Schwarzes Hamburg
Schwarzes Hamburg => Archiv => Gedankenaustausch -Archiv- => Thema gestartet von: olli am 14 Januar 2006, 01:55:05
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montag vormittag haben wir oma 1 beerdigt, am nachmittag haben wir oma 2 besucht, die gerade am vortag ins krankenhaus eingeliefert wurde. 85 jahre ist sie alt. von ihr ist nicht mehr viel übrig, ehemals ein mensch, ist sie jetzt nur noch ein häufchen elend, ein minimum an wimmernder artikulation; das, was früher lustige augen waren, sind heute nur noch zwei trübe gelantinekugeln. nachdem ihr körper sagte: "so! irgendwann ist wirklich mal gut! ich verweigere ab sofort ein paar grundfunktionen!" hat man sie in ein kleines bettchen gelegt, zugedeckt, einen schlauch in den arm gesteckt, und ihr gestern eine magensonde gelegt. darum dieses posting: ich hasse sie, diese ärzte. jedes stückchen olli ist voller wut und entsetzen darüber, dass diese arschgeigen, diese bestien nur daran denken, die biologische hülle eines alten menschen möglichst lange am funktionieren zu halten und in ihrem supermodernen krankenhausbett festzuzurren, um geld zu kassieren. geld, gedruckt aus leid und schmerz.
ich hasse hasse HASSE diese unmenschen, und ich musste das mal loswerden. schriftlich - wenn ich darüber reden würde, würde ich eh nur das heulen kriegen.
habt euch alle lieb! das leben ist viel zu kurz, um sich künstlich schmerzen zu bereiten.
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Nabend Olli!
Zuerst einmal mein Beileid für den Verlust deiner Omi...
Oh, eben genau dies ist ebenfalls eine Auswirkung des sogenannten "Fortschritts". WARUM nur nimmt man den Menschen ihre Würde und lässt sie nicht in Ruhe sterben? Diese Menschen- oder das was noch übrig ist, werden mit aller Gewalt am "Leben" erhalten- klar ist medizinisch vieles möglich, aber moralisch nicht vertretbar! Wohl keiner der werten Ärzte wünschte sich ein solches dahinvegetieren, es müssen dringend neue Gesetze her.
Ich habe von jemandem erfahren der unheilbar krank war- er wurde 3x wiederbelebt! Ich meine, seine Zeit war abgelaufen- aber dennoch haben sie ihn einfach nicht sterben lassen wollen und sein Leiden nur noch verlängert...Weshalb muss man die Medizin so ausreizen? Das schlimme ist, als Angehöriger ist man völlig machtlos, nur die Person selbst kann eine Patientenverfügung hinterlegen...selbst dann ist es schwierig...
Ich verstehe deinen Zorn, es tut mir ehrlich leid für dich.
Mehr kann ich nicht sagen, bin immer wieder fassungslos wenn ich so etwas höre.
Hoffentlich hat sie es bald geschafft und endlich ihren Frieden...alles Liebe Dir!
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Danke Strigoi_69, Du hast das ausgedrückt, wofür ich eben die Worte nicht finden konnte.
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Hmm...
Ersteinmal auch von mir mein Beileid, Olli.
Der Tod ist nuneinmal etwas was die Menschheit nicht einfach akzeptieren kann. Etwas wo sehr viele Probleme mit haben. ("Der Mensch versucht gern Gott zu spielen") Wäre dem nicht so, hätten wir diese lebensverlängernden Massnamen wohl nicht.
(Beispiel: als meine Tante gestorben ist, habe ich mich gefreut. Nicht weil sie endlich tot ist, sondern weil sie sehr gelitten hat udn eigentlich nur noch existierte. "Juhu, sie hat es hinter sich." Hätte ich diese Freude damals irgednwem aus meiner Familie gegenüber gezeigt, hätte ich ZIEMLICH Ärger bekommen. Selbst wenn ich es hätte erklären können)
Oftmals bekommt man als Begründung für diese lebensverlängernden Massnahmen (Lebensverlängernd? Lebt man denn noch? Man existiert doch bloss noch) zu hören "Bald ist die Medizin evtl soweit und kann auch da helfen/heilen" Ok, kann ich in speziellen Fällen sogar nachvollziehen, (Auch wenn ich mein Leben auch dann nicht künstlich verlängert haben will) aber ab einem bestimmten Alter fangen halt die Organe auf völlig natürliche Art und Weise zu versagen. Es ist für den Meschen halt "Zeit" zu sterben. Das sollte man nicht weiter hinauszögern. Damit tut man niemandem einen Gefallen.
Ich bin der Meinung hier müssten neue Gesetze her. Wenn es klar ist, das jemand nciht mehr lebt, sondenr nur noch existiert, dann sollte er in Würde sterben können...
Allerdings ist es fraglich wo diese "Leben/Existieren" Grenze gezogen werden sollte...
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Beileid Olli
Diese art und weise der Geldmacherei ist einfach nur wiederwärtig...
Und mal wieder Typisch kapitalismus
"Es bringt mehr Geld eine Krankheit zu behandeln, als diese zu heilen"
Das einzige was ich miterlebt habe da sin diese richtung geht die bekantschaft mit einen Freund meines Vaters. "ein Architekt" habe ihn nach seinem Schlaganfall kennengelernt. Seine Augen strahlten wut selbsthass und verzweiflung aus er konnte sich nicht mehr richtig bewegen, Sprechen war ihm unmöglich sowie essen kauen schlucken
Er hatte nen elektrischen Rollstuhl und ich hab ihn halt einen computer installiert mit lupe und funk tastatur das er halt wenigstens wieder komunizieren konnte...
es war echt schrecklich mit anzusehen wie er sich gequält hat um mir danke zu schreiben...
das mit dem schreiben war zu schwer bzw es war nicht mehr machbar, er hat für ein wort teilweise über 20 minuten gebraucht...
er hatte seinen lebenswillen komplett verloren als ich ihn wieder gesehn hatte starte er nur noch an die wand, total apatisch...
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Auch von mir herzliches Beileid Olli.
Zum Thema: Ich sehe da nicht in erster Linie den Kapitalismus am Werke. Natürlich nehmen sie Geld dafür, aber letztendlich leiten sie lebenserhaltende Maßnahmen ein, weil das so Gesetz ist. Und es ist Gesetz, weil es wesentlich bedenklicher wäre, wenn die Mediziner nach ihrem eigenen Gutdünken Patienten sterben lassen würden. "Ach bei dem Typen lohnt sich das eh nicht mehr. Los zieh mal den Stecker." Nene, das ist mir irgendwie zu willkürlich. Die Ärzte haben schön alles zu versuchen, um ein Leben zu retten.
Vielleicht ist die Erkrankung deiner Oma 2 etwas vorübergehendes. Und wer will schon entscheiden, welchem Patienten noch zu helfen ist und welchem nicht. Als Arzt würde ich schon lebenserhaltende Maßnahme einleiten, um diese Entscheidung nicht fällen zu müssen. Nebenbei bemerkt klingt eine Magensonde und ein Tropf für mich nicht sehr lebensbedrohlich (anders als z.B. künstliche Beatmung). Aber nähere Umstände wurden ja auch nicht beschrieben, also für mich schwer zu beurteilen.
Uhu
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Mein aufrichtiges Beileid.
Ich habe so ein Erlebnis selber mal durchgemacht.
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Olli auch von mir herzliches Beileid.
Ich verstehe deine Wüt auf die Ärtze. Mein Großvater ist vor ca.5 Jahren gestorben. Schlaganfall, hatte dann reha und konnte sich fast schon wieder komplett bewegen da haben ihn die Ärtze verlegt. Es hies es gehe ihm so gut das er in ein anderes Gebaude muss, und obwohl er weiter hin Anspruch auf ein Einzelzimmer hatte worde er mit 3 Männer auf Zimmer gepackt. Das war sein Todesurteil, er mit einem Durchfallvirus angesteckt und innerhalb von woche gestorben.
Ich hasse nicht die Ärtze, die tun meiner Meinung nach nur was in Ihrer Macht steht. Ich hasse das System, das aus Geldgier Menschen sterben lasst. Und es hinstellt als könnte man das nicht ändern.
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Mein Beileid, Olli!
Ich hab mit meiner Oma vor 13 Jahren auch so eine ähnliche Situation miterlebt. Man fühlt sich "ohnmächtig" und hilflos... Ich kann Deine Wut gut verstehen.
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Olli, auch von mir herzliches Beileid.
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Olli, auch von Kuroi und mir aufrichtiges Beilied.
Solch eine schwierige Situation gab es bei einer meiner 2 Großmütter, ihr Mann wollte sie nicht gehen lassen und hat jede lebensverlängernde Maßnahme einleiten lassen.
Ich habe nach ihrem Tod auch eher den Aspekt gesehen, dass sie nun keine Schmerzen mehr hat.
Daran sieht man allerdings, wie wichtig eine klare Gesundheitsvollmacht ist.
Egal ob diese ein Familienmitglied oder den Partner (wichtig bei nicht ehelichen Lebensgemeinschaften) bevollmächtigt.
Die Patientenverfügung drückt einfach den inneren Willen des Patienten aus – in der Hoffnung, dass der dann respektiert wird. Bei der Gesundheitsvollmacht ist das anders: da wird jemand beauftragt, den Willen des Patienten durchzusetzen. Kuroi und ich haben vor einiger Zeit eine gegenseitige Gesundheitsvollmacht unterschrieben, auch durch einen Unfall oder ähnliches kann man jederzeit in die Lage kommen, dass dies von Nöten ist.
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Ich kann Rose nur zustimmen. Eine Patientenverfügung oder eine Gesundheitsvollmacht sind 2 Dinge die wirklich nicht verkehrt sind.
Von mir natürlich auch: Mein Beileid!
Ich kann mir ungefähr denken, was in dir vorgeht.
Ich hab ein Praktikum in einem Altersheim gemacht und habe dort auch viele alte Menschen gesehen die an allen möglichen Schläuchen und Sonden hingen und eigentlich gar nicht mehr da waren. Natürlich ist das alles noch was ganz anderes wenn ein geliebter Mensch so daliegt...Auf der einen Seite bricht einem das das Herz, auf der anderen Seite wird man wütend.
Es ist aber nun mal leider auch so, dass die Ärzte zu diesen Maßnahmen verpflichtet sind solange eben keine Verfügung oder Vollmacht da ist. Ändert nichts an der Situation, klar, ist aber nun mal leider so....
wie Der Uhu halt auch schon sagte.
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danke euch allen!
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von ihr ist nicht mehr viel übrig, ehemals ein mensch, ist sie jetzt nur noch ein häufchen elend, ein minimum an wimmernder artikulation; das, was früher lustige augen waren, sind heute nur noch zwei trübe gelantinekugeln.
Tut mir leid, olli!
Ich weiß genau was du meinst.
Meine Tante starb vor ein paar Wochen, glücklicher Weise nach einem relativ kurzen Leidensweg (2 Jahre).
Meiner Oma ergeht es ähnlich wie deiner (mit dem Unterschied, dass sie sich gar nicht mehr artikulieren kann).
Sie erlitt zwei Hirnblutungen und mein Onkel musste die Entscheidung treffen: Maschinen abstellen oder nicht?
Er entschied sich für nein - und macht sich inzwischen selbst Vorwürfe deshalb. Denn jetzt liegt meine Oma im Pfegeheim, bewegungs- und sprachunfähig. Undzwar seit über 6 (!) Jahren.
Ihre Organe sind noch relativ gesund, also ist kein Ende in Sicht... :(
Ich finde es überaus wünschenswert, dass jeder Mensch, auch wenn er es selbst nichtmehr ausführen kann, über sein eigenes Leben und seinen eigenen Tod entscheiden kann!
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Olli, auch von mir Beleid...
Bei meiner Oma, die ihren 80sten Geburtstag so wie von Dir beschrieben zugebracht hat, ist es ganz genauso verlaufen: Ich hatte sie an dem Tag, an dem sie ins Krankenhaus gekommen ist, mit dem Auto abgeholt. Sie wohnte noch alleine in einer Wohnung, kam soweit noch einigermaßen klar. Wir waren bei meinem Vater zum Essen eingeladen, und an diesem Tag war meine Oma nicht so ganz toll drauf, sie wirkte etwas neben sich, aber nicht wirklich dramatisch. Bei meinem Vater angekommen war auch alles erst ganz "normal" - bis sie dann ganz plötzlich vom einen auf den anderen Moment vom Stuhl gekippt ist; ich habe sie gerade noch festhalten können, damit sie nicht auf den Boden knallt. Wir haben sie dann auf den Teppich gelegt, sie war nicht ansprechbar und hat so rumgezuckt. Da haben wir den Notarzt gerufen - was wir rückblickend betrachtet wohl besser nicht gemacht hätten, aber man ist ja erst nachher immer schlauer. Sie ist dann ins Krankenhaus gekommen, mit einem Schlaganfall der die Hälfte des Gehirns lahmgelegt hat. Tja, und dann kam genau die Nummer, die Du weiter oben beschreibst. Das Ganze hat sich ca. zwei Monate hingezogen, bis sie endlich gestorben ist. Hätten wir den Arzt vielleicht ne Viertelstunde später gerufen, wäre dieser Scheiss zu verhindern gewesen... - aber man ist ja ahnungslos was nun Sache ist und handelt einfach so, wie man das für richtig hält in dem Moment.
Trotz allem: Ich weiss nicht, wie es hätte anders laufen sollte. Wer sollte darüber entscheiden dürfen, bei wem nun noch lebenserhaltende Maßnahmen gemacht werden dürfen und bei wem nicht? Eine Altersgrenze wäre ja auch irgendwie unmenschlich... Ich sehe da wenig Chancen, in dieser Sache etwas anders zu regeln. Auch wenn ich selbst das Ganze ebenfalls total schrecklich fand..
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Mein Beileid Olli..
ist immer etwas, was einem sehr nahe geht, wenn man eigene Freunde / Verwandte oder halt einfach Leute so sieht, die einem sehr nahe stehen und es kommen gerade dann Zweifel an der Gerätemedizin. Ich würde aber nichts entscheiden wollen, was in die Richtung "Abschalten!" geht. Ärzte irren oft genug..
Grüße,
Nachtmensch..
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„Wer sollte darüber entscheiden dürfen, bei wem nun noch lebenserhaltende Maßnahmen gemacht werden dürfen und bei wem nicht“
.... einzig und allein der den es betrifft, der Patient. Wie egoistisch kann ein Mensch nur sein, der sein Sterben und seinen Tod anderen aufbürdet? Wir pochen alle auf Selbstbestimmung im Leben aber die wenigsten denken daran ihren Tod bzw. ihr Sterben rechtzeitig zu bestimmen. Patiententestament und Gesundheitsvollmacht rechtzeitig zu schreiben kann doch nicht so schwer sein ....
.... wo kämen wir dahin, das Menschen über andere Menschen entscheiden ob dieses oder jenes Leben noch lebenswert ist? Irgendwann wird nicht mehr nach humanistischen Richtlinien entschieden sondern nach Wirtschaftlichen. Wie viele würden sterben, weil Erben endlich an das Vermögen ran wollen? ....
.... ich habe viele Menschen kennen gelernt die bettlägerig waren und doch ihr Leben als Lebenswert betrachteten wo andere das Gegenteil meinen würden .... also, wer derjenigen die für Sterbehilfe sind ist denn auch bereit die Verantwortung zu übernehmen, den Zeitpunkt festzulegen wann ein Leben nicht mehr Lebenswert ist und auch den Schritt macht eine Maschine abzustellen? .... ich finde ein jeder der für sie ist, sollte auch zu solcher Verantwortung gezogen werden, damit man am eigenen Leibe erfährt welch immense Verantwortung damit verbunden ist .... denn nur die Forderung nach Sterbehilfe ist leicht ....
Gruß
Undertaker
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Beileid Olli :/
Bei diesem Thema krieg ich richtig Angst. Wir können hier über Leute reden, die recht alt sind und im Grunde ihr Leben gelebt haben. Eines Tages sind wir es, die künstlich am Leben gehalten werden... Das erinnert mich immer daran, daß ich schon immer mal eine Patientenverfügung machen wollte. Unter unglücklichen Umständen kann einen das ja schon morgen betreffen.
Weiß einer, wo man darüber was nachlesen kann?
Ich denke wir hier im Forum haben größtenteils ein anderes Verhältnis zum Tod. In der Gesellschaft wird das Thema gemieden und TOTgeschwiegen. Die meisten haben sich noch nie Gedanken gemacht und können nicht so leicht loslassen.
Die Ärzte haben gar keine andere Wahl. Sie müssen auf Teufel komm raus am Leben erhalten. Nur unser eigener vorher geäußerter Wille kann uns vllt vor einem Siechtum bewahren.
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Weiß einer, wo man darüber was nachlesen kann?
Patientenverfügung und Gesundheitsvollmacht (SWR) (http://www.swr.de/ratgeber-recht/archiv/2005/12/04/print7.html)
Formulare zu Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen (http://www.betreuerlexikon.de/formulare.htm)
Formulierungsvorschläge Patientenverfügung (http://www.stmartinusvvag.de/pdf/Patientenverfuegung.pdf)
Ansonsten findet Google einiges zu Patientenverfügung oder Gesundheitsvollmacht .
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Patientenverfügung und Gesundheitsvollmacht (SWR)
Formulare zu Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen
Formulierungsvorschläge Patientenverfügung
Ich hätts nich besser formulieren können....
und nur mal nebenbei bemerkt...
glaubtst du nicht das die Ärzte sich dabei nicht beschissen vorkommen?!!!
Sie haben nun mal leider keine andere Wahl...
wenn oben genannte Maßnahmen nicht getroffen wurden, sind ihnen die Hände gebunden!!!
Wenn du jmd dafür verantwortlich machen möchtest, dann doch bitte die deutsche Gesetzgebung!!!
Meine Oma ist genauso gestorben...aber das ist kein Grund jmd dafür zu hassen...!!! (http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/boese/h058.gif)
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altes thema, ich weiß, aber ich möchte auch noch meinen dijonsenf bzw. einen neuen aspekt dazu abgeben, da ich die diskussion wichtig finde:
esterns haben ärzte einen eid geschworen haben, leben auf jeden fall zu schützen und zu retten.
dann bedenke man die juristischen folgen (knast/entzug der approbation), die es für ärzte hatte, wenn sie den stecker/schlauch einfach so zogen. es war bis vor kurzem nicht erlaubt, jemanden sterben zu lassen, auch wenn er darum bat und die politik durch die patientenverfügung das vorgaukelte (eine gesetzesänderung trat erst 2009 in kraft). wenn die maßnahmen erstmal eingeleitet waren, gab es kein zurück mehr. und das einleiten lebensrettender maßnahmen geschieht so schnell, da sucht keiner vorher ewig bei dem patienten nach ner patientenverfügung.
es gab hier in der charite den fall mit der schwester, die verurteilt wurde wegen mehrfachem mord. leute, die mit ihr zusammengarbeitet habe (die ich kenne) sagten mir, sie hat es mit fällen gemacht, die wirklich sterben wollten und denen auf dauer nicht mehr zu helfen war. vor diesem fall konnte ärzte bzw. schwestern noch diverse (unauffällige/unnachweisbare) tricks anwenden, jemanden sterben zu lassen. nach diesem charitefall war auch das nicht mehr möglich.
(http://www.stern.de/panorama/urteil-im-charit233-prozess-lebenslange-haft-fuer-todes-schwester-592097.html)
also nicht vergessen: ärzte sind auch menschen, die mitleiden und sterben lassen wollen, es aber bis vor kurzem nicht durften und illergalerweise aus mitleid doch häufig taten.
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altes thema, ich weiß, aber ich möchte auch noch meinen dijonsenf bzw. einen neuen aspekt dazu abgeben, da ich die diskussion wichtig finde:
esterns haben ärzte einen eid geschworen haben, leben auf jeden fall zu schützen und zu retten.
dann bedenke man die juristischen folgen (knast/entzug der approbation), die es für ärzte hatte, wenn sie den stecker/schlauch einfach so zogen. es war bis vor kurzem nicht erlaubt, jemanden sterben zu lassen, auch wenn er darum bat und die politik durch die patientenverfügung das vorgaukelte (eine gesetzesänderung trat erst 2009 in kraft). wenn die maßnahmen erstmal eingeleitet waren, gab es kein zurück mehr. und das einleiten lebensrettender maßnahmen geschieht so schnell, da sucht keiner vorher ewig bei dem patienten nach ner patientenverfügung.
es gab hier in der charite den fall mit der schwester, die verurteilt wurde wegen mehrfachem mord. leute, die mit ihr zusammengarbeitet habe (die ich kenne) sagten mir, sie hat es mit fällen gemacht, die wirklich sterben wollten und denen auf dauer nicht mehr zu helfen war. vor diesem fall konnte ärzte bzw. schwestern noch diverse (unauffällige/unnachweisbare) tricks anwenden, jemanden sterben zu lassen. nach diesem charitefall war auch das nicht mehr möglich.
(http://www.stern.de/panorama/urteil-im-charit233-prozess-lebenslange-haft-fuer-todes-schwester-592097.html)
also nicht vergessen: ärzte sind auch menschen, die mitleiden und sterben lassen wollen, es aber bis vor kurzem nicht durften und illergalerweise aus mitleid doch häufig taten.
jup du hast völlig recht!
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altes thema, ich weiß, aber ich möchte auch noch meinen dijonsenf bzw. einen neuen aspekt dazu abgeben, da ich die diskussion wichtig finde:
esterns haben ärzte einen eid geschworen haben, leben auf jeden fall zu schützen und zu retten.
dann bedenke man die juristischen folgen (knast/entzug der approbation), die es für ärzte hatte, wenn sie den stecker/schlauch einfach so zogen. es war bis vor kurzem nicht erlaubt, jemanden sterben zu lassen, auch wenn er darum bat und die politik durch die patientenverfügung das vorgaukelte (eine gesetzesänderung trat erst 2009 in kraft). wenn die maßnahmen erstmal eingeleitet waren, gab es kein zurück mehr. und das einleiten lebensrettender maßnahmen geschieht so schnell, da sucht keiner vorher ewig bei dem patienten nach ner patientenverfügung.
es gab hier in der charite den fall mit der schwester, die verurteilt wurde wegen mehrfachem mord. leute, die mit ihr zusammengarbeitet habe (die ich kenne) sagten mir, sie hat es mit fällen gemacht, die wirklich sterben wollten und denen auf dauer nicht mehr zu helfen war. vor diesem fall konnte ärzte bzw. schwestern noch diverse (unauffällige/unnachweisbare) tricks anwenden, jemanden sterben zu lassen. nach diesem charitefall war auch das nicht mehr möglich.
(http://www.stern.de/panorama/urteil-im-charit233-prozess-lebenslange-haft-fuer-todes-schwester-592097.html)
also nicht vergessen: ärzte sind auch menschen, die mitleiden und sterben lassen wollen, es aber bis vor kurzem nicht durften und illergalerweise aus mitleid doch häufig taten.
jup du hast völlig recht!
das war ein sehr wert- und sinnvoller Beitrag.