Schwarzes Hamburg

  • 29 Mai 2024, 13:58:55
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Autor Thema: Therapierungswahn Pathologisierungswut - Ritalin ... - nicht nur bei Kindern  (Gelesen 44841 mal)

schwarze Katze

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Ich z.B. denke, dass es ganz ganz viele bspw. Obdachlose gibt, die aus genau diesem Grund "dahin" gekommen sind: viele von ihnen sind/waren FAS-Kinder - und hatten somit (!) eigentlich schon ein ganzes Leben lang "Schwierigkeiten" (mit sich bzw. ihren Mitmenschen, ihrem Leben ...) - und das kann dann, wenn die Umstände sich schlecht "entwickeln", ergeben (also: äußere Faktoren), genau dahin führen (in die Obdachlosigkeit).

Und viele andere sind in Heroin- bzw Alkoholsucht duch unbehandelte ADHS/ADS gekommen.

Nun im Unterschied zu FAS hätte man deren rechtzeitig helfen können.

Aber ich habe ja vergessen: ADHS gibt es nicht
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Kallisti

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Black Russian

... eben, da wird das Ross von hinten aufgezäumt, denn gerade bei "FASlern" wird oft "AD(H)S" fehldiagnostiziert - und eben einfach nicht das eigentliche Problem (diagnostiziert) -> Ärzte tun sich gerade mit FAS (-Diagnosen) auch unheimlich schwer - weil: is erstens unbeliebt (Alk wird halt doch auch gar nicht selten in Schwangerschaft NOCH IMMER konsumiert - und kann oft bzw. IST selbst in geringen Dosen EIN PROBLEM für den Embryo bzw. Fetus!), zweitens ja nicht "heilbar" und auch schwer "behandelbar"! Also: dann halt lieber ADHS, nech?! Da kann man wenigstens so tun als ob man dann noch was machen kann ... da muss man nicht sagen: "Sie sind damit geboren worden, die Schäden in Ihrem Gehirn sind und bleiben irreparabel, irreversibel."

Naja obwohl -- wo´s heute doch Hirnschrittmacher gibt ...  8)  :P
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Multivac

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Ich kennen einen, der hatte eine Mobbinggeschichte hinter sich.

1) Er ist dann zu ner Psychotherapeutin, die keine Therapie machte, sondern die ihm nur Medikamente verschrieb,
2) die er nicht nahm,
3) er aber fleißig Atteste von ihr fürs Arbeitsamt bekam, daß er keine Jobs machen muß,
4) sowie ein immerwährendes Attest, daß er prinzipiell nicht mit Menschen arbeiten kann.
5) So dümpelte er 3 Jahre vor sich hin und kriegte den Arsch nicht hoch,
6) und auch in seinem gelernten Beruf als Autoschlosser wollte er sich nicht bewerben, weil ihm dies nicht 'lag'

Hallo ?!?!? Hier wäre ich wirklich für mehr Zwang zum Arbeiten bzw. zur Therapie oder Eigenengagement. Das empfinde ich als Ausnutzung eines Sozialsystems, in dem andere sich massiv den Arsch aufreißen, um über die Runden zu kommen...
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schwarze Katze

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Ich kennen einen, der hatte eine Mobbinggeschichte hinter sich.

1) Er ist dann zu ner Psychotherapeutin, die keine Therapie machte, sondern die ihm nur Medikamente verschrieb,
2) die er nicht nahm,
3) er aber fleißig Atteste von ihr fürs Arbeitsamt bekam, daß er keine Jobs machen muß,
4) sowie ein immerwährendes Attest, daß er prinzipiell nicht mit Menschen arbeiten kann.
5) So dümpelte er 3 Jahre vor sich hin und kriegte den Arsch nicht hoch,
6) und auch in seinem gelernten Beruf als Autoschlosser wollte er sich nicht bewerben, weil ihm dies nicht 'lag'

Hallo ?!?!? Hier wäre ich wirklich für mehr Zwang zum Arbeiten bzw. zur Therapie oder Eigenengagement. Das empfinde ich als Ausnutzung eines Sozialsystems, in dem andere sich massiv den Arsch aufreißen, um über die Runden zu kommen...

wobei bei dem Fall man fast von einem Behandlungsfehler sprechen kann.
Mobbingfolgen kann man nur mit Psychotherapie behandeln, also normalerweise verhaltenstherapeutisch und im schlimmsten Fall, falls durch Mobbing eine Trauma (PTSB) entstand, mit einer Trauma-Therapie (EMDR).

Es kann ja wirklich sein, dass der arme Kerl wirklich nicht faul ist?
Sondern durch falsche Behandlung und falsche Strategie (Vermeidungstrategie) in so ein Teulfelkreis geraten ist?

Eine traumatisierende Situation - falsche Behandlung (also keine Aufarbeitung) - flasche Bewältigungsstrategie (Flucht statt Bewältigung) - immer grösser werdende Angst (wenn ich wieder arbeite, werde ich wieder gemobbt) - Rückzug und Isolation
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Kallisti

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(...)
Es kann ja wirklich sein, dass der arme Kerl wirklich nicht faul ist?
Sondern durch falsche Behandlung und falsche Strategie (Vermeidungstrategie) in so ein Teulfelkreis geraten ist?

Eine traumatisierende Situation - falsche Behandlung (also keine Aufarbeitung) - flasche Bewältigungsstrategie (Flucht statt Bewältigung) - immer grösser werdende Angst (wenn ich wieder arbeite, werde ich wieder gemobbt) - Rückzug und Isolation

Ganz genau das scheint mir in sehr vielen Fällen genau so die Situation (und das Dilemma!) zu sein.

Denn ist ja einfach nun mal oft Flucht -> in eine (Drogen-) Sucht (auch substanzunabhängige/"substanz-lose" Sucht). Weil andere Bewältigungsmöglichkeiten dem Individuum einfach nicht "zur Verfügung stehen", es nicht fähig ist, sie alleine zu finden ...

Daher schrieb ich oben ja auch, dass Willenskraft alleine nicht ausreicht, sondern die Angst (!) überwunden werden muss - was oft nur mit Unterstützung geht (welche auch immer das dann ist: sie muss zum betroffenen Individuum "passen"!).

Wer solche Untertützung nicht zeitnah findet, sich auch nicht sucht, weil er bisher nur schlechte Erfahrungen gemacht hat und daher "gute" Unterstützung schon gar nicht mehr für möglich hält, hat: verloren. Oft. Sehr oft.
« Letzte Änderung: 24 Februar 2012, 13:49:21 von Kallisti »
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Eisbär

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1) Er ist dann zu ner Psychotherapeutin, die keine Therapie machte, sondern die ihm nur Medikamente verschrieb,
Psychotherapeuten dürfen und können keine Medikamente verschreiben, das dürfen nur Psychiater.
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Infos: www.nofuba.de

Multivac

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http://de.wikipedia.org/wiki/Psychotherapeut

"Zugang zur Berufsbezeichnung

Psychologischer Psychotherapeut
Ein Psychologischer Psychotherapeut ist ein Diplom-/Master-Psychologe mit einer mehrjährigen psychotherapeutischen Zusatzausbildung, die in Vollzeit mindestens drei- bzw. berufsbegleitend mindestens fünf Jahre dauern muss. Voraussetzung für die Zusatzausbildung ist ein Diplom oder Master in Psychologie, wobei das Fach Klinische Psychologie Teil des Studiums gewesen sein muss. Der Ausbilungsumfang liegt bei 4000-4200 Stunden.

Ärztlicher Psychotherapeut
Ein Ärztlicher Psychotherapeut ist ein Arzt mit psychotherapeutischer Weiterbildung, der die Zusatzbezeichnung „Psychotherapie“ trägt. Der Ausbildungsumfang liegt bei 300-600 Stunden.

Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut
Bei der Zusatzausbildung zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut werden neben Diplom-/Master-Psychologen und Ärzten auch Diplom-/Master-Pädagogen, Diplom-/Master-Musiktherapeuten und Diplom-/Master-Sozialpädagogen zugelassen."
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Kallisti

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Möchte meinem letzten post noch etwas hinzufügen:

Mag also sein, dass es für manches "Therapie"-Möglichkeiten gibt (und sie in manchen Fällen auch sogar zeitnah verfügbar sind und qualitativ angemessen - also: da kommen ja alleine schon mal mehrere Faktoren zusammen, die relevant sind) - es gibt aber einfach auch "Krisen" bzw. Situationen, Umstände in Menschen-Leben, die einen Menschen nun mal einfach umhauen und dauerhaft zu Boden drücken (können).

Mag sein, dass da manche Menschen alleine oder auch mit "Therapie" bzw: Unterstützung (! und solche muss also nicht immer "Therapie" sein!!) wieder raus/auf die Beine kommen.

Es gibt aber - und das ist ja (wie immer ;) ) mein Punkt - auch Lebensumstände ..., die Menschen nun mal "zur Strecke bringen" können - das kann durch ein einmaliges Ereignis/Erlebnis/Widerfahrnis (!) genauso passieren wie durch eine "chronische"/dauerhafte sehr starke Belastung.

Und meine Betrachtungsweise ist daher nach wie vor diese, dass "Therapie" nicht immer oder grundsätzlich "notwendigerweise" helfen kann oder auch helfen wird und auch einfach oft: nicht erforderlich ist - sondern etwas ganz anderes (diese Menschen brauchen).

Oft müssen sich äußere Faktoren/Lebensumstände/Situationen ändern und das (zu erreichen, zu realisieren) schafft man nicht immer alleine - auch nicht durch Therapie!

Das können also gesellschaftliche, kulturelle, religiöse, politische "äußere Faktoren" sein, aber auch ganz individuelle (familiäre, persönliche) Lebensumstände.

Und nach wie vor sehe ich es so, dass man/jeder nicht grundsätzlich/per se seines Glückes Schmied alleine und das Leben grundsätzlich "gestaltbar" ist; ich bin viel mehr immer noch davon überzeugt, dass da sehr vieles von Zufällen und Glück abhängt (eben: an welche Menschen man wann gerät - nicht nur pirvat, auch beruflich ...), ob man "zur rechten Zeit am rechten oder eben am falschen Ort" ist, dann die vielgerühmten "Beziehungen"/Kontakte (also auch wieder: Menschen, die man zur passenden Zeit kennenlernt oder auch nicht ...) und was einem "von außen" so alles widerfahren kann (Unfälle, Krankheiten, "Schicksalsschläge" wie z.B. auch Naturkatastrophe (im Urlaub bspw.) oder Tod eines nahestehenden Menschen (der oft traumatisierend ist, dann auch oft in sogenannte "PTBS" übergeht) usw..


Wir haben heute zwar für (fast?) alles irgendwelche Krankheitsbezeichnungen/-benennungen (!) und versuchen (!) all diese psychischen, geistigen und physischen "Krankheiten" und "Störungen" zu therapieren (!!!) - wobei wir sie aber dennoch oft NICHT HEILEN (können!). - aber ich erlaube mir, das von einer anderen Seite zu sehen und würde mir wünschen, dass diese Sichtweise sich ausweitet - dass es nämlich vor allem immer noch und wie schon immer (!) auf die jeweiligen Lebensumstände ankommt und auf zwischenmenschliche Beziehungen, auch entscheidend darauf, wo man wie aufgewachsen ist (is ja ein Allgemeinplatz) und klar: auf Bildung, Selbstbestimmung(smöglichkeiten), Information, "Freiheit", Unversehrtheit, Sicherheit (nicht bspw. im Bürgerkrieg leben zu müssen oder unter Militärdiktatur ...) und "Schutz", aber auch Entfaltungsmöglichkeiten, Selbsterkenntnis - auf also einen fruchtbaren Boden, in den das "eigene Samenkorn" fallen kann. Wenn da nur verdorrte, verbrannte Erde ist, wird es einfach schwierig - für nicht wenige: unmöglich.


Für all das muss es also durchaus ein zuträgliches, förderliches "äußeres Umfeld", Möglichkeiten, Gelegenheiten, Umstände ... geben.

Wenn das dauerhaft oder immer wieder wegfällt oder massiv gefährdet/bedroht ist/angegriffen wird (ein solcher "positiver Lebensraum"), dann ist es doch nicht verwunderlich, dass Mensch eben dadurch "krank" wird, leidet (an "Seele", Geist und Körper - oder einem davon - irgendwo fängt es ja an), dass ihm sowohl seelisch-geistig wie auch körperlich schlicht die Kräfte verlustig gehen, die aber erforderlich wären, um solche Lebenslagen zu bestehen (insbesondere dann, wenn es mehrfach im Leben turbulent bis stürmisch zugeht und das eigene Schiff also bereits sowieso schon morsch geworden ist ...).


Und statt also nur eine "Therapie zu machen", die im Menschen, im "Betroffenen", im "Kranken" selbst Ansichten, Gedanken, Einstellungen, Gefühle verändern (helfen) soll und/oder Psychopharmaka zu nehmen, die im Gehirn direkt ansetzen und dort etwas "verändern"/darauf einwirken ..., sollten doch die belastenden Umstände - logischerweise!! - zuerst und mit Nachdruck dauerhaft und verlässlich "positiv verändert" werden - das aber vermag Therapie oft nicht - und der betroffene Mensch alleine/selbst noch weniger - wenn er nicht  also:

Gelegenheit/Möglichkeit (!) und Unterstützung dabei erhält (aus den belastenden, krankmachenden Umständen) herauskommen zu können!



Und diese Unterstützung müsste meines Erachtens oft also nicht in Therapie bestehen, sondern in Hilfe durch andere Menschen, die einem wohlgesonnen sind, die einem nahestehen, denen man vertraut, auf die man sich verlassen kann.

Im Grunde, was man als "intakte" Familie oder früher "Clan"/Gruppe bezeichnet (hat). Genau - darauf (gesellschaftliche "Bedingungen", Klima ...) läuft es letztlich hinaus ...  ;)
« Letzte Änderung: 25 Februar 2012, 13:16:51 von Kallisti »
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Kallisti

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Spannend ist ja z.B. auch das Fibromyalgie-Syndrom.

Spambot? Was sachste dazu??
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Sapor Vitae

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Interessanter Spiegelartikel zum Thema (verfrühte/fälschliche) ADHS-Diagnose und Ritalin.
klick
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Es ist nicht notwendig, verrückt zu sein,
aber es hilft.

Kallisti

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Danke für den schönen Artikel, Sapor. :)


Was ich zu meinem letzten post noch anmerken möchte:

Meiner Ansicht nach fehlt es heute vielen Menschen "einfach" auch an regelmäßigen "körperlich angenehmen Kontakten" - und damit meine ich jetzt ausnahmsweise ;) mal gerade nicht Sex.

Sondern: positiver, angenehmer, entspannender, schmerz- und stressreduzierender (!) Körperkontakt, Zärtlichkeit - wie Streicheln, Massieren, Umarmen, Halten.

Das nämlich brauchen, wie ich meine, nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene: regelmäßig (also mehrmals im Monat mindestens) -> für ihre nicht nur psychische, sondern auch körperliche Gesundheit, ihr Wohlbefinden!

(Verschiedene Menschen unterschiedlich oft, lange, intensiv, is klar.)


Das "Gehaltenwerden" - körperlich! - ist insbesondere bei Trauernden von Bedeutung, wird aber gerade bei diesen nicht oder wenig "praktiziert" (aus diversen Gründen - eigenes Thema!). Aber eben nicht nur bei diesen, sondern ist auch für "gesunde" Menschen essentiell, wie ich finde.

Ich kann mich da ausnahmsweise mal auf keine Quellen/Studien/Belege stützen - es ist einfach das, das ich beobachte, das ich erfahre, erlebe, das ich schlussfolgere.

Was aber ja längst bekannt ist, ist, dass Streicheln (wenn es als angenehm empfunden wird - von also auch "angenehmer" Person ...) wie auch Lachen körperlichen Schmerz reduzieren kann!

Ich denke einfach, dass das noch ganz archaisch in unserer Körperlichkeit steckt - das Bedürfnis nach körperlicher Nähe, Zuwendung, Wärme bzw.: nach Berührungen.

Solches berührt nämlich dann auch nicht selten "die Seele". Und da sind wir dann wieder bei der Psychosomatik. ;)


Und weil das vielen Menschen heute wohl doch fehlt - solcher "regelmäßige" (!) körperliche Kontakt/Zuwendung, ist auch dies meiner Ansicht nach mit ursächlich für diverse psychsische "Störungen"!


Nicht umsonst gibt es "Kuschelparties" - auch wenn das nicht eigentlich das ist, was ich meine, weil ich denke, dass es mit ganz fremden Menschen nicht so (positiv in der Wirkung) ist/sein kann wie mit vertrauten Menschen, die man wirklich kennt, sehr "mag", denen man vertraut, bei denen man sich öffnen und "fallenlassen" und loslassen und auf die man sich verlassen kann.
 

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schwarze Katze

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Das Bedürfnis nach körperlichen Kontalt ist aber von Mensch zu Mensch sehr variabel, ich möchte z. B von keinem Mensch in Arm genommen werden.
Ausgenommen sind natürlich Eltern, Bruder, Partner
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messie

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Ach, was das Bedürfnis nach Nähe angeht, da sind wohl alle Menschen gleich. Weiß man dass jemand anders einen mag, dann ist das eben gut für die Seele. :)

Was die Körperlichkeit angeht, ist das m.E. einfach viel zu unterschiedlich, als dass man draus schlussfolgern könnte, dass diese jeder Mensch benötigt - zumindest, was Körperkontakt über jenen zwischen liebenden Partnern hinausgeht. Ich denke, dass da eine emotionale Nähe wichtiger und universaler ist, was das Benötigen angeht.
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Kallisti

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Naja, ich glaub das nicht - dass das so unterschiedlich ist.

Es mag sein, dass manche Menschen irgendwie ständig "kuscheln, Händchen halten" oder sowas "müssen"/wollen (schauderhafte Pein!). Und anderen das eher "gelegentlich" mal reicht, und wieder andere (bzw. wohl nicht wenige!) das auch dann doch über Sex "ausleben" ... Aber es ist schon ein Unterschied - die Art der "emotionalen" Zuwendung körperlicher Art - ob also sexuell oder nicht sexuell.

Wie gesagt: Ich denke, da unterscheiden sich Erwachsene aber vom "Ur-/Grundbedürfnis" her nicht wirklich stark von Kindern.

Dass Kinder ohne regelmäßige körperliche Zuwendung/Berührungen (also: nicht nur verbale "emotionale Nähe"!) sich schlecht entwickeln (körperlich und geistig), ist ja bekannt und eben diese körperliche Zuwendung wird ja deshalb auch bei Frühchen "gezielt eingesetzt".


Ich meine einfach, dass Menschen auch seelischen "Schaden nehmen", wenn sie über lange Zeiträume absolut gar keine körperliche Zuwendung/Berührungen (Umarmen, Streicheln, Massage ...) erfahren.

Ob man das nur bei/mit wenigen bestimmten Menschen toleriert bzw. mag, ist ja dann irrelevant. Man kommt aber dauerhaft/langfristig ganz ohne "nicht gut zurecht" - meine ich.

Und wenn man sowas so absolut überhaupt gar nicht aushalten kann, dann hat man wohl bereits schon ein "Problem", tatsächlich eine "Störung" - dann ist da schon (früher) wohl was kaputt gegangen/gemacht worden.


Und dann ja, wie gesagt: Manche Leute können das schlecht sagen/zeigen, dass sie das gerne wollen oder vermissen ... - und dann ist in unserer Gesellschaft nicht selten sexueller Kontakt die einzige Möglichkeit dazu (zu körperlicher Nähe ...). Und es gibt Leute, die finden das so auch ganz "normal", sind sich selbst gar nicht dessen wirklich bewusst (dass es auch "anders" geht bzw. ihnen auch "andere körperliche Zuwendung" guttut ...).
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Kallisti

  • Gast

Gab heute (also gestern) wieder ne sehr interessante Sendung im Radio  ;D zu ADHS

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/imgespraech/1735834/

 :)
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