WAS FÜR EIN EKSTATISCHES GETÖSE!!!! :biglaugh: :biglaugh: :biglaugh:
Was soll ich sagen: wie schon zu erwarten, galt hier ausnahmsweise tatsächlich einmal: Wer's nicht geseh'n hat, hat so ziemlich alles verpaßt!
Gut, Vorband(s) - wie meistens bei dergleichen Events - vollkommen überflüssig, weil selbes Programm wie der Hauptact, nur eben langweiliger/trivialer/austauschbarer ... - was soll man auch mit schlechten Kopien, wenn man eh nur auf das einzig wahre Original wartet?!
Und dann kamen sie, die "Masters Of The Overviolence", und machten definitiv klar, wo der Hammer/Elektroschocker/Totschläger hängt: Ca. 1 Stunde apokalyptisches Noisegewitter, daß die Gehörgänge erzitterten - geh' mir weg mit Ohropax, Rosa!!! :twisted: -, exzessive Publikumsbepöbelung inklusive. Und man muß den - in die Jahre gekommenen - Buben ja eines lassen: knuffig sind sie allemal! - Selten zwei "Musikanten" aus dem Elektrogenre - zumal der brutalen Noisefraktion - gesehen, die mit solch einer Freude die Sache ihres kollektivdestruktiven akustischen Vernichtungszuges zelebrierten, wie die Herren Bennett - man munkelt, er verdinge sich im bürgerlichen Leben tatsächlich als Lehrer - und Best (das allerkontroverseste Bandmember - Peter Sotos - ist ja bedauerlicherweise schon vor geraumer Zeit ausgestiegen und widmet sich nunmehr ausschließlich dem Verfassen perverser Literaturstückchen).
- Sei es, wie es sei, es ging auch ohne. Und so gab's auffe Ohren, daß einem die Tränen kamen! Brachial! Unter ausgiebigem Sackgegrabsche, Hühnerbrustgekneife, seltsam autistisch anmutendem Gezapple (Getanze?), gegenseitigem Abgelecke und angedeutetem Gerammle gab es ein kompromißloses Geschimpfe, Gepöble und Gekeife, unterlegt von infernalischem akustischem Verhackgestücke, das seinesgleichen suchte. Die fröhlich schnatternden Lesben neben mir wurden von Bennett irgendwann kurz angeherrscht , daß sie zu viel quatschten, und als das nichts half, wurde der Sound einfach noch mal so aberwitzig hochgepitcht, daß schließlich jede Form von Kommunikation unwiderruflich im Keim erstickt, ja: zermalmt wurde. - Die beiden Triebtäter vorne auf der Bühne kreischten, brüllten und keiften, während sie sich die Hemden vom Leib rissen, als gäbe es kein morgen mehr. Mir fiepen jedenfalls immer noch die Ohren und das ist auch gut so. Kunst muß weh tun!
Ach ja - Die Greatest Hits waren auch dabei, wenigstens meine persönlichen Favoriten: ich konnte jedenfalls sowohl "Wriggle Like A Fucking Eel" als auch "A Cunt Like You" - selbstverständlich als Höhepunkt der Show - aus dem allgemeinen - übrigens nicht von überflüssigen Pausen zwischen den einzelnen Stücken unterbrochenen - Soundinferno heraushören.
So unterhaltsam kann Industrial sein: hier jedenfalls bleibt nur eines festzuhalten: Aberwitzig! Gran-di-os! Beispiellos! - Es war so bestialisch, daß man aus dem wahnwitzigen Gekichere gar nicht mehr 'rausgekommen ist! - Keine Steigerung möglich. Mit Freude bei der Sache und das in einer unvergleichbaren Form. - Ich kann der Superlative nicht genug ins Feld führen ... - Eine einzige, völlig durchgeknallte, absolut aberwitzige, akustische Gewaltorgie, die ihresgleichen sucht, aber nicht findet! - Als sich die zwei Herren zum Schluß mit in Siegerpose emporgereckten Armen und nackigem Oberkörper abwechselnd in Richtung Equipment und Publikum verneigten, hätte man sie vor lauter Dankbarkeit am liebsten herzlich knuddeln mögen. - Schön zu sehen, daß es noch Menschen gibt, die ihren Hass - und der von den beiden muß wahrlich grenzenlos sein - auf eine so kurzweilige, unbefangene und authentische Art und Weise ausleben können, wie heute abend im Waagenbau geschehen!
"Masters Of The Overviolence" - In der Tat: Hier ist der Name Programm! Da bleiben keine Fragen offen. - Wie weiter oben schon zitiert: "Others? Unfortunately only one can be called strongest. In fact there is nothing more to say." - Genau so schaut es aus. :biglaugh: