die Kurzfilme hätte ich mir dieses Jahr mal sparen sollen.
Also "ItsyBitsy" fand ich großartig.
Alleine dafür hatte sich das gelohnt - das Timing und Skript in dem Filmchen war IMHO makellos. Der Rest war so lala, stimmt.
Meine Meinung zu den gesehenen Filmen, ich fang mal nach "Cyborg" an. *lufthol* OK, das wird jetzt ein längerer Post...
The Bothersome Man: Der Film ist nichts für Leute, die gerne eine klar erkennbare Storyline haben, die am Ende des Films auch aufgelöst wird. Er ist mehr wie ein bizarrer Alptraum, den man haben könnte, wenn man beim blättern im IKEA-Katalog eingeschlafen ist.
Der Film ist ein schauerliches Theater der Leidenschaftslosigkeit, Sterilität, oppressiver Ordnung und scheinheiliger Idylle, das aber mit viel Leidenschaft in Szene gesetzt wurde. Er hört ebenso offen auf, wie er begonnen hat, was die Absurdität des Ganzen nur noch weiter untermauert.
The Signal: Eigentlich recht cool aber nicht ohne Schwächen. Für ein Erstlingswerk ganz großes Kino aber man muss in in den drei Teilen bewerten, in die er auch vom Ablauf her gegliedert ist, da jeder Teil von einem anderen Regisseur ist. Der Anfang war ganz OK - mysteriöse Anfänge, Paranoia und spontane Gewaltexplosion. Das zog ganz gut, wäre vom Timing allerdings vielleicht noch zu optimieren gewesen. Der Mittelteil war ohne Zweifel der beste Teil des Films - blutig und vor schwarzem Humor triefend. Tatsächlich sehr, sehr geil. Leider war der Teil so gut, dass die Schwäche des Endes umso mehr ins Gewicht fällt. Das Ende ist die ganz große Schwäche des Films - es ist leider tatsächlich etwas fade, viel zu psycho-lastig und uninspiriert. Ein Jammer bei der guten Vorgabe. Dennoch gut, den auf der Leinwand gesehen zu haben - schon alleine deswegen, weil sie auf dem FFF eine Digitalkopie hatten, die es in der Form nicht wieder zu sehen gibt, da die Filmfirma in einen Rechtsstreit um die verwendete Musik verstrickt sind und für einen offiziellen Release vermutlich einiges geschnitten und der Soundtrack komplett verändert wird.
Ich glaube der Dreh- und Angelpunkt ist ein Lou Reed-Song, der im Film eine recht prominente Rolle spielt. Meine Meinung ist, dass es dem Film nicht wehtun würde, wenn man den Soundtrack noch mal überarbeiten würde - aber das kann ich auch unter Geschmackssache verbuchen.
Nimmermeer: Ambitioniert, recht opulent und voller guter Ansätze. Allerdings auch voller verschenktem Potenzial - besser man sieht ihn als eine Kette von sehr faszinierenden Einzelszenen als wirklich eine Geschichte, denn seine größten Schwächen sind im narrativen Bereich. Eine tolle Idee für eine Geschichte, aber leider suboptimal durchgeführt. Er ist jedoch was für die Augen - Schauspieler und das ganze Drumherum waren cool, es hakte bloß am Drehbuch. Dennoch keine Zeitverschwendung.
Kaltmiete: Ha.
Für mich das Highlight des FFF. Super gespielt, geile Idee für eine Story und ein recht überraschendes Ende. Ich habe eigentlich überhaupt nichts auszusetzen an diesem Film - er war skurril, witzig und entbehrte tatsächlich nicht einer gewissen, unterschwelligen Spannung. Davon ab waren die Schauspieler allesamt super. Das ist für mich ein Haben-Will-Film. Sehr geil, bin sehr froh, den mitgenommen zu haben. Ich würde gerne mehr darüber erzählen, aber ich habe Angst, etwas vorweg zu nehmen.
Mehr als den offiziellen Klappentext würde ich zu dem Film auch nicht lesen - ich kann nur wärmstens empfehlen, ihn nachzuholen.
Film Noir: OK, er muss sich den Vergleich zu Renaissance gefallen lassen und dabei fällt mir zunächst einmal ein - vom grafischen Stil und der Animation her kann er nicht mithalten. Allerdings gleicht er das durch einen superben, jazzigen Soundtrack und guten Stimmungsaufbau wieder aus. Er ist, seinem Titel treu, sehr viel mehr "Noir" als Renaissance. Die Story ist eigentlich ganz gut, wenn auch zu schnell durchschaubar. Krimi-Erprobte werden noch vor der ersten Hälfte den Plot durchschaut haben. Alle Anderen spätestens auf der Hälfte. Über ein paar Logikfehler kann man hinwegsehen, wenn man sich mit dem Ablauf der Ereignisse einfach treiben lässt. Der Film ist schon cool - classy, atmosphärisch und nett anzusehen. Nicht perfekt - weder inhaltlich noch technisch, aber ziemlich gut. Eine 2+, würde ich sagen. Ein Film, den man sich ruhigen Gewissens anschauen kann - insbesondere als Noir-Fan. Und der Soundtrack ist wirklich große Klasse.
OSS 117: Das war die spontane Draufgabe, nachdem ich eigentlich nach Film Noir das FFF abschließen wollte.
Nach dem ganzen eher intellektuellen Kram war es aber durchaus ein entspannender Abschluss, diese Kaskade aus Slapstick, Parodie und höherem Blödsinn über sich hinwegrollen zu lassen.
Der Film war durchaus sehr lustig, wenn auch einige Gags echt ganz schön flach waren - oder politisch inkorrekt. Oder beides. Eigentlich gar keine so schlechte Mischung, wenn man einen Schenkelklopfer braucht.
Und es waren doch einige dabei. Kein Film, den ich 2x im Kino sehen würde, aber mein DVD-Regal dürfte er zieren - gleich neben dem Wixxer.