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Autor Thema: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)  (Gelesen 157914 mal)

Bombe

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Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #15 am: 29 September 2007, 21:28:15 »

Viel schlimmer ist doch, wieviele Leute mittlerweile ohne jegliches Gerichtsverfahren in Gefängnissen wie Guantanamo einsitzen.
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Manchmal fragt man sich, ob sich die Rettungsversuche überhaupt lohnen. Lohnt es sich, die Menschheit zu retten? So wie ich die Sache sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet, und es leben nur noch die Idioten.

Kortirion

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Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #16 am: 29 September 2007, 21:34:33 »

Da hast Du natürlich recht, aber das sind ja alles böse islamistische Terroristen, die Flugzeuge in unsere Hochhäuser fliegen und unsere innere Sicherheit gefährden. Da geht das schon in Ordnung. Menschenrechte gelten nämlich nicht für jeden. Für Terroristen schon mal gar nicht und für unbescholtene Bürger, die zufällig in Flugzeugen sitzen, deren Transponder ausfällt auch nicht. ;)
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messie

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Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #17 am: 29 September 2007, 21:45:36 »

Guantanamo spottet ohnehin jeglicher Beschreibung. Alle außer Thomas dürften sich da wohl einig sein.  ;)
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Bombe

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Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #18 am: 29 September 2007, 22:32:39 »

Wohl wahr. *seufz*
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Manchmal fragt man sich, ob sich die Rettungsversuche überhaupt lohnen. Lohnt es sich, die Menschheit zu retten? So wie ich die Sache sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet, und es leben nur noch die Idioten.

Kallisti

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Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #19 am: 30 September 2007, 00:28:03 »

@Bombe

Schau doch mal, was ich ganz zu Anfang schrieb:

Zitat
Und er ist ja bei weitem kein Einzelfall - wieviele wohl unschuldig inhaftiert sind - und unter welchen Bedingungen...!? Und wieviele unschuldig zum Tode verurteilt werden...

(mich selbst zitierend). Soviel zu Guantanamo - dafür können wir ja sonst bitte einen eigenen thread eröffnen?


@Simplicissimus und Jinx

Natürlich kann ich nicht wissen, ob er schuldig ist oder nicht. Ich habe auch nicht behauptet, das zu wissen, sondern schrieb, dass ich es für unwahrscheinlich halte, dass er die Morde begangen hat. Ganz ausschließen kann ich es nicht - wie auch.

Aber worum es mir geht, ist, dass er nach 21 Jahren Haft in (fast ausschließlich) den USA, also unter schlimmen Haftbedingungen - so extrem lange Zeit und noch dazu wichtige Zeit seines Lebens, meiner Meinung nach wenigstens die Gerechtigkeit "verdient" hat, nach Deutschland überstellt zu werden.

Und wenn man von der Möglichkeit seiner Unschuld ausgeht, dann ist es sowieso absolut unfassbar und entsetzend, dass er diese lange Zeit unter eben jenen Bedingungen in Haft war und ist...!

Seine Bücher habe ich wie gesagt nicht gelesen - ich weiß auch nur das, was ich aus den Medien erfahren habe (bisher) - aber was den Vorwurf der Pro-Reportage angeht: Ich gehe einfach mal davon aus, dass ein seriöser Sender wie das ZDF sich schon was dabei gedacht hat, den Fall so vorzutragen bzw. darzustellen wie sie es eben getan haben. Auch dort sitzen nur Menschen, die auch nicht "dabei waren" und die auch Meinungen haben, sich irren können etc. - aber so leichtfertig irgendwas in den Raum stellen - in einer solchen Sache - wird das ZDF wohl nicht - so wenig wie Deutschland Radio oder die Süddeutsche oder die FAZ.

Es ist eben einfach so, dass da viele Fehler gemacht wurden, was leider erst nach und nach bzw. zu spät herauskam.

Und es wird nun mal keine Wiederaufnahme des Falles bzw. Prozesses geben - das hat Jens Söring alles schon versucht - er hat sämtliche rechtlich möglichen Wege bereits beschritten und ausgeschöpft - es wird abgelehnt (von Seiten der amerikanischen Justiz), den Fall nochmal aufzurollen...!
Er hat auch vorzeitige Haftentlassung und sogar Begnadigung versucht - alles abgelehnt. Wie gesagt: all diese Infos findet man in den links oben!

Die einzige Chance, die er noch hat, ist, nach Deutschland überstellt zu werden - darüber ist noch nicht abschließend entschieden worden - aber die Aussicht darauf ist verschwindend gering - obwohl sich mittlerweile (nach 21 Jahren erst!) auch deutsche Anwälte, Politiker und der deutsche Botschafter in den USA für diese Überstellung einsetzen.

Aber die bisherige amerikanische Praxis und Haltung in solchen Dingen spricht eher dagegen - sie wollen einfach, dass er in ihrem Knast dort alt wird und stirbt. Und sie verdienen daran - das schreibt er auch in einem seiner Bücher - und dafür hatte er ja dann auch (mit Einzelhaft...) zu bezahlen.... (auch das: siehe einer der links: sein Artikel "Vergeltung" auf seiner Homepage).

Trotzdem sind bei mir noch viele Fragen offen.

Vor allem: wie er eben so gefasst, so beherrscht und so "normal" sein kann/geblieben ist - nach allem was er in diesen 21 Jahren ertragen musste! ??

Aber auch anderes: Es ist von Blutgruppen die Rede - er hat 0 - wie sehr viele Menschen (45% oder so - in den USA), am Tatort wurde aber auch die seltene Blutgruppe der Tochter (also seiner damaligen Freundin) gefunden. Wie ist das denn mit den Blutgruppen - damit kenne ich mich nicht aus - was besagt das? Ich meine: man müsste dann doch auch wissen, welche Blutgruppen die Eltern (die Getöteten) selbst hatten und in welchem Verhältnis die Blutgruppen von Eltern und Kindern generell zueinander stehen... ??? Kennt sich damit jemand aus?

Und eben all die Fehler, die gemacht wurden - allein die Sache mit dem Sockenabdruck als Beweismittel oder die Befangenheit des Richters (der die Eltern gut kannte, also gar nicht als Richter hätte in Frage kommen dürfen) und auch der Anwalt von Jens Söring, der später als psychisch krank den Fall abgeben musste und schon zum Verhandlungszeitpunkt Jens Söring nicht hätte vertreten dürfen etc. - da fasst man sich doch an den Kopf - und wundert sich gleichzeitig, warum sie partout das Verfahren nicht mehr wiederaufnehmen wollen!? ! Bzw.: man wundert sich nicht, sondern denkt sich seinen Teil...!

Und davon abgesehen - er hat die Eltern seiner Freundin ein einziges Mal gesehen (zu einem Mittagessen oder so) - er hat zu ihnen also so gut wie keinen Bezug und wusste nur von seiner Freundin, dass diese ihre Eltern "hasste" - wie es heißt. Gut, selbst wenn er ihr helfen wollte und es getan hätte - dann aber doch sicher nicht so - mit 34 Messerstichen etc.  - also er hätte ja massive negative Emotionen haben müssen, um so vorzugehen - aber selbst wenn er sie damals vergötterte und ihr helfen wollte, hätte er es doch sicher anders gemacht! ?

Wie dem auch sei - ich bin der Meinung, er hat schon genug aushalten müssen - ob schuldig oder nicht. Und 21 Jahre Haft in den USA unter dortigen Bedingungen sind mehr als genug - und wie eben auch berichtet wurde, findet "Resozialisierung" dort in keinster Weise statt! Also soll er doch bitte wenigstens in ein deutsches Gefängnis kommen.

Aber klar lassen sie ihn nicht, da er dann ja bessere Bedingungen hätte als in den USA und hier auch die Aussicht auf "Freiheit" - und das will man in den USA ja um jeden Preis vermeiden.

Aber er sagte ja auch, dass 25% der Inhaftierten, die ein Geständnis abgegeben haben, sich später als nicht schuldig erwiesen!

Und auch bei zum Tode Verurteilten gibt es immer wieder fatale "Irrtümer"! (Was sich z.B. mittels DNA-Analyse herausstellte... - in seinem Fall nur leider nicht mehr möglich - auch einer dieser "Fehler" - dass man das enstprechende Material gleich vernichtet hat...)


Ich frage mich nur: WAS kann man tun? WIE kann man ihm als Privatperson - ohne einflussreiche Position und ohne finanzielle Mittel - hilfreich sein??

Gibt es denn in Deuchtschland keine Organisation, die sich mit seinem Fall beschäftigt oder etwas in der Art?? Darüber erfährt man in den Berichten der Medien leider nichts.

Und noch etwas:

Wie verhält es sich mit dem Brief-/Postgeheimnis in Gefängnissen (in den USA)? Zumal bei "Mördern"?
Er darf ja keine deutsche Literatur lesen (keine Bücher, Zeitungen, Magazine - nichts) - was ist dann also mit Briefen aus Deutschland? Die werden doch nicht unzensiert an ihn abgegeben - wenn er sie überhaupt erhält! ??

Aber wie kam er zu der Homepage - wenn er auch keinen Internetzugang hat? Wer hat ihn da also unterstützt? Und wie war es ihm möglich, seine drei Bücher zu veröffentlichen?

??
« Letzte Änderung: 30 September 2007, 00:30:52 von Kallisti »
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Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #20 am: 30 September 2007, 03:27:07 »

Was mir bei der Sache noch durch den Kopf geht ist das der Kerl in Amerika verurteilt wurde und auch dort einsitzt, die Amerikaner aber strikt der Meinung sind das ein US-Bürger nur vor ein Amerikanisches Gericht gestellt werden darf, egal in welchem Land er sein Verbrechen verübt hat.

Das die Amis aber auch immer eine Extrawurst haben wollen...
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Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #21 am: 30 September 2007, 12:00:47 »

Nun soweit ich weiss, ist er nicht der einziger Deutscher, der in Ami-Knast sitzt, es gibt noch mehr Menschen, von denen einigen sogar die Todesstrafe droht.
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Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #22 am: 30 September 2007, 12:08:11 »

@Black Russian

.... Ja und - was willst du damit jetzt sagen? Was du schreibst, ist ja bekannt (weiß nicht, wie oft ich mich da noch wiederholen und auf meinen Eingangsbeitrag verweisen oder mich selbst zitieren soll?!). Aber was trägt das nun zur Sache bei?
Also ich meine: du hast nun nichts Neues beigetragen, auch keine meiner Fragen beantwortet -  aber vor allem: mir geht es darum, etwas zu tun, um seine - und meinetwegen gerne auch die anderer in ähnlichen Situationen (auch in anderen Ländern, keine Frage!) zu verbessern. Aber ich habe nicht die geringste Ahnung, wie und was man tun kann! ???

Und wie ich auch bereits schrieb, ist es sein eigenes Anliegen auch, am "System", an den amerikanischen Haftbedingungen grundsätzlich etwas verändert sehen zu wollen - diesem Thema hat er deshalb ja auch eines seiner Bücher gewidmet.

Also nochmal:
Wenn ihr etwas zum Thema schreibt, dann kann ich aber doch bitte erwarten, dass ihr die Informationen, die es dazu gibt - zumindest aber doch jene, die ich hier schon zur Verfügung stelle - erst einmal lest, und dann erst etwas dazu schreibt - sonst muss man sich nur endlos wiederholen oder Sachverhalte umständlich erklären oder Missverständnisse klären und Fragen beantworten, deren Beantwortung sich eigentlich aus den Informationen selbst schon ergibt.

Dies beziehe ich im Übrigen nicht nur auf dieses Thema und nicht nur auf von mir hier eingestellte, sondern auf die Diskussionen hier grundsätzlich.

Danke.
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Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #23 am: 30 September 2007, 12:16:46 »

Zitat
Gibt es denn in Deuchtschland keine Organisation, die sich mit seinem Fall beschäftigt oder etwas in der Art?? Darüber erfährt man in den Berichten der Medien leider nichts.
Na, wozu sollte es jetzt extra eine Organisation geben die für Deutsche Inhaftierte im Ausland zuständig ist bzw. sich um sie kümmert. Dafür ist das Auswärtige Amt im Ernstfall zuständig. Inwieweit das hier jetzt interveniert weiß ich nicht, aber an die würde ich zuerst denken, wenn es um Überführungen Gefangener nach Deutschland geht.
Zitat
Und sie verdienen daran - das schreibt er auch in einem seiner Bücher
Na, er verdient aber auch nicht schlecht. Oder glaubst du das Geld für die Bücher wird ihm grundsätzlich vorbehalten?  ;)

Der Fall ist insofern interessant dass er alle Register zieht, die das amerikanische Rechtssystem hergibt. Ist ein ziemlich guter Anschauungsunterricht darin, wie das Rechtssystem dort funktioniert. Ansonsten stünde er jetzt nicht sooo weit oben auf meiner "den muss man retten" - Liste, denn wie man sieht, kann er sich sehr gut selbst helfen.
Da würde ich mich vom Helfersyndrom her eher auf jene stürzen die nicht so in der Lage sind, den Mund aufzumachen. Von derartigen Fällen gibt es auch genug.

Zitat
Aber worum es mir geht, ist, dass er nach 21 Jahren Haft in (fast ausschließlich) den USA, also unter schlimmen Haftbedingungen - so extrem lange Zeit und noch dazu wichtige Zeit seines Lebens, meiner Meinung nach wenigstens die Gerechtigkeit "verdient" hat, nach Deutschland überstellt zu werden.
"Verdient" ist ein komisches Wort in dem Zusammenhang.
Entweder er ist schuldig oder er ist es nicht.
Wenn er schuldig ist, dann hat er da garnix verdient. Dann sitzt er so lange ein bis er gegrillt wird, so ist eben dort das Gesetz.
Ist er unschuldig, dann wird er freigelassen. Nix von wegen Überführung nach Deutschland da nicht notwendig.

Zitat von: voll pöse
Was mir bei der Sache noch durch den Kopf geht ist das der Kerl in Amerika verurteilt wurde und auch dort einsitzt, die Amerikaner aber strikt der Meinung sind das ein US-Bürger nur vor ein Amerikanisches Gericht gestellt werden darf, egal in welchem Land er sein Verbrechen verübt hat.
Das ist das einzige echte Argument, wie ich finde, das eine Überstellung nach Deutschland rechtfertigt: Die Amerikaner verlangen es für ihre Bürger selbst, also sollten sie es auch den Bürgern anderer Länder einräumen. Was sie aber, wie man sieht, nicht tun.
Aber da steckt ein fetter Denkfehler drin: Andersrum wird ein Schuh draus! Die Extrawurst der Amis ist das Verkehrte, nicht aber dass sie Ausländer nicht in deren Länder überstellen wenn sie ein Verbrechen begangen haben.

Wenn hier beispielsweise ein gebürtiger Italiener einen Mord begangen hat wird er ja auch hier verurteilt und sitzt ein. Was wäre das für eine Merkwürdigkeit, wenn da auf einmal Italien anklopft und sagt "hey, ist aber Unserer, also her mit ihm!" ...

Nein, dass er dort einsitzt ist vom Rechtsverständnis her schon ganz ok so. Er steht dort unter Anklage, also gehört er auch dort in Verwahrung.
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Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #24 am: 30 September 2007, 13:00:15 »

Zitat
Na, wozu sollte es jetzt extra eine Organisation geben die für Deutsche Inhaftierte im Ausland zuständig ist bzw. sich um sie kümmert. Dafür ist das Auswärtige Amt im Ernstfall zuständig. Inwieweit das hier jetzt interveniert weiß ich nicht, aber an die würde ich zuerst denken, wenn es um Überführungen Gefangener nach Deutschland geht

Die Möglichkeiten des Auswärtigen Amtes sind sehr begrenzt. Relevant ist das Land, in dem die Straftat begangen wurde und dessen Gesetzgebung. Das Auswärtige Amt hat beobachtende und unterstützende Funktion, kann auch Protest einlegen etc. That's it.

Zitat
.... Ja und - was willst du damit jetzt sagen? Was du schreibst, ist ja bekannt (weiß nicht, wie oft ich mich da noch wiederholen und auf meinen Eingangsbeitrag verweisen oder mich selbst zitieren soll?!). Aber was trägt das nun zur Sache bei?
Also ich meine: du hast nun nichts Neues beigetragen, auch keine meiner Fragen beantwortet -  aber vor allem: mir geht es darum, etwas zu tun, um seine - und meinetwegen gerne auch die anderer in ähnlichen Situationen (auch in anderen Ländern, keine Frage!) zu verbessern. Aber ich habe nicht die geringste Ahnung, wie und was man tun kann

Die Frage ist weniger, was Black Russian beiträgt, sondern eher, was Du hier beiträgst. Als ich Ollis Antwort las, habe ich sehr gelacht. Man kann inzwischen die Uhr danach stellen, dass Du mit einem Post kommst, das einen von Dir angenommenen oder tatsächlichen Missstand thematisiert. Danach geht das Übliche "Diskutieren mit Kallisti"-Spiel los, dessen Ablauf zu 100% vorhersehbar ist. Heute ist es der junge Mann, gestern waren es die Kinder, und morgen wird es vielleicht die Grünschnäbelige Lachmöwe mit dem schwarzen Schwanz sein. Das Ganze natürlich mit der entsprechenden Tränendrüsigkeit und mit viel Theaterdonner.
Es ist ziemlich einfach, zu helfen und sich zu engagieren. Das kann das Große Ganze beinhalten (Weltfrieden, Kampf gegen den Hunger, Naturschutz), im kleineren Maßstab (Kinderpatenschaft) oder vor der eigenen Haustür (Obdachlosenhilfe, Hospize, für einen alten Nachbarn einkaufen gehen). Dabei ist es  ziemlich egal, wofür man sich engagiert - es gibt so unendlich viele Bereiche wo etwas im Argen liegt. Jeder halbwegs intelligente Mensch wäre in der Lage, herauszufinden, wie er bezüglich eines Themas helfen kann. Nur Du anscheinend nicht. In dem Fall wäre z. B. Amnesty International der erste Ansprechpartner. Falls die nicht zuständig sind, können sie Dir wahrscheinlich sagen, ob es eine Organisation gibt, die sich für diesen Fall engagiert.

Mal ehrlich: Du willst helfen? Kläre Deinen Geist, in welcher Hinsicht, wem, wo und wie, überlege Dir Deine Möglichkeiten, und dann TU ES. TU ES EINFACH. So wie alle anderen auch, die helfen wollen.

Zitat
Na, er verdient aber auch nicht schlecht. Oder glaubst du das Geld für die Bücher wird ihm grundsätzlich vorbehalten

Ähem, es gibt in den USA das sogenannte "Son of Sam"-Gesetz, das eingeführt wurde, nachdem Berkowicz für den Verkauf der Rechte seiner Geschichte (nach der Verurteilung) einen hohen Betrag verdient. Dieses Gesetz besagt nämlich, dass niemand aus einer Straftat nachträglich materiellen Nutzen ziehen darf. Ebensowenig wie man jemanden ermorden und dann beerben kann. Da er über die Folgen seiner Tat berichtet, kann es durchaus sein, dass dies unter das genannte Gesetz fällt.


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Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #25 am: 30 September 2007, 13:04:14 »

Dies beziehe ich im Übrigen nicht nur auf dieses Thema und nicht nur auf von mir hier eingestellte, sondern auf die Diskussionen hier grundsätzlich.
Äh, heul doch, Emo?
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Kallisti

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Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #26 am: 30 September 2007, 13:20:11 »

@messie

Offensichtlich hast auch du die Informationen nicht gelesen.

Denn:

Es ist eine Tatsache, dass er an seinen Büchern gar nichts verdient - er arbeitet im Gefängnis und dafür bekommt er eine geringe Entlohnung (weiß jetzt nicht auswendig, wieviel genau, seht aber auch in den Infos nachzulesen - wer es also ganz genau wissen will (den Betrag), kann ja nachlesen). Davon finanziert er seine Bücher - soweit ich informiert bin. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Bücher fließen in soziale Projekte oder so was in der Art (kann man auch in den Info-links nachlesen bzw. gibt ja auch Videos der ZDF-Sendungen im Internet).

Dann zu dem Wort "verdient" - ich setzte es durchaus absichtlich in Anführungszeichen - und zwar schon im anderen Beitrag (von mir)!

Und schließlich das:

Wenn er schuldig ist, dann hat er da garnix verdient. Dann sitzt er so lange ein bis er gegrillt wird, so ist eben dort das Gesetz.
Ist er unschuldig, dann wird er freigelassen. Nix von wegen Überführung nach Deutschland da nicht notwendig.
(messie hier zitierend)

Solche Ansichten schockieren mich immer wieder. Also es sollte mittlerweile klar geworden sein, dass er durchaus unschuldig sein kann (was auf Grund der Sachlage/Umstände des Prozesses, der Beweislage, der Fehler die gemacht wurden und der Tatsache, dass trotz all dessen das Verfahren wieder aufzunehmen die amerikanische Justiz sich strikt weigert!) und trotzdem eben NICHT freigelassen wird - was er bräuchte, wäre eine DNA-Analyse - aber die ist nicht möglich, weil sie das hierfür notwenige Material bereits vernichtet haben - was auch schon ein "grober Fehler" war/ist!
Das alles basiert nicht auf meiner persönlichen Meinung oder Einschätzung, sondern wird von seiten der Anwälte und (deutscher) Politiker offensichtlich so gesehen - und deshalb wurde es in den Medien (ZDF, DeutschlandRadio, Süddeutsche...) auch so dargestellt.

Und schließlich:

Selbst wenn er schuldig ist - er ist wohl einer der vorbildlichsten Häftlinge, die man sich vorstellen kann (auch das beruht nicht auf meiner Meinung - siehe die Infos!) und schon deshalb hätte man ihm vorzeitige Haftentlassung gewähren können, da er in diesen 21 Jahren bewiesen hat, dass er absolut "resozialisierbar" ist bzw. bereits "resozialisiert" ist, weil er sehr wahrscheinlich die Morde sowieso gar nicht begangen hat und selbst wenn, er sich aber wie gesagt im Knast vorbildlich verhalten hat - "gute Führung" sozusagen (all diese schwachsinnigen, unangebrachten Bezeichnungen, aber habe gerade keine Besseren zur Hand).

Also wir reden hier  von 21 Jahren Gefängnis - unter üblen Bedingungen: in den USA - nicht wie in deutschen Gefängnissen, wo es doch noch humaner zuzugehen scheint.
Und da auch immer von "Resozialisierung" die Rede ist: solche findet in US-Gefängnissen nachweislich überhaupt nicht statt und dennoch hat er sich "so gut gehalten" - so durchgehalten: ohne wahnsinnig zu werden oder sich das Leben zu nehmen - Grund zur Verzweiflung hätte er genug: zumal, wenn er unschuldig sein sollte!


Es ist nur ganz einfach so, dass die Amerikaner (Justiz, Behörden, Politik) nicht einzugestehen bereit sind, dass bei ihnen (gar nicht mal selten) Irrtümer vorkommen! Und dass sie das nur widerwillig allmählich eingestehen und deshalb nur entsprechend langsam bis gar nicht ihr System ändern. Und somit haben all die unbewiesenen Unschuldigen (die es aber dennoch gibt, da einige es ja eben doch mit vielen Schwierigkeiten und auch Glück manchmal noch rechtzeitig nachweisen können!) verloren!

Wie kann man sich da hinstellen und behaupten:

Wenn er schuldig ist, dann hat er da garnix verdient. Dann sitzt er so lange ein bis er gegrillt wird, so ist eben dort das Gesetz.
Ist er unschuldig, dann wird er freigelassen. Nix von wegen Überführung nach Deutschland da nicht notwendig.
(nochmals messie zitierend)

! ? ! ? ??

By the way, messie: er sitzt da nur noch, weil der Europäische Gerichtshof sich dafür eingesetzt hatte (damals), dass er nur dann in die USA ausgeliefert wird (von London aus - siehe Infos!), wenn ihm dort nicht die Todesstrafe droht, denn eigentlich wäre er schon längst hingerichtet worden!

Und dass jetzt, nach 21 Jahren - bitte überlege dir genau, was das für eine lange Zeit ist und noch dazu in so jungen Jahren! - eine gewisse Öffentlichkeit entsteht, dass man ENDLICH auch in Deutschland aufmerksam wird und kurz in den Medien über seinen Fall berichtet hat, das hilft ihm ja noch lange nicht: es ändert an seiner Situation nichts, denn die Entscheidung liegt beim zuständigen Gouverneur. Und vor allem: es macht auch die 21 Jahre Haft nicht ungeschehen! Er hat das erlitten - und womöglich unschuldig! (Ja: wie wohl nicht wenige andere auch!: Was nicht weniger schlimm ist - im Gegenteil!)

Und er hat bewiesen - durch sein Verhalten, sein Denken, sein Schreiben, dass er ein Mensch ist, der in der Gesellschaft einen Platz hat und finden würde und nicht der Gesellschaft schaden oder "zur Last fallen" würde - wenn er frei wäre. Er könnte im Gegenteil in Freiheit viel besser (s)einen gesellschaftlichen Beitrag leisten, sein Leben, sich einbringen... - aber diese Chance will man ihm nicht geben.
Er hätte sie schließlich auch nur, wenn er nach Deutschland überstellt würde, da er hier noch irgendwann eine Chance auf Freilassung hätte - in den USA jedoch nicht!

Wie gesagt: Alleine all die Ungerechtigkeiten, die ihm im Prozess, bei den Formalitäten etc. widerfahren sind, würden schon genügen, dass sein Fall nochmal aufgerollt wird - aber man weigert sich - warum wohl?!

Und es wurden im Übrigen am Tatort die Fingerabdrücke seiner Freundin gefunden, aber seine eigenen nicht. Und wer die Infos liest, wird auch zu dem Schluss kommen, dass alle Indizien viel wahrscheinlicher dafür sprechen, dass eben doch seine Freundin ihre Eltern selbst getötet hat (Motive hatte sie dafür ja auch).

Aber ihm wird in den USA eben nicht die "verdiente" (!) Gerechtigkeit zuteil - deshalb bin ich für seine Überstellung nach Deutschland - und grundsätzlich auch dafür, dass am amerikanischen Rechtssystem sehr Vieles geändert werden muss/müsste!
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Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #27 am: 30 September 2007, 13:31:50 »

@Black Russian

.... Ja und - was willst du damit jetzt sagen? Was du schreibst, ist ja bekannt (weiß nicht, wie oft ich mich da noch wiederholen und auf meinen Eingangsbeitrag verweisen oder mich selbst zitieren soll?!). Aber was trägt das nun zur Sache bei?


ganz einfach: es gibt es noch dramatischere Fälle, wie z: b. Fall von Dieter Riechmann:

http://www.dieter-riechmann.com/Der%20Fall.htm

aber ich verstehe, de rTyp ist ein Zuhälter und kein Diplomatensohn, und damit schuldig
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Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #28 am: 30 September 2007, 13:35:06 »

@Jinx

... ja, und nach deiner Kartoffelstampfer-Unsensibilität kann man auch die Uhr stellen.

Mich beschäftigen nun mal viele Dinge - gedanklich wie emotional - und ich kann nicht einfach so darüber hinweg gehen, nach dem Motto "die Welt ist schlecht" oder "es gibt Leid. Punkt." und mich dann meinen Alltagsdingen widmen.

Manches beschäftigt und trifft mich eben mehr oder eher als anderes, was menschlich ist.
Am meisten macht mir zu schaffen, dass es so viel ist, was "schief", schlecht, ungerecht, grausam... läuft. Und daran ändert mein kleines Engagement nicht wirklich etwas.

Aber was weißt du von meinen Engagement eigentlich? Und wie gesagt: dennoch reicht es nicht aus, wirklich und dauerhaft und "weitreichend" etwas zu verändern. Besser etwas als gar nichts, ja, aber etwas ist mir einfach nicht genug.

Und ich möchte mich bitte da helfend einsetzen dürfen, wo es mir persönlich wichtig erscheint - für Obdachlose und Drogenjunkies habe ich leider nicht mehr viel übrig, was auf negativen persönlichen Erfahrungen beruht - aber mich bewegt anderes und das sei mir bitte zugestanden.

Und das Hauptproblem ist nach wie vor, dass man meistens nur mit Geld etwas bewegen kann - über die notwendige Menge Geld verfüge ich aber leider nicht.

Und was in meinem näheren Umfeld passiert: keine Sorge, da mische ich mich schon ein bzw. mische mit, aber wie gesagt: das hilft nur in sehr kleinem Rahmen, wenn überhaupt. Und ich erwähnte auch bereits: mir geht es nicht darum, mich zu profilieren oder dergleichen, sondern ich bin der Meinung, dass es Menschen gibt, denen es weit schlechter geht als "meinen Nachbarn" (denen ich in meinem Rahmen ja eben noch helfen kann) oder mir selbst - denn hier gibt es andere Möglichkeiten, Bedingungen.
Was mich fertig macht sind eben jene, die keinerlei Unterstützung bekommen und denen massive Ungerechtigkeit widerfährt und die sich eben nicht selbst wehren oder helfen können - dazu gehören auch Kinder - auch in Deutschland, auch in meiner Nachbarschaft. Ja.

Aber ich möchte mir nicht sagen lassen, mich gefälligst nur auf die zu beschränken und emotional nur da Anteil zu nehmen und mich nur da einsetzen zu wollen, wo ich es auch kann - dass man es da tut (wo man es kann und was einen beschäftigt...), ist doch sowieso selbstverständlich.


Zum Thema:
Ja, ich habe mich schon bemüht, aber das werde ich hier nicht näher ausführen - habe auch noch keine Ergebnisse.
Aber Amnesty - ja mich wundert eben, dass, wenn es schon öffentlich geworden ist, Amnesty sich (noch?) nicht eingeschaltet hat - sonst tun sie das oft lange bevor eine Öffentlichkeit etwas (wenn überhaupt jemals) von bestimmten Fällen erfährt!

Und mich wundert auch, dass bei der Berichterstattung bzw. den Reportagen es keinen einzigen Hinweis darauf gibt, ob und wie Privatpersonen Jens Söring (und auch andere) unterstützen könn(t)en!

Was soll ich immer mit all den negativen Meldungen, wenn ich sie nur ohnmächtig hinnehmen muss/kann! ??

Und wie gesagt, mein kleines Engagement in meinem Umfeld hilft aber all den anderen nicht. Tut mir leid, dass ich da emotional nicht so beschränkt bin.
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Re: Jens Söring 21 Jahre inhaftiert - unschuldig (?)
« Antwort #29 am: 30 September 2007, 13:38:44 »

Und noch ein Fall:

Debbie Milke, die Mord an ihre Kinder beschuldigt wird udn auch in die Todeszelel sitzt:

http://www.lobby-fuer-menschenrechte.de/debbie_milke.html

und ausführlicher dort: http://www.tagesspiegel.de/politik/div/;art771,2116960

Vor allem zweifele ich an ihrer Schuld viel menr als an Schuld von Jens Söring
« Letzte Änderung: 30 September 2007, 13:48:23 von Black Russian »
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