Schwarzes Hamburg
Schwarzes Hamburg => Archiv => Politik & Gesellschaft -Archiv- => Thema gestartet von: Eric Harris am 14 September 2004, 23:23:02
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Gestern starte die erste Chatermaschine mit 17 Flüchtlingen vom Flughafen Hamburg, es war die erste Europaweite Sammelabschiebung!
Diese wurde von der Hamburger Innenbehörde vorbereitet, und kostete den Steuerzahler ca 140 000 Euro!
Meiner Meinung nach genug Geld, um den Menschen hier in Hamburg den Lebensunterhalt für einige Zeit zu finanzieren, bzw. um bei einem Neustart zu helfen!
http://www.taz.de/pt/2004/09/14/a0282.nf/text.ges,1
http://www.taz.de/pt/2004/09/14/a0286.nf/text.ges,1
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Nunja, irgendwelche Regeln zur Annahme/Abweisung von Asylanträgen muss es halt geben. Ergo werden auch Asylbewerber abgeschoben.
Und günstiger wäre es bestimmt nicht geworden, jeden einzeln zu fliegen, nich?
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Gestern starte die erste Chatermaschine mit 17 Flüchtlingen vom Flughafen Hamburg, es war die erste Europaweite Sammelabschiebung!
Diese wurde von der Hamburger Innenbehörde vorbereitet, und kostete den Steuerzahler ca 140 000 Euro!
Meiner Meinung nach genug Geld, um den Menschen hier in Hamburg den Lebensunterhalt für einige Zeit zu finanzieren, bzw. um bei einem Neustart zu helfen!
http://www.taz.de/pt/2004/09/14/a0282.nf/text.ges,1
http://www.taz.de/pt/2004/09/14/a0286.nf/text.ges,1
Ein schweres Thema.
Es ist leider bittere Realität, dass Menschen abgeschoben werden.
Ich persönliche bin auch gegen Abschiebung, denn diese Menschen bekommen oft keine Chance sich hier zu integrieren oder angehört zu werden. Es herschen zu viele Vorurteile gegenüber den Menschen in der Auländerbehörde, finde ich.
Der Umgang mit den Ausländern in den Behörden lässt zu wünschen übrich. Die meisten Beamten lassen ihren Arbeitsfrust an ihnen ab, was ich total scheiße finde. Was ist das für ein zwischenmenschlicher Umgang.
Klar ist es auch scheiße, wenn die anderen Leute die Beamten anschreien.
Doch gerade hier in Deutschland legt man großen Wert auf ein zivilisiertes Aufträten. Das fehlt halt an der Stelle seitens der Beamten.
Frustration sollte man nun wirklich an niemanden auslassen.
Bittere Realität ist auch, dass die Masse gegen diese Menschen ist.
Die Masse hat einfach Vorurteile.
Viele behaupten, dass die Ausländer hier sich garnicht integrieren wollen.
Diese Menschen sind hier, tun sich mit gleichsprachigen zusammen und
machen die Stadtviertel in HH zum Ausland, denn egal wo man hingeht, man findet keinen deutschaprachigen Verkäufer mehr....
Dabei halte ich es für ein Vorurteil, dass alle Ausländer hier sich nicht integrieren wollen.
Es betrifft meine Familie auch, die aus Polen und den Phillippinen stammt.
Ob ihr es glaubt oder nicht, es ist einfach sau schwer ohne jemanden sich hier zurecht zu finden und ständig sich mit Vorurteilen rum zu plagen als Ausländer, der noch kein Deutsch spricht.
Meine Eltern hatten es echt schwer. Wenn man wie sie aus dem ehemaligen Kommunismus oder der dritten Welt kommt, garnicht wussten, wie es alles hier in Deutschland funktioniert, die Sprache nicht kannten, keinen Menschen hier kannten. Von vorne anfangen mussten, denn in der Heimat gab es keine Zukunft.
Die meisten Deutschen, mit denen ich gesprochen habe sind der Ansicht, dass es absurd ist in ein Land zu ziehen und weder die Sprache zu lernen, noch Rücksicht auf die Sitten und Gewohnheiten zu nehmen.
Ja klar, es ist halt ein Standpunk von Menschen, denen es gut geht, die die freie Wahl haben ob sie in die USA, nach Australien oder Frankreich auswandern. Es ist in hier ganz normal, dass man sich anpasst.
Doch andere Länder andere Sitten. Die Ausländer sind halt nicht aus Europa, haben halt andere Standpunkte und oft einfach garkeine andere Wahl, weil sie wirklich der Tod zu Hause erwartet. Vieles ist halt nicht selbstverständlich für sie, was in unserem Land das Selbstverständlichste der Welt ist.
Klar gibt es auch schwarze Schaafe, die sich nicht anpassen. Doch genauso gibt es schwarze Schaafe unter den Deutschen, European, US-Amerikanern usw. Die dann im Ausland kriminell werden oder wie viele US-Amerikaner die fremde Sprache nicht lernen, denn können ja alles Englisch hier.
Ich finde es traurig, dass sich die Masse, die Behörden zu wenig auf die Ausländer einlassen. Vielleicht aus Selbstschutz oder Lebenserfahrung, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass die Vorurteuile gegenüber den meisten Ausländern und mangel an Interesse bzw. das nicht darauf einlassen, die eigentlichen Probleme sind, die zur Abschiebung führen, als alles andere.
Dabei geht es mir nicht darum, dass alle Ausländer der Welt hier bleiben solllen, sondern um eine genauere Prüfung wie es um den Menschen steht..
Und ich denke, dass wir auch was von den Skandinaviern lernen können, die ihre Ausländer sprachlich intigrieren. =)
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Wie mit den Einwanderern umgegangen wird steht sicherlich auf einem anderen Blatt. da geb ich ( .. soll ich wirklich? :) ) biserka recht.
Trotzdem denke ich muss es eine Regelung geben, wer darf und wer nicht. Das sowas auch mal den falschen treffen kann ist vollkommen klar. Aber kein Land der Welt hat endlose Kapazitäten, darum muss einfach einem Teil gesagt werden: "Sorry, Leute, ihr kommt hier nicht rein".
Zudem hat Metallo recht, wenn er sagt, dass eine einzelne Abschiebung nicht wirklich billiger gewesen wäre.
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Also als unfreundlich hab ich die Ausländerbehörde nicht empfunden[1]. Das kann und sollte man wohl nicht sonderlich pauschalisieren.
p
[1] Natürlich nicht gegenüber mir. Obwohl ich einer bin, werd ich von den meisten nicht als Ausländer gewertet. Aber bei längerem Aufenthalt im Amt mit offenen Türen bekommt man auch mit, wie andere Gespräche geführt werden.
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[1] Natürlich nicht gegenüber mir. Obwohl ich einer bin, werd ich von den meisten nicht als Ausländer gewertet.
Was? Dich als Österreicher? Ich glaubs nicht - diesen Fehler haben wir schon einmal gemacht, bitterlich bereut und NIE aus den Konsequenzen gelernt? Na armes .de .
War DAS jetzt ein Godwin? :)
Jaja, OT, ich halt schon die Klappe. sorry.
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äh, also für mich sind Österreicher genauso Ausländer wie andere auch...
... wobei für mich das Ausland sowieso spätestens hinter Niedersachsen anfängt...
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Es ist ja kaum möglich in Deutschland, für Asylbewerber einen Antrag zu stellen, da bei den meisten die Drittstaatenregelung trifft, und somit der Antrag gleich abgelehnt werden kann!
Es reicht dafür schon aus, das der Asylbewerber mit seinem Flieger einen Zwischenstop in einem "Drittstaat" gemacht hat, um den Antrag abzulehnen!
http://www.puk.de/fluechtlingsrat-dortmund/wegweiser/kapitel5.htm
Oder wie heute der Artikel in der Mopo zu lesen war:
Von 200 Tschetschenen in dieser Stadt sind gerade einmal 10 anerkannte Asylbewerber!
Den anderen droht die Abschiebung!
http://www.mopo.de/nachrichten/102_panorama_65524.html
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Bei dieser Abschiebungsgeschichte geht es ja nicht in erster Linie darum, ob sich diese Leute integriert haben oder nicht. Es geht auch nicht um die Kosten. Es wurden hier Regeln aufgestellt und dazu gehört auch, daß diese auch durchgesetzt werden. Es wäre ja nun sinnlos ein Gesetz, das die Asylfrage regelt, zu erlassen und dann nichts zu unternehmen, um das Beschlossene auch in die Tat umzusetzen. Asyl dient dazu, in Not geratenen zu Helfen. Wer also durch Krieg, politische Verfolgung etc. Asyl beatragen möchte oder muss, soll ruhig einen Antrag stellen. Aber von einem Leben in einem westlichen Industriestaat zu träumen und hier Geld verdienen zu wollen sind keine Vorraussetzungen für einen Asylantrag. Das wäre normale Immigration. Und genauso, wie ich aus jedem Land herausgeworfen werde, wofür ich kein gültiges Visum habe, wird das hier auch gemacht. Das Deutschland seine Grenzen schützen muss ist doch wohl klar. Stelle dir mal vor, wir würden unsere Grenzen öffenen, niemanden mehr abschieben und jeden hereinlassen der mag. Nach meinen Erfahrungen in Staaten der so genannten dritten Welt kann ich dir versichern, das ein großteil der Bevölkerung sich auf den Weg machen würde. Das wäre ein Flut, der wir nicht Herr werden könnten und ich würde das ehrlich gesagt nicht wollen.
@Eric Harris: Wenn es dir hier um die Kosten geht, dann müssten wir auch alle Diebe aus den Gefängnissen entlassen, denn so viel können die gar nicht klauen, wie ihr Gefängnisaufenthalt kostet. Würden wir allerdings Diebstahl nicht mehr bestrafen, würden wir morgen 20 mal so viele haben und dann wird es richtig teuer. Und so ist das mit Einwanderung auch. Selbst, wenn sich in der Dritten Welt nur jeder Tausendste pro Jahr nach Deutschland aufmachen würde ist das ein Millionenheer und dann haben wir mehr Probleme als nur die Kosten. Darum plädiere ich für eine geregelte Einwanderung, denn nur so ist eine vernünftige Integration und Versorgung dieser Leute möglich und nur so können wir uns Einwanderung leisten und nur so importieren wir nicht die Armut und ethnischen, religiösen usw. Konflikte dieser Länder in unser eigenes Land.
P.S.: Mit obigem Beispiel wollte ich übrigens in keiner Weise Asylanten mit Dieben vergleichen. Ging mir dur darum, zu zeigen, das der Staat handeln muss, wenn er Gesetze erläßt auch wenn es weh tut und teuer ist.
MfG
Der Uhu
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Es ist ja kaum möglich in Deutschland, für Asylbewerber einen Antrag zu stellen, da bei den meisten die Drittstaatenregelung trifft, und somit der Antrag gleich abgelehnt werden kann!
Dann können sie ja DOCH einen Antrag stellen.
Den anderen droht die Abschiebung!
Und?
Und nebenbei werden in dieser Stadt mit Sicherheit noch Asylanträge angenommen. Zumindest, wenn ich in meine Nachbarschaft gucke.
Hat jemand dazu zufällig Zahlen? Ich meine Zahlen von neutraler Stelle.
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Nun, es gibt immer zwei Seiten - und man sollte beide kennen, um urteilen zu können.
Klar kommt es herzlos rüber, dass Menschen "abgeschoben" werden - allerdings sollte man sich dabei auch einige Punkte vor Augen halten. Deutschland ist ein Land, das sehr viele Asylbewerber aufnimmt. Irgendwann ist die Kapazität natürlich erschöpft. Daher wird geprüft, wer wirklich asylberechtigt ist und wer nicht. Das ist nicht immer einfacht und nicht immer frei von Fehlern - allerdings wird das Asylrecht auch allzu oft missbraucht und auch die Gastfreundschaft oftmals mit Füßen getreten.
Ich war mit meinem Idealismus eine zeitlang bei der Ausländerbehörde tätig und das hat meine Sichtweise in einigen Punkten verändert.
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abschiebezentrum hamburg - bei 17 abgeschobenen? lol! und der plattenweg bei meiner omma aufm land ist dann ein 6spuriger highway, gell?
jo, für die 140.000 tacken hätten wir den 17 kollegen ein paar tolle tage machen können. oder wir planen langfristig, halten unser geld zusammen (indem wir für relativ günstig geld die jungs gen heimat schicken) und setzen es ein, um bei denen zu hause für aufbau und perspektiven zu sorgen. schwäääre äntscheidung.
ps: was ist ein schaaf??
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@ Erich Harris
Ich reiß' mich jetzt mal zusammen und werde nicht polemisch, obwohl mir Deine Statements in schöner Regelmäßigkeit die Galle hochtreiben ... - Mentallo hat's ja schon sehr hübsch und pointiert auf den Punkt gebracht:
Den anderen droht die Abschiebung!
Und?
Sachlich schließe ich mich Mysteria an, denn auch ich habe und hatte nicht nur einen Bekannten, der beruflich mit Asybewerbern zu tun hatten: Daß das Asylrecht in diesem unserem Lande auch allzu oft missbraucht und auch die Gastfreundschaft oftmals mit Füßen getreten
wird, haben mir diese Personen ebenfalls bestätigt; und dabei handelt es sich mitnichten um Leute, die einen latenten Rechtsradikalismus pflegen, ganz im Gegenteil.
Eine Gesellschaft ist nicht unbegrenzt fähig, Fremde bei sich aufzunehmen, schon gar nicht in wirtschaftlich prekären Zeiten wie den jetzigen: schließlich muß ja irgendwer dafür aufkommen, daß die Leute sich hier auch nur halbwegs integrieren können - und ich spreche noch gar nicht von Unterbringung und Lebensunterhalt -, sprich Sprachunterricht usw. usf., damit sie nicht vom Regen in die Traufe kommen.
Im übrigen: Wenn straffällig gewordene Asylbewerber ohne großes Federlesens abgeschoben werden, finde ich das vollkommen in der Ordnung, da könnte man m. E. durchaus noch etwas rigoroser vorgehen, denn die Spielregeln sind klar - und wer sie nicht beachtet, der fliegt eben raus. So einfach ist das. - Aber das hatten wir ja so oder ähnlich alles schon mal in der Brechmitteleinsatz-Diskussion ...
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Moinmoin,
die Diskussion um die Abschiebung straffällig gewordener Asylbewerber und Asylanten, ist zweifellos eine komplizierte Sache. Auch von der "Gleiches Recht für alle"-Prämisse einmal abgesehen, wundert mich das hier:
Eine Gesellschaft ist nicht unbegrenzt fähig, Fremde bei sich aufzunehmen, schon gar nicht in wirtschaftlich prekären Zeiten wie den jetzigen...
Deutschland IST ein Zuwanderungsland. Das ist die zur Zeit einzige Lösung für die Misere der 0,x Kinder pro Mensch. Dass damit zweifelsohne auch ein gesellschaftlicher Wandel geschehen wurd, bleibt wohl unausweichlich, aber eine andere Lösung gibt es wohl nicht... Deshalb: Bessere Ausbildung / Weiterbildung etc. für die Asylanten. Die müssen doch nachher unsere Rente zahlen.. :)
der Nachtmensch.
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Nachtmensch,
damit hast Du zweifelsohne recht. Mein Statement richtete sich allerdings auch nicht gegen diesen Umstand, sondern gegen den undifferenzierten "Wer-'rein-will-soll-rein"-Enthusiasmus, den ich den Worten des Herrn Harris entnehme. Und gegen den verwahre ich mich in der Tat, denn: Die Leute müssen integriert werden - und selbstredend auch die Bereitschaft zur Integration mitbringen -, wenn es hier nicht über sehr kurz oder etwas länger zu einer kulturellen Katastrohe im facettenreich schimmernden Sinne des Wortes kommen sollte. Es ist nicht damit getan, zu sagen: "Bitteschön, hier geht's lang und jetzt viel Spaß noch" und die Leute dann sich selbst zu überlassen. Diese Leistung kann aber nur in Maßen erbracht werden, da Kapazitäten und Ressourcen im allgemeinen und besonderen begrenzt sind. - Und diese Begrenzungen gilt es nicht aus den Augen zu verlieren oder gar so zu tun, als existierten sie gar nicht.
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@Kenaz, Nachtmensch:
Moment mal die Damen, hier bringt Ihr m.E. etwas durcheinander, nämlich Asylrecht und Einwanderung.
Einwanderer sind im Idealfall Leute, die das Einwanderungsland sich aussucht. Das wird auch in Ländern so gehandhabt, die klassische Einwanderungsländer sind, also Australien, USA, Kanada. Ihnen ist gemein, dass sie vom Selbstverständnis her Einwanderungsländer sind und - gemessen an beispielsweise Deutschland - unendliche Weiten an Land zur Verfügung haben. Was sie nicht haben, sind unendliche Massen an Geld und Arbeitsplätzen. Daher gibt es Quoten für Einwanderer sowie Aufnahmebedingungen. Die können verhältnismäßig liberal sein (USA) oder sehr streng (Australien). Alle Einwanderungsländer haben jedoch etwas gemeinsam: sie suchen sich ihre Einwanderer aus.
Deutschland ist mittlerweile auch ein Einwanderungsland, und es wäre viel einfacher, wenn es das Gesetz, das jetzt mühsam vorbereitet wird, schon länger gäbe.
Das hat jedoch nichts mit dem Asylrecht zu tun. Dies ist für verfolgte Menschen gedacht, unabhängig von ihrem Bildungsstand, ihrem Beruf oder ihrer finanziellen Lage/ihrem Vermögen (Kriterien, die bei einer Einwanderung eine mehr oder weniger große Rolle spielen). Aslyanten bleiben nicht lebenslang, erwerben nicht die Staatsbürgerschaft des Gastlandes und kehren zurück, sobald sich die Situation in ihrem Heimatland geändert hat. So ist es jedenfalls gedacht (sollte sich die Situation in ihrem Heimatland nicht ändern, Beispiel Iran, passiert die Integration der Aslyanten ins Gastland, so geschehen mit vielen der Kindersoldaten im Iran, die von ihren Eltern auf die Reise gen Westen geschickt wurden, weil das mit dem Paradies und den Jungfrauen so erstrebenswert für die eigenen Kinder doch nicht ist - und vor allem nicht so dringend. Die sind heute integriert, sprechen die Sprache (dafür ihre eigene oft nicht mehr so richtig) und sind teilweise schon deutsche Staatsbürger, da eine Rückkehr auch heute noch nicht möglich ist.
Dass es hier ein Chaos gibt mit Einwanderern, Gastarbeitern und Asylanten, ist der typisch deutschen Eigenschaft zuzurechnen, für alles riesige Ausschüsse zu bilden und jahrelang zu diskutieren. Und natürlich der Aversion, endlich mal zuzugeben, dass wir schon lange ein Einwanderungsland sind. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass Einwanderer und Asylanten streng genommen nur eins gemeinsam haben: dass sie aus dem Ausland kommen.
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Joh, aber Asylanten und Einwanderer haben auch Gemeinsamkeiten, z.B. laufen beide Gruppen gleichermaßen in Gefahr, von Faschos eins auf die Glocke zu kriegen, zumindest so man sie aufgrund ethnischer Merkmale als Nicht-Arier identifizieren kann.
Die grundlegende Problematik ist, dass wir es uns anmaßen, Menschen in "Legale" und "Illegale" zu unterscheiden - und die sogenannten "Illegalen" abzuschieben. Diese ethisch sehr bedenkliche Strategie wenden wir an, um unseren Wohlstand zu sichern. Wir haben nämlich Angst, dass ganz viele böse schwarze Männer in unser kleines Industrieland kommen, um uns die Butter vom Brot zu nehmen und unsere blonden arischen Frauen zu ficken.
All die Unterschiede von "Einwanderen", "Asylanten" und "Illegalen" sind nur von akademischem Interesse. Was es in Wirklichkeit zu überdenken gilt, ist unser rassistisches Menschenbild, das sich hinter unseren Verfahrensweisen mit Nicht-Germanen verbirgt.
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Nun, neben dem gerngesehenen Thema "Abschiebung", das für Politiker schön als Wahlkampfthema instrumentalisiert wird, gibt es aber auch noch einen -wie ich finde unterschätzten- Aspekt: Den der Kosten.
Eine Abschiebung straffällig gewordener Ausländer hat nämlich einen ganz entscheidenden Vorteil: Er spart Geld.
Man mag über die hohe Summe dieser Abschiebung hier erschrecken. Aber angenommen, diese Anzahl an Abgeschobenen käme hier für mehre Jahre in den Knast - das kostet! Eine Abschiebung straffällig gewordener Ausländer -egal welcher Nationalität- ist aus diesem Grund schlicht eine Sache der Geldersparnis. Dazu kommt natürlich auch der Nebeneffekt, dass man ein wenig weniger Ärger mit den Personen hat.
Dumm nur, dass die Abschiebepraxis sich nicht eindeutig nur um straffällig Gewordene kümmert. Und die Politik soviel Wirbel drum macht. Und sie dadurch dem rechten Rand unserer Gesellschaft Argumente für ihr verdrehtes Weltbild liefert. So kommen dann halt solche Unworte wie "deutsche Leitkultur" zustande :roll:
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vor allem @ Jinx:
Du hast mit Deiner Unterteilung prinzipiell absolut recht, allein die Tatsache, dass die Grenzen zwischen Einwanderern und Asylanten doch recht stark verwischen, scheint ein Problem zu sein. In der Bevölkerung - und augenscheinlich ja auch bei mir - hat sich dieser Einwandererland-Status noch nicht richtig etabliert. Auf der anderen Seite hingegen versuchen viele, nach Deutschland als Asylbewerber "einzuwandern". Somit sehe ich die Bestrebungen, ein sinnvolles Einwanderungsgesetz zu schaffen, als äußerst wichtig an.
@ Colourize:
Die grundlegende Problematik ist, dass wir es uns anmaßen, Menschen in "Legale" und "Illegale" zu unterscheiden - und die sogenannten "Illegalen" abzuschieben. Diese ethisch sehr bedenkliche Strategie wenden wir an, um unseren Wohlstand zu sichern.
Was ist daran anmaßend? Asylmissbrauch ist in meinen Augen auf jeden Fall ein Delikt, unter anderem auch deshalb, weil es Schlepperbanden finaziert und die "legalen" Asylbewerber, bzw. die, die tatsächlich in ihrem Land verfolgt werden, immer mit dem Verdacht konfrontiert sind, illegal einwandern zu wollen. Wie bereits erwähnt, ein sinnvolles Einwanderungsgesetz muss her.
Frag doch bei Gelegenheit mal ein paar Farbige, woher sie denn kommen, sicherlich wirst Du etliche Male Sierra Leone hören. Wenn Du nun aber noch nach der Hauptstatt von S.L. fragst, wie viele Einwohner es in etwa hat, wo in Afrika das liegt und woher genau da sie denn kommen... aber vorsichtig... ;) Ich hab das mal im Kir erlebt, wir hatten uns recht nett mit nem Farbigen da (tatsächlich mal im Kir!) unterhalten, sicherlich gut ne Stunde, bis der fast ausgetickt ist, als ein Freund von mir gefragt hat, woher er kommt... Sowas geht doch auch irgendwie nicht.. :-//
ein Nachtmensch.
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Nö, so was geht irgendwie überhaupt nicht. Solche und ähnliche Geschichten wußte ein guter Bekannter von mir, der in einer Betreuungseinrichtung für jugendliche afrikanische Asylbewerber gearbeitet hat, zuhauf zu erzählen. Am bemerkenswertesten fand ich in diesem Kontext übrigens die Auskunft, daß diejenigen - und ich spreche in diesem Fall nur von afrikanischen Asylbewerbern, denn nur im Hinblick auf diese verfüge ich über entsprechende Informationen -, denen es wirklich dreckig geht, sowieso nicht aus ihrem Land 'rauskommen, da ihnen das nötige Kleingeld für die Entlohnung der diversen Zwischenschrittvermittler fehlt: die, die hier landen, kommen in vielen Fällen aus Familien, die in ihrer Gesellschaft über einen verhältnismäßig hohen gesellschaftlichen und sozialen Status verfügen - die wirklich armen Schweine verrecken zuhause.
In diesem Sinne: Ich finde weder die Einteilung in "Legale" und "Illegale" noch die Abschiebung "Illegaler" in irgendeiner Form ethisch bedenklich und ich wüßte schon mal gleich gar nicht, was sie mit einem rassistischen Menschenbild zu tun haben soll, denn hier geht es nicht um eine Selektion nach "rassischen Gesichtspunkten". Wer das Asylrecht mißbraucht, bringt alle anderen Asylbewerber in Mißkredit und hat hier schlicht und einfach nichts zu suchen, denn es gibt genügend andere, denen wirklich der Boden unter ihrem Arsch brennt. Und das Gleiche gilt meiner bescheidenen Meinung nach für den Umgang mit straffällig gewordenen Asylbewerbern: Ich habe persönlich definitiv kein Problem mit der Vorstellung, einen auf frischer Tat ertappten Kokaindealer stante pede in ein Flugzeug zu setzen und in sein Heimatland zurückzufliegen - und es ist mir offen gestanden ziemlich schnuppe, was dort mit ihm passiert, denn der Betreffende wußte zwei Dinge vorher, konnte mithin also im Lichte dieses Wissens seine Handlungsweise abwägen: 1. daß gewisse Dinge - z. B. Dealerei mit harten Drogen - in diesem Lande als eklatanter Spielregelverstoß gewertet werden; 2. daß ihm zuhause eventuell nichts Gutes blüht und es sich für ihn von daher empföhle, die Spielregeln seines Gastgeberlandes zu respektieren. Wenn er sich also für eine Handlungsoption entschieden hat, so nehme ich seine Entscheidung als solche ernst und finde es völlig legitim sowie mit den gängigen ethischen Standards vereinbar, ihn den Konsequenzen seiner Entscheidung - respektive der Abschiebung - zuzuführen.
- Und um dem Einwand gleich vorzubeugen: Nein, ich beziehe mein Bild farbiger Kokaindealer oder - um eine andere, in dieser Hinsicht statistisch auffällig gewordene Ethnie zu bemühen - kurdischer Heroindealer nicht aus der Bildzeitung; ich hatte vor einigen Jahren durchaus das zweifelhafte Vergnügen, mit etlichen Vertretern dieser Klientel persönliche Erfahrungen zu machen.
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Naa, "Eric Harris"? Kommt jetzt ein konstruktiver subjektiver Beitrag, der die Mühe der Poster hier reflektiert? :D
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Gestern starte die erste Chatermaschine mit 17 Flüchtlingen vom Flughafen Hamburg, es war die erste Europaweite Sammelabschiebung!
Diese wurde von der Hamburger Innenbehörde vorbereitet, und kostete den Steuerzahler ca 140 000 Euro!
Meiner Meinung nach genug Geld, um den Menschen hier in Hamburg den Lebensunterhalt für einige Zeit zu finanzieren, bzw. um bei einem Neustart zu helfen!
Alter Schwede, wenn Du das machst dann kommen ja noch mehr "Flüchtlinge" hierher. Danke, muss echt nicht sein, die Massen die schon hier sind und aus Osteuropa stammende Billigarbeiter drücken die Löhne bereits genug, noch mehr Kriminalität und weiter ausufernde Sozialbeiträge muss ich auch nicht haben, sorry.