti, Dich dazu entschieden als "Kalisti" auf die Welt zu kommen? (Und ich meine jetzt nicht den Moment, an dem Dein Account in diesem Forum das "Licht der Welt" erblickte )Die Weichen für`s Leben sind doch schon vor der Geburt eines Menschen gestellt. Kommt ein Mensch in einer Familie zu Wellt, die, sagen wir mal, eher "gut betucht" ist, so ist die Wahrscheinlichkeit recht gering, dass dieses Kind später einmal in Armut leben wird. Umgedreht genauso; Wenn ein Kind in Armut zu Welt kommt, ist die Chance, dass es sich vom "Tellerwäscher zum Millionär" entwickelt ebenfalls eher gering, aber nicht ausgeschlossen. Um sich dann zum "Millionär" zu entwickeln bedarf es dann einer "starken Persönlichkeit" (Was immer das heißen mag...) und vermutlich auch eine ordentlichen Portion Glück. (Das Glück kommt wo her?)Da wären wir dann beim nächsten Punkt: Woher kommt die Persönlichkeit eines Menschen? Klar, ab einem gewissen Alter sind es die Erfahrungen und Lebensumstände (die woher kommen?), die einen Menschen prägen, aber als neugeborenes Kind?Woher kommen die Charaktere eines Menschen, die Begabungen oder die Interessen?Ich könnte jetzt noch 100 weitere Fragen stellen...
Alles, was wir wissen können und glauben wollen, bestimmen wir selbst - wohlgemerkt aber nicht vorrangig als Individuum (wie Kenaz das meint), sondern als Menschen all together.
Wir spielen alle genau das Spiel, das wir verdienen, denn wir haben es uns ausgesucht. Jeder einzelne von uns. Und zwar schon immer, zu jeder Zeit der Geschichte und auf jedem geographisch möglichen Punkt.
Tja, es soll genau das heißen, was es heißt: Dass schon immer, zu jeder Zeit und überall im Universum jedes einzelne Lebewesen, das jemals existiert hat, existiert und existieren wird, genau da ist, wo es hingehört - weil es sich genau diesen Platz im Großen Spiel ausgesucht hat.
Kleine Anmerkung:Mit "Thema verfehlt" meinte ich oben nicht das topic/den thread, sondern was ich Raoul geantwortet hatte - weil ich mir nicht sicher bin, ob ich ihn vielleicht missverstanden habe. ?
Unser Leben ist bestimmt nur ein Computerspiel von gelangweilten Außerirdischen, die irgendwo, weit weg von der Erde, auf einem Planeten hocken und sich die Zeit vertreiben.
ZitatIch könnte hier in ein neues Horn blasen und ganz entsprechend dem Quantenphysik-Thread argumentieren, echtes Wissen schließt den echten Zufall aus,RaoulHab das nicht mehr so wirklich auf der Rechnung und bin zu faul, nachzulesen/-suchen - was meinst du mit "echtem Wissen" und "echtem" Zufall?
ZitatAbgesehen davon, dass es sich nur um eine Annahme handelt: Nenn mir einen vernünftigen Grund, warum die Rekursion (vgl. Wikipedia: "Als Rekursion (lat. recurrere „zurücklaufen“) bezeichnet man die Technik in Mathematik, Logik und Informatik, eine Funktion durch sich selbst zu definieren") vernünftigerweise kein Ende haben sollte. Findest Du keinen, haben wir einen letzten Konstrukteur. Ob der jedoch Gott ist oder ein Knallfrosch oder ob es überhaupt einen gibt - k.A.RaoulIch schnall das immer noch nich - es ist doch unser Spiel! Alles, was wir wissen können und glauben wollen, bestimmen wir selbst - wohlgemerkt aber nicht vorrangig als Individuum (wie Kenaz das meint), sondern als Menschen all together.
[Viele viele Dilemmata später]Tja, das is auch wieder so ein absurdes lol Dilemma ... Ja, Absurdistan is meine Lieblingsurlaubsregion.
Ich fürchte, ich habe "das Thema verfehlt"? - Also bitte doch vielleicht einfach noch mal kurz erläutern (in anderen Worten ... ), was du oben meintest (siehe das von mir eingefügte Zitat oben bzgl. Rekursion und "letztem Konstrukteur" - und warum die Annahme eines solchen vernünftig sein soll ...)?
Zitat von: RaoulDuke am 29 Februar 2012, 11:40:03Ein Kumpel von mir sagt zwar immer: "Alder, die Antwort ist BIER!", aber dann kann ich ihm nicht immer folgen.Dann kennt dein Kumpel womöglich den Ulkbär ? http://www.couchkartoffelsalat.de/ulkbaer/der-ulkbaer-55-buchstabentausch