Schwarzes Hamburg

Schwarzes Hamburg => Archiv => Politik & Gesellschaft -Archiv- => Thema gestartet von: Der Uhu am 31 Januar 2006, 16:45:42

Titel: Wikipedia als (unfreiwillige) Propagandamaschinerie
Beitrag von: Der Uhu am 31 Januar 2006, 16:45:42
Anscheinend wurde das online Lexikon Wikipedia (http://www.wikipedia.org) von Rechnern des amerikanischen Kongresses aus hundertfach manipuliert. Biographien wurden geändert, Geschichte wurde gefälscht und Daten unterschlagen und gelöscht. Die Betreiber von Wikipedia sind zurecht entsetzt über den Mißbrauch ihres Online-Lexikons. Propaganda auf Amerikanisch!

Hier ist der Bericht. (http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,398357,00.html)
Titel: Wikipedia als (unfreiwillige) Propagandamaschinerie
Beitrag von: Simia am 31 Januar 2006, 17:28:35
Och nö! Ich muß ja zugeben, daß ich öfter auf der (wohlbemerkt deutschen) Site bin.

Aber es war doch zu erwarten. So eine Möglichkeit lassen sich einige nicht entgehen. Ich frage mich nur, wer noch auf die Idee kam, im großen Stil herumzumanipulieren und wo es noch gar nicht entdeckt wurde.
Titel: Wikipedia als (unfreiwillige) Propagandamaschinerie
Beitrag von: Simia am 31 Januar 2006, 17:35:17
Na ja, die wurden ja letztens als Brockhaus-tauglich ausgewiesen, hab ich so am Rande mitbekommen. Aber letztendlich ist es eine Internetquelle und damit schon mal "verdächtig".
Titel: Wikipedia als (unfreiwillige) Propagandamaschinerie
Beitrag von: phaylon am 31 Januar 2006, 17:49:00
Man muss sich teilweise nur mal das Diskussionsverhalten auf Wikipedia ansehen. Für mich ist's in den meisten Fällen einfach nur "Common knowledge."
Titel: Wikipedia als (unfreiwillige) Propagandamaschinerie
Beitrag von: Oswald am 31 Januar 2006, 18:04:14
Ich hab eh eine leichte Abneigung zu wikipedia, das macht auf mich einen Eindruck wie eine Art Wissensmonopol.

Die erste Anlaufstelle wenn es um Infos geht wird heute bei den meisten Schülern wohl das Internet sein. Wikipedia springt einem dann förmlich entgegen; alles schon schön geliedert und ausführlich, wer macht sich da noch die Arbeit das zu überarbeiten oder nach weiteren Quellen zu suchen?

Was dabei rauskommt konnte ich vor einiger Zeit feststellen als Referate abgegeben werden musste:
Gut die Hälfte der Schüler hatte haargenau den selben Text abgegeben, und diese Schüler haben noch nicht einmal in irgendeiner Weise zusammen gearbeitet. Das einzige was sich unterscheidete waren die tollen, edlen Mappen und die aufwendig gestallteten Titelblätter. -.-

Eigentlich ist soetwas nur eine Bauernfängerei, es sollte einem klar sein das meine seine Quellen (um sich drauf stützen zu können) mindesten zweimla überprüfen sollte.

MfG Oswald
Titel: Wikipedia als (unfreiwillige) Propagandamaschinerie
Beitrag von: Simia am 31 Januar 2006, 18:12:00
Zitat von: "Oswald"
Ich hab eh eine leichte Abneigung zu wikipedia, das macht auf mich einen Eindruck wie eine Art Wissensmonopol.

Google?!

Zitat
Die erste Anlaufstelle wenn es um Infos geht wird heute bei den meisten Schülern wohl das Internet sein. Wikipedia springt einem dann förmlich entgegen; alles schon schön geliedert und ausführlich, wer macht sich da noch die Arbeit das zu überarbeiten oder nach weiteren Quellen zu suchen?

Ja, leider. Sowas greift auch unter Studenten um sich, also das Internet als Primärquelle zu nutzen.
Titel: Wikipedia als (unfreiwillige) Propagandamaschinerie
Beitrag von: Vincent am 31 Januar 2006, 19:22:36
Zitat von: "Simia"
Zitat von: "Oswald"
Ich hab eh eine leichte Abneigung zu wikipedia, das macht auf mich einen Eindruck wie eine Art Wissensmonopol.

Google?!



Bei Google muss man beachten, dass man sich ja noch die Informationen noch selbst zusammensuchen muss, bei Wikipedia bekommt man sie gleich ordentlich gegliedert und komprimiert geliefert!
Als Schüler weiß ich diese Vorteile zwar zu schätzen, habe mir jedoch eine doppelte Rückversicherung der wiki-Infos mit anderen Quellen angewöhnt....

Alles eine Frage der investierten Zeit!

OT: Natürlich muss man bei Internetquellen immer vorsichtig sein, ich kann mir auch vorstellen, dass irgendwelche deutschen Organisationen fröhlich auf Wikipedia rumeditieren

MfG Red
Titel: Wikipedia als (unfreiwillige) Propagandamaschinerie
Beitrag von: messie am 31 Januar 2006, 20:18:20
Also, zitierfähig ist wiki nicht und für die Uni schon mal garnicht.
Wenn ich Lehrer wäre und einen Schüler beim Abgeben eines schriftlich ausgearbeiteten Zitats dabei erwischen, dass er quasi 1:1 von wiki abgeschrieben hat, dann würde ich dem schon aus Prinzip ne 6 geben.  :twisted:

Wikipedia ist eine recht gute Anlaufstelle um erstmal eine erste Orientierung für ein Thema zu erhalten. Nicht selten sind ja auch weiterführende Quellenangaben angegeben, und die sind in vielen Fällen tatsächlich von hoher Qualität.
Alles darüber hinaus ist für eine genauere, gar wissenschaftliche Weiterverarbeitung unbrauchbar bis Unsinn.
Titel: Wikipedia als (unfreiwillige) Propagandamaschinerie
Beitrag von: K-Ninchen am 31 Januar 2006, 20:46:21
Hm...

Auf eine Klowand kann auch jeder schreiben und ändern was er will.

Muss jetzt nicht direk was mit dem Topic zu tun haben.
War aber eine gewisse Assoziation, die ich hatte.
Titel: Wikipedia als (unfreiwillige) Propagandamaschinerie
Beitrag von: darkflower am 31 Januar 2006, 20:52:52
Zitat von: "messie"

Wikipedia ist eine recht gute Anlaufstelle um erstmal eine erste Orientierung für ein Thema zu erhalten. Nicht selten sind ja auch weiterführende Quellenangaben angegeben, und die sind in vielen Fällen tatsächlich von hoher Qualität.
Alles darüber hinaus ist für eine genauere, gar wissenschaftliche Weiterverarbeitung unbrauchbar bis Unsinn.


Das denke ich auch. Für einen ersten Überblick ist Wikipedia durchausgeeignet. Man sollte nur nicht alles was da geschrieben wird ohne hinterfragen und heranziehen weiterer Quellen als Tatsachen anerkennen und schon gar nicht in einer Diplomarbeit als Quelle angeben  :lol:
Titel: Re: Wikipedia als (unfreiwillige) Propagandamaschinerie
Beitrag von: gutgelauntergrummelgrufti am 20 Februar 2006, 12:29:35
Zitat von: "Der Uhu"
Anscheinend wurde das online Lexikon Wikipedia (http://www.wikipedia.org) von Rechnern des amerikanischen Kongresses aus hundertfach manipuliert. Propaganda auf Amerikanisch!

Hier ist der Bericht. (http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,398357,00.html)


Das wiederum zeigt mir nur wieder, dass mein Antiamerikanismus durchaus seine berechtigung hat.

Wobei natürlich nicht zu vergessen ist, dass Wikipedia natürlich nicht das Maß der Dinge ist.

Aber um mal eben etwas nachzuschlagen, so schön einfach.
Deshalb bietet es sich für Propaganda förmlich an. Was natürlich kein Vorwurf ist.
Nutze Wikipedia auch ganz gerne. Wie gesagt so schön einfach.
Titel: Re: Wikipedia als (unfreiwillige) Propagandamaschinerie
Beitrag von: Thomas am 20 Februar 2006, 13:39:40
Zitat von: "gutgelauntergrummelgrufti"
Zitat von: "Der Uhu"
Anscheinend wurde das online Lexikon Wikipedia (http://www.wikipedia.org) von Rechnern des amerikanischen Kongresses aus hundertfach manipuliert. Propaganda auf Amerikanisch!

Hier ist der Bericht. (http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,398357,00.html)


Das wiederum zeigt mir nur wieder, dass mein Antiamerikanismus durchaus seine berechtigung hat.

Naja, ob Amerikaner nun die einzigen sind, die auf solche Ideen kommen, bleibt abzuwarten.
Titel: Re: Wikipedia als (unfreiwillige) Propagandamaschinerie
Beitrag von: gutgelauntergrummelgrufti am 20 Februar 2006, 15:04:13
Zitat von: "Thomas"

Naja, ob Amerikaner nun die einzigen sind, die auf solche Ideen kommen, bleibt abzuwarten.


Wollte ich damit nicht gesagt haben.

Würde es prinzipiel jedem Menschen, der ein Ziel hat, über das nötige Wissen verfügt und diese Manipulation als sinnvoll erachtet, zutrauen.


Nur das die "Ammies" es als erstes getan haben bestätigt dies.
Titel: Re: Wikipedia als (unfreiwillige) Propagandamaschinerie
Beitrag von: Thomas am 20 Februar 2006, 15:08:39
Zitat von: "gutgelauntergrummelgrufti"
Nur das die "Ammies" es als erstes getan haben bestätigt dies.

Naja, so wirklich wundern tut es mich allerdings auch nicht, das "zufällig" wieder die Amis mit soetwas negativ auffallen  :wink:

Allerdings muß man da auch wieder das Verhältnis der technischen Sachlage, etc. in einem Land sehen : Welche Webseiten hätten z.B. Nordkorea, China, Kuba, etc. auch groß manipulieren können bzw. wieviel potentielle Leser für solche "verschönerungen" gibt es in den jeweiligen Ländern ?
Titel: Re: Wikipedia als (unfreiwillige) Propagandamaschinerie
Beitrag von: gutgelauntergrummelgrufti am 20 Februar 2006, 15:26:11
Zitat von: "Thomas"
Allerdings muß man da auch wieder das Verhältnis der technischen Sachlage, etc. in einem Land sehen : Welche Webseiten hätten z.B. Nordkorea, China, Kuba, etc. auch groß manipulieren können bzw. wieviel potentielle Leser für solche "verschönerungen" gibt es in den jeweiligen Ländern ?


Nun ja, so weit ich weiss, gibt es in China die Zensur im Netz so professionell wie in keinem anderen Land.
Dort wird jede Seite die aus dem Land kommt kontrolliert. Die Nutzer, erst recht Ausländer, auf Alter, Herkunft usw... untersucht und sobald man die "falsche Seite" aufruft, wird der Raum 404 zitiert.
Um im einem Internet Café zugang zu bekommen wird erst einmal dein Pass als "Pfand" behalten.

Zu Nordkorea und Kuba kann ich nichts sagen.

Aber was meinst du mit "technischer" Sachlage?
Titel: Re: Wikipedia als (unfreiwillige) Propagandamaschinerie
Beitrag von: Thomas am 20 Februar 2006, 15:45:02
Zitat von: "gutgelauntergrummelgrufti"
Aber was meinst du mit "technischer" Sachlage?

Genau das hier :

Zitat von: "gutgelauntergrummelgrufti"
Nun ja, so weit ich weiss, gibt es in China die Zensur im Netz so professionell wie in keinem anderen Land.
Dort wird jede Seite die aus dem Land kommt kontrolliert. Die Nutzer, erst recht Ausländer, auf Alter, Herkunft usw... untersucht und sobald man die "falsche Seite" aufruft, wird der Raum 404 zitiert.
Um im einem Internet Café zugang zu bekommen wird erst einmal dein Pass als "Pfand" behalten.


Sprich, aus China wird man solche Manipulationsmeldungen wahrscheinlich nicht hören, da die in viel größerem Maße mittels Zensur Meinungsmanipulation betreiben.Wenn man das mal im Verhältnis zu ein paar frisierten Seiten bei Wikipedia sieht, bildet sich da ein ganz anderes Größenverhaltniss was Manipulation der öffentlichen Meinung angeht.

Auch aus (als Beispiel) Nordkorea und Kuba wird man solche Manipulationen wie die Eingangs erwähnte wohl nicht vermeldet bekommen, was aber nur daran liegt, das dort eh' keiner einen Rechner hat, um die Ergebnisse lesen zu können.Oder im übertragenem Sinne : Was nützt es, Propagandafilme zu senden, wenn sowieso keiner einen Fernseher hat ?

Allerdings würde man auch keinem dieser drei unterstellen, ein gerechter und demokratisches Staat zu sein, von daher relativiert sich meine Aussage schon wieder ein wenig  :?
Titel: Re: Wikipedia als (unfreiwillige) Propagandamaschinerie
Beitrag von: gutgelauntergrummelgrufti am 20 Februar 2006, 15:51:46
Zitat von: "Thomas"


Allerdings würde man auch keinem dieser drei unterstellen, ein gerechter und demokratisches Staat zu sein, von daher relativiert sich meine Aussage schon wieder ein wenig  :?


In der Tat.
Titel: Wikipedia als (unfreiwillige) Propagandamaschinerie
Beitrag von: MurMur am 20 Februar 2006, 17:43:11
Tja Pressefreiheit und Meinungsfreiheit sind wunderbare sachen nur leider versuchen auch die Staaten die diese Grundrechte Propagieren gerne sie ein wenig für Ihre Zwecke zu missbrauchen.