Schwarzes Hamburg

Schwarzes Hamburg => Archiv => Gedankenaustausch -Archiv- => Thema gestartet von: cloude am 08 September 2006, 16:54:22

Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: cloude am 08 September 2006, 16:54:22
...Ex-«Tagesschau»-Sprecherin Eva Herman und ihr neues Buch "Das Eva-Prinzip":

Darin fordert sie, dass sich Mütter lieber um ihre Kinder kümmern sollten, anstatt Karriere zu machen.

Darin: eine scharfe Abrechnung Hermans mit der Frauenbewegung. In ihrem Beitrag für die Zeitschrift, argumentierte die Karriere-Fernsehfrau, der Platz der Frau sei eigentlich zu Hause. Dass Frauen sich in den Führungsetagen kaum durchsetzen konnten, ist für sie kein Zustand, der zu verändern ist, sondern eine Bestätigung, dass die Talente der Frauen woanders liegen.
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.....dieses thema reizt mich bis auf's blut!!

hallo? gehts noch?

auch eine berufstätige mutter kann ihrem mann und ihren kindern ein trautes zuhause geben!

ich denke, dass eher die mütter, die zuhause glucken, weniger zufrieden mit sich selbst u. ihrem leben sind, als die, die ihrem job nachgehen u. auch mal ihren eigenen weg verwirklichen!

ich kann auch als karrierefrau MIT familie glücklich sein! oder auch andersrum:
ich kann mit familie UND job glücklich sein!

alles eine frage der organisation!

und was spricht z.b. gegen kinderkrippe, kindergarten, schule, hort?

dort werden kinder zusätzlich gebildet, betreut u. erzogen!
und sind gerade für eltern, die arbeiten gehen wollen, eine zusätzliche stütze und hilfe!
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Ali am 08 September 2006, 17:35:00
Ich habe es eher so verstanden, dass es für viele Frauen eine Belastung sei, da man in dieser Gesellschaft geradezu erwartet, dass Frauen arbeiten.

In den Medien Werden die Worte auch gerne mal so gedreht, dass sie die größtmögliche Empörung auslösen. Da ich das Buch nicht gelesen habe kann ich dazu allerdings auch nichts sagen.


Zu den "vereinsamten" Kindern: Französische Kinder werden ja immer wieder gerne als Beispiel angeführt. Die französischen Kinder auch nicht alle reihenweise gestört, obwohl sie schon sehr früh in einen Hort gegeben werden.
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Killerqueen am 08 September 2006, 19:34:31
Da das Buch eben erst erschienen ist, gehe ich mal davon aus, dass keiner hier das Ding bereits gelesen hat.

Aufgrund von aus dem Zusammenhang gerissenen Ausschnitten, die Journalisten wieder so interpretieren, wie sie es gerne hätten, bilde ich mir keine Meinung zu dem Werk! Ich schließe mich diesbezüglich Lycanthropos Beitrag an.

Noch gestern hörte ich aus Frau Hermans Mund höchstpersönlich, dass sie mit keinem Wort je behauptet hätte, dass die Frau zurück an den "Herd" gehöre.

Also: Erst mal lesen - dann aufregen (falls dann noch Grund dazu ist).

Ich werde das Ding wohl eher nicht lesen. Was interessiert mich die Meinung von irgendeinem x-beliebigen Menschen, den ich noch nicht mal selbst kenne?!
Titel: Re: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Nevyn am 08 September 2006, 19:48:42
Zitat von: "cloude"
und was spricht z.b. gegen kinderkrippe, kindergarten, schule, hort?
dort werden kinder zusätzlich gebildet, betreut u. erzogen!
und sind gerade für eltern, die arbeiten gehen wollen, eine zusätzliche stütze und hilfe!

Nun, ein Punkt wäre vielleicht, dass man nicht immer Kontrolle darüber hat, was den Kindern da vermittelt wird?

Ich bin sehr froh, dass ich so etwas wie Hort etc nicht mitmachen musste, meine Mutter hatte Zeit für mich, wann immer ich sie brauchte.
Titel: Re: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Thomas am 08 September 2006, 20:49:15
Zitat von: "Nevyn"


Ich bin sehr froh, dass ich so etwas wie Hort etc nicht mitmachen musste, meine Mutter hatte Zeit für mich, wann immer ich sie brauchte.

Ja, ich auch.Kinder bekommt man nicht, damit andere sie Erziehen, dann kann man sich das ganze gleich Sparen.

Auch ich kenne das Buch nicht, aber vieleicht würde es vielen Karriere-Frauen mal ganz gut tun, sich auf eine Sache zu konzentrieren, als vieles nur halb zu machen.

Die Sache, die Eva Hermann vermutlich zu Recht anprangert ist wohl der vermeintliche Zwang, das einige Frauen meinen, alles machen/können zu müssen.

Viele Karrieere-Frauen sind mit eh' suspekt.Ich habe bei vielen von denen immer den Eindruck, das sie das nur machen, um ihrer Umgebung zu beweisen, das sie das alles genau so toll können wie die Männer.Erinnert mich ein wenig an frühreife Mädchen, die ständig damit beschäftigt sind, allen zu zeigen wie Erwachsen sie doch schon sind.
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: schwarze Katze am 08 September 2006, 21:19:08
Mein Bruder und ich sind von einer beruftstätiger Mutter (und natürlicherweise auch berufstätigen Vater) erzogen. Wir beide gingen in Kindergarten, ich ab 6 Jahre (war als Kind sehr kränklich), mein Bruder schon ab 3 Jahre. und es hat uns keinstensfalls geschädigt, ich kann sogar sagen, ich finde es schade, dass ich so spät ins Kindergarten kam. mein Bruder kam viel leichter und lockerer mit Gleichaltrigen in Kontakt, als ich.
Und es heissst ja auch nicht, dass berufstätige Mütter sich um Kinder nich tsorgen, meine Mutter hat immer unsere Hausaufgaben überpfüft (was wir damals zum kotzen fanden :wink:), beim Abendbrot wurde viel über die Sachen, die am Tage passiert sind, geredet.

Wir waren keine Schlüsselkinder

Dazu kommt noch, dass wir sehr stolz auf unsere Mom waren, weil sie Ärztin war, das war ihrgendwie Ansporn, auch was zu erreichen. Und die Geschichten, die sie uns erzählte über ihren Studentenzeit und über ihre Arbeit ....wow, das war so interessant. Wenn sie auf Arbeit war, wühlte ich in ihren  Medizinbücher, ich war damals so um die 10, ich fand es sehr spannend, was dort stand im Gegensatz zu den technischen Büchern von meinem Dad.

Meine Mom als nur Hausfrau, nee, dass kann ich mir nicht vorstellen..übrigens kochen kann sie auch prima, im Gegensatz zu mir
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Kallisti am 09 September 2006, 08:47:39
@cloude

Hast du selbst Kind(er) und Job und Haushalt zu bewältigen - also: weißt du aus eigener Erfahrung, wovon hier die Rede ist?
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: SoylentHolger am 09 September 2006, 09:37:58
(ver)mutlich nicht - ansonsten hätte/könnte sie es nicht so geschrieben haben
:wink:
Edit: Ansonsten gebe ich Kallisti durchaus recht. Karriere und mental gesunde Kinder verträgt sich nicht.
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Lacrisa am 09 September 2006, 10:30:51
Ich glaub, ich werd das Teil mal lesen.
Ich hab Dieter Bohlen auch überstanden.

Zum Thema Kindergarten etc....

Ich komm ausm Osten.
Da war es normal, dass Kinder in die Krippe, dann in den Kindergarten, dann in die Schule (plus Nachmittags-Hort) gehen.

Ich sag gar nichts dagegen, dass es schön ist, wenn die Eltern (respektive die Mama) Zeit für das Kind hat. Aber ganz auf Kindergarten und Co. verzichten? Nicht gut. Weil: Kinder brauchen soziale Kontakte. Und Spiele. Ich seh es bei unserem Nachbarskind. Die ist knapp 4 Jahre alt und hat erst richtig sprechen gelernt, seit sie (nun knapp ein Jahr) in den Kindergarten geht. Und das, obwohl Mama den ganzen Tag zu Hause ist.

Zum Thema Karrierefrauen:
Ich stimme Thomas zu, viele Frauen verkrampfen völlig bei dem Versuch, die steile Leiter des Erfolgs hochzuklettern und verbeißen sich in dem Glauben, sie könnten das alles genauso gut wie manch ein Mann in einer Führungsposition.
Man kann das natürlich nicht pauschalisieren- aber dennoch sehe ich das irgendwie genauso. Ich persönlich erwarte von mir selbst keinesfalls, beruflich übermäßig erfolgreich zu sein. Ich kann mir vorstellen, dass die "Erfolge" als Mutter einem sowieso mehr bedeuten.

Ich glaube, man darf das Thema nicht zu eng sehen. Immerhin unterliegen wir alle (ob Mann oder Frau) den vorherrschenden Rollenklischees. Und natürlich der fiesen, bösen Evolution. Da nützen auch Frauenbewegungen nix, da müssen wir nunmal durch.
Heisst ja nicht, dass man sich dem Ganzen komplett unterwerfen muss.

Ich hab da ne tolle Idee. Wir gehen einfach alle unseren Weg, krampfen nicht so rum, hören teilweise auf unsere Eltern (denn die habens hinter sich) und leben glücklich und zufrieden. Auch ohne all die EMMAs und GQs.
Das macht alles doch nur noch viel schlimmer.

So, ich geh mal Evas Buch kaufen.
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Eisbär am 09 September 2006, 11:45:24
Reine Karriere-Frauen haben selten Kinder.

Und reine Karriere-Männer sind i.A. schlechte Väter und Ehemänner.



Wenn man Karriere und Familie unter einen Hut bekommen möchte (und das gilt für beide Geschlechter), muß man bei beiden Dingen Abstriche machen, beides sind Vollzeitbeschäftigungen. Konzentriere ich mich mehr auf die Familie, wird die Karriere leiden und umgekehrt.

Da gibt es überhaupt nichts dran herumzudeuteln.

Ich war als Kind auch im Kindergarten, halbtags. So war es üblich. Soziale Kontakte hatte ich auch genug, gab ja noch andere Kinder in der Straße.
Und da war immer jemand da für mich.

Was mich an dieser ganzen Frauenbewegungssache so aufregt, ist das sie an zwei Fronten kämpft (teilweise erfolgreich), die sich eigentlich widersprechen und so heben sich die Erfolge auf beiden Seiten gegenseitig auf.
Ich spreche von der einen Seite, die Frauen ermöglicht, Karriere zu machen (was gut ist), ihnen auch sonst traditionell männliche Tätigkeiten zuzutrauen und von der anderen Seite, in denen Werte verschobemn werden, wo die traditionell weiblichen Tugenden endlich höher eingestuft werden und männliche Unarten auch kritisiert werden.
Im Endeffekt heißt das dann: "Frauen können alles genausogut wie Männer, insbesondere scheiße sein."
Auf der einen Seite soll die Möglichkeit der Frau zur Karriere gefördert werden, auf der anderen Seite soll die Kindererziehung und die Familie als Tätigkeit aufgewertet werden.

Als moderner Mann steh ich vor dem selben Konflikt. Ich will ja auch als Vater nicht versagen, für meine Kinder da sein, ihnen zu hören, mit ihnen spielen, ihnen Werte vermitteln, die mir wichtig sind. Schaffe ich das zusammen mit der Karriere? Schwerlich.
Also sollte zumindest ein Elternteil nur noch Teilzeit arbeiten, um für die Kleinen da zu sein. Und wenn meine (irgendwann zukünftige) Frau auf die Karriere keinesfalls verzichten will, dann werde ich das eben tun.
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: cloude am 11 September 2006, 10:46:08
Zitat von: "Killerqueen"
Also: Erst mal lesen - dann aufregen (falls dann noch Grund dazu ist).


ich habe fernseh-interviews gesehen, wo die 'gute' eva persönlich aus ihrem buch gelesen hat!! das hat mir gereicht u. veranlasst mich, zu solch einer meinung!

du glaubst doch nicht im ernst, dass ich für so ein buch noch geld ausgebe!
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: cloude am 11 September 2006, 10:48:11
Zitat von: "Kallisti"
@cloude

Hast du selbst Kind(er) und Job und Haushalt zu bewältigen - also: weißt du aus eigener Erfahrung, wovon hier die Rede ist?


nein, noch nicht!

aber an meiner mutter u. meiner schwester sehe ich, dass es gut funktionieren kann!
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Killerqueen am 11 September 2006, 11:22:06
Zitat von: "cloude"
ich habe fernseh-interviews gesehen, wo die 'gute' eva persönlich aus ihrem buch gelesen hat!! das hat mir gereicht u. veranlasst mich, zu solch einer meinung!

Du hast - ganz offensichtlich - nicht den Hauch einer Ahnung, wie manipulativ Fernsehinterviews geschnitten und neu zusammengesetzt werden können.
Ich hab es selbst erlebt: Die drehen den Menschen sprichwörtlich das Wort im eigenen Mund um.
Zudem hat sie nicht das GANZE Buch vorgelesen. Schon mal darüber nachgedacht, dass aus dem Kontext gerissene Dinge nicht mehr dieselbe Bedeutung haben können?

Zitat von: "cloude"
du glaubst doch nicht im ernst, dass ich für so ein buch noch geld ausgebe!

Kauf's Dir mal besser - oder lass es Dir schenken! Denn sich unqualifiziert über irgendwas aufregen, von dem man keine Ahnung hat, ist ziemlich sinnlos.


@DeLaGuerre:
Ich habe das noch nie so gesehen, dass man immer nur einen bestimmten Punkt hat, um sich für das eine oder andere zu entscheiden. Wer stellt das denn so dar? Hab ich nie was davon mitbekommen.[/color]
Titel: Re: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: colourize am 11 September 2006, 11:22:11
Zitat von: "cloude"

hallo? gehts noch?

auch eine berufstätige mutter kann ihrem mann und ihren kindern ein trautes zuhause geben!
(...)

alles eine frage der organisation!

Schön gesagt, hrhr.
Also als Mann kann ich da nur sagen: wie frau das alles schafft, mit dem Kinderversorgen, dem mir ein trautes Zuhause geben und dem Geld zum Leben heranschafffen ist mir egal. Hauptsache ich muss nix tun, es ist für alles gesorgt und das Essen steht pünktlich auf dem Tisch.  :lol:
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Nevyn am 11 September 2006, 11:31:58
Kindergarten ist ja nichts neues, es ist halt nur die Frage, ob halb- oder ganztags!

Ich war auch halbtags im Kindergarten, aber den Rest des Tages hatte meine Mutter für mich Zeit.

Heutzutage :
Krippe/Hort
Ganztagskindergarten
Ganztagsschule

Wie sollen die Kinder da einen vernünftigen Bezug zu ihren Eltern aufbauen ?
Sollen die Erzieher da moralische Werte vermitteln?
Wer will da überprüfen, was die Kinder da in ihrer Prägephase lernen?

Denn um "Karriere" zu machen, kann man nicht halbtags arbeiten.
Und ICH habe keine Lust, meine Kinder nur Abends ins Bett zu bringen und ansonsten nicht zu sehen.
Ich werde mir (als Vater) auf jeden Fall mehr Zeit für meine Kinder nehmen und erwarte das auch von der Mutter.
Wer das anders handhaben möchte, muss sich nicht wundern, wenn das Kind einen nur mit Vornamen anspricht und keinen Kontakt sucht...
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Killerqueen am 11 September 2006, 13:08:26
"Always plan forward, cause planning backward can only bring despair."
...stand mal in einem Glückskeks. :)

Ich glaub, ich weiß jetzt, was Du meinst.

Klar kommen immer mal wieder kleine Sticheleien, so nach dem Motto "Na? Tickt bei Dir noch nicht die Uhr?" oder ähnliches, wenn man sich grade wieder voll in die "Karriere" reinkniet. Allerdings habe ich diese Sprüche noch nie wirklich ernst genommen, denn was ich letztendlich aus meinem Leben mache und wie ich es gestalte, endscheide ich. Schließlich habe ich ja nur eines. Bereut habe ich bisher nichts.

Es findet sich doch immer irgendein Weg - und wenn andere da anderes behaupten, liegt das doch nur daran, dass sie so unflexibel im Kopf sind.
Klar, diese Erkenntnis hat man natürlich als frischer Schulausscheider nicht, und da können einem Eltern, Verwandte und alle anderen Beeinflusser natürlich dann schwer zu schaffen machen.
Die Frage der Berufswahl, die vorher längst für einen geklärt war, wird plötzlich von allen Seiten inklusive einem selbst in Frage gestellt.

Aber da muss man sich dann eben wirklich entscheiden - allerdings nicht zwischen pro oder contra Familie, sondern zwischen "ich mache es mir selbst recht", indem ich meine Talente fördere oder "ich mache es den anderen recht", und bin dann irgendwann totunglücklich.
Woher sollen die anderen denn wissen, was für einen selbst am besten ist? Die kennen die Zukunft genausowenig. Und es mag ja sein, dass sie Erfahrungen haben, aber der Arbeitsmarkt hat sich die letzten Jahre/ Jahrzehnte viel zu sehr verändert, um daraus überhaupt etwas ableiten zu können.
Beispiel: Mit 17 Jahren wollte ich unbedingt Graphik-Designerin werden. Meine gesamte Verwandtschaft riet mir davon ab, weil es angeblich "brotlose Kunst" wäre. Ich habe mich daraufhin für etwas "Handfestes" entschieden (wo ich im Übrigen nach 7 Monaten aufhörte, weil ich's zu k***** fand).
Letztendlich hat sich Graphik-Design in den letzten 10 Jahren so extrem zur "brotlosen Kunst" entwickelt, dass ich mir heute vermutlich den Arsch vergolden und platinieren lassen könnte. ;)
Woher sollten die das auch wissen? Ich vermute sogar, dass die nicht mal wussten, was "Graphik design" ist... =)

Ich denke, seinen eigenen Interessen nachzugehen, ist immer die bessere Entscheidung. Alles andere gibt sich. Das Berufsleben ist heutzutage zwar unsicherer, dadurch aber auch flexibler geworden. Wer sich später noch für eine Familie entscheidet, muss doch nicht zwangsweise alles bisherige über den Haufen werfen.
Eine gute Koordination ist allerdings dann schon von Nöten, und dabei ist dann natürlich ein verständnisvoller Partner eine große Hilfe.
Ich finde Eisbärs Einstellung da absolut lobenswert!:)

Dinge, die man nicht beeinflussen kann, weil man die Zukunft nicht kennt, sollten einen nicht belasten. Es kommt sowieso anders als man denkt. ;)
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Nevyn am 11 September 2006, 16:06:54
Zitat von: "DeLaGuerre"
dass es mir nicht ermöglicht würde, trotz der ganzen Arbeit eine Familie zu ernähren - meinem Freund aber schon.

Richtig.
Weil Männer einfach besser bezahlt werden.
(ein Hoch auf das Patriachat \o/)
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: ~noise~druide~ am 11 September 2006, 18:10:46
Zitat von: "DeLaGuerre"
Zitat von: "Nevyn"
Weil Männer einfach besser bezahlt werden.


Ja, und weil sie selbst in den krassesten Jobs oft noch ein Weibchen haben, das ihnen den Rücken stärkt. Wie gern wäre ich in den letzten Jahren nach Hause gekommen und hätte ein Abendessen, eine aufgeräumte Wohnung oder auch nur ein verständnisvolles Wort vorgefunden, wie es bei meinem männlichen Kollegen der Fall war........... anstatt selbst wieder die klassische Frauen-Multi-Rolle "Geliebte-Kumpel-Mama-Hotel" erfüllen zu sollen!


mmh, falscher kerl oder werde doch lesbisch.
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Thomas am 12 September 2006, 08:46:40
Zitat von: "DeLaGuerre"

Ich habe mich in der Zeit dieser Debatte ehrlich gesagt vom Leben und von der Gesellschaft extrem verarscht gefühlt, als ich merkte, dass nach bis dato 13 Jahren Schule und 5 Jahren Studium von mir erwartet wird, meine Emotionen für eine Familie gegen diesen Teil meiner Identität aufzuwiegen, aus dem sachlichen Grund, dass es mir nicht ermöglicht würde, trotz der ganzen Arbeit eine Familie zu ernähren - meinem Freund aber schon.

Auch so ein Problem der heutigen Zeit (und der Karrierefrauen) : Früher hat Frau mit ungefähr mitte zwanzig Kinder bekommen, meist hatte sie dann schon eine Ausbildung hinter sich.Heute kommt ja kaum noch einer vor mitte/ende Zwanzig mit soetwas wie einem geregelten Beruf in Berührung, weil die Leute vorher alle meinen Abitur, Studium, freiwilliges soziales Jahr, Reisen um die Welt und weitere Selbstfindungsversuche hinter sich bringen zu müssen.Kein Wunder, das da auch kaum noch Zeit zum Kinderkriegen bleibt.
Die Maischberger hat gerade mit vierzig (!) ihr erstes Kind bekommen, auch wieder typisch Karrierefrau : Alles erreicht, und nun, um das gesellschaftliche Bild abzurunden, noch ein Kind hinterher, das kann man dann auch so schön in bunte, Bild&Co. vorzeigen.Wenn ihr Kind achtzehn ist, steht sie kurz vor dem Rentenalter.Super  :roll:
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: AntiKuschelFanatikerin am 12 September 2006, 09:28:52
Zitat von: "Thomas"
Die Maischberger hat gerade mit vierzig (!) ihr erstes Kind bekommen, auch wieder typisch Karrierefrau : ......Wenn ihr Kind achtzehn ist, steht sie kurz vor dem Rentenalter.Super  :roll:


Das meine Eltern mich erst so spät bekommen haben, hat mir jetzt nicht wirklich geschadet...   :roll:

Mit dem Alter kommt die Gelassenheit....das müsstest DU doch wissen Thomas....  :biglaugh:
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Thomas am 12 September 2006, 09:33:11
Zitat von: "AntiKuschelFanatikerin"

Das meine Eltern mich erst so spät bekommen haben, hat mir jetzt nicht wirklich geschadet...   :roll:

Naja, naja,... =)
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Thomas am 12 September 2006, 11:53:54
Zitat von: "DeLaGuerre"


Abitur? Wenn ich das knicke, damit ich später mal Zeit zum Kinderkriegen habe, muss ich mich mit ca. 16/17 dazu entscheiden.
Studium? Freiwilliges soziales Jahr? Mit ca. 19/20.
Mal ganz ehrlich: Welcher Kerl entscheidet sich in diesem Alter, keine weiteren "Selbstfindungsversuche" zu unternehmen??

Ich z.B.Ich habe meine Ausbildung direkt nach meinem Realschulabschluß begonnen, da war ich sechzehn (!).War "damals" aber keine Seltenheit.Allerdings wußte ich auch schon grob, was ich "werden" wollte, ein Gedankengang der heute scheinbar bei vielen Leute deutlich länger benötigt.Wie viele Abiturienten stehen heute mit ihrem Abitur in der Hand auf dem Schulhof und fragen sich "Und jetzt ?"

In so jungen Jahren könnte man dann auch prima noch einen weiteren "Selbstfindungsversuch" unternehmen, weil es das Alter Problemlos zuläßt.

Auch Frauen können eine Ausbildung machen, und wenn Frau diese mit ca. achtzehn Jahren beginnt, hat sie auch noch einiges an Zeit, um sich im Job auszutoben und sich in Ruhe einen Partner zu suchen.Dazu muß man aber halt wissen, was man will, und das scheint heute bei vielen Leute eine echte Seltenheit zu sein.

Standard ist doch heute : Abi bis 18/19, dann u.U. Wehr/Zivildienst, dann wird fröhlich durch die Gegend studiert bis mindestens Mitte/Ende 20, dann kommen noch div. Weltreisen auf der Suche nach neuen Eindrücken dazu, und erst dann steht Frau mit Anfang dreizig am Anfang des Arbeitsleben.Da fehlen einfach ein paar Jahre.

Zitat von: "DeLaGuerre "
Ich denke, dass wir einfach zu wenig gesellschaftliche Modelle haben, um den "späten" Müttern, Müttern im Berufsleben, Familien überhaupt gerecht zu werden. Wir leben (zum Glück) nicht mehr in einer Welt, in der Frauen nur alibimäßig durch eine Schul- und Berufsausbildung geschickt werden, um dann in erster Linie Hausarbeit zu verrichten.
Zum Beispiel muss es doch für studierte Frauen möglich sein, sich fortzupflanzen... und zwar nicht nur so, dass sie es "trotzdem" schaffen.

Wir können aber auch nicht die gesamte Gesellschaft umbauen, nur damit die moderne Frau auch mal alles ausprobieren kann.Ich sehe da nach wie vor nur zwei Möglichkeiten : Kind oder Karriere.

Entweder Frau macht Karriere und verzichtet auf Kinder oder läßt es größtenteils von anderen aufziehen.Karriere (nicht normaler Job) kostet Zeit, und Konzerncheffin in Teilzeit ist halt nicht.

Oder Frau gibt sich mit einem normaleren Job zufrieden und kümmert sich ansonsten um den Nachwuchs.

Eine weiter Möglichkeit ist natürlich, das der Mann sich um den Nachwuchs kümmert, nur da Akademikerinnen sich meistens ebenfalls solche Männer suchen, wird das schwierig.
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Thomas am 12 September 2006, 14:09:51
Zitat von: "DeLaGuerre"
Für mich hört sich das, mit Verlaub, schon ziemlich danach an, als ob Frauen entweder keine höhere Ausbildung genießen dürfen, wenn sie sich fortpflanzen wollen, oder eben "Karriere" bzw. "Selbstfindung" machen dürfen, dann aber eben keine "ganze Frau" sein können.

Es geht nicht um's "nicht dürfen", die Rahmenbedingungen sind halt so.Solange der Tag weiterhin nur 24 Stunden hat, wird man sich auf eine Sache beschränken müssen.Wie und wann willst du dich denn um deine Kinder kümmern, wenn du acht oder zehn Stunden am Tag mit deiner Karriere beschäftigt bist ? Dann müßte dein Mann sich darum kümmern.Da dein Mann aber vermutlich auch jemand mit Ambitionen zu höherem sein wird, wird's eben eng.

Zitat von: "DeLaGuerre"

Wieso ist es so viel verlangt, die Möglichkeit zu schaffen, dass beide Partner einen Teil der Kinderpflege übernehmen können, ohne dass sie arbeitslos werden?
Weil es praktisch nicht machbar ist.Akademiker beiderleih Geschlechts streben in der Regel in Führungspositionen.Dieses Position kann man aber nicht in Teilzeit ausfüllen.Man kann nun mal nicht Vormittags den Konzern oder die Niederlassung leiten und Nachmittags zu Hause sein.Selbst bei der Leitung einer Abteilung dürfte das schon schwierig werden.

Das ist Vergleichbar mit der Kriegsführung.Man kann morgens keinen Angriff starten, und der Kommandeur geht Mittags nach Hause.

Die andere Variante ist halt, das man seine Kinder morgens irgendwo abgibt und Abends für's zu Bett bringen wieder abholt, aber das kann's zumindest für mich auch nicht sein.
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Thomas am 12 September 2006, 14:40:29
Zitat von: "DeLAGuerre"
Ihnen wirft man keine übertriebene "Selbstfindung" vor, und keiner wagt mal laut zu sagen, dass sie verdammt viel Glück haben, Menschen zu finden, die ihre "Selbstfindung", "Karriere" oder auch nur finanzielle Selbständigkeit opfern, damit sie als Männer eine Familie haben können.

Naja, das stellst du aber auch sehr einseitig da.Der Mann bringt da ja schließlich auch alleine die Kohle nach Hause.In solchen Fällen davon zu reden, das er weiterhin arbeiten "darf" ist auch etwas typisch "Akademiekerisches".Für einige mag der Job ja voll und ganz Selbsverwirklichung sein, aber die meisten Leute bringen damit eher in erster Linie die Sicherung des Lebensunterhaltes in Verbindung.
Daher weiß ich nicht, ob derjenige von beiden, der weiterhin arbeiten "darf" damit auch immer automatisch der glückliche Gewinner ist.

Zitat von: "DeLaGuerre"
Vielleicht lässt er sich aber noch nicht mal mit einer guten, gleichberechtigten Partnerschaft vereinbaren.

Dazu muß man auch sagen, das "gut" nicht automatisch "gleichberechtigt" in allen Belangen sein muß.Vieleicht finden sich ja auch öfter als man denkt zwei Menschen, die sich schon vorher über die Arbeitsteilung einig werden.Wenn aber nun mal für beide die Karriere das wichtigste ist, sehe ich da schwarz, wenn man zusätzlich noch Kinder möchte.

Allerdings frage ich mich in solchen Fällen dann auch wieder, was man da eigentlich genau möchte : Wenn man nur an die Karriere denkt, hat man doch schon von seinen persönlichen Preferenzen her keine Zeit für Kinder, oder ?

Zitat von: "DeLaGuerre"
Und diese letzte Frage ist doch etwas, wofür man schon Reformgedanken entwickeln könnte - unabhängig davon, ob man nun Kinder will oder nicht!
Oh, diese Frage ist extrem abhängig von der Entscheidung für oder gegen Kinder.Ohne Kinderwunsch stellt sich das Problem nämlich normalerweise nicht, da können beide von morgens bis abends mit Elan an ihrer Karriere basteln und alles ist in Ordnung.
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Nevyn am 12 September 2006, 14:41:47
Also, ich stimme Dir da zu.
Wenn ich mir einen Großteil der heutigen Frauen angucke, dann würde ich mir wünschen, dass da tatsächlich die Männer die Erziehung der Kinder übernehmen... :lol:
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Thomas am 12 September 2006, 14:43:22
Zitat von: "Nevyn"
Wenn ich mir einen Großteil der heutigen Frauen angucke, dann würde ich mir wünschen, dass da tatsächlich die Männer die Erziehung der Kinder übernehmen... :lol:
Naja, bei diesen Frauen sind die dazugehörigen Männer vermutlich auch nicht besser  :wink:
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Killerqueen am 12 September 2006, 20:19:18
Zitat von: "Thomas"
Ich z.B.Ich habe meine Ausbildung direkt nach meinem Realschulabschluß begonnen, da war ich sechzehn (!).War "damals" aber keine Seltenheit.Allerdings wußte ich auch schon grob, was ich "werden" wollte, ein Gedankengang der heute scheinbar bei vielen Leute deutlich länger benötigt.

Willkommen in der Gegenwart, Thomas!

Heutszutage wissen vermutlich immer noch Viele, was sie werden wollen - vielleicht sogar sehr gut, nur gibt es leider, leider gar nicht so viele Ausbildungsstellen. Ja, hm, was macht man denn dann???

Wärst Du je in dieser beschissenen Lage gewesen, würdest Du nicht herablassend über Menschen reden, die ihren gewünschen oder einen ähnlichen Beruf aus nicht selbst verursachten Gründen nie erlernen können.
Ihrer Perspektiven beraubt beginnen sie dann eben, sich durchzuhangeln. So einfach wie das ja anscheinend bei Dir ZUFÄLLIG(!) war, haben und hatten es die wenigsten.
Aber darum geht es letztendlich jetzt nicht.

Zitat von: "Thomas"
Naja, das stellst du aber auch sehr einseitig da.Der Mann bringt da ja schließlich auch alleine die Kohle nach Hause.

??? Häh? Darum ging es doch gar nicht, sondern darum, dass sich ausschließlich die Frauen für ihre Selbstfindung rechtfertigen müssen, während den Männern ihr Egotrip quasi als Geburtsrecht ganz selbstverständlich zuerkannt wird.
Wäre das nicht so, würde auch nicht "der Mann das Geld nach Hause bringen", sondern "einer der Partner", egal welcher!

Warum müssen denn Männer immer erst ihren Egotrip leben?
Selbst welche, die mit 17 eine Ausbildung begonnen haben, müssen dann erst mal ordentlich feiern und sich durch die gesamte Weiberwelt vö***n, bevor sie überhaupt bereit sind, eine längerwährende Lebensgemeinschaft einzugehen, geschweige denn eine Frau bei ihrer Ausbildung zu unterstützen. Warum?

Und wenn Männer das dürfen, darf ich das als Frau genauso selbstverständlich und werde einen Dreck tun, mich dafür zu rechtfertigen!

Zum Kinder in die Welt setzten gehören immernoch zwei; und wenn der Mann ebenfalls eine Familie will, kann er doch gefälligst dieselben Opfer bringen wie die Frau.

Außerdem irrst Du Dich, wenn Du denkst, Leute studieren nur, um in die Führungsetage zu kommen.
Es gibt einfach Jobs, die kann man nicht in einer Ausbildung lernen. Und wenn man sich für einen solchen entscheidet, muss man eben das Studium und die damit verlängerte Ausbildungszeit in Kauf nehmen.
Dann gibt es noch Studiengänge, die einem anfangs als super-aussichtsreich verkauft werden, aber letztendlich hat sich die Situation zum Studienende so drastisch verschlechtert, dass man, um überhaupt noch eine Chance zu haben, gezwungen ist, noch eine Promotion dranzuhängen, obwohl man das eigentlich nie vor hatte.

Es geht hier nicht um Karrieregeilheit, sondern einfach nur darum, dass Frauen, genau wie die Männer eben auch einfach nur in IHREM Job arbeiten wollen und nicht wegen einer wie selbstverständlich von ihnen erwarteten Babypause anschließend nur noch putzen gehen können.[/color]
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Thomas am 12 September 2006, 21:24:42
Zitat von: "Killerqueen"
Zitat von: "Thomas"
Ich z.B.Ich habe meine Ausbildung direkt nach meinem Realschulabschluß begonnen, da war ich sechzehn (!).War "damals" aber keine Seltenheit.Allerdings wußte ich auch schon grob, was ich "werden" wollte, ein Gedankengang der heute scheinbar bei vielen Leute deutlich länger benötigt.

Willkommen in der Gegenwart, Thomas!

Heutszutage wissen vermutlich immer noch Viele, was sie werden wollen - vielleicht sogar sehr gut, nur gibt es leider, leider gar nicht so viele Ausbildungsstellen. Ja, hm, was macht man denn dann???

Und ? War das "damals" so dramatisch anders ? Ich rede hier von Mitte 90' und nicht von den 70'er Jahren.

Zitat von: "Killerqueen"
Wärst Du je in dieser beschissenen Lage gewesen, würdest Du nicht herablassend über Menschen reden, die ihren gewünschen oder einen ähnlichen Beruf aus nicht selbst verursachten Gründen nie erlernen können.

Wo mache ich das denn ? Und komm mir nicht immer mit den armen Leuten, die Pech hatten.Es gibt immer Ausnahmen und Einzelfälle, aber es gibt auch jede Menge Leute, die einen Ausbildungplatz bekommen, also kann das nicht nur so ein sensationelles Gottesgeschenk sein.Und nur weil das vieleicht bei dir oder Bekannten von dir nicht hingehauen hat, muß das nicht automatisch auch generell alles Scheisse sein.

Zitat von: "Killerqueen"
Ihrer Perspektiven beraubt beginnen sie dann eben, sich durchzuhangeln.

Ach ? wo sind denn hier die Leute, die studieren "mußten", weil sie keinen Ausbildungsplatz in ihrem Traumjob gefunden haben ? Haben die sich schon in diesem Tread geäußert ? DeLaGuerre gehört ja wohl nicht dazu.
Und wieso kommt man beim durchhangeln auf die Idee, erst mal zu studieren, womöglich noch etwas, was mit dem ursprünglichen Job gar nichts zu tun hatte ?

Zitat von: "Killerqueen"
So einfach wie das ja anscheinend bei Dir ZUFÄLLIG(!) war, haben und hatten es die wenigsten.

Warum Zufällig ? Klar gehört da auch Glück, aber ich mußte auch jede Menge Bewerbungen schreiben, um einen Ausbildungsplatz zu bekommen.Und auch das schaffen heute viele Leute, also zieht das mit dem einen, glücklichen Auserwählten nicht wirklich.

Zitat von: "Killerqueen"
Zitat von: "Thomas"
Naja, das stellst du aber auch sehr einseitig da.Der Mann bringt da ja schließlich auch alleine die Kohle nach Hause.

??? Häh? Darum ging es doch gar nicht, sondern darum, dass sich ausschließlich die Frauen für ihre Selbstfindung rechtfertigen müssen, während den Männern ihr Egotrip quasi als Geburtsrecht ganz selbstverständlich zuerkannt wird.
Wäre das nicht so, würde auch nicht "der Mann das Geld nach Hause bringen", sondern "einer der Partner", egal welcher!

Es ging hierbei darum, das es gerne so dargestellt wird, das derjenige Partner, welcher Arbeiten "darf" das große Los gezogen hat, weil er sich ja selbstverwirklichen darf, während der andere Partner dazu "verdammt" ist zuhause bei den Kindern zu hocken.Dabei wird immer gerne vergessen, das der Arbeitenden Partner auch acht oder zehn Stunden lang damit beschäftigt ist, Geld zu verdienen und somit den Unterhalt bestreitet.Ich weiß nicht, ob das alle immer so als den Hauptgewinn sehen.

Zitat von: "Killerqueen"
Warum müssen denn Männer immer erst ihren Egotrip leben?
Selbst welche, die mit 17 eine Ausbildung begonnen haben, müssen dann erst mal ordentlich feiern und sich durch die gesamte Weiberwelt vö***n, bevor sie überhaupt bereit sind, eine längerwährende Lebensgemeinschaft einzugehen, geschweige denn eine Frau bei ihrer Ausbildung zu unterstützen. Warum?
Und wenn Männer das dürfen, darf ich das als Frau genauso selbstverständlich und werde einen Dreck tun, mich dafür zu rechtfertigen!
Und ? Das kann die Frau, die mit siebzehn ihre Ausbildung beginnt doch genau so machen, ist dann doch noch genug Zeit für da.Wer behauptet, das das Austoben nur ein Privileg der Männer wäre ?

Zitat von: "Killerqueen"
Zum Kinder in die Welt setzten gehören immernoch zwei; und wenn der Mann ebenfalls eine Familie will, kann er doch gefälligst dieselben Opfer bringen wie die Frau.

Klar könnte er.Nur sind gerade Akademiker, die ja bekanntlich nach höherem streben, meist beide nicht bereit, etwas kürzer zu treten.Und das ist das Problem.

Zitat von: "Killerqueen"
Außerdem irrst Du Dich, wenn Du denkst, Leute studieren nur, um in die Führungsetage zu kommen.
Es gibt einfach Jobs, die kann man nicht in einer Ausbildung lernen. Und wenn man sich für einen solchen entscheidet, muss man eben das Studium und die damit verlängerte Ausbildungszeit in Kauf nehmen.

Nenn' es Führungsetage oder anders, jedenfallst studieren die wenigstens, damit sie danach einen bequemen, ruhigen Job haben, den man auch gerne mal in einer Halbtagsstelle macht.Wer sowas will, kann sich das Studium sparen.

Zitat von: "Killerqueen"
Dann gibt es noch Studiengänge, die einem anfangs als super-aussichtsreich verkauft werden, aber letztendlich hat sich die Situation zum Studienende so drastisch verschlechtert, dass man, um überhaupt noch eine Chance zu haben, gezwungen ist, noch eine Promotion dranzuhängen, obwohl man das eigentlich nie vor hatte.

Ich kann mir kaum vorstellen, das sich der Markt innerhalb einiger Jahre (solange sollte ein Studium normalerweise dauern) so dramatisch ändert.Wenn heute Ingenieure dringend gesucht werden, wird das in fünf Jahren nicht komplett anders aussehen.Wenn man natürlich, warum auch immer, sein halbes Leben mit dem Studieren verbringt, mag das anders sein, aber daran trägt man dann ja auch eine gehörige Mitschuld.

Zitat von: "Killerqueen"
Es geht hier nicht um Karrieregeilheit, sondern einfach nur darum, dass Frauen, genau wie die Männer eben auch einfach nur in IHREM Job arbeiten wollen und nicht wegen einer wie selbstverständlich von ihnen erwarteten Babypause anschließend nur noch putzen gehen können.[/color]
Doch, ging es bei der Geschichte mit DeLaGuerre.Auch allgemein.Bei Frauen, die einen normalen Job ausüben sollte es in der Regel nicht so das Problem sein, diesen Job halbtags zu machen oder auch mal für ein-zwei Jahre auszusetzen.Welche Sekretärin, Verkäuferin, Buchhalterin, Chemielaborantin kann das nicht ? Das Problem stellt sich doch überhaupt nur bei leitenden Angestellten oder sonstwie superwichtigen Leuten.
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: DarkAngel am 12 September 2006, 22:16:56
Meiner Meinung nach ist es völlig schwachsinnig zu behaupten, die Frau bleibt zu Hause und der Mann geht arbeiten.
Es ist eine organisatorische Frage.
Was spricht gegen Kinderkrippen, Kindergärten und Horts?
Bei mir lief es eigentlich (bis so ca. meinem 12 Lebensjahr) so ab, das ich nach er Schule in einem Hort wahr, und dann gegen 17:00-17:30h abgeholt worden bin. Geschadet hat es mir nicht, ganz im Gegenteil will ich mal einfach so behaupten.
Denn so hat das Kind (neben Schule) auf jedenfall schon einmal soziale Kontakte. Das ist alle male besser, als den ganzen Nachmittag vor dem Fernsehr zu hocken.
Wenn ich mir heute, (wo ich älter bin) die Familien von Arbeitslosen angucke, dann bin ich froh, das meine Eltern überdurchschnittlich gut verdient haben. Geldsorgen hatten wir jedenfalls keine.Und ich habe auch im nachhinein nicht das Gefühl, das meine Eltern mich irgendwie vernachlässigt haben. Und auch ein Familienleben gab es, das spielte sich dann am WE und den Ferien ab.
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Killerqueen am 12 September 2006, 22:32:47
Zitat von: "Thomas"
Und ? War das "damals" so dramatisch anders ? Ich rede hier von Mitte 90' und nicht von den 70'er Jahren.

Oh ja! Das war es!! In den 90ern bekam man noch Ausbildungsstellen. Und die Chancen auf den gewünschten Beruf waren damit wesentlich höher.

Zitat von: "Thomas"
Es gibt immer Ausnahmen und Einzelfälle, aber es gibt auch jede Menge Leute, die einen Ausbildungplatz bekommen, also kann das nicht nur so ein sensationelles Gottesgeschenk sein.

Natürlich bekommen Leute auch Ausbildungslätze - aber heutzutage nur noch höchst selten einen in dem Beruf, den man wirklich machen möchte. Die dauernde Unzufriedenheit führt dann eben dazu, dass man letztendlich doch noch "höher hinaus" möchte.
Du bist Dir Deines Glückes tatsächlich nicht bewusst, oder? Und das hat zwar auch, aber nicht nur mit meinen persönlichen Erfahrungen zu tun, sondern ist einfach nur die Realität.
Es ist nicht "alles Scheisse", aber es gibt nunmal weniger Ausbildungsstellen als noch vor 10-15 Jahren.

Zitat
Ach ? wo sind denn hier die Leute, die studieren "mußten", weil sie keinen Ausbildungsplatz in ihrem Traumjob gefunden haben ? Haben die sich schon in diesem Tread geäußert ? DeLaGuerre gehört ja wohl nicht dazu.

Weißt Du das so genau? Weißt Du denn so genau, warum sie promovierte?
Die Leute, denen es so erging, haben sich hier natürlich nicht geäußert, weil es offtopic ist.

Zitat
Und wieso kommt man beim durchhangeln auf die Idee, erst mal zu studieren, womöglich noch etwas, was mit dem ursprünglichen Job gar nichts zu tun hatte ?

Weil man womöglich bei der "Hangelei" ganz neue Talente in sich entdeckt?

Was wäre denn Deine Alternative gewesen, wenn Du Deine Ausbildungsstelle nicht bekommen hättest? Ein Jahr warten bis wieder ein neues Lehrjahr beginnt? ;)

Zitat
Es ging hierbei darum, das es gerne so dargestellt wird, das derjenige Partner, welcher Arbeiten "darf" das große Los gezogen hat, weil er sich ja selbstverwirklichen darf, während der andere Partner dazu "verdammt" ist zuhause bei den Kindern zu hocken.Dabei wird immer gerne vergessen, das der Arbeitenden Partner auch acht oder zehn Stunden lang damit beschäftigt ist, Geld zu verdienen und somit den Unterhalt bestreitet.Ich weiß nicht, ob das alle immer so als den Hauptgewinn sehen.

Ach? Deine Arbeit empfindest Du als Belastung? Dann bleib doch bei den Kindern zuhause, wenn's so weit ist... :twisted:

Zitat
Und ? Das kann die Frau, die mit siebzehn ihre Ausbildung beginnt doch genau so machen, ist dann doch noch genug Zeit für da.Wer behauptet, das das Austoben nur ein Privileg der Männer wäre ?

Natürlich kann sie; aber es wird von ihr eine Rechtfertigung verlangt - und irgendwann heisst es dann wieder: "WAS? Mit 35 Jahren das erste Kind? Das arme Kind!". Das ist nicht fair!
Muss denn jedes Kind eine halbjugendliche Mutter haben?

Zitat
Klar könnte er.Nur sind gerade Akademiker, die ja bekanntlich nach höherem streben, meist beide nicht bereit, etwas kürzer zu treten.Und das ist das Problem.
(...)
Nenn' es Führungsetage oder anders, jedenfallst studieren die wenigstens, damit sie danach einen bequemen, ruhigen Job haben,(...)

Das ist doch absoluter Blödsinn!
Als Akademiker strebt man lediglich - genau wie jeder andere - nach dem Beruf, der einem entspricht und der entsprechenden Bezahlung, da man als Akademiker meist eine größere Verantwortung zu tragen hat; ob man das will oder nicht.
Warum setzt Du Akademiker immer mit karrieregeil und faul gleich? Neidisch, weil die sie Dich alle überholen? =)

Ich kenne eigentlich niemanden, der studiert oder studierte, um danach einen bequemen Job zu haben.
Und ich kenne auch keinen, der danach einen bequemen Job bekommen hat, es sei denn, er hat den Job eines gewöhnlichen Sachbearbeiters übernommen.
Manchmal glaube ich wirklich, Du denkst, ein Diplom/ Staatsexamen etc. bekommt man für faules Herumhängen geschenkt. :D

Zitat
Ich kann mir kaum vorstellen, das sich der Markt innerhalb einiger Jahre (solange sollte ein Studium normalerweise dauern) so dramatisch ändert.

Na, dann frag mal die Chemiker, Biologen, soweit ich weiß auch Psychologen, dann kannst Du mal sehen, wie rasant sich sowas ändern kann.

Aber das ist alles ziemlich off topic.

Zitat
Doch, ging es bei der Geschichte mit DeLaGuerre.Auch allgemein.Bei Frauen, die einen normalen Job ausüben sollte es in der Regel nicht so das Problem sein, diesen Job halbtags zu machen oder auch mal für ein-zwei Jahre auszusetzen.Welche Sekretärin, Verkäuferin, Buchhalterin, Chemielaborantin kann das nicht ? Das Problem stellt sich doch überhaupt nur bei leitenden Angestellten oder sonstwie superwichtigen Leuten.

Dann kann das doch der Mann auch machen, wenn das alles so gar kein Problem darstellt. Jeder eine halbe Stelle = eine ganze! Aber nein - der Mann muss Ganztags arbeiten, weil das bei Männern halt so üblich ist.
Ich glaube nicht, das jeder Mann so wichtig ist, dass seine Stelle nicht auch halbtags besetzt werden könnte. Und die karrieregeilen können sich dann ja Weiber suchen, die gerne das Hausmütterchen spielen.

Der wahre Grund, warum viele Männer für Kinder keine Abstriche im Job machen wollen, ist meiner Meinung nach, dass sie es nervlich gar nicht verkraften würden, den ganzen Tag diese mal quengelnden, manchmal schreienden und zu jeder Zeit aufmerksamkeitsintensiven Menschen von frühmorgens bis spätabends zu ertragen, nebenbei den Haushalt zu schmeißen und für den abends heimkehrenden Partner noch all das erledigen, was der nicht schafft, weil er ja sooooo beschäftigt ist. ER geht viel lieber um 7 Uhr aus dem Haus, sitzt dort seine 7,5 Stunden + 1 Std. Mittagspause ab, ob er nun effektiv arbeitet oder nicht, und kann dann zuhause faul auf den Couch hängen und sagen "Ooooh, ich bin ja so geschafft von der Arbeit".

...Und diese Theorie hat mir vor 3 Wochen ein Kollege bestätigt, indem er beim Essen meinte: "Ich könnte niemals zu Hause bleiben. Mir reichen ja schon die 2 Stunden am Abend mit den Kindern."[/color]
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Thomas am 13 September 2006, 08:42:33
Zitat von: "Killerqueen"
Zitat von: "Thomas"
Und ? War das "damals" so dramatisch anders ? Ich rede hier von Mitte 90' und nicht von den 70'er Jahren.

Oh ja! Das war es!! In den 90ern bekam man noch Ausbildungsstellen. Und die Chancen auf den gewünschten Beruf waren damit wesentlich höher.

Das halte ich mal Pauschal für Blödsinn.Die Situation hat sich in den letzten zehn Jahren nicht dermaßen geändert.

Zitat von: "Killerqueen"

Du bist Dir Deines Glückes tatsächlich nicht bewusst, oder? Und das hat zwar auch, aber nicht nur mit meinen persönlichen Erfahrungen zu tun, sondern ist einfach nur die Realität.
Es ist nicht "alles Scheisse", aber es gibt nunmal weniger Ausbildungsstellen als noch vor 10-15 Jahren.

Welches Glückes ? Hör doch mal auf, soetwas immer nur mit Glück zu erklären.Ich koche auch nur mit Wasser, und ich konnte diese "Glück" mehrfach wiederholen, da ich nach der Ausbildung auch mehrfach Arbeitslos war und innerhalb einiger Monate wieder einen passenden Job gefunden habe.Und ich koche auch nur mit Wasser und meine Zeugnisse waren auch nur durchschnittlich.Und wenn ich als kleiner, durchschnittlicher Facharbeiter das hinbekomme, dann sollten das andere Leute wohl auch schaffen können.Natürlich gehört dazu auch ein wenig Glück, aber das habe ich nicht für mich alleine gepachtet.

Kann es sein, das du persönliche schlechte Erfahrungen, auch aus dem persönlichen Umfeld, gerne auf die Gesamtheit ausdehnst ? Es ist nun mal nicht so, das nur einige von Gott auserwählte einen Ausbildungsplatz bekommen und der Rest Pech gehabt hat.

Zitat von: "Killerqueen"
Zitat
Ach ? wo sind denn hier die Leute, die studieren "mußten", weil sie keinen Ausbildungsplatz in ihrem Traumjob gefunden haben ? Haben die sich schon in diesem Tread geäußert ? DeLaGuerre gehört ja wohl nicht dazu.

Weißt Du das so genau? Weißt Du denn so genau, warum sie promovierte?
Die Leute, denen es so erging, haben sich hier natürlich nicht geäußert, weil es offtopic ist.

Weißt du das Gegenteil ?

Zitat von: "Killertqueen"
Zitat
Und wieso kommt man beim durchhangeln auf die Idee, erst mal zu studieren, womöglich noch etwas, was mit dem ursprünglichen Job gar nichts zu tun hatte ?

Weil man womöglich bei der "Hangelei" ganz neue Talente in sich entdeckt?

Was wäre denn Deine Alternative gewesen, wenn Du Deine Ausbildungsstelle nicht bekommen hättest? Ein Jahr warten bis wieder ein neues Lehrjahr beginnt? ;)

Meine Alternative wäre, weitere Ausbildungsberufe in Betracht zu ziehen und weitere Bewerbungen zu schreiben.

Zitat von: "Killerqueen"
Ach? Deine Arbeit empfindest Du als Belastung? Dann bleib doch bei den Kindern zuhause, wenn's so weit ist... :twisted:
Wenn ich eine Frau haben sollte, die in der Lage ist, das finanzielle in meinem Sinne ohne meine Mithilfe geregelt zu bekommen, werde ich durchaus darüber nachdenken.Ich gehöre, obwohl mein Job an sich ganz nett ist, nicht zu denen die schreien :"Juhu, ich darf acht Stunden pro Tag fünf mal in der Woche Arbeiten&Geld verdienen gehen".Wie gesagt, an sich mag ich meinen Job, aber ich führe nicht jeden Tag Freudentänze auf, weil ich von morgens bis abends arbeiten gehen "darf".

Zitat von: "Killerqueen"
Zitat
Und ? Das kann die Frau, die mit siebzehn ihre Ausbildung beginnt doch genau so machen, ist dann doch noch genug Zeit für da.Wer behauptet, das das Austoben nur ein Privileg der Männer wäre ?

Natürlich kann sie; aber es wird von ihr eine Rechtfertigung verlangt - und irgendwann heisst es dann wieder: "WAS? Mit 35 Jahren das erste Kind? Das arme Kind!". Das ist nicht fair!
Muss denn jedes Kind eine halbjugendliche Mutter haben?
Also ich persönlich würde mitte dreizig gerade noch als akzeptabel empfinden.Außerdem weiß ich nicht, wieso man erst mit fünfunddreizig so weit ist, wenn man mit siebzehn die Ausbildung beginnt.Wenn man alles in allem zehn Jahre für's "austoben" bereitstellt, könnte man auch mit siebenundzwanzig an's Kinderkriegen denken.

Zitat von: "Killerqueen"
Zitat
Klar könnte er.Nur sind gerade Akademiker, die ja bekanntlich nach höherem streben, meist beide nicht bereit, etwas kürzer zu treten.Und das ist das Problem.
(...)
Nenn' es Führungsetage oder anders, jedenfallst studieren die wenigstens, damit sie danach einen bequemen, ruhigen Job haben,(...)

Das ist doch absoluter Blödsinn!
Als Akademiker strebt man lediglich - genau wie jeder andere - nach dem Beruf, der einem entspricht und der entsprechenden Bezahlung, da man als Akademiker meist eine größere Verantwortung zu tragen hat; ob man das will oder nicht.
Aber das ist doch genau das gleiche -> höhere Verantwortung tragen.Und wenn man einen Job mit höherer Verantwortung ausübt, kann man eben meist nicht um zwölf nach Hause gehen.

Zitat von: "Killerqueen"
Warum setzt Du Akademiker immer mit karrieregeil und faul gleich? Neidisch, weil die sie Dich alle überholen? =)

Klar, vor allem die Akademiker in diesem Forum.Ich wollte immer schon mal wissen, wie es ist, wen man ständig unter Geldmangel, Zukunftsangst und Sinnkriesen leidet =)

Zitat von: "Killerqueen"
Ich kenne eigentlich niemanden, der studiert oder studierte, um danach einen bequemen Job zu haben.
Und ich kenne auch keinen, der danach einen bequemen Job bekommen hat, es sei denn, er hat den Job eines gewöhnlichen Sachbearbeiters übernommen.
Aber genau das habe ich doch gesagt  :oehm:

Zitat von: "Killerqueen"
Manchmal glaube ich wirklich, Du denkst, ein Diplom/ Staatsexamen etc. bekommt man für faules Herumhängen geschenkt. :D

Wenn ich mir anschaue, wie aktiv manche Studenten auf Partys sind, kann man durchaus diesen Eindruck bekommen.Es geht aber in solchen Fällen auch mehr um die, die einfach nur studierenderweise rumhängen, die kommen ja meist nie zu einem Diplom ö.ä.Aber das ist ein anderes Thema.

Zitat von: "Killerqueen"
Zitat
Ich kann mir kaum vorstellen, das sich der Markt innerhalb einiger Jahre (solange sollte ein Studium normalerweise dauern) so dramatisch ändert.

Na, dann frag mal die Chemiker, Biologen, soweit ich weiß auch Psychologen, dann kannst Du mal sehen, wie rasant sich sowas ändern kann.
Also für Psychologen dürfte der Märkt heute wie gestern beschissen sein, dafür muß man nicht hellsehen können.Welche Zukunftschancen man den anderen versprochen hat, kann ich nicht nachvollziehen, aber Chemielaboranten sehe ich in meinem Alltag ziemlich viele arbeiten, und das meiste davon junges Volk, das noch nicht lange dabei sein dürfte.

Zitat von: "Killerqueen"

Dann kann das doch der Mann auch machen, wenn das alles so gar kein Problem darstellt. Jeder eine halbe Stelle = eine ganze! Aber nein - der Mann muss Ganztags arbeiten, weil das bei Männern halt so üblich ist.
Ich glaube nicht, das jeder Mann so wichtig ist, dass seine Stelle nicht auch halbtags besetzt werden könnte. Und die karrieregeilen können sich dann ja Weiber suchen, die gerne das Hausmütterchen spielen.

Klar, wenn die Sekretärin und der Sachbearbeiter zusammen sind, würde das sicherlich gehen.Aber wir sprachen hier ja von den Karrieretussis, und die suchen sich nun mal ähnlich veranlagte Männer, somit stellt sich bei beiden wieder das Problem mit dem verantwortungsvollen Job, der sich nicht halbtags erledigen läßt.

Zitat von: "Killerqueen"
Der wahre Grund, warum viele Männer für Kinder keine Abstriche im Job machen wollen, ist meiner Meinung nach, dass sie es nervlich gar nicht verkraften würden, den ganzen Tag diese mal quengelnden, manchmal schreienden und zu jeder Zeit aufmerksamkeitsintensiven Menschen von frühmorgens bis spätabends zu ertragen, nebenbei den Haushalt zu schmeißen und für den abends heimkehrenden Partner noch all das erledigen, was der nicht schafft, weil er ja sooooo beschäftigt ist. ER geht viel lieber um 7 Uhr aus dem Haus, sitzt dort seine 7,5 Stunden + 1 Std. Mittagspause ab, ob er nun effektiv arbeitet oder nicht, und kann dann zuhause faul auf den Couch hängen und sagen "Ooooh, ich bin ja so geschafft von der Arbeit".

...Und diese Theorie hat mir vor 3 Wochen ein Kollege bestätigt, indem er beim Essen meinte: "Ich könnte niemals zu Hause bleiben. Mir reichen ja schon die 2 Stunden am Abend mit den Kindern."[/color]

Da unterstellst du ja schon wieder, das der Job immer der angenehme, ruhige Part sein muß, während man sich zuhause abrackern würde.Das muß nicht immer so sein.Ich selber konnte durch meine damalige Freundin, die ein KIind von ca. zwei Jahren hatte selber Vater "spielen", weil ich zu der Zeit Arbeitslos war.Zwar war ich in der Tat selten ganz allein mit dem kleinen, aber es ist lange nicht so schlimm, wie du das hier darstellst, es macht eigentlich Spass.
Voraussetzung ist natürlich, das man das mit den Kindern auch wirklich will.Denn wenn irgendwelche auf Job gepolten Typen, (egal ob M oder W) das um die Kinder kümmern nur als den Biss in den sauren Apfel sehen, wird das sowieso alles nichts.Daher versteh ich deinen Kollegen auch nicht.Waren die Kinder ein Unfall oder wie kommt er zu dieser Ansicht ? Was hat er denn gedacht, wie kleine Kinder sind ? Scheint wohl auch einer von diesen "Kinder am besten morgens abgeben und Abens in's Bett bringen, und gut"-Typen zu sein.Da frage ich mich immer, warum sich solche Leute überhaupt Kinder anschaffen  :?
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Killerqueen am 13 September 2006, 10:03:18
Zitat von: "Thomas"
Kann es sein, das du persönliche schlechte Erfahrungen, auch aus dem persönlichen Umfeld, gerne auf die Gesamtheit ausdehnst ?

Nein. So schlecht sind meine Erfahrungen da nämlich gar nicht. Irgend einen Job findet man natürlich immer. Die Frage ist nur, ist es dann auch der, den man wirklich machen möchte.
Vermutlich unterscheiden wir uns diesbezüglich einfach in den Erwartungen. Klar muss man flexibel sein und auch mal Dinge tun, die man vielleicht vorher nicht für gut befunden hätte; aber man kann sich ja arrangieren.
Nur ging es ja um das Finden einer Ausbildungsstelle und nicht irgendeines x-beliebigen Jobs NACH der Ausbildung. Und da sollte sich die Streuung dann doch in einem gewissen Rahmen halten; denn z. B. Optiker zu werden, obwohl man Brillen hasst, ist doch auch nicht grade eine gute Vorraussetzung.

Zitat
Wenn ich eine Frau haben sollte, die in der Lage ist, das finanzielle in meinem Sinne ohne meine Mithilfe geregelt zu bekommen, werde ich durchaus darüber nachdenken.Ich gehöre, obwohl mein Job an sich ganz nett ist, nicht zu denen die schreien :"Juhu, ich darf acht Stunden pro Tag fünf mal in der Woche Arbeiten&Geld verdienen gehen".Wie gesagt, an sich mag ich meinen Job, aber ich führe nicht jeden Tag Freudentänze auf, weil ich von morgens bis abends arbeiten gehen "darf".

Na dann reden wir ja weniger aneinander vorbei als ich dachte. :D

Zitat
Außerdem weiß ich nicht, wieso man erst mit fünfunddreizig so weit ist, wenn man mit siebzehn die Ausbildung beginnt.Wenn man alles in allem zehn Jahre für's "austoben" bereitstellt, könnte man auch mit siebenundzwanzig an's Kinderkriegen denken.

Natürlich; gibt ja auch genug Frauen, die das machen. Aber es gibt eben auch welche, die dann doch noch gerne etwas mehr erwarten, ohne dabei explizit karrieregeil zu sein, sondern einfach nicht wollen, dass ihr Hirn einrostet. Und wenn man zu dem Zeitpunkt noch keinen geeigneten Partner zur Fortpflanzung gefunden hat, bietet es sich doch an. ;)

Zitat
Aber das ist doch genau das gleiche -> höhere Verantwortung tragen.Und wenn man einen Job mit höherer Verantwortung ausübt, kann man eben meist nicht um zwölf nach Hause gehen.

Nein, das ist nicht dasselbe. Höhere Verantwortung heißt nicht immer gleich Führungsetage und auch nicht mehr arbeiten - das tun wirklich nur die karrieregeilen und die Chefs.
Mehr Verantwotung kann auch nur heißen, dass man für gewisse Projekte eben den Hals hinhält, während ein niedrigerer Angestellter immer einen höhergestellten vorschieben kann.

Zitat
Zitat von: "Killerqueen"
Ich kenne eigentlich niemanden, der studiert oder studierte, um danach einen bequemen Job zu haben.
Und ich kenne auch keinen, der danach einen bequemen Job bekommen hat, es sei denn, er hat den Job eines gewöhnlichen Sachbearbeiters übernommen.
Aber genau das habe ich doch gesagt  :oehm:

Oh, dann habe ich das aufgrund eines Tipfehlers fehlinterpretiert. Tja, was so ein "s" zuviel alles verundeutlichen kann.

Und ...äh... ein Chemiker ist übrigens kein Chemielaborant... Nur mal so nebenbei. :lol:

Aber lass uns mal das Thema "Ausbildung und Arbeitsleben im Allgemeinen" abschließen, denn erstens haben wir beide ohnehin viel zu unterschiedliche Ansichten diesbezüglich, um auf irgend einen grünen Zweig zu kommen. Das ist okay, aber es gehört einfach  nicht in diesen Thread. Wir können ja mal einen dazu eröffnen. ;)

Jetzt wieder zu Thema:

Zitat
Klar, wenn die Sekretärin und der Sachbearbeiter zusammen sind, würde das sicherlich gehen.Aber wir sprachen hier ja von den Karrieretussis, (...)

Ich nicht. Ich sprach nur von Frauen, die einfach nur ihren Job gut machen wollen und manchmal dauert das eben.

Zitat
Da unterstellst du ja schon wieder, das der Job immer der angenehme, ruhige Part sein muß, während man sich zuhause abrackern würde.

Naja, finde ich halt schon. Aber da haben wir eben eine unterschiedliche Auffassung von "angenehm".
Ich finde es persönlich angenehmer, wenn ich nach meiner Arbeitszeit nicht mehr an die Sache denken muss und quasi dann frei davon habe bis zum nächsten Tag.
Ich empfand meine Praktika während des Studium immer als "Urlaub", weil man halt nur seine 40 Std in der Woche abreißt, nach Hause geht und nichts mehr tun muss, während man im Studium niemals den Kopf frei hat (es sei denn man akzeptiert eine lange Studiendauer) ;).
Von Kindern hat man auch nie frei. Und dadurch, dass man sich ja den ganzen Tag am "Arbeitsort", dem Haushalt, aufhält, sieht man immer wieder etwas, was man noch tun muss und kann nie ganz abschalten.

Dein Beispiel mit dem Leih-Kind finde ich ja niedlich, aber es ist eben nicht wirklich das eigene Kind. Solange man die Verantwortung wieder abgeben kann, sind Kinder immer toll und einfach.
Hast Du denn damals dann auch den Haushalt geführt, sprich gewaschen, gekocht, geputzt, etc. so dass Deine Freundin sich in Ruhe entspannen konnte?

Zitat
Daher versteh ich deinen Kollegen auch nicht.Waren die Kinder ein Unfall oder wie kommt er zu dieser Ansicht ? Was hat er denn gedacht, wie kleine Kinder sind ? Scheint wohl auch einer von diesen "Kinder am besten morgens abgeben und Abens in's Bett bringen, und gut"-Typen zu sein.Da frage ich mich immer, warum sich solche Leute überhaupt Kinder anschaffen  :?

Bis er mir das erzählte, fand ich ihn eigentlich immer ganz nett; aber suspekt war er mir immer schon.
Stell Dir das mal vor, Du sitzt da am Tisch, man plaudert so vor sich hin und dann erzählt der sowas! Mir muss vor Schreck das Gesicht in den Salat gefallen sein!
Danach dachte ich dann: Ein Glück hab ich mit dem nicht viel zu tun. Vorne herum der sanfte nette Kerl von nebenan und hintenrum pfui. So ne falsche Schlange![/color]
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Thomas am 13 September 2006, 10:27:24
Zitat von: "Killerqueen"

Mehr Verantwotung kann auch nur heißen, dass man für gewisse Projekte eben den Hals hinhält, während ein niedrigerer Angestellter immer einen höhergestellten vorschieben kann.

Du missverstehst mich da scheinbar : Es geht um die Intensität, um die Anwesenheit in dem Job : Egal, ob du eine Abteilung leitest, deinen Kopf für ein Projekt hinhälst oder sonstwie eine verantwortungvollen Posten hast : Alle diesen Umständen ist gemein, das man sie eben meist nicht in Teilzeit erledigen kann, und genau darin liegt das Problem.

Zitat von: "Killerqueen"
Zitat von: "Thomas"
Klar, wenn die Sekretärin und der Sachbearbeiter zusammen sind, würde das sicherlich gehen.Aber wir sprachen hier ja von den Karrieretussis, (...)

Ich nicht. Ich sprach nur von Frauen, die einfach nur ihren Job gut machen wollen und manchmal dauert das eben.

Naja, wenn es eben nicht so verantwortungsvolle Posten sind und Mann/Frau nicht verbissen an der Karriere werkelt, sehe ich auch nicht so die Probleme, das einer von beiden oder sogar beide in Teilzeit arbeiten, wobei das natürlich auch immer auf die einzelnen Jobumstände ankommt.

Zitat von: "Killerqueen"
Zitat von: "Thomas"
Da unterstellst du ja schon wieder, das der Job immer der angenehme, ruhige Part sein muß, während man sich zuhause abrackern würde.

Naja, finde ich halt schon. Aber da haben wir eben eine unterschiedliche Auffassung von "angenehm".
Ich finde es persönlich angenehmer, wenn ich nach meiner Arbeitszeit nicht mehr an die Sache denken muss und quasi dann frei davon habe bis zum nächsten Tag.
Ich empfand meine Praktika während des Studium immer als "Urlaub", weil man halt nur seine 40 Std in der Woche abreißt, nach Hause geht und nichts mehr tun muss, während man im Studium niemals den Kopf frei hat (es sei denn man akzeptiert eine lange Studiendauer) ;).
Von Kindern hat man auch nie frei. Und dadurch, dass man sich ja den ganzen Tag am "Arbeitsort", dem Haushalt, aufhält, sieht man immer wieder etwas, was man noch tun muss und kann nie ganz abschalten.

Hm, dann sehe wir das wohl ziemlich unterschiedlich.Also ich weiß zwar, das Kinder auch stressen könne, aber es ist für mich insgesamt wesentlich überschaubarer und leichter zu handeln, als der Arbeitsalltag,  was jetzt nicht heißen soll, das ich den nicht auf die Reihe kriegen würde, aber Arbeit bedeute für mich persönlich mehr Anstrengung als Kinder zu betreuen.Mit Kindern kann man sich nämlich auch mal einfach zwei Stunden in den Garten setzten und sie spielen lassen, oder in's Schwimmbad gehen, Einkaufen fahren, etc.Letzendlich kann man im gewissen Rahmen machen, was man möchte und muß nicht permanent komplizierte technische Probleme lösen.

(Wobei "Praktikum" und mehr oder weniger verantwortungsvoller Arbeitsalltag sich auch unterscheiden können)

Zitat von: "Killerqueen"
Dein Beispiel mit dem Leih-Kind finde ich ja niedlich, aber es ist eben nicht wirklich das eigene Kind. Solange man die Verantwortung wieder abgeben kann, sind Kinder immer toll und einfach.
Hast Du denn damals dann auch den Haushalt geführt, sprich gewaschen, gekocht, geputzt, etc. so dass Deine Freundin sich in Ruhe entspannen konnte?

So extrem natürlich nicht, nein.Aber auch jetzt ist der Kleine öfters mal übers Wochenende bei mir, und da bin ich dann ganz alleine für alles Zuständig.Auch das verursacht natürlich ein wenig Stress, aber der Spass überwiegt auf jeden Fall.

Bist du dir sicher, das du für Kinder "geeignet" bist ? Was du schreibst, klingt danach, als ob Kinder für dich nur eine Belastung wären ?
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Thomas am 13 September 2006, 14:15:14
Zitat von: "DeLaGuerre"
Da ich selbst zu dieser Gruppe Menschen gehöre, interessiert es mich brennend, wie man es studierenden Leuten ermöglichen könnte, DENNOCH die Chance zur Familiengründung zu haben, OHNE dass sie Jahre der Ausbildung wegwerfen, um nur irgendwie an Geld zu kommen in einem Job, den sie genausogut nach wesentlich kürzerer Lernphase bekommen könnten.

Wie ich schon sagte, und wie du in deinem letzten Beitrag auch sehr treffend beschrieben hast, sehe ich da nur folgende Konstellationen :

-Du findest einen Partner (ebenfalls Akademiker), der genau so intensiv mit Arbeiten beschäftigt ist wie du.Da keiner von euch kürzer treten will/kann, wird es wohl nur die "Kind morgens abgeben und abends abholen"-Variante geben.Da macht das Kinderkriegen dann zumindest aus meiner Sicht aber keinen Sinn mehr.

-Du findest einen Partner (nichtakademiker), der daher auch zu Teilzeit bzw. Auszeit bereit ist und auch noch die Kinder betreuen würde.Wäre für dich sicherlich schön, ist aber eher unwahrscheinlich, das nur wenige Männer zu soetwas bereit sind.

Zitat von: "DeLaGuerre"
Wenn du, Thomas, aber meinst, dass Studierende halt selbst schuld sind, dass sie sich den "Luxus" des Studiums leisten...... dann fällt mir ehrlich gesagt nicht mehr viel ein, außer zu konstatieren, dass wir in absolut unterschiedlichen Welten leben. Völlig wertfrei gesprochen.
Selbst Schuld in sofern, das man sich halt den gegenwärtigen möglichen Perspektiven in bezug auf Kinder kriegen bewußt sein sollte.Es gibt halt nach wie vor mehr Frauen als Männer, die bereit sind, die Rolle der Hausfrau und Mutter zu übernehmen.Ist halt so.
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Thomas am 13 September 2006, 14:45:32
Zitat von: "DeLaGuerre"
Jetzt denke ich mir, dass ich erstmal zusehen sollte, Geld mit meinem Studium zu machen...
Dieser Gedankengang ist erst mal nie verkehrt, denn dazu war das Studium ja eigentlich (auch) da, und du hast bereits viel zu viel Zeit und Energie in das Studium investiert, als das du jetzt damit keine Kohle verdienen solltest (Ich hoffe, das man mit deinem Studium nun auch Geld verdienen kann  :? )

Ach ja, noch mal ganz kurz zu meinem Lieblingthema =) :
Zitat von: "DeLaGuerre"

Deine Argumente gehen doch überwiegend in die Richtung, Studieren an sich anzuzweifeln. Damit siehst du aber nicht die Relevanz des Studiums für den Arbeitsmarkt der Zukunft, auch schon jetzt für die Wirtschaft unseres Landes und seinen internationalen Stellenwert.

Wenn ich mir anschaue, was für planlose, dröhnige Tagträumer auf Selbsterfahrungstrip und Sinnsuche tlw. die Unis bevölkern (bevorzugt in brotlosen Künsten zuhause), sehe ich deren relevanz für die Wirtschaft nur in sofern, als das sie in Form von Sozialhilfe&.Co. der Gesellschaft auf der Tasche liegen oder sich mit Kellnerjobs und ähnlichem irgendwie über Wasser halten.Natürlich gilt das nicht für alle Studenten, aber es gibt genügend von der Sorte.

Solche Typen findet man im Bereich der normalen Berufsausbildug eher selten, da sie da schon längst achtkantig rausgeflogen wären.
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Killerqueen am 13 September 2006, 16:19:08
Zitat von: "Thomas"
Du missverstehst mich da scheinbar : Es geht um die Intensität, um die Anwesenheit in dem Job : Egal, ob du eine Abteilung leitest, deinen Kopf für ein Projekt hinhälst oder sonstwie eine verantwortungvollen Posten hast : Alle diesen Umständen ist gemein, das man sie eben meist nicht in Teilzeit erledigen kann, und genau darin liegt das Problem.

Naja, ich kenne Akademikerinnen, die Teilzeit arbeiten und dennoch verantwortungsvolle Posten innehaben. Und es handelt sich dabei um Posten, die definitiv nicht von Unstudierten besetzt werden können. Scheinbar ein Glücksfall. ;)

Zitat
Bist du dir sicher, das du für Kinder "geeignet" bist ? Was du schreibst, klingt danach, als ob Kinder für dich nur eine Belastung wären ?

Das kam dann aber falsch rüber. Natürlich sind Kinder eine"Belastung", aber eine positive, und deshalb stört es mich nicht, dass sie viel Arbeit machen. Letztendlich möchte ich ja auch welche haben; und bisher hat mich "Belastung" noch nie "belastet", sondern durch die Forderung nur mehr Kräfte mobilisiert, was dem ganzen Leben einen riesigen positiven Schub gab. Ich brauche Forderung. Deshalb mache ich mir da keine Sorgen. :D

Aber ich möchte auch, dass die Kinder genauso viel von ihrem Vater haben. Deshalb bin ich dafür, dass es auch den Männern in Zukunft leichter gemacht werden sollte, sich einfach mal für eine Zeit für eine Elternpause zu entscheiden.
Ein Freund von mir teilt sich mit seiner Frau die Elternzeit. Zuerst sie 1,5 Jahre, weil sie ja anfangs noch stillt, dann er 1,5 Jahre. Einfach, weil er das so will; er möchte direkt teilhaben an dern Entwicklung seines Kindes. Nachvollziehbar, finde ich. :)

Der praktische Nebeneffekt: Die Frau hat dabei die Gelegenheit, ihre berufliche Qualifikation nicht in den Weiten der fehlenden Aktualität versinken zu lassen ;).[/color]
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Killerqueen am 14 September 2006, 10:06:23
Bin grade im Wohnzimmer über eine Zeitschrift mit folgendem Artikel gestolpert:
http://www.neon.de/kat/sehen/gesellschaft/geschlechterrollen/147113.html
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Thomas am 14 September 2006, 10:44:59
Zitat von: "Killerqueen"
Bin grade im Wohnzimmer über eine Zeitschrift mit folgendem Artikel gestolpert:
http://www.neon.de/kat/sehen/gesellschaft/geschlechterrollen/147113.html
Oh, Neon ist sowieso so eine Art offizieller Anzeiger der Generation Praktikum.Ich glaube, Menschen mit normaler Ausbildung, in Normalzeit abgeschlossenem Studium in wirtschaftlich verwertbaren Disziplinen oder sonstwie geregeltem Berufsalltag sind da echte Exoten  :wink:

Beispiel :

Zitat
Junge Frauen planen kurzfristig, planen langfristig.
...
Ihr Leben besteht aus Jobben, Studieren, Bewerben.

"Jobben" kling in dem Zusammenhang für mich nach mal hier ein Aushilfsjob, mal da ein Aushilfsjob.Wo bleibt denn der deutlich überwiegende Teil der jungen Frauen, die täglich regulär Arbeiten gehen ?

An sich sind viele Neon-Artikel ja ganz nett, aber irgendwie haben sich da ein paar trendige Studenten zusammengefunden, um dort in ihrer Version der Welt zu leben und darüber zu berichten.

Zum Glück wird der Beitrag ja aber später doch noch etwas allgemeiner.

Ansonsten : Was soll man dazu sagen ? Da werden zig Problem, die junge Frauen haben können, angesprochen, meist auch zu Recht.Tja, und nun ?
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Killerqueen am 14 September 2006, 12:33:16
Zitat von: "Thomas"
Oh, Neon ist sowieso so eine Art offizieller Anzeiger der Generation Praktikum.(...)

An sich sind viele Neon-Artikel ja ganz nett, aber irgendwie haben sich da ein paar trendige Studenten zusammengefunden, um dort in ihrer Version der Welt zu leben und darüber zu berichten.

:weglach: Hm, ja, da hast Du gar nicht so unrecht. Kommt mir auch immer ein wenig so vor.

Aber vielleicht ist die Verfasserin ja selbst ein Mitglied der "Generation Praktikum" und da die Generation ja nicht so heißt, weil sie so gerne Praktika macht, sondern die Arbeitgeber den Überschuss an qualifizierten Leuten gerne mittels unterbezahlter Jobs - also Praktika - ausnutzen, bleibt einem doch kaum noch etwas anderes übrig, um nicht ganz den Anschluss zu verpassen.
Leute mit Ausbildung sind davon übrigens nicht ausgenommen. ;)

Zitat
Tja, und nun ?

Nichts nun. Nur eine weitere Meinung einer völlig anderen Person, welche womöglich sogar noch Recherchen zum Thema gemacht hat und von Eva Hermans Buch damals wohl noch nichts wusste.[/color]
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Thomas am 14 September 2006, 13:20:50
Zitat von: "Killerqueen"
Leute mit Ausbildung sind davon übrigens nicht ausgenommen. ;)

Prinzipiell natürlich nicht, nur gibt es irgendwie nur sehr wenig Klempner, Maurer, KFZ-Mechaniker, Gärtner, Elektroniker,etc. , die sich über Monate oder Jahre von einem schlecht bzw. unbezahlten Praktikum zum nächsten Hangeln  :wink:  Mir scheint schon, das dieses Problem in erster Linie bei ganz bestimmten Berufsgruppen deutlich verstärkt auftritt.

Natürlich könnte man jetzt argumentieren, das erstgenannte dann halt einfach Arbeitslos werden, aber damit endet die Geschichte ja nicht.Diese Leute werden dann umgeschult, übers Arbeitsamt vermittelt, etc.
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Killerqueen am 14 September 2006, 13:48:56
Zitat von: "Thomas"
Prinzipiell natürlich nicht, nur gibt es irgendwie nur sehr wenig Klempner, Maurer, KFZ-Mechaniker, Gärtner, Elektroniker,etc. , die sich über Monate oder Jahre von einem schlecht bzw. unbezahlten Praktikum zum nächsten Hangeln  :wink:

Die von Dir erwähnten Jobs sind doch schon von Natur aus schlecht bzw. unterbezahlt, da braucht man gar kein Praktikum anzubieten - die Leute kann man auch als Vollzeitkraft skrupellos ausbeuten... ;)
Und die hangeln sich dann halt nicht von Praktikum zu Praktikum, sondern von einem mies bezahlten Job zum nächsten noch mieser bezahlten.

Bei den besser bezahlten, aber selbst noch bei schlecht bezahlten, siehts halt ähnlich aus wie bei Studierten (Mediengestalter, kaufmännische Assistenten, Fremdsprachenkorrespondenten, Physiotherapeuten, Technische Zeichner, Schreiner, Medienlaboranten, Tierpfleger etc.).

Aber wir schweifen schon wieder vom Thema ab... =)[/color]
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: ~noise~druide~ am 14 September 2006, 16:12:51
Zitat von: "DeLaGuerre"
Die Tatsache ist doch, dass ziemlich viele Männer in solchen angeblichen "Führungspositionen" - und seien es schlichtweg nur "kleine" Klinikärzte - niemals den Kopf drum machen, ob SIE genug Zeit für die Kinder hätten!


das würde ich eher bezweifeln, denn gerade diese männer, sind doch in der regel über den durchschnitt gebildet und erkennen auch die zeitproblematik in der kinderbetreung.
ob sie allerdings mit dem thema richtig umgehen, das dürfte bezweifelt werden. aber das ist doch in jeder "schicht" so.

es hat doch nichts mit der gesellschaft zu tun, ob man es macht oder nicht. sonder einzig und allein, mit persönlicher reife. diese reife, kann auch nur in einer gemeinschaft (eine gemeinschaft aus partnerschaft und gesunder freundschaft) gedeihen. wenn man die erreicht hat, dann sind die alltäglichen probleme der zeiteinteilung und gewinnung, doch nur noch nebensächlich.

ich kenne einige, wo beide arbeiten und sie haben zwei kinder und schaffen es ohne sich dabei zu überstürzen. das setzen sie aber auch in dem sinne um, das beide zusammen kinder wollten und diese kinder auch nicht als spielzeug oder angeberei ansehen, sondern als menschen, die auch so früh wie möglich in familienaufgaben miteinbezogen werden.

abwaschen oder aufräumen, sind sachen, bei denen man zeit mit den kindern verbringt und kinder auch noch was lernen. wenn eltern aber alles nur als belastung ansehen, dann sind kinder es auch schnell.

@thomas

ob eine frau nun 23 ist oder 33 und zum ersten mal mutter wird, bedeutet doch nicht das der weg des kindes vorprogramiert ist. wir werden älter, wir sollen länger arbeiten und der trend ist doch absehbar, das wir es bald nicht nur sollen, sondern müssen. dann wird auch der punkt kommen, an dem man vorsorgen will oder sich einen gewissen luxus aneignen möchte.
die energie dazu, bezieht man doch nur aus sich selbst, wenn man weiß wer man ist und was man kann. manche brauchen eben länger und manche sind da schneller. einige wissen schon in früher jugend wohin sie wollen und manche brauchen noch zeit.

das sind aber alles, potentielle eltern, die nicht unweigerlich besser oder schlechter sind. was du meinst geht doch wieder in die richtung sozialstaatausnutzer. das gehört aber wohl nicht wirklich hier rein.

das schlimme aus meiner erfahrung ist, das es meist frauen sind, die dieses thema ansprechen und je nachdem was für ein typ sie sind, die gegenseite angreifen.
das ist wie der sogenannte "penisneid" bei einer männlichen gruppe.

als mann sehe ich es so. wenn ich ein familienmensch bin, der die kinderbetreuung aber nicht so wichtig sieht, suche ich mir eine mütterlichen frau und wenn ich selbst die erhziehung mit ihr durchführen will, eine alternative frau und wenn ich gar keine will, dann suche ich mir ne geile modepuppe die auch keine will. tja ich gehe mal davon aus, das frau es genauso macht.
wenn sie sich um kinder kümmern will (es gibt ne menge frauen die keine kariere wollen) sucht sie sich einen, wo sie der meinung ist das er sie versorgen kann. wenn sie keine kinder will, wird sie sich auch keinen schmusehasen suchen. tja und die alternative..... das hatten wir.

wo die liebe hinfällt, steht dabei auf einem anderen blatt.

von daher brauchen wir uns darüber, doch nun wirklich keine sorgen machen.
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Thomas am 14 September 2006, 16:37:36
Zitat von: "~noise~druide~"
@thomas

ob eine frau nun 23 ist oder 33 und zum ersten mal mutter wird, bedeutet doch nicht das der weg des kindes vorprogramiert ist.

Natürlich nicht, 33 ist ja auch noch im Rahmen.Aber wenn die Leute erst mit über 40 mit dem Kinderkriegen anfangen, finde ich das schon seltsam.

Zitat von: "~noise~druide~"
was du meinst geht doch wieder in die richtung sozialstaatausnutzer. das gehört aber wohl nicht wirklich hier rein.

Nein, das meinte ich absolut nicht.Auch wenn eine Frau erst sehr spät Mutter wird, hat das ja nichts mit Ausnutzung von irgendwem zu tun.Ich finde eher, das da die Kinderkrieg-Phase schon fast wieder vorbei ist.Ich finde es irgendwie "komisch", wenn der Altersunterschied zu den Eltern so groß ist.
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: PaleEmpress am 14 September 2006, 19:07:51
Also, ich (32, nullipar) mache das Kinderkriegen nicht von meinem Alter abhängig. Erstmal will der potentielle Papa ja auch mal gefunden und einem Langzeittest unterzogen werden, dann muß genug Geld in der Haushaltskasse sein, und dann muß ich auch erstmal so seßhaft werden, daß ich es mindestens ein Jahr zu Hause aushalte. Und so lange diese Faktoren nicht gegeben sind, mach ich mir über Nachwuchs auch üüüüberhaupt keine Gedanken.
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Killerqueen am 14 September 2006, 22:37:41
Zitat von: "Thomas"
Ich finde es irgendwie "komisch", wenn der Altersunterschied zu den Eltern so groß ist.

Warum?

Mein Papa war 37 Jahre alt, als ich geboren wurde. Er selbst hat sich immer darüber lustig gemacht, aber ich habe meinen Vater trotz verhältnismäßig fortgeschrittenen Alters auch später noch als sehr jung empfunden.
Das "Alter", das in diesem Zusammenhang eine Rolle spielt, ist nicht das chronologische, sondern das im Kopf. :)[/color]
Titel: Das "Eva-Prinzip"
Beitrag von: Thomas am 15 September 2006, 09:06:56
Zitat von: "Killerqueen"
Zitat von: "Thomas"
Ich finde es irgendwie "komisch", wenn der Altersunterschied zu den Eltern so groß ist.

Warum?
[/color]

Gute Frage.Ist eher so ein Bauchgefühl, eine wirklich rationale Erklärung dafür habe ich nicht.