Schwarzes Hamburg
Schwarzes Hamburg => Archiv => Politik & Gesellschaft -Archiv- => Thema gestartet von: Jinx am 31 August 2004, 12:47:32
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selbst viele deutsche jugentliche können sich nicht mehr deutsch artikulieren.
Das liegt allerdings eher nicht am Ausländeranteil, sondern daran, daß Lesen nicht mehr gefragt ist unter Jugendlichen. Ein gehobenes Sprachniveau bekommt man aber nicht einfach durch Fernsehen. Das ist aber ein anderes Problem, kannst ja mal einen separaten Thread aufmachen (-:
Das Fass mache ich mal auf... ;) Es ist ein Thema, das mich nämlich sehr beschäftigt.
Wenn man in Foren unterwegs ist, trifft man ab und an auf Beiträge, bei denen es mühsam ist, zu erkennen, was der Verfasser einem mitteilen möchte (Leute ausländischer Herkunft sind hier ausdrücklich nicht gemeint). Die verbale Kommunikationsfähigkeit ist auch bei vielen nicht sonderlich ausgeprägt. Lehrer beschweren sich, dass SChüler (auch auf Realschulen und Gymnasien) kaum imstande sind, komplexe Sätze oder längere Texte zu verstehen, auch wenn sie sie lesen können (Stichwort: funktionaler Analphabetismus). Korrespondierend hierzu gibt es Studien, die versuchen, eine Zahl zu nennen (logischerweise ist die Dunkelziffer hoch). Eine Quelle: http://www.ndrinfo.de/container/ndr_style_file_default/0,2300,OID155320,00.pdf. Es gibt Alphabetisierungskampagnen, zu der z.B. auch der berühmte Spot im Fernsehen gehört (der mit der Autowerkstatt: "Kannst Du nicht lesen" - (Kollege:) "Nein, kann er nicht!"), Kurse an Volkshochschulen etc. Da das Erwerben selbst einer rudimentären Lesefähigkeit ist im Erwachsenenalter mühsam und langwierig. Und wer will schon zugeben, dass er oder sie nicht lesen kann?
Ich bin ja nun auch nicht mehr die Jüngste hier, aber ich erinnere mich an meine Kindheit (ich lese seit meinem späten dritten Lebensjahr leidenschaftlich gerne), in der ich unter Gleichaltrigen oft als eigentümlich galt, weil ich viel las und mit 10 über 100 Bücher besaß. Ich erschloß mir etwas später die englischsprache Literatur (im Original) und - viel später - die modernhebräische (dito). Ich lese einfach gerne. Schwerpunkte sind Krimis, ausgewählte Fantasy, aber auch ausgewählte Romane aller Art und Fachbücher (Computer, Webdesign, Digitale Fotografie sind hier besonders zu nennen). Könnte ich nicht lesen, hätte meine Einschränkung den Grad einer schweren Behinderung.
Seit Jahren geistert die Wehklage durch die Republik, dass Jugendliche Bücher mit dem A... nicht ansehen, lieber vor dem Computer sitzen oder Fernsehen (die beiden anderen "autistischen" Tätigketen, nebenbei bemerkt). Eltern versuchen dem entgegenzutreten, indem sie die Zeiten an diesen Medien limitieren. Oder es ist ihnen egal.
Dann trat jedoch Harry Potter in unser Leben. Nun wurden Buchhandlungen von Kindern und Jugendlichen (nebst etwas verschämten Erwachsenen) gestürmt, der Verlag kam mit dem Nachdruck gar nicht mehr hinterher und auch andere Bücher (z.B. Artemis Fowl - geniaaal, btw.) wurden zu Bestsellern des jüngeren Lesepublikums. Daher glaube ich, dass es nicht am Medium liegt, sondern an der Auswahl, die Kindern und Jugendlichen so präsentiert wird: banale Texte, langweilige Inhalte, die selbstzerfleischende Problemliteratur der Siebziger (ich meine, viele Jugendliche haben alkoholkranke und/oder arbeitslose Eltern, kennen Gewalt persönlich, werden vernachlässigt: müssen die das wirklich noch in der Schule lesen, was sie selbst tagtäglich zu Hause erleben?), die drögeren Klassiker in der Schule usw. Ich bin mir sicher: wäre meine Lesebegeisterung zu Hause nicht gefördert worden (btw: es wurde mir beigebracht, weil ich danach verlangte, kein Zwang. Der folgte in der Schule, als ich beim kollektiven Erlernen des Alphabets nebst den ersten mühsamen Gehversuchen fast zu Tode gelangweilt war), sie wäre durch die offizielle Pädagogik nicht geweckt worden. Ich las die Schulliteratur notorisch nicht, lies mir eine Zusammenfassung geben und wandte mich meinen eigenen Büchern bzw. denen meiner Eltern zu.
Daher meine ich, wenn man will, dass mehr gelesen wird, sollten Lehrer, Verlage und Autoren sich mal eines besseren Gespürs für Kinder- und Jugendliteratur befleißigen, dann wird das auch wieder interessanter.
Mein Lieblingsbuch zum Thema Analphabetismus ist übrigens ein Krimi: Ruth Rendell - Urteil in Stein. Da wird gemordet, nur weil jemand nicht lesen kann *g*.
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So, ich halte den Beitrag mal eher kurz, und spare mir die langatmigen Details wie toll ich Lesen finde. Dass ich es für wichtig empfinde, steht ausser Frage. Aber man will ja die Leute mit (Zitat) "nicht ausgeprägter Kommunikationsfähigkeit" (hübscher Ausdruck übrigens ;) nicht benachteiligen.
Meine Sammlung an Büchern fasst derzeit ca 39 bis 44 Bücher, was aber daran liegt, dass ich eher Minimalist bin und Einmal-Lesen-Bücher sowie technische Bücher nicht aufhebe. Ich habe quasi den Kern, in den ich oft hineinschaue. Viele andere habe ich als PDF lagernd, falls ich doch mal was brauche.
Abgesehen davon neige ich dazu, mir Prosa-Bücher (Pratchett und Co.) zu leihen und nicht selbst zu besitzen (ausser "Ein gutes Omen", das muss ich mir einfach besorgen).
Um einen ungefähren Überblick zu geben, derzeit hängt meine Nase in folgendem: "Lehrbuch für Bibelhebräisch" (Thomas O. Lambdin), "Die Blumen des Bösen" (Charles Baudelaire, vollständige Ausgabe), "Die Kabbala - oder: die Religionsphilosophie der Hebräer" (A. Franck) und "Hüter der Schwelle" (Sammlung rund um Lovecrafts Cthulhu-Mythos)
Hier auch gleich eine Linkempfehlung, falls es jemand nicht kennt:
Project Gutenberg (http://www.gutenberg.net/)
p
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Gedruckte Worte haben - neben vielen anderen - einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: sie warten. Ulrich Wickert wiederholt sich in den Tagesthemen nicht, wenn ich frage "wie bitte?". In einem Buch aber kann ich hin- und herblättern wie ich lustig bin. Ganz abgesehen davon ist ein Buch auch ein "sinnliches" Erlebniss für mich, und es gibt kaum etwas, das mich so schnell in gute Stimmung versetzen kann, wie der Geruch einer echten Buchhandlung (also NICHT Thalia).
Ich halte es übrigens erstmal nicht für übermäßig wichtig, was Kinder lesen, Hauptsache, sie lesen. Ein Kind mit 16 zur Lektüre von Homo Faber zu nötigen ist Schwachfug und schreckt nur ab - sollen'se ruhig Trivialliteratur lesen, wenn es ihnen Spaß bringt, Interesse an Sprache entsteht sicher eher, wenn das Thema nicht mit Zwang und "Bewertung" assoziiert wird. Überhaupt ist die strikte Trennung zwischen U- und E-Literatur (& Musik & ...) eine (typisch deutsch-bürgerliche) Unsitte.
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heilsa Jinx,
Das mit der Forenproblematik kenne ich durchaus - manche Leute hauen Beiträge ohne Punkt und Komma, ja ohne jeden Hauch von Grammatik ins Netz hinein, mitunter kann man einfach nur noch raten, worum es gehen soll. Das wirkt dann irgendwie, als wären die Sachen unter Drogeneinfluß geschrieben worden, als wäre da schon etwas "dahinter", ohne daß man es aber dem Geschriebenen entnehmen kann.
Umgedreht ist das noch schlimmer, wenn ich etwas schreibe, aber es als etwas interpretiert wird, was ich gar nicht gesagt habe. Angenommen ich sage, daß ich dafür plädiere, das Christentum von dieser Welt auszurotten, dann kann ich fast mit Sicherheit damit rechnen, daß irgendwer mir vorwirft, ich wolle alle Christen umbringen - obwohl ich das überhaupt nicht geschrieben habe.
Daher überlege ich inzwischen bereits, an was für ein Publikum ich mich wende; unter meinen Artikeln auf meiner HP ist mindestens einer, der sich an Jugendliche richtet, und da verwende ich ganz bewußt einen verminderten Wortschatz und eine einfachere Grammatik. Einen Satz wie den letzten kann ich da einfach nicht bringen, den müßte ich in wenigstens zwei Sätze aufteilen.
Ich selber lese gerne und viel, nicht nur auf deutsch, sondern auch englisch, französisch und künftig norwegisch. Schon im Kindergarten fand ich es total frustrierend, in den tollen Sachbüchern bloß die Bilder angucken zu können, und für die Texte den Kindergärtner bitten zu müssen, sie mir vorzulesen. Mit 6 habe ich daher endlich mein erstes "was-ist-was"-Buch selber durchlesen können, über Dinosaurier, als ich noch nichtmal das komplette Alphabet konnte.
Allerdings haben meine Eltern diese Interessen auch immer gefördert. Die Schulfibeln fand ich gähnend langweilig, die hab ich durchgeflogen und mich dann mit dem beschäftigt, was ich wirklich interessant fand. Für die Schule habe ich selten mehr getan als nötig, außer es interessierte mich.
Das hatte zur Folge, daß ich in vielen Fällen mehr wußte als der Rest, was die Schule natürlich noch langweiliger machte. Das Ergebnis war, daß ich mich mit 14 entschloß, französisch als 3. Fremdsprache zu belegen, im wesentlichen aus Langeweile.
Leider hatte ich das Pech, spät-68er als Deutschlehrer zu haben, so daß ich dann auch noch mit Schrott wie Graß, Kempowski und WENN schon Goethe, dann die Jammertiraden des Werther gelangweilt wurde. Faust, Nietzsche, alles privat - auch Hesse, bei dem ich zwar den weinerlichen Inhalt selten schätze, aber seinen Stil finde ich sehr schön.
Daß man jungen Leuten nicht mit für sie uninteressanten Büchern kommen kann, ist klar, die lesen sie eh nicht. Ja zu erheblichem Teil lesen sie gerade deswegen nicht, weil die Schule total darin versagt, die Dinge spannend darzustellen.
Was kommt stattdessen? Jahresweises Auswendiglernen der Ereignisse. Geschichte wird chronologisch statt in Zusammenhangsfäden unterrichtet. *gääähhhn*. Wenn ich jemandem etwas vom 3. Reich erzähle, springe ich oft chronologisch hin und her, aber ich bleibe in Sinnzusammenhängen.
Ein weiteres Problem ist allerdings, daß heute oft schon dieses Interesse fehlt, denn Fernsehen ist ein passiver Prozeß, Lesen ein aktiver. Es ist also Arbeit. Lesen ist nicht Konsumieren. Selbst wenn ein Thema wen interessiert, ist er doch heute meistens schon beim Anblick eines auch nur 200-seitigen Buches entmutigt. "Waaas, soooo viel lesen.. *ächz*".
Ich gebe Dir aber recht, daß man in Elternhäusern, wo der Fernseher die Rolle eines Hausaltars einnimmt im Wohnzimmer, nicht wirklich erwarten kann, daß die jungen Leute anders als die Eltern handeln. Viele Eltern wären evtl. sogar verunsichert, wenn die Kinder dann Fragen stellten, die die Eltern nicht beantworten könnten.
hilsen.. Daelach
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Leider hatte ich das Pech, spät-68er als Deutschlehrer zu haben, so daß ich dann auch noch mit Schrott wie Graß [...]
Ich will hier ja keinen Streit vom Zaun brechen, aber wenn jemand meinen geliebten Günni als Schrott bezeichnet, muss ich doch mal lautstark protestieren... :roll:
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*hüstel* meine Damen!
Dies ist ein Thread zum Lesen allgemein. Zerfleischungen über Autoren bitte ich, im dafür vorgesehen Thread zum Thema Lieblingsbücher vorzunehmen. :mrgreen:
Jinx
die Grass auch sehr gerne liest, nicht alles, aber vieles.
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Ich bin mir sicher: wäre meine Lesebegeisterung zu Hause nicht gefördert worden (btw: es wurde mir beigebracht, weil ich danach verlangte, kein Zwang. Der folgte in der Schule, als ich beim kollektiven Erlernen des Alphabets nebst den ersten mühsamen Gehversuchen fast zu Tode gelangweilt war), sie wäre durch die offizielle Pädagogik nicht geweckt worden. Ich las die Schulliteratur notorisch nicht, lies mir eine Zusammenfassung geben und wandte mich meinen eigenen Büchern bzw. denen meiner Eltern zu.
Och, die Schulliteratur hab ich schon gelesen (nicht das es von Interesse wäre - aber selber lesen prägt ein [ersparte ne Menge Lernarbeit für Prüfungen]) - allerdings im Schnitt 1/10 Seite schneller als der Rest - was dazu führte dass ich nie wußte wo gerade weitergelesen wurde, da ich mindestens 20 Seiten weiter hinten war :roll:
Ich persönlich bin nicht der Ansicht, dass die Auswahl der Bücher zu gering ausfällt.
Wohl aber die Werbung.
Warum wurde Tolkiens 'Herr der Ringe' erst nach so langer Zeit wieder so gefragt, das Neuauflagen en máss produziert wurden?
Warum wurde Harry Potter die ersten drei Teile lang kaum beachtet und plötzlich brach besagter Boom aus?
Stichwort: Kino (als Werbeträger)
Der Kreis der Fans stürmt das Kino, die "Fachpresse" überschlägt sich mit Lob.
Das Interesse der nicht-lesenden Gemeinschaft ist geweckt, auch sie stürmen die Kinos.
Man erfährt von einem Buch, auf dessen Relevanz hin der Film entstand.
Der Film gefällt, das Buch will ( bzw. muss :roll: ) man haben.
Der Kreis der Fans vergrößert sich.
Der Kreis der Kritiker schlägt Alarm ('satanistische Inhalte bei Harry Potter' - aber lassen wir das)
Das 'Skandalbuch' wird von vielen mehr gekauft und gelesen.
Der Kreis der Fans vergrößert sich weiter.
Kann mir jemand sagen, welche Bücher, die in Etwa meinem Interesse entsprechen, im August erschienen sind? Wohl kaum, ich selbst weiß es nicht.
Allerdings ist es kein Problem herauszubekommen, welche Kinofilme nächsten Monat anlaufen.
Man kann sagen was man will, in Geschäften wie Weiland (http://www.weiland.de) (momentan nicht erreichbar) findet sich gebundenes Schriftenmaterial für jeden Geschmack. Und Interesse scheint zu bestehen, kein Unternehmen könnte von 'toten Waren' so dermaßen groß werden. Wobei von 'Jugendlichen' in den meisten Fällen berufsbezogene Literatur bevorzugt zu werden scheint.
Nur: wenn ich nicht weiß, was mir ein Film bringt schau ich mir den Trailer an und eventuell noch ein Review dazu, um zu entscheiden, ob ich ihn mir ansehe.
Wenn ich nicht weiß, was mir ein Buch bringt, kann ich den Prolog lesen und mir die Zusammenfassung anschauen. Doch diese sagen in der Regel nichts über die Qualität des Buches aus. Und Querlesen kostet Zeit (und in nicht-spezifischen Kaufsumgebungen Nerven, da man von allen Seiten vollgequengelt wird, man solle das Ding doch kaufen und zu Hause lesen)
Einige Verlage wie O'Reilly (http://www.oreilly.de/) bringen auf ihrer Website diverse Leseproben, die gemütlich in einer ruhigen Minute analysiert werden können.
Doch bei eher kleinen Verlagen sieht's weniger rosig aus.
Wer nicht definitv nach einem Buch sucht hat arge Probleme ein Passendes zu finden.
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Doch bei eher kleinen Verlagen sieht's weniger rosig aus.
Wobei wir hier in Deutschland dank der Buchpreisbindung (ja, ich bin der letzte vehemente Verfechter eben dieser) immerhin überhaupt noch kleine Verlage haben - denn erst durch diese können insb. kleine Verlage mögliche Verluste kalkulieren, statt sich durch falsche Auflagen in den Ruin zu stürzen. ABer das Thema ist ein weites Feld... ;)
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Was für ein spannendes Thema!
Also, vorweg: Ich lese gerne. Ausgesprochen gerne. Eigentlich vergeht kaum eine U-Bahnfahrt, kaum ein Abend, währenddessen ich kein Buch in der Hand habe. Je nach Stimmung variiert die Literatur, aber bisher habe ich auch immer das gefunden, was meiner momentanen Stimmung entspricht :wink:
Zum zweiten: Weswegen lesen Jugendliche so wenig? Ich denke, da sind zu einem grossen Stück (neben den Eltern) die Lehrer schuld!
Ich hatte in meiner Schulzeit einen ausgezeichneten Deutschlehrer. Der kam nicht rein und sagte "Soo, dieses Schuljahr lesen wir ..." oder schlimmer "diesmal müssen wir .... lesen".
Er machte es anders: Er fragte z.B. einmal "könnt Ihr Euch vorstellen dass es jemanden gibt, der beim Sex im Kopf Schachprobleme löst?" .. und auf die anschliessende Diskussion sagt, dass "ihr in dem nächsten Buch genau so einen Typen kennenlernen könnt" (Es dreht sich im übrigen da um "Homo Faber").
Lesen ist im Vergleich zum Fernsehen anstrengend. Klar. Aber es bedarf nur wenig, um auch Jugendliche fürs Lesen zu begeistern - siehe "Harry Potter" - allerdings muß man das auch tun! Und eben auch auf die Sprache der Jugendlichen eingehen. Wenn ein Konfirmandenlehrer sagt "Also, für mich ist die Bibel ein Krimi. - Glaubt ihr mir nicht? - Dann seht doch nach - da gibts doch überall Mord und Totschlag...", dann ist das Interesse tausendmal schneller da als wenn er sagen würde "Die Bibel ist ein ganz wichtiges Buch. Es erzählt die Geschichte von der Schöpfung .. (laaaangweilig!)".
Und natürlich muss es nicht immer hochgeistige Literatur sein. Auch bei mir liegt neben dem WC ein "Lustiges Taschenbuch" :wink:
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Doch bei eher kleinen Verlagen sieht's weniger rosig aus.
(ja, ich bin der letzte vehemente Verfechter eben dieser
Das bezweifele ich, aber auch das geht zu weit :roll:
Aber nehmen wir doch mal als Beispiel den Heyne Verlag (http://www.heyne.de)
Eine gute Auswahl an Sci-Fi und Fantasy-Werken.
Doch auf den Seiten geht nirgendwo hervor, wie geil die Romane der Scheibenwelt doch geschrieben sind. Ich Depp muß mir das erst von diversen Personen erzählen lassen ...
UND WARUM WEISS ICH NIX DAVON, DASS ES VON KING'S "DUNKLEM TURM" SCHON WIEDER 2 TEILE GIBT???
(das als Fallbeispiel zum Thema Werbung)
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Lesen ist bei mit recht Stimmungs und vorallem Buchabhängig.
Es gibt Authoren oder besser Bücher, wenn ich da anfange zu lesen, hör ich garnimmer auf, bis es durch ist, andere fang ich an und leg es nach einigen Seiten zurueck. Da können mir Freunde und so erzählen so viel sie wollen, daß das Buch später besser wird. Ich lese in meiner Freizeit uns somit tu ich da ungern etwas was mir keinen Spaß macht. Langweilt mich ein Buch, leg ich es weg und mach was anderes.
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Weswegen lesen Jugendliche so wenig? Ich denke, da sind zu einem grossen Stück (neben den Eltern) die Lehrer schuld!
Da gehe ich so nicht mit.
In unserer Berufsschulklasse (erwachsene, gebildete Menschen - wer's glaubt) wurden arge Defizite in der englischen Sprache festgestellt. Was kam?
Eine Umfrage begleitet von 'Anleseexemplaren' resultierte in 'the hitchhiker's guide to the galaxy' (geiles Buch +g+)
80% der Personen hat's nicht interessiert ...
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Wie sagte Britney Spears so schön?
Warum sollte ich lesen? Jedes gute Buch wird doch eh verfilmt.
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Ja, Britney Spears findet ja auch George W. Bush ganz toll. :roll:
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... und ihre Einstellung merkt man an den superkomplexen Texten, mit denen sie ihre Hörerschaft regelmäßig beeindruckt... Oops...
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Ich lese sehr gerne...und wenn mich ein Buch fesselt auch gern die ganze Nacht durch, nur zZ habe ich einen Job wo ich eher Abends nach Hause komme und mehr oder weniger tot ins Bett falle. Darum kommt bei mir das richte Bücher lesen leider zu kurz, dazu kommt dann auch noch das mir Bücher zu teuer sind und die die ich lese sind dann meisstens vom Kirchenbazar (Horror,Phantastik und klassische Sci Fi).
Homo Faber ist doch einfach zu lesen genau so wie "Wer die Nachtigall stört" oder auchn klassisches Schulbuch "Der Fänger im Roggen" war bei mir Badewannen Literatur...nett zu lesen aber nicht wirklich schwer .... hart zu lesen finde ich Theaterstücke wie zb Shakespeare da komm ich immer in tüddel ;-) . Ich mochte das lesen in der Schule nicht ..bis dann und dann müsst ihr bis Seite .... gelesen haben dann diskutieren wir drüber *arrgh* auch wenn man die Bücher üüüberhaupt nicht abkonnte wie zB Die Deutschstunde ( ;-) was ich mittlerweile sogar mit Widmung von Sigfried Lenz habe ...wenn der wüsste ....)
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Ja, Britney Spears findet ja auch George W. Bush ganz toll. :roll:
Muß sie ja, der ist ja, genau wie sie, ein großer Verfechter der Todesstrafe.
O-Ton B. Spears:Ich bin für die Todesstrafe für Mörder und Vergewaltiger. Damit sie was draus lernen fürs nächste Mal."
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Ich denke das Problem besteht darin was den Kindern von ihren Eltern vorgelebt wird. Wenn Mama den ganzen Tag vor dem Fernseher sitzt und Talkshows kuckt und Papa, wenns hoch kommt mal die Bildzeitung durchblättet, kann ein Kind natürlich nicht verstehen, was so toll sein soll am Bücher lesen.
Ich habe als Kind SEHR viel gelesen, allerdings auch kindgerechtes (hab also nicht mit 12 angefangen Nitsche zu lesen oder so). Und warum?
Weil meine Eltern mir doch tatsächlich Gute-Nacht-Geschichten vorgelesen haben. Welche Eltern nehmen sich heute noch Zeit für sowas? Da wird dann halt lieber ne DVD eingeschmissen und Ruhe is.
Deshalb sollte man, meiner Meinung nach, die Schuld an der allgemeinen Leseschwäche nicht in den Lehrplänen suchen, sonder bei der familären Situation in der viele Kinder aufwachsen müssen.
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@Soto Zaan
Deshalb sollte man, meiner Meinung nach, die Schuld an der allgemeinen Leseschwäche nicht in den Lehrplänen suchen, sonder bei der familären Situation in der viele Kinder aufwachsen müssen.
Denke ich auch. Es ist zwar sehr beliebt, die Verantworung für irgendwelche Fehlentwicklungen an die Schule zu delegieren, aber es ist auch erwiesen, dass Prägungen viel früher stattfinden. sonst würden alle Kinder, die gerne lesen, durch die Schule dazu verleitet werden, jedes Buch ganz weit wegzuwerfen. Wenn das Kind nur Vorbilder hat, die mit dem Bier in der Hand vor dem Fernseher sitzen, nicht zum Umgang mit Literatur ermutigen (wozu auch das Vorlesen gehört) und so keine Anregung in diese Richtung geben, kann da nur in Ausnahmefällen ein begeisterter Leser herauskommen. Aber es ist ja so viel bequemer, die Schule und die Lehrer verantwortlich zu machen, denn sonst würde das ja bedeuten, sich aktiv kümmern zu müssen. :(
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Guten Abend,
da ich eigentlich in meinem berufsleben ausschließlich mit Büchern zu tun habe und Bücher liebe und achte, möchte ich sagen, dass man hinsichtlich des Konsumentenverhaltens doch interessante Dinge feststellen kann.
Dort gibt es einerseits Menschen die mit Begeisterung Werke von großem Umfang und Komplexen Inhalt lesen.
Auf der anderen Seite sind sogenannte Geschenkbücher von zum Beispiel dem absolutem Horrorverlag "Groh" sehr gefragt.
Hier kann man vor allem mittelalterliche Käuferinnen beobachten welche nach Büchern mit wenig Text fragen und auch nur auf tauchen wenn sie ein Geschenk benötigen.
Auch muß ich zugeben, dass Bücher inzwischen unverschämt teuer sind.
Es ist meiner Ansicht nach nicht einzusehen, das ein Taschenbuch über 10 €uro kosten muß.
Vorallem nicht wenn vor der Währungsumstellung Taschenbücher um die 15 DM gekostet haben.
Auch sind im Kinderbuchbereich die Taschenbücher mehr oder weniger verschwunden welche von Kindern selbst finanziert werden können.
Hier besteht auch das Problem dass die Bücher die Kinder lesen sollen nicht mit diesen zusammen ausgesucht werden.
Sehr nett war auch die Frage eines etwa acht Jährigem:" Mama, was ist das hier für ein Laden?". (ich arbeite in einer Buchhandlung)
Zu dem Thema der Werbung muß ich gestehen, dass der Buchhandel ein sehr altes Gewerbe ist und daher die Ansichten die in diesem gepflegt werden daher nicht immer die neusten sind.
Es empfiehlt sich sich einen Buchhändler seines Vertrauens zu suchen und sich von diesem Ratschläge und Tipps geben zu lassen.
Im Fantasybereich ist es ratsam sich die TolkinTimes zu abonnieren http://www.hobbitpresse.de/tolkientimes/.
mit freundlichen
Grüßen
Frl. Krause
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ich lese sehr gerne.
Lesen ist ist für mich Genuss und beste Deutschsprachkurs gleichzeitig. Kann mein Leben ohne Lesen nich vorstellen.
Meine Eltern haben mir auch früher sehr viel vorgelesen, mein Bruder liest seinem Sohn (6 jahre) auch gerne was vor. Der Kleine lernt jetzt selbst lesen und ist begeistert dabei.
Aufgrund von meiner jetzige berufliche Tätigkit (Bürokraft bei Jugendbewährungshilfe) habe ich genug Jugendliche erlebt, die kaum lesen und schreiben können (nich nur Ausländer!). Manche mussen sogar zur ALFA (Alphabetisierungskurs).
Ich dachte früher, es gibt nur in Dritten Welt.
Ich denke, da haben die Eltern großtenteils Schuld. Ich kann sogar behaupten, dass viele Eltern von unseren Betreuten selbst fast Analphabet sind und sind deswegen und auch Aufgrund von anderen sozialen Defiziten nicht fähig, ihre Kinder zu erziehen.
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Ich denke, da haben die Eltern großtenteils Schuld. Ich kann sogar behauten, dass viele Eltern von unseren Betreuten selbst fast Analphabet sind und sind deswegen und auch Aufgrund von anderen sozialen Defiziten nicht fähig, ihre Kinder zu erziehen.
*zustimm*
also mein vater hat mir immer viel vorgelesen. ich finde es gibt für ein kind fast nix schöneres als im bett kuscheln und der stimme einer vertrauten person zu lauschen.
ich lese selbst viel und gerne und durch meinen job bin ich mittlerweile auch ne recht gute vorleserin. das hat man mir zumindest gesagt :zyklop:
auch ich bin begeisterte s-bahn leserin. da knöpf ich mir oft meinen goethe im reclam format vor. es macht einfach spaß und ich muss dann nicht die leute um mich herum beobachten (dabei muss ich aufgrund meiner regen fantasie oftmals lachen).
lesen tu ich eigendlich nur in deutsch. und aufgrund meiner jugend sein mir mein mangel an fremdsprachlicher kenntnis vergenben. hab ja für den notfall meine übersetzer 8)
ich hatte ja auchmal beschlossen mich über nix mehr zu wundern....
jedoch hatte es mich ernsthaft gewundert, was für leute ihr abitur bestehen. mein erster eindruck an einem hamburger gymnasium war die fehlannahme es handle sich um eine hauptschule. aber nein, es war tatsächlich ein gymnasium. ...
soviel dazu :P
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jedoch hatte es mich ernsthaft gewundert, was für leute ihr abitur bestehen. mein erster eindruck an einem hamburger gymnasium war die fehlannahme es handle sich um eine hauptschule. aber nein, es war tatsächlich ein gymnasium. ...
soviel dazu
Dieser Eindruck kommt bei mir auch immer wieder auf.Entweder hat sich der IQ (soweit IQ und Abitur etwas miteinander zu tun haben) bei vielen assis in den letzten Jahren um 200% gesteigert oder (was ich für warscheinlicher halte) das Abitur ist mittlerweile relativ leicht zu bestehen.
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Das Abitur war schon leicht zu bestehen, als ich damals dran war...
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Das kann ich bestätigen: es war sogar schon einfach, als ich es gemacht habe, und das war noch ca. 10 Jahre früher als Bombe. ;)
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heilsa Jinx,
- manche Leute hauen Beiträge ohne Punkt und Komma, ja ohne jeden Hauch von Grammatik ins Netz hinein,
und WENN schon Goethe,
hilsen.. Daelach
also ich geh mal davon aus, dass du goethe für einen der grössten deutschen schriftsteller und dichter hältst. tu ich auch, aber weisst du eigentlich, dass goethe in seinem ganzen leben nie ein komma gesetzt hat? so viel dazu.
lesen ist toll, keine frage. aber ich glaube es gibt reichlich gute bücher. daran liegt es nicht. auch das böse tv ist nicht immer an allem schuld. obwohl ich nicht mal einen habe :)
vielmehr glaube ich, es ist einfach nicht chick zu lesen. in einer zeit, wo fun als das non plus ultra zählt, wo rtl und co die leute mit containern bedusseln und der spass und protzfaktor ganz oben steht, wer will da schon lesen?
ein weiters ist die preisbindung bei büchern. ein neues taschenbuch kostet mittlerweile um die 10 euro. das finde ich recht heftig.
über unser bildungssystem brauchen wir uns hier nicht wirklich zu unterhalten. ich glaube da driften die meinungen eh wieder auseinander.
zu mir:
ich lese sehr selten. weniger weil es keine bücher gibt, die mir gefallen und auch das tv stört mich dabei, weil nicht vorhanden. habe einfach keine zeit. unter lesen verstehe ich hier allerdings keine fachliteratur, sondern ganz normale belletristik. also bücher die ich nur so zum spass und ohne den anspruch etwas zu lernen lese.
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Wie sagte Britney Spears so schön?
Warum sollte ich lesen? Jedes gute Buch wird doch eh verfilmt.
:lol:
Ich lese gern und viel, Philip Jose Farmer oder Stephen King, William Burroughs und Charles Bukowski, Robert Anton Wilson und Roald Dahl und alles was mir in die Finger kommt. Z.B. auch ganz gerne Agatha Christie oder meine GELIEBTEN Kinderbücher von Christine Nöstlinger! :)
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Warum sollte ich lesen? Jedes gute Buch wird doch eh verfilmt.
Sehe ich anders: Es wurden nur zwei oder maximal drei Perry Rhodan-Romane verfilmt, inzwischen gibt es an die hundert! ;)
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Warum sollte ich lesen? Jedes gute Buch wird doch eh verfilmt.
Sehe ich anders: Es wurden nur zwei oder maximal drei Perry Rhodan-Romane verfilmt, inzwischen gibt es an die hundert! ;)
und über die Verfilmung vieler kann man streiten, z.b. versaut Disney gerade Douglas Adams' "Per Anhalter durch die Galaxis"
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Das Gute an Douglas Adams ist eigentlich, dass man ihn - egal mit welchem Medium - kaum versauen kann. Dafür hat der Junge schon Vorsorge getroffen.
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vielmehr glaube ich, es ist einfach nicht chick zu lesen. in einer zeit, wo fun als das non plus ultra zählt, wo rtl und co die leute mit containern bedusseln und der spass und protzfaktor ganz oben steht, wer will da schon lesen?
Also ich seh in der U-Bahn recht viele Leute lesen (ich gehör auch zu denen) und ich glaub nicht, dass sie sich deswegen schämen. Ein Taschenbuch passt sogar in ne Handtasche,ich find das super praktisch! :D
Was den Protzfaktor anbelangt: Protzen, dass man TV guckt, geht wohl nicht mehr wirklich, da fast jeder über einen Fernseher verfügt. Aber es spielt sicher eine Rolle, dass man sich über die Serien und Sendungen, die man guckt unterhalten kann. Es ist einfach wahrscheinlicher,dass man jemand kennt, der sich die gleichen Serien reinzieht, als dass man jemand findet, der auch gerade "Die Entdeckung der Langsamkeit" liest.
Mag auch gut sein, dass das schöne bunte Fernsehbild die Menschen mehr anzieht, als viele gebundene und mit kleiner Schrift versehene Blätter. Aber hier seh ich die Prägung ins Spiel kommen.
Wenn man von Klein auf den Umgang mit Büchern kennt, weiss wie packend sie sein können wirkt ein Buch auch später nicht abschreckend.
Ich kann mich noch erinnern, wie ich Nachmittage lang Bücher verschlungen habe, um dann abends unter der Decke mit Taschenlampe weiterzulesen, wenn ich eigentlich schon längst schlafen sollte.
Und wie schön es war, wenn die Eltern etwas vorgelesen haben.
Lesen macht mir jetzt noch total Spass, ich möchte es nicht missen. Und ich lass mir auch gerne vorlesen - auch wenn das leider nicht mehr sehr häufig vorkommt.
ein weiters ist die preisbindung bei büchern. ein neues taschenbuch kostet mittlerweile um die 10 euro. das finde ich recht heftig.
Es gibt Bibliotheken! Und zum Teil sogar sehr schöne, wie ich finde.
Klar sind 10 Euro nicht gerade wenig, aber wenn ich daran denke, wie viel Geld ich schon für CD's ausgegeben habe... ich möchts nicht nachrechnen
:wink:
Und in dem Vergleich scheint mir der Preis - sofern es das Buch wert ist - dennoch bezahlbar.