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Autor Thema: Familie = ?  (Gelesen 41281 mal)

Kallisti

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Re: Familie = ?
« Antwort #105 am: 17 Juli 2011, 14:53:03 »

Kaffeebohne

Ja, es ist wohl gerade das aber doch oftmals schwierig: so leben wie man möchte und wie es einem guttut (wobei da auch ein "oder" angebracht wäre ... ;) ).

Da das seit Menschengedenken "oft" nicht so möglich/der Fall ist (war, sein kann ...), gibt es eine gewisse Unzufriedenheit oder auch Not oder auch Leid(en) oder auch Mangel oder auch Leere - oder auch: Überfluss (der zu Frustration, Leere, Mangel etc. -gefühlen - falsche Orthographie, sorry, mir grad zu umständlich - führen kann).

Und ganz besonders und vor allem und überhaupt: in der Gewissheit des Endes, der Endlichkeit, der Veränglichkeit, des Begrenztseins all des (evtl. tatsächlich erlebten/gelebten: "guten"? angenehmen? hedonistischen? ;) ) Lebens, stellt sich dann (irgendwann - bei Manchen früher, bei anderen erst im Angesicht des - eigenen - Todes) die Frage nach dem "Sinn des Ganzen" ;).
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BellaMorte

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Re: Familie = ?
« Antwort #106 am: 17 Juli 2011, 17:28:24 »

"Einfach leben" ist meiner Meinung nach wirklich was, was sich in den seltensten Fällen umsetzen lässt- dafür ist unsere Gesellschaft einfach zu komplex und alles, was man tut oder nicht tut, zieht irgendwelche Konsequenzen nach sich.
Auch das Glücklichsein ist heute finde ich nicht wirklich einfach. Man zweifelt doch immer: Ist es so gut für mich? Oder doch vielleicht anders besser?
Und spätestens wenn man ner Partnerschaft ist oder Familie hat, muss man denke ich Kompromisse eingehen und kann nicht mehr völlig seinen eigenen Weg gehen.

Zum ursprünglichen Thema "Familie": Ich denke, eine gute und intakte Familie nicht unbedingt heißen muss, dass Vater, Mutter und Kinder zusammen leben müssen- es geht sicher auch als "Patchworkfamilie" oder als Familie aus einem alleinerziehenden Erwachsenen und Kindern- oder auch in der Kombination mit Großeltern. Und ich glaube es funktioniert in jeder Kombination, wenn man die anderen Familienmitglieder so akzeptiert, wie sie sind, sie schätzt, Streitigkeiten aushalten kann und sich einfach um das zwischenmenschliche Verhältnis bemüht. Also: Familie erfordert ein hohes Maß an sozialer Kompetenz - die hat leider nicht jeder...ich selbst hatte leider nicht das Glück, in meiner Kindheit ein intaktes Familienleben zu haben aber ich sehe bei Freunden, dass es gehen kann und hoffe mal, dass ich das später mit meiner eigenen Familie auch hinbekomme ;-)

Noch ein Gedanke dazu, der mir aufgrund meiner Erlebnisse wichtig ist: Familie im Sinne von "Blutsverwandtschaft" wird vielleicht auch überbewertet. Wenn zwischen zwei Menschen die Verwandtschaft die einzige Verbindung ist, ist es vielleicht nicht sinnvoll, diese Beziehung nur deshalb zu suchen bzw. aufrecht erhalten zu wollen. Manchmal stehen einem Menschen, mit denen man nicht verwandt ist, viel näher.

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enn wir unsere Richtung nicht ändern, werden wir wahrscheinlich dort ankommen, wo wir gerade hingehen.
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Re: Familie = ?
« Antwort #107 am: 17 Juli 2011, 18:09:06 »

Familie im Sinne von "Blutsverwandtschaft" wird vielleicht auch überbewertet. Wenn zwischen zwei Menschen die Verwandtschaft die einzige Verbindung ist, ist es vielleicht nicht sinnvoll, diese Beziehung nur deshalb zu suchen bzw. aufrecht erhalten zu wollen. Manchmal stehen einem Menschen, mit denen man nicht verwandt ist, viel näher.

Letzteres auf jeden Fall.
Ersteres vielleicht auch.
Aber ich finde es doch bemerkenswert, dass ich mit Verwandten, mit denen ich im Leben nicht viel Kontakt hatte, trotzdem spontan sowas wie Rapport herstellen kann. Die ticken irgendwie ähnlich wie ich und so muss ich im Umgang mit denen z.B. nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, die verstehen mich schon.
Das funktioniert natürlich nicht mit allen, aber mit Verwandten halt öfter als mit Fremden.
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Kallisti

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Re: Familie = ?
« Antwort #108 am: 17 Juli 2011, 18:43:11 »

Zitat
Ich denke, eine gute und intakte Familie nicht unbedingt heißen muss, dass Vater, Mutter und Kinder zusammen leben müssen- es geht sicher auch als "Patchworkfamilie" oder als Familie aus einem alleinerziehenden Erwachsenen und Kindern- oder auch in der Kombination mit Großeltern.
(BellaMorte)

Naja, in der Theorie geht das sicher alles - in der Praxis gestaltet es sich schon bedeutend schwieriger - grade was Patchwork anbelangt. Und bei Alleinerziehenden - wie gesagt: so lange es noch andere Bezugsperson(en) gibt - nicht so für ein halbes Jahr/Jahr, sondern schon "längerfristig"/beständig, dann ok. Aber damit ist das heute auch schwierig - wenn bspw. der (zumeist) Vater sich nicht "kümmern" will ... und/oder Großeltern entweder gar nicht vorhanden sind oder zu weit entfernt leben oder zu wenig Zeit haben oder das Verhältnis schlecht ist ...

Klar, wie ich schon schrieb - man muss nicht zwangsläufig im selben Haushalt leben, aber in (für die Kinder) erreichbarer Nähe ist schon sehr von Vorteil.


Zitat
Also: Familie erfordert ein hohes Maß an sozialer Kompetenz
(BM)

Das sicher - aber auch in Freundschaften, überhaupt zwischenmenschlichen Beziehungen erforderlich.


Zitat
Familie im Sinne von "Blutsverwandtschaft" wird vielleicht auch überbewertet. Wenn zwischen zwei Menschen die Verwandtschaft die einzige Verbindung ist, ist es vielleicht nicht sinnvoll, diese Beziehung nur deshalb zu suchen bzw. aufrecht erhalten zu wollen. Manchmal stehen einem Menschen, mit denen man nicht verwandt ist, viel näher.
(BM)

Wenn man das so "hat", "lebt", ist das toll. Allerdings sehe ich es nun mal aus der Perspektive sowohl des (selbst gewesenen) Kindes als auch der (aktuell "seienden") Mutter. Will sagen, es sollte schon möglich sein, dass Kinder tatsächlich von ihrem "Herkunftsrecht" Gebrauch machen können - indem sie sich selbst - anhand der betreffenden Menschen (Eltern bspw. zunächst mal) - ein Bild von ihrer Herkunft, ihren "Wurzeln", ihrer "Abstammung" machen können - schon da liegt es oft im Argen.
Dann sollte es ein Umgangsrecht nicht nur für (getrennt lebende, nicht sorgeberechtigte) Väter, sondern auch und gerade für die Kinder geben - das aber scheitert daran, dass es für Väter zwar ein Umgangsrecht aber keine Umgangs"pflicht" bzw. - verantwortung gibt bzw. es keine negativen Konsequenzen für Väter nach sich zieht (wohl aber für die Kinder ! ! ! ), wenn diese Väter einfach mal so gar kein Interesse an und noch weniger Bock auf (Umgang mit) ihre(n) Kinder haben.


Außerdem kommen noch ganz alltägliche, praktische Dinge hinzu: Wenn mein Kind z.B. krank ist und mitten in der Nacht zu einem Arzt oder Krankenhaus gefahren werden muss (was dann mit ÖPNV für ein so krankes Kind nicht zumutbar, auch nicht machbar ist!!), kann ich da nicht unbedingt erwarten, dass Freunde das machen - da sie entweder selbst Kinder zu versorgen haben und/oder morgens wieder fit beim Job sein müssen. Auch kann ich nicht erwarten, dass diese Freunde mehr oder weniger regelmäßig als Eltern- bzw. Vaterersatz fungieren und wirkliche Bezugspersonen für meine Kinder sind.
Dann sei auch noch erwähnt, dass ich "meine" Freunde auch ganz gerne wirklich mal für mich "haben" möchte und nicht immer - zwangsläufig - mit meinen Kindern/meinem Kind "teilen" will - sondern einfach da mal kinderfreie Zone sein können sollte.

Und schließlich - gerade was die jeweiligen Beziehungen angeht: ein (liebevoller, fürsorglicher, verantwortungsvoller) Vater ist genauso wenig durch "Freunde" zu ersetzen wie (ebensolche) Großeltern - es ist eine ganz eigene Art von Beziehung. Großeltern ja schon alleine durch ihr Alter, ihre Lebenserfahrung, ihre "andere Art" sich zu verhalten usw.

Das alles ist nicht "austauschbar" und können noch so enge Freunde nicht ersetzen, für die Kinder nicht sein.



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Kaffeebohne

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Re: Familie = ?
« Antwort #109 am: 18 Juli 2011, 08:45:14 »

Zitat
Also: Familie erfordert ein hohes Maß an sozialer Kompetenz
(BM)
Das sicher - aber auch in Freundschaften, überhaupt zwischenmenschlichen Beziehungen erforderlich.
Freunde erwarten da sogar mehr als Familienmitglieder, würd ich mal behaupten. Meine Familie ist doch was anderes als Freunde. Die Familie ist immer da, und man rauft sich eher zusammen (vielleicht auch, weil man es irgendwie "muß"). Wenn eine Freundschaft nicht mehr funktioniert (über längere Zeit), dann wird sie weniger. Ist bei der Familie auch so, aber irgendwie ist schon was dran, daß Blut dicker ist als Wasser. *find*
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Shadow Preacher

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Re: Familie = ?
« Antwort #110 am: 25 Juli 2011, 13:32:46 »

@ Kallisti: Warum bist Du eine alleinerziehende Mutter?
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Kallisti

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Re: Familie = ?
« Antwort #111 am: 25 Juli 2011, 13:45:44 »

@ Kallisti: Warum bist Du eine alleinerziehende Mutter?

Weil die (leiblichen/biologischen) Väter meiner/"unserer" Kinder die Verantwortung und Fürsorge für die Kinder/das Kind nicht tragen woll(t)en, auch (bei einem Kind:) der "Vater" keinen Umgang mit dem Kind wollte. Obwohl er vor Geburt des Kindes erklärte, diese Verantwortung tragen zu wollen.

Und weil sich bisher kein anderer Mensch, "Vater" fand, der bereit gewesen wäre, auch (mit oder "neben" mir) die Verantwortung, Sorge, den Alltag usw.  für/mit meine/n Kindern zu tragen, zu leben - schon gar nicht: langfristig/dauerhaft.


Und damit bin ich unter den alleinerziehenden (überwiegend:) Frauen/Müttern ja leider kein Einzelfall, keine Ausnahme - im Gegenteil.    :(


Und weil es andere "Familie" in unserem/meinem "Fall" nicht gibt.
« Letzte Änderung: 25 Juli 2011, 13:47:22 von Kallisti »
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Re: Familie = ?
« Antwort #112 am: 25 Juli 2011, 13:55:00 »

Und damit bin ich unter den alleinerziehenden (überwiegend:) Frauen/Müttern ja leider kein Einzelfall, keine Ausnahme - im Gegenteil.    :(

Den Eindruck hab ich leider auch. Dem Phänomen würd ich auch mal gern auf den Grund gehen, aber da fehlen mir die Fakten und Kenntnisse und ein reiner Meinungs- und Vermutungsaustausch bringt's irgendwie nicht (ob es nun ein späteres "Erwachsenwerden" und der Drang, sich noch austoben zu wollen sind, die Angst, die Frau/Mutter mit dem Kind "teilen" zu müssen, mangelndes Verantwortungsbewusstsein und der Wunsch nach Unverbindlichkeit/nicht festlegen wollen, sich überschätzt zu haben (rosarote Brille), dass die Frau sich nach der Geburt so krass ändern kann, als veraltet angesehene Familien-/Beziehungsmodelle etc.).
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Re: Familie = ?
« Antwort #113 am: 25 Juli 2011, 14:24:58 »

@ Kallisti: Warum bist Du eine alleinerziehende Mutter?

Weil die (leiblichen/biologischen) Väter meiner/"unserer" Kinder die Verantwortung und Fürsorge für die Kinder/das Kind nicht tragen woll(t)en, auch (bei einem Kind:) der "Vater" keinen Umgang mit dem Kind wollte. Obwohl er vor Geburt des Kindes erklärte, diese Verantwortung tragen zu wollen.

Und weil sich bisher kein anderer Mensch, "Vater" fand, der bereit gewesen wäre, auch (mit oder "neben" mir) die Verantwortung, Sorge, den Alltag usw.  für/mit meine/n Kindern zu tragen, zu leben - schon gar nicht: langfristig/dauerhaft.


Und damit bin ich unter den alleinerziehenden (überwiegend:) Frauen/Müttern ja leider kein Einzelfall, keine Ausnahme - im Gegenteil.    :(


Und weil es andere "Familie" in unserem/meinem "Fall" nicht gibt.

Zum Thema Verantwortung nach der Trennung kann ich nun wenig beisteuern, da ich selbst keine eigenen Kinder habe und somit selbst noch nie vor der Frage stand.

Allerdings sehe die Väter, die meinen, ihrer Verantwortung mit der monatl. Unterhaltszahlung genüge getan zu haben..... als (Rabenvater wäre da noch ein milder Ausdruck). Wer ein Kind in die Welt setzt, sollte sich schon vorher im klaren gewesen sein, was er tut, und hat somit Verantwortung und auch eine Umgangs - und Erziehungspflicht.

Auf der anderen Seite weiß ich, das es eine gesetzl. Möglichkeit gibt/gab, bei sogen. "wilden Ehen" das sich der Erzeuger das Umgangsrecht nach der Geburt per Vereinbarung von der Mutter zusichern läßt/ließ. Aus einem früheren Bekanntenkreis habe ich die dortige Problematik bei der Erziehung / Urlaubsplanung usw. mitbekommen. Vieles ging nur noch über das Jugendamt bzw. Gericht. In solchen Fällen halte ich es besser, der Erzeuger kommt seiner Unterhaltspflicht nach und gut ist.

Zu dem Mann, der sich mit dir den Alltag/Sorge usw teilt, kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen, es kommt immer auf das Gesamtpaket an. meine zukünftige EX-Frau hatte eine Tochter mit in die Ehe gebracht. Es war für mich der Spagat zwischen "Erziehungsberechtigt" und Freund, zumal der leibliche Vater, trotz negativer Begleiterscheinungen, für die Tochter der Größte war und vermutlich noch ist. Ich fühlte mich oft als Störenfried in ihrer Welt und als Eindringling. Allerdings war die Tochter nicht der Trennungsgrund. Was ich jedoch in den Jahren mit der Tochter erleben durfte, würde ein Buch füllen. Letzendlich war es sicherlich nur ein Hilfeschrei des Kindes. Von daher kann man dieses Thema auch nicht verallgemeinern, sondern muß immer den Einzelfall sehen und auch erleben.

In unserem Alter (leider steht deines nicht im Profil) wird es schwieriger, einen Partner ohne Kinder kennenzulernen. Viele Männer scheuen sich davor, plötzlich Verantwortung zu übernehmen. Die Frage ist dabei auch immer, wird der Partner von den Kindern akzeptiert. Auch das können Ängste Deiner Partner sein.

Meine Eltern gehen seit über 50 Jahren durch dick und dünn (im wahrsten Sinne). Leider werde ich dieses Vorbild nicht erreichen. Trotzdem glaube und träume ich von einem Familienleben.

Und damit bin ich unter den alleinerziehenden (überwiegend:) Frauen/Müttern ja leider kein Einzelfall, keine Ausnahme - im Gegenteil.    :(

Den Eindruck hab ich leider auch. Dem Phänomen würd ich auch mal gern auf den Grund gehen, aber da fehlen mir die Fakten und Kenntnisse und ein reiner Meinungs- und Vermutungsaustausch bringt's irgendwie nicht (ob es nun ein späteres "Erwachsenwerden" und der Drang, sich noch austoben zu wollen sind, die Angst, die Frau/Mutter mit dem Kind "teilen" zu müssen, mangelndes Verantwortungsbewusstsein und der Wunsch nach Unverbindlichkeit/nicht festlegen wollen, sich überschätzt zu haben (rosarote Brille), dass die Frau sich nach der Geburt so krass ändern kann, als veraltet angesehene Familien-/Beziehungsmodelle etc.).

Wie sieht es denn andersherum aus? Wenn der Mann aus der Vorbeziehung ein Kind hat, was alle 14 Tage anwesend ist?

Wie oben schon aus meiner Erfahrung geschrieben, geht es nicht um das Teilen der Frau/Mutter, sondern das sich der Erzeuger immer wieder in die Erziehung einmischen kann bzw. es in meinem Leben auch getan hat. Dieses hatte dann oftmals schwere Einwirkungen auf dein "heiles" Familienleben. In diesen Fällen muß die Mutter auch sehr oft den Spagat zwischen Mann und Kind machen.
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Re: Familie = ?
« Antwort #114 am: 25 Juli 2011, 15:33:23 »

@ Kallisti: Warum bist Du eine alleinerziehende Mutter?

Weil die (leiblichen/biologischen) Väter meiner/"unserer" Kinder die Verantwortung und Fürsorge für die Kinder/das Kind nicht tragen woll(t)en, auch (bei einem Kind:) der "Vater" keinen Umgang mit dem Kind wollte. Obwohl er vor Geburt des Kindes erklärte, diese Verantwortung tragen zu wollen.

Und weil sich bisher kein anderer Mensch, "Vater" fand, der bereit gewesen wäre, auch (mit oder "neben" mir) die Verantwortung, Sorge, den Alltag usw.  für/mit meine/n Kindern zu tragen, zu leben - schon gar nicht: langfristig/dauerhaft.


Und damit bin ich unter den alleinerziehenden (überwiegend:) Frauen/Müttern ja leider kein Einzelfall, keine Ausnahme - im Gegenteil.    :(


Und weil es andere "Familie" in unserem/meinem "Fall" nicht gibt.

Zum Thema Verantwortung nach der Trennung kann ich nun wenig beisteuern, da ich selbst keine eigenen Kinder habe und somit selbst noch nie vor der Frage stand.

Allerdings sehe die Väter, die meinen, ihrer Verantwortung mit der monatl. Unterhaltszahlung genüge getan zu haben..... als (Rabenvater wäre da noch ein milder Ausdruck). Wer ein Kind in die Welt setzt, sollte sich schon vorher im klaren gewesen sein, was er tut, und hat somit Verantwortung und auch eine Umgangs - und Erziehungspflicht.

Auf der anderen Seite weiß ich, das es eine gesetzl. Möglichkeit gibt/gab, bei sogen. "wilden Ehen" das sich der Erzeuger das Umgangsrecht nach der Geburt per Vereinbarung von der Mutter zusichern läßt/ließ. Aus einem früheren Bekanntenkreis habe ich die dortige Problematik bei der Erziehung / Urlaubsplanung usw. mitbekommen. Vieles ging nur noch über das Jugendamt bzw. Gericht. In solchen Fällen halte ich es besser, der Erzeuger kommt seiner Unterhaltspflicht nach und gut ist.

Zu dem Mann, der sich mit dir den Alltag/Sorge usw teilt, kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen, es kommt immer auf das Gesamtpaket an. meine zukünftige EX-Frau hatte eine Tochter mit in die Ehe gebracht. Es war für mich der Spagat zwischen "Erziehungsberechtigt" und Freund, zumal der leibliche Vater, trotz negativer Begleiterscheinungen, für die Tochter der Größte war und vermutlich noch ist. Ich fühlte mich oft als Störenfried in ihrer Welt und als Eindringling. Allerdings war die Tochter nicht der Trennungsgrund. Was ich jedoch in den Jahren mit der Tochter erleben durfte, würde ein Buch füllen. Letzendlich war es sicherlich nur ein Hilfeschrei des Kindes. Von daher kann man dieses Thema auch nicht verallgemeinern, sondern muß immer den Einzelfall sehen und auch erleben.

In unserem Alter (leider steht deines nicht im Profil) wird es schwieriger, einen Partner ohne Kinder kennenzulernen. Viele Männer scheuen sich davor, plötzlich Verantwortung zu übernehmen. Die Frage ist dabei auch immer, wird der Partner von den Kindern akzeptiert. Auch das können Ängste Deiner Partner sein.

Meine Eltern gehen seit über 50 Jahren durch dick und dünn (im wahrsten Sinne). Leider werde ich dieses Vorbild nicht erreichen. Trotzdem glaube und träume ich von einem Familienleben.

Und damit bin ich unter den alleinerziehenden (überwiegend:) Frauen/Müttern ja leider kein Einzelfall, keine Ausnahme - im Gegenteil.    :(

Den Eindruck hab ich leider auch. Dem Phänomen würd ich auch mal gern auf den Grund gehen, aber da fehlen mir die Fakten und Kenntnisse und ein reiner Meinungs- und Vermutungsaustausch bringt's irgendwie nicht (ob es nun ein späteres "Erwachsenwerden" und der Drang, sich noch austoben zu wollen sind, die Angst, die Frau/Mutter mit dem Kind "teilen" zu müssen, mangelndes Verantwortungsbewusstsein und der Wunsch nach Unverbindlichkeit/nicht festlegen wollen, sich überschätzt zu haben (rosarote Brille), dass die Frau sich nach der Geburt so krass ändern kann, als veraltet angesehene Familien-/Beziehungsmodelle etc.).

Wie sieht es denn andersherum aus? Wenn der Mann aus der Vorbeziehung ein Kind hat, was alle 14 Tage anwesend ist?

Wie oben schon aus meiner Erfahrung geschrieben, geht es nicht um das Teilen der Frau/Mutter, sondern das sich der Erzeuger immer wieder in die Erziehung einmischen kann bzw. es in meinem Leben auch getan hat. Dieses hatte dann oftmals schwere Einwirkungen auf dein "heiles" Familienleben. In diesen Fällen muß die Mutter auch sehr oft den Spagat zwischen Mann und Kind machen.

Ich kenne auch so jemanden, da ging sie mit der Einstellung ran "Der Mann ist für mich, das Kind (aus der vorigen Beziehung) hat ja seinen (zahlenden und weitgehend auch kümmernden) Vater". Aber ein zweites wollte sie mit ihm schon haben. Das stelle ich mir äußerst schwierig vor, wenn man dem einen Kind was sagen darf und dem anderen nicht.

Mir ging's allerdings v.a. auch um die leiblichen Väter, die sich aus der Verantwortung stehlen und die Frau erst vor die Situation stellen, einen Mann kennenzulernen, der die Angst haben könnte, plötzlich für Kinder sorgen zu müssen, die ihn möglicherweise gar nicht akzeptieren. Sowas verstehe ich nicht, also dass das gefühlt so dermaßen oft passiert (klar dass ein Kind bestehende Gefüge und Abläufe ziemlich durcheinanderbringt und manch einer feststellt, dass der weitere Weg nicht zusammen gegangen werden kann, aber ich dachte früher immer, solche Trennungen wären Einzelfälle).
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Shadow Preacher

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Re: Familie = ?
« Antwort #115 am: 25 Juli 2011, 16:09:10 »

Ich kenne auch so jemanden, da ging sie mit der Einstellung ran "Der Mann ist für mich, das Kind (aus der vorigen Beziehung) hat ja seinen (zahlenden und weitgehend auch kümmernden) Vater". Aber ein zweites wollte sie mit ihm schon haben. Das stelle ich mir äußerst schwierig vor, wenn man dem einen Kind was sagen darf und dem anderen nicht.


Schwierig bzw. kompliziert wird es, wenn die 12 jährige dann sagt, du hast mir gar nix zu sagen..... womit sie auch recht hat.


Mir ging's allerdings v.a. auch um die leiblichen Väter, die sich aus der Verantwortung stehlen und die Frau erst vor die Situation stellen, einen Mann kennenzulernen, der die Angst haben könnte, plötzlich für Kinder sorgen zu müssen, die ihn möglicherweise gar nicht akzeptieren. Sowas verstehe ich nicht, also dass das gefühlt so dermaßen oft passiert (klar dass ein Kind bestehende Gefüge und Abläufe ziemlich durcheinanderbringt und manch einer feststellt, dass der weitere Weg nicht zusammen gegangen werden kann, aber ich dachte früher immer, solche Trennungen wären Einzelfälle).

Ich denke mal das der Zeitgeist der heutigen Gesellschaft, der nur noch aus Party und Fun besteht. Jemanden, der freiwillig auf seine Entfaltung zugunsten des Kindes verzichtet, wirst du wohl selten finden. Und sein es nun sein eigenes Kindes oder eines aus einer Vorbeziehung. Und hierbei geht es nicht nur um das Geld, sondern vor allem um Freizeit.

Ein Kind schränkt ein, weil es Aufmerksamkeit, Sorge, Obhut und auch Regelmäßigkeiten braucht. Dafür entschädigt es mit spielerischen Lachen und und. Aber du als Mutter und auch der "Stiefpapa sind eingeschränkt. Dies mag nun bei vielen Männern dazu führen, was mache ich hier/was tue ich mir eigentlich an.
Ich habe mir darüber in der 7 Jahren meiner Ehe sehr viel Gedangen machen müssen, weil die Tochter einen derartigen Streß ( Flatter nach Duisburg, Drogen, falsche Freunde etc etc.) gemacht hat, das ich in meiner Rolle als "Stief-Papa" schier verzweifelt bin. Und es gibt noch einen leiblichen Vater, der seine Vaterrolle mehr als Gut-Freundrolle ansah.
Andere mögen vielleicht ähnliche Erfahrungen haben und all dies schreckt sehr ab.

Ich sehe es aber auch so, das in der heutigen Zeit, eine Beziehung/Ehe viel zu schnell beendet bin. Und das leider von beiden Seiten gleichermaßen. Da ist die eigene Selbstverwirklichung wichtiger als die Familie.

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Kallisti

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Re: Familie = ?
« Antwort #116 am: 25 Juli 2011, 22:13:49 »

Shadow Preacher


erstmal zu der Sache mit neuem Partner bzw. Vater für (fremde) Kinder - was du da erlebtest, war wohl eher eine Ausnahme (so extrem ...). Sicher spielt da viel mit rein - vor allem auch das Alter der Kinder - je jünger, desto einfacher ist es, eine Beziehung aufzubauen usw., aber es hängt auch vom Wesen des Kindes ab (ob es eher extrovertiert ist oder eher introvertiert ...).
Und davon, wie alle miteinander und mit der Situation umgehen. Patchwork ist sowieso immer eine besondere Herausforderung (vor allem wenn noch mehrere "verschiedene" Kinder mit reinkommen - die sich ja auch alle untereinander erst mal "akzeptieren", "mögen lernen" müssen - oder auch nicht ...).

Es ist aber auch entscheidend, wie die Erwachsenen mit den Kindern umgehen - ein Kind, das bspw. zwei Väter oder Mütter hat, kann da viel profitieren, wenn es gut läuft und die Leute wirklich erwachsen miteinander und mit der Situation umgehen - wenn da Eifersucht mit reinspielt (z.B. beim "neuen" oder alten "Vater" bzw. beim neuen Partner oder dem leiblichen Vater ...), wird das vor allem für die Kinder schwierig. Und dass ein Kind wahrscheinlich immer Partei für seine (leiblichen) Eltern ergreift, ist auch nichts Seltenes. Dann wieder spielt das Alter eine Rolle (Pubertät oder auch Vorpubertät macht alles noch schwieriger - oft) und auch, dass die Kinder oft nicht wollen, dass "der Neue" den Platz des Vaters einnimmt - wenngleich der Vater "auf seinem Platz" kaum oder auch gar nie vorhanden ist/war! - Er wird dann gerne mal idealisiert (von den Kindern) ...

Klar, das ist für einen neuen Partner eine Herausforderung - und auf eine solche haben viele dann oft doch keinen Bock. Es sind hier auch eher die Männer betroffen, weil es weit  mehr alleinerziehende Frauen/Mütter gibt als Männer/Väter.

Um aber mal auf die leiblichen/biologischen Väter zurückzukommen: Da beobachte ich doch immer wieder, dass es oft folgendermaßen läuft:

Wenn die Eltern sich trennen, trennen sich sehr oft damit auch die "Väter" von den Kindern (vor allem, wenn sie zu ihren Kindern sowieso kein enges Verhältnis hatten und vor allem auch, wenn die Kinder bei der Trennung noch klein sind - sagen wir: unter Grundschulalter, insbesondere: unter Kindergartenalter - also unter 3).

Weiterhin beobachte ich, dass sehr viele dieser "Väter" vor allem dann keinen Kontakt (mehr) zu ihren Kindern halten bzw. wollen und also auch nicht mehr haben/pflegen, wenn sie eine neue Partnerin haben und diese mit dem Kontakt nicht einverstanden ist, ihn als lästig oder störend empfindet oder stressig oder zeitraubend oder das Kind nicht mag oder - viel eher verbreitet: wenn sie Probleme  mit der Mutter hat - da spielt auch wieder Eifersucht eine große Rolle und/oder Verlustangst: dass die "alte" Familie doch nochmal wieder zusammenfinden könnte usw. - oder die Damen wollen eine "eigene" "neue" Familie mit diesem Mann (dem Vater des "anderen" Kindes") gründen - da stört dann die alte Familie (das Kind, die Mutter aus der vorigen Beziehung) zumeist - wird zumindest so empfunden.

Nee, da kann mir auch keiner das Gegenteil erzählen - ich habe das nun schon wirklich mehrmals genau so beobachtet und auch selbst erlebt - und das ist so ein Punkt, der mich EXTREM wütend macht - auf alle Beteiligten (mit Ausnahme der Kinder, klar), denn:

zum einen sind diese "Väter" ja totale Memmen, die ihre neue Beziehung über ihre Kinder stellen, die, um Konflikte mit der neuen Partnerin (die auf das "alte" Kind also keinen Bock hat) zu vermeiden, also der neuen Frau nachgeben und ihre Kinder zugunsten dieser neuen Beziehung fallen lassen.
Das alleine geht für mich schon mal gar nicht - ja, da bin ich typisches "Muttertier" bzw. hat das für mich mit Verantwortung zu tun: dem Kind gegenüber: ich kann mich trennen so viel ich will und den Kontakt zum anderen Elternteil auf das Nötigste (in Bezug auf Umgang mit dem Kind) reduzieren (wenn die Kinder ein gewisses Alter haben, geht der Kontatk auch ganz wunderbar ohne, dass die Eltern da viel miteinander reden müssen ...!) - aber das Kind hat ein Recht darauf, immer ganz klar an erster Stelle zu stehen: bei BEIDEN Eltern(teilen)!

Und erst danach kommen die Bedürfnisse der Eltern bzw. eine neue Beziehung ...

Leider gibt es aber offensichtlich doch sehr viele Männer, "Väter", die das genau umgekehrt praktizieren: erst kommt die neue Beziehung und dann - vielleicht - das Kind - wenn überhaupt!

Was sind das für feige, bequeme Weicheier, die sich von ihren neuen Damen derart manipulieren und bevormunden und am Gängelband führen lassen ?!? - Ich finde, selbst wenn die Umstände schwierig sind (weite Entfernung, wenig Geld, neue Partner, Kind "schwierige Phase"...) - sowohl Vater als auch Mutter sollten (wenn sie von ihrem Kind getrennt leben/leben müssen) IMMER um ihr Kind kämpfen - um Kontakt zu ihm, um ein gutes Verhältnis mit ihm - jedenfalls so lange, wie die Kinder noch "klein" sind und: so lange den Kindern dieser Kontakt wichtig ist - auch wenn sie das oft gar nicht so zeigen (wollen, können) oder auch so nicht ausdrücken/sagen/zeigen können und/oder wollen!!!

Kinder brauchen Mutter UND Vater. Immer! (Es sei denn, die Eltern schaden ihren Kindern wirklich massiv - physisch, psychisch oder beides.)

Also für solches Verhalten - das Kind zugunsten einer neuen Beziehung aufzugeben, fallenzulassen ... ... ... - habe ich nicht die Spur von Verständnis, toleriere das GAR NICHT, da gibt es einfach kein Pardon.

Dann sind es auch diese Damen, die ich natürlich schlimm finde - aber da muss ich doch sagen: Es liegt am Mann, am "Vater": da stark, erwachsen und verantwortungsvoll genug zu sein, dass er den Mumm hat, einer solchen Frau zu sagen: Mein Kind lasse ich mir nicht nehmen - das steht an erster Stelle und das muss so sein.

Das erwarte ich einfach - von dem getrennt lebenden Vater genauso wie von einer getrennt lebenden Mutter oder einer alleinerziehenden Mutter mit neuem Partner: wenn Kind und neuer Partner nicht klarkommen (so gar nicht, auch nicht nach einiger Zeit ...) - wenn das Kind derart große Probleme damit hat, dann geht ganz klar der Typ - das Kind hat das Recht darauf, dass seine Bedürfnisse vorangestellt werden (über die der Eltern, der Erwachsenen). Sicher ist das auch wieder abhängig vom Alter des Kindes - ein Kind, das schon jugendlich ist und sehr seine eigenen Wege geht, weil die Freunde in dem Alter wichtiger werden bzw. sind als die Familie (peergroup ... ;) ), wird damit auch anders umgehen und die Mutter sicher nicht vor die Wahl stellen (verbal ...).
Ein kleines Kind, das aber von Ängsten oder Wut oder Traurigkeit gequält ist - da ist es was anderes. Wobei man dem auch auf den Grund gehen kann und sich das so ggf. lösen lässt. Aber wenn die beiden einfach nicht miteinander "grün werden", dann hat das keinen Sinn und wäre für das Kind eine ganz "schlechte" Erfahrung (mitunter für das/sein ganzes späteres Leben).

Es scheint aber doch so, dass es den Vätern bedeutend leichter fällt, ihre Kinder fallenzulassen als dies den Müttern fällt. Für mich sieht das danach aus, ja.


Und wie schon gesagt: die Väter haben ein Umgangsrecht - aber nicht DIE KINDER, die das doch eigentlich viel dringender bräuchten, weil sie DEN UMGANG WIRKLICH brauchen: mit beiden Eltern!!! Und das regelmäßig, nicht alle paar Jahre mal für ne Stunde.


Ja, wie du schon schriebst Shadow Preacher - Kinder sind vielen Leuten zu stressig - gerade, wenn es "nicht mal" die eigenen sind - zu "zeitraubend", nervenzehrend - kosten zu viel Verantwortung, Verzichte, Opfer ... Ja - denn: Kinder "großzuziehen" IST ARBEIT, bedeutet: Anstrengung - und das täglich über viele Jahre. Auch an den Wochenenden. Auch im Urlaub. Oft auch nachts.

Allerdings ist das alles auch wieder abhängig vom Alter der Kinder und von ihrem Wesen/Naturell. Manche sind wirklich sehr "pflegeleicht", andere dann doch bedeutend "anstrengender". Und das liegt nicht alleine daran, wie sie erzogen werden.  ;)


Ja, Kinder werden von vielen Leuten heute wohl eher als Last denn als Bereicherung gesehen. - Dabei wird es wirklich "schwer" ja eben nur, wenn man es alleine schaffen muss!! - Dann wird es schwer für den "übrig bleibenden" Elternteil (der sich dann alleine "kümmern" muss ... ... ...) und schwer wird es vor allem auch für das Kind/die Kinder, die den anderen Elternteil - zumeist den Vater ("väterlose Gesellschaft") entbehren müssen und darunter sehr leiden (bewusst und unbewusst) - und das zumeist: lebenslang (auch: teils bewusst, oft auch viel unbewusst - oder erst nach vielen Jahren bewusst ...).


 :(
« Letzte Änderung: 25 Juli 2011, 22:15:48 von Kallisti »
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Re: Familie = ?
« Antwort #117 am: 25 Juli 2011, 22:58:06 »

- aber das Kind hat ein Recht darauf, immer ganz klar an erster Stelle zu stehen: bei BEIDEN Eltern(teilen)!

Seh ich auch so. Die Angst ist vielleicht nachvollziehbar, dass die alte Beziehung wieder zusammenfindet, aber daran ist nicht zu rütteln.

Was sind das für feige, bequeme Weicheier, die sich von ihren neuen Damen derart manipulieren und bevormunden und am Gängelband führen lassen ?!?

Ich weiß allerdings nicht, ob dieser Hintergrund so repräsentativ ist. Man ist geneigt, das zu glauben, aber wie oft es wirklich an sowas liegt, weiß man nicht. Denn am Anfang steht die Trennung als solche, es gibt genug Männer, die einfach abhauen, auch wenn noch keine neue Beziehung ins Haus steht. Eine mögliche Ursache kann z.B. die Erkenntnis sein, dass ein Kind gezeugt wurde, um eine Beziehung zu kitten, die schon vorher zum Scheitern verurteilt war und das haut üblicherweise nicht hin (dann muss Mann natürlich noch lange nicht alle Verbindungen zum Kind abbrechen ...).

Kinder brauchen Mutter UND Vater. Immer!

Sagen wir "elterliche Bezugspersonen". Ich denke nämlich auch, dass das homosexuelle Beziehungen generell auch hinkriegen (nein, das ist für mich keine Spitzfindigkeit, aber das führt jetzt ganz woanders hin). 

Ja, das Alter ist ein wichtiger Faktor. Ist das Kind jung genug, kann ein neuer Partner direkt noch die Vaterrolle einnehmen. Da ist ganz pragmatisch einfach eine zweite Schulter zur Stelle, um die "Last" mitzutragen, und das Kind idealerweise noch jung genug, um eine ordentliche Verbindung aufzubauen.

Zitat von: Shadow Preacher
Ich sehe es aber auch so, das in der heutigen Zeit, eine Beziehung/Ehe viel zu schnell beendet bin. Und das leider von beiden Seiten gleichermaßen. Da ist die eigene Selbstverwirklichung wichtiger als die Familie.

Genau. Als wären Selbstverwirklichung und Familie per se ein Widerspruch (je nachdem, was man im Leben will). Ich habe, wie schon an anderer Stelle gesagt, mehr Durchblick gewonnen, was wirklich wichtig ist (und das beschränkt sich nicht nur auf das Kind selber). Viele Dinge haben sich "gerichtet". Und wir haben, da wir unseren Alltag besser strukturiert haben, tatsächlich auch mehr "echte" Freizeit. Es ist nicht mehr so ein Brei aus Arbeit und Freihaben (bei (Teil-)Selbständigen besteht sowieso immer die Gefahr).

Kinderkriegen ist wohl zu einfach. Da muss man sich ja theoretisch gar keine Gedanken machen, was da auf einen zukommt. Sollte man aber, zum Wohle aller Beteiligten.
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Wenn du feststellst, dass das Pferd das du reitest tot ist, steig ab.

vivere militare est
(Seneca) 8)

Kallisti

  • Gast
Re: Familie = ?
« Antwort #118 am: 26 Juli 2011, 01:03:19 »

Zitat
Quote from: Kallisti on Today at 21:13:49

    Kinder brauchen Mutter UND Vater. Immer!


Sagen wir "elterliche Bezugspersonen". Ich denke nämlich auch, dass das homosexuelle Beziehungen generell auch hinkriegen (nein, das ist für mich keine Spitzfindigkeit, aber das führt jetzt ganz woanders hin). 
(Simia)

Ja, sicher können auch gleichgeschlechtliche Paare bzw. Beziehungen gute Eltern sein. Aber ich bin dennoch der Meinung, Kinder sollten (wirkliche, langjährige, beständige, verlässliche ...) Bezugspersonen bei beiden Geschlechtern haben. Das ist sowohl für Mädchen als auch Jungen wirklich wichtig.

Zitat
Quote from: Kallisti on Today at 21:13:49

    Was sind das für feige, bequeme Weicheier, die sich von ihren neuen Damen derart manipulieren und bevormunden und am Gängelband führen lassen ?!?


Ich weiß allerdings nicht, ob dieser Hintergrund so repräsentativ ist. Man ist geneigt, das zu glauben, aber wie oft es wirklich an sowas liegt, weiß man nicht. Denn am Anfang steht die Trennung als solche, es gibt genug Männer, die einfach abhauen, auch wenn noch keine neue Beziehung ins Haus steht. Eine mögliche Ursache kann z.B. die Erkenntnis sein, dass ein Kind gezeugt wurde, um eine Beziehung zu kitten, die schon vorher zum Scheitern verurteilt war und das haut üblicherweise nicht hin (dann muss Mann natürlich noch lange nicht alle Verbindungen zum Kind abbrechen ...).
(Simia)


Naja, also was ich so mitkriege, sind es oft die Frauen, die gehen ... und dann eben die "Väter", die - wenn die Frau sich also trennt - sich dann auch von ihren Kindern trennen: die "Väter".

Übrigens ist es ja auch (fast???) überall so, dass auch dann, wenn ein "neuer" Mann ins Leben von Mutter und Kind tritt (also halt neue Beziehung) und sich "ehrlich" für das Kind interessiert usw. - der Kontakt zum Kind aber vonseiten dieses Mannes dann auch genau nur so lange besteht, wie die Beziehung zur Mutter besteht! Wenn es hier eine Trennung gibt, ist auch das Kind - auch diesem Mann - dann (nach der Trennung mit/von der Frau) völlig egal - es wird kein Kontakt mehr aufrechterhalten: zum Kind (nicht zur Mutter, klar)! Und dabei ist es allen beteiligten Männern, "Vätern", (neuen) Bezugspersonen scheißegal (nein, tut mir an dieser Stelle gar nicht leid, der Ausdruck), ob DAS KIND aber vielleicht (noch oder überhaupt ...) an "dem ein oder anderen" (Mensch, Mann, "Bezugsperson" bzw. Ex-Bezugsperson) hängt ... ... ... !

Also ganz ehrlich, ich darf mich da nicht reinsteigern - ist dann einfach doch zu persönlich ... - kommt mir einfach die Galle hoch - absolute Explosionsgefahr auf diesem für mich hochemotionalen Gebiet. 

Es kotzt mich einfach sowas von an ... ... ...


Und btw. muss ich auch an dieser Stelle nochmal wieder feststellen, dass mir hier bloß keiner mehr vorwerfen soll und kann, ich schriebe nichts Persönliches :D   :D   :D   - ich lach mich scheckich, echt -> in diesem Forum ist meine halbe (halbe? lol!) Lebensgeschichte nachlesbar.  Und die meiner Kinder jetzt also gleich mit. 

 :-\
« Letzte Änderung: 26 Juli 2011, 01:06:16 von Kallisti »
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Shadow Preacher

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Re: Familie = ?
« Antwort #119 am: 26 Juli 2011, 05:39:38 »

Kallisti und Simia

Ich kann Euch da nur recht geben: Die Leidtragenen sind und werden die Kinder sein..... :(

Jeder von uns kann dazu Geschichten  erzählen, die entweder am eigenen Leib erlebt wurden oder im näheren Umfald Familie/Freude/ Nachbarn erlebt wurden. Es kommt jedoch immer auf den Einzelfall an. Welche Umstände haben vorgeherrscht bei der Trennung und und. Ich glaube nicht das man das so auf den Punkt bringen kann, das sich einer der Trennungswilligen Erwachsenen durch die Trennung aus der der Verantwortung für das leibliche Kind stiehlt. Mag es nun der Mann oder in wenigen Einzelfällen auch die Frau sein.

...

Übrigens ist es ja auch (fast???) überall so, dass auch dann, wenn ein "neuer" Mann ins Leben von Mutter und Kind tritt (also halt neue Beziehung) und sich "ehrlich" für das Kind interessiert usw. - der Kontakt zum Kind aber vonseiten dieses Mannes dann auch genau nur so lange besteht, wie die Beziehung zur Mutter besteht! Wenn es hier eine Trennung gibt, ist auch das Kind - auch diesem Mann - dann (nach der Trennung mit/von der Frau) völlig egal - es wird kein Kontakt mehr aufrechterhalten: zum Kind (nicht zur Mutter, klar)! Und dabei ist es allen beteiligten Männern, "Vätern", (neuen) Bezugspersonen scheißegal (nein, tut mir an dieser Stelle gar nicht leid, der Ausdruck), ob DAS KIND aber vielleicht (noch oder überhaupt ...) an "dem ein oder anderen" (Mensch, Mann, "Bezugsperson" bzw. Ex-Bezugsperson) hängt ... ... ... !

 

Da stellt sich dann die Frage, nach welchen Gegebenheiten und wie wurde die Trennung vollzogen.
Rein rechtlich besteht für den Mann keinerlei Verpflichtung, sich um das Kind zu kümmern. Das Umgangsrecht - und pflicht hat der leibliche Vater.
Moralisch aufgrund einer Freundschaft zum Kind: Ja!!
Aber hier spielen doch dann wieder die Faktoren rein, warum hat man sich wieder getrennt? Nach welcher Zeit hat man sich getrennt. Wie ist der Mann während der Beziehung mit den Kindern zurecht gekommen?

Meine zukünftige EX lebt nicht mehr in Hamburg. Ihre, inzwischen volljährige, Tochter schon. In der ersten Zeit nach der Trennung bestand noch ein Kontakt, der mittlerweile eingeschlafen ist. Ehrlich gesagt bedaure ich dies aber nicht, weil mit den Lebensumständen möchte ich nicht mehr konfrontiert werden. Das paßt dann nicht in mein "geregeltes" Leben.
Wobei Hilfen in Form von Ratschlägen oder Tips, damit sie ihren Lebensunterhalt auf legale WEise bestreiten kann, würde ich natürlich geben. Das wird aber nicht gefordert.

Wie in der Fersehserie "Ich heirate eine Familie" aus den 80er wird es nicht sein, weil unsere Gesellschaft zu einer Ellenbogen-Gesellschaft erzogen wurde. Davon sind wir alle irgendwo geprägt.
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