Die Plattform wird sich (mit etwas Pech) entscheiden müssen, ob sie Vielfalt oder Haltung vertreten möchte. Das ist nicht neu, ähnliches betrifft ja auch Facebook, Twitter, die Veranstaltungen Golden Globes und die Oscar-Verleihung, die Online-Plattformen Parler und GAB, Telegram, diverse Spieleplattformen und am Ende eigentlich die ganze Gesellschaft. Nur so ein kleines Forum für Grufties im Raum Hamburg hat bisher es geschafft, diesem Schicksal einigermaßen zu entgehen, wenn auch unter Schmerzen.
...dass die Monopolisierung des Musikzugangs auch seine Schattenseiten haben kann. Der Grund ist eigentlich der, der auch schon den Monopolisten Facebook für mich unbenutzbar gemacht hat: Die Politisierung von einfach Allem.
Ansonsten verstehe ich das Dilemma. Es ist auch hammerhart schwierig. Ich bin total für Meinungsfreiheit, diese ist ein so ultrawichtiges Gut.
Bisschen clickbaity dramatischer Threadtitel? ^^
Edit: Grad Zahlen gelesen. Neil Young kommt bei Spotify auf ca. 6,5mio Aufrufe pro Monat. Rogan auf über 200 Millionen...
Wo ich Dir, Raoul, aber widersprechen muss ist die Vielfalt. Spotify ist mir gerade in den letzten Jahren primär dadurch aufgefallen, dass "unangenehm-politische" Musik auf der Plattform sich breitgemacht hat. Von eindeutig-zweideutigem Deutschrock, über auf einmal auftauchende russische Songs zweifelhafter Qualität wird einem immer mehr solches Zeug in die "Neu" und "Mix der Woche"-Playlists gespült, vor allem da man es beim reinen Nebenbeihören auch manchmal schlichtweg nicht mitbekommt (könnte auch Eisbrecher sein oder so).
Man könnte aber eine Lektion lernen: Ob die Öffnung eines MUSIK-Streamingdienstes für (politische) Podcasts eine gute Idee ist. Oder ob man bei Musik bleiben sollte. Man kann auf Spotify ohne Probleme Burzum hören, bei der Suche nach Störkraft oder Landser sieht es schon schlechter aus. Hier hat man ja offenbar schon Regularien, die sicher auch nicht jedem passen, die aber noch keinen Massenboykott der Plattform ausgelöst haben.
Die Plattform wird sich (mit etwas Pech) entscheiden müssen, ob sie Vielfalt oder Haltung vertreten möchte.
Zitat von: RaoulDuke am 27 Januar 2022, 11:40:49Die Plattform wird sich (mit etwas Pech) entscheiden müssen, ob sie Vielfalt oder Haltung vertreten möchte. Du verwendest den Begriff "Vielfalt" in dem Zusammenhang falsch oder zumindest fragwürdig.Wenn man Deiner Definition der Darstellung von Vielfalt in den Medien folgen würde, hätten wir ein noch schlimmeres false balancing in selbigen als wir es eh schon haben.Ich verstehe auch nicht, wieso eine Musikplattform jemanden verbreiten lässt, dass man Corona mit Pferdeentwurmungsmedikamenten behandeln kann.
[...] ist scheinbar einigen Leuten alles Recht, was Abonnenten bindet.
Ich glaube der Unterschied hier ist dass Rogan aktiv Menschen schadet (u.A. durch verhementes Wettern gegen Impfungen) und damit eine Linie überschreitet.Ich kann als Talkshow-Host Menschen mit diversen Meinungen/Hintergründen/Einstellungen interviewen ohne mir deren Meinungen zu eigen zu machen. Mit kritischen Fragen in jede Richtung hinterfragen, und dem Zuschauer ein eigenes Urteil überlassen - das wäre für mich z.B. neutraler Journalismus.Das ist hier, nach dem was ich bisher gehört hab, nicht der Fall.