Stimmen insgesamt: 12
Umfrage geschlossen: 13 September 2013, 17:55:38
Weiter sind wir immernoch nicht.Netze rückverstaatlichen ist gut.2Mrd. aber auch viel Holz(und wenns nur 1Mrd. ist ist das auch noch ziemlich viel)
Wie ich schon auf Facebook sagte: ich kenne kein einziges Beispiel, bei dem Privatisierung von Infrastruktur etwas Gutes gebracht hat, wohl aber Gegenbeispiele: Bahn, Telekom, Post, Wasser (in Portugal u.a.), Strom.. in allen Fällen wurde die Nutzung teurer und in den meisten sank die Qualität. Kritische Infrastruktur gehört nicht in private Hände, nie.
Zentrales Argument für die Verstaatlichung: Privatwirtschaft ist super, solange der Unternehmer auch das damit verbundene unternehmerische Risiko selbst tragen kann. Denn nur dann ist Privatwirtschaft fair. Konzerne wie Vattenfall treten am Markt an, um Gewinne zu machen. So weit, so gut. Aber: Ein Unternehmen muss eben auch pleite gehen können, ohne dass alle Steuerzahler am Ende für das angeschlagene privatwirtschaftliche Unternehmen in die Bresche springen muss.
Zitat von: CommanderChaos am 15 August 2013, 11:04:56Wie ich schon auf Facebook sagte: ich kenne kein einziges Beispiel, bei dem Privatisierung von Infrastruktur etwas Gutes gebracht hat, wohl aber Gegenbeispiele: Bahn, Telekom, Post, Wasser (in Portugal u.a.), Strom.. in allen Fällen wurde die Nutzung teurer und in den meisten sank die Qualität. Kritische Infrastruktur gehört nicht in private Hände, nie.Also bei der Telekom würde ich schon mal entschieden widersprechen. Die Telefonrechnungen der damaligen Post waren mitunter jenseits von Gut und Böse.
Übrigens: Die grössten Pleiteinstitute der Finanzkrise in Deutschland waren diejenigen, wo Politiker meinten, Banker spielen zu müssen.
Die de-facto-Monopolisten Bahn und Post überzeugen mich vom Preis-Leistungsverhältnis auch nicht im Geringsten.
Noch viel schlimmer aber sind Politiker, deren Entscheidungen nicht von langfristigen ökonomischen Erwägungen sondern von kurzfristigem Wählerkauf geleitet werden, in bester Amigo-Manier ihre Schützlinge an üppigen Fressnäpfen des öffentlichen Dienst mästen und für Fehlentscheidungen praktisch weder zur Rechenschaft gezogen noch haftbar gemacht werden können.
zum Thema "zwei Milliarden fürn Arsch", wie die SPD es gerade nennt: würden die Energiekonzerne gerade eine riesige Marketingkampagne gegen die Initiative zum Rückkauf auffahren, wenn der Betrieb der Netze nicht extrem profitabel wäre?Genau.
Unter voller staatlicher Kontrolle sind eher Zustände wie beim HSV zu befürchten, eine Griechenlandisierung der Hamburger Stromversorgung wäre nicht unwahrscheinlich.
Wenn Staats- bzw. Planwirtschaft funktionieren würden - der Ostblock mitsamt der DDR wären das Paradies auf Erden gewesen.
Zitat von: Inverted am 18 September 2013, 13:34:19Unter voller staatlicher Kontrolle sind eher Zustände wie beim HSV zu befürchten, eine Griechenlandisierung der Hamburger Stromversorgung wäre nicht unwahrscheinlich.Das fürchte ich auch, denn wie sagst Du so schön...Zitat von: Inverted am 18 September 2013, 13:34:19Wenn Staats- bzw. Planwirtschaft funktionieren würden - der Ostblock mitsamt der DDR wären das Paradies auf Erden gewesen.Das trifft den Nagel ja so dermaßen auf den Kopf! ... aber dennoch habe ich ein grundsätzliches Problem mit der Privatisierung einiger Bereiche, die sich vormals unter öffentlicher Kontrolle befunden haben. Bei einigen ehemaligen staatlichen Monopolen hat uns Privatisierung Riesenfortschritte gebracht - man denke nur an die Privatisierung der Kommunikationsnetze. Andererseits verstehe ich die Argumentation, dass man bei hohen Fixkosten, aber geringen variablen Kosten in Kombination mit positiven Erträgen zu einem natürlichen Monopol kommt, da das Schaffen von Konkurrenz zu einer Vervielfachung der Fixkosten führen würde (es müssten halt mehrere Leute Leitungsnetze installieren). Die Kosten des Gutes "benutzbares Stromnetz" sind also insgesamt am günstigsten, wenn es nur einen Produzenten gibt. Dummerweise führen Monopole zur Abschöpfung von Monopolrenten und damit zu Ineffizienzen.Wie löst man das? ... der Staat hat das o.g. Problem (im folgenden nur "Nordkorea-Thema" genannt), ein natürliches Monopol führt zur Möglichkeit einzelner Unternehmen, erheblich über den Kosten zu bepreisen, selbst wenn das gesamtwirtschaftlich ggf. effizient ist (im folgenden als "Absahnerei" bezeichnet).Gibt es Alternativen zwischen Absahnerei und dem Nordkorea-Thema? Spannende Frage! *grübel*
Auch die in diesem Thread befürchtete Marodisierung der Stromnetze (mit der sich Vattenfall ohnehin ins eigene Fleisch schneiden würde) ist eher das Resultat erfolgreicher jahrzehntelanger antikapitalistischer linker Hetze denn rationaler Überlegungen: Jeder, der in einem grossen Unternehmen arbeitet, weiss, dass diese nicht so funktionieren.