Schwarzes Hamburg
Schwarzes Hamburg => Archiv => Politik & Gesellschaft -Archiv- => Thema gestartet von: Dr Seltsam am 06 Februar 2009, 15:31:20
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Jetzt will auch noch schweden wieder atomreaktoren bauen, fast 30 Jahre nach dem man in schweden durch einen volksentscheid entschieden hat auszusteigen. Also ich sehe das in mancher hinsicht positiv. Ich habe nichts gegen atomreaktoren, für mich sind sie besser als kohlekraftwerke oder andere kraftwerkstypen. Ich würde auch lieber energie zu 100% aus erneuerbaren energien ziehen, aber ich bin realist.
Was haltet ihr davon?
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,605956,00.html (http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,605956,00.html)
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ich bin auch eher realist und darum dem atomstrom eher zugeneigt. aber: durch den im schulterschluss durchbeschlossenen ausstieg gibt es eine zusätzliche druckkulisse, die die alternativen technologien vorantreibt. darum bin ich dem ausstieg aus dem ausstieg doch eher abgeneigt.
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Also ich sehe das in mancher hinsicht positiv. Ich habe nichts gegen atomreaktoren, für mich sind sie besser als kohlekraftwerke oder andere kraftwerkstypen.
äh - warum ist in deinen augen atomstrom besser als Kohlestrom?
und aus dem halbsatz "Atomreaktoren [sind] für mich besser als [...] andere Kraftwerkstypen" dreh ich dir noch nichtmal einen strick. obwohl man daraus direkt ableiten kann, dass Gaskraftwerke, Windkraftanlagen etc für dich die schlechtere Alternative sind.
aber zurück zur Hauptaussage (Atomkraftwerke besser als Kohlekraftwerke):
kannst du das begründen?
oder bist du lediglich auf den Zug der "CO2-verteufler" aufgesprungen, um auf der Schiene gegen die Kohlekraft zu wettern?
für mich - auch wenn ich keinen Ökostrom aus der Dose beziehe - steht fest, dass Deutschland den Atomausstieg durchziehen muss. Ob Schweden seinerseits nun die eigenen Beschlüsse kippt oder GB und Frankreich 10 neue Meiler bauen - das sollte kein Grund für die deutsche Regierung sein, es denen gleich zu tun.
prinzipiell bin ich gegen jeden Neubau eines Atommeilers. Aber als deutscher Bürger habe ich lediglich hier die möglichkeit, zu versuchen, entsprechendes zu verhindern, in dem ich die "richtige" Partei wähle.
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Deutschland muss den Ausstieg es schon alleine durchziehen um die (sowieso schon bröckelnde) Glaubwürdigkeit der Regierung beim Bürger nicht komplett zu verlieren.
Prinzipiell sehe ich auch viele Vorteile in Kernkraft, das Problem mit dem Müll ist allerdings ein ganz gravierendes Contra.
Dieser verdammte radioaktive Müll strahlt noch 10000e von Jahren, produziert dabei permanent und besonders in den ersten Jahren grosse Mengen an Zerfallswärme und lässt sich bereits nach wenigen Jahren nicht mehr handeln. Das sehen wie jetzt ja sehr schön an den Problemen des "Asse" Stollens. Falls auch nur ein paar der alten Fässer umgelagert werden müssen entstehen riesige Probleme, immense Kosten und das Problem ist nicht mal gelöst. Und wehe grosse Mengen dieser Substanzen gelangen dann doch plötzlich (aus einem gefluteten oder eingestürzten Stollen) in die Nahrungskette. Die Folgen wären nicht abzusehen. Wir öffnen und damit sozusagen die Büchse der Pandora.
Sollte dieses Problem in der Zukunft irgendwie gelöst werden (sei es durch den Fusionsreaktor oder Isotopenfressende Bakterien ;D) steht einem kompletten Umstieg auf Atomkraft und einem deutschen Wiedereinstieg nicht mehr im Weg, aber bis da hin...
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Ich halte einen Atomausstieg nur dann für Sinnvoll, wenn er mindestens Europaweit passiert. Es macht absolut keinen Sinn in Deutschland den Atomausstieg zu fokussieren, um dann fehlende Strommengen aus Atomkraftwerken anderer Ländern auf zu kaufen, deren Meiler dann am besten noch in der Nähe der deutschen Grenze stehen.
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Sollte dieses Problem in der Zukunft irgendwie gelöst werden (sei es durch den Fusionsreaktor oder Isotopenfressende Bakterien ;D) steht einem kompletten Umstieg auf Atomkraft und einem deutschen Wiedereinstieg nicht mehr im Weg, aber bis da hin...
Bis dahin sind längst die weltweiten Uranvorräte aufgebraucht.
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Ich halte einen Atomausstieg nur dann für Sinnvoll, wenn er mindestens Europaweit passiert. Es macht absolut keinen Sinn in Deutschland den Atomausstieg zu fokussieren, um dann fehlende Strommengen aus Atomkraftwerken anderer Ländern auf zu kaufen, deren Meiler dann am besten noch in der Nähe der deutschen Grenze stehen.
das ist übrigens eine der "Lügen" der Strommonopolisten. Deutschland exportiert eine Menge Strom.
bei uns wird nach dem Abschalten der AKWs weder das Licht ausgehen, noch sind wir auf Atomstrom aus F angewiesen.
Heute stand in der Welt (http://www.welt.de/wirtschaft/article3436721/Guttenberg-forciert-laengere-AKW-Laufzeiten.html) , dass McKinsey eine Umweltstudie herausgebracht hat (haha, McKinsey und Umwelt - Tendenz der Studie lässt sich erahnen, ohne ein Wort daraus gelesen zu haben), wonach bei Laufzeitverlängerung der AKWs bis 2020 rund 90Mio t CO2 eingespart werden könnten.
Dass Herr Guttenberg das "beachtlich" findet, lässt darauf schließen, dass er wohl nicht bedenkt, dass in Deutschlang pro Jahr fast 880Mio t CO2 ausgestoßen werden...
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Ich halte einen Atomausstieg nur dann für Sinnvoll, wenn er mindestens Europaweit passiert. Es macht absolut keinen Sinn in Deutschland den Atomausstieg zu fokussieren, um dann fehlende Strommengen aus Atomkraftwerken anderer Ländern auf zu kaufen, deren Meiler dann am besten noch in der Nähe der deutschen Grenze stehen.
Es wird wahrscheinlich eher auf eine Kombi ollis und meiner Beiträge hinauslaufen:
Durch den Ausstieg entwickelt sich die Technik bei regenerativen Energien recht rasant. Die sinnvoll förderbaren Uran-Vorräte halten beim aktuellen Verbrauch übrigens wirklich nicht mehr allzu lange, eigentlich etwa bis zum Ablauf der Restlaufzeiten deutscher KKWs (plus minus ein paar Jahre, je nach Quellenlage).
Also verkaufen wir wahrscheinlich in 30 Jahren eher Ökostrom in die Reaktorstaaten der EU ;)
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Die sinnvoll förderbaren Uran-Vorräte halten beim aktuellen Verbrauch übrigens wirklich nicht mehr allzu lange, eigentlich etwa bis zum Ablauf der Restlaufzeiten deutscher KKWs (plus minus ein paar Jahre, je nach Quellenlage).
"sinnvoll" ist relativ ;)
theoretisch kann man Uran sogar aus Meerwasser gewinnen. Die Atomwirtschaft gibt den Anteil von Uran bei den Stromkosten mit 3-5% (!) an. was kostet eine AKW-kWh netto doch gleich? 8ct? 5ct? ...
da is noch luft ;)
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Bin mal gespannt ob sie den Fusionsreaktor irgendwann tatsächlich in Betrieb bzw. kontrollierbar bekommen.
Hier übrigens ein interessanter Artikel über Iter (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,449867,00.html)
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Bin mal gespannt ob sie den Fusionsreaktor irgendwann tatsächlich in Betrieb bzw. kontrollierbar bekommen.
"Kontrollierte Fusion ist die Energieform der Zukunft. und wird es auch immer bleiben"
ich find die Aussage etwas ketzerisch - aber geil! ;D
;)
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Bin mal gespannt ob sie den Fusionsreaktor irgendwann tatsächlich in Betrieb bzw. kontrollierbar bekommen.
"Kontrollierte Fusion ist die Energieform der Zukunft. und wird es auch immer bleiben"
ich find die Aussage etwas ketzerisch - aber geil! ;D
;)
Ja, stimmt ;D