Schwarzes Hamburg

Schwarzes Hamburg => Archiv => Politik & Gesellschaft -Archiv- => Thema gestartet von: Herbstzeitlose am 28 April 2008, 14:03:24

Titel: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: Herbstzeitlose am 28 April 2008, 14:03:24
Einige ähnliche Berichterstattungen in den letzten Jahren waren wirklich schockierend, aber dieser Fall ist absolut unglaublich:

http://portal.gmx.net/de/themen/nachrichten/panorama/gewalt/5815796-Josef-F-legt-Teilgestaendnis-ab,articleset=4988726,cc=000000160300058157961iXg2x.html

Immer, wenn man glaubt, dass es keine Steigerung mehr geben könnte, wird man doch wieder eines besseren belehrt...

Wie kann ein Mensch einem anderen Menschen so etwas antun? Wie kann ein Mensch nach außen hin völlig normal weiterleben und sein eigen Fleisch und Blut im Keller gefangen halten und derart misshandeln? Mir fehlen da echt die Worte.

Und was wirklich schlimm ist: Was hat dieser Mann mit seinen 73 Jahren noch an Strafe zu erwarten? Kann man solche Menschen überhaupt "richtig" bestrafen?

Ich habe ja nun selber im Gefängnis gearbeitet, in den ersten Jahren auf einer Station für Sexualstraftäter... Keiner dieser Männer hielt sich selbst für schuldig. Viele hatten ihre eigenen Kinder missbraucht und gingen nach ihrer Entlassung zurück zu ihren Familien... Allein der Gedanke, dass ein Mensch einem anderen Menschen das komplette Leben stiehlt und anschließend - mit Hilfe seines engeren Umfeldes - so weiter macht, als wäre nie etwas gewesen, ist und war mir immer unverständlich. Das ist eine Welt, die ich absolut nicht verstehe... *fassungslos den kopf schüttelt*
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: tyrannus am 28 April 2008, 14:19:23
Zuerst dachte ich das wär ein neuer Vorstell-Thread...  ::)




Schlimm sowas, ich frag mich langsam auch was manche Leute in Einfamilienhaussiedlungen so im Keller haben...  >:(
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: K-Ninchen am 28 April 2008, 14:29:40
Österreich ist einfach tierisch morbid.
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: messie am 28 April 2008, 18:14:31
Österreich ist einfach tierisch morbid.

Wäre ja schön wäre es nur Österreich ...
Solche Fälle gibt es ja immer und überall. Sie sind -leider- auch überall möglich. Auch bei uns um die Ecke - jeder Ecke von uns.

Was mich vor allem an diesem Fall so schockiert ist die Tatsache, dass dieser Vater als lebenslustiger, vitaler Mann beschrieben wird! Also nix von dem verschüchterten Typen der keine Freunde hat oder sich selbst für wertlos hält, so wie damals dem Täter von Natascha Kampusch zugesagt. Nein, er war offenbar allseits geachtet, wurde gar noch verehrt weil er drei von Mutter im Stich gelassene Kinder bei sich zu Hause aufnahm. Das ist besonders perfide daran: Er bekam auch noch allseits kräftiges Schulterklopfen. (So gehört bei NDR2)

Nicht weniger schockierend ist die fehlende Reue. Wie es Herbstzeitlose schon sagte: Diese Menschen bereuen nichts. Sie würden genau dasselbe wieder tun, ständen sie mit dem Wissen von heute damals in derselben Situation.
Da kann man nur hoffen dass er einen schlechten Anwalt abkriegt und so die höchstmögliche Strafe hier absitzen muss.
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: Ih-Dschieh am 28 April 2008, 18:26:03
Tja, wieviel hat er wohl noch abzusitzen? Selbst lebenslang macht da kaum einen Unterschied - mit 73...
Da kann man strafen wie man will - er dürfte kaum etwas bereuen...
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: danny am 28 April 2008, 19:12:34
ich finde es in solchen fällen immer einfach unfassbar, wie das komplette umfeld unisono berichtet "von nichts gewusst" zu haben!
selbst die frau von dem alten knochen hat ja ausgesagt, dass sie von der ganzen situation nichts mitbekommen hätte und der "nette herr von nebenan" konnte drei inzucht-kinder zur schule schicken, ohne dass irgendwem mal seine räuberpistolen und lügengeschichten aufgefallen sind!
wozu menschen teilweise fähig sind, schockiert mich nicht, wenn es darum geht, andere zu quälen waren menschen schon immer einfallsreich krank, aber die ignoranz und das scheuklappen-denken vieler schockiert mich zunehmend...
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: schwarze Katze am 28 April 2008, 19:53:29
ich finde es in solchen fällen immer einfach unfassbar, wie das komplette umfeld unisono berichtet "von nichts gewusst" zu haben!
selbst die frau von dem alten knochen hat ja ausgesagt, dass sie von der ganzen situation nichts mitbekommen hätte und der "nette herr von nebenan" konnte drei inzucht-kinder zur schule schicken, ohne dass irgendwem mal seine räuberpistolen und lügengeschichten aufgefallen sind!

sorry, aber das kaufe ich diese "Oma" nicht ab.
Und ich möchte nicht wissen, wieviel Frauen und Kinder anderswo im Kellern und dachboden wie Tiere gehalten werden
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: messie am 28 April 2008, 19:57:39
Von der "Alten" habe ich bislang nicht viel gehört. Aber wenn es so ist wie ich es mir denke muss die Dame hoffnungslos die Augen zugemacht haben. Vor allem. Schöne heile Welt eben ...
Und, ja, das ist mindestens genauso schlimm.
Nein.
Schlimmer.
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: schwarze Katze am 28 April 2008, 20:17:14
Egal,w as für eine Strafe der Alter bekommt, es ist zu wenig, wenn man überlegt,w as er angerichtet hat. Die arme Frau ist endgültig zerstört, für sie wäre eigentlich der Tod eine Gnade, auch ihre Kinder, die ihr Leben eigesperrt waren, sie höchstwahrscheinlich zu einer Leben in die Psychiatrie verdammt
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: Thomas am 28 April 2008, 21:40:23
Bin mal gespannt, wann Rudi ":WUMPSCUT:" Ratzinger ein Konzept-Album über den Typen herausbringt  ;D
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: colourize am 28 April 2008, 23:12:37
krasse Story. Unglaublich fast.  :o
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: K-Ninchen am 29 April 2008, 01:42:35
Bin mal gespannt, wann Rudi ":WUMPSCUT:" Ratzinger ein Konzept-Album über den Typen herausbringt  ;D

Ist schon in Arbeit ;) "The Cellarchild Chronicles" :P
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: Jinx am 29 April 2008, 13:44:22
Einige ähnliche Berichterstattungen in den letzten Jahren waren wirklich schockierend, aber dieser Fall ist absolut unglaublich:

http://portal.gmx.net/de/themen/nachrichten/panorama/gewalt/5815796-Josef-F-legt-Teilgestaendnis-ab,articleset=4988726,cc=000000160300058157961iXg2x.html

Immer, wenn man glaubt, dass es keine Steigerung mehr geben könnte, wird man doch wieder eines besseren belehrt...

Wie kann ein Mensch einem anderen Menschen so etwas antun? Wie kann ein Mensch nach außen hin völlig normal weiterleben und sein eigen Fleisch und Blut im Keller gefangen halten und derart misshandeln? Mir fehlen da echt die Worte.

Und was wirklich schlimm ist: Was hat dieser Mann mit seinen 73 Jahren noch an Strafe zu erwarten? Kann man solche Menschen überhaupt "richtig" bestrafen?

Ich habe ja nun selber im Gefängnis gearbeitet, in den ersten Jahren auf einer Station für Sexualstraftäter... Keiner dieser Männer hielt sich selbst für schuldig. Viele hatten ihre eigenen Kinder missbraucht und gingen nach ihrer Entlassung zurück zu ihren Familien... Allein der Gedanke, dass ein Mensch einem anderen Menschen das komplette Leben stiehlt und anschließend - mit Hilfe seines engeren Umfeldes - so weiter macht, als wäre nie etwas gewesen, ist und war mir immer unverständlich. Das ist eine Welt, die ich absolut nicht verstehe... *fassungslos den kopf schüttelt*

Ich finde es weniger interessant, was einen Täter wie diesen umtreibt, denn ich denke, diese Leute sind so verquast, dass sie in Gedankenwelten leben, in die kein Mensch wirklich vordringen kann. Also einsperren und gut is.
Bedenklicher finde ich, dass das 24 Jahre lang so gehen konnte, ohne dass die Familie oder die Nachbarn etwas gemerkt haben wollen. Was in diesen "normalen" Menschen vorgeht, interessiert mich viel mehr.
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: Killerqueen am 29 April 2008, 13:51:07
Ich finde es weniger interessant, was einen Täter wie diesen umtreibt, denn ich denke, diese Leute sind so verquast, dass sie in Gedankenwelten leben, in die kein Mensch wirklich vordringen kann. Also einsperren und gut is.
Bedenklicher finde ich, dass das 24 Jahre lang so gehen konnte, ohne dass die Familie oder die Nachbarn etwas gemerkt haben wollen. Was in diesen "normalen" Menschen vorgeht, interessiert mich viel mehr.

Geht mir genauso.  
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: Jinx am 29 April 2008, 14:04:42
Geht mir genauso.  

Ist doch wahr... ;)

Von mir aus können sie den Typen bis zu seinem Lebensende Gestalttherapie im Knast machen lassen, falls das einen der Psychofritzen glücklich macht. Aber angesichts dieser Tat bzw. ihrer Einzelkomponenten kann man schon auf ein mangelndes Problembewusstsein der eigenen Person gegenüber beim Täter schließen, und da finde ich Sicherheitsverwahrung eine ganz hervorragende Idee im Sinne der Allgemeinheit. Es ist auch ziemlich egal, wenn ihm das alles irgendwann leid tut, dafür hatte er genügend Zeit, nämlich 24 Jahre. Nennt mich altmodisch, aber ich siedele das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung höher an als das Bedürfnis solcher Leute, sich auszuleben.
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: messie am 29 April 2008, 14:14:18
Viel spannender ist, finde ich, auch nicht die Verwahrung von ihm, sondern was mit seiner Ehefrau passiert.
Ich kann mir im Leben nicht vorstellen dass sie davon nichts gewusst hat oder es zumindest geahnt hat.
Nun wird er eingesperrt. Und? Diese Dame wird früher oder später jemand anders kennenlernen. Wenn sie an diesem psychischen Fehler, den sie hat, dennoch nicht gearbeitet hat, wird sie doch genau dasselbe tun, falls der "Neue" ähnlich drauf sein wird. Und so kann der, genauso wie der andere, seine Übeltaten wiederum verüben - und das dann dieses Mal vielleicht, ohne dass er jemals geschnappt wird.

Ich finde eine Sensibilisierung gerade der Wegseher und der eindringlichen psychischen Aufbereitung des Falles, damit sich so etwas bei ihnen nie wieder wiederholt, ungleich wichtiger als das Seelenleben des Täters selbst.
Die Täter sind so in der Wahrnehmung verdreht, dass bei denen ein "duzi duzi das ist aber nischt richtig, du" voraussichtlich nicht viel bringen wird, wenn überhaupt eine erfolgreiche Korrektur des psychischen Schadens möglich ist.
Bei den Wegsehern sehe ich aber noch Hoffnung. Und genau diesen sollte man, ohne sie allzusehr mit Schuld zu beladen, den Alternativweg zeigen - nämlich jenen, dass es auch andere Männer gibt, dass sie wer sind, und dass deswegen Anzeigen und jemand Besseres finden die beste Lösung ist.
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: Bombe am 29 April 2008, 16:32:31
Bedenklicher finde ich, dass das 24 Jahre lang so gehen konnte, ohne dass die Familie oder die Nachbarn etwas gemerkt haben wollen. Was in diesen "normalen" Menschen vorgeht, interessiert mich viel mehr.

Wieso eigentlich? Was soll in denen vorgehen?

Nehmen wir mal an, dein Nachbar macht sowas. Hat sich ein Zimmer seiner 3-Zimmer-Bude mit Schalldämmkram etwas ausgestattet und hat da jetzt seine Freundin eingesperrt. Seit vier Jahren schon. Am Anfang hat sie ab und zu mal noch etwas Lärm gemacht, weil ihr das nicht passte, daraufhin hat er sie einfach zwei oder drei Mal verprügelt, und jetzt gibt sie keinen Mucks mehr von sich.

Wie zur Hölle willst du das jetzt bitte merken?

Ach, kannst du nicht? Was geht eigentlich in dir „normalem“ Menschen vor?
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: Thomas am 29 April 2008, 17:40:09
Zitat von: tyrannus
Schlimm sowas, ich frag mich langsam auch was manche Leute in Einfamilienhaussiedlungen so im Keller haben...  >:(
Naja, da frage ich mich eher, was so manche Menschen in den Großstadtblöcken und Wohnsilos so hinter verschlossener Tür treiben, denn dort ist es ja weitaus häufiger so, das die Leute nicht mal wissen, wer direkt nebenan wohnt.Und das Oma sechs wochen tot in der Bude lag, und im Haus merkt man erst was, wenn's anfängt komisch zu riechen und die ehemalige Bewohnerin anfängt, durch die Decke zu tropfen, ist ja auch eher ein Stadtphänomen.

Aber in der heutigen Zeit dürfte sich das alles unabhängig von der Wohngegend relativieren.
Da wundert mich schon eher, das die Alte von dem Täter und seine drei Inzuchtkinder angeblich nichts mitbekommen haben sollen, aber den Nachbarn kann man in diesem Fall wohl eher weniger einen Vorwurf machen.
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: tyrannus am 29 April 2008, 17:45:23
Zitat von: tyrannus
Schlimm sowas, ich frag mich langsam auch was manche Leute in Einfamilienhaussiedlungen so im Keller haben...  >:(
Naja, da frage ich mich eher, was so manche Menschen in den Großstadtblöcken und Wohnsilos so hinter verschlossener Tür treiben, denn dort ist es ja weitaus häufiger so, das die Leute nicht mal wissen, wer direkt nebenan wohnt.Und das Oma sechs wochen tot in der Bude lag, und im Haus merkt man erst was, wenn's anfängt komisch zu riechen und die ehemalige Bewohnerin anfängt, durch die Decke zu tropfen, ist ja auch eher ein Stadtphänomen.

Aber in der heutigen Zeit dürfte sich das alles unabhängig von der Wohngegend relativieren.
Da wundert mich schon eher, das die Alte von dem Täter und seine drei Inzuchtkinder angeblich nichts mitbekommen haben sollen, aber den Nachbarn kann man in diesem Fall wohl eher weniger einen Vorwurf machen.

ich kenne meine Nachbarn auch nicht... bin einfach zu selten zu Hause und im EG muss man schon, wie  Else Kling, immer hinter der Tür hocken um was mitzubekommen, ansonsten ist man ja sehr schnell raus aus dem Haus.
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: Thomas am 29 April 2008, 17:48:49
Zitat von: tyrannus
ich kenne meine Nachbarn auch nicht... bin einfach zu selten zu Hause und im EG muss man schon, wie  Else Kling, immer hinter der Tür hocken um was mitzubekommen, ansonsten ist man ja sehr schnell raus aus dem Haus.
Sach 'ich ja.Deswegen war das mit den bösen, anonymen Einfamilienhaussiedlungen ja auch eher unpassend  ;)
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: tyrannus am 29 April 2008, 17:58:56
Zitat von: tyrannus
ich kenne meine Nachbarn auch nicht... bin einfach zu selten zu Hause und im EG muss man schon, wie  Else Kling, immer hinter der Tür hocken um was mitzubekommen, ansonsten ist man ja sehr schnell raus aus dem Haus.
Sach 'ich ja.Deswegen war das mit den bösen, anonymen Einfamilienhaussiedlungen ja auch eher unpassend  ;)

halte es dennoch für wahrscheinlicher in einem alleinstehenden Haus etwas zu "verstecken", als in hellhöhrigen Plattenbauten/Altbauten/Sozialbauten o.ä., auch der Platz dürfte bei solchen Ausmassen, wei in diesem fall ein Faktor sein.
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: Thomas am 29 April 2008, 18:14:07
Zitat von: tyrannus
ich kenne meine Nachbarn auch nicht... bin einfach zu selten zu Hause und im EG muss man schon, wie  Else Kling, immer hinter der Tür hocken um was mitzubekommen, ansonsten ist man ja sehr schnell raus aus dem Haus.
Sach 'ich ja.Deswegen war das mit den bösen, anonymen Einfamilienhaussiedlungen ja auch eher unpassend  ;)

halte es dennoch für wahrscheinlicher in einem alleinstehenden Haus etwas zu "verstecken", als in hellhöhrigen Plattenbauten/Altbauten/Sozialbauten o.ä., auch der Platz dürfte bei solchen Ausmassen, wei in diesem fall ein Faktor sein.
Rein vom technischen her hast du da natürlich Recht.Ich glaube aber vom Grundsatz her, das man die dazu nötigen gestörten Täter häufiger in eher nicht so noblen Vierteln der Großstädte findet.
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: messie am 29 April 2008, 18:18:25
Sitzen können die doch überall. Ob auf Mümmelmannsberg, in Barmbek, Niendorf, Eppendorf oder direkt an der Elbchaussee - Gestörte gibt's überall.
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: schwarze Katze am 29 April 2008, 18:37:23
Sitzen können die doch überall. Ob auf Mümmelmannsberg, in Barmbek, Niendorf, Eppendorf oder direkt an der Elbchaussee - Gestörte gibt's überall.


Ich werde sogar behaupten, ein Gestörter in einem sozialen Brennpunkt wird sich schneller verraten als ein Psychopath, der in einer nobler Gegend haust
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: Thomas am 29 April 2008, 20:27:17
Zitat von: messie
Sitzen können die doch überall. Ob auf Mümmelmannsberg, in Barmbek, Niendorf, Eppendorf oder direkt an der Elbchaussee - Gestörte gibt's überall.
Ja sicher, ein Ausschlusskriterium ist das natürlich nicht, aber die eher "gewöhnlich-grausamen" Fälle von Vernachlässigung und Missbrauch wird man sicher eher in den weniger schicken Gegenden finden, eben weil die Wahrscheinlichkeit höher ist, das das Umfeld, auch das Familiäre schon entsprechend vorbelastet ist.
Die "üblichen" Probleme wie Langzeitarbeitslosigkeit, schlechter Bildungsstand, schlechte Kindheit, Drogenmissbrauch, etc. dürften generell den besseren Nährboden für Missbrauch und Vernachlässigung bieten, und Leute mit derartiger Vorbelastung findet man halt eher selten an Elbchaussee&Co.

Zitat von: Black Russian
Ich werde sogar behaupten, ein Gestörter in einem sozialen Brennpunkt wird sich schneller verraten als ein Psychopath, der in einer nobler Gegend haust
Wenn, dann deshalb, weil der Psychopath in der besseren Gegend auch mehr perfid-kriminelles Geschick beim Umgang mit seinen Opfern beweist.Um in eine bessere Gegend zu gelangen mußt du ja in der Regel erst mal irgendwas auf dem Kasten haben, um dir das leisten zu können, und diese Fähigkeiten dürften sich dann auch in dunklen Bereichen bezahlt machen.

Ich kann mir aber vorstellen, das das in sozialen Brennpunkten auch sehr gut klappt, weil dort die Ignoranz und Anonymität deutlich höher ist.
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: colourize am 29 April 2008, 20:57:56
Die "üblichen" Probleme wie Langzeitarbeitslosigkeit, schlechter Bildungsstand, schlechte Kindheit, Drogenmissbrauch, etc. dürften generell den besseren Nährboden für Missbrauch und Vernachlässigung bieten, und Leute mit derartiger Vorbelastung findet man halt eher selten an Elbchaussee&Co.
Das behauptest Du einfach mal so. Hast Du *irgendeinen* Beleg dafür?

Oder haust Du das nur so raus, weil Dir die eine Gruppe sympathischer ist als die andere?


http://www.aktiv-gegen-sexuelle-gewalt.de/missbrauch/zahlenfakten.htm
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: schwarze Katze am 29 April 2008, 21:20:58

Zitat von: Black Russian
Ich werde sogar behaupten, ein Gestörter in einem sozialen Brennpunkt wird sich schneller verraten als ein Psychopath, der in einer nobler Gegend haust
Wenn, dann deshalb, weil der Psychopath in der besseren Gegend auch mehr perfid-kriminelles Geschick beim Umgang mit seinen Opfern beweist.Um in eine bessere Gegend zu gelangen mußt du ja in der Regel erst mal irgendwas auf dem Kasten haben, um dir das leisten zu können, und diese Fähigkeiten dürften sich dann auch in dunklen Bereichen bezahlt machen.



nicht unbedingt, es ist einfach leichter, jemanden in einem Einfamiienhaus gefangen zu halten als in einer Mietkaserne, wo man jeder Furz hören kann

Ich kann mir aber vorstellen, das das in sozialen Brennpunkten auch sehr gut klappt, weil dort die Ignoranz und Anonymität deutlich höher ist.

glaub mir, die Ignoranz ist auch in guten Gegenden sehr stark vertreten.

Und es ist auch viel leichter, ein missbrauchtes Kind aus einer Assi-Familie rauszunehmen, als einen Kind, der in einer vornehmer Familie missbraucht wird, rauszuholen (dem wird normaleweise gar kein Glauben geschenkt "Doch nicht der Herr Studienrat")
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: Thomas am 29 April 2008, 21:33:52
Die "üblichen" Probleme wie Langzeitarbeitslosigkeit, schlechter Bildungsstand, schlechte Kindheit, Drogenmissbrauch, etc. dürften generell den besseren Nährboden für Missbrauch und Vernachlässigung bieten, und Leute mit derartiger Vorbelastung findet man halt eher selten an Elbchaussee&Co.
Das behauptest Du einfach mal so. Hast Du *irgendeinen* Beleg dafür?
Nicht so parat, aber die ließen sich vermutlich finden.So direkt fällt mir der sicherlich nicht zu bestreitende Fakt ein, das Jugendamt und ähnliche Einrichtungen deutlich häufiger im Problemecken zum Einsatz kommen dürften.Außerdem handelt es sich bei den meisten Verwahrlosungsfällen, von denen ich so gelesen habe ebenfalls immer um Ereignisse in den nicht so feinen Gegenden.
Des weiteren glaube ich einfach an die simple Formel, das beschissene Umstände beschissene Ergebnisse produzieren, sprich Leute, die ihr Leben im allgemeinen eher als beschissen klassifizieren würden, auch eher zu vernachlässigung und Missbrauch an anderen neigen, die Übergänge sind dort natürlich sehr fließend.Natürlich lange nicht immer, aber im mittel deutlich häufiger, als Leute, die mit sich und der Welt zufrieden sind.

Zitat von: colourize
Oder haust Du das nur so raus, weil Dir die eine Gruppe sympathischer ist als die andere?
Hast du denn Belege dafür, das meine Meinung prinzipiell falsch ist, oder bestreitest du diese nur, weil sie nicht so recht in dein Menschenbild passen will ?

Zitat von: BlackRussian
nicht unbedingt, es ist einfach leichter, jemanden in einem Einfamiienhaus gefangen zu halten als in einer Mietkaserne, wo man jeder Furz hören kann
Letzteres dürfte sich aber zum einen dadurch relativieren, das darauf kaum geachtet wird.Ich kann mich noch gute an Besuche bei einem Kumpel erinnern, der vor längerer Zeit in so einem Schrotthaus wohnte, bei jedem Besuch dort hörte man vor mindestens einer Wohnungstür laute Streitereien aus dem inneren, das interessierte aber im Haus keinen (mein Kumpel konnte übrigens auch die Musik aufdrehen wie er wollte, den anderen Bewohnern war einfach alles egal).Zum anderen kann man auch in so einer Wohung einen Raum dämmen.

Außerdem, wie ich schon Tyrannus antwortete, braucht man für so einen perfiden Langzeitmissbrauch wie in dem aktuellen Fall schon ein besonderes Maß an krimineller Energie und Cleverness, und die traue ich Besserverdienenden eher zu.Die "banaleren" Formen von Verwahrlosung und Missbrauch dagegen kommen häufiger vor, und das eher in den unteren Rängen.
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: schwarze Katze am 29 April 2008, 21:40:56

Außerdem, wie ich schon Tyrannus antwortete, braucht man für so einen perfiden Langzeitmissbrauch wie in dem aktuellen Fall schon ein besonderes Maß an krimineller Energie und Cleverness, und die traue ich Besserverdienenden eher zu.Die "banaleren" Formen von Verwahrlosung und Missbrauch dagegen kommen häufiger vor, und das eher in den unteren Rängen.

es ist ein Risenunterschied, ob es sich um Vernachlässigung oder um die Missbrauch handelt. Vernachlässigung kommt tatsächlich in Unterschicht öffter vor, Kindesmissbrauch dagegen kommt überall vor, Pädophilie kennt keine sozialen oder ethnischen Grenzen.

Der Fall zeigt, wie schwer die Ermittlungen in besseren Kreisen sind:

http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=40382909&top=SPIEGEL
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: Thomas am 29 April 2008, 21:55:20
Zitat von: Black Russian
es ist ein Risenunterschied, ob es sich um Vernachlässigung oder um die Missbrauch handelt. Vernachlässigung kommt tatsächlich in Unterschicht öffter vor, Kindesmissbrauch dagegen kommt überall vor, Pädophilie kennt keine sozialen oder ethnischen Grenzen.
Ich habe auch nicht gesagt, das Missbrauch ausschließlich in den unteren Schichten vorkommt, aber ich vermute, das er dort häufiger vorkommt als in besseren Kreisen.Ein Satz aus dem verlinkten Artikel deutet auch darauf hin :

"Das war mehr Widerstand als üblich, mehr jedenfalls als in den sozial schwachen Gegenden der Main-Metropole, in denen das Amt sonst oft agieren muss."

Zitat von: Black Russian
Der Fall zeigt, wie schwer die Ermittlungen in besseren Kreisen sind:

http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=40382909&top=SPIEGEL
Von dem Fall habe ich damals auch gelesen.Sowas solltest du bei mir nicht posten, ich stelle dann ganz schnell wieder eine Verbindung zum schlechten Einfluss von Ausländern her  8)
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: schwarze Katze am 29 April 2008, 21:59:59

Ich habe auch nicht gesagt, das Missbrauch ausschließlich in den unteren Schichten vorkommt, aber ich vermute, das er dort häufiger vorkommt als in besseren Kreisen.Ein Satz aus dem verlinkten Artikel deutet auch darauf hin :

"Das war mehr Widerstand als üblich, mehr jedenfalls als in den sozial schwachen Gegenden der Main-Metropole, in denen das Amt sonst oft agieren muss."


das heisst nur, dass die Kinder aus schlechteren Gegenden einfach schneller rausgeholt werden. Ich kenne einige Menschen aus gutbürgerlichen Kreisen, die missbraucht wurden. Keinem von denen hat man Glaube gescheinkt
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: danny am 29 April 2008, 22:05:42
...öhm, meint ihr, dass dieses "ich denk-mir-jetzt-mal-ne-eigene-statistik-aus"-spielchen wirklich zu was produktivem führt?  ???
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: messie am 29 April 2008, 22:21:44
Zitat
Ich habe auch nicht gesagt, das Missbrauch ausschließlich in den unteren Schichten vorkommt, aber ich vermute, das er dort häufiger vorkommt als in besseren Kreisen.

Na, ist doch logisch dass es dort häufiger vorkommt.
Schließlich gibt es auch viel mehr Unterschichtler als Reiche.

Ich finde auch die Häufigkeit völlig irrelevant. Fakt ist, dass es in jeder Schicht bereits so extreme Fälle gegeben hat. Und damit ist auch Fakt dass es überall jederzeit möglich ist.
Was sich daraus lernen lässt, ist, dass man selbst -jeder Einzelne!- etwas offeneren Auges durch die Welt gehen sollte und bei einem Verdacht dann mal genauer hinguckt und, wenn sich dieser Verdacht noch verhärten sollte, sich auch mal informiert, was man da tun kann bzw. was dann der beste Weg ist, da etwas tun zu können.
Ich wüsste im übrigen ad hoc jetzt nicht, wen man da am ehesten anruft. Jugendamt? Polizei ja wohl höchstens in akuten Fällen. Wen aber sonst? Sozialbehörde? Welche?
Diese Fragen finde ich jedenfalls wichtiger als die Frage, welche Schicht denn nun wieviele Extremfälle produziert hat im Verhältnis pro Kopf und so weiter.
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: olli am 29 April 2008, 23:15:34
unglaublich

in einer welt, in der wir alle singend in den klima-, nahrungs-, trinkwasser-, wirtschafts- und sozialuntergang marschieren, ist sowas doch pillepalle. brot & spiele. ernsthaft. auf die gefahr hin, das geneigte forum mit meiner lieblings-menschen-und-selbshass-zahl zu penetrieren: täglich sterben ca. 30.000 kinder in der dritten welt an den folgen von armut! SCHEISS auf die paar bildzeitungsthemen, amokläufer, geisterfahrer und kinderfresser!
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: Jinx am 30 April 2008, 08:39:28


Wieso eigentlich? Was soll in denen vorgehen?

Nehmen wir mal an, dein Nachbar macht sowas. Hat sich ein Zimmer seiner 3-Zimmer-Bude mit Schalldämmkram etwas ausgestattet und hat da jetzt seine Freundin eingesperrt. Seit vier Jahren schon. Am Anfang hat sie ab und zu mal noch etwas Lärm gemacht, weil ihr das nicht passte, daraufhin hat er sie einfach zwei oder drei Mal verprügelt, und jetzt gibt sie keinen Mucks mehr von sich.

Wie zur Hölle willst du das jetzt bitte merken?

Ach, kannst du nicht? Was geht eigentlich in dir „normalem“ Menschen vor?

Äh, entschuldige, ich lebe in einem anonymen Haus in einer anonymen Großstadt. Ich habe aber auch schon sehr ländlich gelebt, und da weiß man oft, wenn die Großtante der Nachbarin ein Hühnerauge hat. Es geht ja in diesem Fall auch um eine mehrköpfige Familie, die nicht gewusst haben will, was im Keller mit den eigenen Verwandten im 80qm-Keller vorgegangen ist.
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: Thomas am 30 April 2008, 08:44:15
Zitat
Ich habe auch nicht gesagt, das Missbrauch ausschließlich in den unteren Schichten vorkommt, aber ich vermute, das er dort häufiger vorkommt als in besseren Kreisen.

Na, ist doch logisch dass es dort häufiger vorkommt.
Schließlich gibt es auch viel mehr Unterschichtler als Reiche.
Na siehste  8) Aber selbst unabhängig von den reinen Mengenverhältnissen glaube ich, das einige Kreise "anfälliger" für sowas sind als andere.

Zitat von: messie
Ich wüsste im übrigen ad hoc jetzt nicht, wen man da am ehesten anruft. Jugendamt? Polizei ja wohl höchstens in akuten Fällen. Wen aber sonst? Sozialbehörde? Welche?
Also, die Polizei müßte einem ja zumindest sagen können, an wen man sich wenden sollte, das Jugendamt vermutlich auch (wenn man bei denen nicht sowieso schon richtig ist).
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: messie am 02 Mai 2008, 16:58:13
unglaublich

in einer welt, in der wir alle singend in den klima-, nahrungs-, trinkwasser-, wirtschafts- und sozialuntergang marschieren, ist sowas doch pillepalle.

ok, olli, ich esse künftig brav mein Butterbrot auf, weil "in Afrika verhungern ja die Kinder".  8)
Auch ernsthaft: So etwas ist einer der wenigen Fälle, wo man selbst auch mal wirklich aktiv etwas tun kann. Indem man sich drum bemüht, etwas offeneren Auges durch die Welt zu gehen und eventuell Fälle wie diese nicht zu sehr ausufern zu lassen.

Warum so etwas immer wieder passiert? - Weil es viel zu viele "geht uns nix an"-Leute gibt.
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: sober am 02 Mai 2008, 17:31:43
Also, wenn man den Worten der Inzest-Gruppen glauben darf, sind Familien in denen 7 Inzest Kinder existieren, keine seltenheit. Der einzige unterschied hier ist, daß er sie im Keller gehalten hat, wärend die anderen Töchter/Mütter weiter nach draussen durften, aber schweigen mussten. Qualen sind sicherlich ähnlich. Und da fragt man sich noch mehr, wie das außenrum keiner mitbekommen konnte.
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: colourize am 02 Mai 2008, 17:36:33
Ich find das ja immer krasser, je mehr ich darüber nachdenke...
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: PaleEmpress am 04 Mai 2008, 12:42:39
Warum so etwas immer wieder passiert? - Weil es viel zu viele "geht uns nix an"-Leute gibt.
Auch, weil sowas immer so gut versteckt wird, daß man manchmal wirklich wenig und spät etwas merkt.

Ein ehemaliger Nachbar hat seine Frau verprügelt. Ich habe nichts mitbekommen, weil ich tagsüber nicht zu Hause war, wenn sie sich gezofft haben. Und nach außen hin spielten beide "heile Welt". Das ist eine Ewigkeit her, da war ich Schülerin. Ich weiß nicht, was ich heute mitbekäme, kann ich nicht sagen.
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: phaylon am 05 Mai 2008, 18:32:52
Außerdem, wie ich schon Tyrannus antwortete, braucht man für so einen perfiden Langzeitmissbrauch wie in dem aktuellen Fall schon ein besonderes Maß an krimineller Energie und Cleverness, [...]

Der Begriff "kriminelle Energie" ist ja recht weit verbreitet. Was stellt man sich darunter eigentlich vor? Eine Masseinheit? Einen Charakterzug? Etwas tieferes?
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: Thomas am 05 Mai 2008, 20:31:17
Außerdem, wie ich schon Tyrannus antwortete, braucht man für so einen perfiden Langzeitmissbrauch wie in dem aktuellen Fall schon ein besonderes Maß an krimineller Energie und Cleverness, [...]

Der Begriff "kriminelle Energie" ist ja recht weit verbreitet. Was stellt man sich darunter eigentlich vor? Eine Masseinheit? Einen Charakterzug? Etwas tieferes?
Tja, ist ja nicht genormt, der Begriff.Aber im allgemeinen meint man damit wohl den nötigen Elan und die nötige intelligente Planung, um ein Verbrechen o.ä. möglichst optimal durchzuziehen.
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: colourize am 05 Mai 2008, 20:33:43
Ahhhhh! Die Österreicher!!!! Sie sind wieder da!!! Und sie sind überall!!!
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: K-Ninchen am 05 Mai 2008, 22:58:08
Außerdem, wie ich schon Tyrannus antwortete, braucht man für so einen perfiden Langzeitmissbrauch wie in dem aktuellen Fall schon ein besonderes Maß an krimineller Energie und Cleverness, [...]

Der Begriff "kriminelle Energie" ist ja recht weit verbreitet. Was stellt man sich darunter eigentlich vor? Eine Masseinheit? Einen Charakterzug? Etwas tieferes?

Vor allem: Ist es ein Vorhandensein einer Energie, eines Antriebes oder ein Mangel an Hemmungen? Vielleicht verbunden mit der Unfähigkeit, über weiterreichende Konsequenzen nachzudenken? Ein Mangel an Empathie? Hochgradiger Egoismus? In manchen Fällen vielleicht ein Trieb... dann ist die Kriminalität nur ein Mittel, um den Trieb zu befriedigen...
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: Eisbär am 06 Mai 2008, 04:48:15
Ein fehlendes Gewissen...
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: Lakastazar am 11 Mai 2008, 14:55:00
Ein fehlendes Gewissen...
Treffer!
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: Thomas am 14 Mai 2008, 10:00:16
Zitat von: DeLaGuerre
Wahrscheinlich kann man sich nicht annähernd vorstellen, in welcher Wirklichkeit die Opfer in diesem Fall inzwischen leben, um so lange überlebt zu haben.
Das denke ich auch.Vermutlich läßt einen Zeit und Gewohnheit vieles Ertragen, was vorher undenkbar war.Das ist in etwa wie im Krieg, wo es nach einiger Zeit auch keinen mehr stört, wenn mal eine Leiche in den Straßen liegt.

Zumal in dem aktuellen Fall ja die jüngeren Kinder tlw. gar kein anderes Leben kannten, als in diesem Verließ, das sorgt dann sicherlich auch wieder für eine ganz andere Wahrnehmung.
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: PlayingTheAngel am 26 Mai 2008, 23:02:36
Der Fall hat mich schwer erschüttert. Manche Dinge sind einfach nur zum heulen, und belasten den Geist. Die Vorstellung, was in dieser "Familie" jahrelang abgegangen ist, während ich eine "glückliche" Jugend hatte. Während meiner gesamten Kindheit, Jugendzeit, täglich. Und das Gleiche passiert in hunderten anderer Familien.... genau jetzt und in diesem Moment... unfassbar.

Etwas dagegen tun ? Nein ! Kann man nicht, ausser aufmerksam durchs Leben zu gehen, aber das sollte man sowieso.

Manche Dinge haben in einer nicht-ganz-abgestumpften Psyche einfach nichts verloren.

Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: SuperTorus am 26 Mai 2008, 23:27:21
Der Fall hat mich schwer erschüttert

Wow! Das hat über ein Monat gedauert bis diese Nachricht Dich erreicht hat? Und jetzt - heute - bist Du ganz arg erschütteret.... Sag mal, in welchem Erdlochloch hast Du die letzten Wochen eigentlich gehaust?


Zur Info was inzwischen nennenswertes in der Welt passiert ist:

  * In Myanmar gab es eine verheerende Naturkatastrophe und zig-tausende warten noch Heute auf Hilfe.

  * In diesem Monat gab es in China ein Erdbeeben und die Dämme drohen zu brechen. Dann wird es noch übler, als es jetzt schon ist...


So - und jetzt hast Du "In short" alles essentielle Erfahren und kannst für weitere zwei Monate in Deinem Loch verschwinden... Wenn Du 'n update brauchst, dann kannst Du ja einfach - wie heute - auf ein altes Thema schreiben.


Du nix-checker, du...

  ST
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: Eisbär am 26 Mai 2008, 23:32:35
Torus:

Es ist völlig normal, daß ein Einzelschicksal, über das man detailliert informiert wird, einen Menschen betroffener macht, als eine anonyme Zahl von Schicksalen sonstwo.

Ich wäre auch mehr von der Meldung erschüttert, daß Du vom Zug überrollt wurdest, als von 100.000 tote Chinesen.
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: PlayingTheAngel am 26 Mai 2008, 23:33:25
Wow! Das hat über ein Monat gedauert bis diese Nachricht Dich erreicht hat? Und jetzt - heute - bist Du ganz arg erschütteret.... Sag mal, in welchem Erdlochloch hast Du die letzten Wochen eigentlich gehaust?
Mein Arbeitgeber nennt das Loch "Arbeitsplatz". Habe das natürlich "zeitnah" mitbekommen (obwohl es gerade in dem Fall wohl keine Rolle spielt). Habe diesen Thread allerdings erst jetzt gefunden. Und weil mich dieser Fall echt angekratzt hat, wollte ich trotz Verspätung noch Etwas dazu schreiben.

Von den beiden Katastrophen habe ich auch schon gehört... existieren eventuell auch passende Threads ? ...aber das hat ja noch zwei Monte Zeit.

So - und jetzt hast Du "In short" alles essentielle Erfahren und kannst für weitere zwei Monate in Deinem Loch verschwinden...
Werde ich wohl... allerdings morgen nur für 8-9 Stunden.
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: messie am 27 Mai 2008, 19:01:53
boah, Supertorus - ich empfehle Sonnenbank. Oder Sex. Oder beides. Soll ja beides angeblich sehr entspannen ...
... im Moment bist du jedenfalls verdammt unentspannt. Wobei dieser Beitrag von dir hier ja noch zu den harmloseren dieser Tage gehört  ::)

Mich hat der Fall auch sehr betroffen gemacht. Aber weiteres kann ich dazu gar nicht mehr schreiben, weil - ist eigentlich jetzt schon alles gesagt ...
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: SoylentHolger am 27 Mai 2008, 19:04:52
boah, Supertorus - ich empfehle Sonnenbank. Oder Sex. Oder beides. Soll ja beides angeblich sehr entspannen ...
... im Moment bist du jedenfalls verdammt unentspannt.
Wohl eher besoffen.
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: Der Uhu am 14 Juni 2008, 14:25:33
Und noch so ein Fall:

Eine Frau wird in Italien wegen eines unehelichen Kindes 18 Jahre lang unter katastrophalen hygienischen Verhältnissen im Keller gefangengehalten.

Hier der Link:

http://www.welt.de/vermischtes/article2103090/18_Jahre_Kerker_fuer_ein_uneheliches_Kind.html (http://www.welt.de/vermischtes/article2103090/18_Jahre_Kerker_fuer_ein_uneheliches_Kind.html)
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: K-Ninchen am 14 Juni 2008, 23:20:14
Jetzt ist der Trend nach Italien übergegangen...
Mal sehen, wie lange sich die Nachrichtenagenturen noch für sowas interessieren.

Spätestens bis der nächste Kannibale kommt.
Titel: Re: Österreicherin 24 Jahre im Keller gefangen...
Beitrag von: Herbstzeitlose am 15 Juni 2008, 11:39:42
Wenn man sich überlegt, dass es sich dabei nur um die Spitze des Eisberges handeln kann...  :( Schon heftig, was auf dieser Welt so passiert und damit meine ich alle Gräueltaten. Was wir über die Medien erfahren, ist sicherlich immer nur ein Minimum dessen, was tatsächlich passiert ist und weiterhin passiert.

Was geht es mir doch gut!