Schwarzes Hamburg
Schwarzes Hamburg => Archiv => Politik & Gesellschaft -Archiv- => Thema gestartet von: Ookami am 13 Februar 2007, 14:00:16
-
Moin,
Soeben hat mich ein Kollege auf eine Pressemitteilung des 'Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend' aufmerksam gemacht:
http://www.bmfsfj.de/Kategorien/Presse/pressemitteilungen,did=94780.html
Irgendwie klingt das wieder nach einem Schnellschuss, der nichts an den " Zuständen in deutschen Kinderzimmern " ändern wird, aber Menschen die nicht mehr unter den Jugendschutz fallen, beschränkt.
Wie seht Ihr das ?
-
Damit hätte man auch viel früher anfangen können und vor 50 Jahren den Jungs das Cowboy & Indiander - spielen verbieten können!
-
Aktionismus in Reinkultur.
Als ich im Computerspiele-auf-dem-Schulhof-Tausch-Alter war, waren die "indizierten" Spiele waren immer die interessantesten. Das wird sich in Zeiten des Internets vermutlich kaum verändert haben. Rar und verboten sind Indikatoren für gut und begehrenswert.
-
Ach, entweder wird es sich wieder nicht durchsetzen oder sie finden wieder irgendwo eine Lücke.
Und wenn, die Tauschbörsen haben dann erst recht wieder Hochkonjunktur, denn irgendwie kommt man immer an das was man will. Man muss nur wissen, wonach man im Netz suchen muss :)
-
Und wenn, die Tauschbörsen haben dann erst recht wieder Hochkonjunktur, denn irgendwie kommt man immer an das was man will. Man muss nur wissen, wonach man im Netz suchen muss :)
Ja, und die Wirtschafft jammert jetzt schon, das ihr durch illegale Kopien das Geschäft stirbt.
-
Künftig werden auch folgende Spiele indiziert: "Spiele, in denen deutlich visualisierte Gewaltanwendung mit 'Leben sammeln' oder Erreichen eines weiteren Levels belohnt wird, oder in denen Mord- oder Metzelszenen detailliert dargestellt werden, kommen auf den Index":
- meinen die auch Comicspiele wie WoW, Guild Wars, Silk Road, ect. ... :roll:
WoW = Monster (in From von Humanoiden, Tieren ect.) killn = EP = lvl up
"Die Hinweise können gar nicht groß genug sein. Sie sind heute fast nur mit der Lupe zu lesen, das bringt gar nichts":
- hm.. also ich seh regelmäßig große, rote Aufkleber... :?: :!:
Gesetzliche Zulassung von Testkäufen:
- hehe, so kann man den Testpersonen aus den Fernsehsendungen natürlich auch noch mehr °Gewicht° geben... um den Kiddis genauer zu zeigen, wie dämlich die Verkäufer sind...
Initiative zur Umrüstung von Kassensystemen, damit das Verkaufspersonal durch akustische oder optische Warnhinweise:
- ok, die bisherige Dummheit der Verkäufer wird dann mit Hilfe von Steuern umgangen?
- wer bisher nich fragte, wirds auch dann nich wirklich tun... -.- (das macht ja arbeit)
Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM)
- setzen sich die Mitarbeiter dann auch bei den jeweiligen Familien zu hause mit auf die Coutch um das Fernsehprogram zu überwachen?
"Dann wissen Händler und Eltern leichter, welche Spiele für Kinder in welchem Alter erlaubt sind":
- das hieße, Eltern müssen sich mit ihren Kindern auseinander setzen und Händler sehen sich dann als Mitverantwortliche? ja... is klar ne...
Sry... aber sowas is doch nu echt Schwachsinn. Eltern denen es wichtig ist, eine gute und stabile Bindung zu ihren Kindern aufzubauen, schafften das bisher auch.
Verkäufer werden dadurch auch nicht mehr aufs Alter der Käufer achten... (gibt auch genug Wege um das zu umgehen).
Verkäufer haben sich schon immer zu dumm angestellt, mal nach dem Alter zu fragen... denn:
was machen, wenn kein Ausweiß/Führerschein vorhanden? - nicht verkaufen?! (man könnte ja nen Kunden verlieren - Geld is dann doch irgendwie immer jedem (Filialleiter/Shopbesitzer)wichtiger)
Wer nen intaktes soziales Umfeld hat, kann spielen was er will... er wird ncih zum Massenmörder. Wer das nich hat, wird auch mit solchen Gesetzen kaum eines bekommen... :!:
-
Colourizes Fazit triffts sehr gut.
Auch wenn ich als bekennender Killerspieler definitiv der Meinung bin, dass solche Games nicht in Kinderhand gehören - der Vorschlag ist an Halbgarheit und Inkonsequenz nicht einfach zu überbieten. Dank dem völligen Fehlen eines Maßstabs bezüglich "deutlich visualisierte[r] Gewaltanwendung" und einer genauen Definition von Interaktivität ist das letzte Bisschen Rechtssicherheit verschwunden, und man darf im Einzelfall nur drauf hoffen, dass die Kompetenz der zuständigen Jurisdiktion nicht alleine auf Axel Springer-Produkten basiert (denn immerhin ist laut Bild inzwischen Final Fantasy ein Killerspiel).
Besonders schön finde ich dabei die akustischen Signale bei Kauf eines jugendgefährdenden Spiels - endlich können diese Psychopathen, diese tickenden Zeitbomben nicht mehr ihren perversen Veranlagungen nachgehen, ohne dass ab jetzt jeder im Umfeld weiss "aha, da vorne an der Kasse ist ein Killerspieler! Schnell, Kinder festhalten!". Das macht unser Land endlich sicher! \o/
(WIE war das mit Menschenwürde und so?)
-
Mal davon ab, daß ich den Vorstoß auch nicht für das gelbe vom Ei halte:
Hat irgendwer, der solche Spiele spielt, irgendeinen guten Vorschlag zum Jugendschutz? Denn keiner hier wird kb widersprechen, daß diese Spiele eben nichts für Kinder sind.
Was soll man stattdessen machen?
-
Hat irgendwer, der solche Spiele spielt, irgendeinen guten Vorschlag zum Jugendschutz?
Ausweiskontrolle und Bewerbungsverbot sind schon ein guter Schritt, aber Pelle hats ja schon gesagt, es Verkäufer die bisher nicht gefragt haben, werden auch weiterhin nicht fragen. (ich will ja nicht unterstellen, das es bei manchen Händlern interne Ansagen gibt, nicht zu fragen)
-
Hat irgendwer, der solche Spiele spielt, irgendeinen guten Vorschlag zum Jugendschutz? Denn keiner hier wird kb widersprechen, daß diese Spiele eben nichts für Kinder sind.
Ist das tatsächlich so?
Die westliche Zivilgesellschaft, die sich ja so gerne als "Wertegemeinschaft" präsentiert, müsste zuerst eine gemeinsame Leitidee davon haben, unter welchen kulturellen Prämissen Gemeinschaft organisiert sein soll.
Es ist schon etwas bigott, dass Kriegsspiele vom Pentagon als Mittel zur Rekrutierung der Army entdeckt und finanziert werden, während die hiesige Gutmenschen-Politik dagegen wettert.
Hier offenbaren sich kulturelle Bruchlinien, die jegliche "Jugendschutzoffensiven" zur Farce werden lassen.
-
Hat irgendwer, der solche Spiele spielt, irgendeinen guten Vorschlag zum Jugendschutz? Denn keiner hier wird kb widersprechen, daß diese Spiele eben nichts für Kinder sind.
Ist das tatsächlich so?
Die westliche Zivilgesellschaft, die sich ja so gerne als "Wertegemeinschaft" präsentiert, müsste zuerst eine gemeinsame Leitidee davon haben, unter welchen kulturellen Prämissen Gemeinschaft organisiert sein soll.
Es ist schon etwas bigott, dass Kriegsspiele vom Pentagon als Mittel zur Rekrutierung der Army entdeckt und finanziert werden, während die hiesige Gutmenschen-Politik dagegen wettert.
Hier offenbaren sich kulturelle Bruchlinien, die jegliche "Jugendschutzoffensiven" zur Farce werden lassen.
Da muß man aber auch zwischen hier und dort unterscheiden.In Amiland geht man mit Gewalt in Filmen, Spielen, etc. auch bei jüngeren ja wesentlich lockerer um, während man bei leicht bekleideten Damen&Co. umso extremer ist.
Eine kulturelle Bruchlinie gibt es da in der Tat, und die muß man auch Berücksichtigen.Schließlich geht es hier um den Jugendschutz in Deutschland.Das andere Länder da ganz andere Maßstäbe anlegen, ist ja wieder ein anderes Thema.
-
Eine kulturelle Bruchlinie gibt es da in der Tat, und die muß man auch Berücksichtigen.Schließlich geht es hier um den Jugendschutz in Deutschland.Das andere Länder da ganz andere Maßstäbe anlegen, ist ja wieder ein anderes Thema.
Das Problem dabei ist aber, dass in Zeiten des Internets insbesondere digitale Information nicht mehr mit nationalen Gesetzen in den Griff zu kriegen ist. Der Jugendschutz in Deutschland kann also rein garnichts wirksames tun, wenn er sein Tun auf Deutschland beschränkt.
Allenfalls Abkommen und Kompromisse auf internationaler Ebene könnten hier etwas bewirken. Dazu braucht man aber Zeit und Dialogbereitschaft. Dafür sind die Juristen, die im wesentlichen unsere Politik bestimmen, sicherlich die falschen Figuren. Die können nur Gesetze erlassen und überall "Verboten!"-Stempel draufhauen - was die entsprechenden Produkte wie oben schon erwähnt nur noch zusätzlich attraktiv macht.
-
Eine kulturelle Bruchlinie gibt es da in der Tat, und die muß man auch Berücksichtigen.Schließlich geht es hier um den Jugendschutz in Deutschland.Das andere Länder da ganz andere Maßstäbe anlegen, ist ja wieder ein anderes Thema.
Das Problem dabei ist aber, dass in Zeiten des Internets insbesondere digitale Information nicht mehr mit nationalen Gesetzen in den Griff zu kriegen ist. Der Jugendschutz in Deutschland kann also rein garnichts wirksames tun, wenn er sein Tun auf Deutschland beschränkt.
Das mag stimmen, aber primär wird man sich da gesetzlich erst mal auf Deutschland beschränken müssen, da die deutsche Gesetzgebung bekanntermaßen nicht weiter reicht.
Das man mit dem jetzt angesprochenem Gesetz das Problem (bzw. das, welches man da sieht) eh' nicht großartig in den Griff kriegen wird, ist sowieso klar.Das von dir genannte Beispiel mit den Schulhof-Tauschereien kenne ich auch noch von früher :wink: , das wird sich durch Tauschbörsen&Co. nur noch vervielfachen.
Allenfalls Abkommen und Kompromisse auf internationaler Ebene könnten hier etwas bewirken. Dazu braucht man aber Zeit und Dialogbereitschaft. Dafür sind die Juristen, die im wesentlichen unsere Politik bestimmen, sicherlich die falschen Figuren. Die können nur Gesetze erlassen und überall "Verboten!"-Stempel draufhauen - was die entsprechenden Produkte wie oben schon erwähnt nur noch zusätzlich attraktiv macht.
Vermutlich würde man selbst mit solchen Dialogen in Zeiten des Internets nicht weit kommen.Spam- und Fake-Mails versenden ist auch in allen westlichen Industrienationen verboten, läuft aber trotzdem noch fröhlich weiter.
Ich denke, ein scharfes Gesetz mit Perso-Kontrolle&Co. ist alles, was man machen kann.Komplett unterbinden kann man die unkontrollierte Verbreitung solcher Spiel eh' nicht, also sollte man zumindest das an der Oberfläche mögliche umsetzen.
-
Hat irgendwer, der solche Spiele spielt, irgendeinen guten Vorschlag zum Jugendschutz?
Ausweiskontrolle und Bewerbungsverbot sind schon ein guter Schritt, aber Pelle hats ja schon gesagt, es Verkäufer die bisher nicht gefragt haben, werden auch weiterhin nicht fragen. (ich will ja nicht unterstellen, das es bei manchen Händlern interne Ansagen gibt, nicht zu fragen)
Ich spreche nur aus Erfahrung.. ich hab den Beruf nunmal erlernt und weiß, dass ich schon sehr viel öfter frage als es Kollegen taten... deswegen! Es geht dabei zu oft ums Geld... und nicht ums Alter.