Schwarzes Hamburg
Schwarzes Hamburg => Archiv => Gedankenaustausch -Archiv- => Thema gestartet von: SuperTorus am 26 September 2004, 16:35:50
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Mich würd mal interessieren, wieviele von uns hier in der Kirche sind bzw immer brav ihre Kirchensteuer zahlen.
Ich hatte da eine etwas längere Diskussion drüber, und nun frage ich mich nun, wie es denn in unserer Szene so aussieht.
Gruß,
ST
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Nachdem meine Eltern nach meiner Taufe aus der Kirche ausgetreten sind habe ich solche Gebäude nur zu Besichtigungen und festlichen Veranstaltungen besucht :)
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Lucas, ja - aber bist denn auch Du ausgetreten?`
Nils
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naja, wenn seine Eltern nach seiner Taufe ausgetreten sind ist er automatisch mit ausgetreten worden
alles, was vor der Firmung bzw. bei evangelischen vor der Konfirmation ist bestimmen die Eltern mit firmung/Konfermation ist man kirchenrechtlich den erwachsenen gleichgestellt und vollweriges Mitglied
sprich man kann austreten wenn man will, man kann aber auch in den Kirchengemeinderat - naja, jedenfalls bei den katholiken, bei den evangelischen bin ich mir nicht so sicher
ich bin noch immer in der Kirche und werde wohl auch erstmal nciht austreten. Bis zum Frühjahr wäre es unmöglich gewesen, da ich auf einer privaten katholischen Mädchenschule war - es hätte bedeutet, dass ich die Schule hätte wechseln müssen. Zudem, wenn ich sterbe würde ich gern hier begraben werden, das geht auf dem katholischen friedhof oder dem evangelischen - wenn man hier konfessionslos ist kommt man auf den Waldfriedhof auf dem die neuapostolischen und die zeugen jehovas liegen - na ich weiß nicht :roll: und wer weiß ob ich nicht irgendwann mal den kleinmädchentraum einer weißen Hochzeit leben will *g* als ausgetretenes mitglied finde da mal wer einen Pfarrer
lange rede kurzer sinn - aus pragmatischen gründen bin ich drin und bleibe wohl erstmal auch -> fragt wieder, wenn ich auf meiner abrechnung das erste mal die summe sehe, die die Kirche bekommt - in ein paar jahren ;)
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Ich bin noch drin in der Kirche.
Ich zahle, weil als Student ja erwerbslos, keine Kirchensteuer.
Ich hab keine Ahnung, wieviel das bei mir sein wird, das, was ich bisher zahlte (Ausbildung, jobben, etc) war nicht so viel, als daß es mich gestört hätte.
Problem der Umfrage (daher auch nicht abgestimmt):
Kirchensteuer zahlen hat für mich nichts mit Christ sein zu tun. Man kann durchaus Christ sein, ohne zu bezahlen.
Kirchensteuer ist ja eher eine deutsche Erfindung, gibt es sonst wohl nur noch in Österreich afaik.
Christ sein hat für mich etwas mit (m)einer persönlichen Einstellung zum Leben und Miteinander unter den Menschen zu tun.
Und viele, die darüber urteilen, tun dies, ohne wirklich Ahnung davon zu haben. (persönliche Erfahrung)
Natürlich kann man den Kirchen in ihrer Geschichte alles mögliche vorwerfen.
Aber wer von Euch wird, weil er Deutscher ist, gerne im Ausland als Nazi und/oder Judenmörder bezeichnet?
Was hat der heutige Pastor/Pfarrer mit den Fehlern der Kirche vor 300 Jahren zu tun?
Ich habe lange gesagt, ich hätte mir mein eigenes Christentum zusammengeschustert (bedingt durch äußere Einflüsse, natürlich), aber je mehr ich mich mit den aktuellen Lehren der Kirchen befasse, um so mehr finde ich gut. (Natürlich wiederum nicht alles)
Es ist z.B. eben nicht so, daß man nach der Lehre alles mögliche tun und lassen muß, um in den Himmel zu kommen... aber das würde hier den Rahmen sprengen.
Ich kann nur jedem raten, der sich ein Urteil bilden möchte, sich genauer zu informieren, wie das eigentlich alles funktioniert und eben nicht nur stumpf den "Die Kirchen sind aber doof"-Knopf zu drücken.
Rose:
Auch die jungen Protestanten dürfen nach der Konfirmation in den Gemeinderat etc.
Grüße
Lars
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Moin Moin
Ich denke ich kanns mit nem Zitat ganz gut Ausdrücken:
Ich glaube an Gott aber nicht ans Bodenpersonal :P
Fragt mich aber nicht wer oder was Gott ist...es ist was da aber was?
Euer
Burningspawn
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Hmmm... ich hab nicht geantwortet, weil keine zutreffende Option dabei ist.
Ich bin Clubmitglied, und zwar bei diesem Katholenclub. Ihr wisst schon, da wo dieser sabbelnde Woytila in Rom der Vereinspräsident ist. Ich bin aber weder gläubig, noch "zu faul auszutreten"... - ich finde die Institution Kirche gut. Ich supporte auch ein paar andere Clubs die mir von der Idee her gefallen, ohne dass ich an ihre Kraft etwas zu bewegen glauben würde oder irgendwie direkt selbst davon profitieren würde (z.B. Gewerkschaft, Mieterverein, Berufsverband).
Der Katholizismus ist - zumindest in seiner "rheinischen" Erscheinungsform, die mir am besten bekannt ist - aus meiner Sicht eine der besten Religionen die es überhaupt gibt. Warum sollte ich da austreten, bloß weil ich selbst nicht an den lieben Gott glaube..?
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Nein, ich war von vornherrein kein Christ und daher nicht angemeldet
Wie Eisbär schon erwähnte, ist dieser Punkt (den ich übrigens gewählt habe) etwas unscharf formuliert.Man muss ja nicht zwangsläufig Mitglied in der Kirche sein, um Christ sein zu können.
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Ja. Ihr habt absolut recht, das meine Auswahl etwas schwammig ist. Ich wollte die Optionen einigermaßen sinnvoll bündeln.
Sicher gibt es da noch viele andere Gründe in der kirche zu sein, obwohl man mit Gott nix am Hut hat. Familiärer Druck, die kostenlosen Orgelkonzerte, oder 'ne gute zeit in der Kirchenjugend gehabt haben usw...
Das sehe ich schon ein.
Nein, ich war von vornherrein kein Christ und daher nicht angemeldet
Da dachte ich ehr an die paar Menschen, deren Eltern bereits atheisten waren. Moslems, Buddisten, usw... Es ist ja durchaus möglich in diese Welt zu treten ohne Zwangs-Club-Mitglied zu sein.
Anyways, Ich find die Abstimmung bislang spannend.
Edit: und für die 10 Faulen:
Was haltet Ihr davon mal gemeinsam aufgegruftet beim Standesamt aufzutauchen, und den Austritt gemeinsam zu begehen? Das stell ich mir ausgesprochen lustig und verstörend für die Beamten vor.
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Ich grufte mich ja schon aus Prinzip nicht auf. Fällt also aus wegen is nich. :)
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Bombe, Du kannst Dich ja auch mal verkleiden... und sei es nur um dem Gruppenzwang nachzugeben.. Außerdem: wenn man Gott entsagt, dann sollte man schon was feierliches anziehen. :)
ST
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Moin,
ich bin mit 22 Jahren ausgetreten (aus der evangelischen Kirche natürlich). Ich war noch Studentin und habe keine Kirchensteuer bezahlt. Ich glaube nicht an die von der Kirche vermittelten Inhalte (auch wenn ich einige der Grundwerte gut, richtig und wichtig finde). Dies ist mir aber zu wenig, um bei einem Verein spiritueller Art dabei zu sein (ich finde einige Werte des Judentums etc. auch gut, bin da aber auch nicht dabei...).
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Supertorus, ich hab doch überhaupt nichts Feierliches, was ich zu so einem Anlass tragen könnte!
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Bombe, wir würden schon was finden, keine Sorge. Du bist hier unter Menschen, die viel zu viel Gruft-Fummel im Kleiderschrank haben (einige zumindest).
ST
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Weia. Ich habe Angst.
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FOTOS!
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Joh. Sagt Bescheid, dann mach ich da einen lustigen Satanisten-Tailer draus. Wenn ich selbst schon nicht austrete.
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Da dachte ich ehr an die paar Menschen, deren Eltern bereits atheisten waren. Moslems, Buddisten, usw... Es ist ja durchaus möglich in diese Welt zu treten ohne Zwangs-Club-Mitglied zu sein.
Ja eben.Formulier das also zu "Nein, ich war schon von vornherrein gar nix bzw. was anderes, also muß ich auch bei nichts austreten bzw. bezahlen" um =)
Was ich meinte : "....kein Christ..." klingt irgendwie so...hart :) .Obwohl es möglicherweise eine offizielle Definition von "christ" gibt, und wenn die dann besagt "Christ=An Gott glaubender Mensch mit Kirchenmitgliedschaft" war der ursprüngliche Satz natürlich richtig.
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Thomas, Abstimmungen kann man nachträglich nicht editieren, und ich glaub auch nicht, das es soooo wichtig währe.
Christ sein geht meiner Meinung nach auch über das spirituelle hinnaus. D.h. ich könnte ja zum Beispiel die Werte und Ideen des Christentums vertreten ohne an die Gottheit zu glauben.
Bin ich dann ein Christ oder nicht? Das liegt denke ich ganz im Auge des Betrachters.
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Sollte es zu diesem denkwürdigen Ereignis (gemeinsamer Kirchenaustritt) kommen, würde ich (als bereits ausgetretene) dies natürlich angemessen fotografisch dokumentieren. *g*.
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Ja -
Ich find die Aktion generell so witzig, das ich da mitmachen würde.. Auch wenn ich meine (fadenscheinigen) Gründe habe weiterhin Mitglied zu sein, wirklich Sinn macht es nicht.
ST
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Christ sein geht meiner Meinung nach auch über das spirituelle hinnaus. D.h. ich könnte ja zum Beispiel die Werte und Ideen des Christentums vertreten ohne an die Gottheit zu glauben.
Bin ich dann ein Christ oder nicht? Das liegt denke ich ganz im Auge des Betrachters.
Also, das ist mir ein wenig zu kuschelig. Das Christentum vertritt Werte, die universell sind. Sie werden von Atheisten geteilt. Aber auch von Angehörigen anderer Religionen, die ebenfalls universelle Werte vertreten. Somit würde diese Auffassung sowohl Juden als auch Moslems einschließen, aber auch Buddhisten etc. Und das sind - wie Atheisten - eben keine Christen.
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Heilsa,
ich bin kein Kirchenmitglied, weil ich erstens die Ideologie, die die Kirchen vertreten, an sich schon für verbrecherisch halte, aber auch deren reale Umsetzung. Wir leben hier immer noch in einem halben Gottesstaat, die Kirchen zocken auch von Nichtmitgliedern jede Menge Geld ab, konditionieren junge Leute mit Beihilfe des Staates, machen Druck gegen Aussteiger (mal im sozialen Bereich gearbeitet als Nichtmitglied?), zeigen totalitäre Organisationsstrukturen - kurz, typisches Gebahren von Psychosekten. Der Gipfel ist, daß sie auch noch gegen andere Sekten dann übelst herumhetzen, die doch nur dasselbe tun wie sie.
Und der Staat macht dabei auch noch mit, weil fast alle Politiker Angst haben vor diesen Kirchensekten.
Es gibt keine Organisation, die derart lange derart viele Verbrechen beging und begeht wie die Kirchen. Ganz besonders die katholische. Wie man da heute immer noch Mitglied sein kann, ist mir schleierhaft. Dagegen war ja eine Mitgliedschaft in der NSDAP noch harmlos.
Für weiterführende Infos, worauf ich mich so beziehe (nee, ich tippe das nicht hier ab):
http://www.kirchensteuern.de
http://www.kirchenopfer.de
Allerdings ist die Überschrift etwas unpassend. Es gab vor knapp 2000 Jahren andere Arten des Christentums, namentlich die christlichen Gnostiker, aber durchgesetzt hat sich real nunmal das paulinische Christentum - welches ich bereits in seinen Grundzügen für ein Verbrechen an der Menschheit halte.
Viele Leute, selbst Atheisten, die der Ansicht sind, vom Christentum wegzusein, sind tatsächlich immer noch zutiefst christlich konditioniert. Das ist dann umso schlimmer, da das Christentum für das selbstgeschaffene Problem des "Der Mensch ist nicht ok" immerhin noch eine "Lösung" anbietet.
All die Millionen "ich bin nicht ok"-Leute hier - das sind Produkte des paulinischen Christentums. Ulkigerweise ist dieses paulinische Christentum von genau DEM Geist, den Jesus einst bekämpft hatte, wenn man ein wenig hinter die Fassaden blickt. Seine gute Nachricht war gerade, daß es keine Sünde und schuld, kein ewiges Gericht GIBT. Das Paradies, das bedeutet, daß der Mensch "ich bin ok" denkt. Das IST das Evangelium..
Was wir also brauchen für die, die eine Religion wünschen: Religionen, die zugleich Stärke des Einzelnen als auch dessen Einbindung ins Ganze vertreten, die diese beiden Aspekte nicht als Widersprüche betrachtet. Am ersteren Punkte hat das Christentum nichts zu bieten, da liegt das Problem.
hilsen, Daelach
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@Daelach
Ich finde es wenig überzeugend, durch die Aufzählung von Verbrechen
aus der Vergangenheit gegen das Zahlen von Kirchensteuer
argumentieren zu wollen. Früher waren die MENSCHEN anders, nicht nur
die Christen.
Natürlich gibt es auch heute zahlreiche gute Gründe, die gegen die Kirche
als Organisation sprechen - und für den Einzelnen sicher auch gegen
die zugrunde liegende Ideologie.
Ob nun für das Individuum nachvollziehbar, oder nicht: Das Christentum
oder die Kirche einfach nur als "schlecht" darzustellen, ist nicht minder
einseitig und unklug, als alles zu beweihräuchern, was Vatter Papst so
zum Besten gibt.
Wenn Du die katholische Kirche von heute mit der NSDAP vergleichst (auf
die Art und Weise, WIE Du es tust), wird offenkundig, daß Du eine viel
zu einseitige und voreingenommene Einstellung hast. Das macht eine
Diskussion zwar unterhaltsam und irgendwie komisch, führt aber ganz
sicher nicht zu einem Ergebnis, das irgendwen ernsthaft weiterbringt.
Wundert mich ein wenig - immerhin scheinst Du Dich ja wenigstens ein
bißchen mit dem Thema beschäftigt zu haben - im Gegensatz zu den
vielen Leuten, die gerne laute Sprüche klopfen. Nur kommt dasselbe
dabei heraus :P
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Heilsa Sehfahrer,
Weißt Du denn nicht, woher die Reichtümer der Kirchen stammen? Weißt Du denn nicht, daß in den "Hexenprozessen" das Vermögen der Ermordeten an die Kirche fiel? Daß es nie Entschädigungen für diese Raubmorde gab?
Und was heißt hier Vergangenheit - die Nazis machen doch heute auch keine Massenerschießungen mehr. Die Menschen waren damals halt anders, oder wie?
Nebenbei - die Kirchen haben doch beide mit den Nazis paktiert! Widerstand kam wohl von einzelnen Christen, aber nie von den Kirchen. Die hätten auch mit Stalin paktiert, der wollte aber nicht. Und nach 1945 schützten die Kirchen dann Leute wie Bonhoeffer vor, während die Katholen hochrangige SS-Verbrecher über die Rattenlinie nach Südamerika schifften. Die Kirchen huren mit JEDEM herum, weil es ihnen ausschließlich um Macht geht.
Und zum anderen - der Staat zahlt 70 bis 80% der krichlichen Sozialeinrichtugnen, aber die Kirche hat 100% ideologische Herrschaft. Normale Tarifverträge gelten nicht, es findet religiöse Diskriminierung statt. Ist das ok?
Wieso soll der Staat einen Religionsunterricht finanzieren, dessen Sinn kirchliche Propaganda ist? Kommt der Staat auch für die Werbung anderer Sekten auf? Nein.
Wieso können die Kirchen ihre moralischen Vorstellungen in Gesetze drücken, die hernach sogar für Nichtchristen bindend sind? Wieso Dinge wie das Gehacke um den Gottesbezug in der EU-Verfassung? Sind Atheisten keine Bürger?
Nee Du, das wenige wirklich Gute im Sozialbereich wird eh vom Staat bezahlt. Die Einrichtungen gehören daher komplett verstaatlicht, das beendet die religiöse Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt - Caritas, Kirchen etc sind mit einer der größten Arbeitgeber in Deutschland.
Das Christentum oder die Kirche einfach nur als "schlecht" darzustellen, ist nicht mindereinseitig und unklug, als alles zu beweihräuchern, was Vatter Papst so zum Besten gibt.
Es IST schlecht. Weil es als Grundzug hat, den Menschen weiszumachen, sie seien schlecht ("sündig"). Weil es den Menschen gezielt in Unmündigkeit stößt. Solange das Christentum die Macht hatte, wurden Leute wie Giordano Bruno ebend verbrannt. Heute fehlt ihnen lediglich die Macht.
Wenn Du die katholische Kirche von heute mit der NSDAP vergleichst (auf die Art und Weise, WIE Du es tust), wird offenkundig, daß Du eine viel zu einseitige und voreingenommene Einstellung hast.
Ich sage es ganz deutlich - Neutralität gibt es nicht. Entweder man macht mit, oder man macht nicht mit. Die übliche Masche "ach die streiten, also ich streite nicht, ich bin daher moralisch überlegen" zieht nicht.
hilsen.. (-: Daelach
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Nee Du, das wenige wirklich Gute im Sozialbereich wird eh vom Staat bezahlt. Die Einrichtungen gehören daher komplettv erstaatlicht, das beendet die religiöse Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt - Caritas, Kirchen etc sind mit einer der größten Arbeitgeber in Deutschland.
Und die Kirche ist ein ziemlich beschissener Arbeitgeber (http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,319186,00.html), wies ausschaut…
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Und die Kirche ist ein ziemlich beschissener Arbeitgeber (http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,319186,00.html), wies ausschaut…
Das ist ja nur die Spitze des Eisbergs. Ich meine, irgendwo wundere ich mich da schon - diese Nonne da hat gelobt, ihr Leben in Armut zu verbringen, und nun wundert sie sich, daß das Geld vorne und hinten nicht reicht..
Ich meinte aber etwa, daß in staatlich bezahlten Kircheneinrichtungen etwa ein atheistischer Sozialbetreuer keine Chance hat. Da wird mit Staatsgeldern religiös diskriminiert. Heute lodern keine Scheiterhaufen mehr, die Methoden sind feiner geworden, weil die Macht zum Groben fehlt. Aber wer in dem Bereich als Nichtchrist arbeitet, der hat nichts zu lachen.
Das sind Methoden, die bei Scientology nicht durchgehen. Was ja auch ok ist, aber ich vermisse hier die Gleichbehandlung, die einem säkularen Staat zukommt. Religion muß Sache des Einzelnen sein. Er darf sich gern religiös organisieren, aber das muß vom Staat getrennt sein.
Kirchenaustritte sind aber ein guter Schritt, den säkularen Staat zu erreichen. Wer unbedingt weiter dem Christentum anhängen will, kann das zum einen ja auch privat tun, oder sich einer kleinen freien Gemeinde anschließen, in der es um die Religion statt um politische Macht geht.
Obwohl der Spagat sicher schwierig ist, einerseits als Christ gemäß dem Christentum diese Religion mit ihrem Absolutheitsanspruch zu praktizieren, aber andererseits für Religionsfreiheit aller zu sein. Eines von beiden wird man eh aufgeben müssen - hoffentlich den Absolutheitsanspruch der Religion.
*winks* Daelach
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Wer mehr Informationen zum Thema "Kriminalgeschichte des Christentums" *g* haben möchte, dem sei der Autor Karl Heinz Deschner ans Herz gelegt...
Das ich kein Kirchenmitglied bin, brauch ich wohl kaum zu erwähnen...
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Was sich ME auch in den einzelnen Beiträgen niederschlägt ist die Tatsache, dass der Begriff Christentum nicht mit 'an Gott glauben und in die Kirche gehen' definiert werden kann.
Ich für meinen Teil bevorzuge bei diesem Thema mit solch' Komplexität gerne folgende Unterteilung:
- Kirche als Instution
- kirchliche Interpretation der Bibel
- fundamentalen Prinzipien des christlichen Glaubens
Denn so ist es möglich, der Kirche z.B. den Zuspruch zu ihrer Rolle in der Gesellschaft oder zu einigen Umsetzungen ihrer Bibel-Interpretationen zu verweigern, ohne den christlichen Glauben an sich ablehnen oder in Frage stellen zu müssen.
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Ach nee. Ein lustiger Nazi-Vergleich mal wieder. :roll:
Also ich sehe ehrlich gesagt mal zwei, drei kleinere Unterschiede zwischen der NSDAP und der katholischen Kirche, aber kaum der Rede wert.. :lol:
Aber mal im Ernst - so man bei solch relativierenden Vergleichen, die die Verbrechen der NSDAP derart verharmlosen, noch Ernst bleiben kann: Das Problem mit den Amtskirchen sehe ich überhaupt nicht in den Organisationsstrukturen selbst, sondern im Umgang des Staates mit den Kirchen. Sprich: Ich finde es überhaupt nicht verwunderlich, dass die Kirchen die "Spielregeln" bestimmen, wenn der Staat den Kirchen z.B. die Trägerschaft vieler Einrichtungen im sozialen Bereich "überlässt". Im Gegenteil: Das ist vollkommen nachvollziehbar und rational. Wenn ich ne Autopanne habe und den ADAC rufe, dann fragen die auch zunächst mal nach meiner Mitgliedsnummer. Und wenn ich weder Mitglied bin, noch beabsichtige Mitglied zu werden wenn die Pannenhilfe kommt, dann muss ich eben sehen wie ich meine liegengebliebene Schrottkarre von der Autobahn kriege. Das ist dann keine "Erpressung", sondern rational nachvollziehbar und logisch.
Die Kirche handelt genauso. Leistungen nur für Clubmitglieder. Und Arbeitsstellen im sozialen Bereich auch nur für Clubmitglieder. Kann man denen überhaupt nicht verübeln. Parteikarriere in der SPD macht man auch nicht ohne Parteibuch, und für bekenndende McDonalds-Fans gibt es keinen Job im Bioladen. So ist das Leben.
Das Problem ist also ein gesellschaftliches. Die Gesellschaft (sowie ihre gewählten Vertreter) muss sich überlegen, ob man den sozialen Bereich den Pfaffen überlassen will oder nicht. Die Frage ist, ob der "soziale Bereich" als wichtig erachtet wird oder nicht. Ist es "wichtig", dann muss man das selbst machen. Ist es nicht "wichtig", kann man das outsourcen, an die Pfaffen oder an sonst wen.
In meinem Staatsverständnis sollte der Staat alle Bereiche, die als "wichtig" erachtet werden, selbst organisieren. Dazu zählt (bislang noch nicht in Frage gestellt) Polizei, Justiz, Bundeswehr etc.
Der "soziale Bereich" zählt nicht dazu, und das finde ich persönlich falsch.
Bei einigen Bereichen ändert sich das gerade: "Bildung" etwa.. Bildung war bis vor kurzem hoheitliche Aufgabe und wird nun mehr und mehr privatisiert. Ebenfalls privatisiert wurde der ÖPNV (Bahnverkehr) sowie die Telekommunikation. Auch das finde ich eine grundlegende Fehlentscheidung, vor dem Hintergrund dass es sich um ein öffentliches Interesse handelt. Aber das ist ein anderes Thema...
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Heilsa colourize,
beim sozialen Bereich ist es gar nicht mal so sehr mein Problem, daß die Kirchen dort dominieren, sondern daß mit STEUERGELDERN die KIRCHLICHE Trägerschaft bezahlt wird!
Und da sist auch der große Unterschied zum ADAC - der wird nämlich nicht zu 80% vom Staat, d.h. insbesondere auch von Nichtmitgliedern bezahlt. Wäre der zu 80% vom Staat bezahlt, dann fände ich es auch ein Unding, wenn er Nichtmitglieder diskriminieren würde.
Das Verhalten der Kirchen wäre schon anders zu werten, wenn sie "ihre" sozialen Einrichtungen auch von ihrem eigenen Geld bezahlen würden. Tun sie aber nicht.
*tideldum* Daelach
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ich und Kirche nennt sich auf gut deutsch der Klappstuhl ist ausgegraben
*lach*
Ich und kirche =Hass
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Ich und kirche =Hass
Echt? :shock:
Die Kirche haßt Dich?
Kannst Du das irgendwie belegen? :roll:
Lars