Schwarzes Hamburg
Schwarzes Hamburg => Archiv => Politik & Gesellschaft -Archiv- => Thema gestartet von: colourize am 15 September 2006, 10:18:47
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Angeregt durch durch den Diskussionsverlauf des Eva-Prinzip-Threads (http://www.schwarzes-hamburg.com/viewtopic.php?t=5036) wollte ich mal fragen, wie sehr sich hier im Forum die Generation Praktikum (http://www.zeit.de/2005/14/Titel_2fPraktikant_14) widerspiegelt.
Ich selbst empfinde un- oder schlecht bezahlte Praktika nach Abschluss der Ausbildungsphase (abgeschlossene Berufsausbildung oder abgeschlossenes Studium) als irgendwas zwischen überflüssig, dumm und unsolidarisch. Ich würde auch nicht ohne die entsprechende Entlohnung arbeiten. Aber vielleicht sehen das hier ja andere anders..
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Ausbildung in dualer System, dort gehörte Praktikum dazu; 2 Tage schule, 3 Tage Praktikum
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Ich selbst empfinde un- oder schlecht bezahlte Praktika nach Abschluss der Ausbildungsphase (abgeschlossene Berufsausbildung oder abgeschlossenes Studium) als irgendwas zwischen überflüssig, dumm und unsolidarisch. Ich würde auch nicht ohne die entsprechende Entlohnung arbeiten. Aber vielleicht sehen das hier ja andere anders..
Kommt immer darauf an.Wenn das Praktikum tatsächlich primär nur für die beschaffung billiger Arbeitskräfte gedacht ist, ist es natürlich überflüssig.
Wenn das Praktikum als das genutzt wird, was es eigentlich sein soll, nämlich mal für kurze Zeit in ein (neues) Tätigkeitsfeld reinzuschauen, finde ich das in Ordnung, auch wenn es unter- bzw. unbezahlt ist.
Ausbildung in dualer System, dort gehörte Praktikum dazu; 2 Tage schule, 3 Tage Praktikum
Das ist aber mit der "Generation Praktikum" nicht gemeint.
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Ich habe vor und während meines Studiums verschieden Praktika - bezahlt und unbezahlt - gemacht. War sehr hilfreich, um erstmal zu sehen, ob ich dem Job auch wirklich gewachsen bin.
Ich würde auch jederzeit wieder ein Praktikum machen, um neue Einblicke zu bekommen. Natürlich kommt es immer darauf an, wie es gestaltet wird, denn nur um zu kopieren und Kaffee zu kochen, braucht man (ich zumindest) kein Praktikum zu machen.
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kann ich irgendwie garnichts zu sagen, denn die praktikanten die wir bekommen, müssen nach dem ausbildungsplan ein jahr absolvieren und die berufsanfänger, machen es maximal ein zwei monate.
von daher ist in der seefahrt ein praktikum das was es sein soll. einarbeitungsphase oder bildungsmaßnahme.
ein freund von mir, hatt germanistik studiert und 1,5 jahre praktika gemacht in einer firma gemacht. dabei hat er sich soweit einarbeiten lassen und sich unentbehrlich gemacht, das er nicht mehr kurzfristik ersetzbar wurde und dann mit der kündigung drohte.
jetzt hat er ein festes arbeitsverhältnis.
zum anderen ist es doch wie mit allem. alle regen sich auf, aber wenn sie die wahl haben versuchen sie das beste angebot abzugeben. so funktioniert nunmal der markt.
stellt euch vor es gibt nur praktikantenplätze und keiner geht hin.
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Wenn man wirklich was lernt und sich dann auch noch für einen Berufseinstieg bessere Chancen bekommt, dann ists sogar eine gute Sache. Wenn es aber soweit ist, dass man von einem Praktikum zum nächsten kommt und ein richtiger Job in weiter Ferne ist, dann ists auich nicht mehr der Sinn der Sache.
Auf jeden Fall wird es leichter sein einen Job zu finden, wenn man durch Praktika Erfahrungen gesammelt hat. Beispiel BWLer: Es gibt wahnsinnig viele, und irgendwie muss man sich nunmal zusätlich qulifizieren. Obs nun als Werkstudent oder als Praktikant ist.
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Ich war zum Glück nie auf unbezahlte Praktika angewiesen gewesen. Während meiner Ausbildung hatte ich Phasen von Praktikas (viertel Jahr und halbes Jahr), bekam jedoch weiterhin meine Ausbildungsvergütung.
Ich denke, heutzutage läuft gewaltig etwas schief, wenn frische Uniabsolventen von einem Praktikum ins nächste geschickt werden bzw. gehen müssen, weil ihnen nichts anderes übrig bleibt, und sie bei dieser Arbeit teilweise mehr leisten als bezahlte Vollzeitkräfte. :evil: UND: Sie dann noch ihren Lebensunterhalt verdienen müssen über Nacht beim Kellnern...
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Ich hab schon verdammt viele Praktika gemacht...
- 2 wochen Schulisches...
- ein knappes jahr immer wieder verschiedene, wovon eines min 4 Wochen
dauern musste im Rahmen eines sogenannten Grundausbildungslehrganges
(1 jährige Maßnahme vom Arbeitsamt für leute die keinen Ausbildungsplatz
gefunden haben)
- 1 jahr bei iKEA im Rahmen meines Fachabis
in dem Überbrückungsjahr habe ich BAB vom Amt bekommen in dem Jahr bei IKEA eine Praktikumsvergütung von IKEA selbst... ausserdem freiwillige "dankeschönzahlungen" oder wie auch immer man das nennt...
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Den Teufel würde ich tun...
Wenn ich ohne Bezahlung arbeiten wollen würde, würde ich BWL, Sozialpädagogik, Soziologie oder Philsophie studieren.
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Den Teufel würde ich tun...
Wenn ich ohne Bezahlung arbeiten wollen würde, würde ich BWL, Sozialpädagogik, Soziologie oder Philsophie studieren.
:twisted:
genau, seemann!
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Den Teufel würde ich tun...
Wenn ich ohne Bezahlung arbeiten wollen würde, würde ich BWL, Sozialpädagogik, Soziologie oder Philsophie studieren.
Hrhr, ich hab u.a. Soziologie studiert und arbeite trotzdem nicht ohne Bezahlung. 8)
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Schließe mich Better und Katjinka uneingeschränkt an. :)
Eine Freudin von mir hat jetzt - dank des vorhergehenden Praktikums - endlich, nach fast einem Jahr "herumhangeln" eine richtige Arbeitsstelle bekommen. Ohne Praktikum wäre ihr diese verwehrt geblieben, da ihr wichtige Kenntnisse gefehlt hätten.
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Den Teufel würde ich tun...
Wenn ich ohne Bezahlung arbeiten wollen würde, würde ich BWL, Sozialpädagogik, Soziologie oder Philsophie studieren.
Hrhr, ich hab u.a. Soziologie studiert und arbeite trotzdem nicht ohne Bezahlung. 8)
Du hast also einen Abschluß in Soziologie und arbeitest als Soziologe ;)
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Den Teufel würde ich tun...
Wenn ich ohne Bezahlung arbeiten wollen würde, würde ich BWL, Sozialpädagogik, Soziologie oder Philsophie studieren.
Hrhr, ich hab u.a. Soziologie studiert und arbeite trotzdem nicht ohne Bezahlung. 8)
Du hast also einen Abschluß in Soziologie und arbeitest als Soziologe ;)
Nein.
Ich habe ein Diplom in Geographie, habe Soziologie im Nebenfach studiert, und arbeite als Geograph.
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Hab immer 2 Tage in der Woche Praktikum
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Hab immer 2 Tage in der Woche Praktikum
Aber doch vermutlich im Rahmen einer Ausbildung, etc. oder ?
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Hab immer 2 Tage in der Woche Praktikum
Aber doch vermutlich im Rahmen einer Ausbildung, etc. oder ?
Wird wohl, das hatte meine Mutter auch früher gemacht in ihrer Ausbildung... da hat das Wort "Praktikum" eine andere Bedeutung, nämlich einfach nur, daß das der praktische Teil der Ausbildung ist, aber eben kein Praktikum an sich.
Beim IT-Studium gibts das ja auch, daß man "Labor" sagt, aber man geht eben nicht ein ein klassisches "Labor", sondern in nen ganz schnöden Rechnerraum und versucht da mal praktisch was... bei uns war das glaub ich so. Ist ja auch fast sowas wie ein "Praktikum" ...im Sinne von praktischen Teil der Ausbildung.
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Ich denke auch, daß es unnötig ist, aber vor allen Dingen empfinde ich es respektlos jemandem NACH einer abgeschlossenen Ausbildung als Praktikanten in dem erlernten Tätigkeitsfeld zu beschäftigen. Früher hat man für die Probezeit einfach ein bißchen (und damit meine ich ein bißchen) weniger Geld bekommen. Das wurde vorher schon vertraglich geregelt und da wurde auch nicht großartig rumdiskutiert. Jeder Job bedeutet erstmal Einarbeitung, in der Phase trägt man wenig zum großen Verdienst der Firma bei. Das ist immer so und war früher nie ein Problem.
Ich habe lediglich zwischen Abi und Studium ein dreimonatiges Praktikum gemacht. Das war Pflicht um sich überhaupt einschreiben zu können. Dieses Praktikum war sogar bezahlt. Zwar sehr gering, aber immerhin.
Als das große "New Economy"-Sterben los ging und das Praktikum modern wurde, hatte ich bereits 5 Jahre im Beruf hinter mir, habe x Firmenchefs vor Begeisterung kollabieren sehen, daß ich ja voll super geeignet wär (nach 5 Jahren Berufserfahrung? Nein, das überrascht mich jetzt aber...) für den Praktikumsplatz (das wurde mir ganz oft erst im Vorstellungsgespräch gesagt) und habe mich strikt geweigert.
Jetzt bin ich selbständig und arbeite sogar für eine Firma, die mich mal als Praktikantin haben wollte. Die haben das noch nicht bemerkt und ich lache mir eins ins Fäustchen...
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Hab immer 2 Tage in der Woche Praktikum
Aber doch vermutlich im Rahmen einer Ausbildung, etc. oder ?
Wird wohl, das hatte meine Mutter auch früher gemacht in ihrer Ausbildung... da hat das Wort "Praktikum" eine andere Bedeutung, nämlich einfach nur, daß das der praktische Teil der Ausbildung ist, aber eben kein Praktikum an sich.
Beim IT-Studium gibts das ja auch, daß man "Labor" sagt, aber man geht eben nicht ein ein klassisches "Labor", sondern in nen ganz schnöden Rechnerraum und versucht da mal praktisch was... bei uns war das glaub ich so. Ist ja auch fast sowas wie ein "Praktikum" ...im Sinne von praktischen Teil der Ausbildung.
Ok, aber dann ist das auch wieder so ein Fall, bei dem "Generation Praktikum" nicht wirklich paßt.Hier scheinen viele gar nicht zu wissen, was damit eigentlich gemeint ist :?
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Ja dieses New Economy Dingsbums hab ich auch erlebt...
1999 mit nem Praktikum angefangen (in so ner Internetfirma, hat etwa 4 Wochen gedauert),
Dann Studium begonnen, dann wurd ich als stud. Hilfskraft angestellt, hat auch etwa 2-3 Monate gedauert, dann Festanstellung.
Dann 1. Fusion, Umzug ins schicke Bürogebäude am Hafen, 2. Fusion & erst mal den ganzen Laden gefeuert (Standpunkt HH wurde aufgelöst), wieder in ner neuen Firma angefangen, nach 3/4 Jahren pleite und jetzt seit 2001 selbständig.
Und ja, ich sehe auch immer wieder alte Kollegen bei sämtlichen Aufträgen wieder ;) Was ja auch sehr gut ist. Dann heisst es immer wieder "Ah, wir hätten da ja noch was für dich...". Es reicht oft einfach, überhaupt mal zu erscheinen ;)
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Bis jetzt sieht es ja noch nicht so aus, als wäre die "Generation Praktikum" hier im Forum stark repräsentiert.
Vielleicht ists doch nicht so schlimm, wie es in den Medien dargestellt wird..
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Bis jetzt sieht es ja noch nicht so aus, als wäre die "Generation Praktikum" hier im Forum stark repräsentiert.
Die haben keine Zeit hier auf so einen Firlefanz einzugehen. Die kämpfen jetzt schwer mit der Müdigkeit vom Kellnerjob im Praktikum. ;-)
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Hab immer 2 Tage in der Woche Praktikum
Aber doch vermutlich im Rahmen einer Ausbildung, etc. oder ?
Ja ok da hast du Recht
Aber sehe es trotzdem als Praktikum^^
-Allerdings ja während der Ausbildung
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Hab immer 2 Tage in der Woche Praktikum
Aber doch vermutlich im Rahmen einer Ausbildung, etc. oder ?
Ja ok da hast du Recht
Aber sehe es trotzdem als Praktikum^^
-Allerdings ja während der Ausbildung
Naja, ein Praktikum mag es ja auch sein, aber die Bezeichnung "Generation Praktikum" meint etwas anderes.Lies dir mal den Link zum Zeit-Artikel durch, der in dem Eingangsposting erwähnt wurde.
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Vor meiner Ausbildung habe ich ein 2wöchiges Praktikum in meiner zukünftigen Ausbildungsfirma gemacht. Die wollten wohl gucken, obs passt. Anscheinend tat es das- sie haben mich hinterher entlohnt, obwohl das nie vereinbart war. Nett!
Ein (kurzes!) Praktikum, um zu sehen, wie der Mitarbeiter in spe sich anstellt, fände ich in Ordnung. Wobei auch dort die Gefahr bestehen könnte, dass dieser sich in der Praktikumszeit ganz besonders geschickt anstellt und danach die Beine baumeln lässt. Aber: Wer das tut, sollte mal lieber gleich zu Hause bleiben.
Ich glaube, dass die vielen Praktika daher kommen, weil Viele einfach n Job wollen, wo sie wenig tun müssen und dafür gemütlich Gehalt einstreichen. Das ist zumindest meine Erfahrung aus meinen bisherigen Jobs. Es passiert extrem oft, dass das Interesse am neuen Tätigkeitsfeld viel zu schnell nachlässt.
Ich persönlich würde mich allerdings auch nicht auf so einen unbezahlten Quatsch einlassen. Es sei denn, es handelt sich um ein Praktikum bei einem namhaften Fotografen....dann zahl ich auch gern noch drauf *g*
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Dieser Artikel im Spiegel sagt zu dem Eingangs erwähnten Problem : Alles gar nicht so schlimm, da wird nur wieder von wenigen besonders laut gejammert :
http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,437129,00.html
Besonders interessant finde ich :
"Ich finde es schon problematisch, wenn der Berufseinstieg über Praktika läuft. Das kann ein Zeichen dafür sein, dass das Studium bestimmte Qualifikationen, die für den Beruf erforderlich sind, nicht mehr vermittelt. Außerdem ist es ein Hinweis darauf, dass sich Studenten während des Studiums nicht ausreichend orientieren und sich erst danach einen Überblick verschaffen müssen. Auch Berufsberater der Hochschulen berichten häufig, dass unter Studenten eine gewisse Orientierungslosigkeit herrscht."
(Sach' ich doch, alles planlose Schnarchnasen :P )
und
"Ich würde mir als Personalverantwortlicher schon überlegen, warum jemand, der nach dem Studium drei verschiedene Praktika gemacht hat, noch nicht untergekommen ist. Stimmt etwas mit den Qualifikationen nicht? Oder mit der Persönlichkeit? Da würde ich schon ins Grübeln kommen, ob der Kandidat oder die Kandidatin geeignet sind."
(Bei welchem Studenten stimmt schon die Persönlichkeit ? :P )
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Gestern habe ich eine Doku über den "Berufseinstieg" von zwei Hochschulabsolventinnen gesehen, s. hier (http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/22/0,1872,2075126,00.html). Am Ende der Sendung hatten dann beide einen supertollen (haha) Praktikumsplatz gefunden. Wie arm.
Mein Eindruck war aber auch, dass das Auftreten der beiden viel zu devot war. Ich würde die auch nicht einstellen, jedenfalls nicht in einer für Akademiker passenden Funktion (die logischer Weise eine Leitungsfunktion sein sollte). Statt rüberzubringen "Wenn sie mich einstellen sind sie ihre Probleme los" haben die sich Gedanken darüber gemacht, wie sie beim Vorstellungsgespräch richtig auf dem Stuhl sitzen und wann sie lachen sollen und wann nicht. M.E. das vollkommen falsche Herangehen.
Naja, was evt. eine Rolle spielen könnte: Dialektsprechen geht meinem Empfinden nach gar nicht, jedenfalls nicht in Führungspositionen nördlich des Weißwurstäquators. Zugegeben: Ossis sind dadurch strukturell benachteiligt. 8)
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Dialektsprechen geht meinem Empfinden nach gar nicht, jedenfalls nicht in Führungspositionen nördlich des Weißwurstäquators. Zugegeben: Ossis sind dadurch strukturell benachteiligt.
Kann unter Umständen affig und lächerlich klingen, da hast Du recht.
Aber es ist alles eine Frage der Übung, Umstellung und Anpassung.
Meine Bärliner Schnauze hört man hier oben gar nicht. In Berlin und Umgebung hingegen sehr. =)
Noch mal zur Orientierungslosigkeit nach dem langjährigen Studium:
Ick versteh och nich, wie man sich während diesa JAHRE nich orientieren kann? Fachspezifisch findet man doch eher eine Nische als als All-Rounder oder wie sieht ditte aus?
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Es sei denn, es handelt sich um ein Praktikum bei einem namhaften Fotografen....dann zahl ich auch gern noch drauf *g*
Genau solche Leute haben die Generation Praktikum erst möglich gemacht.
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Ich hab zwischen der Schule und meiner ersten Ausbildung einige Praktikas gemacht.
Und dann während der ersten Ausbildung auch noch eins von drei Monaten.