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Autor Thema: Nichts als die Wahrheit  (Gelesen 1429 mal)

Dubliner

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Nichts als die Wahrheit
« am: 26 August 2010, 19:17:20 »

Kennt jemand den Film "Nichts als die Wahrheit" mit Kai Wiesinger und Götz George? Endlich gibts den auf DVD. Hat 11 Jahre gedauert und jetzt hab ich ihn.

Geht darum, dass sich KZ Arzt Josef Mengele aus Argentinien heraus der deutschen Justiz stellt, um zu erklären, warum er tat, was er tat. Ein wahnsinnig mutiger Film, denn man erwischt sich während des Anschauens fast dabei, Sympathie und Verständnis für Mengele zu entwickeln. Am Ende ließ mich der Film kaum mehr los.

Hat den jemand gesehen? Es scheiden sich ja bei den Kritiken die Geister. Da geht es von "brilliant" bis "ekelhaft und feige". Dazwischen gibts wenig. Die Einen loben den Film, weil er den Zuschauer aufweckt und ihn erschrecken läßt, wie viel "Josef Mengele" doch in jedem von uns steckt und die Anderen verachten diesen Film, weil sie finden, man stelle Mengele zu menschlich dar. Ich find den Film großartig. Und ihr?

Übrigens: Schauspieler (Kai Wiesinger und Götz George) so wie die Kameraleute haben diesen Film ohne Gage gedreht. Götz George hat aus der Privatschatulle noch bissl was zugeschossen, damit der Film überhaupt zustande kommt. Hat man auch nicht alle Tage.
« Letzte Änderung: 26 August 2010, 19:22:36 von Dubliner »
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Benoni

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« Antwort #1 am: 26 August 2010, 21:15:01 »

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« Letzte Änderung: 22 Mai 2011, 15:31:41 von Benoni »
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Dubliner

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Re: Nichts als die Wahrheit
« Antwort #2 am: 27 August 2010, 09:33:51 »

Ja, es wäre möglich, absolut. Nehmen wir ein, die Shoah hätte nicht vor 65 Jahren ein Ende gefunden, sondern vor meinetwegen 20 Jahren und die ganzen Wirrköpfe würden jetzt noch leben und man könnte sie vor Gericht stellen. Alle hätten sie ein Anrecht auf eine faire Verteidigung und einen fairen Prozess. Todesstrafen gibt es nicht mehr. Sie würden wohl wahrscheinlich sogar nicht in Deutschland vor Gericht stehen, sondern in Den Haag. Alle dürften sie ihre Version der Geschichte erzählen und ich wette, dass sie alle sich als Opfer sehen würden. Auch bei den Nürnberger Prozessen haben sie ja alle auf "nicht schuldig" plädiert. Göring nicht schuldig, Hess sogar geistesgestört und natürlich deshalb auch noch vermindert schuldfähig und so. Ich möchte nicht wissen, in was für einer Gesellschaft wir heute leben würden, wenn da auch nur einer mit einer Bewährungsstrafe rausgekommen wäre. Wenn Mengele sich tatsächlich hätte vor Gericht verantworten müssen und er hätte einen Verteidiger gehabt, der tatsächlich das Gericht hätte davon überzeugen können, dass Mengele nicht der Massenmörder war, sondern eben der wirkliche "Todesengel von Auschwitz", der die Menschen aus reiner Menschlichkeit getötet hat, um sie vor dem schlimmeren Tod in den Gaskammern zu bewahren? Ein Retter also? Ein zweiter, nicht ganz so menschlicher Oskar Schindler? Insofern finde ich es gut, wenn so ein Film mal über den Horizont hinausschaut und uns deutlich macht, wie verführbar wir alle sind, wie schnell wir uns von einem geschickt argumentierenden Massenmörder einwickeln lassen.
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käx

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Re: Nichts als die Wahrheit
« Antwort #3 am: 30 August 2010, 14:01:51 »

hab' den film noch nicht gesehen, bin aber jetzt neugierig geworden  :)
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nach wie vor wichtig:

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