Schwarzes Hamburg

Schwarzes Hamburg => Archiv => Politik & Gesellschaft -Archiv- => Thema gestartet von: Narthalion am 18 März 2006, 16:52:44

Titel: Spiegel online über Einwanderungstest- live zum ausprobieren
Beitrag von: Narthalion am 18 März 2006, 16:52:44
http://www1.spiegel.de/active/citizenship/fcgi/citizenship.fcgi

Die Wahlmöglichkeiten und Kommentare rocken. :D
Titel: Spiegel online über Einwanderungstest- live zum ausprobieren
Beitrag von: Sapor Vitae am 18 März 2006, 18:53:14
Macht sich da etwa jemand lustig über den Test?  :biglaugh:
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Beitrag von: Candide am 18 März 2006, 19:34:40
Ne Ex von mir versucht grad nach Kalifornien zu ziehen... wild, was sie da so erlebt, siehe ihr Blog: http://blackbettie.blogspot.com/
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Beitrag von: Jinx am 18 März 2006, 23:14:15
Ich habe mir gestern extra die Mopo gekauft und den echten Test gemacht. Ich kann ruhigen Gewissens sagen, dass ich durchfallen würde.
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Beitrag von: Thomas am 19 März 2006, 10:22:38
Zitat von: "Jinx"
Ich habe mir gestern extra die Mopo gekauft und den echten Test gemacht. Ich kann ruhigen Gewissens sagen, dass ich durchfallen würde.

Dann brauch' ich ja kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich da auch das ein- oder andere nicht weiß  8)

Der Titel eines Stern-Artikels paßt da wohl auch ganz gut zum Thema :

"Nur Germanistik-Professoren reinlassen"  (http://www.stern.de/politik/deutschland/:Einb%FCrgerungstests-Nur-Germanistik-Professoren/557899.html)

Aber da zeigt sich wohl auch, wie weltfremd jene Beamte sind, die sich solche Tests ausdenken.Erst das Teil in BW, in dem so Naiv nach extremistischen Veranlagungen gefragt wurde, das sogar ein geistig Behinderter Islamist wüßte, was man von ihm hören will und nun den Hessischen Rundum-Deutschtest, der sich in theoretischen Details verliert, (die in ihrem praktischem unnutzen dem deutschen Durchschnittslehrplan in nichts nachstehen) und den über die Hälfte der Bundesbürger auch nicht korrekt beantworten könnten  :roll:
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Beitrag von: Mentallo am 19 März 2006, 11:23:04
naa toll, ich dachte, das wäre n ernster test.

nun denn: eine freundin erzählte neulich etwas über die einwanderungstest von norwegen, inklusive ausgiebigem sprachtest.
wer nicht büffelt, fliegt raus. knapp ausgedrückt.
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Beitrag von: Thomas am 19 März 2006, 13:26:14
Zitat von: "Mentallo"
nun denn: eine freundin erzählte neulich etwas über die einwanderungstest von norwegen, inklusive ausgiebigem sprachtest.
wer nicht büffelt, fliegt raus. knapp ausgedrückt.

Das mit dem Büffeln ist ja auch in Ordnung, nur sollte es dann auch etwas Sachdienliches sein.Für mich sollten bei Einwanderungstests nicht so sehr geprüft werden, ob der Betreffende auch alle Bundeskanzler der Reihe nach aufsagen kann, sondern ob er der Gesellschaft zuträglich ist.
Kann er sich selbst versorgen ? Bringt er Befähigungen mit, die in der BRD gefragt sind (Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger haben wir selber schon genug) ? Hat er ausreichend Sprachkenntnisse ? Gab es eine kriminelle Vergangenheit ?
Das sind Fragenbereiche, die man klären sollte.
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Beitrag von: Jinx am 20 März 2006, 00:16:31
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Mentallo"
nun denn: eine freundin erzählte neulich etwas über die einwanderungstest von norwegen, inklusive ausgiebigem sprachtest.
wer nicht büffelt, fliegt raus. knapp ausgedrückt.

Das mit dem Büffeln ist ja auch in Ordnung, nur sollte es dann auch etwas Sachdienliches sein.Für mich sollten bei Einwanderungstests nicht so sehr geprüft werden, ob der Betreffende auch alle Bundeskanzler der Reihe nach aufsagen kann, sondern ob er der Gesellschaft zuträglich ist.
Kann er sich selbst versorgen ? Bringt er Befähigungen mit, die in der BRD gefragt sind (Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger haben wir selber schon genug) ? Hat er ausreichend Sprachkenntnisse ? Gab es eine kriminelle Vergangenheit ?
Das sind Fragenbereiche, die man klären sollte.


Genau dieses.
Beispielhaft ein paar Fragen des Baden-Württembergischen Testvorschlags.

- Es wurde nach einer Ausstellung zeitgenössischer Kunst gefragt, die alle vier Jahre in Kassel stattfindet. Als Kunsthistorikerin weiß ich, dass das die Documenta ist, ich weiß aber auch, dass diese Schau an bestimmt 90% der deutschstämmigen Bundesbürger einfach vorbeigeht, da sie ihrer Lebenswirklichkeit nicht entspricht. Das gilt ebenso für die Werke Schillers und Goethes, die Gemälde Caspar David Friedrichs, Beethovens Neunte etc.

Auch die Frage, was das "Existenzrecht Israels" bedeutet (also nach der Definition) ist blanker Unsinn. Erstens geht es nicht um eine Einwanderung nach Israel und zweitens lassen sich mit dieser schülerhaften Abfrage historischen Wissens für Fortgeschrittene kaum antisemitische bzw. antijudaistische Tendenzen von potentiellen NeubürgerInnen überprüfen.

Nicht büffeln und rausfliegen? Ja, aber dann bitte mit mehr Sinn und Verstand:
Sprachtests ja, ebenso sollte der Neubürger wissen, wie das Land funktioniert, dessen Staatsbürgerschaft er anzunehmen gedenkt und er sollte hinter dieser Verfassung stehen. Das macht alles wirklich Sinn. Alles andere ist Bullshit (so wie mein Ex-Schwiegervater bei seiner Einbürgerung Volkslieder singen musste, von denen ich, die ich von Geburt an über die deutsche Staatsbürgerschaft verfüge, noch nie gehört hatte...).
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Beitrag von: Simplicissimus1668 am 22 März 2006, 14:30:03
Und was ist mit dem deutschen Durschnittsproll? Hab neulich mal wieder eine nette Doku auf phoenix gesehen und konnte nur mit dem Kopf schütteln. Da wussten deutsche Hauptschüler nicht mal in welchem Bundesland sie leben und zwei Realschüler nannten als Bundeskanzler Helmut Kohl. Wie soll man da von Einwanderern noch ernsthaft Verlangen, dass sie sich mit dem politischen System in Deutschland auskennen sollen?
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Beitrag von: Thomas am 22 März 2006, 14:38:49
Zitat von: "Simplicissimus1668"
Und was ist mit dem deutschen Durschnittsproll? Hab neulich mal wieder eine nette Doku auf phoenix gesehen und konnte nur mit dem Kopf schütteln. Da wussten deutsche Hauptschüler nicht mal in welchem Bundesland sie leben und zwei Realschüler nannten als Bundeskanzler Helmut Kohl. Wie soll man da von Einwanderern noch ernsthaft Verlangen, dass sie sich mit dem politischen System in Deutschland auskennen sollen?
Genau das wurde in diesem Tread ja schon mehrfach angeprangert.
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Beitrag von: Kenaz am 22 März 2006, 15:26:44
Zitat von: "Simplicissimus1668"
Da wussten deutsche Hauptschüler nicht mal in welchem Bundesland sie leben und zwei Realschüler nannten als Bundeskanzler Helmut Kohl. Wie soll man da von Einwanderern noch ernsthaft Verlangen, dass sie sich mit dem politischen System in Deutschland auskennen sollen?

- Aus der überaus betrüblichen Tatsache, dass man in diesem Lande von einer kontinuierlich und unaufhaltsam zahlreicher werdenden Heerschar von dumpfbackigen, flachgeistigen Semi- und Vollanalphabeten umgeben ist, folgert meiner - bedauerlicherweise :mrgreen: - unmaßgeblichen Auffassung nach keineswegs mit logischer Notwendigkeit die Verpflichtung, sich vergleichbar debiles Kroppzeug obendrein auch noch en masse von außerhalb ins Land zu holen. - Mir jedenfalls reichen die Deppen, die schon da sind, völlig aus, insofern begrüße ich prinzipiell ein gesetzliches Instrumentarium, das den ungezügelten Zustrom in dieser Hinsicht etwas eindämmt.
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Beitrag von: Thomas am 22 März 2006, 15:35:28
Zitat von: "Kenaz"
- Aus der überaus betrüblichen Tatsache, dass man in diesem Lande von einer kontinuierlich und unaufhaltsam zahlreicher werdenden Heerschar von dumpfbackigen, flachgeistigen Semi- und Vollanalphabeten umgeben ist, folgert meiner - bedauerlicherweise :mrgreen: - unmaßgeblichen Auffassung nach keineswegs mit logischer Notwendigkeit die Verpflichtung, sich vergleichbar debiles Kroppzeug obendrein auch noch en masse von außerhalb ins Land zu holen. - Mir jedenfalls reichen die Deppen, die schon da sind, völlig aus, insofern begrüße ich prinzipiell ein gesetzliches Instrumentarium, das den ungezügelten Zustrom in dieser Hinsicht etwas eindämmt.

Richtig, nur war ja die ursprüngliche Intention dieser Tests, zu verhindern das irgendwelche Fanatiker und ideale Personen zur Bildung von Paralellgesellschaften in's Land kommen.Mit dem hier angeprangerten Test wird man aber alle Personen abseits eines Germanistikstudiums außer Landes halten, was annährend einem Dichtmachen der Grenzen gleichkommt.
Letzters kann man zwar machen, sollte es dann aber auch gleich entsprechend Durchziehen.

Aber ich vergesse schon wieder, das es bei diesem Test ja auch immer auf die Art der Auswertung ankommt.
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Beitrag von: Nevyn am 22 März 2006, 15:39:18
Zitat von: "Thomas"
Mit dem hier angeprangerten Test wird man aber alle Personen abseits eines Germanistikstudiums außer Landes halten, was annährend einem Dichtmachen der Grenzen gleichkommt.

Wäre das denn so schlimm ?
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Beitrag von: Thomas am 22 März 2006, 15:46:07
Zitat von: "Nevyn"
Zitat von: "Thomas"
Mit dem hier angeprangerten Test wird man aber alle Personen abseits eines Germanistikstudiums außer Landes halten, was annährend einem Dichtmachen der Grenzen gleichkommt.

Wäre das denn so schlimm ?
Naja, ein paar Ingenieure und Firmengründer können hier gerne heimisch werden.
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Beitrag von: SuicideSociety am 22 März 2006, 21:46:25
Hier ist auch noch ein Link dazu ...

Die britische Times beliebt fehlerhaft zu scherzen

http://focus.msn.de/politik/ausland/spott-mit-pannen_nid_26505.html
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Beitrag von: Thomas am 23 März 2006, 09:24:26
Zitat von: "SuicideSociety"
Hier ist auch noch ein Link dazu ...

Die britische Times beliebt fehlerhaft zu scherzen

http://focus.msn.de/politik/ausland/spott-mit-pannen_nid_26505.html


Und Focus weißt in Klammer auch noch mal darauf hin, wie die belgische und die deutsche Flagge denn aussehen.Man weiß ja nie, wer die Artikel nachher liest  :wink:

Außerdem beweißt das doch nur eines : Die Briten (zumindest diejenigen, die mit den deutschen Bildlesern vergleichbar sind) haben auch über sechzig Jahre nach Gröfaz&1000jährigem Reich immernoch Schiss vor Großdeutschland.Recht so !  8)  :P
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Beitrag von: Jinx am 23 März 2006, 11:40:49
Zitat von: "Nevyn"
Zitat von: "Thomas"
Mit dem hier angeprangerten Test wird man aber alle Personen abseits eines Germanistikstudiums außer Landes halten, was annährend einem Dichtmachen der Grenzen gleichkommt.

Wäre das denn so schlimm ?


Ja. Wie gedenkst Du denn eine Gesellschaft, deren zahlreiche Einwanderer aus Germanistikabsolventen besteht, pluralistisch zu gestalten?
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Beitrag von: Thomas am 23 März 2006, 11:47:29
Zitat von: "Jinx"

Wie gedenkst Du denn eine Gesellschaft, deren zahlreiche Einwanderer aus Germanistikabsolventen besteht, pluralistisch zu gestalten?

Eben.Die, die wir hier schon haben nerven doch schon genug  :P
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Beitrag von: schwarze Katze am 23 März 2006, 12:39:16
jett lässt doch eine Einwanderin zu Wort kommen

Also ich finde der Test keinerlei zu schwer, und ich bin keine Germanistik-Studentin und auch keine Intellektuelle. Meinen Soz-Päd. Studium habe ich nach Paar Semester abgebrochen.

Ich denke, einer einigemassen gebildete Mensch kann dieser Test schaffen, vor allem erwarten die Behörden nicht, dass alle Fragen richtig beantwortet werden, es reicht wenn es mehr als 50% richtig sind.

Andere Sache ist, dass gute Allgemeinbildung weder von exterme Gedanken noch von krimineller Energie schutzt. Also ein Mohammed Atta hätte der Test locker bestanden.
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Beitrag von: Jinx am 23 März 2006, 12:56:43
Zitat
Ich denke, einer einigemassen gebildete Mensch kann dieser Test
schaffen, vor allem erwarten die Behörden nicht, dass alle Fragen
richtig beantwortet werden, es reicht wenn es mehr als 50%
richtig sind.

Wobei es sicherlich auch darauf ankommt, welche Fragen korrekt beantwortet werden. Jemand, der Adolf Hitler für den Bundeskanzler hält, es ganz prima findet, seine Töchter einzusperren, bis der Ehemann aus Anatolien sie übernehmen kann oder der denkt, dass Religionsfreiheit gegen den Geist der Bibel ist, wird nicht eingebürgert werden, auch wenn er alles andere richtig beantwortet.

Zitat
Andere Sache ist, dass gute Allgemeinbildung weder von exterme
Gedanken noch von krimineller Energie schutzt. Also ein Mohammed
Atta hätte der Test locker bestanden.


Nicht nur er, es wird kein Problem sein, sich die erwünschten Antworten auf die Kernfragen einzuhämmern, egal welcher Meinung man privat ist. Abgesehen davon, dass Bildung kein Allheilmittel gegen die Übel der Welt ist, ist sie auch für viele Menschen, die erfolgreich in ihrem Beruf und wertvolle Mitglieder der Gesellschaft sind, nicht zwingend erforderlich.
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Beitrag von: Thomas am 23 März 2006, 13:42:46
Zitat von: "Jinx"
Zitat
Ich denke, einer einigemassen gebildete Mensch kann dieser Test
schaffen, vor allem erwarten die Behörden nicht, dass alle Fragen
richtig beantwortet werden, es reicht wenn es mehr als 50%
richtig sind.

Wobei es sicherlich auch darauf ankommt, welche Fragen korrekt beantwortet werden. Jemand, der Adolf Hitler für den Bundeskanzler hält, es ganz prima findet, seine Töchter einzusperren, bis der Ehemann aus Anatolien sie übernehmen kann oder der denkt, dass Religionsfreiheit gegen den Geist der Bibel ist, wird nicht eingebürgert werden, auch wenn er alles andere richtig beantwortet.

Hoffen wir mal, das der Test so ausgewertet wird.Bei der manchmal auftretenden behördlichen Ignoranz kann man da nicht so sicher sein.

Zitat von: "Jinx"
Zitat von: "Black Russian"
Andere Sache ist, dass gute Allgemeinbildung weder von exterme
Gedanken noch von krimineller Energie schutzt. Also ein Mohammed
Atta hätte der Test locker bestanden.


Nicht nur er, es wird kein Problem sein, sich die erwünschten Antworten auf die Kernfragen einzuhämmern, egal welcher Meinung man privat ist. Abgesehen davon, dass Bildung kein Allheilmittel gegen die Übel der Welt ist, ist sie auch für viele Menschen, die erfolgreich in ihrem Beruf und wertvolle Mitglieder der Gesellschaft sind, nicht zwingend erforderlich.

Stimmt.
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Beitrag von: Slayer am 23 März 2006, 15:10:34
"oder der denkt, dass Religionsfreiheit gegen den Geist der Bibel ist, wird nicht eingebürgert werden, auch wenn er alles andere richtig beantwortet."


Erstes Gebot:
"Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst nicht andere Götter haben neben mir."

(2. Buch Mose (Exodus), Kapitel 20, Vers 3)

Religionsfreiheit IST gegen den geist der bibel...nein, moment...es steht sogar in der bibel genau so drin.
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Beitrag von: Jinx am 23 März 2006, 15:14:16
Zitat
Religionsfreiheit IST gegen den geist der bibel...nein,
moment...es steht sogar in der bibel genau so drin.



Jein. Es ist zwar wahr, dass es dort so steht und auch so gemeint ist, aber ursprünglich galt das Gebot NUR für die Israeliten, die Ägypten in Richtung Israel verließen (später:  Juden als deren Nachkommen), an die die Offenbarung der 10 Gebote ja gerichtet war, nicht für alle anderen.
Und für mich gilt die Bibel nicht.  :mrgreen: Insofern kann's mir egal sein.
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Beitrag von: Slayer am 23 März 2006, 15:16:50
zwischen dem, wie die bibel gemeint war, geschrieben wurde, ausgelegt wurde und ausgelegt wird liegen welten... ;)
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Beitrag von: Jinx am 23 März 2006, 15:18:04
Zitat von: "Slayer"
zwischen dem, wie die bibel gemeint war, geschrieben wurde, ausgelegt wurde und ausgelegt wird liegen welten... ;)


Bin ich für die theologischen Irrtümer oder den funktionalen Analphabetismus irgendwelcher Dahergelaufenen verantwortlich?  :mrgreen:

Nachtrag: interessanterweise hat das Volk, an das die 10 Gebote erging, überhaupt keine missionarischen Tendenzen in seiner Religion und lehnt jegliche Missionstätigkeit in beide Richtungen strikt ab. Das könnte irgendwann mal den sonstigen Licht- und Heilsbringern auffallen, finde ich.
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Beitrag von: Slayer am 23 März 2006, 15:33:32
Bin ich für die theologischen Irrtümer oder den funktionalen Analphabetismus irgendwelcher Dahergelaufenen verantwortlich?

->
nicht im geringsten ;)

als jude missionarische tätigkeiten vollziehen, könnten sowieso nur frauen, da man nur (UND AUCH NUR!) wenn man ne jüdische mutter hat, jude ist ^^
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Beitrag von: Jinx am 23 März 2006, 15:36:55
Zitat
als jude missionarische tätigkeiten vollziehen, könnten sowieso
nur frauen, da man nur (UND AUCH NUR!) wenn man ne jüdische
mutter hat, jude ist ^^



Konversionen gehen auch, allerdings ist es viel schwieriger als bei Christentum und Islam. Es ist also möglich, zum Judentum überzutreten, aber es wird nicht gefördert. Und im stärker reformierten Judentum kann die Zugehörigkeit heute auch vom Vater vererbt werden.
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Beitrag von: Slayer am 23 März 2006, 16:04:26
"Konversionen gehen auch, allerdings ist es viel schwieriger als bei Christentum und Islam."

Soweit ich mich erinnere, aber auch nur im etwas liberaleren judentum...


"Es ist also möglich, zum Judentum überzutreten, aber es wird nicht gefördert. Und im stärker reformierten Judentum kann die Zugehörigkeit heute auch vom Vater vererbt werden."

Vor dem gesetz, so glaube ich mich zu erinnern, ist dem aber nicht so...(oder?!)
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Beitrag von: Jinx am 23 März 2006, 16:16:04
Zitat
Soweit ich mich erinnere, aber auch nur im etwas liberaleren
judentum...


Man kann auch zum orthodoxen Judentum übertreten, es gibt allerdings einige chassidische Gemeinschaften, die keine Konvertiten akzeptieren und keine Konversionen durchführen. Das Procedere ist bereits im Talmud festgelegt, der ja genügend "mainstream" ist.
Man wird allerdings eingehend geprüft, muss viel lernen und es dauert relativ lange.

Zitat

Vor dem gesetz, so glaube ich mich zu erinnern, ist dem aber nicht so...(oder?!)


Streng genommen gibt es DAS Gesetz nicht, da es keine zentrale Stelle gibt, wie z. B. den Papst in Rom, wo entschieden wird, wie der weltweite Katholizismus zu funktionieren hat. Der Talmud hat für orthodoxe Juden (bis auf einige Passagen) heute noch bindende Wirkung, für einen reformierten Rabbiner gilt er zwar als religiöses Werk, allerdings als eins, das zum größten Teil eher aus dem historischen Kontext heraus zu lesen ist und nicht unbedingt als bindend gilt (siehe Schabbatruhe, Speise- und Ehegesetze etc.).

Israel erkennt Kinder mit jüdischem Vater und nichtjüdischer Mutter nicht als Juden an, ebensowenig orthodoxe Gemeinden. Genauso wenig ist jedoch die Entscheidung eines orthodoxen Oberrabbiners bzw. eines rabbinischen Gerichtshofs für eine amerikanische Reformgemeinde bindend.

Edit: bezogen auf die deutschen Einheitsgemeinden und die religiöse Politik des Staates Israel liegst Du allerdings richtig, nur ist das eben nicht das ganze Judentum. ;)
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Beitrag von: Slayer am 23 März 2006, 19:04:16
es ging mir vorallem um das staatswesen, wie das das sieht...
(damn, also nix mit nach israel auswandern...oder? wenn mein dad sich das geschlecht ändern liesse, wäre er dann meine mutter?!)
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Beitrag von: Jinx am 23 März 2006, 19:07:47
Zitat von: "Slayer"
es ging mir vorallem um das staatswesen, wie das das sieht...
(damn, also nix mit nach israel auswandern...oder? wenn mein dad sich das geschlecht ändern liesse, wäre er dann meine mutter?!)


Gut, also das Staatswesen von Israel - wie immer es sich gestaltet - hat mit den meisten Juden weltweit weniger zu tun, da sich nicht alle darum reißen, dort einzuwandern - und wenn, gäbe es dort keinen Stehplatz mehr.

Geschlechtsänderungen sind im orthodoxen Judentum schlicht nicht vorgesehen, also wird das wohl nichts, selbst wenn Du Deinen Vater überreden könntest.  :mrgreen:
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Beitrag von: Slayer am 23 März 2006, 19:34:09
hehe. shit.
dann wirds wohl doch nur über arbeiten was...*grmbl*
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Beitrag von: SuicideSociety am 23 März 2006, 20:36:48
Zitat von: "Slayer"
"oder der denkt, dass Religionsfreiheit gegen den Geist der Bibel ist, wird nicht eingebürgert werden, auch wenn er alles andere richtig beantwortet."


Erstes Gebot:
"Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst nicht andere Götter haben neben mir."

(2. Buch Mose (Exodus), Kapitel 20, Vers 3)

Religionsfreiheit IST gegen den geist der bibel...nein, moment...es steht sogar in der bibel genau so drin.


Nun, da die Bibel eine Bedienungsanleitung für den 'eigenen' Glauben und das Leben der Gläubigen ist, ist sie auch für den einzelnden, der sie liesst und nach ihren Dogmen leben will, bestimmt. Dem persönlichen Glauben wird befohlen nicht an andere Götter zu glauben. Aber von dem Bekämpfen oder Nichtakzeptieren anderer Menschen die andere Glaubenrichtungen haben steht da nichts drin.

'Liebe deinen Nächsten wie dich selbst' ist die Devise.
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Beitrag von: Zaungast am 02 April 2006, 13:59:24
Eigentlich war der Test OK (leicht aber nicht), aber mir ist aufgefallen das im Bekanntenkreis die Leute aus den neuen Bundesländern besser abgeschnitten haben. Ich denke das einfach das Interesse größer ist. Oder wegen den unterschiedlichen Schulsystemen.

In einen der Komentare hab ich gelesen das Bildung kein Allheilmittel ist, aber Bildung ist nun mal der Feind von Massenfanatismus. Denn selbst wenn so ein "Vorzeigeattentäter" wie Atta (Au, Bildungslücke Rechtschreibung) den Test locker geschafft hätte, Leute die sich bilden (und somit auch eine eigene Meinung bilden) jubeln vielleicht nicht, wenn auf Grund von Anschlägen Menschen krepieren.
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Beitrag von: Jinx am 02 April 2006, 14:45:28
Zitat

In einen der Komentare hab ich gelesen das Bildung kein
Allheilmittel ist, aber Bildung ist nun mal der Feind von
Massenfanatismus. Denn selbst wenn so ein "Vorzeigeattentäter"
wie Atta (Au, Bildungslücke Rechtschreibung) den Test locker
geschafft hätte, Leute die sich bilden (und somit auch eine
eigene Meinung bilden) jubeln vielleicht nicht, wenn auf Grund
von Anschlägen Menschen krepieren.


Nein, leider ist dem nicht so. Im Iran gibt es fanatisierte Massen, obwohl das Bildungssystem dort gut ist, und das für Männer UND für Frauen, mit Alphabetisierung, Schulpflicht und allem drum und dran.
Auch das allseits beliebte Nazideutschland war alles andere als ein "bildungsfernes" Land. Zur Zeit der Machtübernahme war das Bildungssystem gut, auch im internationalen Vergleich.
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Beitrag von: schwarze Katze am 02 April 2006, 15:48:01
Zitat von: "Zaungast"
Eigentlich war der Test OK (leicht aber nicht), aber mir ist aufgefallen das im Bekanntenkreis die Leute aus den neuen Bundesländern besser abgeschnitten haben. Ich denke das einfach das Interesse größer ist. Oder wegen den unterschiedlichen Schulsystemen.


off topic
ja, in ehemalige Warscheuer-Packt-Länder war Schulsystem, ehrlich gesagt, in vielen Hinsichten besser. Wir haben eben sehr viel gepaukt und wurden schon ab erste Klasse benötet. Es gab auch Kopfnoten für Benehmen und Fleiss.  Und wir hatten nur eine Schulform, die schwächere, die nicht so gut beim lernen waren, veliessen die Schule nach 8-te Klasse und die Rest machte dann Abi. Aber was nutzt die beste Bildung, wenn wir unere Meinung nie frei äußern könnten und nur auswändig lernen müssten. Auch auf unsere Würde wurde kein Rücksicht genommen, die Lehrer degmütigten einen manchmal von den ganzen Klasse. Wir hatten zwar kein Gewaltproblem, dafür aber Mobbing von feinstem, und ich weiss nicht, was mehr weh tut.

on topic
Bildung ist wirklich kein Allheilmittel, weder Herr Atta, noch dei deutsche Kollegen von ihm, wie Frau Meinhof und Konsorten, waren ungebildet.
Aber es ist kein Geheimnis, dasss gebildete Menschen sich besser intergrieren und auch besser berufliche Perspektiven haben, als ungebildete. Und damit iast dieser Test, meiner Meinung nach, ein klitzekleiner Anfang
Titel: Spiegel online über Einwanderungstest- live zum ausprobieren
Beitrag von: Zaungast am 03 April 2006, 10:05:13
@ Black Russian

Oh, äh so weit in die Vergangenheit wollte ich gar nicht (in ehemalige Warscheuer-Packt-Länder war Schulsystem...) ich meinte eigentlich vor... sagen wir mal sieben Jahren. Also nehme ich das mit den Schulsystemen zurück und sage Rahmenlehrplan oder was auch immer. Schließlich war ich erst in der zweiten Klasse als BRD und DDR eins wurden, und kann das System nicht so richtig beurteilen.

Das mit der Bildung: obwohl in Klammern geschrieben, eigentlich der wichtigste Punkt: Leute die sich bilden (und somit auch eine
eigene Meinung bilden)!!! Damit ist nicht auswendig lernen gemeint.

@ Jinx

Hmm, irgendwie gehörten bis dato Bildung und eigene Meinung für mich immer zusammen, ich hab ne Freundin die aus den Iran kommt, werd sie mal interviewen. Aber irgendwie denke ich, dass sie Ähnliches sagen wird, wie Black Russian (sorry noch mal, wollte mich nicht aus den Fenster hängen).

Das mit Nazídeutschland, auch wenn das Bildungsniveau bei der Machtübernahme hoch war, meine ich das den Nazis ein hohes Bildungsniveau auch gleich  ein Dorn im Auge war.

Massen sind nun mal leichter zu kontrollieren wenn sie keine Fragen stellen. Schließlich wurden die Schulen nicht umsonst umstukturiert (Lehrer ausgetauscht und andere Lerninhalte geschaffen). Ich hab in einer Doku gesehen das Hitler sogar gesagt haben soll, "die Bildung verdirbt mir die Jugend".

Aber ich kenne, wie ihr sicher auch, das Buch "Die Welle". Hier geht es  um normale Schüler die im Rahmen eines Experimentes teils fanatisch werden oder mitlaufen.

Diese Schüler waren auch gebildet, ich weis.

Aber ich hatte auch nicht vor, Bildung als Allheilmittel zu deklarieren. Ich glaube nur, wenn ein Mensch selbständig denken kann und eine eigene Meinung hat, haben es Demagogen einfach schwerer.

Um mal wieder auf den Test zu kommen, ich denke nicht das er nur den Bildungsstand nur abfragen soll. Sondern einfach aufzeigen soll, wie hat sich der Antragssteller mit der BRD beschäftigt und wie nimmt er zu einigen Dingen/Aussagen Stellung.

Wobei auch den Erstellern des Testes klar sein wird, das man die Fragen unwarheitsgemäß beantworten kann.

Puh geschafft... :?
Titel: Spiegel online über Einwanderungstest- live zum ausprobieren
Beitrag von: Jinx am 03 April 2006, 11:57:09
Zitat
Hmm, irgendwie gehörten bis dato Bildung und eigene Meinung für
mich immer zusammen, ich hab ne Freundin die aus den Iran kommt,
werd sie mal interviewen. Aber irgendwie denke ich, dass sie
Ähnliches sagen wird, wie Black Russian (sorry noch mal, wollte
mich nicht aus den Fenster hängen).


Diskutieren bedeutet immer, sich aus dem Fenster zu hängen, und das ist auch gut so. ;)

Ich denke auch, dass (formelle) Bildung hilft, eine eigene Meinung zu allen möglichen Themen zu finden, diese besser begründen und vertreten zu können. Jedoch wird auch der bildungsfernste Biersäufer eine eigene Meinung haben, egal, wie unfundiert diese ist. Vielleicht stammt sie aus den Medien schlichterer Machart, aber er wird sie für seine eigene Meinung halten. Es wird auch immer ungebildete, aber intelligente Menschen geben, die sich bei ihrer Meinungsbildung vom gesunden Menschenverstand leiten lassen. Ebenso werden gebildete Menschen nie davor gefeit sein, eine Meinung nachzuquaken, wenn sie ihnen kommod erscheint, auch wenn es weniger auffällt, da die Quelle meist nicht so allgemein zugänglich ist wie die Zeitung mit den ganz großen Buchstaben und der leicht bekleideten Dame auf der ersten Seite.


Zitat

Das mit Nazídeutschland, auch wenn das Bildungsniveau bei der
Machtübernahme hoch war, meine ich das den Nazis ein hohes
Bildungsniveau auch gleich ein Dorn im Auge war.


Ja, sie hielten Bildung für ihren Ideen (und deren Umsetzung) eher abträglich und hatten wohl auch Pläne, dem betrüblich hohen Bildungsniveau den Riegel vorzuschieben. 1933 war Deutschland ein Land mit hoher Bildung, d.h. eine relevante Anzahl von Bürgern wählte die Nazis. Trotz Bildung.

Zitat
Massen sind nun mal leichter zu kontrollieren wenn sie keine
Fragen stellen. Schließlich wurden die Schulen nicht umsonst
umstukturiert (Lehrer ausgetauscht und andere Lerninhalte
geschaffen). Ich hab in einer Doku gesehen das Hitler sogar
gesagt haben soll, "die Bildung verdirbt mir die Jugend".


Das hat er gesagt, die Nazis waren auch der Meinung, dass die Masse sehr ungebildet (Analphabetismus galt als erstrebenswert) sein solle und eher "intuitiv" leben... *grusel*

Zitat
Aber ich kenne, wie ihr sicher auch, das Buch "Die Welle". Hier
geht es um normale Schüler die im Rahmen eines Experimentes
teils fanatisch werden oder mitlaufen.

Diese Schüler waren auch gebildet, ich weis.


eben. :)
Zitat

Aber ich hatte auch nicht vor, Bildung als Allheilmittel zu
deklarieren. Ich glaube nur, wenn ein Mensch selbständig denken
kann und eine eigene Meinung hat, haben es Demagogen einfach
schwerer.


Das bestreitet auch niemand. Es ist nur zu kurz gedacht, einfach zu sagen: mehr Bildung her und alles wird gut. Hinzu kommt, dass Bildung aller Menschen zwar wichtig ist, aber auch Menschen, die an Bildung ein eher untergeordnetes Interesse haben und mit ihrem Schulabschluss nebst Berufsausbildung zufrieden sind, wertvolle Mitglieder der Gesellschaft sind. Die können durchaus bei Akademikern als "ungebildet" durchgehen (wobei das natürlich relativ ist, denn "ungebildet" ist ein weites Feld). Eine Gesellschaft der "Hochgebildeten" kann und wird nicht überleben.
Titel: Spiegel online über Einwanderungstest- live zum ausprobieren
Beitrag von: Thomas am 03 April 2006, 15:59:24
Zitat von: "Jinx"
mehr Bildung her und alles wird gut. Hinzu kommt, dass Bildung aller Menschen zwar wichtig ist, aber auch Menschen, die an Bildung ein eher untergeordnetes Interesse haben und mit ihrem Schulabschluss nebst Berufsausbildung zufrieden sind, wertvolle Mitglieder der Gesellschaft sind. Die können durchaus bei Akademikern als "ungebildet" durchgehen (wobei das natürlich relativ ist, denn "ungebildet" ist ein weites Feld). Eine Gesellschaft der "Hochgebildeten" kann und wird nicht überleben.

Naja.Ich halte Bildung in der Breite schon für eine dem Allheilmittel am nächsten kommenden Sache.Bildung heißt ja nicht immer Professorentitel, Bildung kann auch heißen :  Hauptschulabschluß, Klempnerlehre, Arbeit, Brot, DVD-Player (wenn die Wirtschaft einigermaßen mitspielt) und genau das ist das "heilende" daran : Wenn die Leute mit Arbeit beschäftigt sind und sich ihre nette Wohnung und ein bischen "Spielzeug" leisten könne, sind sie zufrieden.

Klar gibt es immer wieder ausreißer in dieser Betrachtung.Aber z.B. würde ich den Iran nicht für ein Land mit einer in der Masse gebildeten Bevölkerung halten.Nur weil ein Land ein paar Universitäten hat, ist es nicht automatisch ein Land mit hohem Bildungsgrad.
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Beitrag von: Jinx am 03 April 2006, 16:06:54
Zitat
Naja.Ich halte Bildung in der Breite schon für eine dem
Allheilmittel am nächsten kommenden Sache.Bildung heißt ja nicht
immer Professorentitel, Bildung kann auch heißen :
Hauptschulabschluß, Klempnerlehre, Arbeit, Brot, DVD-Player (wenn
die Wirtschaft einigermaßen mitspielt) und genau das ist das
"heilende" daran : Wenn die Leute mit Arbeit beschäftigt sind und
sich ihre nette Wohnung und ein bischen "Spielzeug" leisten
könne, sind sie zufrieden.


Eben das meinte ich, als ich schrieb, man müsse sich erst mal darüber verständigen, was Bildung bedeutet. Ich sehe es nämlich genauso wie Du.

Allerdings ist die oft von Bildungsbürgern herbeizitierte Bildung als Allheilmittel gegen Fanatismus und Extremismus etwas anderes und greift höher. Und die braucht man nicht, um ein "anständiger Mensch" zu sein, der keine Asylantenheime stürmt.

Zitat
Klar gibt es immer wieder ausreißer in dieser Betrachtung.Aber z.B. würde ich den Iran nicht für ein Land mit einer in der Masse gebildeten Bevölkerung halten.Nur weil ein Land ein paar Universitäten hat, ist es nicht automatisch ein Land mit hohem Bildungsgrad.


Ist es aber. Sie haben ein allgemeinbildendes Schulsystem, das ebenso für Mädchen verpflichtend ist (im Gegensatz zu Afghanistan wird im Iran Frauenbildung gefördert, das muss sogar ich anerkennen, die ich vom dortigen Regime so gar nichts halte). Es geht dort nicht um ein paar Unis für Reiche, sondern um das stetige Bemühen eines Bildungsstandards für das ganze Volk. Sicher ist das z. B. in eher ländlichen Gegenden schwer durchzusetzen, aber wenn man mal die Quote der Schulschwänzer und Frühabbrecher hier betrachtet, wird deutlich, dass wir auch nicht imstande sind, jedes Kind so zu bilden, wie es sein sollte.

Abschließend möchte ich noch bemerken, dass ich Deinen Avatar sehr verwirrend finde.  :shock:
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Beitrag von: messie am 03 April 2006, 16:07:00
Thomas: Ersetze Bildung durch Perspektive, dann stimme ich dir 100%ig zu.

Es ist doch so: Was bringt dir die beste Bildung wenn du dennoch haufenweise Absagen ins Haus geflattert bekommst trotz guter Noten, nur weil du von der HAUPTSCHULE kommst? Das KANN doch nur Frust erzeugen.

Gut, man muss Frust nicht gleich mit Gewalt ausleben. Aber wenn z.B. das Elternhaus viel mit Gewalt löst, dann ist der Weg dorthin nicht weit.
Gib ihnen eine Perspektive, gib den willigen eine Chance, unterstütze sie dabei, stärke ihr Selbstbewußtsein, dann wird es auch weniger Gewalt geben.
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Beitrag von: Thomas am 03 April 2006, 16:24:12
Zitat von: "Jinx"
Ist es aber. Sie haben ein allgemeinbildendes Schulsystem, das ebenso für Mädchen verpflichtend ist (im Gegensatz zu Afghanistan wird im Iran Frauenbildung gefördert, das muss sogar ich anerkennen, die ich vom dortigen Regime so gar nichts halte). Es geht dort nicht um ein paar Unis für Reiche, sondern um das stetige Bemühen eines Bildungsstandards für das ganze Volk. Sicher ist das z. B. in eher ländlichen Gegenden schwer durchzusetzen, aber wenn man mal die Quote der Schulschwänzer und Frühabbrecher hier betrachtet, wird deutlich, dass wir auch nicht imstande sind, jedes Kind so zu bilden, wie es sein sollte.

Ich habe vor einiger Zeit ein Interview mit einem Nahostexperten gelesen, in dem auch die Frage gestellt wurde, warum denn so viele Iraner den momentan amtierenden Freak dort zum Präsidenten gewählt haben (wie fair Wahlen da auch sein mögen).Seine Antwort war (womit wir wieder beim Thema sind), das die meisten Leute ihn aufgrund von Sorgen um die Arbeitslosigkeit gewählt haben, und nicht, weil er so ein politischer Hardliner ist.

Das hat jetzt zwar nicht direkt, aber doch indirekt mit Bildung zu tun : Nur (aus)gebildete Leute können Arbeitsplätze schaffen, nur (aus)gebildete Leute kommen als Facharbeiter in Frage.
Daraus schließe ich, das Bildung eben die Voraussetzung für zufriedenes und damit friedliches Leben ist.Grundsetzliches fanatisches Gedankengut kann auch Bildung nicht bekampfen, aber Fanatismus aus Frust und Perspektivlosigkeit in sehr vielen Fällen sehr wohl.

Zitat von: "Jinx"
Abschließend möchte ich noch bemerken, dass ich Deinen Avatar sehr verwirrend finde.  :shock:

Ich weiß  :wink:

Zitat von: "messie"
Thomas: Ersetze Bildung durch Perspektive, dann stimme ich dir 100%ig zu.

Es ist doch so: Was bringt dir die beste Bildung wenn du dennoch haufenweise Absagen ins Haus geflattert bekommst trotz guter Noten, nur weil du von der HAUPTSCHULE kommst? Das KANN doch nur Frust erzeugen.

Richtig, aber Bildung ist in unser heutigen Gesellschaft die Voraussetzung für Perspektiven.Natürlich gibt es da noch viele Einflüsse und Abstufungen, aber an der Bildung als Kern und Grundlage von potentiellen Erfolgen ändert das ja nichts.
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Beitrag von: Jinx am 03 April 2006, 16:31:50
Zitat

Das hat jetzt zwar nicht direkt, aber doch indirekt mit Bildung
zu tun : Nur (aus)gebildete Leute können Arbeitsplätze schaffen,
nur (aus)gebildete Leute kommen als Facharbeiter in Frage.
Daraus schließe ich, das Bildung eben die Voraussetzung für
zufriedenes und damit friedliches Leben ist.Grundsetzliches
fanatisches Gedankengut kann auch Bildung nicht bekampfen, aber
Fanatismus aus Frust und Perspektivlosigkeit in sehr vielen
Fällen sehr wohl.


Der Iran hat eine besondere Situation: viele Wähler sind noch zu Zeiten des Schahs zur Schule gegangen, oder eben nicht. Außerdem hat sich der Iran bis heute nicht vom ersten Golfkrieg (gegen den Irak) erholt; aufgrund der politischen Situation im Land ist es auch um den Außenhandel nicht gut bestellt. Es ist zwar richtig, dass Bildung die Voraussetzung für ein erfolgreiches Bestehen in der Arbeitswelt ist, wenn diese Arbeitswelt jedoch nicht genügend Arbeitsplätze zur Verfügung stellt, kann auch Bildung nicht jedem einen Arbeitsplatz garantieren.

Was die Wahl des Gehirnakrobaten dort angeht, so spielt, denke ich, auch mit, dass der Iran letztendlich ein gedemütigtes Land ist, bzw. eins, das sich so fühlt. Seit Jahren an den Pranger gestellt von den USA, überwacht von der UNO wegen Menschenrechtsverletzungen, gegängelt in ihrer Autonomie (Waffenherstellung), ein recht unbeliebter Handelspartner und auch noch verarmt ....
Und dann kommt einer "aus dem Volk", der bar jeder politischen Erfahrung verspricht, dem Land seine Würde und Ehre zurückzugeben. Klar, dass das auf die Masse der Wähler eine gewisse Anziehung ausübt.
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Beitrag von: Trakl am 05 April 2006, 21:03:11
Zitat von: "Jinx"

Was die Wahl des Gehirnakrobaten dort angeht, so spielt, denke ich, auch mit, dass der Iran letztendlich ein gedemütigtes Land ist, bzw. eins, das sich so fühlt. Seit Jahren an den Pranger gestellt von den USA, überwacht von der UNO wegen Menschenrechtsverletzungen, gegängelt in ihrer Autonomie (Waffenherstellung), ein recht unbeliebter Handelspartner und auch noch verarmt ....
Und dann kommt einer "aus dem Volk", der bar jeder politischen Erfahrung verspricht, dem Land seine Würde und Ehre zurückzugeben. Klar, dass das auf die Masse der Wähler eine gewisse Anziehung ausübt.


Das hatten wir doch schonmal. Versailler Vetrag, Dolchstoßlegende, einer aus dem Volk...

Nur dass es sich diesmal um die *echten* Arier handelt.  :shock:
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Beitrag von: Jinx am 05 April 2006, 22:15:04
Zitat
Das hatten wir doch schonmal. Versailler Vetrag,
Dolchstoßlegende, einer aus dem Volk...

Nur dass es sich diesmal um die *echten* Arier handelt. Shocked


Du wirst nicht wirklich die Situation im Iran der letzten zwanzig Jahre mit der Frühzeit der Weimarer Republik vergleichen wollen? Das kommt nämlich von vorne bis hinten nicht hin.

Abgesehen davon geht es nicht darum, einen politisch bedenklichen Kurs zu rechtfertigen, nicht wahr?