Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Was macht die Schwarzen krank?  (Gelesen 4950 mal)

monsterchild

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Was macht die Schwarzen krank?
« Antwort #15 am: 30 Mai 2006, 20:49:31 »

Wahrscheinlich habt ihr nicht unrecht, dass ich mich selbst verändert habe (Oh mein Goth, am Ende werde ich reifer :? !). Damit muss man wohl rechnen, wobei ich nicht wirklich denke, dass ich eine rosarote Brille aufhatte, ich bin zu verstandgesteuert (auch wenn ich es nicht immer beweise...)

Vielleicht habe ich mir diese Frage nur deswegen gestellt, weil ich mittlerweile soviele in der Szene (und speziell in Discos), bei denen ich mir gedacht, wenn das schwarz ist, bin ich das nicht :P .

Aber schlußendlich habe ich die entsprechenden Personen wohl im Verstand verschätzt.

Wobei ich auf weitere Idee sehr gespannt bin :biglaugh: .
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Optimisten glauben, wir leben in der besten aller Welten.
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Ryel

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Was macht die Schwarzen krank?
« Antwort #16 am: 02 Juni 2006, 23:22:48 »

Zitat von: "SuperTorus"
Monsterchild,

Ich möcht auf Dein Post jetzt im Detail nicht eingehen, aber ich habe so das Gefühl, das Du als relativ neuer Grufti (nicht bös gemeint, und weisgott, soooo neu bist du ja nun auch nicht, auch wenn Du dich selbst so darstellst) langsam aber sicher zu dem Stadium kommst, wo die rosarote Brille nicht mehr funktioniert.

Das ist ganz normal. Die Szene ist so, wie Du sie jetzt siehst, und so war sie auch vor ein paar Monaten / einem oder zwei Jahren, auch wenn Dir das anders vorkam. Nur Deine Perspektive hat sich geändert, und du nimmst die Dinge so wahr, wie sie wirklich sind. Da entzaubert sich einiges, aber mach Dir nichts draus, man gewöhnt sich daran, und man kann dennoch viel (vielleicht viel mehr) Spaß haben..

Und darum geht's ja im Kern eigentlich: Spaß, Freundschaft und Vergnügen.

Gruß,
  Nils


Ich glaube, besser hätte ich das nicht formulieren können, Respekt. Schmerzlich, wenn man erkennen muß, wie dumm man doch war... *schmunzel*

Darüber hinaus schätze ich, daß es auch damit zusammenhängt, daß man durch das tiefere Eindringen in eine Szene auch sein Bekanntschaftsfeld erweitert, und es leider unabstreitbar ist, daß die schwarze Szene heute ein Sammelsurium an einsamen bis schizoiden Persönlichkeiten ist, die sich gegenseitig die Romantik der Selbstverstümmelung und Hoffnungslosigkeit vorleben.
Ich halte es insofern für gefährlich, als daß eben immer jüngere auch Zugang zu der Szene finden und sich in die Oberflächlichkeiten verlieben, ohne die Charakterstärke aufzubringen so ein Leben auch zu ertragen.
Damit meine ich, daß beispielsweise ein Mensch mit einiger Lebenserfahrung und gefestigtem Charakter durchaus Momente der eigenen Melancholie genießen kann. Der Schatten hat immer seine eigenen, verführerischen Reize. Nur muß man sich aus diesem Zustand auch selbst herausziehen können, da man sich schließlich auch selbst versenkt hat. Selbst darüber sind viele sich nicht bewußt; weil die Tragik, die sie oberflächlich darstellen (schnitzen, schlitzen, heulen u.Ä.) oftmals eine Wunde berührt, die erstens nicht verheilt ist und zweitens auch nicht bewußt.
Ich denke, oft ist es Selbsthaß. Es ist so ein unterbewußtes "du bist häßlich, du bist wertlos, deine Eltern haben dich nicht lieb und du wirst einsam sterben weil du es verdient hast", was natürlich alles Quatsch ist aber zum Beispiel schon daher rühren kann, daß des Nachbarn Garten immer grüner ist. Man sieht, was andere tolles haben und hat das Gefühl, weniger zu haben, auch wenn es nicht so ist. Eventuell kommt es auch von vergangenen Zurückweisungen durch Familie oder Umfeld. Und man kann verschieden damit umgehen:

A) Man schreit dagegen an. "Ich bin 500 Pfund geballter Sex!" "Seht mich an ich bin SO toll!" Man schmeißt sich in eine Schale, die nicht zu einem paßt und redet solange auf sich ein, bis man glaubt, man wäre glücklich. (Anm: ich schließe damit nicht aus, daß es natürlich solche gibt, die sich auch mit Röllchen wohlfühlen!)

B) Man läßt sich fallen, klagt sein Leid und läßt sich bemitleiden. "Mein Vater hat mich vergewaltigt, meine Mutter mich verstoßen, mein Bruder haßt mich und die Hunde beißen auch!" Buhu. Keine Frage, daß derjenige ein Problem hat, aber es ist eben oft nicht ganz so, wie derjenige es darstellt.

D) Ignorieren. Man läßt sich einfach mittreiben und läuft mit der Gruppe konform, daß man nicht damit konfrontiert wird, daß etwas falsch sein könnte.

C) (bevorzugt aber schwierig) Man schaut in den Spiegel, sieht seine Fehler ein und verzeiht sie sich. Natürlich muß man daran noch arbeiten, aber erstmal sich selber sagen können: Ist schon okay. Ich denke, das können die meisten Menschen einfach nicht. Ist ja auch nicht einfach, sich die eigenen Makel so klar vor Augen zu führen. Aber wenn man es nicht weiß, kann man nicht damit arbeiten, und das führt dann meist zu A), B) oder C).

So, worum gings nochmal? Ach ja.
Es gibt ja Hoffnung, nicht alle sind kaputt. Sagen wir, nicht alle sind schlimm kaputt. Es gibt auch diese sympatische Kaputtheit, daß manche sich in Situationen, Fantasien und Erlebnisse völlig hineinsteigern und sich mitreißen lassen können... *schnurr* Das finde ich äußerst reizvoll. Und davon gibts in der schwarzen Szene mehr als anderswo, bzw sie sind einfacher zu finden, glaube ich. Selbst wenn jemand die gleichen Qualitäten hat, in einem anderen Umfeld kann er es vielleicht weniger ausleben und hält es versteckt, um sich unter seinesgleichen nicht zu outen.

Dranbleiben, auch wenn 80% der Szene bekloppt bis gestört sein mögen, dann sind immer noch 20% übrig! Das ist gar keine so schlechte Quote...
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as Leben ist eine Komödie für jene, die denken, eine Tragödie aber für jene, die fühlen.

Gehe jeder Versuchung nach, wer weiß, ob sie wiederkommt.

Gute Menschen reizen die Geduld, böse die Fantasie.

(c) Oscar Wilde

amon

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Was macht die Schwarzen krank?
« Antwort #17 am: 27 Juni 2006, 12:47:51 »

... wenn das schwarz ist, bin ich das nicht :P .

oh, das kommt mir so bekannt vor.
und daraus resultierte für mich, dass ich, ich selbst bleiben wollte und kein goth. damals wollte man mir auch sämtliche regeln auferlegen, doch nach einigen jahren, hat man von diesen extremen leuten nichts mehr gesehen.

bleib dir selbst treu.

...und klamotten sagen gar nichts über trueness aus, schließlich war der ur-goth mal gegen den konsum. amen
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Thomas

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Was macht die Schwarzen krank?
« Antwort #18 am: 27 Juni 2006, 12:51:33 »

Zitat von: "amon"
...und daraus resultierte für mich, dass ich, ich selbst bleiben wollte und kein goth.

*Strich auf der Liste mach*

Zitat von: "amon"
...und klamotten sagen gar nichts über trueness aus, schließlich war der ur-goth mal gegen den konsum.

 :oehm:
Also auch Ur-Gothics werden aber irgendwelche Kleidung getragen haben, und deren bevorzugte Farbe war sicherlich nicht orange, grün oder rot, sondern schwarz.Nur mal so angemerkt.
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amon

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Was macht die Schwarzen krank?
« Antwort #19 am: 27 Juni 2006, 12:57:33 »

klar, war die bevorzugte farbe "schwarz".

ich wollte mich eigentlich auf die markenklamotten beziehen. kam wohl nicht deutlich genug raus.

sorry!
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Thomas

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Was macht die Schwarzen krank?
« Antwort #20 am: 27 Juni 2006, 13:08:09 »

Zitat von: "amon"
ich wollte mich eigentlich auf die markenklamotten beziehen.

Das dachte ich mir, und damit hast du Recht.Jemand, der trueness(tm) an Markenklamotten festmacht, ist mir allerdings bisher auch noch nicht begegnet.
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Lakastazar

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Was macht die Schwarzen krank?
« Antwort #21 am: 27 Juni 2006, 13:11:14 »

True is der, der seine Klamotten aus reinster lichtverachtender/-empfindlicher, hassgetränkter Finsterniss spinnt :P
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Thomas

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Was macht die Schwarzen krank?
« Antwort #22 am: 27 Juni 2006, 13:22:52 »

Zitat von: "Lakastazar"
True is der, der seine Klamotten aus reinster lichtverachtender/-empfindlicher, hassgetränkter Finsterniss spinnt :P
Mach doch mal 'ne Schneiderei auf  :wink:
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Lakastazar

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Was macht die Schwarzen krank?
« Antwort #23 am: 27 Juni 2006, 13:25:44 »

Dazu bräuchte ich noch ein bisschen mehr HASS zur verfügung, um ein Lieferzugang zur Hölle zu erstellen... für den Stoff natürlich ;)
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PaleEmpress

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Was macht die Schwarzen krank?
« Antwort #24 am: 27 Juni 2006, 21:37:58 »

Zitat von: "Thomas"
Jemand, der trueness(tm) an Markenklamotten festmacht, ist mir allerdings bisher auch noch nicht begegnet.

Na, es gibt Leute, die denken, nur wer Klamotten von x-tra-x (oder Ranger, oder was weeß denn ich) trägt, wäre der wahrhaft true Gruftie. Diese Leute haben außer Klamotten und (ihrem) Aussehen sonst keine weiteren Sorgen, dafür sind diese umso heftiger. Auch true, oder?  :wink:
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sYntiq

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Was macht die Schwarzen krank?
« Antwort #25 am: 27 Juni 2006, 21:40:56 »

Zitat von: "PaleEmpress"
Na, es gibt Leute, die denken, nur wer Klamotten von x-tra-x (oder Ranger, oder was weeß denn ich) trägt, wäre der wahrhaft true Gruftie.


Du kennst die Berliner Szene auch? ;)
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K-Ninchen

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Was macht die Schwarzen krank?
« Antwort #26 am: 28 Juni 2006, 15:41:22 »

Zitat

Und darum geht's ja im Kern eigentlich: Spaß, Freundschaft und Vergnügen.


Verdammte Hedonisten hier überall...  :P
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Im Falle eines Missverständnisses:
Ich bin zutiefst bösartig und hinterhältig (kein Wunder bei dem Sternzeichen) und habe grundsätzlich niedere Beweggründe für fast alles.