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Liebe?
messie:
Öhm - LOL.
--- Zitat von: Kallisti ---Dass der Begriff missbräuchlich verwandt wird - leider viel zu oft und auch missverstanden.
--- Ende Zitat ---
Da verkennst du offensichtlich komplett, wie Sprache funktioniert: Lautsprache ist lebendig und deutet Begriffe immer neu. Es gibt nur sehr, sehr wenige Begriffe, die nie eine Bedeutungsverschiebung im täglichen Sprachgebrauch erfahren.
Das ist ja auch das Wesen der Sprache, dass eben nicht eine Definition in Stein gemeißelt wird, sondern sie immer den aktuellen Gegebenheiten angepasst wird und dadurch sich auch Bedeutungen teilweise sogar ins Gegenteil verkehren können (ein schönes Beispiel ist "Reform", das ehemals als etwas Positives und heute als etwas Negatives wahrgenommen wird).
In der Lautsprache gibt es deswegen nicht wirklich einen Missbrauch eines Wortes, lediglich eine neue Interpretation dessen.
Darauf weist die Duden-Redaktion im Übrigen auch ausdrücklich hin, dass der Duden lediglich eine Bestandsaufnahme ist, aber nicht garantieren kann, dass sich die Bedeutungen einzelner Worte bereits zur Drucklegung schon wieder verändert haben.
Das Wort "Liebe" ist da ein sehr schönes Beispiel, Wiktionary hat wunderbare Beispiele parat, wo noch so überall das Wort "Liebe" vorkommt.
Missverstanden wird dort ja nicht einmal etwas! Wenn jemand "Mit viel Liebe hat E. ihr Haus renoviert" sagt, weiß jeder, was damit gemeint ist: Dass E. mit viel Hingabe, möglicherweise auch Leidenschaft, ihr Haus renovierte und es nicht lustlos tat.
Ein Wort wird in der Lautsprache erst dann missbräuchlich benutzt, wenn der Zusammenhang klarstellt, dass es an dieser Stelle unpassend ist.
---
Warum Wiki ein Totschlagargument ist? - Weil wir dann jegliche Diskussion hier drüber sofort einstellen könnten. "Da steht's im Wiki geschrieben, ist so, Diskussion beendet", fertich.
Ich dachte, hier geht's drum mal selbst zu denken und sich nicht auf Definitionen eines Wörterbuchs zurückzuziehen ... sonst hätte ich schon längst den Duden zitiert, gesagt "guck da nach, dann weißt du's". ;)
--- Zitat von: Kallisti ---Wie bitte? Also wenn die Leute nicht mal selbst sagen können, was sie eigentlich unter "Liebe/n" verstehen, wie können sie es dann aber zu einem anderen sagen - und das auch noch ohne Missverständnisse - wo der andere doch außerdem auch noch was ganz anderes darunter versteht/verstehen kann (wie sYntiq meinte - und wie wir, von sYntiqs Auffassung abgesehen, hier ja beispielhaft feststellen können)! ?!
--- Ende Zitat ---
Ich wüsste nicht, dass irgendwer es mal falsch verstanden hätte, wenn ein Partner einem anderen "ich liebe dich" gesagt hätte.
--- Zitat von: Kallisti ---das verstehe ich auch nicht - inwiefern sagt man "sonst fast das genaue Gegenteil dessen, was man sagen möchte": wenn man das mit dem Bruder weglässt oder sagt?
--- Ende Zitat ---
Na, ganz einfach: Weil diese drei Worte nur verwendet werden, wenn sie diese Abgrenzung notwendig machen.
Dialogbeispiel:
A: "Sag mal, liebst du ihn?"
B: "Ja, ich liebe ihn - wie einen Bruder."
Dann weiß A, dass die sexuelle Komponente fehlt, und selbst mit ihm flirten kann und darf, weil er nicht in Konkurrenz zu B steht, weil es hier um keine Partnerschaft für B geht, sondern um eine Freundschaft.
A: "Sag mal, liebst du ihn?"
B: "Ja, ich liebe ihn."
Dann weiß A, dass es für B um eine Partnerschaft geht und nicht um eine Freundschaft.
Diese drei Worte grenzen klar, eindeutig und unmissverständlich Partnerschaft/Freundschaft voneinander ab.
Womit ebenfalls klar ist, dass die Worte "ich liebe ihn" etwas komplett Unterschiedliches bedeuten: Im einen Fall ist es freundschaftliche, im anderen partnerschaftliche Zuneigung, Überschneidungen ausgeschlossen.
--- Zitat von: Kallisti ---Und du sagst aber quasi, dass "es" nur dann die eigentliche/"wirkliche" Liebe ist, wenn es partnerschaftliche Liebe ist bzw.: wenn also eine körperliche bzw. sexuelle Komponente Bestandteil ist.
--- Ende Zitat ---
Ja, so in etwa.
Ich sage, dass das Wort "Liebe" ohne Kontext die partnerschaftliche Liebe meint, und alle anderen Bedeutungen Nebenbedeutungen sind, bei denen es aber besser wäre, gäbe es ein anderes Wort dafür, weil die Liebe in anderem Zusammenhang weitgehend anderer Natur und deswegen nicht direkt vergleichbar ist.
Deutlicher gesagt: Partnerschaftliche Liebe mit z.B. Bruderliebe vergleichen, hieße Äpfel mit Birnen vergleichen.
--- Zitat von: Kallisti ---Der einzig wirkliche Unterschied zwischen der "partnerschaftlichen" Liebe und anderer Liebe ist im Grunde also nur der, dass einmal Sexualität hinzukommt und sonst (bei nicht partnerschaftlicher Liebe) halt nicht (von Ausnahmen sehen wir an dieser Stelle mal ab, bitte).
--- Ende Zitat ---
Öhm, nö ... bei der Mutter/Kind-Liebe beispielsweise ist neben der Abwesenheit von Sex noch die Anwesenheit einer Abhängigkeit des Kindes von Anfang an von der Mutter gegeben, das so eine tiefe Verbundenheit zwischen beiden erzwingt, dass das Gefühl tiefer Zuneigung zueinander obligatorisch ist.
Klarer gesagt: Ein Kind hat keine Chance, es muss seine Mutter lieben, sonst wäre es verloren.
Das ist bei partnerschaftlicher Liebe nicht der Fall (auch wenn manche denken, es wäre so).
--- Zitat von: Kallisti ---Das verstehe ich auch nicht - warum ergeben diese "Eigenschaften" "zusammengezählt" nicht Liebe?
--- Ende Zitat ---
Sie tun es (und noch einige mehr).
Aber sie ergeben eben auch Freundschaft. Und damit sind sie als Definition in ihrer Gesamtheit untauglich, weil eine Definition nur eine Sache bedeuten kann und darf. Sobald sie nebenlösig ist, ist's keine Definition mehr.
Anders gesagt: Eine Definition muss exklusiv nur einen Begriff meinen und nicht mehrere gleichzeitig.
Wundert mich eigentlich dass dir das nicht klar ist, wenn du doch hier genau die eine Definition für Liebe suchst ... doch besser mal nachschlagen, was "Definition" bedeutet, hmmm? ;)
Ich frage mich grade auch, warum du überhaupt eine allgemeine Definition haben willst! Was willst du denn für dein tägliches Leben damit erreichen? Es ist ja ganz interessant, darüber mal zu philosophieren, aber was ist dein persönlicher Mehrwert dabei? Jetzt mal gesetzt den Fall, es gäbe eine allgemeingültige Definition ...?
Du möchtest hier schließlich nichts weniger erreichen als das Umschreiben von Wiki & Co.! Denn wenn wir eine Definition finden würden die auch hinreichend belegbar wäre, dann wäre es nichts weniger als das. Denn andernfalls würde ja -siehe oben- ein Disput darüber keinen Sinn machen, weil es für die einzelnen Komponenten des Begriffes "Liebe" bereits hinreichend belegte Definitionen gibt.
*edit* Herkunft der Zitate eingefügt ;)
Kallisti:
messie
... ok, der Reihe nach:
An keiner Stelle sagte ich, dass eine Defintion für immer gelten würde oder müsste. Dass Bedeutungen von Begriffen sich je nach Zeit, Gesellschaft, Kultur... ändern (können), ist auch mir nicht entgangen. ;)
Aber du widersprichst dir selbst, siehe hier:
--- Zitat ---Das ist ja auch das Wesen der Sprache, dass eben nicht eine Definition in Stein gemeißelt wird, sondern sie immer den aktuellen Gegebenheiten angepasst wird und dadurch sich auch Bedeutungen teilweise sogar ins Gegenteil verkehren können
--- Ende Zitat ---
(messie)
dann aber das:
--- Zitat ---Und damit sind sie als Definition in ihrer Gesamtheit untauglich, weil eine Definition nur eine Sache bedeuten kann und darf. Sobald sie nebenlösig ist, ist's keine Definition mehr.
Anders gesagt: Eine Definition muss exklusiv nur einen Begriff meinen und nicht mehrere gleichzeitig.
--- Ende Zitat ---
(messie)
Also: ja - eine Definition erklärt und bestimmt einen Begriff, nutzt dafür (für die Erklärung/Bestimmung)) aber oft mehrere andere Begriffe. - Eben: schlag doch mal einen Begriff im Wörterbuch nach.
--- Zitat ---Ein Wort wird in der Lautsprache erst dann missbräuchlich benutzt, wenn der Zusammenhang klarstellt, dass es an dieser Stelle unpassend ist.
--- Ende Zitat ---
(messie)
Eben - und nichts anderes meinte ich. Dass bspw. die Begriffe "Liebe" und "Philosophie" oft missbräuchlich, also nicht passend verwandt werden. Und das aus dem Grund, dass Menschen deren Bedeutung nicht klar ist bzw. sie ein "falsches" Verständnis von ihnen haben und eigentlich etwas anderes meinen. Und ich denke eben, gerade bei dem Begriff "Liebe" verhält es sich überdurchschnittlich oft so - dass Menschen sich selbst nicht im Klaren darüber sind, was sie selbst eigentlich GENAU unter Liebe verstehen und was sie eigentlich genau meinen, wenn sie "Ich liebe dich" (zu jemandem) sagen.
Eben deshalb möchte ich eine allgemeine Definition - um solche Missverständnisse auszuräumen - und darüber diskutieren möchte ich, um klarzumachen/"aufzudecken", dass tatsächlich Menschen sehr unterschiedliche Auffassungen von Liebe haben bzw. den Begriff sehr verschieden verstehen bzw., dass sie sich nicht sicher sind, was Liebe eigentlich (für ihr Verständnis) bedeutet/meint.
Also, auch wenn Begriffsbedeutungen sich ändern (was sich aber eher langsam vollzieht), so ist es doch so, dass sie innerhalb einer Zeit, Gesellschaft ... eine Bedeutung haben müssen, sonst würde Sprache bzw. Verständigung/Kommunikation nicht funktionieren (können). Wir können nicht heute unter einem Begriff etwas anderes verstehen, ihn anders definieren als gestern oder morgen. Sonst wäre Verbindlichkeit nicht mehr möglich - und vieles andere auch nicht. Und wenn ein Begriff neu definiert wird, so muss diese neue Definition Bekanntheit erhalten, muss den Leuten geläufig sein/werden - dann also gilt eben eine neue Definition. Es kann also nicht sein, dass im Verwenden von Begriffen eine Beliebigkeit herrscht - dass Individuen jeweils ihre eigenen Definitionen bzw. Interpretationen (eines Begriffes) haben. Es muss einen Konsens geben (im Gebrauch von Begriffen bzw. im Verständnis derselben).
Warum sprichst du eigentlich von "Lautsprache" - was meinst du damit - gesprochene Sprache? Oder willst du von Schriftsprache abgrenzen?
Übrigens ist dein Beispiel "Reform" ein geeignetes - da sieht man mal, wie Begriffe eben missbräuchlich verwendet werden - man benutzt manche Begriffe bspw., um einen Sachverhalt, einen Umstand... zu beschönigen, zu vertuschen, ihm einen positiven Anstrich zu geben ... - aber man verwendet sie dann nicht in ihrem eigentlichen Sinne, ihrer eigentlichen ("ursprünglichen") Bedeutung. Das ändert aber nicht zwangsläufig etwas an ihrer eigentlichen Bedeutung. "Reform" wird heute vlt. von manchen Menschen negativ aufgefasst, hat einen negativen Beigeschmack, bedeutet aber eigentlich nichts Negatives. Negativ wird der Begriff erst, gerade weil Menschen ihn für ihre ("negativen") Zwecke missbrauchen oder aber, weil das, was damit gemeint/benannt wird, negative Konsequenzen haben kann oder hat. "Reform" bedeutet zunächst mal Umwandlung, Umgestaltung - das ist nichts Negatives. Im Gegenteil, kann sogar auch sehr wichtig, positiv sein. Eben -die Frage ist nicht einfach, in welchem Zusammenhang der Begriff verwandt wird, sondern auch, was mit ihm gemeint/benannt/bezeichnet werden soll - es kommt also auf die Absichten des Sprechenden an. Und dieser kann also durchaus einen zunächst "neutralen" oder "positiven Begriff" (dessen Bedeutung) für "negative" Zwecke/Absichten missbrauchen.
--- Zitat ---Ich wüsste nicht, dass irgendwer es mal falsch verstanden hätte, wenn ein Partner einem anderen "ich liebe dich" gesagt hätte.
--- Ende Zitat ---
(messie)
So?? Also da sieht die Realität aber ganz anders aus...! Die Leute sagen "Ich liebe dich" - und wissen wie nun mehrfach gesagt selbst nicht mal, was sie mit diesem Satz eigentlich meinen, geschweigedenn: wie ihr Gegenüber diesen Satz versteht, was es damit verbindet, daraus folgert... ... ... Und das, eben weil die Leute eine unterschiedliche Auffassung von Liebe haben, Unterschiedliches unter dem Begriff verstehen und daher mit "Ich liebe dich" Verschiedenes meinen!! Diese Missverständnisse führen durchaus nicht selten dann zu Trennungen.
--- Zitat ---Womit ebenfalls klar ist, dass die Worte "ich liebe ihn" etwas komplett Unterschiedliches bedeuten: Im einen Fall ist es freundschaftliche, im anderen partnerschaftliche Zuneigung, Überschneidungen ausgeschlossen.
--- Ende Zitat ---
(messie)
--- Zitat ---Ich sage, dass das Wort "Liebe" ohne Kontext die partnerschaftliche Liebe meint, und alle anderen Bedeutungen Nebenbedeutungen sind, bei denen es aber besser wäre, gäbe es ein anderes Wort dafür, weil die Liebe in anderem Zusammenhang weitgehend anderer Natur und deswegen nicht direkt vergleichbar ist.
Deutlicher gesagt: Partnerschaftliche Liebe mit z.B. Bruderliebe vergleichen, hieße Äpfel mit Birnen vergleichen.
--- Ende Zitat ---
Da kommen wir einfach nicht zusammen - ich kann mich da auch nur wiederholen: Liebe ist Liebe - egal zu wem. Sie ist in ihrer "Intensität" vielleicht unterschiedlich (wobei das auch nochmal ne Frage für sich ist). Aber nicht in ihrer "Natur", ihrem "Wesen" - also entweder es ist Liebe oder es ist halt keine Liebe, sondern etwas anderes.
Ich liebe entweder (Kind, Partner, Freunde, Natur...) oder ich liebe nicht.
Der Sex in Partnerschaften - ich kann es nur wiederholen - macht die Liebe nicht aus - auch nicht die zwischen "Partnern"!!! Der Sex ist nur eine Zutat (wenn auch eine wichtige), aber er ist nicht notwendige Bedingung für Liebe! Und daher macht es keinen Unterschied, ob es um Liebe zu einem "Partner" geht oder zu einem Kind oder zu einem Freund oder zu Geschwistern.
Dass diese Menschen Unterschiedliches verbindet (Erlebnisse, Erfahrungen, Gemeinsamkeiten....), versteht sich von selbst. Aber eben: sie sind auf besondere Art miteinander "verbunden" - durch Liebe - an diesem "grundsätzlichen" Umstand ändert sich ja nichts. Oder sie sind es nicht (so "verbunden").
--- Zitat ---bei der Mutter/Kind-Liebe beispielsweise ist neben der Abwesenheit von Sex noch die Anwesenheit einer Abhängigkeit des Kindes von Anfang an von der Mutter gegeben, das so eine tiefe Verbundenheit zwischen beiden erzwingt, dass das Gefühl tiefer Zuneigung zueinander obligatorisch ist.
Klarer gesagt: Ein Kind hat keine Chance, es muss seine Mutter lieben, sonst wäre es verloren.
Das ist bei partnerschaftlicher Liebe nicht der Fall (auch wenn manche denken, es wäre so).
--- Ende Zitat ---
(messie)
Oh - da wär ich ganz vorsichtig! Nur weil das Kind von der Mutter abhängig ist (vor allem in den ersten Lebensjahren), heißt das absolut nicht, dass deshalb die Mutter ihr Kind liebt oder das Kind die Mutter! Ich behaupte mal, ein Kind liebt sowieso am Anfang noch gar niemanden und nichts. Es hat Bedürfnisse (Nahrung...). Aber Liebe kann ja wohl erst dann eintreten, wenn das Selbstbewusstsein erwacht - wenn das Kind sich als eigene Person wahrnimmt, wenn es zu sich selbst "ich" sagen kann (wobei es nicht "ich" sagen muss, sondern sich auch anders benennen kann, aber darum geht es nicht). Und auch dann ist das Gefühl, das es für die Eltern empfindet, nicht zwangsläufig Liebe, sondern eher Anhänglichkeit, Vertrautheit, Zuneigung. Es fehlen aber andere Komponenten, die für Liebe bedingend sind - z.B. Toleranz oder Fürsorglichkeit. Ein Kind kann auch Eltern gegenüber fürsorglich sein (und Eltern lieben), aber nicht gerade/ausgerechnet in der ersten Zeit der größten Abhängigkeit (von den Eltern), also von etwa 0 bis 3 Jahren - dann also ist es gerade nicht Liebe (von Seiten des Kindes)!
Liebe beinhaltet immer auch eine gewisse Freiwilligkeit. Also gerade keinen Zwang, keine Abhängigkeit! - Im Gegensatz dazu steht bspw. die Leidenschaft (die nicht immer so freiwillig ist/entsteht...) oder die Begierde ...
Und was die vielbeschworene Mutterliebe angeht - da wär ich noch vorsichtiger. Die ist auch ein Mythos! Nicht jede Mutter liebt ihr Kind vom ersten Augenblick an! Heute weiß man das und es ist kein Geheimnis mehr, wofür Mütter sich schämen müssten. Und ich rede nicht von solchen Eltern, die ihre Kinder töten oder misshandeln oder weggeben oder oder.
Sondern davon, dass eine Bindung oft erst wachsen/entstehen muss - auch von der Mutter zum Kind! Auch eine Mutter muss ihr Neugeborenes, ihr Kind erst kennenlernen.
Oft ist es natürlich so, dass Gefühle der tiefen Zuneigung gleich vorhanden sind - das liegt aber "einfach" daran, dass da viel "ausgeschüttet" wird (bei, durch, nach einer Geburt - auch durch das Stillen) - Hormone, Neurotransmitter... - Oxytocin (das bekannte "Bindungshormon") bspw. Das ist dann also eine erst mal sehr körperliche Sache - noch nicht eine "geistige", im Sinne einer bewussten, gedanklichen!
Also von "obligatorischer Verbundenheit" wie du das nennst, kann da nicht die Rede sein!
Ach und btw kann auch und sogar die Liebe (von Eltern zu ihren Kindern/für ihre Kinder) sich verändern, auch aufhören! Das heißt nicht notwendigerweise, dass dann gar keine Gefühle mehr da sind - nur ist es eben nicht (mehr) Liebe!
geeksarebettergoths:
Die Frage war doch an jeden einzelnen gerichtet oder? Ich werde dann also auch nur für mich sprechen:
Ich fühle Liebe, weil ich mich als die Hälfte eines Ganzen empfinde und heute weiß, dass ich durch einen einzigen Menschen morgen ein noch besserer Mensch sein werde. Er hebt mich hoch, wenn ich gestürzt bin und gibt mir das Gefühl alles im Leben erreichen zu können. Auch wenn wir körperlich nicht immer beieinander sein konnten, wir waren uns immer so nah wie niemanden sonst und ich bin so dankbar für all das Glück.
Ich stimme zu, dass es verschiedene Formen von Liebe geben muss. Je nach Lebenslage oder Verhältnis fühlt man anders. Aber es bleibt das höchste und schönste der Gefühle und macht uns so glücklich. Wenigstens eine Sache die wir Menschen richtig machen *g*
messie:
Na, machen wir es mal n bisschen kürzer:
--- Zitat ---Liebe beinhaltet immer auch eine gewisse Freiwilligkeit
--- Ende Zitat ---
Ist das so? Ich behaupte das Gegenteil! Dass Liebe eher unfreiwillig geschieht! Man hat dann vielleicht nichts dagegen wenn sie auf Gegenseitigkeit beruht, aber in wen man sich verliebt, sucht sich das Bewusstsein jedenfalls nicht aktiv aus. Das Unterbewusstsein fragt erst gar nicht, ob es dem Bewusstsein recht ist, es geschieht einfach.
Wie unfreiwillig es geschieht zeigt sich, wenn die Liebe nicht erwidert wird. Was da geschimpft wird, dass man sich ausgerechnet in DEN verliebt hat, will ich erst gar nicht genauer ausführen ;)
Zur Definition: Es können viele Begriffe einen definieren, aber es können nicht dieselben Begriffe zwei unterschiedliche Dinge definieren, weil die Definition dann nicht eindeutig wäre. Eine Definition muss immer eindeutig sein.
Du sagst "Liebe ist A, B, C und D". Es wäre als Definition tauglich, wenn A, B, C und D ausschließlich die Liebe bezeichnen würde. Da du aber genausogut sagen kannst "Freundschaft ist A, B, C und D", ist die Gesamtmenge A bis D als Definition für beides nicht geeignet.
Wenn du sagen würdest "Liebe ist A, B, C, D und E, während Freundschaft nur A, B, C und D ist", dann wäre es eindeutig, da die Menge A bis D ungleich der Menge A bis E ist.
Um's mal etwas mathematischer auszudrücken ;)
--- Zitat ---Warum sprichst du eigentlich von "Lautsprache" - was meinst du damit - gesprochene Sprache? Oder willst du von Schriftsprache abgrenzen?
--- Ende Zitat ---
Exakt.
Schriftsprache hält sich an die Konventionen, die im Duden festgelegt wurden.
Gesprochene Sprache ist diesen Konventionen nicht verpflichtet. Es wirkt zwar so dass doch, aber die Realität sieht anders aus.
Schade eigentlich, nicht wahr? ;)
Das Wort "Reform" betreffend ist es deswegen heute so, dass durch die Lautsprache eine zweite Bedeutung hinzukam, die nun auch für die Schriftsprache gilt, weil sie in den Duden Einzug erhielt. Insofern ist das von dir Geschriebene nicht ganz richtig, heute ist "Reform" als etwas Positives wie auch als etwas Negatives richtig. In den 70ern war es das noch nicht.
--- Zitat ---Die Leute sagen "Ich liebe dich" - und wissen wie nun mehrfach gesagt selbst nicht mal, was sie mit diesem Satz eigentlich meinen, geschweigedenn: wie ihr Gegenüber diesen Satz versteht, was es damit verbindet, daraus folgert... ... ... Und das, eben weil die Leute eine unterschiedliche Auffassung von Liebe haben, Unterschiedliches unter dem Begriff verstehen und daher mit "Ich liebe dich" Verschiedenes meinen!!
--- Ende Zitat ---
Na gucke, darauf willst du also hinaus.
Aber ist es da nicht eher hinderlich, für alle Begriffe der Liebe etwas Allgemeingültiges finden zu wollen?
Das betreffend reicht es doch, sich drüber klar zu werden, inwieweit innerhalb einer partnerschaftlichen Liebe sich die Leute falsch verstehen.
Da kann ich aber nun nicht mitreden, weil das, was du bislang erlebtest, mir noch nie begegnet ist: Wann immer jemand in meinem Leben und in meinem Freundes- und Bekanntenkreis zu jemand anderem "ich liebe dich" sagte, dann gab es da niemals Missverständnisse. Es hieß immer grundsätzlich "ich begehre dich und möchte mit dir zusammen sein / bleiben".
Craze:
--- Zitat von: Kallisti am 21 August 2010, 23:02:13 ---Was ich aber habe, ist eine Motivation, einen Grund, zu fragen: Einfach, weil immer wieder überall davon die Rede ist - von Liebe. Weil so viele Menschen so oft und oft auch so leichtfertig diesen Satz (Ich liebe dich) über die Lippen bringen - und sich dabei offenbar doch so wenig fragen, so wenig (selbst) sicher sind, was genau er eigentlich bedeutet, aussagt, beinhaltet - was sie eigentlich damit meinen oder sagen wollen!
--- Ende Zitat ---
Was das bedeutet? Das ist einfach: "Bitte geh nicht mehr fort". Nicht mehr, nicht weniger.
Ich zweifle an der Idee der romantischen, höher bestimmten, Liebe. Es ist, letztendlich, Eigennutz. Vielleicht bin ich aber auch nur zynisch.
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