Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Huch! Es gibt ja ne Unterschicht!  (Gelesen 3590 mal)

K-Ninchen

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Huch! Es gibt ja ne Unterschicht!
« am: 17 Oktober 2006, 16:34:59 »

Habt ihr euch auch so erschrocken?

Wo kommt plötzlich diese Unterschicht äh... Prekäriat her? Dabei dachte ich doch, daß wir in Saus und Braus leben, uns die gebratenen Hähnchen direkt in den Mund fliegen und den ganzen Tag nur Sonnenschein ist und die Hunde alle Gold scheißen.
Welch Desillusionierung!
Menno!

Als ich das gehört hatte, ich war so geschockt, daß mein Butler James mir sofort das Riechsalz reichen musste, damit ich nicht in Ohnmacht falle.
Aber als ich mich dann die Elbchausse in meinem Royce Royce entlangfahren liess, konnte ich mich beruhigen und dachte "ach, die spinnen doch, ich seh hier keine Unterschicht"

Aber Hauptsache, man findet einen schönen Namen dafür.

"Die da unten?", "Unterschicht?" die "Mittellosen?", "Gesocks", "Das Pack", "Der Bodensatz" oder "Prekäriat?" höhö... Letzteres klingt ja fast wie eine Verschorfung, die in Zusammenhang mit einer Darmkrankheit steht. "Herr Doktor, seit einigen Tagen hat sich wieder Prekäriat gebildet, was kann ich tun?"
... aber "Unterschicht"... darf man die denn überhaupt so nennen?

Und wenn ein schöner Name dafür gefunden ist, wird alles wieder gut :)

Wollt ich nur einfach mal geschrieben haben, weil mich dieses hilflose, scheinheilige Getue der Politiker momentan besonders aufregt.
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Im Falle eines Missverständnisses:
Ich bin zutiefst bösartig und hinterhältig (kein Wunder bei dem Sternzeichen) und habe grundsätzlich niedere Beweggründe für fast alles.

monsterchild

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Huch! Es gibt ja ne Unterschicht!
« Antwort #1 am: 17 Oktober 2006, 16:49:13 »

Was würdest du von dem althergebrachten Proletariat halten?
Die Definition von Wikipedia beschreibt die Situation, wie sie gegeben ist, ja ganz gut:

Zitat
Das Proletariat (vom lat. proletarius „der untersten Volksschicht angehörend“) bezeichnete die gesellschaftliche Schicht der Landlosen (Besitzlosen), welche aber nicht versklavt waren. Der Begriff wird auch so verstanden, dass die Proletarier diejenigen sind, die als Besitz nur ihre Nachkommen (lat. proles) haben.
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Pessimisten befürchten, dass das wahr ist.

Thomas

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Huch! Es gibt ja ne Unterschicht!
« Antwort #2 am: 17 Oktober 2006, 16:58:08 »

Zitat von: "monsterchild"
Was würdest du von dem althergebrachten Proletariat halten?
Die Defintin von Wikipedia beschreibt die Situation, wie sie gegeben ist, ja ganz gut:

Klingt mir alles viel zu verharmlosend, genau wie das schon recht peinliche Getue einiger Politiker, Bezeichnungen wie "Unterschicht" möglichst zu vermeiden.Als ob das etwas an den Tatsachen ändern würde oder sich ein Unterschichtler stolzer fühlen und für lebensmutiger halten würde, wenn man der Gruppe, der er angehört irgendwelche hochwissenschaftlich klingenden Namen gibt.

Also sollte man die Gruppierung schon so treffend und realitätsnah wie möglich bezeichnen, und da ist "Unterschicht" meiner Meinung nach die erste Wahl.Die Abgehängten, die schon morgens um 10:00 Uhr mit ihren Kumpels vor dem Supermarkt in ihrem Stadtteil sitzen und mit den Bierflaschen jonglieren, werden sich an dieser Bezeichnung auch nicht weiter stoßen.
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schwarze Katze

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Huch! Es gibt ja ne Unterschicht!
« Antwort #3 am: 17 Oktober 2006, 19:07:52 »

naja, ich halte dieses Problem zu ernst, um sich Scherze darüber zu machen.

Das die Anzahl von dennen, die ganz unten sind und keine Hoffnung mehr haben, wächst, ist gar nicht lustig. Das 90% der Fällen von Kindesmisshandlung in untere Schicht stattfinden, ist auch keine witzige Tatsache.

Diese Problem betrifft uns auch, auch wenn wir nicht zu Unterschicht gehören, weil die steigende Zahl von denen, die nicht zu verlieren haben, gefährdet soziale Frieden
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Thomas

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Huch! Es gibt ja ne Unterschicht!
« Antwort #4 am: 18 Oktober 2006, 11:15:57 »

Hier wird versucht, die Unterschicht näher zu definieren :

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,442941,00.html

Da steht unter anderem folgendes :

Zitat
Es gibt viele Gründe, wieso Menschen in Armut abgleiten oder nicht aus ihr herauskommen. Trotzdem gibt es Merkmale, die für die gesamte neue Unterschicht gelten: Zum "abgehängten Prekariat" zählen der Studie zufolge überdurchschnittlich viele

Männer,
Ostdeutsche,
Landbewohner,
Konfessionslose,
mit einfacher oder mittlerer Bildung.  


Mich wundert z.B. , das die Konfessionslosen so stark in der Unterschicht vertreten sein sollen.Ich halte das eher für einen Zufall, da die Arbeitslosigkeit ja (gerade auch im Osten) in den Gebiten besonders hoch ist, in denen man es mit der Kirche noch nie so wirklich hatte.

Und besonders Landbewohner ? Also man redet ja gerne von Dorfdeppen, aber ich habe eher den Eindruck, das die Unterschichtler gerade in den Großstädten in "ihren" Vierteln besonders stark vertreten sind.

Z.b. hat Berlin die höchste Sozialhilfeempfänger- bzw. Hartz-IV-Quote, und das ist ja nun nicht gerade ländlicher Raum (zählt Berlin in solchen Statistiken eigentlich als Ostdeutschland ?)

Vermutlich reißt bezüglich dieser beiden Punkte gerade der Osten mit seinen unzähligen, quasi-verlassenen Dörfern da den Schnitt nach oben.
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colourize

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Huch! Es gibt ja ne Unterschicht!
« Antwort #5 am: 18 Oktober 2006, 11:43:29 »

Zitat von: "Thomas"
Es gibt viele Gründe, wieso Menschen in Armut abgleiten oder nicht aus ihr herauskommen. Trotzdem gibt es Merkmale, die für die gesamte neue Unterschicht gelten: Zum "abgehängten Prekariat" zählen der Studie zufolge überdurchschnittlich viele

Männer,
Ostdeutsche,
Landbewohner,
Konfessionslose,
mit einfacher oder mittlerer Bildung.  [/i]

Vorsicht: "Prekariat" ist nicht das gleiche wie "Unterschicht"

Siehe hier: "Prekariat bedeutet, dass die Gesamtlebensumstände in dieser Gruppe wirklich prekär sind. Prekär mit Blick auf die Wohnsituation, auf die Familiensituation, in sehr, sehr vielen Fällen auf die Gesundheitssituation. Wir finden hier in vielen Fällen einen sehr niedrigen Bildungsgrad und ein ganz geringes Haushaltsnettoeinkommen. Die gesamten Lebensumstände in diesem Ausschnitt der Wählerschaft sind als prekär zu bezeichnen. Und deshalb auch der Begriff "Prekariat", der einfach mehr umfasst als der Begriff Unterschicht. Das "Prekariat" umfasst acht Prozent, wobei die Gruppen in ihrer Größe relativ nahe beieinander liegen."


Zitat von: "Thomas"
Mich wundert z.B. , das die Konfessionslosen so stark in der Unterschicht vertreten sein sollen.Ich halte das eher für einen Zufall, da die Arbeitslosigkeit ja (gerade auch im Osten) in den Gebiten besonders hoch ist, in denen man es mit der Kirche noch nie so wirklich hatte.

Ja, es ist wohl eine sog. "Scheinkorrelation": In Bayern sind viele katholisch und reich, im Osten viele konfessionslos und arm. Wenn man die Variable "Konfession" nicht kontrolliert, kommt man zu solchen Fehlschlüssen. So ist z.B. die Geburtenrate in Regionen mit vielen Störchen auch höher als in Regionen mit wenig Störchen..

Zitat von: "Thomas"
Und besonders Landbewohner ? Also man redet ja gerne von Dorfdeppen, aber ich habe eher den Eindruck, das die Unterschichtler gerade in den Großstädten in "ihren" Vierteln besonders stark vertreten sind.

Beim Thema "Armut", gemessen an HartzIV-Bezug, hast Du sicher recht. Ich habe die Quoten mal ausgerechnet (Daten von der Seite des Stat. Bundesamtes, das lustigerweise keine Quoten, sondern nur absolute Zahlen veröffentlicht):

Land   Quote
Bremen   9,05%
Berlin            7,98%
Hamburg   7,05%
Saarland   4,29%
Meck-Vp.   4,10%
Schlesw.-H   4,06%
NRW           4,05%
Sachsen-Anhalt   3,97%
Niedersachsen   3,95%
Hessen   3,92%
Sachsen   3,28%
Brandenburg   3,05%
Thüringen   2,57%
Rheinland-Pfalz   2,49%
Baden-Württemberg   2,16%
Bayern   1,88%

Zitat von: "Thomas"
Z.b. hat Berlin die höchste Sozialhilfeempfänger- bzw. Hartz-IV-Quote, und das ist ja nun nicht gerade ländlicher Raum (zählt Berlin in solchen Statistiken eigentlich als Ostdeutschland ?)

Wenn nur nach Ost/West aufgeschlüsselt wird: ja.

Zitat von: "Thomas"
Vermutlich reißt bezüglich dieser beiden Punkte gerade der Osten mit seinen unzähligen, quasi-verlassenen Dörfern da den Schnitt nach oben.
Nein, da "quasi-verlassene Dörfer" kaum Einwohner haben, die die Statistik "nach oben reissen" könnten.
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Thomas

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Huch! Es gibt ja ne Unterschicht!
« Antwort #6 am: 18 Oktober 2006, 12:00:40 »

Zitat von: "colourize"
Vorsicht: "Prekariat" ist nicht das gleiche wie "Unterschicht"

Siehe hier: "Prekariat bedeutet, dass die Gesamtlebensumstände in dieser Gruppe wirklich prekär sind. Prekär mit Blick auf die Wohnsituation, auf die Familiensituation, in sehr, sehr vielen Fällen auf die Gesundheitssituation. Wir finden hier in vielen Fällen einen sehr niedrigen Bildungsgrad und ein ganz geringes Haushaltsnettoeinkommen. Die gesamten Lebensumstände in diesem Ausschnitt der Wählerschaft sind als prekär zu bezeichnen. Und deshalb auch der Begriff "Prekariat", der einfach mehr umfasst als der Begriff Unterschicht. Das "Prekariat" umfasst acht Prozent, wobei die Gruppen in ihrer Größe relativ nahe beieinander liegen."

Gut, wobei ich das aber schon fast für Haarspalterei halte, da ja das gleiche gemeint ist.

Zitat von: "colourize"
Zitat von: "Thomas"
Vermutlich reißt bezüglich dieser beiden Punkte gerade der Osten mit seinen unzähligen, quasi-verlassenen Dörfern da den Schnitt nach oben.
Nein, da "quasi-verlassene Dörfer" kaum Einwohner haben, die die Statistik "nach oben reissen" könnten.
Da habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt : Ich meinte jene Dörfer, in denen nur noch die quasi zurückgelassenen Leben, da fast alle mit Bildung und einem gewissen Elan woanders hin gezogen sind.

Diesbezüglich dürfte sich das dörfliche Milieu in Ost und West schon ziemlich stark unterscheiden.
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Vincent

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Huch! Es gibt ja ne Unterschicht!
« Antwort #7 am: 18 Oktober 2006, 12:38:34 »

Zitat von: "Thomas"
Da habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt : Ich meinte jene Dörfer, in denen nur noch die quasi zurückgelassenen Leben, da fast alle mit Bildung und einem gewissen Elan woanders hin gezogen sind.

Diesbezüglich dürfte sich das dörfliche Milieu in Ost und West schon ziemlich stark unterscheiden.


Das kann ich auch mit persönlicher Erfahrung bestätigen:

Während sich viele Familien im Osten "Bloß weg hier" sagen, sobald sie die entsprechenden Mittel haben, haben die Dörfer im Westen immer noch ein gewisses Anziehungspotential. Singles werden eher in die Städte ziehen, aber auch da gibt es in der Ex-DDR nicht viele Möglichkeiten, wenn man mal andere Städte gegenüberstellt (Arbeitsplätze etc.)

Zum Thema: Die Frage, die sich mir stellt, ist wie damit umgegangen werden soll. Sollen wir die "Unterschicht" einfach nur ausblenden und so tun, als ob es sie nicht geben würde?

Die größte Gefahr in diese Schicht zu rutschen, ist natürlich mangelnde Bildung. Das Problem dieses Staates ist leider, dass er zu wenig Wert auf Bildung legt, was man an den bereitgestellten Geldern für Bildung sieht. Da Bildung keine kurzfristigen Erfolge zeigt, scheint es sich parteipolitisch nicht zu lohnen, in die Bildung zu investieren.
Die Schulen verrotten, Bücher mit einem Mindestalter von 10 Jahren sind üblich, von der Ausstattung der naturwissenschaftlichen und informatischen Trakte mal ganz zu schweigen.
Gut, ich habe das Glück, an einer Schule zu sein, die in den letzten jahren stark modernisiert wird, aber "wir" sind auch das Vorzeigegymnasium der Region und an anderen Schule (schon an dem Nachbargymnasium der Stadt) sieht die Sache ganz anders aus.

Wenn die Regierung hier langsam nicht ein Umdenken beginnt, wird es in absehbarer Zeit noch viel mehr Menschen geben, die man zur Unterschicht zählen muss.
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« Antwort #8 am: 18 Oktober 2006, 13:50:51 »

Zitat von: "Vincent"

Wenn die Regierung hier langsam nicht ein Umdenken beginnt, wird es in absehbarer Zeit noch viel mehr Menschen geben, die man zur Unterschicht zählen muss.
Stimmt, allerdings wird die Unterschicht erst dadurch wirklich weiteren Zulauf bekommen, wenn weitere, vor allem einfache Arbeitsplätze abgebaut werden.Denn die Weichenstellung in Richtung Unterschicht wird vor allem zu Hause gestellt : Die Kinder, die nie etwas anderes gesehen haben, als ihre verlotterten Eltern, die beide seit Ewigkeiten von Stütze leben und resigniert haben, wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in die selbe Richtung entwickeln.Vor allem, wenn es überall im Wohnumfeld und Freundeskreis ähnlich aussieht.
Hingegen wird ein Kind aus stabilen Verhältnissen auch dann eher in der Schule klarkommen und sich Bildung aneignen, wenn die Bücher uralt und die Dächer undicht sind.

Das ist aber genau das Problem : Ich weiß aber nicht, woher die oben angesprochenen Arbeitsplätze jemals wieder kommen sollen.Unterschichtler haben (wenn sie arbeiten) meist einfache Tätigkeiten ausgeführt, und genau diese Tätigkeiten werden aber immer mehr in Osteuropa und Übersee ausgeführt.Und ich sehe nicht, das sich daran in absehbarer Zeit etwas ändert.
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« Antwort #9 am: 19 Oktober 2006, 08:57:29 »

Zitat von: "DeLaGuerre"
Könnte diese Quote der Konfessionslosen damit zusammenhängen, dass die Leute aus der Kirche ausgetreten sind, um sich diese Steuer zu sparen? Nur so ne Idee.  :?:

Das könnte für sich gesehen auch ein Grund sein, ja.Aber den vermeintlichen Zusammenhang zwischen Konfessionslosigkeit und Unterschichtenzugehörigkeit haben wir ja weiter oben bereits angesprochen, weshalb vermutlich folgendes Zutrifft:

Es gibt bestimmt jede Menge Leute, die aus der Kirche austreten, um die Kirchensteuer zu sparen.

Das muß aber nicht zwingen deshalb geschehen, weil man das Geld wirklich zum Leben braucht (so hoch ist die Kirchensteuer nun auch wieder nicht).

Sprich, die Leute, die die Kirchensteuer sparen wollen müssen nicht zwigend zu den Unterschichtlern gehören, das sind vermutlich im Kern zwei unterschiedliche Gruppen, auch wenn es da natürlich Überschneidungen gibt.

Außerdem vermute ich, das in den "Unterschichts-Gebieten" auch vor dem sozialen Absturz die Konfessionslosigkeit relativ weit Verbreitet war.
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« Antwort #10 am: 19 Oktober 2006, 20:02:18 »

Ich denke, dass die Konfessionslosigkeit bei Unterschicht auch damit zusammenhängen kann, dass die Mehrheit von denen aus Ost-Deutschland kommt und dort ist die Bevölkerung im Allgemeinen nicht so religios, DDR war ja ein atheistischer Staat
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« Antwort #11 am: 20 Oktober 2006, 08:29:35 »

Zitat von: "Black Russian"
Ich denke, dass die Konfessionslosigkeit bei Unterschicht auch damit zusammenhängen kann, dass die Mehrheit von denen aus Ost-Deutschland kommt und dort ist die Bevölkerung im Allgemeinen nicht so religios, DDR war ja ein atheistischer Staat

Eben.
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Huch! Es gibt ja ne Unterschicht!
« Antwort #12 am: 05 November 2006, 16:26:50 »

ich schliesse mich da dem standpunkt an, das die bildung mir als effecktivstes mittel zur bekämpfung eignet. (welch zufall, wo ich referendar bin *g*)

gut, hab letztens kurz mit leuten gesprochen, die sog. "berufsförderung" unterrichten.das sind zum grossen teil sonder- und hauptschüler (mit und ohne abschluss) denen aber die motivation für die schule fehlt, weil sie dann doch keine lehrstelle bekommen. oft braucht es für einfach gestrickte leute, einfach nur beschäftigung. ich könnte das am ehesten mit ner 5. klasse vergleichen, die ich unterrichte. wenn man die nicht beschäftigt, steigen die einem aufs dach, wenn man sie aber beschäftigt, mit einer aufgabe, die sie intellektuell schaffen können, dann kann es auch mal sinnlos sein, hauptsache, sie bekommen es hin. die freun sich nen zweites loch in arsch, wenn sie irgendwas "grosses" schaffen und es vorzeigen können.
war für mich eine neue erfahrung.

denken mögen solche leute nicht gerne, aber irgendwas tun, wo sie später sehen können, was sie getan haben, das erscheint mir sinvoll, auch wenn es dann manchmal nur abm sind, man muss die abm eben mit bisschen geld oder wirklicher gemeinützigkeit koppeln.

kleinere klassen (30 ist keine seltenheit selbst auf hamburger gymnasien) dadurch bessere individuelle betreuung und ein notfall programm für die "versager" aber, das kostet alles geld.....
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« Antwort #13 am: 05 November 2006, 16:47:05 »

Zitat von: "Doomguard"
ich schliesse mich da dem standpunkt an, das die bildung mir als effecktivstes mittel zur bekämpfung eignet. (welch zufall, wo ich referendar bin *g*)


Zitat von: "Doomguard"
ich verschreib mich sogar vor meinen schülern an der tafel. aber irgendwie hat es trotzdem zum
studiumsabschluss gereicht


Da fragt man sich doch, wo die Bildung herkommen soll?!?
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« Antwort #14 am: 05 November 2006, 18:27:26 »

Zitat von: "searcher"
Zitat von: "Doomguard"
ich schliesse mich da dem standpunkt an, das die bildung mir als effecktivstes mittel zur bekämpfung eignet. (welch zufall, wo ich referendar bin *g*)


Zitat von: "Doomguard"
ich verschreib mich sogar vor meinen schülern an der tafel. aber irgendwie hat es trotzdem zum
studiumsabschluss gereicht


Da fragt man sich doch, wo die Bildung herkommen soll?!?

*g*
Du unterrichtest bestimmt nicht Deutsch, sondern Mathe und Sport, oder?
Bitte, bitte...!
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