Zitat von: "Thomas"Benötige ich Geisteswissenschaftler, um Antworten auf Absatzfragen zu bekommen ? Würden fähige BWLer mit Menschenkenntnis das nicht genau so gut hinbekommen ? Ich denke schon.BWLer zählen sich zu den Geisteswissenschaftlern afaik.Allerdings ist die Existenzberechtigung dieser Sparte (der ich persönlich auch den Status "Wissenschaft" aberkannt wissen möchte) dann doch für mich wiederum höchst zweifelhaft.Und "fähige BWLer", lieber Thomas, ist ein Oxymoron.
Benötige ich Geisteswissenschaftler, um Antworten auf Absatzfragen zu bekommen ? Würden fähige BWLer mit Menschenkenntnis das nicht genau so gut hinbekommen ? Ich denke schon.
In den 80ern stand in den Telefonzellen gerne noch mal das Sprüchlein "Fasse Dich kurz!"Das ist leider etwas, was GWler nicht im Studium lernen, habe ich manchmal den Eindruck...
Hab ich versucht, keine Wirkung. Meine CD find ich gut, aber phaylon und Thomas brauchen sowas nicht.
Die brauchen auch niemanden, der ihnen das Judentum erklärt. Sind keine Antisemiten, es ist ihnen einfach nur scheißegal.
Und ich bin fest davon überzeugt, dass die beiden im Dritten Reich wunderbare Mitläufer abgegeben hätten.
a) Ein Feindbild ist ja vorhanden: der schmarotzende GW-Student (beliebig austauschbar durch Jude, Kommunist etc.)
b) Der wirtschaftliche Vorteil ist entscheidend, sonst nichts.
c) Sie verweisen auf eine angebliche Masse.
@colourize: Das mit dem Kapitalismus als herrschende Maxime kapieren die beiden doch sowieso nicht, weil sie wie ich schon festgestellt habe, nicht über das System hinausdenken können und wollen. Das ist, als wolle man von der ISS aus per Funk den Leuten am Boden die Aussicht beschreiben.
st Dir schon mal aufgefallen, daß phaylon überhaupt nicht so gegen die GW argumentiert wie Thomas, sondern nur versucht, aus Euch endlich Argumente herauszuholen? Er scheint sich (so wirkt es auf mich) der Notwendigkeit von Geisteswissenschaften durchaus bewußt zu sein (Thomas wahrscheinlich auch).
eines Erachtens deutet das zumindest darauf hin, daß die QualitätEures Studiums (nicht Eurer Wissenschaft!) doch nicht so hoch anzusiedeln sei.
nichts andereshaben auch Trakl und ich vorher - ausführlicher, aber durchaus verständlich! -dargestellt
Edit: "Wer's nicht einfach und klar sagen kann, der soll schweigen undweiterarbeiten, bis er's kann." Karl Popper
Du willst ja, wenn Du nachts ins Auto steigst, nicht ewig nach dem Schalter für das Abblendlicht suchen, also wird da geguckt, wo Du ihn instinktiv gut findest. Und alles, was am Auto entworfen wird, um es für Dich besser bedienbar zu machen, ist Aufgabe von Humanwissenschaftlern. Die sollen nämlich Dein Verhalten vorhersagen.
Schön für Dich, wenn Du so bescheiden bist und Deine "zwingenden Notwendigkeiten" rein materieller Natur sind.
Meine sind es jedenfalls nicht und ich hoffe und bete, daß es immer Menschen geben wird, deren "Notwendigkeiten" sich nicht im rein "physisch Greifbaren" erschöpfen;
@Jinx:Zitat@Trakl, Knallisti: ich kann es einfach nicht glauben, dass zwei Geisteswissenschaftler (na gut, eigentlich nur einer) es nicht schaffen, auch nur ein konkretes Argument für den Nutzen von Geisteswissenschaften zu bringen, auch wenn sie Seiten dieses Threads füllen.Jinx (auch Geisteswissenschaftlerin, nämlich Judaistin und Kunsthistorikerin)
@Trakl, Knallisti: ich kann es einfach nicht glauben, dass zwei Geisteswissenschaftler (na gut, eigentlich nur einer) es nicht schaffen, auch nur ein konkretes Argument für den Nutzen von Geisteswissenschaften zu bringen, auch wenn sie Seiten dieses Threads füllen.Jinx (auch Geisteswissenschaftlerin, nämlich Judaistin und Kunsthistorikerin)
Ui, dass du dich so persönlich angepisst fühlst von einer Grundsatzfrage und -diskussion, hätte ich mir nicht erwartet. Gerade von dir hätte ich mir eine sinnige Antwort erhofft, anstatt weiter lustig rumzubashen.
Und ich hoffe, dass es immer Menschen geben wird, die anderer Meinung sind. Generell. Das setzt nämlich -meines Erachtens- der Fortschritt voraus.
Nein, Eisbär, BWLer sind immer noch Wirtschaftswissenschaftler.
Die Betriebswirtschaftslehre (BWL) ist ein Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaften und damit in weiterem Sinne eine spezielle Form der Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaften.
ZitatIn den 80ern stand in den Telefonzellen gerne noch mal das Sprüchlein "Fasse Dich kurz!"Das ist leider etwas, was GWler nicht im Studium lernen, habe ich manchmal den Eindruck...Ich verstehe, wie es zu diesem Eindruck kommen konnte, aber jeder Wissenschaftler, der diesen Namen auch verdient, kann das, unabhängig von der Richtung, zumindest bei einfachen Sachverhalten.
- Wie kommst Du denn auf die Idee, daß ich mich "persönlich angepißt" fühle? - Der Kommentar, dem Du das Zitat entnommen hast, ist übrigens durchaus als "sinnige Antwort" gedacht: was lustige 'Rumbasherei ja keineswegs ausschließt! - Eine derart provokant und schamlos zur Schau gestellte Ignoranz wie seitens der Thomas-Sisters (und auf die war mein Beitrag ja in allererster Linie bezogen) reizt eben einfach mein streitlustiges Gemüt. :biglaugh:
- Dito. Auch wenn ich an Fortschritt auf kollektiver Ebene nicht glaube, bestenfalls auf subjektiv-individueller (und auch da bin ich mir keineswegs so ganz sicher ... :wink: ).
Auf jeden Fall ist das die Voraussetzung für spannende und gute Unterhaltung auf allen Ebenen ... ... ... - wenn Du verstehst, wie ich meine ...?! 8)
Dir ist nicht zufällig aufgefallen, dass dieser Satz viel eher DEINE EIGENE Meinung repräsentiert? Mit welchem Recht willst DU der Menschheit vorschreiben, dass nur die Dinge existieren sollen, für die _Du_ auch freiwillig bereit bist, Geld auszugeben?
Wenn bei 1000 Philosophiestudenten auch nur EIN "großer Philosoph" herauskommt, der irgendetwas "weltbewegendes" zu sagen hat ist mir das immer noch 10x lieber als 50000 BWLer, die ICH mit MEINEN Steuern mitfinanziere, und die letztendlich nur dafür da sind, unter dem Banner des allmächtigen Shareholder Value die Gesellschaft um mich herum mehr und mehr und im Moment völlig unaufhaltsam in die Scheiße zu reiten.
Deine Einstellung führt dazu, dass Kindergärten und Krankenhäuser schließen müssen, weil sie "nicht ökonomisch" arbeiten. Durch Denkweisen wie Deine verroht und verdummt die Jugend und sterben Menschen, weil du ohne mit der Schulter zu zucken sämtliche Leute, die eventuell der totalen Ausrichtung auf Gewinnmaximierung einen anderen Lebenssinn entgegenhalten könnten, mal eben für überflüssig erklärst.
- Und Deine notorische Grammatikschwäche, mein lieber Thomas, läßt zweierlei Schlüsse zu: a) derjenige, der anno dunnemals "Deutsch auf Lehramt" studiert hat, um Dich zu unterrichten, war eher Smart- als Porschefahrer; oder aber b) Du verfügst einfach nicht über die notwendige Hardware, die Segnungen zu würdigen, die Dir von geisteswissenschaftlicher Seite angeboten werden ...
- Eine derart provokant und schamlos zur Schau gestellte Ignoranz wie seitens der Thomas-Sisters (und auf die war mein Beitrag ja in allererster Linie bezogen) reizt eben einfach mein streitlustiges Gemüt.
Nehme ich hingegen ein soziologisches Buch zur Hand (und das können viele andere bestätigen), brauche ich ewig, bis ich in dem Geschwafel den Inhalt sondiert und extrahiert habe.
Wir wollen doch den Thread nicht mit Fakten totmachen
ZitatMit welchem Recht willst DU der Menschheit vorschreiben, dass nur die Dinge existieren sollen, für die _Du_ auch freiwillig bereit bist, Geld auszugeben? Will ich nicht, ganz im Gegenteil : Die öffentliche Meinung ist in Bezug auf die tlw. oder völlige Überflüssigkeit einiger Studiengänge ja wohl eher auf meiner Seite.Von NUR meiner Meinung kann also keine Rede sein.
Mit welchem Recht willst DU der Menschheit vorschreiben, dass nur die Dinge existieren sollen, für die _Du_ auch freiwillig bereit bist, Geld auszugeben?
Du machst gerade den Fehler, dem viele unterliegen : Von einem relativ kleinen Diskussionsbereich gleich eine fiktive, sich angeblich daraus ergebende Welt zu beschreiben.Noch mal zur Erinnerung : Ich sprach davon, ob es sich die Gesellschaft leisten sollte, das Studium von Geisteswissenschaftlern zu finanzieren.Du schließt fälschlicherweise gleich auf eine düstere Zukunft des gnadenlosen Kapitalismus.Meinst du nicht, das es dazwischen noch einige Facetten geben könnte ?
Gaaaaaaaaaaanz Vorsichtig mit solchen Äußerungen ohne Belege. Was kommt als nächstes? Die "schweigende Mehrheit"?
Natürlich gibt es die. Die Tendenz, alles auf Wirtschaftlichkeit (und damit, auch wenn ich mich wiederhole, ein völlig fiktives System, das damals mit Nixon den letzten Bezug zur Realität verloren hat) auszulegen, ist jedoch mehr und mehr vorhanden
Auf der anderen Seite sind uns diejenigen Kulturen als Hochkulturen bekannt geblieben, die (wohl) einen hohen Grad an Kultur besessen hatten, und die definiert sich glücklicherweise durch Geisteswissenschaften und Kunst.
Haben die Philosophen zu ihrer Zeit etwas für die Allgemeinheit bewirkt ? Ich glaube nicht.Ist unser heutiges, doch ziemlich humanes Gesellschaftssystem nur durch diese Philosophen möglich geworden ? Ich glaube nicht.
- Schon mal was von Kant gehört? Aufklärung und so ... ?!Aber das nur am Rande ... :roll:
- Schon mal was von Kant gehört? Aufklärung und so ... ?!
Ich finde es wesentlich wichtiger, dafür zu sorgen das ALLE ein solides Fundament für's Leben bekommen, als einigen ihre abstrakten höheren Weihen an der Uni auf Staatskosten zukommen zu lassen.
Die Azteken und Maya hatten aber leider vergessen, das Rad zu erfinden...
Ich werd' mir später die Zeit nehmen, um auf einigen Thesen herumzuhacken, jedoch sicher nicht auf allen, da ich keine Lust (und keine Zeit) habe, das alles durchzulesen, was da geboten wird(Thomas zeigt seine Bereitschaft, sich vorurteilsfrei mit den Thesen auseinanderzusetzen...)Es ist auch hier jener Unterschied!: Es geht gerade darum, dass Geisteswissenschaftler der Gesellschaft in anderen Bereichen, auf andere Weisen nützlich, dienlich, zuträglich... sind als eben nur im rein Wirtschaftlichen!!!Und nochmal mein Verweis auf die Essays von Prof. Dr. Prange und Dr. Funk. (Kallisti verweist auf eine ausführliche Argumentsammlung, aus der Thomas nur einen Satz herausreißt, der ihm nicht passt, statt im Gesamten zu argumentieren)Die Funktion der Geisteswissenschaften ist Reflexion und gehört zur Reflexionskultur der Moderne; ein Wissen eigener Art, nicht freischwebend und ohne Kenntnisnahme des Leistungswissens, aber davon unterschieden, weil auf sich bezogen und darauf, wie wir uns verstehen und verstehen wollen. Es geht, deutsch geredet, um Erinnerung in der Doppelbedeutung von Vergegenwärtigung und Selbstermahnung. Sie dient der Bewahrung und Kultivierung unseres kulturellen Gedächtnisses, nicht zum Vergnügen und zur Stützung des Ausstellungstourismus, sondern weil anders wir uns selber nicht mehr sehen. Die Spurenlese und Auslegung der Lebenszeugnisse und geschichtlichen Dokumente sind der Spiegel, in dem wir uns selbst zu sehen versuchen.(Aus dem Thesenblatt)Zusammengefaßt :Zur Debatte steht für mich NICHT das man sich Gedanken machen muß, sonder zur Debatte steht, ob wir uns extra für das "Gedankenmachen" eine studierte Gruppe leisten sollten\müßten\könnten.Und ich sehe diese Notwendigkeit nicht. (Thomas streitet die Notwendigkeit von Leuten ab, die sich NUR um Reflexion kümmern. Was soll man dazu denn sagen außer sich aufregen? Ist Thomas nicht bekannt, dass man dafür Zeit braucht?)"Ein Kulturstaat ohne Geisteswissenschaften? Schwer vorstellbar, liefe er doch bald Gefahr, mit der wissenschaftlichen Selbstreflexion auch seine kulturelle Substanz zu verlieren. Gerade für den entstehenden europäischen Hochschul- und Wirtschaftsraum sind die Geisteswissenschaften in vieler Hinsicht Vorreiter - und sollten es künftig noch stärker sein. Denn mindestens ebenso groß wie die naturwissenschaftlich-technischen und ökonomischen Aufgaben sind für das Zusammenwachsen des erweiterten Europas die geisteswissenschaftlich-kulturellen Herausforderungen... " (Kallisti zitiert ein Thesenpapier der Thyssen- und Volkswagenstiftung. Großkonzerne für Geisteswissenschaften! Eigentlich müsste die Diskussion spätestens hier beendet sein, aber da irrt man...)Leute, die anderen empfehlen doch erst mal zu lesen was sie gelesen haben, bevor diskutiert wird, sind mir immer subjekt.(Phaylon. Zu faul, die genannten Quellen zu lesen (in der Wissenschaft allgemein unabdingbar, nur für phaylon nicht... übrigens heißt es suspekt und nicht subjekt)Im übrigen wüßte ich nicht, warum ich Gegenargumente zu meiner Meinung auch noch selbst recherchieren sollte.(Thomas, der ebenfalls zu faul ist, sich auf die Diskussion wirklich einzulassen)Es geht nicht darum Geisteswissenschaften abzuschaffen, hier geht es um eine Diskussion über die Legitimation.(phaylon bringt den Brüller. "Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen" "Eine Vernichtung der Juden findet nicht statt!")Und 'tschuldigung, aber: Über die Existenzberechtigung von etwas zu diskutieren und über die Abschaffung von etwas zu diskutieren, sind zwei unterschiedliche Dinge, für mich jedenfalls. (phaylon - hat nicht verstanden, dass Juden im Dritten Reich auch die Existenzberechtigung abgesprochen wurde. Die Abschaffung folgte auf dem Fuße.)So, ich hör mir jetzt ne tolle CD an. Da haben Musikwissenschaftler die Notenausgabe hergestellt, aus der die Musiker spielen und Musikwissenschaftler haben die CD-Produktion geleitet. Das hochinteressante Vorwort wurde von einem Musikwissenschaftler geschrieben.Schönes Cover. Ich kannte das Bild nicht. Aber zum Glück hat der Designer Kunstgeschichte studiert.(Mein letzter Versuch)Braucht - keine - Sau. Klar, find ich auch toll. Braucht aber trotzdem keine Sau. Und darum gehts. (phaylons Antwort - zeigt, dass ihm das alles scheißegal ist, was Geisteswissenschaftler so für die Gesellschaft tun.)Ich empfehle das Einwählen ins Internet. Das Lesen von mindestens 50_000 Meinungen, die nicht deiner entsprechen. (phaylon verweist auf die Masse. Ein guter Mitläufer! Obwohl... sind 50.000 Meinungen genug? Es gibt ja noch mehr Menschen.)Denn früher gab es überhaupt keine Wirtschafts- oder Naturwissenschaften. Es gab NUR Geisteswissenschaften. Die anderen haben sich erst abgespalten, zufälligerweise gleichzeitig mit dem Aufkommen des Kapitalismus. Nicht dass das etwas damit zu tun hätte. Allerdings wurde das Wissen vermehrt und bedurfte einer Spezialisierung. Die wiederum wurde in handliche Brocken zerteilt, die von der Wirtschaft genutzt wurden. Heute ist jede Bildung doch nur noch ein Puzzlestück für den Kapitalismus. Immer gern genommen, aber doch BITTE nicht für sich selbst stehend.(Mein Versuch, Wissenschaftsgeschichte von 1000 Jahren zusammenzufassen. Für phaylon nur "Gefasel" und eine "Behauptung". Die Beweisquellen zu lesen ist für ihn leider zu viel und deswegen bleibt es für ihn eine Behauptung. Brechts Galilei: "Wir wissen, dass es falsch ist und müssen daher nicht durch das Fernrohr schauen." Sehr aufschlussreich)