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Autor Thema: Patente auf Lebewesen?  (Gelesen 20183 mal)

Ravenclaw

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Re: Patente auf Lebewesen?
« Antwort #30 am: 16 Januar 2011, 02:25:51 »

Also wo würden wir den hinkommen wenn man aus Tieren auch noch Patente oder so ein Franchising oder sonstwas machen würde?
Ich finde unsere Welt ist schon viel zu viel von Konzeren, Abgaben und Gesetzten durchdrungen, da hat sowas gerade noch gefehlt.
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CubistVowel

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Re: Patente auf Lebewesen?
« Antwort #31 am: 20 Januar 2011, 11:41:34 »

Also wo würden wir den hinkommen wenn man aus Tieren auch noch Patente oder so ein Franchising oder sonstwas machen würde?

Da sind wir leider schon längst hingekommen... Leider wieder mal weitestgehend unbemerkt oder unbeachtet von der Öffentlichkeit wurde in München vom EPA ein wichtiges Urteil gefällt - das imo aber nur als ein kleiner Teilerfolg zu verbuchen ist:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,733836,00.html

Verfahren, die "im Wesentlichen biologisch" sind, sind also nicht patentierbar. Schwammiger geht es wohl kaum. Ich bin schon mal gespannt, wie viele eigentlich biologische Verfahren dann in Zukunft (und nachträglich) plötzlich zu "im Wesentlichen technischen" mutieren...

Viel wichtiger sind allerdings die noch ausstehenden Urteile - ob die Patente auf Saatgut und Pflanzen (und entsprechend auf Tiere) selbst bestehen bleiben. Diese Patente sind für Firmen viel interessanter und wichtiger. Derartige Patentanträge laufen zurzeit zu Tausenden - so schaffen Firmen wie Monsanto erstmal Fakten. Eine genehme Gesetzeslage wird danach durchgedrückt.

Selbst wenn den Lobbyisten das dieses Mal (in der EU zumindest) noch nicht gelingen sollte, muss meines Wissens nach jedes Patent einzeln angefochten werden (?). Die entstehenden andauernden Rechtsstreitigkeiten und Prozesse sind ein Klacks für die gut gerüsteten Rechtsabteilungen der Biokonzerne, für die Umweltschützer jedoch eine undankbare Riesenaufgabe. Zumal sich Letztere oft auch noch gegen Anfeindungen aus der Bevölkerung wehren müssen...

Nicht vergessen sollte man auch die Tatsache, dass selbst bei einem Grundsatzurteil gegen die Patente ein EU-Urteil eben nur europaweit gilt (wenn die Staaten es überhaupt umsetzen) und weltweit schon längst andere Umstände herrschen - wie Ninchen schon schrieb, oft auch dank korrupter Regierungen.
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Re: Patente auf Lebewesen?
« Antwort #32 am: 03 Mai 2011, 19:14:01 »

So schaffen Monsanto & Co. erst Tatsachen und dann neue "Kunden", unfreiwillige, aber zahlende.

So viel Genmais im Saatgut wie noch nie.
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Re: Patente auf Lebewesen?
« Antwort #33 am: 02 Mai 2012, 20:54:43 »

TV-Tipp für heute Abend:

http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/programmkalender/sendung274460.html

Der Film erzählt, wie Gentechnikfirmen wie Monsanto Einfluss auf die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen nehmen und Kritiker zum Schweigen bringen. Natürlich leider wieder zu nachtschlafender Zeit...^^ 23.00 Uhr im BR.
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Re: Patente auf Lebewesen?
« Antwort #34 am: 12 Juli 2012, 20:15:41 »

Mal was Positives von der Biotech-Front:

Der Europäische Gerichtshof bestätigte heute das Recht auf Anbau und Vermarktung alter, traditioneller Gemüsesorten durch Klein-, Hobby- und Ökobauern. Geklagt hatte Graines Baumaux, ein industrieller Saatguthersteller, der den Anbau dieser unzertifizierten Sorten (der sogenannten Erhaltungssorten) als "unlauteren Wettbewerb" ansah.

Der Gerichtshof bestärkte damit ein Ausnahmerecht zur Erhaltung der Artenvielfalt. Außerdem könnte so die von den Biokonzernen gewollte Abhängigkeit der Bauern/Hobbygärtener reduziert werden.

(click auf stern.de)
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Re: Patente auf Lebewesen?
« Antwort #35 am: 18 Februar 2013, 09:48:11 »

In Australien hat die Firma Myriad kürzlich das Patent für das isolierte sogenannte "Brustkrebsgen" BRCA1 erhalten. Auch in den USA liegt das Verfahren laut dem verlinkten Bericht jetzt beim Supreme Court.

landmark-patent-ruling-over-breast-cancer-gene

Lese ich da nicht irgendwo GATTACA...?

Durch die Patentzulassung für menschliche "Brustkrebsgene" an eine Firma/Universität wird dieser ermöglicht, auf alle entsprechenden Brustkrebstests sowie auf Forschung an Brustkrebs (auch in Krebszentren etc.) Lizenzgebühren zu erheben. Was Forschung und Heilung natürlich wesentlich erschwert.

Ich finde es nach wie vor unglaublich, wie man als Mensch (Richter) erlauben kann, dass eine Firma ein Patent auf ein bestimmtes menschliches Gen erhält. Ob mutiert oder isoliert, letztlich ist es eine "Erfindung" der Natur.
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