Darin meldete sich ein Psychologe zu Wort, der die plötzliche Welle von ADHS-Erkrankungen auf unsere veränderten Lebensbedingungen zurückführte. Er meinte, Kinder mit dieser Erkrankungen galten früher allenfalls als lebhaft und konnten ihre Qualitäten in anderen Umfeldern ausleben (Spiel im Freien...). Außerdem sei die Diagnose nicht eindeutig - wenn ich es richtig im Kopf habe, sagte er, die Diagnosekriterien seien ständiger Streitpunkt in Fachkreisen.
Ist es deshalb aber gleich eine "Krankheit" oder "Störung"?!? - Ich meine: nein. Es ist eine Eigenart.
... Das ist traurig - vor allem, weil die Eltern nicht dafür verantwortlich (zu machen) sind.
Und ganz vor allem: ist reine Symptomunterdrückung via Pillen niemals eine LÖSUNG.
Zitat von: Kallisti am 22 April 2012, 13:55:56Und ganz vor allem: ist reine Symptomunterdrückung via Pillen niemals eine LÖSUNG. Nein, aber bei den meisten schweren psychischen Erkrankungen ist es der einzige sinnvolle erste Schritt, damit überhaupt andere Therapien machbar werden.
Sicher, es wird dann in vielen (allerdings auch nicht allen!) Fällen besser FUNKTIONIEREN, sich anpassen können ... aber genau das kann es wohl doch nicht sein!?
Es muss sich gesellschaftlich etwas verändern - vor allem in Schulen, vor allem, was Lehrer und Lehrerausbildung und Lehrpläne und Strukturen anbelangt!!
Und ich halte es für gefährlich, zumindest aber für peinlich, wenn Leute ihr Halbwissen als Wissen tarnend verbreiten und sich dabei noch ganz groß vorkommen.
Und vor diesem Hintergrund gebe ich Eisbär völlig recht: Um überhaupt die Voraussetzungen für eine psychotherapeutische Behandlung zu schaffen, kommt man bei vielen schweren psychischen Störungen gar nicht umhin, erst einmal auf Medikamente zurückzugreifen. Und das sieht nach meinem Dafürhalten bei ADHS nicht anders aus als bei dem von mir herangezogenen Beispiel - egal, ob es um Kinder oder Erwachsene geht.
Ist es besser, nicht zu funktionieren, funktions-unfähig, also gelähmt zu sein?
Jap, wir machen uns die Welt wie es uns gefällt.Ist aber leider nicht so, die Kinder werden weiterhin in einer Leistungsystem leben müssen, vorausgesetzt du ziehst nicht in die Taka-Tuka-LandDie Lehrer werden kein Rücksicht auf einen Kind nehmen, der sich nicht konzentrieren kann und zig Fehler macht - sie schreiben ihn ab, er landet auf eine Rest-SchuleDie Mitschüler werden kein Rücksicht auf einen nehmen, der ständig "ausflippt", sie werden ihn mobben.Die Arbeitgeber werden keine Rücksicht auf besondere "Eigenart" den Bewerber nehmen - die sortieren einen Lehrstellenanwärter mit einem Hauptschulabschluss und lauter 4 in die Zeugnis einfach aus.
Ich denke aber, dass jene die täglich mit Menschen, die ADHS haben, arbeiten, noch am ehesten beurteilen können, inwieweit die Forschungsergebnisse plausibel sind. Sie erleben ja die Auswirkungen von Ritalin versus Nicht-Ritalin jeden Tag.
Und wie kommst du zu diesem "Dafürhalten": ADHS betreffend?
Wenn also nicht mal klar ist, ob es sich dabei überhaupt um eine "Krankheit" handelt (sagt man ja in Fachkreisen schon nicht - mehr, man nennt es jetzt "Störung", was natürlich nichts besser macht, aber immerhin gilt es nicht als "Krankheit" - aus Gründen ... )!?
Und dann: Haben diese Kinder zumeist nicht die Chance, selbst diese Entscheidung treffen zu können (ob sie Ritalin schlucken wollen, wie oft, lange ...), wie es auch in der Radiosendung richtig hieß: Sie sind der Urteilskraft, Weit-, Um- und Vorsicht ihrer Eltern ausgeliefert.
AD(H)S lässt sich nicht verlgeichen mit bipolarer Störung. "Störungen" gibt´s zwar also verschiedene, sie haben auch einige Gemeinsamkeiten, dennoch werden sie ja unterschiedlich behandelt, weil sie sich auch unterschiedlich "äußern" ...[
Und wie kommst du zu diesem "Dafürhalten": ADHS betreffend? Wenn also nicht mal klar ist, ob es sich dabei überhaupt um eine "Krankheit" handelt (sagt man ja in Fachkreisen schon nicht - mehr, man nennt es jetzt "Störung", was natürlich nichts besser macht, aber immerhin gilt es nicht als "Krankheit" - aus Gründen ... )!?
Und dann: Haben diese Kinder zumeist nicht die Chance, selbst diese Entscheidung treffen zu können (ob sie Ritalin schlucken wollen, wie oft, lange ...), wie es auch in der Radiosendung richtig hieß: Sie sind der Urteilskraft, Weit-, Um- und Vorsicht ihrer Eltern ausgeliefert. Nur dass es sich also nicht wie in anderen Fällen um eine richtig, zweifelsfrei diagnostizierbare Krankheit handelt, die dann entsprechend therapiert werden kann (wofür Eltern ja auch also in anderen Fällen dann so die Verantwortung zu tragen haben), sondern das eine total trübe Suppe ist - ADHS-"Diagnose" wie "Therapie"!