Schwarzes Hamburg

Schwarzes Hamburg => Archiv => Gedankenaustausch -Archiv- => Thema gestartet von: Rick Deckard am 12 Januar 2006, 14:25:43

Titel: Möbiusband
Beitrag von: Rick Deckard am 12 Januar 2006, 14:25:43
Wie sieht unsere Gesellschaft in 100 Jahren aus? Was wird hier in 1000, 100.000, 20.000.000 Jahren stehen?

Das sind Fragen, die ich mir oft stelle. Meine Partnerin findet diese Gedanken erschreckend, da sie unweigerlich bedeuten, dass man dann selbst nicht mehr am Leben ist.
Aber sich seiner eigenen Sterblichkeit bewußt zu werden ist dabei für mich nur Nebensache und weicht von den eigentlichen Fragen ab.

Ich glaube, dass viele Probleme der Menschen, der Gesellschaft, ja, ganzer Zivilisationen darin liegen, dass man nur sehr kurzfristig denkt und plant. Meist nicht viel länger als eine Generation weit in die Zukunft. Aus diesem Grunde interessiert viele Menschen der Umweltschutz nicht die Bohne, oder was im Nachbarland vor sich geht, oder wie sich bestimmte äußere Einflüsse, oder auch Einflüsse, die man selbst ausübt, auf die Entwicklung der Gesellschaft auswirken (Beispiel Industrie, Medien, Parteien).

Was mich so an diesen Gedanken fasziniert, sind die Veränderungen, die die Gesellschaft durchmachen wird und die unmittelbare Umgebung des eigenen Wirkungskreises, die sich in einem relativ kurzen Zeitraum erheblich vom jetzigen Zustand unterscheiden wird, so dass, sollte man dies doch noch miterleben, dazu führt, dass man sich nicht mehr zurechtfindet. Bestes Beispiel hierfür war meine Großmutter. Für sie grenzte alltägliche Technik, wie eine Fernbedienung, an ein Wunder. Auch von ihrer Erziehung her war sie förmlich aus einer anderen Zeit. Sie bewunderte Männer für ihren Mut und die wagemutigen und gefährlichen Dinge, die sie zu tun imstande sind und was für großartige Erfindungen sie schon gemacht haben. Frauen waren in ihrem Weltbild immer nur die Unterstützer und Begleiterinnen, niemals aber selbstbestimmend.

Über diese Meinung verschlug ich oft meine Hände über dem Kopf, aber sie konnte daran nichts ändern und wollte das auch gar nicht. Wie nun werde aber ich in ihrem Alter sein? Werde ich mich auch mit 80 an eine vollkommen verwandelte Gesellschaft (und das wird sie ganz sicher sein) anpassen können? Werde ich mich zurechtfinden und alleine überleben können? Ich hoffe doch, da ich mit Computern aufgewachsen und auch an vielen Dingen interessiert bin. Immerhin ist es wahrscheinlich, dass unsere Gesellschaft auch weiterhin und in Zukunft wohl fast ausschließlich auf dieses Hilfsmittel angewiesen sein wird. Andererseits sind auch vor mir viele Menschen in ihrer Zeit mit allem wunderbar zurechtgekommen und stehen heute vor einem Computer und trauen sich nicht, ihn zu benutzen, weil sie dafür ihrer Meinung nach schon zu alt sind und nichts mehr lernen müssen.

Wie wird Hamburg in 300 Jahren aussehen, wenn sich die Menschen Bilder und Filme von heute ansehen (die dank der Digitaltechnik wirken, als wären sie gerade erst gemacht worden)? Was werden diese Menschen sagen? Was werden sie von unserer Zeit halten, von unserer Lebenseinstellung, unserem Zeitgeist? Werden sie sich in unsere Zeit sehnen, wo doch alles so einfach und unkompliziert war? Oder werden sie froh darüber sein, weil ihnen unangenehme Dinge erspart blieben (z. B. Seuchen, Kriege oder Umweltkatastrophen)?

Natürlich ist es ziemlich sinnlos sich ernsthaft den Kopf darüber zu zerbrechen, ob der Baum, an dem man jeden Tag an der Alster vorbeifährt auch noch in 1000 Jahren dort stehen wird (wohl sehr unwahrscheinlich), aber ich finde es holt einen immer schnell wieder in die Realität zurück und zeigt einem, wo die Menschen, und man selbst ist davon nicht ausgeschlossen, kurzsichtig handeln oder unnütze Dinge tun. Letztendlich sagt man ja gerne mal, dass alles irgendwann ein Ende findet. Aber man realisiert sich dies nicht wirklich. Wie auch, es ist ein schleichender Prozeß. Wer weiß, irgendwann wird es vielleicht wieder Feudalsysteme geben und die Demokratie ist ein abgehaktes Experiment, oder das Zentrum aller Kultur ist dann Afrika, oder der Islam wird führende Weltreligion, oder oder oder…

Natürlich könnte man auch einfach ein Pessimist sein und sagen, die Menschheit wird sich selbst vernichten. Auch diese Wahrscheinlichkeit ist gegeben. Aber ich bin ein positiv denkender Mensch, daher hoffe ich, dass wir immer wieder die Kurve kriegen, bis die Evolution uns zu etwas anderem macht oder etwas Neues erschafft, das unseren Platz einnimmt. Werden wir einfach irgendwann langsam aber sicher verblassen? Werden wir unsere Welt irgendwann einmal verlassen? Wird es immer irgendwie weitergehen?

Wird sich irgendwann einfach alles wiederholen, wie auf einem Möbiusband?

Diese Gedanken wälze ich immer mal hin und her. Vielleicht geht es dem einen oder anderen ja auch so...?
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Thomas am 12 Januar 2006, 14:55:19
Ein sehr umfangreicher Gedankengang.Es ist schwer, darauf in seiner Gesamtheit zu antworten.

Zitat von: "Rick Deckard"
Das sind Fragen, die ich mir oft stelle. Meine Partnerin findet diese Gedanken erschreckend, da sie unweigerlich bedeuten, dass man dann selbst nicht mehr am Leben ist.
Das würde mich mehr erschrecken, denn seiner eigenen Endlichkeit sollte man sich schon bewußt sein wie ich finde.

Zitat von: "Rick Deckard"

Ich glaube, dass viele Probleme der Menschen, der Gesellschaft, ja, ganzer Zivilisationen darin liegen, dass man nur sehr kurzfristig denkt und plant. Meist nicht viel länger als eine Generation weit in die Zukunft.

Richtig, weil die menschliche Wahrnehmung nicht für so lange Zeiträume geschaffen scheint.Wir leben und denken in Echtzeit, und es ist immer schwer sich Folgen vorzustellen, die noch Jahrzehnte in der Zukunft liegen.Ich glaube, damit hat der Mensch generell ein Problem, weil es einfach nicht seine "Zeitzone" ist.

Zitat von: "Rick Deckard"
Wie nun werde aber ich in ihrem Alter sein? Werde ich mich auch mit 80 an eine vollkommen verwandelte Gesellschaft (und das wird sie ganz sicher sein) anpassen können?

Ich vermute, das wir es um einiges leichter haben, da wir schon ein grundlegendes Handling für Dinge wie Computer und Handys besitzen, auch wenn es sie noch nicht unser ganzes Leben lang gibt.Für Menschen, die z.B. 12 Jahre jünger sind als ich sind diese Dinge noch selbstverständlicher, ich hingegen sehe sie noch als "Zusatz" zum "normalen" Leben.
Unsere Großeltern hingegen haben fast ihr ganzes Leben in einer Zeit verbracht, die aus unserer Sicht als technische Steinzeit bezeichnet werden könnte, außer dem einschalten des Lichts im Haus war da nicht viel mit der bedienung von technischem Gerät.Da haben wir halt den Vorteil, das wir den "Einstieg" schon hinter uns haben.
Wir sind es auch gewohnt, gesellschaftliche Dinge als relativ normal anzusehen, die bei unseren Großeltern für Haaresträuben gesorgt hätten.Ein Punk mit rotem 30-cm-Iro in der Innenstadt ist nichts ungewöhnliches, Extrem-Outfits auf Gruftipartys auch nicht, aber frag mal deine Großeltern, die schauen vermutlich schon komisch wenn ein Mann lange Haare hat (Hallo Rick  :wink: ).Auch hier haben wir einen gewissen "Schock"-Vorteil.

Man muß auch bedenken, das sich seit dem ersten Viertel des 20. Jahrhunderts technisch und gesellschaftlich mehr (und das schneller) verändert hat, als in all den Jahrhunderten davor.

Aber nichtsdestotrotz wird es wohl auch die ein- oder andere Sache geben, mit der wir nicht so spielend zurecht kommen werden.Aber veränderungen kommen ja (meist) auch nicht über Nacht, sondern bringen die nötige Zeit mit, sich mit ihnen zu beschäftigen.

Zitat von: "Rick Deckard"
Wer weiß, irgendwann wird es vielleicht wieder Feudalsysteme geben und die Demokratie ist ein abgehaktes Experiment, oder das Zentrum aller Kultur ist dann Afrika, oder der Islam wird führende Weltreligion, oder oder oder…

Ja, zumindest in der Vergangenheit fiel das Spotlight der Hochkultur lange Zeit nicht auf unser Gebiet.Es ist immer mal weitergewandert, und es könnte gut sein, das es das auch weiterhin tut.Das römische Imperium, das die Welt Jahrhunderte beherrschte, ist auch irgendwann untergegangen, genau so könnte es z.B. irgendwann Amerika oder Europa ergehen.Aber das sind alles nur Vermutungen.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: AnnHoly am 12 Januar 2006, 15:15:40
Zitat von: "Thomas"

Zitat von: "Rick Deckard"
Das sind Fragen, die ich mir oft stelle. Meine Partnerin findet diese Gedanken erschreckend, da sie unweigerlich bedeuten, dass man dann selbst nicht mehr am Leben ist.
Das würde mich mehr erschrecken, denn seiner eigenen Endlichkeit sollte man sich schon bewußt sein wie ich finde.


Da ich - so nehme ich an - die Partnerin des Herrn Deckard mit oben genannten Gedanken sein soll, möchte ich doch dazu anmerken, dass ich derartige Zukunftsvisionen nicht ausschließlich erschreckend (aus oben genannten Gründen und eben in vollem Bewusstsein meiner Endlichkeit) finde, sondern gleichermaßen faszinierend. Mir fallen spontan mindestens drei unterschiedliche Zukunftsszenarien ein, die ich jetzt leider nicht näher ausführen kann. In dieser jetzt aktuellen Realität muss ich nämlich arbeiten. ;-)
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Eisbär am 12 Januar 2006, 15:17:19
Ich denke, die Menschheit wird sich immer wieder an den Rand des Abgrundes bringen und ab und zu auch darüber hinaus.

Aber anpassungsfähig wie wir sind, werden wir das alles überleben. In 100 Jahren Beginnen vielleicht die Siedlungsarbeiten auf dem Mars.

In 1000 sind Reisen zwischen den verschiedenen Basen im Sonnensystem (vorwiegend auf den Monden) selbstverständlich, es werden überall Ressourcen abgebaut.

In 10.000 Jahren ist das terraforming auf der Venus abgeschlossen und sogar diese bewohnt.

In 100.000 Jahren reisen die ersten neuen Menschen (Nachfolger des Homo sapiens sapiens) in benachbarte Sonnensysteme.

In 1.000.000 Jahren ist der Spiralarm unserer Galaxis in dem wir leben erforscht und besiedelt. Auf der Erde hingegen gibt es kaum noch Zivilisation. Die Menschen entwickeln sich aufgrund der großen Entfernungen, zwischen denen ein Austausch so gut wie unmöglich ist, evolutionär in unterschiedliche Richtungen, sie passen sich den jeweiligen Bedingungen ihrer Umgebung an.

In 20.000.000 Jahren verteilen sich die Menschen (oder das was aus Ihnen wurde) über die halbe Galaxis (im äußeren Bereich). Sie haben sich wie ein Virus verbreitet:
Kolonien erschaffen, besiedeln, es kommt zur Überbevölkerung, die ersten trete die Reise zu neuen Heimaten an. dort wiederholt sich der Vorgang.
Sie haben kaum noch erkennbare Gemeinsamkeiten mit dem heutigen Menschen, hunderte Evolutionäre Schritte liegen dazwischen und verliefen in hunderten Sonnensystemen unterschiedlich.

So.
Man merkt ich bin Scifi-Fan. Allerdings denke ich, daß die Entwicklung deutlich länger dauert, als Scifi-Autoren uns gerne weiß machen wollen.
und schneller als das Licht, werden wir auch nicht.

Warum ich glaube, daß die Menschheit sich nicht ausrottet oder anders ausstoirbt? Wegen unserer Anpassungsfähigkeit. Unseren Möglichkeiten, eine für uns eigentlich lebensfeindliche Umwelt so umzugestalten, daß wir dort überleben können.
Menschen leben auf Grönland und in der Sahara, Im Himalya und auf winzigen tropischen Inseln im Pazifik. Und überall überleben sie seit Generationen.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Thomas am 12 Januar 2006, 15:29:25
Zitat von: "Eisbär"
und schneller als das Licht, werden wir auch nicht.

Da bin ich mir nicht so sicher.Auch wenn das nach heute gültigen Theorien nicht möglich ist - irgendwann kommt vieleicht einer, und zeigt uns, das die Theorie nicht stimmig ist.Wenn ich bedenke, was in der Vergangenheit schon alles als wissenschaftlich begründet unmöglich deklariert und dann doch vollbracht wurde, sehe ich diesbezüglich recht positiv in die Zukunft.

Zitat von: "Eisbär"

Warum ich glaube, daß die Menschheit sich nicht ausrottet oder anders ausstirbt? Wegen unserer Anpassungsfähigkeit. Unseren Möglichkeiten, eine für uns eigentlich lebensfeindliche Umwelt so umzugestalten, daß wir dort überleben können.

Sehe ich auch so.Selbst ein Nuklearkrieg würde die Menschheit nicht vollständig ausrotten, und vermutlich würde sie sich schneller wieder erholen als man denkt.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Astuzia infernale am 12 Januar 2006, 16:09:15
Irgendwann wird alles von Robotern gemacht....  :D
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Rick Deckard am 12 Januar 2006, 16:30:00
@ Thomas: Vielen Dank für die Teilnahme an diesem Thema. Seit ich das erste Mal den Film Blade Runner in den 80ern gesehen habe, bin ich fasziniert von der/n Entwicklung der Sprache/n. Wahrscheinlich auch deshalb, weil man deren Veränderung während seiner eigenen Lebenszeit einigermaßen mitbekommt.

Alles andere ist in der Tat zu langatmig, als dass ein Mensch es dauerhaft beobachten, analysieren und vorhersagen kann. Trotzdem wäre ein Traumjob für mich wohl Zukunftsforscher.

@ Partnerin ;o): Ja, so ist es recht. Immer schön arbeiten, damit wir uns in naher Zukunft den Plasmafernseher kaufen können...und ein neues Auto (ich beteilige mich auch zu 50%). Ist doch Ehrensache.

@ Eisbär: Die Entwicklung des transhumanen Menschen habe ich auch immer gerne in sämtlichen Medien verfolgt, die dieses Thema aufgriffen.
Das mit der Lichtgeschwindigkeit ist eine Sache, die, wie alles andere auch, die Zukunft zeigen wird...oder eben doch nicht. Die Wissenschaft hat gezeigt, dass vieles, was zuvor immer als unmöglich hingestellt wurde, doch möglich war.

@ Henkersbraut: Das wird es ja heute bereits zu einem nicht unbeachtlichen Teil. Mich interessiert aber nicht, wie eine vollautomatisierte Welt aussieht, sondern die drastischen Unterschiede, die durch eine gesellschaftliche Entwicklung der Moral, der Sitten, der Sprache, Musik und natürlich auch der Technologie geschaffen werden.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: olli am 12 Januar 2006, 16:42:57
wenn man bedenkt, wie sich diese welt in den letzten 50 jahren verändert hat, kann ich mir nur schwer vorstellen, wie es in 50 jahren aussehen wird. ich kann mir z.b. vorstellen, dass wir bis dahin eine globale arbeitslosenquote von weit über 50% haben. und dass einige staaten offiziell & legal von konzernen regiert werden.
eine evolution sehe ich für den organismus mensch nicht, eher eine degeneration, die aber auch nur bedingt und wahrscheinlich (in bälde) therapier.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 12 Januar 2006, 16:48:57
Zitat von: "Eisbär"

Warum ich glaube, daß die Menschheit sich nicht ausrottet oder anders ausstirbt? Wegen unserer Anpassungsfähigkeit. Unseren Möglichkeiten, eine für uns eigentlich lebensfeindliche Umwelt so umzugestalten, daß wir dort überleben können.


Hmm, aber wenn es nicht mehr genügend Nahrung/sauberes Trinkwasser  gibt? Ist doch bereits jetzt schon so, die Völkerwanderungen werden weiter zunehmen- wollen schliesslich leben...


Da nutzt die ganze Technologie nichts, der sogenannte Fortschritt- für mich sind es eher Rückschritte, da sie die Menschheit immer weiter ins Verderben führt...

Anstatt massenhaft Geld und Zeit in die Forschung ("noch länger leben", Klonen, auch 60 jährige haben ein Recht auf Fortpflanzung  :shock: ...etc.) zu stecken, sollten sie an den Lebensraum der Menschen denken- was nützt gar ein ewiges Leben (einfrieren, etc.) wenn gar kein Platz (Überbevölkerung!), Nahrung mehr vorhanden ist?
Nein, wenn der eigene Planet verbraucht, misshandelt, ausgebeutet ist- dann zieht man eben einfach auf einen anderen Planeten und macht dort genauso weiter...(Meiner Meinung nach ein reiner Selbstschutzgedanke, um sich eben nicht mit der bitteren Wahrheit auseinandersetzen zu müssen- selbst wenn es möglich wäre, nur die "wichtigen", reichen Menschlein werden diese Möglichkeit wahrnehmen können...Otto-Normalverbraucher dürfen sich um die "Reste" kloppen  :twisted:  )

Das Geld, welches in die Weltraumforschung investiert wird, sollte in die Erhaltung der guten, alten Erde fliessen...

Möglich ist vieles, klar- aber nicht unbedingt auch sinnvoll...  

Muss grad an die Osterinsel denken...

Oder an so manches Tier im Zoo, welches nur noch dort existieren kann- da der einstige Lebensraum nicht mehr vorhanden ist...  :evil:
Titel: Möbiusband
Beitrag von: sober am 12 Januar 2006, 16:56:35
Zitat
Nein, wenn der eigene Planet verbraucht, misshandelt, ausgebeutet ist- dann zieht man eben einfach auf einen anderen Planeten und macht dort genauso weiter.

Hmm, wandern nicht tiere auch durch die savanne, grasen alles ab, bis nix mehr da ist und wandern dann weiter.
Klar menschen machen das nen bisschen heftig, und nehmen das "bis nix mehr da ist" nen bisschen zu wörtlich, aber im endeffekt hat sich da nix getan über die jahrmillionen.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Rick Deckard am 12 Januar 2006, 16:59:57
@ Strigoi_69: Hmm, eine spannende Antwort, auf die ich unbedingt näher eingehen möchte...und das 7 Minuten vor Feierabend...wann soll ich denn da noch arbeiten?

Also ich finde, dass gerade Forschung das Wichtigste ist, was wir machen können, um den Erhalt der Umwelt sicherzustellen. Der Mensch hat, wie jede andere Lebensform auch, schon immer einen zerstörerischen Einfluss auf seine Umgebung gehabt. Daran wird sich in der Entwicklungsgeschichte der Welt nie etwas ändern. Ganze Gattungen werden aussterben, ob durch natürliche Ursachen, wie Krankheiten, Nahrungsmangel oder Katastrophen, oder aber den Menschen (eigentlich auch eine natürliche Ursache, aber ich will hier jetzt keine Haare spalten).

Ohne Forschung und Wissenschaft würde es nur schlimmer werden, denn der Mensch strebt nun mal nach einer Optimierung seiner Lebensverhältnisse, daran ändert auch das Fehlen von Technologie oder Forschung nichts. Du möchtest ja auch eine Fertigpizza im Ofen haben, damit Du nicht verhungerst. Würden wir das verdammen, wären wir wieder da, wo wir lange Zeit waren und das war bei weitem nicht so romantisch, wie es viele glauben wollen. Im tiefsten Mittelalter, womöglich gar in der Steinzeit.

Verdammt, ich muss weiterarbeiten, dabei habe ich noch 3 Minuten. Aber ich komme wieder...*donnergroll*
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 12 Januar 2006, 17:09:09
Zitat von: "sober"
Zitat
Nein, wenn der eigene Planet verbraucht, misshandelt, ausgebeutet ist- dann zieht man eben einfach auf einen anderen Planeten und macht dort genauso weiter.

Hmm, wandern nicht tiere auch durch die savanne, grasen alles ab, bis nix mehr da ist und wandern dann weiter.
Klar menschen machen das nen bisschen heftig, und nehmen das "bis nix mehr da ist" nen bisschen zu wörtlich, aber im endeffekt hat sich da nix getan über die jahrmillionen.


Soooo lange gibbet den Menschen ja nun auch nicht...  :D in der Tierwelt herrscht ein Gleichgewicht, wenn sie dann an den einst abgegrasten Flecken Erde zurückkehren hat sich bereits alles wieder regeneriert!

Und auch in der Anzahl bleibts in der Tierwelt konstant (wenn der Mensch sich nicht einmischt...) sollte die Population zu weit ansteigen, findet die Natur immer einen Weg...nur das stärkste Individuum überlebt und pflanzt sich fort...oder eine Tierart stirbt eben aus........

Die Population der Menschen hingegen steigt und steigt....immer schneller...ein "Segen" des Fortschritts...
Titel: Möbiusband
Beitrag von: sober am 12 Januar 2006, 17:13:44
Naja, du betrachtest das aber auf einen sehr beschränkten zeitraum.
die vielleicht 10.000 Jahre, die der Mensch nun in seiner population wächst ist ja nun doch recht kurz. vielleicht ist der zyklus der menschen einfach ein anderer ;) Zumal versucht die Erde zur zeit schon sehr vehement etwas gegen uns menschen zu unternehmen. noch kann sich der mensch schützen, wer weiss, wie lange das noch klappt.
Im grunde stimme ich dir ja zu, aber "der fiese mensch beutet die welt aus" ist halt son ausgelutschtes schlagwort irgendwie und meiner meinung nach nicht das, was es wirklich, bzw ausschliesslich ist.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 12 Januar 2006, 17:25:13
Zitat von: "sober"
Naja, du betrachtest das aber auf einen sehr beschränkten zeitraum.
die vielleicht 10.000 Jahre, die der Mensch nun in seiner population wächst ist ja nun doch recht kurz.

strigoi: IST ES NICHT GERADE DESHALB ERSCHRECKEND? DIESES "WACHSEN" GESCHIEHT JA IMMER SCHNELLER...

 Zumal versucht die Erde zur zeit schon sehr vehement etwas gegen uns menschen zu unternehmen.

 strigoi: :twisted: ja, stimmt auffallend...



Im grunde stimme ich dir ja zu, aber "der fiese mensch beutet die welt aus" ist halt son ausgelutschtes schlagwort irgendwie und meiner meinung nach nicht das, was es wirklich, bzw ausschliesslich ist.



Oh doch, im Grunde ist es so- in der Gesamtheit betrachtet, worauf es hinausläuft... ( gibt ja auch sehr viele Menschen, welche zumindest versuchen gegenzusteuern...)
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 12 Januar 2006, 17:48:26
Verzeih mir bitte, dass ich einfach so in dein Zitat kritzelte- kann zwar inzwischen quoten, aber mehrfach krieg ichs nicht hin...hoffe man wird dennoch daraus schlau...  (http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/traurig/a050.gif)
Titel: Möbiusband
Beitrag von: sober am 12 Januar 2006, 17:54:53
passt schon :P
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Eisbär am 12 Januar 2006, 18:00:45
Zitat von: "Strigoi_69"
in der Tierwelt herrscht ein Gleichgewicht,
Nein, die Natur war noch nie irgendwie im Gleichgewicht. Genausowenig wie das Klima. Wenn eines der beiden das wäre, gäbe es da ja nie Veränderungen, nicht wahr?! Und gerade die Natur, das Leben, bedeutet Veränderung.

Zitat
Und auch in der Anzahl bleibts in der Tierwelt konstant (wenn der Mensch sich nicht einmischt...)
Es sind tausende Arten ohne Zutun des Menschen entstanden und wieder ausgestorben
Zitat
nur das stärkste Individuum überlebt und pflanzt sich fort...
Nein, nein und nochmals nein!
Niemals hat irgendjemand ernst zunehmendes gesagt, der "Stärkste" würde überleben.
In Darwins Evolution heißt es "survive of the fittest". Wie übersetzt zu "fittest"?
(Mal als Tip: This shirt fits.)
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Eisbär am 12 Januar 2006, 18:02:54
Ich sollte vielleicht noch ergänzen, daß ich durchaus denek, daß der Einfluß des Menschen auf Klima, Flora und Fauna katastrophal ist.

Aber Grundlagenforschung (und nichts anderes macht die Raumfahrt) ist unbedingt notwendig, um Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen. Und das ermöglicht uns viel besser "im Einklang mit der Natur" zu leben.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 12 Januar 2006, 18:17:56
Huch, war so eifrig am Tippen- habs eben erst gelesen...


Zitat von: "Rick Deckard"
@ Strigoi_69: Hmm, eine spannende Antwort, auf die ich unbedingt näher eingehen möchte...und das 7 Minuten vor Feierabend...wann soll ich denn da noch arbeiten?

Also ich finde, dass gerade Forschung das Wichtigste ist, was wir machen können, um den Erhalt der Umwelt sicherzustellen.


Ja, dies wäre richtig würde der Mensch nicht an der falschen Stelle forschen...immer "schneller" "höher/weiter hinaus" ohne an die Konsequenzen zu denken- was nützt es wenn 60jährige gebähren, der Mensch immer älter wird und dafür im Altersheim dahinsiecht...immer menschenähnlichere Roboter entwickelt werden- welche dann doch nur Arbeitsplätze rauben (spannend ist`s gleichwohl...), warum auch noch Klonen, reicht nicht schon künstliche Befruchtung aus ( völlig grotesk in meinen Augen angesichts der Überbevölkerung....  :evil: )

Es bedarf doch nicht grossartiger Forschung- der Mensch weiss doch was er unterlassen müsste, es GIBT Alternativen ( man kann mit lumpigem Rapsöl Autos betanken...z.Bsp.) Es scheitert einfach an der Geld- und Machtgier...


Freue mich auf ihr erneutes Erscheinen, Herr Deckard!  :D
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Laetitia am 12 Januar 2006, 18:19:05
Zitat von: "Rick"

Du möchtest ja auch eine Fertigpizza im Ofen haben, damit Du nicht verhungerst.


Definitiv nicht. Aber stimmt schon, die meisten Leute sind zu degeneriert zum Kochen und verhungern tatsächlich ohne Tiefkühltruhe.

Zitat von: "Strigoi_69"

Die Population der Menschen hingegen steigt und steigt....immer schneller...ein "Segen" des Fortschritts...


...und der Erfindung sozialer Systeme.

Interessanter Thread.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 12 Januar 2006, 18:37:44
Zitat von: "Eisbär"
Zitat von: "Strigoi_69"
in der Tierwelt herrscht ein Gleichgewicht,
Nein, die Natur war noch nie irgendwie im Gleichgewicht. Genausowenig wie das Klima. Wenn eines der beiden das wäre, gäbe es da ja nie Veränderungen, nicht wahr?! Und gerade die Natur, das Leben, bedeutet Veränderung.

Zitat
Und auch in der Anzahl bleibts in der Tierwelt konstant (wenn der Mensch sich nicht einmischt...)


Klar, alles verändert sich, wird- und vergeht...doch der Mensch lässt die Natur nicht die Dinge tun, welche nötig sind- er greift eben mit Hilfe der Medizin  usw. gravierend in die Natur ein...so dermassen schnell ist, denke ich, noch keine Population angestiegen wie beim Menschen...worauf es hinausläuft kann man sich denken, wir werden einfach ausradiert...
 Mit Gleichgewicht meine ich, die Natur hatte vor dem Menschen die Chance sich wieder zu erholen, klar sind Arten ausgestorben- dafür entstanden eben neue...aber wenn jeglicher Lebensraum zerstört ist, ist es damit wohl vorbei...

Hinzufügen möchte ich noch, selbstverständlich nehme auch ich gerne die Annehmlichkeiten einer "modernen" Zivilisation in Anspruch- dem kann man sich wohl auch kaum entziehen, es sei denn man fristet sein Dasein als "Waldschrat"   :wink:
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 12 Januar 2006, 18:51:34
Zitat von: "Eisbär"
Und das ermöglicht uns viel besser "im Einklang mit der Natur" zu leben.


 :shock: Seit wann lebt die Menschheit im Einklang mit der Natur? Die einstigen Indianerstämme, Reste der Ureinwohner- Ja...
Ansonsten entfernen wir uns doch immer weiter von der Natur (siehe meine Ausführungen vorhin...) der Mensch agiert doch ständig wider der Natur...er zwingt Flüsse in eine ihm genehme Richtung, Staudämme etc. die katastrophalen Auswirkungen kennt man ja  :twisted:  

Viele Kinder haben noch nie ne Kuh, Hühner etc. live gesehen...kennen viele Dinge nur aus Büchern...

Hach, ein schier unerschöpfliches Thema für mich...
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 12 Januar 2006, 18:54:32
Zitat von: "Strigoi_69"
Hach, ein schier unerschöpfliches Thema für mich...



Doch ich ziehe mich erstmal zurück...  (http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/muede/c020.gif)
Titel: Möbiusband
Beitrag von: phaylon am 12 Januar 2006, 18:55:22
Ich glaube nicht an Widernatürlichkeit, außer in menschlichen Definitionen.
Titel: Re: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 12 Januar 2006, 20:52:33
Zitat von: "Rick Deckard"
Wie sieht unsere Gesellschaft in 100 Jahren aus? Was wird hier in 1000, 100.000, 20.000.000 Jahren stehen?

Werden wir einfach irgendwann langsam aber sicher verblassen? Werden wir unsere Welt irgendwann einmal verlassen?



Spätestens, wenn jener uns Licht und Leben spendende Planet sein Leben mit einem letzten grossen Seufzer ausgehaucht hat...


Aber bis dahin ist ja noch ein bisschen Zeit...  :D

Deine Ausführungen sind ja so ausschweifend, konnte mir bisher nur einen kleinen Teil vornehmen...

Auch ich denke zum Beispiel des öfteren darüber nach, wie es in 200 Jahren wohl auf der Erde zugehen mag...welche Wertevorstellung haben die Menschen, haben sie überhaupt eine...

Sind die jetzigen Landesgrenzen dann noch existent, wieviele Menschen bevölkern die Erde (  :shock:  ) , neue Krankheiten, wie mögen die Häuser aussehen- stehen dann  überhaupt noch die jetzigen...gibt es noch Wälder, oder nur noch in Geschichtsbüchern...

Was für Autos fahren sie, womit werden sie betankt...

Welch Fortschritte machte die Videospielindustrie, gibt es SONY noch?  :wink:  

Welch Musik mögen sie wohl hören...gibt es dann noch Gruftis *gg*?

Wäre nur allzugern dabei...


Über das Zurechtkommen in näherer Zukunft mache ich mir nicht viel Gedanken, solange man die Bereitschaft hat weiterzulernen, am Ball zu bleiben, interessiert bleibt, braucht man sich nicht gross zu sorgen...

Nur, es wird dann wohl massenhaft zu pflegende Menschen in diversen Altersheimen geben- die Menschheit vergreist ja anscheinend, zumindest hier in Deutschland, wer "pflegt" sie dann bloss alle? Schon jetzt vegetieren sie ja vor sich hin...

Meine Wenigkeit wird dann rechtzeitig die Kurve kratzen...  :twisted:
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Beatfinger am 12 Januar 2006, 21:17:22
Für das Thema Möbiusband und was damit zusammenhängt empfehle ich das Buch Necroscope - Vampirblut von Brian Lumley. Es ist wirklich super interessant.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Rick Deckard am 12 Januar 2006, 22:23:42
Meine Güte Strigoi_69, da hast Du Dir aber was von der Seele geschrieben...
Ich muss Eisbär recht geben, die Natur war, ist und wird nie im Gleichgewicht sein. Und Tiere beuten ihre Umwelt mindestens genauso, wenn nicht gar noch   rücksichtsloser aus. Ein Beispiel: Heuschreckenschwärme in Afrika.

Ohne Forschung und Raumfahrt, würden wir die Welt nicht so gut verstehen, wie wir das heute tun. Deine aktuelle Meinung, die sich im Laufe Deines Lebens gebildet hat, ist letztenendes nur aufgrund der Tatsache zustande gekommen, weil sich vor Dir schon jemand mit diesen Themen wissenschaftlich und nüchtern auseinander gesetzt hat. Gäbe es keine Raumfahrt, würden wir nur ansatzweise sehen, was für Auswirkungen unser Abbau der natürlichen Ressourcen hat (Sateliten). Wir hätten keine Ahnung wo es sich lohnt nach Öl zu bohren und würden bei der Suche danach viel mehr Umwelt zerstören, als bei einer direkten Bohrung, etc. Du ahnst wohl worauf ich hinaus will.

Nö, ohne unseren Drang uns auszubreiten, fortzupflanzen, alles zu hinterfragen, alles wissen zu wollen wäre unsere Existenz in meinen Augen nicht mehr lebenswert. Man darf einfach nicht zu sehr verallgemeinern. Es ist richtig, dass einige Forschungsarten höchst fragwürdig, wenn nicht sogar moralisch verwerflich sind (Tierversuche), aber gleich alles zu verteufeln ist schlichtweg falsch und kurzsichtig.

Klonen z. B. ist die Medizin der Zukunft. Es geht nicht darum Kopien von Menschen herzustellen, sondern beispielsweise auf den Empfänger zugeschnittene Organe zu züchten, die vom Körper nicht abgestoßen werden. Es geht um Gentherapien, die chronische Krankheiten und Erbfehler lindern und beheben können.

Auch die Altersforschung finde ich sehr wichtig. Das hat nichts damit zu tun, dass sich auch Rentner noch über frischen Nachwuchs freuen sollen. Der Mensch ist nun einmal fasziniert von der Idee das Morgen zu erleben (das ist ja auch Hauptthema dieses Threads) und sicherlich ist das und die Angst vorm Tod ein Grund für diese Forschung. Aber auch durch sie können möglicherweise Krankheiten, wie Alzheimer oder Parkinson therapiert und geheilt werden. Es geht nicht darum sabbernde und demente Methusalems zu erschaffen, sondern agile und lebensfrohe Menschen, die auch noch im hohen Alter die Welt genießen können. Das finde ich sehr erstrebenswert.

Die nähere Zukunft für den Ottonormalbürger wird so aussehen, dass er viel mehr Freizeit haben wird. Dadurch, dass immer mehr stupide und hirntötende Arbeitsprozesse von Robotern und automatisierten Fertigungsanlagen übernommen werden, wird es nicht nur mehr Freizeit geben, sondern auch ganz neue Berufe, die den Freigeist dieser neuen Zeit widerspiegeln. Die Gesellschaft wird sich verändern, es wird viele alte Leute geben, die viel Zeit haben werden. Das wird einen Boom in der Unterhaltungsindustrie erzeugen. Ergo, neue Arbeitsplätze und völlig neue Denkanstöße in Richtung Freizeitgestaltung und Lebensinhalt.

Die Ökokeule kann ich einfach nicht schwingen, ich bin zu sehr von der Wissenschaft überzeugt. Ein gerüttelt Maß an Vorsicht und kritischem Denken ist dabei natürlich niemals fehl am Platze und darf auch nie übersehen werden.

Der Mensch ist ein Schaffer, ein Ingenieur, Forscher und ein Schöpfer. Er wird es immer sein und das ist auch gut so.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: colourize am 12 Januar 2006, 23:11:03
Zu diesem Thema "Zukunftsszenario der Menschheit" möchte ich wärmstens einen Roman empfehlen, den ich jügst las: Michel Houellebecq: Die Möglichkeit einer Insel (http://www.single-generation.de/kohorten/Michel_houellebecq_die_moeglichkeit_einer_insel.htm#insel).

Meine Vorstellung ist, dass wir am Ende der Zeit leben. Gemeint ist das Ende der Menschheit und die Tatsache, dass alles was den Menschen einst im idealistischen Sinne ausmachte den Bach runter gehen wird. Was der Menschheit bevorsteht, ist samt und sonders schlechter als das was jetzt da ist, und das was uns morgen erwartet ist immerhin noch besser als das Übermorgen. Die Menschheit ist auf dem besten Wege, sich selbst ökologisch, ökonomisch und sozial die Basis zu entziehen und beschreitet einen Weg, der für die große Zahl der Menschen eine Verschlechterung ihrer Lage mit sich bringt. Wir richten unseren Planeten auf jede nur erdenkliche Weise zu Grunde, auf Kosten der folgenden Generation sowie auf Kosten der Menschen, die wir ausbeuten. Wir privatisieren unsere Gewinne und externalisieren unsere Kosten.

So wie ein Schonstein eine räumliche Externalisierung des Drecks bewirkt in dem er diesen möglichst weit weg vom Verursacher wegtransportiert, geben wir einen Scheiss um die Neger und Muselmanen in anderen Teilen der Welt, die wir ausbeuten.

So wie wir durch die Verpestung unserer Luft eine zeitliche Externalisierung vornehmen und auf die klimatischen Folgen scheissen, so schieben wir auch zukünftigen Generationen das Problem mit den atomaren Müll unserer AKWs in die Schuhe.

Und gänzlich blind dem Technologiefetischismus verhaftet beten wir fortschrittshörig die Glaubensgrundsätze unserer medial omnipräsenten Vorbeter herunter, um unser Gewissen zu entlasten:

Zitat von: "Thomas"
Ich vermute, das wir es um einiges leichter haben, da wir schon ein grundlegendes Handling für Dinge wie Computer und Handys besitzen, auch wenn es sie noch nicht unser ganzes Leben lang gibt.
(...)
Aber nichtsdestotrotz wird es wohl auch die ein- oder andere Sache geben, mit der wir nicht so spielend zurecht kommen werden.Aber veränderungen kommen ja (meist) auch nicht über Nacht, sondern bringen die nötige Zeit

Zitat von: "Eisbär"
Aber anpassungsfähig wie wir sind, werden wir das alles überleben. In 100 Jahren Beginnen vielleicht die Siedlungsarbeiten auf dem Mars.

In 1000 sind Reisen zwischen den verschiedenen Basen im Sonnensystem (vorwiegend auf den Monden) selbstverständlich, es werden überall Ressourcen abgebaut.
(...)

Zitat von: "Henkersbraut"
Irgendwann wird alles von Robotern gemacht....  :D

Zitat von: "Rick Deckard"
Ohne Forschung und Raumfahrt, würden wir die Welt nicht so gut verstehen, wie wir das heute tun. (...)

Klonen z. B. ist die Medizin der Zukunft. Es geht nicht darum Kopien von Menschen herzustellen, sondern beispielsweise auf den Empfänger zugeschnittene Organe zu züchten, die vom Körper nicht abgestoßen werden. Es geht um Gentherapien, die chronische Krankheiten und Erbfehler lindern und beheben können. (...)

Die nähere Zukunft für den Ottonormalbürger wird so aussehen, dass er viel mehr Freizeit haben wird. Dadurch, dass immer mehr stupide und hirntötende Arbeitsprozesse von Robotern und automatisierten Fertigungsanlagen übernommen werden, wird es nicht nur mehr Freizeit geben, sondern auch ganz neue Berufe, die den Freigeist dieser neuen Zeit widerspiegeln. (...)

Die Ökokeule kann ich einfach nicht schwingen, ich bin zu sehr von der Wissenschaft überzeugt. Ein gerüttelt Maß an Vorsicht und kritischem Denken ist dabei natürlich niemals fehl am Platze und darf auch nie übersehen werden. (...)

Der Mensch ist ein Schaffer, ein Ingenieur, Forscher und ein Schöpfer. Er wird es immer sein und das ist auch gut so.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 12 Januar 2006, 23:15:32
Zitat von: "Rick Deckard"
Meine Güte Strigoi_69, da hast Du Dir aber was von der Seele geschrieben...
Ich muss Eisbär recht geben, die Natur war, ist und wird nie im Gleichgewicht sein. Und Tiere beuten ihre Umwelt mindestens genauso, wenn nicht gar noch   rücksichtsloser aus. Ein Beispiel: Heuschreckenschwärme in Afrika.

strigoi: ABER NICHT UNWIEDERBRINGLICH...

Ohne Forschung und Raumfahrt, würden wir die Welt nicht so gut verstehen, wie wir das heute tun. Deine aktuelle Meinung, die sich im Laufe Deines Lebens gebildet hat, ist letztenendes nur aufgrund der Tatsache zustande gekommen, weil sich vor Dir schon jemand mit diesen Themen wissenschaftlich und nüchtern auseinander gesetzt hat. Gäbe es keine Raumfahrt, würden wir nur ansatzweise sehen, was für Auswirkungen unser Abbau der natürlichen Ressourcen hat (Sateliten). Wir hätten keine Ahnung wo es sich lohnt nach Öl zu bohren und würden bei der Suche danach viel mehr Umwelt zerstören, als bei einer direkten Bohrung, etc. Du ahnst wohl worauf ich hinaus will.

Nö, ohne unseren Drang uns auszubreiten, fortzupflanzen, alles zu hinterfragen, alles wissen zu wollen wäre unsere Existenz in meinen Augen nicht mehr lebenswert. Man darf einfach nicht zu sehr verallgemeinern. Es ist richtig, dass einige Forschungsarten höchst fragwürdig, wenn nicht sogar moralisch verwerflich sind (Tierversuche), aber gleich alles zu verteufeln ist schlichtweg falsch und kurzsichtig.

Klonen z. B. ist die Medizin der Zukunft. Es geht nicht darum Kopien von Menschen herzustellen, sondern beispielsweise auf den Empfänger zugeschnittene Organe zu züchten, die vom Körper nicht abgestoßen werden. Es geht um Gentherapien, die chronische Krankheiten und Erbfehler lindern und beheben können.

strigoi: ABER WOZU SOLL DAS GUT SEIN? EBEN DADURCH NIMMT DOCH DAS VERHÄNGNIS SEINEN LAUF...Krankheiten sind eine Maßnahme der Natur gegen Überpopulation anzugehen, ausserdem wird sehr wohl versucht auch Menschen zu klonen- noch ist`s ein Tabu, doch die Grenze wird durchlässiger...Dolly etc.----------------------------------------------------

Auch die Altersforschung finde ich sehr wichtig. Das hat nichts damit zu tun, dass sich auch Rentner noch über frischen Nachwuchs freuen sollen. Der Mensch ist nun einmal fasziniert von der Idee das Morgen zu erleben (das ist ja auch Hauptthema dieses Threads) und sicherlich ist das und die Angst vorm Tod ein Grund für diese Forschung. Aber auch durch sie können möglicherweise Krankheiten, wie Alzheimer oder Parkinson therapiert und geheilt werden. Es geht nicht darum sabbernde und demente Methusalems zu erschaffen, sondern agile und lebensfrohe Menschen, die auch noch im hohen Alter die Welt genießen können. Das finde ich sehr erstrebenswert.


strigoi: JA, FÜR DEN EINZELNEN SCHON...doch wer pflegt sie, Alte sind doch dann nur lästig- ich bezweifle, dass sich 100jährige trotz aller Forschung selbst versorgen können- sollen die dann weiterarbeiten? WER bezahlt denn die Freizeitaktivitäten jener Herrschaften? Es geht mir um die Auswirkungen auf unseren Planeten, um die Machbarkeit
(bezweifel ich doch sehr...) die Forschung sollte andere Prioritäten setzen, es muss doch erstmal der Raum dafür geschaffen sein...der Lebensraum wird immer weniger, immer mehr Menschen hungern- wozu noch länger leben, sich fröhlich fortpflanzen? Letztendlich wird eben genau das den Untergang der Menschheit nachsichziehen...diese Art des Denkens ist für mich sehr kurzsichtig, egoistisch( aber nachvollziehbar... :wink: )- es geht nur um die eigene wertvolle Haut... ------------------------------------------------------------------------------


Die nähere Zukunft für den Ottonormalbürger wird so aussehen, dass er viel mehr Freizeit haben wird. Dadurch, dass immer mehr stupide und hirntötende Arbeitsprozesse von Robotern und automatisierten Fertigungsanlagen übernommen werden, wird es nicht nur mehr Freizeit geben, sondern auch ganz neue Berufe, die den Freigeist dieser neuen Zeit widerspiegeln. Die Gesellschaft wird sich verändern, es wird viele alte Leute geben, die viel Zeit haben werden. Das wird einen Boom in der Unterhaltungsindustrie erzeugen. Ergo, neue Arbeitsplätze und völlig neue Denkanstöße in Richtung Freizeitgestaltung und Lebensinhalt.


strigoi: Ja, Freizeit haben Arbeitslose in der Tat- woher soll denn das Geld für die Freizeitaktivitäten kommen, wenn nicht durchs Arbeiten? Vater Staat wirds nicht mehr lange finanzieren können...zunächst einmal muss doch das Geld für eventuelle Freizeitaktivitäten erwirtschaftet werden...ach ja, viele alte Leute die eigentlich schon Rente beziehen sind gezwungen dennoch zu arbeiten- meinst du die Renten steigen?  :shock:
Klar, deine Version klingt wesentlich besser- für mich ist`s nen Luftschloss...-----------------------------------------------------------------------------------  


Die Ökokeule kann ich einfach nicht schwingen, ich bin zu sehr von der Wissenschaft überzeugt. Ein gerüttelt Maß an Vorsicht und kritischem Denken ist dabei natürlich niemals fehl am Platze und darf auch nie übersehen werden.


strigoi: Ich betrachte das Treiben der Menschen eben aus einer anderen Warte- als blickte ich von "Oben" auf die Erde, eben in der Gesamtheit...  was juckt mich da die Unterhaltungsindustrie- spannend wirds sicherlich, wenn die ganzen halbverhungerten, obdachlosen (weil überflutet etc.) Menschen zuhauf auch in "unser"Land einfallen werden...  :D -----------------------------------------------------------------------------------------------------

Der Mensch ist ein Schaffer, ein Ingenieur, Forscher und ein Schöpfer. Er wird es immer sein und das ist auch gut so.


strigoi: JA, find ich auch- da es ihn letztendlich von der Erde tilgen wird.  :twisted:


Ja, ich weiss- meine Ansichten sind schon recht krass, aber dies empfinde ich schon immer so...  :?
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 12 Januar 2006, 23:26:41
Zitat von: "Rick Deckard"
Meine Güte Strigoi_69, da hast Du Dir aber was von der Seele geschrieben...


Strigoi: Sei doch froh über die rege Beteiligung, ist eben ein spannendes Thema :p -------------------------------------------------------------------------


Gäbe es keine Raumfahrt, würden wir nur ansatzweise sehen, was für Auswirkungen unser Abbau der natürlichen Ressourcen hat (Sateliten). Wir hätten keine Ahnung wo es sich lohnt nach Öl zu bohren und würden bei der Suche danach viel mehr Umwelt zerstören, als bei einer direkten Bohrung



STRIGOI: Stimmt schon, ändert aber nichts....klar, die Auswirkungen sind wohl bekannt- das wars aber auch schon...und auch Öl wirds nicht ewig geben...



So, ich kann nimmer..."Und das ist alles, was ich dazu sagen kann..."
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 13 Januar 2006, 00:06:16
Zitat von: "colourize"
Zu diesem Thema "Zukunftsszenario der Menschheit" möchte ich wärmstens einen Roman empfehlen, den ich jügst las: Michel Houellebecq: Die Möglichkeit einer Insel (http://www.single-generation.de/kohorten/Michel_houellebecq_die_moeglichkeit_einer_insel.htm#insel).

Meine Vorstellung ist, dass wir am Ende der Zeit leben. Gemeint ist das Ende der Menschheit und die Tatsache, dass alles was den Menschen einst im idealistischen Sinne ausmachte den Bach runter gehen wird. Was der Menschheit bevorsteht, ist samt und sonders schlechter als das was jetzt da ist, und das was uns morgen erwartet ist immerhin noch besser als das Übermorgen. Die Menschheit ist auf dem besten Wege, sich selbst ökologisch, ökonomisch und sozial die Basis zu entziehen und beschreitet einen Weg, der für die große Zahl der Menschen eine Verschlechterung ihrer Lage mit sich bringt. Wir richten unseren Planeten auf jede nur erdenkliche Weise zu Grunde, auf Kosten der folgenden Generation sowie auf Kosten der Menschen, die wir ausbeuten. Wir privatisieren unsere Gewinne und externalisieren unsere Kosten.

So wie ein Schonstein eine räumliche Externalisierung des Drecks bewirkt in dem er diesen möglichst weit weg vom Verursacher wegtransportiert, geben wir einen Scheiss um die Neger und Muselmanen in anderen Teilen der Welt, die wir ausbeuten.

So wie wir durch die Verpestung unserer Luft eine zeitliche Externalisierung vornehmen und auf die klimatischen Folgen scheissen, so schieben wir auch zukünftigen Generationen das Problem mit den atomaren Müll unserer AKWs in die Schuhe.

Und gänzlich blind dem Technologiefetischismus verhaftet beten wir fortschrittshörig die Glaubensgrundsätze unserer medial omnipräsenten Vorbeter herunter, um unser Gewissen zu entlasten:

Zitat von: "Thomas"
Ich vermute, das wir es um einiges leichter haben, da wir schon ein grundlegendes Handling für Dinge wie Computer und Handys besitzen, auch wenn es sie noch nicht unser ganzes Leben lang gibt.
(...)
Aber nichtsdestotrotz wird es wohl auch die ein- oder andere Sache geben, mit der wir nicht so spielend zurecht kommen werden.Aber veränderungen kommen ja (meist) auch nicht über Nacht, sondern bringen die nötige Zeit

Zitat von: "Eisbär"
Aber anpassungsfähig wie wir sind, werden wir das alles überleben. In 100 Jahren Beginnen vielleicht die Siedlungsarbeiten auf dem Mars.

In 1000 sind Reisen zwischen den verschiedenen Basen im Sonnensystem (vorwiegend auf den Monden) selbstverständlich, es werden überall Ressourcen abgebaut.
(...)

Zitat von: "Henkersbraut"
Irgendwann wird alles von Robotern gemacht....  :D

Zitat von: "Rick Deckard"
Ohne Forschung und Raumfahrt, würden wir die Welt nicht so gut verstehen, wie wir das heute tun. (...)

Klonen z. B. ist die Medizin der Zukunft. Es geht nicht darum Kopien von Menschen herzustellen, sondern beispielsweise auf den Empfänger zugeschnittene Organe zu züchten, die vom Körper nicht abgestoßen werden. Es geht um Gentherapien, die chronische Krankheiten und Erbfehler lindern und beheben können. (...)

Die nähere Zukunft für den Ottonormalbürger wird so aussehen, dass er viel mehr Freizeit haben wird. Dadurch, dass immer mehr stupide und hirntötende Arbeitsprozesse von Robotern und automatisierten Fertigungsanlagen übernommen werden, wird es nicht nur mehr Freizeit geben, sondern auch ganz neue Berufe, die den Freigeist dieser neuen Zeit widerspiegeln. (...)

Die Ökokeule kann ich einfach nicht schwingen, ich bin zu sehr von der Wissenschaft überzeugt. Ein gerüttelt Maß an Vorsicht und kritischem Denken ist dabei natürlich niemals fehl am Platze und darf auch nie übersehen werden. (...)

Der Mensch ist ein Schaffer, ein Ingenieur, Forscher und ein Schöpfer. Er wird es immer sein und das ist auch gut so.


Und ich tippe mir die Finger wund :? - besser kann mans nicht schreiben...vollste Zustimmung!
Titel: Möbiusband
Beitrag von: K-Ninchen am 13 Januar 2006, 00:12:59
A propos Abbau:
http://maps.google.com/?ll=-11.140677,-61.902466&spn=2.527572,5.141602&t=k

Einfach mal ranzoomen...
Titel: Möbiusband
Beitrag von: AnnHoly am 13 Januar 2006, 00:16:17
Leider habe ich aus Zeitgründen bisher nur den Anfang dieses Threads verfolgen können, möchte aber, da dieses Thema doch vielfältigste Phantasien freisetzt (und mein Kopf anderenfalls zu explodieren droht) schon jetzt etwas dazu schreiben.

Dem Verfasser dieses Threads, ja Dir, mein lieber Ricky, ist sicherlich klar, dass man mit dieser Thematik ganze Bücher füllen kann und ganz sicher bereits gefüllt hat. Etwaige Beschwerden wegen der sicherlich den üblichen Rahmen sprengenden, gedanklichen Ausführungen sind also an ihn zu richten. ;-)

Die Welt in 100 Jahren? Schon das ist ein Zeitsprung, der zu verschiedensten Visionen Anlass gibt. ... Die Technik wird sich bis dahin so weit entwickelt haben, dass – mehr noch als heute – einfache und auch komplexere Tätigkeiten von Computern/Robotern erledigt werden. Ob den Menschen dadurch die Arbeit genommen wird, bleibt abzuwarten, denn sicherlich wird man bis dahin andere, neue Tätigkeitsfelder geschaffen haben, an die man heute gar nicht zu denken wagt. Wer weiß, vielleicht ist es den Menschen bereits dann möglich, die heute üblichen Transportmittel durch Beamen zu ersetzen. Unmöglich? Nicht wirklich. Irgendwo sitzt jetzt jemand entspannt vor seinem Computer, bohrt versonnen in der Nase und liest diesen online gestellten, für alle Welt zugänglichen Text. Wer hätte das noch vor weniger als 20 Jahren für möglich gehalten? Unmöglich ist also gar nichts. ... Die biologische Forschung wird so weit gediehen sein, dass das menschliche Durchschnittsalter vermutlich um (bspw.) weitere 30 Jahre steigt. Ein Fortschritt? Nein. Aber es wird darauf hinauslaufen. ... Nur wie soll es enden? Wo sollen die Menschen hin? Werden wir auf engstem Raum zusammenleben? Wird es gesetzliche geregelte Geburtenkontrollen geben? Wie sollen diese umgesetzt werden. Medizinische Eingriffe nach dem ersten Kind? Können/Dürfen dann überhaupt noch alle Menschen Kinder haben? Wer wird darüber entscheiden, wer Kinder haben darf und wer nicht? Was ist mit den immer älter werdenden Menschen, wo sollen sie hin? Wird es eine Altersgrenze geben, bei deren Erreichen – ähnlich wie im Film „Logans Run“ – der jeweilige Mensch getötet wird? Was aber, wenn ein hochrangiger Wissenschaftler, Politiker o.ä. dieses Alter erreicht? Wird auch er getötet werden, oder wird die Auswahl (durch wen?) eher anhand der „Wichtigkeit“ eines Menschen getroffen? Was würde dies gesamtgesellschaftlich bedeuten?

Wie wird die gesundheitliche Sicherheit der Menschen gewährleistet sein? Möglicherweise wird Klonen zum Alltag gehören. Vielleicht hat bis dahin jeder einen „Satz“ unverbrauchter Organe im heimischen Kühlschrank liegen, um sie bei Bedarf einsetzen zu lassen.

Ganz sicher ist: Die Überbevölkerung wird bis zu diesem Zeitpunkt ein noch größeres Problem sein. Die Menschen werden also zwangsweise enger zusammenrücken müssen. Blickt man noch ein wenig weiter voraus und geht davon aus, dass wir – was immerhin auch nicht ausgeschlossen ist – noch nicht den Mars besiedelt haben, wird es vermutlich sehr viel weniger „Naturflächen“ geben, noch höhere Häuser, kleinere Wohnungen, unzählige Verkehrstunnel etc.. Die Lebensmittelindustrie wird noch mehr dahin entwickelt werden, synthetische Nahrungsmittel zu schaffen, da natürliche Quellen nicht unerschöpflich sind und der Platz eben auch nicht. ... Traurig finde ich in diesem Zusammenhang, dass Alles darauf ausgerichtet sein wird, den Platz/das Dasein des Menschen zu sichern. Was künstlich hergestellt werden kann, wird eben so hergestellt werden – der Rest ist egal. ... Wer weiß, vielleicht wird die Natur irgendwann so sehr zurückgedrängt worden sein, dass man Bäume und Pflanzen etc. nur noch in kleinen, speziell hierfür angelegten Parks bewundern kann.

Welche Werte und Normen werden die Menschen haben, wenn Alles noch mehr auf Jugend, Unterhaltung (irgendwie müssen die Menschen ja auch zukünftig beschäftigt werden und das dürfte nicht eben einfacher werden ...) und sicher auch Konsum ausgerichtet ist?

Wird es möglicherweise tatsächlich die von Nik Page in „Neosapiens“ beschriebenen halb-synthetischen Menschen geben? Eine Über- und eine Unterrasse?

Was ist, wenn es – diesen Gedanken KANN man einfach nicht ausschließen – tatsächlich einmal zum Kontakt mit Außerirdischen kommt? Werden sie alle Menschen töten? Sie unterdrücken? Ihnen neue Welten zeigen und den technischen Fortschritt auf Erden sprunghaft vorantreiben?

Gehen wir noch weiter in die Zukunft, etwa 1.500 – 2.000 Jahre: Die Schriften und Sprachen wird es in der jetzigen Form nicht mehr geben. Ein Buch aus heutiger Zeit wird sich dann so lesen, wie heute sumerische Schriftzeichen. Wird es überhaupt noch Bücher geben? Alles andere vermag ich mir kaum vorzustellen. Was ist mit Wasser? Wird es noch welches geben? Wird es möglich sein, auch dieses künstlich herzustellen? Was ist mit anderen Rohstoffen? Wie soll die Zahl der Menschen überhaupt kontrolliert werden? Wer weiß, vielleicht wird man irgendwann eine Menge Geld zahlen müssen, um ein Kind bekommen zu dürfen – mit den dazugehörigen gesellschaftlichen Auswirkungen.

Und was ist mit dem unberechenbaren Faktor-X?: Ein Krieg, der die Menschheit wider Erwarten eben doch ausrottet, vielleicht auch nur beinahe und die Entwicklung noch einmal um Jahrtausende zurückwirft, eine unvorhersehbare Naturkatastrophe, die den ganzen Planeten auslöscht, unbekannte Seuchen/Krankheiten, die eben nicht in den Griff zu bekommen sind, ein beinahe natürliches, aufgrund des Raubbaus an der Natur unausweichliches Aussterben?

Es könnte so vieles geschehen und nichts erscheint unmöglich. Gerade jetzt wünschte ich mal wieder, man könnte mein Hirn anzapfen und alle Gedanken stünden just im nächsten Augenblick geschrieben. ... Wer weiß, vielleicht ist irgendwann ja auch sogar das möglich ...

Ich werde mich hier jetzt einmal selbst unterbrechen. Es haben vermutlich ohnehin schon die meisten nach der Hälfte aufgegeben. Ich selbst werde den Text jetzt jedenfalls nicht noch einmal lesen, um etwaige Fehler zu korrigieren ... ;-)
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 13 Januar 2006, 00:50:52
Zitat von: "AnnHoly"
Ich werde mich hier jetzt einmal selbst unterbrechen. Es haben vermutlich ohnehin schon die meisten nach der Hälfte aufgegeben.

 Nein, ich habe nicht aufgegeben...  (http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/muede/g035.gif)

Deine Ausführungen gehen ja noch mehr ins Detail- ja, synthetische Nahrung etc. wohl wahr, ist ja heutzutage auch schon so...

Stimme im grossen und ganzen mit dir überein- ausser mit den Arbeitsplätzen...

Nun reichts mir erstmal...
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Trakl am 13 Januar 2006, 01:16:57
An dieser Stelle darf ich den 1922 erschienenen utopisch-dystopischen Roman
"Die Inseln der Weisheit" von Alexander Moszkowski wärmstens empfehlen.
Gibt's über ZVAB zu bestellen.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Kenaz am 13 Januar 2006, 01:21:17
Zitat von: "colourize"
Meine Vorstellung ist, dass wir am Ende der Zeit leben. Gemeint ist das Ende der Menschheit und die Tatsache, dass alles was den Menschen einst im idealistischen Sinne ausmachte den Bach runter gehen wird.

- Mensch, colourize, in den Grundfragen stimmen wir erstaunlicherweise dann doch bisweilen überein ... - schön, das! :biglaugh:

Alles in allem kann ich Dein o. a. Statement eigentlich vollumfänglich unterschreiben, wenn ich auch geneigt bin, dem noch eine metaphysische Komponente beizufügen. Da ich es schwerlich besser schreiben könnte, überlasse ich das einem wohlbekannten Freund von mir, der die zwei zentralen Aspekte der Geschichte - obendrein hinreichend poetisch - illustriert hat:

Zitat von: "Friedrich Nietzsche"
In irgend einem abgelegenen Winkel des in zahllosen Sonnensystemen flimmernd ausgegossenen Weltalls gab es einmal ein Gestirn, auf dem kluge Tiere das Erkennen erfanden. Es war die hochmütigste und verlogenste Minute der "Weltgeschichte": aber doch nur eine Minute. Nach wenigen Atemzügen der Natur erstarrte das Gestirn, und die klugen Tiere mußten sterben. - So könnte jemand eine Fabel erfinden und würde doch nicht genügend illustriert haben, wie kläglich, wie schattenhaft und flüchtig, wie zwecklos und beliebig sich der menschliche Intellekt innerhalb der Natur ausnimmt. Es gab Ewigkeiten, in denen er nicht war; wenn es wieder mit ihm vorbei ist, wird sich nichts begeben haben.


Dies ergibt, zusammengenommen mit folgender Passage, eine, wie ich finde, überaus runde Sache:

Zitat von: "Friedrich Nietzsche"
[...] ch lehre, daß alle Dinge ewig wiederkehren und ihr selber mit – , und daß ihr schon unzählige Male dagewesen seid und alle Dinge mit euch; ich lehre, daß es ein großes langes ungeheures Jahr des Werdens giebt, das, wenn es abgelaufen, ausgelaufen ist, gleich einer Sanduhr immer wieder umgedreht wird: so daß alle diese Jahre sich selber gleich sind, im Kleinsten und im Größten.

Und zu einem Sterbenden würde ich sprechen: „Siehe, du stirbst und vergehst jetzt und verschwindest: und da ist Nichts, das von dir als ein „Du“ übrig bliebe, denn die Seelen sind so sterblich wie die Leiber. Aber dieselbe Gewalt von Ursachen, welche dich dies Mal schuf, wird wiederkehren und wird dich wiederschaffen müssen: du selber, Stäubchen vom Staube, gehörst zu Ursachen, an denen die Wiederkehr aller Dinge hängt. Und wenn du einstmals wiedergeboren wirst, so wird es nicht zu einem neuen Leben oder einem besseren Leben oder ähnlichen Leben sein, sondern zu einem gleichen und selbigen Leben, wie du es jetzt beschließest, im Kleinsten und im Größten.“
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Trakl am 13 Januar 2006, 01:33:31
"Und plötzlich unterbrachen die arbeitenden Automaten ihre Beschäftigung, um zu einer Verständigung zusammenzutreten. Eben hatten sie noch in ihre Seitenklappen am Körper frisches Öl aufgegossen, aber schon in dieser Bewegung lag Widerwilligkeit; in ihren Augen funkelte Drohung. Über den Vorgang konnte ein Zweifel nicht obwalten: Die Automaten organisierten sich.

[...]

"Wir aber, wir Automaten" - setzte der Druckmaschinist fort - "sind keine Affen, und dass wir nicht an Größenwahn leiden, werden wir euch durch die Tat beweisen. Denn hart an hart zeigt sich die wirkliche Größe. Nur in uns steckt sie, nicht in euch. Kriechet zu Staub, ihr Kleinen, vor der Gewalt der Automaten!"

Das szenische Schlussbild gewährte einen symbolischen Ausblick in die durch jenen Aufstand erzwungene Neuordnung der Dinge. Vor den Betrachtern erschien ein Raum, der das oberste Staatsamt der mechanisierten Welt darstellte. Einige wirkliche Menschen schlichen darin umher als Boten, Aufräumer, Faszikelträger, etliche schrieben in Maschinen nach Diktat. Minister-Automaten diktierten, verfügten, befahlen. Gewisse synkopierte Rhythmen in den Bewegungen blieben auch hier noch erkennbar. Hin und wieder griff eine Regiermaschine sich an den Leib und prüfte das Festsitzen der Schrauben. Aber das korrekte Wirken des gesamten Staatsmechanismus schien verbürgt, und kein Protestlaut hob sich aus den Brüsten der menschlichen Lebewesen, die als Überbleibsel einer überwundenen Epoche anachronistisch und spukhaft vorüberglitten."

(Alexander Moszkowski, Die Inseln der Weisheit, Berlin 1922, S. 178-79)

Das Ganze sehen unsere Abenteurer übrigens in einer Art Holodeck... :shock:
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Thomas am 13 Januar 2006, 09:14:39
Ich kann den Pessimisten hier nicht so ganz zustimmen.Diese malen ein Endzeitszenario, nach dem unsere heutige Zeit annährend die schlechteste von allen ist und danach auch nicht mehr viel kommt.
Ich sehe das eher anders herum, wenn ich mir den Laufe der Zeit so anschaue, sehe ich unter dem Strich eigentlich nur stätige Verbesserungen für den Großteil der Menschheit (Ausnahmen und zeitlich begrenzte Rückschläge bestätigen diese Regel).
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Trakl am 13 Januar 2006, 13:01:54
Du hast recht Thomas - für einige wenige wird es immer besser.

Zur Lektüre sei auch noch mal empfohlen:

Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes

EDIT: Das ist ungefähr das was Kenaz von Nietzsche zitiert hat, nur etwas wissenschaftlicher dargeboten und mit vielen bunten Beispielen aus der Weltgeschichte. :)

Aber Lektüre ist ja nicht so Deins, oder?
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Thomas am 13 Januar 2006, 13:21:15
Zitat von: "Trakl"

Aber Lektüre ist ja nicht so Deins, oder?

Nein, viel zu anstrengend.Ich verbringe meine Zeit lieber damit, dafür zu sorgen das es mir auch weiterhin immer besser geht.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Rick Deckard am 13 Januar 2006, 13:32:27
Also nur weil ein lebensverweigernder Philosoph mal ein paar Dinge in fundiert und beeindruckend klingenden Worten abgelassen hat, werde ich noch lange nicht zum Schwarzseher. Ich für meinen Teil hoffe und vertraue der Vernunft, die uns bisher vor dem Schlimmsten bewahrt hat.

Trotzdem geht es hier langsam am Thema vorbei. Es geht mir auch um Veränderungen der Kultur, des Schwerpunktes der Zivilisation (also im Moment der westlichen Zivilisation). Die Wandlung in etwas Neues ist es, die mich so interessiert. Natürlich wird es hier immer einen Teil Personen geben, die nur Negatives für die Zukunft sehen und andere, die nur Positives sehen.
Aber es so zu betrachten halte ich für grundweg falsch und viel zu simpel. Das erinnert mich an typische Filme und Bücher, in denen es immer ein klar definiertes Gut und ein klar definiertes Böse gibt. Aber so läuft das in der Realität nicht. Vielleicht sind wir ja wirklich in einer Art Endzeit. Vielleicht stehen wir aber auch wirklich vor einem neuen goldenen Zeitalter.

Da ich mich zum Lager der Optimisten zähle (der Hoffer, möchte ich mal sagen), kann ich nicht verstehen, was das ganze Schwarzgemale bringen soll. Dadurch wird trotzdem nichts zum Besseren verändert, oder? Den einzigen Sinn, den ich in negativen Aussagen und Prophezeihungen sehe, ist der nicht gerade unwichtige auf zukünftige Probleme aufmerksam zu machen, um diese zu vermeiden, bevor sie eintreten können.

Aber das ist gar nicht so einfach. Als Beispiel sei hier mal das Thema der Überbevölkerung genannt. Wer soll denn bitte entscheiden, wer ein Kind bekommen darf und wer nicht? Wer würde sich daran halten? Und wenn er beim Verstoßen gegen ein Geburtenkontrollgesetzt erwischt würde, wie würden die Konsequenzen für ihn aussehen? Wer würde eine eventuelle Bestrafung durchführen? Man kann sich leicht rausreden, indem man sagt "würde es die Menschheit nicht geben, wäre es dem Planeten besser ergangen". Das sehe ich nicht so. Die Evolution läuft unaufhaltsam. Sie fördert zu Tage und sie lässt vergehen. Der Planet selbst wäre nur dann am besten dran (wenn man so etwas von einer Kugel aus toter Materie behaupten kann), wenn es gar kein Leben gäbe. Denn Leben schafft sich einen Lebensraum, indem es sich und seine Umgebung anpasst. Ob das nun ein Einzeller ist oder ein Ameisenvolk, oder ein Mensch ist dabei egal.

Viele sehen in der Welt ein zerbrechliches Ei, das mit Samthandschuhen angefasst werden muss, damit es nicht zerbricht. Ich glaube aber, dass sich die Natur immer wieder erholen wird. Egal wie stark der letzte Schlag war, der ihr versetzt wurde. Und sie bringt immer widerstandsfähigere Lebewesen hervor. Zuletzt nun eben der Mensch, der wirklich erstaunlich anpassungsfähig ist und noch dazu die einzige Kreatur, die zumindest theoretisch selbst noch in für sie tödlichen Umgebungen überleben kann (natürlich nur mithilfe von Technik und Ressourcen).

Oh, hier habe ich noch ein Beispiel für das Ungleichgewicht in der Natur. Gerade erst gestern las ich einen Bericht darüber, dass man herausgefunden hat, dass Pflanzen 30% des Methanausstoßes verursachen, der mit zum Kippen des Klimas beiträgt. Ich sage jetzt natürlich nicht, dass man nun 30% der Pflanzenwelt abholzen sollte, totaler Schwachsinn. Aber ich wollte verdeutlichen, dass nicht nur der Mensch für alles verantwortlich ist, was schlecht in der Welt läuft.

Ich möchte auch mal ein Buch als Beispiel für das Auf und Ab der menschlichen Existenz im Laufe der Zeit bringen, welches "positiv" endet.
Lest mal "Der ewige Krieg" und den Nachfolgeroman "Am Ende des Krieges". Auch empfehlen kann ich "Das kalaydoskopische Jahrhundert", ein im immer finsterere Teile driftendes Buch, welches trotzdem aufzeigt, dass es immer weitergeht.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: colourize am 13 Januar 2006, 22:35:52
Kenaz, altes Haus! Schön von Dir zu lesen nach all der Zeit!
Was verschafft uns die selten gewordene Ehre? Diss inzwischen im Kasten  :?:

Wenngleich ich mir Nietzsche-Zitate - wie Du Dir denken magst - nicht immer zu Eigen machen kann, so sprichst Du mir doch in diesem Fall mit den hier zitierten Passagen aus der Seele - wenn ich denn eine solche hätte. 8)
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Eisbär am 14 Januar 2006, 21:00:14
Thomas hat schon recht, es gaht heute mehr Menschen besser, als noch vor 500 Jahren.

Obwohl es ca. 10-100 mal soviele gibt, verhungern prozentual viel weniger (ja, immer noch zu viele), als vor 500 Jahren.

Die Pest hat in ihren Durchläufen damals die Hälfte der Weltbevölkerung dahingerafft.
Antibiotika bekommt man inzwischen sogar im finstersten Australien.

Doch, es geht uns insgesamt besser.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: colourize am 14 Januar 2006, 21:22:32
Wenn das die Indikatoren sind, dann bild' Dir doch einfach ein, Du hättest die objektiv wahre Meinung.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 14 Januar 2006, 21:43:31
Zitat von: "Eisbär"
Thomas hat schon recht, es gaht heute mehr Menschen besser, als noch vor 500 Jahren.

Obwohl es ca. 10-100 mal soviele gibt, verhungern prozentual viel weniger (ja, immer noch zu viele), als vor 500 Jahren.

Die Pest hat in ihren Durchläufen damals die Hälfte der Weltbevölkerung dahingerafft.
Antibiotika bekommt man inzwischen sogar im finstersten Australien.

Doch, es geht uns insgesamt besser.


 (http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/konfus/p025.gif)
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Theodemer am 14 Januar 2006, 22:31:00
Ich schlage mich bei dieser Frage eindeutig auf die Seite der "Pessimisten". Selbst die "Konzerne regieren Staaten"-Theorie finde ich nicht so abwegig wie sie für manche klingt.

"Of the 100 largest economies in the world, 51 are corporations."

Leider habe ich momentan keine Zeit meine Meinung zu dem Thema näher auszuführen.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Thomas am 15 Januar 2006, 16:19:49
Zitat von: "Strigoi_69"
Zitat von: "Eisbär"
Thomas hat schon recht, es gaht heute mehr Menschen besser, als noch vor 500 Jahren.

Obwohl es ca. 10-100 mal soviele gibt, verhungern prozentual viel weniger (ja, immer noch zu viele), als vor 500 Jahren.

Die Pest hat in ihren Durchläufen damals die Hälfte der Weltbevölkerung dahingerafft.
Antibiotika bekommt man inzwischen sogar im finstersten Australien.

Doch, es geht uns insgesamt besser.


 (http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/konfus/p025.gif)

Was ist an Eisbärs Aussage nun so verkehrt ? Scheint aber wirklich alles von der Sichtweise abzuhängen.Viele sehen halt die Welt positiver als einige linke Berufspessimisten und dauerdepremierte Gruftis, für die die Welt sowieso nur Scheisse ist  :roll:
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 15 Januar 2006, 17:07:26
Also, ich bin mit Sicherheit nicht dauerdeprimiert- nicht mal ein Pessimist...es ist alles eine Frage der Logik- lies dir doch mal einige Aussagen durch, ich meine man kann doch deutlich sehen wohin es uns führen wird...immer mehr Menschen (auch gefördert durch die immer besser gewordene medizinische Versorgung, sicher ein Segen für den Einzelnen- aber für die Gesamtheit? ) erfordern immer mehr Lebensraum, Nahrung (noch mehr Weideflächen, Treibhäuser...d.h. immer intensivere Bewirtschaftung...) meinst du denn es kann ewig so weitergehen? Auch steigt die Anzahl der Autos rasant- und damit müssen wieder mehr Strassen gebaut werden- immer weiter an...und so weiter- sicher wird es uns nicht so arg betreffen, aber 100-200 Jahre später wird es katastrophal- ich finde AnnHoly hat es sehr gut beschrieben...es geht uns einfach zu gut- wir vermehren uns mehr, als es der Erde gut tut, es vernichtet sie und damit auch uns. Dies kann man, wenn man die Augen öffnet bereits jetzt schon sehen...So, es ist alles geschrieben...   :wink:
Titel: Möbiusband
Beitrag von: colourize am 15 Januar 2006, 17:35:30
Zitat von: "Thomas"
Scheint aber wirklich alles von der Sichtweise abzuhängen.Viele sehen halt die Welt positiver als einige linke Berufspessimisten (...)

Damit kann eigentlich nur Kenaz gemeint sein.  :lol:
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Thomas am 15 Januar 2006, 19:24:38
Zitat von: "Strigoi_69"
Also, ich bin mit Sicherheit nicht dauerdeprimiert- nicht mal ein Pessimist...es ist alles eine Frage der Logik- lies dir doch mal einige Aussagen durch, ich meine man kann doch deutlich sehen wohin es uns führen wird...immer mehr Menschen (auch gefördert durch die immer besser gewordene medizinische Versorgung, sicher ein Segen für den Einzelnen- aber für die Gesamtheit? ) erfordern immer mehr Lebensraum, Nahrung (noch mehr Weideflächen, Treibhäuser...d.h. immer intensivere Bewirtschaftung...) meinst du denn es kann ewig so weitergehen? Auch steigt die Anzahl der Autos rasant- und damit müssen wieder mehr Strassen gebaut werden- immer weiter an...und so weiter- sicher wird es uns nicht so arg betreffen, aber 100-200 Jahre später wird es katastrophal- ich finde AnnHoly hat es sehr gut beschrieben...es geht uns einfach zu gut- wir vermehren uns mehr, als es der Erde gut tut, es vernichtet sie und damit auch uns. Dies kann man, wenn man die Augen öffnet bereits jetzt schon sehen...So, es ist alles geschrieben...   :wink:


Und woher hast du die Gewissheit, das das bis zum bitteren Ende so weiter geht ? Also wenn ich mir die Menscheitsentwicklung der letzten Jahrhunderte so ansehe, sehe ich überall nur verbesserungen : Gesundheit, Hygiene, Ernährung, Arbeitsbedingungen, Wohlstand.Nur weil es in bestimmten Teilen der Welt in dieser Hinsicht nicht so rosig aussieht wie bei uns ist diese Tatsache langzeitbetrachtet nicht unbedingt negativ, denn hundert Jahre vorher sah es überall beschissen aus.

Kinderarbeit, Hungerlöhne, Ausbeutung war vor hundert Jahren in Europa auch normal.Kriegsttreibertum, übersteigerter Nationallismus, Kolonialismus ebenso.Im Gegensatz dazu haben wir schon beträchtliche Fortschritte gemacht, wie ich finde.Diese Fortschritte sind nur irgendwie noch nicht überall angekommen.

Und das große Teile der Welt dem heute üblichen Standart hinterherhinken, hat verschiedene Gründe, aber diese sind zum einen nicht zwingend statisch und zum anderen tlw. auch Hausgemacht.Wenn ich mir z.B. die muslimischen Staaten ansehe, stehen die sich mit ihrer mittelalterlichen Denkweise, ihrer Religiösität und Engstirnigkeit größtenteils selbst im Weg.

Ich will hoffen, das auch andere Staaten Probleme wie die Überbevölkerung irgendwann in den Griff kriegen.In europa ist der Trend eher gegenläufig, hier gibt es viele Landstriche, die von der Besiedlung her immer mehr ausdünnen, siehe z.B. Teile von Ostdeutschland.

Und zum Thema immer mehr Autos, immer mehr Straßen : Es gibt rechnerisch noch viel zu wenig Straßen, den auf Straßen wird unser Wohlstand transportiert.Erntest du dein täglich Brot im Garten hinter deinem Haus ? Ist du Eier und Fleisch aus deinem Hünerstall ? Wohl kaum.Und selbst wenn, würdest du damit auch die Einwohner von Großstädten ernähren können ? Verteilst du die Produkte mit dem Fahrrad ?
Wir wollen hochwertige Nahrung in ausreichender Menge, wir brauchen Kleidung, wir benötigen Technologie um unseren Lebensstandard zu (er)halten.All das muß Produziert und Transportiert werden.Und man kann nun mal nicht jede Fabrik und jede Aldi-Filiale mit dem HVV anfahren.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 15 Januar 2006, 20:30:05
Zitat von: "Thomas"
Und woher hast du die Gewissheit, das das bis zum bitteren Ende so weiter geht ? Also wenn ich mir die Menscheitsentwicklung der letzten Jahrhunderte so ansehe, sehe ich überall nur verbesserungen : Gesundheit, Hygiene, Ernährung, Arbeitsbedingungen, Wohlstand.Nur weil es in bestimmten Teilen der Welt in dieser Hinsicht nicht so rosig aussieht wie bei uns ist diese Tatsache langzeitbetrachtet nicht unbedingt negativ, denn hundert Jahre vorher sah es überall beschissen aus.
Du verstehst mich nicht, es geh mir nicht um gewisse Annehmlichkeiten- gerade die Fortschritte die du nanntest bewirken das die Menschen im Gegensatz zu früher immer länger leben, sich immer schneller fortpflanzen...es geht der Spezies Mensch- zum grossen Teil viel zu gut...rechne doch einfach mal, wieviele Menschen mögen  in 100 Jahren die Erde bevölkern? Woher soll denn die Nahrung kommen, schon heute müssen synthetische Nahrungsmittel produziert werden um den immensen Bedarf zu decken....wir stehen doch an der Spitze der Nahrungskette, d.h. je mehr Mensch, desto mehr Rinder,Schweine,
Getreide, Kartoffeln, Gemüse etc. -normalerweise ist in der Natur die Spitze der Nahrungskette am wenigsten vorhanden, da man ja sonst verhungern müsste...also muss der Mensch anbauen/züchten- ergo Platz schaffen, mit schlimmen Folgen für die Umwelt- und ein Ende ist nicht in Sicht, logischerweise...nochmal, siehe AnnHoly...  


Zitat
Kinderarbeit, Hungerlöhne, Ausbeutung war vor hundert Jahren in Europa auch normal.Kriegsttreibertum, übersteigerter Nationallismus, Kolonialismus ebenso.Im Gegensatz dazu haben wir schon beträchtliche Fortschritte gemacht, wie ich finde.Diese Fortschritte sind nur irgendwie noch nicht überall angekommen.
Ja, klar es sind Fortschritte...mir geht es aber um die Auswirkungen des Menschen auf seinen Lebensraum...hast du schon mal Satellitenbilder dir betrachtet? Deutlicher geht es kaum, die kahlen Landstriche werden immer mehr...  
 
Zitat

Und das große Teile der Welt dem heute üblichen Standart hinterherhinken, hat verschiedene Gründe, aber diese sind zum einen nicht zwingend statisch und zum anderen tlw. auch Hausgemacht.Wenn ich mir z.B. die muslimischen Staaten ansehe, stehen die sich mit ihrer mittelalterlichen Denkweise, ihrer Religiösität und Engstirnigkeit größtenteils selbst im Weg.
Klar, man stelle sich aber vor alle hätten den gleichen Standart- noch mehr Industrie, noch mehr Atommüll, die Weltbevölkerung würde noch schneller sich vermehren- da Kindersterblichkeitsrate niedriger wird, klingt hart- aber in der Natur so vorgesehen... allerdings ist unser Wohlstand auch auf die Ausbeutung anderer Länder begündet...


Zitat
Ich will hoffen, das auch andere Staaten Probleme wie die Überbevölkerung irgendwann in den Griff kriegen.In europa ist der Trend eher gegenläufig, hier gibt es viele Landstriche, die von der Besiedlung her immer mehr ausdünnen, siehe z.B. Teile von Ostdeutschland.
Hmm, es gibt z.Bsp. immer weniger richtige Dörfer, da alles immer dichter besiedelt wird-zwangsläufig...also, ich sehe immer mehr neue Siedlungen...und die Leute aus Ostdeutschland sind ja nicht weg, sondern nur woanders  :wink: Es gibt keinen vernünftigen Weg um die Überbevölkerung (insgesamt!) in den Griff zu kriegen...wie auch? Alle Neugeborenen umbringen? Zwangssterilisation? Wissenschaftler haben es schon ausgerechnet- habe die Zahlen nicht mehr im Kopf- FAKT IST: ES GEHT IMMER WEITER -UNAUFHALTSAM...die Natur wehrt sich mit diversen Viren(Aids) und auch da wird versucht es aufzuhalten, dabei ist`s langfristig gesehen gut...( man möge mir verzeihen...ist ja gar frevelhaft dies zu äussern...) in Afrika wächst die Bevölkerung ja noch viel schneller, immer mehr Natur wird zugebaut..die Tierwelt wird verdrängt, kann das gut sein?  
   
Zitat
Und zum Thema immer mehr Autos, immer mehr Straßen : Es gibt rechnerisch noch viel zu wenig Straßen, den auf Straßen wird unser Wohlstand transportiert.Erntest du dein täglich Brot im Garten hinter deinem Haus ? Ist du Eier und Fleisch aus deinem Hünerstall ? Wohl kaum.Und selbst wenn, würdest du damit auch die Einwohner von Großstädten ernähren können ? Verteilst du die Produkte mit dem Fahrrad ?
Wir wollen hochwertige Nahrung in ausreichender Menge, wir brauchen Kleidung, wir benötigen Technologie um unseren Lebensstandard zu (er)halten.All das muß Produziert und Transportiert werden.Und man kann nun mal nicht jede Fabrik und jede Aldi-Filiale mit dem HVV anfahren.
Vollkommen richtig, das alles brauchen wir- hab ich auch nie abgestritten, aber genau dies ist ja das Fatale...siehe auch Colourize
Verstehst du? Für die Menschheit ist dies natürlich erforderlich, aber dadurch richten wir die Erde und letztendlich auch uns selbst zu Grunde, wir denken nur ans Morgen, weiter denkt kaum jemand- die Generationen nach uns bekommen die Rechnung...
Habe übrigens kein Auto- nicht mal den Führerschein, ich verzichte-da ich es nicht unbedingt brauche, und nur aus Bequemlichkeit- nein

So, mehr möchte ich mich dazu nicht äussern- habe es ganz einfach anhand von Beispielen erklärt- klingt irgendwie so weltverbesserisch, bin doch kein Moralapostel ( schreibt man`s so?)  :wink:


Der Grund, warum ich all dies schrieb ist meine stille Hoffnung alles würde sich- wie durch ein Wunder- doch noch zum Guten wenden...aufgrund der Fakten aber leider ein Wunschtraum.

War sehr nett mit dir geplaudert zu haben  :D
Titel: Möbiusband
Beitrag von: K-Ninchen am 15 Januar 2006, 20:42:01
Ein interessanter Effekt in einigen "zivilisierten" Industrieländern, wie in Deutschland, ist ja, daß die Geburtenrate zurückgeht.
Und zwar teilweise so stark, daß die Bevölkerung abnimmt!

Das ist ein Phänomen, das auftritt, wenn Kinderreichtum eben keinen wirtschaftlichen Vorteil bedeutet, wie in vielen anderen Ländern noch.
Aber auch insgesamt unsere Lebensweise, die sich in der Zeit geändert hat (Single-Gesellschaft, Individualismus...) trägt dazu bei.

Eigentlich insgesamt ja gar nicht mal sooo schlecht, auch wenn alle darüber jammern (z.B. wegen dem Rentensystem,etc...)
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 15 Januar 2006, 20:48:20
Zitat von: "K-Ninchen"
Ein interessanter Effekt in einigen "zivilisierten" Industrieländern, wie in Deutschland, ist ja, daß die Geburtenrate zurückgeht.
Und zwar teilweise so stark, daß die Bevölkerung abnimmt!

Das ist ein Phänomen, das auftritt, wenn Kinderreichtum eben keinen wirtschaftlichen Vorteil bedeutet, wie in vielen anderen Ländern noch.
Aber auch insgesamt unsere Lebensweise, die sich in der Zeit geändert hat (Single-Gesellschaft, Individualismus...) trägt dazu bei.

Eigentlich insgesamt ja gar nicht mal sooo schlecht, auch wenn alle darüber jammern (z.B. wegen dem Rentensystem,etc...)
Eben, nur wegen der Rente Kinder zu zeugen, auf Teufel komm raus  :evil: ...nur global gesehen nimmts eben leider zu.

Oh, Herr Deckard- was haben sie da nur losgetreten...  :wink:
Titel: Möbiusband
Beitrag von: colourize am 15 Januar 2006, 20:51:53
Zitat von: "Strigoi_69"
Zitat von: "Thomas (sinngemäß)"
[alles ist besser und bequemer geworden, heute gibt es tollere Produkte zum Konsumieren als früher]
Du verstehst mich nicht (...)

Strigoi_69, sehr gut erkannt. Er versteht Dich nicht.
Ich bewundere ja Deinen missionarischen Eifer, wirklich. Aber ihr beide redet halt einfach vollkommen aneinander vorbei.

Zitat von: "Strigoi_69"
Zitat von: "Thomas"

Und das große Teile der Welt dem heute üblichen Standart hinterherhinken, hat verschiedene Gründe, aber diese sind zum einen nicht zwingend statisch und zum anderen tlw. auch Hausgemacht.Wenn ich mir z.B. die muslimischen Staaten ansehe, stehen die sich mit ihrer mittelalterlichen Denkweise, ihrer Religiösität und Engstirnigkeit größtenteils selbst im Weg.
Klar, man stelle sich aber vor alle hätten den gleichen Standart- noch mehr Industrie, noch mehr Atommüll, die Weltbevölkerung würde noch schneller sich vermehren- da Kindersterblichkeitsrate niedriger wird, klingt hart- aber in der Natur so vorgesehen... allerdings ist unser Wohlstand auch auf die Ausbeutung anderer Länder begündet...

"Standard" bitte mit "d" schreiben ihr Beiden. Danke.

Zitat von: "Strigoi_69"
Zitat von: "Thomas"
Und zum Thema immer mehr Autos, immer mehr Straßen : Es gibt rechnerisch noch viel zu wenig Straßen, den auf Straßen wird unser Wohlstand transportiert.Erntest du dein täglich Brot im Garten hinter deinem Haus ? (...) All das muß Produziert und Transportiert werden.Und man kann nun mal nicht jede Fabrik und jede Aldi-Filiale mit dem HVV anfahren.
Vollkommen richtig, das alles brauchen wir- hab ich auch nie abgestritten, aber genau dies ist ja das Fatale...siehe auch Colourize
Verstehst du?

Ich vermute: Nein, tut er nicht. Auch wenn Du es noch einige male mit anderen Worten sagst.. ;)
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 15 Januar 2006, 21:07:31
Zitat

Strigoi_69, sehr gut erkannt. Er versteht Dich nicht.
Ich bewundere ja Deinen missionarischen Eifer, wirklich. Aber ihr beide redet halt einfach vollkommen aneinander vorbei.

Ja, konnte es dennoch nicht lassen...  :wink:


Zitat
"Standard" bitte mit "d" schreiben ihr Beiden. Danke.
 

(http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/konfus/n015.gif)

Zitat von: "Strigoi_69"
Zitat von: "Thomas"
Und zum Thema immer mehr Autos, immer mehr Straßen : Es gibt rechnerisch noch viel zu wenig Straßen, den auf Straßen wird unser Wohlstand transportiert.Erntest du dein täglich Brot im Garten hinter deinem Haus ? (...) All das muß Produziert und Transportiert werden.Und man kann nun mal nicht jede Fabrik und jede Aldi-Filiale mit dem HVV anfahren.
Vollkommen richtig, das alles brauchen wir- hab ich auch nie abgestritten, aber genau dies ist ja das Fatale...siehe auch Colourize
Verstehst du?

Zitat
Ich vermute: Nein, tut er nicht. Auch wenn Du es noch einige male mit anderen Worten sagst.. ;)
 Hach...
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 16 Januar 2006, 00:32:04
Zitat von: "Rick Deckard"
Zuletzt nun eben der Mensch, der wirklich erstaunlich anpassungsfähig ist und noch dazu die einzige Kreatur, die zumindest theoretisch selbst noch in für sie tödlichen Umgebungen überleben kann (natürlich nur mithilfe von Technik und Ressourcen).
Also, da fällt mir eigentlich nur die gemeine Küchenschabe ein...und Ratten sind noch viel anpassungsfähiger als wir...wir sind ja erst weltgeschichtlich einen Wimpernschlag lang auf der Erde...damit sind wir nicht wirklich an oberster Stufe der Evolution  :wink:  da fallen mir noch Haie (seit Millionen Jahren fast unverändert- genauso wie Krokodile/ Alligatoren...) ein. Überlebten wir genauso lang, dann könnten wir uns wahrlich auf die Schulter klopfen...


Spannendes Thema, wirklich...tausend Dinge fallen mir noch dazu ein- aber ich erspar es uns*g*
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Thomas am 16 Januar 2006, 09:31:59
Zitat von: "Strigoi_69 "
Es gibt keinen vernünftigen Weg um die Überbevölkerung (insgesamt!) in den Griff zu kriegen...wie auch? Alle Neugeborenen umbringen? Zwangssterilisation? Wissenschaftler haben es schon ausgerechnet- habe die Zahlen nicht mehr im Kopf- FAKT IST: ES GEHT IMMER WEITER -UNAUFHALTSAM...die Natur wehrt sich mit diversen Viren(Aids) und auch da wird versucht es aufzuhalten, dabei ist`s langfristig gesehen gut...( man möge mir verzeihen...ist ja gar frevelhaft dies zu äussern...) in Afrika wächst die Bevölkerung ja noch viel schneller, immer mehr Natur wird zugebaut..die Tierwelt wird verdrängt, kann das gut sein?


Zitat von: "Strigoi_69 "
Für die Menschheit ist dies natürlich erforderlich, aber dadurch richten wir die Erde und letztendlich auch uns selbst zu Grunde, wir denken nur ans Morgen, weiter denkt kaum jemand- die Generationen nach uns bekommen die Rechnung...


Sehe ich nicht so.Das die Bevölkerung insgesamt wächst ist richtig, sie tut es aber nicht geografisch gleichmäßig, siehe auch K-Ninchen :

Zitat von: "K-Ninchen"
Ein interessanter Effekt in einigen "zivilisierten" Industrieländern, wie in Deutschland, ist ja, daß die Geburtenrate zurückgeht.
Und zwar teilweise so stark, daß die Bevölkerung abnimmt!


Fortschritt steht eben gerade im Gegensatz zu hohen Geburtenraten, auch weil die Leute nicht mehr doppelt so viel Kinder zeugen müssen, weil die Hälfte bei der Geburt oder kurz danach eh' stirbt.Und als direkte Alterssicherung benötigt man sie auch nicht mehr

Und der Müll, der von den Industrienationen erzeugt wird, wird größtenteils auch entsprechend Behandelt.In D sortieren wir noch den letzten Abfallschnipsel korrekt, während man z.B. in Russland Altöl gerne mal in den nächsten See kippt.Das heißt aber nicht das alles Scheisse ist, sondern das man gewisse Länder dazu bringen sollte, unserer westlichen Vorgehensweise in vielen Dingen zu folgen, dann kann man auch der Angst vor dem Morgen etwas entgegen setzen.

Und wenn wir heute noch nicht wissen, was wir mit unserem Atommüll anfangen sollen außer ihn so sicher wie möglich zu lagern, heißt das ja nicht, das wir in fuenfzig oder hundert jahren nicht schon längst eine Lösung dafür haben.

Auch die Art und Weise, wie die Umwelt behandelt wird unterscheidet sich Regional extrem stark.Wenn man betrachtet, wie diese Dinge in Europa angegangen werden kann man von einem katastrophalen Morgen (oder Übermorgen) nicht unbedingt sprechen, weil man das hier alles recht passend in Einklang gebracht hat.

Ich als unverbesserlicher Optimist gehe davon aus, das der bei uns übliche Standard der Dinge irgendwann auch in den Entwicklungsländern Einzug hält.

Zitat von: "Strigoi_69"
und Ratten sind noch viel anpassungsfähiger als wir...wir sind ja erst weltgeschichtlich einen Wimpernschlag lang auf der Erde...damit sind wir nicht wirklich an oberster Stufe der Evolution  da fallen mir noch Haie (seit Millionen Jahren fast unverändert- genauso wie Krokodile/ Alligatoren...) ein. Überlebten wir genauso lang, dann könnten wir uns wahrlich auf die Schulter klopfen...

Kommt mal wieder auf dich Sichtweise an.Was macht denn die "Krone der Schöpfung" aus ? Wie lange man sich möglichst unverändert hier gehalten hat oder wer die meisten Fortschritte zu verzeichnen hat ? Wenn du betrachtest, in welch relativ kurzer Zeit der Mensch seinen hohen Entwicklungsstand erreicht hat, während Ratten&Haie immer nur Ratten&Haie waren, muß man sich das schon fragen.

Das Ziel heißt ja nicht alleine überleben, sondern Entwicklung.

Außerdem gehe ich persönlich davon aus, das sich der Mensch irgendwann im All verteilen wird und vermutlich schon alleine dadurch die Rasse unsterblich wird, da selbst Planetenweite Katastrophen nicht mehr alle Menschen betreffen werden.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Jinx am 16 Januar 2006, 13:21:42
Zitat
Und der Müll, der von den Industrienationen erzeugt wird, wird
größtenteils auch entsprechend Behandelt.In D sortieren wir noch
den letzten Abfallschnipsel korrekt, während man z.B. in Russland
Altöl gerne mal in den nächsten See kippt.Das heißt aber nicht
das alles Scheisse ist, sondern das man gewisse Länder dazu
bringen sollte, unserer westlichen Vorgehensweise in vielen
Dingen zu folgen, dann kann man auch der Angst vor dem Morgen
etwas entgegen setzen.


Naja, wir sortieren noch briefmarkengroße Schnipsel, die dann teilweise zwecks Lagerung ins Ausland verkauft werden, da dies billiger ist als eine fachgerechte Entsorgung. Ganz so habe ich mir Umweltschutz dann doch nicht vorgestellt.
Abgesehen davon: Russland ist eigentlich heute ein armes Land, ebenso die meisten Nationen auf der Welt. Und Umweltschutz nach westlichem Muster muss man sich erst mal leisten können, auch wenn es langfristig eine Milchmädchenrechnung ist, nicht darauf zu setzen. Nur, wen interessiert langfristige Planung, wenn in wenigen Jahren schon Neuwahlen anstehen?
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Thomas am 16 Januar 2006, 13:32:18
Zitat von: "Jinx"

Naja, wir sortieren noch briefmarkengroße Schnipsel, die dann teilweise zwecks Lagerung ins Ausland verkauft werden, da dies billiger ist als eine fachgerechte Entsorgung. Ganz so habe ich mir Umweltschutz dann doch nicht vorgestellt.
Abgesehen davon: Russland ist eigentlich heute ein armes Land, ebenso die meisten Nationen auf der Welt. Und Umweltschutz nach westlichem Muster muss man sich erst mal leisten können, auch wenn es langfristig eine Milchmädchenrechnung ist, nicht darauf zu setzen. Nur, wen interessiert langfristige Planung, wenn in wenigen Jahren schon Neuwahlen anstehen?

Ja, aber dieser Tread dreht sich ja um eine langfristige Betrachtung.Deutschland ist von kleinen Mängeln mal abgesehen doch schon sehr Vorbildlich, was Dinge wie z.B. Umweltschutz angeht.Und dahin sind wir auch nicht über Nacht gekommen, weder was das "leisten können" noch die Erkennung der Notwendigkeit angeht.Und wer will definitv ausschließen, das Länder wie Rußland in zwanzig, fuenfzig oder hundert Jahren auf dem gleichen Level wie andere westliche Industrienationen angelangen wird ?

Von der Gründung der BRD bis zum Beginn des Wirtschaftswunders ging es auch schneller als die meisten damals zu denken wagten.Nun ist dieser Fall zwar nicht universell Anwendbar, aber vom Prinzip her auch nicht ein Ding der Unmöglichkeit.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 16 Januar 2006, 14:28:35
Zitat von: "Thomas"
Sehe ich nicht so.Das die Bevölkerung insgesamt wächst ist richtig, sie tut es aber nicht geografisch gleichmäßig, siehe auch K-Ninchen :

Zitat von: "K-Ninchen"
Ein interessanter Effekt in einigen "zivilisierten" Industrieländern, wie in Deutschland, ist ja, daß die Geburtenrate zurückgeht.
Und zwar teilweise so stark, daß die Bevölkerung abnimmt!


Klar, nicht gleichmässig- aber dennoch wird die Weltbevölkerung schon in nur 50 Jahren enorm angestiegen sein...in 100 Jahren dann noch mehr...in 200 Jahren.....mit allen Konsequenzen, der Raubbau an der Natur wird dann soweit fortgeschritten sein, dass sich vermutlich die grössten Nationen "kloppen" werden um die wenigen Reste...und die 3.Welt-Länder sind vielleicht inzwischen auch beachtenswert "stark" und mischen mit...  

Zitat
Fortschritt steht eben gerade im Gegensatz zu hohen Geburtenraten, auch weil die Leute nicht mehr doppelt so viel Kinder zeugen müssen, weil die Hälfte bei der Geburt oder kurz danach eh' stirbt.Und als direkte Alterssicherung benötigt man sie auch nicht mehr
Stimmt schon, ändert aber nichts an oben genannter Tatsache....

Zitat
Und der Müll, der von den Industrienationen erzeugt wird, wird größtenteils auch entsprechend Behandelt.In D sortieren wir noch den letzten Abfallschnipsel korrekt, während man z.B. in Russland Altöl gerne mal in den nächsten See kippt.Das heißt aber nicht das alles Scheisse ist, sondern das man gewisse Länder dazu bringen sollte, unserer westlichen Vorgehensweise in vielen Dingen zu folgen, dann kann man auch der Angst vor dem Morgen etwas entgegen setzen.
Ja, er wird sortiert, leider ist er auch sortiert und hübsch gestapelt immer noch vorhanden ( Verbrennen ist keine  wirkliche Lösung)...unser Standard ist sicherlich höher, finde aber man sollte endlich- wie früher auch- die ganzen aufwändigen Verpackungen sein lassen, unbedingt nötig ist`s nicht...

Zitat
Und wenn wir heute noch nicht wissen, was wir mit unserem Atommüll anfangen sollen außer ihn so sicher wie möglich zu lagern, heißt das ja nicht, das wir in fuenfzig oder hundert jahren nicht schon längst eine Lösung dafür haben.
Kann schon sein, doch das sollte man doch sich vorher überlegen...uns wird es ja nicht mehr betreffen, aber die nachfolgenden Generationen haben es am Hals- irgendwie unfair, gut möglich das sie eben auch keine vernünftige Lösung finden...

Zitat
Auch die Art und Weise, wie die Umwelt behandelt wird unterscheidet sich Regional extrem stark.Wenn man betrachtet, wie diese Dinge in Europa angegangen werden kann man von einem katastrophalen Morgen (oder Übermorgen) nicht unbedingt sprechen, weil man das hier alles recht passend in Einklang gebracht hat.
Also, auch hier wird auf die Umwelt geschissen, es werden  z. Bsp. immer neue Gewerbegebiete gebaut, einige wenige Politiker/ Geschäftsleute verdienen daran einen Haufen Kohle, dafür werden sogar einst geschützte Wäldchen abgeholzt- nicht das noch mehr Möbelhauser, H&M´s nötig wären...nur um noch mehr Geld den Leuten aus dem Kreuz zu leiern, wir haben schon lange ein Überangebot an Lebensmitteln, Fleisch ( täglich muss tonnenweise Ware weggeschmissen werden...) Sieh dich doch mal um, ich finde es erschreckend wie schnell alles zugebaut wird- alle paar Jahre komme ich an meinem ehemaligen Heimatort vorbei, ich erkenne ihn kaum wieder...  

Zitat
Ich als unverbesserlicher Optimist gehe davon aus, das der bei uns übliche Standard der Dinge irgendwann auch in den Entwicklungsländern Einzug hält.
Ehrlich gesagt, genau davor habe ich Angst...denn dann sind noch ein paar Waffen, Raketen, Atombomben mehr auf dieser Welt- und das in Ländern, welche seit Ewigkeiten ausgebeutet werden...............auch würden sie dann zwangsläufig (Fabriken, Autos etc. ) die Umwelt noch mehr belasten...und auch das "Ozonloch" wird sich dann sicherlich "weiterentwickelt" haben.  

Zitat von: "Strigoi_69"
und Ratten sind noch viel anpassungsfähiger als wir...wir sind ja erst weltgeschichtlich einen Wimpernschlag lang auf der Erde...damit sind wir nicht wirklich an oberster Stufe der Evolution  da fallen mir noch Haie (seit Millionen Jahren fast unverändert- genauso wie Krokodile/ Alligatoren...) ein. Überlebten wir genauso lang, dann könnten wir uns wahrlich auf die Schulter klopfen...


Zitat
Kommt mal wieder auf dich Sichtweise an.Was macht denn die "Krone der Schöpfung" aus ? Wie lange man sich möglichst unverändert hier gehalten hat oder wer die meisten Fortschritte zu verzeichnen hat ? Wenn du betrachtest, in welch relativ kurzer Zeit der Mensch seinen hohen Entwicklungsstand erreicht hat, während Ratten&Haie immer nur Ratten&Haie waren, muß man sich das schon fragen.
Also, ich empfinde den Menschen nicht als "Krone der Schöpfung", ist eben die Arroganz des Menschen dies zu behaupten...der Natur gehts nicht um Fortschritte( was Technik etc. anbelangt...), eine Spezies wird so lange weiterentwickelt (durch eine sich verändernde Umwelt...) bis sie sich entweder behaupten kann- oder eben ausstirbt....wir werden eines fernen Tages eben nur noch ein gescheitertes "Experiment" sein, während es den Hai ( er ist perfekt, hats nicht mehr nötig sich zu verändern...) vielleicht noch geben wird- so der Mensch endlich aufhört  gierig nach seinen Flossen zu trachten...
Nur die Spezies überlebt auf Dauer, welche mit der Natur lebt- sich ihr anpasst, nicht versucht sie zu unterwerfen/ sie zerstört...der Mensch muss begreifen, dass auch er nur ein kleiner TEIL der Schöpfung ist und ebensoschnell wieder ausgelöscht werden kann ( schon viele hochentwickelte Kulturen sind wieder verschwunden...)  

Zitat
Das Ziel heißt ja nicht alleine überleben, sondern Entwicklung.
Na, setz mal nen Menschlein ohne Hilfsmittel im Urwald aus- den ach so primitiven Ureinwohnern kann der "moderne" Mensch nichts entgegensetzen....

Klar heisst das Ziel überleben, nicht noch ne höhere, spektakulärere Achterbahn, Wetteifern um die höchsten Gebäude etc.

Die Spezies, welche sagen wir mal in 10.000 Jahren noch lebt- nach dem Menschen ( nehmen wir`s mal an )- ist wohl in der Stufe der  Evlolution am höchsten...

Zitat
Außerdem gehe ich persönlich davon aus, das sich der Mensch irgendwann im All verteilen wird und vermutlich schon alleine dadurch die Rasse unsterblich wird, da selbst Planetenweite Katastrophen nicht mehr alle Menschen betreffen werden.
Man sollte davon ausgehen, dass dies ein Wunschtraum bleibt- nur dann werden endlich alle Energien auf die Erhaltung der Erde verwendet...eigentlich haben wir doch hier alles was wir brauchen...

So, muss ne Weile fort...
Titel: Möbiusband
Beitrag von: DarkAmbient am 16 Januar 2006, 14:28:38
Zitat von: "Rick Deckard"
Ich für meinen Teil hoffe und vertraue der Vernunft, die uns bisher vor dem Schlimmsten bewahrt hat.


Auf Vernunft sollte man weder vertrauen noch sie völlig ausschließen. Auf Vernunft vertrauen ist unter den gegebenen Umständen, die ja massenhaft Pessimisten erzeugen, einfach unvernünftig. Hilft nur, das Venünftige tun -- und sei es indem man in der irrationalistischen Phantasie lebt, man müsse sein leben, so wie man es lebt, immer wieder leben bis an das Ende aller Tage...
Titel: Möbiusband
Beitrag von: sober am 16 Januar 2006, 14:37:19
du legst eine extreme diskussionsbereitschaft an den tag. leute, die die weissheit mit löffeln gefressen haben, und unfähig sind, andere standpunkte zu betrachten, sind es in meinen augen nicht wert, daß man eine diskussion mit ihen versucht.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Thomas am 16 Januar 2006, 15:13:20
Zitat von: "Strigoi_69"
Klar, nicht gleichmässig- aber dennoch wird die Weltbevölkerung schon in nur 50 Jahren enorm angestiegen sein...in 100 Jahren dann noch mehr...in 200 Jahren.....mit allen Konsequenzen, der Raubbau an der Natur wird dann soweit fortgeschritten sein, dass sich vermutlich die grössten Nationen "kloppen" werden um die wenigen Reste...und die 3.Welt-Länder sind vielleicht inzwischen auch beachtenswert "stark" und mischen mit...  

Wir kommen irgendwie nicht wirklich weiter, oder ?

Ich erzähle jetzt zum X'ten Mal, das man sich nur die westliche Welt zu nehmen braucht um zu sehen, das die Bevölkerung sich eben nicht zwangsläufig explosionsartig vermehren muß, und du sagt wieder "Ja, aber in 50 Jahren wird sie trotzdem enorm angestigen sein".Woher weißt du denn, das in z.B. fuenfzig Jahren in Afrika immer noch die gleiche hirnlose Politik und die gleichen schlechten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wie heute (denn nur deshalb wächst die Bevölkerung dort rasant) existieren ?

Im 19. Jahrhundert war es auch in Deutschalnd normal, das jede Familie acht oder zehn Kinder hatte.Und es gab Gründe dafür.Aber wir haben uns weiterentwickelt, und wer sagt das das andere Länder nicht auch können ?

Zitat von: "Strigoi_69"
Ja, er (der Müll) wird sortiert, leider ist er auch sortiert und hübsch gestapelt immer noch vorhanden ( Verbrennen ist keine  wirkliche Lösung)...unser Standard ist sicherlich höher, finde aber man sollte endlich- wie früher auch- die ganzen aufwändigen Verpackungen sein lassen, unbedingt nötig ist`s nicht...

Also der Begriff Recycling ist doch auch schon bei dir angekommen, oder ? Es wird längst nicht mehr alles nur noch verbrannt, und der Anteil, der Verbrannt wird weil er nicht mehr wirtschaftlich zu sortieren ist, wird unter Rückgewinnung von Energie verheizt, meistens dort, wo ohnehin ein Ofen befeuert werden muß.

Des weitere hast du natürlich Recht, das man auf zu aufwendige Verpackungen verzichten sollte, aber das tun viele Hersteller ja schon länger.

Zitat von: "Strigoi_69"
Kann schon sein, doch das sollte man doch sich vorher überlegen...uns wird es ja nicht mehr betreffen, aber die nachfolgenden Generationen haben es am Hals- irgendwie unfair, gut möglich das sie eben auch keine vernünftige Lösung finden...

Möglich, aber die Energie muß ja nun mal irgendwo herkommen.Auch wenn jeder Strom spart brauchen wir immer noch Massen an Energie, die Umweltfreundlichen Alternativen zur Stromerzeugung werden ja auch stetig verbesser, aber solange wird man wohl auch mit Atomstrom leben müssen.

Zitat von: "Strigoi_69"
Also, auch hier wird auf die Umwelt geschissen, es werden  z. Bsp. immer neue Gewerbegebiete gebaut, einige wenige Politiker/ Geschäftsleute verdienen daran einen Haufen Kohle, dafür werden sogar einst geschützte Wäldchen abgeholzt- nicht das noch mehr Möbelhauser, H&M´s nötig wären...nur um noch mehr Geld den Leuten aus dem Kreuz zu leiern, wir haben schon lange ein Überangebot an Lebensmitteln, Fleisch ( täglich muss tonnenweise Ware weggeschmissen werden...) Sieh dich doch mal um, ich finde es erschreckend wie schnell alles zugebaut wird- alle paar Jahre komme ich an meinem ehemaligen Heimatort vorbei, ich erkenne ihn kaum wieder...

Naja, ich sehe nicht das derartig heftig alles zubetoniert wird.Und neue Fabriken bedeuten Arbeitsplätze und Einnahmen für's Land.Alles in allem läuft das hier recht Umweltverträglich ab, wie ich finde.

Zitat von: "Strigoi_69"
Erlich gesagt, genau davor habe ich Angst...denn dann sind noch ein paar Waffen, Raketen, Atombomben mehr auf dieser Welt- und das in Ländern, welche seit Ewigkeiten ausgebeutet werden...............auch würden sie dann zwangsläufig (Fabriken, Autos etc. ) die Umwelt noch mehr belasten...und auch das "Ozonloch" wird sich dann sicherlich "weiterentwickelt" haben.  

Naja, die Fabriken die diese Länder heute haben belasten die Umwelt ja nun um Welten mehr als solche, die sie hätten, wenn sie in allen Bereichen unseren westlichen Standard hätten.

Ich hoffe nur, das in solchen Ländern die gesellschaftliche Entwicklung der technischen vorran schreitet, sonst haben wir nämlich wirklich plötzlich ein paar Hinterwäldler mit Atomwaffen, und das würde mir Angst machen.Aber wie man an aktuellen Beispielen in der Weltpolitik sehen kann, wird die Welt wohl nicht schweigend zusehen, wie sich irgendwelche mittelalterlichen Staaten hochtechnologisch aufrüsten.

Zitat von: "Strigoi_69"
Also, ich empfinde den Menschen nicht als "Krone der Schöpfung", ist eben die Arroganz des Menschen dies zu behaupten...der Natur gehts nicht um Fortschritte( was Technik etc. anbelangt...), eine Spezies wird so lange weiterentwickelt (durch eine sich verändernde Umwelt...) bis sie sich entweder behaupten kann- oder eben ausstirbt....wir werden eines fernen Tages eben nur noch ein gescheitertes "Experiment" sein, während es den Hai ( er ist perfekt, hats nicht mehr nötig sich zu verändern...) vielleicht noch geben wird- so der Mensch endlich aufhört  gierig nach seinen Flossen zu trachten...
Nur die Spezies überlebt auf Dauer, welche mit der Natur lebt- sich ihr anpasst, nicht versucht sie zu unterwerfen/ sie zerstört...der Mensch muss begreifen, dass auch er nur ein kleiner TEIL der Schöpfung ist und ebensoschnell wieder ausgelöscht werden kann ( schon viele hochentwickelte Kulturen sind wieder verschwunden...)  

Kulturen sind wieder verschwunden, das lag aber ganz allein an den Menschen, nicht an der Natur, denn der Mensch lebt ja nach wie vor.

Die Menschen der Vergangenheit oder irgendwelche Regenwald-Indianer leben ja nicht nur so rücksichtsvoll, weil sie die Natur derart schätzen, sondern weil sie auch gar keine andere Möglichkeit haben.Wenn ich nur Holz und Stein als Werkstoff kenne, habe ich gar nicht die Chance, in großen Dimensionen in die Natur einzugreifen.

Und der Mensch paßt die der Umwelt geradezu hervorragend an.Wir können in div. tödlichen Umgebungen leben, im Weltraum, in giftiger Atmosphäre, etc.Und diese Anpassung hat uns nicht millionen Jahre gekostet, sondern (je nach rechenweise) nur ein paar Jahrzehnte bzw. Jahrhunderte.

Zitat von: "Strigoi_69"
Na, setz mal nen Menschlein ohne Hilfsmittel im Urwald aus- den ach so primitiven Ureinwohnern kann der "moderne" Mensch nichts entgegensetzen....

"Ohne Hilfsmittel" gilt nicht.Setz mal nen Hai an Land aus, da wird ihm seine angeblich evolutionäre Überlegenheit nicht viel nützen.Diese Hilfsmittel bzw. die Fähigkeit diese zu entwickeln sind ja gerade das Kapital, was den Menschen ausmacht.

Zitat von: "Strigoi_69"
Klar heisst das Ziel überleben, nicht noch ne höhere, spektakulärere Achterbahn, Wetteifern um die höchsten Gebäude etc.

Nein, das Ziel (aus meiner Sicht) heißt überleben unter den angenehmsten Bedingungen, verbunden damit, dem menschlichen Drang nach Entdeckung und Entwicklung nachzukommen.

Zitat von: "Strigoi_69"
Die Spezies, welche sagen wir mal in 10.000 Jahren noch lebt- nach dem Menschen ( nehmen wir`s mal an )- ist wohl in der Stufe der  Evlolution am höchsten...

Wenn es ein "nach dem Menschen" gibt, was ich nicht glaube, da der Mensch nicht unterzukriegen sein wird.

Zitat von: "Strigoi_69"
Zitat von: "Thomas"
Außerdem gehe ich persönlich davon aus, das sich der Mensch irgendwann im All verteilen wird und vermutlich schon alleine dadurch die Rasse unsterblich wird, da selbst Planetenweite Katastrophen nicht mehr alle Menschen betreffen werden.
Man sollte davon ausgehen, dass dies ein Wunschtraum bleibt- nur dann werden endlich alle Energien auf die Erhaltung der Erde verwendet...eigentlich haben wir doch hier alles was wir brauchen...

Darum geht es nicht.Wenn wir dem "eigentlich haben wir doch alles, was wir brauchen" immer Folge geleistet hätten, würden wir jetzt vermutlich immer noch in einer Höhle um das Feuer sitzen, damit konnte man auch überleben.

Mag sein, das einige mit einem minimalistischen Leben zufrieden sind, aber es gibt viele die den menschlichen Erfindergeist nicht unbedingt zügeln möchten, und letzteres ist nur allzu menschlich.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: DarkAmbient am 16 Januar 2006, 15:16:42
Zitat von: "sober"
du legst eine extreme diskussionsbereitschaft an den tag. leute, die die weissheit mit löffeln gefressen haben, und unfähig sind, andere standpunkte zu betrachten, sind es in meinen augen nicht wert, daß man eine diskussion mit ihen versucht.


:) :) :) Ich hab Dich auch lieb! :) :) :)
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 16 Januar 2006, 15:18:20
Zitat von: "sober"
du legst eine extreme diskussionsbereitschaft an den tag. leute, die die weissheit mit löffeln gefressen haben, und unfähig sind, andere standpunkte zu betrachten, sind es in meinen augen nicht wert, daß man eine diskussion mit ihen versucht.


Also, jeder schreibt hier nur seine Sicht der Dinge...kann auch vom "Optimistenlager" nichts anderes erkennen. Ziel einer Diskussion ist ja nicht plötzlich selber Meinung zu sein...man tauscht sich eben aus, fertig...

Nein, bin natürlich nicht allwissend  :wink: - bin aber auch kein Sci-Fi-Fan...es wird immer ausgewichen "Wer weiss, was eines Tages möglich ist.." "Wir verbreiten uns im All.."  Gut möglich, ich gehe erstmal vom heute möglichen aus- morgen könnte es schon zu spät sein...

Ist ja auch alles nicht bös gemeint, ist eben mein Thema...  :D
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Thomas am 16 Januar 2006, 15:22:50
Zitat von: "Strigoi_69"
..es wird immer ausgewichen "Wer weiss, was eines Tages möglich ist.." "Wir verbreiten uns im All.."  Gut möglich ich gehe erstmal vom heute möglichen aus- morgen könnte es schon zu spät sein...

Und weißt du, wie "wir optimistien" auf diese Idee kommen ? Einfach, weil die Vergangenheit schon unzählige Male bewiesen hat, das Dinge, die man für Unmöglich hielt einige Zeit später doch plötzlich machbar waren.Ob du Mondflüge, Atomreaktoren oder Taschenrechner in Armbanduhrgröße nimmst, das sind alles Dinge die dir ein paar Jahrzehnte vor ihrer Entwicklung auch niemand geglaubt hätte.Und ich sehe keinen Anhaltspunkt dafür, das die Menschen mit dieser fortschreitenden Entwicklung plötzlich aufhören, weil sie keine Lust mehr haben oder weil es nichts mehr "zu erfinden" gibt.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 16 Januar 2006, 15:38:55
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Strigoi_69"
..es wird immer ausgewichen "Wer weiss, was eines Tages möglich ist.." "Wir verbreiten uns im All.."  Gut möglich ich gehe erstmal vom heute möglichen aus- morgen könnte es schon zu spät sein...

Und weißt du, wie "wir optimistien" auf diese Idee kommen ? Einfach, weil die Vergangenheit schon unzählige Male bewiesen hat, das Dinge, die man für Unmöglich hielt einige Zeit später doch plötzlich machbar waren.Ob du Mondflüge, Atomreaktoren oder Taschenrechner in Armbanduhrgröße nimmst, das sind alles Dinge die dir ein paar Jahrzehnte vor ihrer Entwicklung auch niemand geglaubt hätte.Und ich sehe keinen Anhaltspunkt dafür, das die Menschen mit dieser fortschreitenden Entwicklung plötzlich aufhören, weil sie keine Lust mehr haben oder weil es nichts mehr "zu erfinden" gibt.
Wir reden in der Tat aneinander vorbei, es geht mir nur um die Tatsache, dass die Erde darunter zugrunde geht- Taschenrechner hin- oder her...was ist denn an Atomreaktoren gut?

Mit Sicherheit wird es Dinge geben, welche wir noch nicht einmal erahnen können- Handy`s in Briefmarkengrösse*g*...alles Mögliche....wir bauen noch mehr höhere Häuser (irgendwo muss man sie ja "reinstopfn"...)...noch schnellere Fugzeuge etc. alles wundervoll...und die einstige Natur kann man Dank digitaler Technik in vollster Pracht bewundern...


Frieden? Wir werden nie einer Meinung sein...  :wink:
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Thomas am 16 Januar 2006, 15:53:24
Zitat von: "Strigoi_69"
was ist denn an Atomreaktoren gut?

Das sie vom Abfall abgesehen auf saubere Weise Energie produzieren ? Das die Fähigkeit, sie zu konzipieren und zu bauen ein weiterer Beweis für die riesigen Potentiale der Menschheit sind ?

Zitat von: "Strigoi_69"
Mit Sicherheit wird es Dinge geben, welche wir noch nicht einmal erahnen können- Handy`s in Briefmarkengrösse*g*...alles Mögliche....wir bauen noch mehr höhere Häuser (irgendwo muss man sie ja "reinstopfn"...)...noch schnellere Fugzeuge etc. alles wundervoll...und die einstige Natur kann man Dank digitaler Technik in vollster Pracht bewundern...

Und wenn es diese Dinge, die wir nicht mal erahnen können, geben wird, warum soll es dann keine noch sauberere Energieerzeugung, kein Stop der Überbevölkerung, keine gleich hohen Lebensstandards auf der Welt geben ? Einerseits bist du auch überzeugt, das die Menschen noch vieles zustande kriegen werden, was heute illusorisch ist, andererseits schließt du eben dieses in sozialen und gesellschaftlichen Bereichen kategorisch aus.Das paßt doch nicht zusammen, oder ?

Zitat von: "Strigoi_69"
Frieden? Wir werden nie einer Meinung sein...  :wink:

Hatten wir jemals Krieg ?  :wink:
Titel: Möbiusband
Beitrag von: sober am 16 Januar 2006, 15:56:10
Strigoi_69, es geht darum, dass du mit "nein, aber" kommst und damit recht deutlich zeigst, dass du dir nichtmal die mühe machst, über die anderen meinungen gedanken zu machen, sondern losschiesst, sobald es nicht zu 100% zu deiner meinung passt.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: toxic_garden am 16 Januar 2006, 17:00:55
Zitat von: "Strigoi_69"
Taschenrechner hin- oder her...was ist denn an Atomreaktoren gut?

Hui, na das ist aber mit Verlaub ein bisschen kurzsichtig gedacht, oder?
Du sitzt gerade an deinem PC mit 300W-Netzteil, in der Küche brummt der Kühlschrank gemütlich vor sich hin, und wenn du dir die Hände waschen möchtest, kommt das warme Wasser direkt aus dem Durchlauferhitzer. Wo mag der ganze Strom bloß herkommen, der dafür benötigt wird? Von den paar Windkrafträdern bestimmt nicht. Und fossile Brennstoffe, tja, die werden früher oder später zur Neige gehen. Das wären sie by the way ohne Atomkraft auch schon längst.

Zitat
Mit Sicherheit wird es Dinge geben, welche wir noch nicht einmal erahnen können

wie Thomas bereits erwähnte: da hast du recht. Dazu zählt allerdings auch eine umweltschonende Entsorgung von atomarem Müll sowie ein effektiverer Schutz der Umwelt und der Bevölkerung vor selbigen Strahlen.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Theodemer am 16 Januar 2006, 18:04:01
Zitat von: "Thomas"

Und weißt du, wie "wir optimistien" auf diese Idee kommen ? Einfach, weil die Vergangenheit schon unzählige Male bewiesen hat, das Dinge, die man für Unmöglich hielt einige Zeit später doch plötzlich machbar waren.


Leider hat die Vergangenheit auch schon oft genug bewiesen, dass ach so zivilisierte Kulturen in relativ kurzer Zeit in sich zusammengefallen sind. Meist durch eine Mischung aus Arroganz und Realitätsverlust. Die Vergangenheit gibt also, meiner Meinung nach, weder zu Optimismus, noch zu Pessimismus Anlass.


Strigois Meinung, dass die Weltbevölkerung unaufhörlich steigen wird, teile ich auch nicht. Die Geburtenraten sind überall auf der Welt rückläufig, selbst in Afrika. Die meisten Demographen gehen davon aus, dass der Peak bei 9 Milliarden liegen wird, bevor die Weltbevölkerung wieder schrumpft. Das Ressourcenproblem sehe ich aber trotzdem. Nicht unbedingt aufgrund wachsender Weltbevölkerung sondern aufgrund des wachsenden Ressourcenverbrauchs des Einzelnen. Die Prognosen wie lange Öl und Gas noch reichen liegen bei 30-100 Jahren je nachdem wen man fragt und ob mit gleibleibendem oder steigendem Verbrauch und Preis gerechnet wird, bei Uran sind es bei gleichbleibendem Verbrauch 30-160 Jahren, je nachdem wie der Preis sich entwickelt bzw. ob sich lohnt schwer zugängliche Vorkommen abzubauen (natürlich lässt sich das mit schnellen Brüter extrem strecken, die sind aber immer noch verdammt unsicher), Kupfer reicht auch noch ca. 40 Jahre (der Kupferpreis steigt schon seit Jahren), dann wird es nur noch über Recycling zu haben sein und für andere Metalle sieht es nicht viel besser aus. Sollten die 3. Welt und die Schwellenländer wirklich Anschluss an unseren Lebensstandard finden, wie hier von einigen Optimisten proklamiert, können diese Zahlen locker halbiert oder sogar gedrittelt werden, denn diese Eventualität ist in den meisten Rechenmodellen nicht vorgesehen.

Was genau passiert wenn uns die Rohstoffe ausgehen kann ich natürlich nicht sagen, ich vermute allerdings, dass die Kämpfe um die letzten Rohstoffreserven nahtlos in die Kämpfe um schon verarbeitete Rohstoffe übergehen. Seltsame Vorstellung, dass sich die Menschen um Sperrmüll schlagen könnten, aber ich halte das durchaus für möglich.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Thomas am 16 Januar 2006, 18:25:50
OT:
Zitat von: "Theodemer"
Seltsame Vorstellung, dass sich die Menschen um Sperrmüll schlagen könnten, aber ich halte das durchaus für möglich.

Na dann komm mal in meiner Straße vorbei wenn Sperrmüll ist, da prügeln sich die Polen heute schon um den Schrott.Das sind jedesmal Bürgerkriegsähnliche Zustände hier.Manche reservieren sogar "ihre" Haufen, indem sie ihre Frauen darauf sitzen lassen, bis sie selber mit dem Transporter vorbei kommen um einzuladen =)
Titel: Möbiusband
Beitrag von: PaleEmpress am 16 Januar 2006, 18:27:51
@ Thomas

Hast Du schon mal KFZ-Teile an die Straße gestellt? Das ist ein Spaß! :biglaugh:
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Eisbär am 16 Januar 2006, 22:16:40
Stimmt schon, auch die nicht-organischen Ressourcen werden langsam knapp.

Metalle als oberstes Besipiel.

Lohnt sich das vielleicht doch die reiseigen Eisenvorkommen auf dem Mars zu plündern?

Ich gehe ja nichtmal davon aus, daß das All erobert werden wird, weil wir so einen Forscherdrang haben, nein, ich denke auch, es wird die Jagd nach Schätzen und neuen Lebensräumen sein.
Und mal in astronomischen Maßstäben gedacht (neben denen geologische oder tektonische wie Bruchteile von Sekunden aussehen): Irgendwann (in ca. 5 Mrd. Jahren) wird unsere Sonne zur Nova. bereits 2 Mrd. Jahre vorher wird's hier zu heiß, um so weiterzuleben.

Wir müsssen also weg ;)


Was die Überlegenheit der Haie angeht: Die rotten wir eh bald aus, sind j akaum noch welche da. Wo ist denn bitte ihre Überlegenheit?
Und Ratten, naja, ich warte auf den ersten künstlichen Virus gegen Ratten und deren Massensterben. Hat in Australien mit Kaninchen ja auch funktioniert.



Un immer dieser Blödsinn "die Natur wehrt sich". Hallo, um "sich zu wehren" muß man ein bewußt handelndes Wesen sein. Das ist die Natur nicht, deren "handeln" bestimmt der Zufall.
Und wenn wir in der Lage sind die Natur in Bahnen zu lenken, die uns nützen und sie dabei nicht gleich ganz den Bach runtergehen lassen, ist das in Ordnung.

Die Dinosaurier lebten auch im Enklang mit der Natur und starben aus.
Wir sind die ersten natürlichen Wesen (zumindest die ersten bekannten), die sich von der natürlichen Evolution emanzipierten und eben nicht mehr aussterben, weil es in der Natur so kommt, sondern die sich die Natur so gestalten, wie sie es gerne hätten. Wie Biber, nur effizienter.

Irgendwann wird es sicherlich ein Maximum an Menschen geben. Ob das kommt, weil der Großteil seinen Verstand benutzt und weniger Nachkommen produziert, oder weil die organischen Ressourcen (sprich Nahrung) nur für 15-20 Mrd. reichen würden... ist doch egal! Jedenfalls ist irgendwo Schluß. Und wenn man dann noch mehr will, muß man eben über den Tellerrand hinausblicken.

Ratten sind außer dem Menschen die einzigen Tiere, die sich auf jeden Kontinent ausgebreitet haben. Aber nur, weil sie unserer Zivilisation folgen. Und im All oder gar auf dem Mond waren sie noch nicht!

Oh doch, wir sind die Krone der Schöpfung, am obersten Ende der Nahrungskette. Und wir sind so flexibel, daß wir uns von jedem Zwischenglied der Kette ernähren können. Auch ein Grund für unseren Erfolg.

Das einzige, was den Menschen in seinem Siegeszug aufhalten könnte, wäre er selbst, heißt es so schön. Aber ich befürchte, daß sogar genug Leute einen Atomkrieg überleben würden, um die Menschheit weiterleben zu lassen.

Mit dem Menschen ist etwas entstanden, was es in der irdischen evolution noch nicht gab.
Wir sind die ersten die zum Mond flogen, wir werden die ersten sein, die ihre Gene so verändern werden (ja, das werden wir tun, völlig egal, ob es heute noch als moralisch gilt oder nicht), daß wir noch besser, anpassungsfähiger, klüger, erfinderischer, gesünder usw. werden.

Ob mir alles gefällt, was da auf die Menschheit zukommt? Ich weiß es nicht.
Aber ich bin mir sicher, daß es weitergeht.
Es wird zwischendurch Sackgassen, Rück- und Fehlschläge geben, aber es wird weitergehen.


Das durch uns zahllose weitere Arten aussterben werden, ist klar. Gefällt mir auch nicht. Aber betrachtet doch mal Euren Standpunkt, liebe Pessimisten: Das ist Evolution! Wer sich nicht anpaßt (in diesem Fall an uns) der stirbt aus!
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 16 Januar 2006, 22:31:26
So, war leider unabkömmlich...
 
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Strigoi_69"
was ist denn an Atomreaktoren gut?

Zitat
Das sie vom Abfall abgesehen


Zitat
auf saubere Weise Energie produzieren ?
:shock:

Zitat
Das die Fähigkeit, sie zu konzipieren und zu bauen ein weiterer Beweis für die riesigen Potentiale der Menschheit sind ?
Ja, der Mensch ist sicherlich zu Grossem fähig, doch zu dumm es richtig einzusetzen...

Zitat von: "Strigoi_69"
Mit Sicherheit wird es Dinge geben, welche wir noch nicht einmal erahnen können- Handy`s in Briefmarkengrösse*g*...alles Mögliche....wir bauen noch mehr höhere Häuser (irgendwo muss man sie ja "reinstopfn"...)...noch schnellere Fugzeuge etc. alles wundervoll...und die einstige Natur kann man Dank digitaler Technik in vollster Pracht bewundern...



Zitat
Und wenn es diese Dinge, die wir nicht mal erahnen können, geben wird, warum soll es dann keine noch sauberere Energieerzeugung, kein Stop der Überbevölkerung, keine gleich hohen Lebensstandards auf der Welt geben ? Einerseits bist du auch überzeugt, das die Menschen noch vieles zustande kriegen werden, was heute illusorisch ist, andererseits schließt du eben dieses in sozialen und gesellschaftlichen Bereichen kategorisch aus.Das paßt doch nicht zusammen, oder ?

Also, ich kann natürlich nur von dem ausgehen, was man jetzt so beobachten kann: zunehmende Verrohung der Gesellschaft, Gleichgültigkeit u.s.w.
Die immer grösser werdende Kluft zw. Arm und Reich fördert auch nicht gerade ein friedliches Zusammenleben...  :wink:

Den gleich hohen Lebensstandard werden sie sich aber hart erkämpfen müssen, haben ja nicht unbedingt die Vorraussetzungen dafür...

Stop der Überbevölkerung bedeutet: nicht jeder darf Kinder zeugen, es sterben mehr Menschen als geboren werden ( in der gesamten Welt)...Anerkannte, führende Wissenschaftler haben es doch schon berechnet, innerhalb relativ kurzer Zeit wird die Weltbevölkerung sich verdoppelt (!) haben- seit Anbeginn der Menschheit geht der Trend nach oben, wie sollte es möglich sein dies umzukehren? Ich sauge mir das doch nicht so einfach aus den Fingern, und gehe natürlich nur vom heutigen Wissensstand aus- anstatt zu spekulieren, ob wir eines Tages vielleicht den Weltraum erobern...denn es ist auch ein vielleicht aber auch nicht gut möglich-und dann?
 
Mal Ernsthaft, es interessiert doch die mächtigen Menschen dieser Erde nicht wirklich was morgen ist...Geld und Macht regieren, die Interessen der Konzerne haben Vorrang- kann man deutlich sehen...  

Bleibt zu hoffen, dass sie nicht erst aufwachen wenn es zu spät ist...

Zitat von: "Strigoi_69"
Frieden? Wir werden nie einer Meinung sein...  :wink:


Zitat
Hatten wir jemals Krieg ?  :wink:
 8)

Und ich sage es nocheinmal: Wir brauchen doch nicht wirklich noch ne neue Automarke, noch kleinere Handys, noch höhere/spektakulärere Karussels etc. Der Mensch produziert/ entwickelt/forscht eben nur an Dingen womit sich Geld machen lässt...kann man doch nicht leugnen, selbst als Optimist*g*

So, hiermit beende ich meine Teilnahme an diesem Thread- werde nur noch auf einige Leute eingehen...

Jeder hat eben seine eigene Überzeugung, werde meine nicht ändern- genauso auch umgekehrt. Habe mir sehr wohl auch andere Meinungen zu Gemüte geführt, trotzdem auch mir von der "Optimistenseite" in keinster Weise zugestimmt wurde, waren mir die Personen sehr wohl eine Diskussion wert...  :wink: hat auch Spass gemacht.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 16 Januar 2006, 22:39:33
Zitat von: "sober"
Strigoi_69, es geht darum, dass du mit "nein, aber" kommst und damit recht deutlich zeigst, dass du dir nichtmal die mühe machst, über die anderen meinungen gedanken zu machen, sondern losschiesst, sobald es nicht zu 100% zu deiner meinung passt.


Kann dem eben nicht zustimmen- wo liegt das Problem? Diese Gedankengänge sind mir keineswegs neu, hatte schon die Gelegenheit intensiv darüber nachzudenken.
Ebenso, wie mein "Gegenspieler" nur auf seiner Meinung beharrte- hab kein Problem damit...  :wink:
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 16 Januar 2006, 22:51:49
Zitat von: "toxic_garden"
Zitat von: "Strigoi_69"
Taschenrechner hin- oder her...was ist denn an Atomreaktoren gut?

Zitat
Hui, na das ist aber mit Verlaub ein bisschen kurzsichtig gedacht, oder?
Du sitzt gerade an deinem PC mit 300W-Netzteil, in der Küche brummt der Kühlschrank gemütlich vor sich hin, und wenn du dir die Hände waschen möchtest, kommt das warme Wasser direkt aus dem Durchlauferhitzer. Wo mag der ganze Strom bloß herkommen, der dafür benötigt wird? Von den paar Windkrafträdern bestimmt nicht. Und fossile Brennstoffe, tja, die werden früher oder später zur Neige gehen. Das wären sie by the way ohne Atomkraft auch schon längst.


Habe nie behauptet ohne Strom, technische Geräte etc. zurechtzukommen..bin da ja auch nur reingewachsen- mir ist scheissegal welch technischer Schnickschnack noch erfunden wird, wirklich sinnvolle Sachen wären mir lieber...

Zitat
Mit Sicherheit wird es Dinge geben, welche wir noch nicht einmal erahnen können


Zitat
wie Thomas bereits erwähnte: da hast du recht. Dazu zählt allerdings auch eine umweltschonende Entsorgung von atomarem Müll sowie ein effektiverer Schutz der Umwelt und der Bevölkerung vor selbigen Strahlen.

Kann man nur hoffen...
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Rick Deckard am 16 Januar 2006, 23:20:02
Da habe ich ja was losgetreten. Aber es freut mich, dass hier so viel diskutiert wird und es dabei fair zugeht.

So, jetzt möchte ich auch noch etwas beisteuern. Ich habe hier oft gelesen, der Mensch wird sich im Universum, oder zumindest im Sonnensystem, ausbreiten. Das sind Träume, die wohl jeder Science Fiction Fan hegt und die in unzähligen Filmen und Büchern thematisiert wurden. Ich zähle mich auch zu den Eroberungsenthusiasten. Aber für mich scheint eine Besiedlung eines anderen Himmelskörpers noch unerreichbar fern zu liegen. Alles in Sachen bemannter Raumfahrt ist zurückgeschraubt worden, und momentan interessiert die technisierte Welt doch viel eher, welches Handy denn in diesem Sommer der Renner wird und ob man sich einen Urlaub auf Malle oder lieber in Griechenland leisten soll.

Ich hoffe wirklich, dass sich das wieder ändert, wenn die ESA ihren eigenen Raumgleiter fertiggestellt hat und die Chinesen in Richtung Mond aufbrechen. Das wird evtl. wieder zu einem Wettlauf mit den USA führen und eine neue Begeisterung in der Öffentlichkeit für diese Forschung wecken.

Eine ganz andere Frage stellt sich mir, wenn ich mir vor Augen führe, wie drastisch sich teilweise Länder, aber auch die Moralvorstellungen von Menschen verändern können. In nur lumpigen 100 Jahren ist unser land z. B. von einem Feudalstaat (Kaiserreich), über eine Demokratie, zu einer Diktatur und anschließend wieder einer Demokratie / kommunistischen Staatsform und dann endgültig zu einer Demokratie geworden. Das ist eine, wie ich finde, extrem häufige, als auch ideologische und gesellschaftliche Wandlung. Heute lachen wir über die ulkigen Pickelhauben und verstaubten Moralvorstellungen, die Anfang des 20. Jahrhunderts noch Standard waren. Wir schimpfen über die verzweifelten und verblendeten Menschen, die den Nazis zur Macht verholfen haben. Wir ehren die Menschen, die dieses Land wieder aufgebaut und zu einem der führenden Industriestaaten gemacht haben. Gleichzeitig belächeln wir die Versuche anderer mithilfe von Planwirtschaft und hohlen Parolen eine Nation zu lenken, die letztendlich doch keine Chance hatte.

Heute sehen wir das so. Aber was ist in 100 Jahren, oder sagen wir mal 1000 Jahren? Welche Zukunftsvisionen für den Staat habt ihr?

Wird es noch Nationalstaaten geben, oder werden Konzerne die Geschicke der Menschheit steuern? Welche Region, oder welche Kultur, wird die "Leitkultur" sein? Bin gespannt, ob darauf jemand eingehen wird.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 16 Januar 2006, 23:59:55
Zitat von: "Eisbär"
Was die Überlegenheit der Haie angeht: Die rotten wir eh bald aus, sind j akaum noch welche da. Wo ist denn bitte ihre Überlegenheit?
Und Ratten, naja, ich warte auf den ersten künstlichen Virus gegen Ratten und deren Massensterben. Hat in Australien mit Kaninchen ja auch funktioniert.

Traurig sowas...nennst es Überlegenheit, mit Hilfe von Waffen Tiere zu töten? Man sollte doch etwas Achtung vor dem Leben haben...
Wahre Stärke heisst für mich, das Wissen um die eigene Macht- und dennoch sie nicht auszunutzen...

Meinte, Haie haben seit Millionen Jahren fast unverändert überlebt- schafften wir es auch, dann wären wir tatsächlich überlegen...
Einfach so zu töten, Flossen ab und wieder ins Meer zu schmeissen zählt nicht, zeugt nicht von Überlegenheit- nur von grenzenloser Dummheit, sind sie doch wichtig fürs biologische/ ökologische Gleichgewicht in ihrem Lebensraum, damit auch wichtig/notwendig für uns.


Zitat
Un immer dieser Blödsinn "die Natur wehrt sich". Hallo, um "sich zu wehren" muß man ein bewußt handelndes Wesen sein. Das ist die Natur nicht, deren "handeln" bestimmt der Zufall.
Und wenn wir in der Lage sind die Natur in Bahnen zu lenken, die uns nützen und sie dabei nicht gleich ganz den Bach runtergehen lassen, ist das in Ordnung.
Ja, dies stimmt schon...ist eben einfacher, als von Krankheit, Überflutungen, Erdbeben, immer neuen Viren etc. zu sprechen...vermehrt eine Spezies sich zu stark, wird auf ganz natürliche Weise  (Nahrungsmangel, zu kleiner Lebensraum etc. ) es sich erledigen.  :wink:

Zitat
Wir sind die ersten natürlichen Wesen (zumindest die ersten bekannten), die sich von der natürlichen Evolution emanzipierten und eben nicht mehr aussterben, weil es in der Natur so kommt, sondern die sich die Natur so gestalten, wie sie es gerne hätten. Wie Biber, nur effizienter.
Findest du es nicht ein wenig vermessen? Bin echt sprachlos ob derartiger Arroganz...wir sind auch nur ein Teil der Natur, sogar ein recht kleiner- sind doch Insekten  z.Bsp.weit zahlreicher vorhanden...woher nimmst du die Erkenntnis, dass wir nie aussterben? Beschliessen wir es einfach? Soll die Menschheit abstimmen?  :evil:  

Zitat
Irgendwann wird es sicherlich ein Maximum an Menschen geben. Ob das kommt, weil der Großteil seinen Verstand benutzt und weniger Nachkommen produziert, oder weil die organischen Ressourcen (sprich Nahrung) nur für 15-20 Mrd. reichen würden... ist doch egal! Jedenfalls ist irgendwo Schluß. Und wenn man dann noch mehr will, muß man eben über den Tellerrand hinausblicken.

Kann dir da zustimmen, es muss sich zwangsläufig irgendwie regeln- ob durch Krieg, verhungern etc. -oder wir sterben eben aus, und eine neue Spezies entsteht...wer weiss...

Zitat
Ratten sind außer dem Menschen die einzigen Tiere, die sich auf jeden Kontinent ausgebreitet haben. Aber nur, weil sie unserer Zivilisation folgen. Und im All oder gar auf dem Mond waren sie noch nicht!

Kakerlaken auch nicht, na und? Wenn wir nur noch Staub sind, werden sie wohl noch da sein... :D

Zitat
Oh doch, wir sind die Krone der Schöpfung, am obersten Ende der Nahrungskette. Und wir sind so flexibel, daß wir uns von jedem Zwischenglied der Kette ernähren können. Auch ein Grund für unseren Erfolg.
Dann kannst du dir ja jeden Tag auf die Schulter klopfen- oh du Schöpfungswunder...
Jeden Tag fahre ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln- was ich dort zum Teil erblicke möchte ich wahrlich nicht als "Krone der....." bezeichnen.

Habe ja auch geschrieben, dass wir am obersten Ende der Nahrungskette stehen...


Zitat
Das einzige, was den Menschen in seinem Siegeszug aufhalten könnte, wäre er selbst, heißt es so schön. Aber ich befürchte, daß sogar genug Leute einen Atomkrieg überleben würden, um die Menschheit weiterleben zu lassen.
Wieso befürchtest du es denn, ich denke wir sind ach so toll und die Krone- möchtest also gar nicht, dass die Menschheit weiterexistiert?  

Zitat
Mit dem Menschen ist etwas entstanden, was es in der irdischen evolution noch nicht gab.
Wir sind die ersten die zum Mond flogen, wir werden die ersten sein, die ihre Gene so verändern werden (ja, das werden wir tun, völlig egal, ob es heute noch als moralisch gilt oder nicht), daß wir noch besser, anpassungsfähiger, klüger, erfinderischer, gesünder usw. werden.

Hoffentlich bleiben dann nicht die "Fehlschläge" auf der Strecke...

Zitat
Das durch uns zahllose weitere Arten aussterben werden, ist klar. Gefällt mir auch nicht. Aber betrachtet doch mal Euren Standpunkt, liebe Pessimisten: Das ist Evolution! Wer sich nicht anpaßt (in diesem Fall an uns) der stirbt aus!


Ne Ne, du hast da was falsch verstanden: Ohne Natur- nix Mensch!

Anpassen müssen wir uns wohl, ansonsten wars das leider...war schon immer so, guck- so "mächtig", "intelligent" der Mensch auch sein mag- er isst, atmet, trinkt und scheisst wieder aus...genau wie jedes andere Lebewesen. Es ist ein sehr empfindliches Gleichgewicht( drum sterben ja auch Arten aus...) alle sind in irgendeiner Weise voneinander abhängig.. von der kleinsten  Bakterie angefangen- dies ist unglaublich faszinierend, und wir sind ein Teil davon.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: DarkAmbient am 17 Januar 2006, 01:29:57
Zitat von: "Rick Deckard"
Aber für mich scheint eine Besiedlung eines anderen Himmelskörpers noch unerreichbar fern zu liegen.


Was auch fern liegt ist der Grund für eine Besiedlung. Jeder Fleck Sahara ist 100mal mehr lebensfreundlich als ein beliebiger Fleck auf uns bekannten anderen Himmelskörpern. Meine Prognose: Auf unabsehbare Zeit wird es keine Besiedlung geben -- vielleicht nie. Wenn es nach der Globalisierung eine Stellarisierung geben sollte müsste es schon extreme Standortvorteile dort draußen geben...

Zitat
Heute sehen wir das so. Aber was ist in 100 Jahren, oder sagen wir mal 1000 Jahren? Welche Zukunftsvisionen für den Staat habt ihr?


Vielleicht findet die Menschheit einen Weg, die Demokratie von einem Nebeneffekt der Zivilisation zu einem tatsächlich bestimmenden und regulierenden Moment werden zu lassen, der die Geschicke auf dem Globus zum Besseren wenden kann. Vielleicht wird der Wurmfortsatz Demokratie im Zuge wachsender Weltmarktkonkurrenz als überflüssiger Luxus betrachtet und herausoperiert.

Auf jeden Fall wird sich irgendwan in den nächsten Jahrhunderten zunehmend die Frage stellen, warum der Kapitalismus immer wieder an eine Grenze stößt und dann krisenhafte Ereignisse eintreten. Auf die eine oder andere Weise wird das Problem irgendwann gelöst werden.

Zitat
Wird es noch Nationalstaaten geben, oder werden Konzerne die Geschicke der Menschheit steuern? Welche Region, oder welche Kultur, wird die "Leitkultur" sein? Bin gespannt, ob darauf jemand eingehen wird.


Nationalstaaten wird es sicher noch geben, auch wenn sie eine andere Funktion haben werden. Eine Religion als Leitkultur -- warum nicht? Wenn, dann vielleicht etwas, das das Internet nutzt, entwickelte geobasierte Dienste, die eine virtuelles Erfahrung verbreiten, der man sich nicht entziehen kann und die von der mundanen Wirklichkeit kaum mehr zu trennen ist. Vielleicht wird die Verfügung über diese zweite Wirklichkeit der Verfügung über Finanzmittel als regelndes Prinzip den Rang ablaufen im Sinne eines Formwandels. Vielleicht ein 2. virtualisiertes Mittelalter...
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Eisbär am 17 Januar 2006, 02:47:31
Zitat von: "Strigoi_69"
Zitat von: "Eisbär"
Was die Überlegenheit der Haie angeht: Die rotten wir eh bald aus, sind j akaum noch welche da. Wo ist denn bitte ihre Überlegenheit?
Und Ratten, naja, ich warte auf den ersten künstlichen Virus gegen Ratten und deren Massensterben. Hat in Australien mit Kaninchen ja auch funktioniert.

Traurig sowas...nennst es Überlegenheit, mit Hilfe von Waffen Tiere zu töten?
Ja, verdammt. Natürlich ist das "überlegen". Die Tatsache, daß ich, als physisch relativ schwaches Wesen losgehen kann, mir ein ein Werkzeug basteln kann und damit einen Hai, ein mir physisch x-fach überlegenes Raubtier mit verdammt scharfen, nachwachsenden Waffen namens "Zähne" in seiner heimatlichen Umgebung, seinem Lebensraum, seinem Medium, auf das er perfekt angepaßt ist, das seine Art seit Jahrmillionen beherrscht, das für mich auch noch lebensfeindlich ist, wenn ich keine Hilfsmittel habe, einfach so ziemlich einfach töten. Das ich das kann, macht mich überlegen.
Zitat
Man sollte doch etwas Achtung vor dem Leben haben...
Das ich das mit dem Hai nicht tue und meine Macht nicht ausnutze, ich es sogar nicht gutheiße, daß diese großen Tiere am Rande der Ausrootung stehen, macht mich genauso überlegen, oder? Denn ein hai würde sich solche Gedanken nicht machen... er würde einfc hfressen, was ihm da vor die Nase kommt.

Merke: Die von Dir gepriesene Natur hat keine Achtung vor dem leben! "Fressen und gefressen werden" heißt die Devise!

Das was Du "Achtung vor dem leben" nennst ist ein abstrakter Begriff, den MENSCHEN  entwickelten! Nicht irgendwelche Grottenolme, Schnecken, Haie ooder Ratten, sondern Menschen!
Zugegebener Maßen, auch darunter gibt es einige primitive Exemplare, denen diese "Achtung vor dem Leben" scheißegal ist. Aber prozentual an der Weltbevölerung gesehen, ist deren zahl rapide am sinken.
Und das u.a. gibt mir Hoffnung! Die Hoffnung, die mich hier zu einem Verfechter der Optimisten macht!

Zitat
Wahre Stärke heisst für mich, das Wissen um die eigene Macht- und dennoch sie nicht auszunutzen...
Wahre Stärke ist es m.E. zu wissen, wann man seine Macht nutzt und wann besser nicht!
Aber dieses Wissen ist nur mehr Macht! Die Macht seine Position durch kluges vorausplanen zu erhalten.

Zitat
Meinte, Haie haben seit Millionen Jahren fast unverändert überlebt- schafften wir es auch, dann wären wir tatsächlich überlegen...
nein, genau deswegen sind sie unterlegen!
wir haben uns seit aufkommen der ersten Primaten vor ca. 10 Mio Jahren (??? zuletzt war das der Stand der Forschung, den ich kannte) ständig verändert, weiterentwickelt und verbessert. Solange, bis wir uns mit den starren, statischen Lebensformen messen konnten und ihnen überlegen waren.
Sieger in der Evolution sind die (z.Z. wenigstens) die sich (weiter)entwickeln, die flexibel sind und nicht spezialisiert.

Zitat
Einfach so zu töten, Flossen ab und wieder ins Meer zu schmeissen zählt nicht, zeugt nicht von Überlegenheit- nur von grenzenloser Dummheit, sind sie doch wichtig fürs biologische/ ökologische Gleichgewicht in ihrem Lebensraum, damit auch wichtig/notwendig für uns.
Das bestreite ich gar nicht!
Ich versuche Dir nur klarzumachen, wo Dein Werte-Bild in meinen augen hinkt (übrigens auch das vieler anderer):
Es gibt nur zwei mögliche Betrachtungsweisen: Der Mensch steht über der Natur oder er ist Teil davon.
Wenn wir ein teil der Natur sind, ist alles, was wir tun und ändern auch ein teil der Natur und somit muß sich, wie bei der Entwicklung jeder anderen Spezies auch, die Natur wiederum an die neue Spezies anpassen, in diesem Falle an uns.
Stehen wir über der Natur (z.B. als "Krone der Schöpfung"), haben wir die Möglichkeit, sie nach unseren Gutdünken zu gestalten und sollten mit dieser Macht verantwortungsvoll umgehen!
Das ist meine Denkweise!

Zitat
vermehrt eine Spezies sich zu stark, wird auf ganz natürliche Weise  (Nahrungsmangel, zu kleiner Lebensraum etc. ) es sich erledigen.  :wink:
Eben! Irendwo ist das Maximum, und dann reduziert es sich wieder. Es kommt zu einem Minimum und irgendwann steigt es wieder... usw. usw. Das steht uns auch bevor.

Zitat
Zitat
Wir sind die ersten natürlichen Wesen (zumindest die ersten bekannten), die sich von der natürlichen Evolution emanzipierten und eben nicht mehr aussterben, weil es in der Natur so kommt, sondern die sich die Natur so gestalten, wie sie es gerne hätten. Wie Biber, nur effizienter.
Findest du es nicht ein wenig vermessen? Bin echt sprachlos ob derartiger Arroganz...wir sind auch nur ein Teil der Natur, sogar ein recht kleiner- sind doch Insekten  z.Bsp.weit zahlreicher vorhanden...woher nimmst du die Erkenntnis, dass wir nie aussterben? Beschliessen wir es einfach? Soll die Menschheit abstimmen?  :evil:  
Du hast in Bio in Evolution nicht gut aufgepaßt, oder?
Zum einzelnen:
Evolution besteht aus dem Prozessen der Mutation und der Selektion. Lebewesen mutieren, ist die Mutation von Vorteil, setzt sie sich durch, ist sie von Nachteil, wird sie selektiert. Da sich alle Lebewesen dadurch verändern, müsen sich die alle ständig ändern, um mitzuhalten. Blumen und Bienen sind ein schönes Besipiel, wie sich sich in Jahrmillionen immer mehr aufeinander einstellten und diese Symbiose bildeten.
Wir Menschen werden aber nicht mehr auf natürliche Weise selektiert! Wenn es etqwas gibt, was uns gefährlich werden könnte, ändern wir uns nicht, wir beseitigen die Gefahr! Wir passen uns unsere Umgebung an, nicht uns unserer Umgebung. Das emanzipiert ungemein vom evolutionären Vorgang.

Was unseren Anteil an der Natur angeht... Natürlich sind Insekten zahlreicher. Aber man rechnet da ja auch nicht in Anzahl an Individuen, sondern in Biomasse.
Und wir Menschen haben einen verdammt großen Teil an der lebenden Biomasse auf diesem Planeten. Jedenfalls für ein so großes Lebewesen. Wir haben etwa genausoviel wie Ameisen, las ich neulich irgendwo.

Hey, ich sag auch nicht, daß das gut ist.
Mir wären 500 Mio intelligente und vernünftig lebende Menschen, die die Natur nutzen, ohne sie zu benutzen, auch 1000mal lieber, als die sch..., die gerade abläuft. Aber in Deiner emotionalen Wut, über das was abläuft, übersiehst Du eben imho ein paar Punkte.

Zitat
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Ratten sind außer dem Menschen die einzigen Tiere, die sich auf jeden Kontinent ausgebreitet haben. Aber nur, weil sie unserer Zivilisation folgen. Und im All oder gar auf dem Mond waren sie noch nicht!

Kakerlaken auch nicht, na und? Wenn wir nur noch Staub sind, werden sie wohl noch da sein... :D
nein, es gibt z.B. keine Kakerlaken in der Antarktis oder in Grönland. Insekten vertragen Kälte so gar nicht, weißt Du.
Und wenn die Menschen nach dem nuklearen Winter aus ihren Bunkern kriechen, werden die Kakerlaken erfroren sein.
Sowas aber auch.

Zitat
Jeden Tag fahre ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln- was ich dort zum Teil erblicke möchte ich wahrlich nicht als "Krone der....." bezeichnen.
Ja, ich habe auch bei vielen unserer Zeitgenossen den Eindruck, ihnen fehlt noch ein evolutionärer Sprung zum Menschen...

Zitat
Zitat
Das einzige, was den Menschen in seinem Siegeszug aufhalten könnte, wäre er selbst, heißt es so schön. Aber ich befürchte, daß sogar genug Leute einen Atomkrieg überleben würden, um die Menschheit weiterleben zu lassen.
Wieso befürchtest du es denn, ich denke wir sind ach so toll und die Krone- möchtest also gar nicht, dass die Menschheit weiterexistiert?
Aha, sie fängt doch an, über mein Geschriebenes nachzudenken ;)
Kurz gesagt: Natürlich will ich, daß es weiter geht. Aber ich will auch, daß der Mensch in seiner geistigen und ethischen Entwicklung, mit der Verantwortung, die ihm seine Macht über die Natur mitgibt, Schritt hält mit der technologischen.
Meist ist ja die Technik der ethischen Erkenntnis einen Schritt voraus und danach kommen dann langsam die Verteilung der ethischen Erkenntnisse.

Aber andersheum: Die Vollspacken im ÖPNV, die Du beklagst, sind auch nicht in der Lage, Gen-Experimente durchzuführen. Ein bißchen Hoffnung bleibt also ;)
 
Zitat
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Mit dem Menschen ist etwas entstanden, was es in der irdischen evolution noch nicht gab.
Wir sind die ersten die zum Mond flogen, wir werden die ersten sein, die ihre Gene so verändern werden (ja, das werden wir tun, völlig egal, ob es heute noch als moralisch gilt oder nicht), daß wir noch besser, anpassungsfähiger, klüger, erfinderischer, gesünder usw. werden.

Hoffentlich bleiben dann nicht die "Fehlschläge" auf der Strecke...
Doch, das werden sie. Das ist Evolution. Leider.

Zitat
Zitat
Das durch uns zahllose weitere Arten aussterben werden, ist klar. Gefällt mir auch nicht. Aber betrachtet doch mal Euren Standpunkt, liebe Pessimisten: Das ist Evolution! Wer sich nicht anpaßt (in diesem Fall an uns) der stirbt aus!


Ne Ne, du hast da was falsch verstanden: Ohne Natur- nix Mensch!
Neee, da hast Du was falsch verstanden! Die Natur ist im Wandel - durch uns. Ob das gut ist, sei mal dahingestellt. Aber Fakt ist, daß wir zur Zeit einen riesigen Einfluß auf die Natur und die Evolution haben. Und solange wir dabei nicht den Ast absägen, auf dem wir sitzen, haben wir gute Chancen, da heile wieder rauszukommen. Zumal ja schon Millionen von Menschen laut pfeifen, wenn mal wieder irgendwo (egal wo) die Säge angesetzt wird. Gottseidank!

Zitat
Anpassen müssen wir uns wohl, ansonsten wars das leider...
Tun wir ja, wir haben uns an jede Klimazone und sogar an den Weltraum angepaßt. Das soll erstmal einer nachmachen!


Zitat
war schon immer so, guck- so "mächtig", "intelligent" der Mensch auch sein mag- er isst, atmet, trinkt und scheisst wieder aus...genau wie jedes andere Lebewesen.
Aber viele der Menschen tun das bewußt und überlegt. Das macht einen (wen nicht den Unterschied aus.
Zitat
Es ist ein sehr empfindliches Gleichgewicht( drum sterben ja auch Arten aus...) alle sind in irgendeiner Weise voneinander abhängig.. von der kleinsten  Bakterie angefangen- dies ist unglaublich faszinierend, und wir sind ein Teil davon.
Naja, nicht jeder ist von jedem abhängig.
Eisbären sind Taranteln ziemlich egal. Da bekommste keine noch so indirekte Verknüpfung hin ;)

Und das ist der Punkt!
Wir Menschen sind in keinem Punkt vonm irgendetwas speziellem in der Natur abhängig! Wir verdauen so ziemlich jede Nahrung, wir überleben in so ziemlich jedem Lebensraum in juedem Klima, sogar ausserhalb der planetaren Anziehungkraft finden wir uns relativ schnell zurecht.
Diese enorme Anpassungs( und Lern-)fähigkeit ist auch ein Punkt, der mich hoffen läßt.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Eisbär am 17 Januar 2006, 03:11:20
Zitat von: "Rick Deckard"
Heute sehen wir das so. Aber was ist in 100 Jahren, oder sagen wir mal 1000 Jahren? Welche Zukunftsvisionen für den Staat habt ihr?
Die Demokratie wird sich noch eine Weile halten. Sie setzt sich ja z.Z. immer weiter durch. Diktaturen waren seit jeher von kurzer Dauer (z.B. verglichen mit Monarchien)
Die Demokratien werden aber auch irgendwann an Grenzen stoßen, gerade was Wirtschaftlichkeit angeht. Die Schere zwischen Arm und Reich kann nicht ewig weiteraufklaffen, ohne das es rummst.
Mit jedem Rumms (folgend als "Revolution" tituliert) wurde es in der Geschichte erstmal schlechter, neue Personen drängten in Machtpositionen und kamen damit nicht zurecht... aber irgendwann waren die auch wieder weg. So oder so. Und die Idee der Revolution überlebte in den Köpfen.
Um eine weitere Revolution zu vermeiden, wirft man ein paar Reformen ein (siehe preußische Reformen, bismarcksche Sozialgesetzgebung etc.) und so geht es dann weiter.

Oder die Menschen sind nach ein paar hundert Jahren so verwöhnt von der Demokratie, daß sie sich gar nicht mehr großartig wehren gegen eine schleichend einsickernde Diktatur, selbst wenn sie denn dann klar da ist, weil das Grauen, was diese Staatsform über die Menschen brachte, vergessen ist.
Wenn die Erinnerung aufgefrischt wurde, kann man dann wieder demokratisch weitermachen, diesmal basisdemokratisch.

Die Wirtschaft wird irgendwann zu einem "Star Trek-Kommunismus", anders kann es langfristig m.E. gar nicht funktionieren. Schon aufgrund des technischen Fortschritts, der nicht genug Arbeit übrig läßt, um Menschen dafür wirtschaftlich einzusetzen.



Zitat
Wird es noch Nationalstaaten geben, oder werden Konzerne die Geschicke der Menschheit steuern? Welche Region, oder welche Kultur, wird die "Leitkultur" sein? Bin gespannt, ob darauf jemand eingehen wird.
Nationalstaaten werden zu Verwaltungsbezirken werden.
Die EU macht's vor: Wenn ein lockerer Staatenbund immer enger wird, immer mehr zusammenarbeitet, ist das ein echtes Erfolgsmodell.
Es gibt ja schon Bestrebungen in Nord- und Südamerika sowie in Afrika Gebilde nach Vorbild der EU zu schaffen. Bei weitem noch nicht so weit, aber Anfänge sind da. Irgendwann gibt es noch 6 Staatenbunde (jeweils kontinental) und die werden auch irgendwann zusammenrücken.

150 Jahre später tritt dann auch endlich die Schweiz dem Weltstaat bei :mrgreen:

Die Kulturen werden sich im Rahmen der Globalisierung immer mehr mischen. irgendwann geht den leuten eben doch auf, daß mein nachbar mir tot nichts mehr nützt, auch wenn er lebendig zu einem anderen Gott betete als ich.
Dieser Prozeß wird noch Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende dauern, wenn ich eine Katastrophe planetaren Ausmaßes die Welt zwingt, schneller zusammenzuarbeiten.

Und Fanatiker sind irgendwie wie Berge. Es gab sie immer, es wird sie immer geben. Und sie zu bezwingen ist anstrengende Arbeit!
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Strigoi_69 am 17 Januar 2006, 05:39:57
Du gibst einfach nicht auf, wie?  :wink:


 
Zitat von: "Eisbär"
Merke: Die von Dir gepriesene Natur hat keine Achtung vor dem leben! "Fressen und gefressen werden" heißt die Devise!

Kann man nur hoffen, dass die Evolution nicht eine Spezies hervorbringt, welche sich dann von uns ernährt...  (http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/figuren/p015.gif)

Zitat
Das was Du "Achtung vor dem leben" nennst ist ein abstrakter Begriff, den MENSCHEN  entwickelten! Nicht irgendwelche Grottenolme, Schnecken, Haie ooder Ratten, sondern Menschen!
Zugegebener Maßen, auch darunter gibt es einige primitive Exemplare, denen diese "Achtung vor dem Leben" scheißegal ist. Aber prozentual an der Weltbevölerung gesehen, ist deren zahl rapide am sinken.
Und das u.a. gibt mir Hoffnung! Die Hoffnung, die mich hier zu einem Verfechter der Optimisten macht!
Da hast du natürlich Recht. Es erfreut mich sehr, das du wohl doch nicht zu den primitiven Exemplaren gehörst.  :wink: Das "Lager der Achtung vor dem Leben habenden" ist auch meine einzige Hoffnung...


Zitat
Wahre Stärke heisst für mich, das Wissen um die eigene Macht- und dennoch sie nicht auszunutzen...

Zitat
Wahre Stärke ist es m.E. zu wissen, wann man seine Macht nutzt und wann besser nicht!
Aber dieses Wissen ist nur mehr Macht! Die Macht seine Position durch kluges vorausplanen zu erhalten.
Kein Konsens...
Ich habe zum Bsp. die "Macht" mühelos eine in meine Wohnung eingedrungene Spinne zu töten, es hätte keinerlei Konsequenzen für mich, noch für ihre Spezies- ich aber mache mir  dennoch die Mühe & fange dieses, für mich, eklige Getier mühevoll ein und befördere es an die frische Luft...klug? Nein, Wertschätzung...kenne genügend Primitivlinge, welche gedankenlos draufhauen...und mächtig würde ich`s nicht nennen...  

Zitat
Meinte, Haie haben seit Millionen Jahren fast unverändert überlebt- schafften wir es auch, dann wären wir tatsächlich überlegen...

Zitat
nein, genau deswegen sind sie unterlegen!
wir haben uns seit aufkommen der ersten Primaten vor ca. 10 Mio Jahren (??? zuletzt war das der Stand der Forschung, den ich kannte) ständig verändert, weiterentwickelt und verbessert. Solange, bis wir uns mit den starren, statischen Lebensformen messen konnten und ihnen überlegen waren.
Sieger in der Evolution sind die (z.Z. wenigstens) die sich (weiter)entwickeln, die flexibel sind und nicht spezialisiert.
Die Zeit wirds zeigen...
Zitat
Einfach so zu töten, Flossen ab und wieder ins Meer zu schmeissen zählt nicht, zeugt nicht von Überlegenheit- nur von grenzenloser Dummheit, sind sie doch wichtig fürs biologische/ ökologische Gleichgewicht in ihrem Lebensraum, damit auch wichtig/notwendig für uns.
Zitat
Das bestreite ich gar nicht!
Naja, du schriebst aber sehr hart und abfällig über die Haie- war doch erbost darüber.  :wink:
Find sie erstaunlich und schützenswert, wie aber wird der Mensch sie wohl ersetzen wenn sie irgendwann ausgerottet sind? Sie sind eben sehr wichtig fürs ökologische Gleichgewicht, der Mensch könnte sich dort unten auf Dauer wohl nicht behaupten- jeder hat eben seine "Rolle"
   
Zitat
Ich versuche Dir nur klarzumachen, wo Dein Werte-Bild in meinen augen hinkt (übrigens auch das vieler anderer):
Es gibt nur zwei mögliche Betrachtungsweisen: Der Mensch steht über der Natur oder er ist Teil davon.
Vollkommen richtig...


Zitat
Wenn wir ein teil der Natur sind, ist alles, was wir tun und ändern auch ein teil der Natur und somit muß sich, wie bei der Entwicklung jeder anderen Spezies auch, die Natur wiederum an die neue Spezies anpassen, in diesem Falle an uns.
Noch niemals hat sich der Lebensraum, das Klima irgendeiner Spezies angepasst, eher umgekehrt- wir verändern die Natur, ja...aber mit katastrophalen Auswirkungen...gegen die Erderwärmung, eine neue Eiszeit sind wir machtlos-wir müssten uns dann anpassen. Übrigens, wie überleben die Menschen in ihren Bunkern- sooo viel Wasser/ Vorräte können sie nicht lagern.  :wink:
Wozu brauchts denn überhaupt Bunker, wenn wir die Natur an unsere Bedürfnisse anpassen/ manipulieren können?

Zitat
Stehen wir über der Natur (z.B. als "Krone der Schöpfung"), haben wir die Möglichkeit, sie nach unseren Gutdünken zu gestalten und sollten mit dieser Macht verantwortungsvoll umgehen!
Das ist meine Denkweise!
Wenn es wirklich so wäre, hättest du recht...aber auch andere Säugetiere (und nichts anderes ist der Mensch) verändern ihre Umgebung, ebenso oft zu ihrem Schaden...



Zitat
Wir passen uns unsere Umgebung an, nicht uns unserer Umgebung. Das emanzipiert ungemein vom evolutionären Vorgang.
So wie die Vernichtung der Waldbestände z. Bsp. ? Das Ozonloch war natürlich auch geplant...Verstehst du? Man kann nicht alles planen, diese Macht haben wir eben nicht! Angesichts eines Erdbebens, Überflutung, plötzlichem Wintereinbruch sind wir doch ziemlich machtlos, müssen es hinnehmen. Guck dir nur mal die Vereinigten Staaten an, das Wetter spielt verrückt- Unwetter etc. nehmen zu...unmöglich vorauszuplanen- also doch "nur" ein Teil des grossen Ganzen?  

Zitat
Kurz gesagt: Natürlich will ich, daß es weiter geht. Aber ich will auch, daß der Mensch in seiner geistigen und ethischen Entwicklung, mit der Verantwortung, die ihm seine Macht über die Natur mitgibt, Schritt hält mit der technologischen.
Meist ist ja die Technik der ethischen Erkenntnis einen Schritt voraus und danach kommen dann langsam die Verteilung der ethischen Erkenntnisse.
Da kann ich dir nur zustimmen, genau dies möchte ich auch...


Zitat
Aber andersheum: Die Vollspacken im ÖPNV, die Du beklagst, sind auch nicht in der Lage, Gen-Experimente durchzuführen. Ein bißchen Hoffnung bleibt also ;)
 :D da fällt mir aber nen Stein vom Herzen*gg*
 

Zitat
Hoffentlich bleiben dann nicht die "Fehlschläge" auf der Strecke...


Zitat
Doch, das werden sie. Das ist Evolution. Leider.
Meinte eher die "Abfallprodukte" dieser gentechnikfanatischen, auf Perfektion getrimmten, von dir beschriebenen Gesellschaft.... die Behinderten, Hässlichen, Alten etc. die wirds  nämlich dennoch geben...

Zitat
Ne Ne, du hast da was falsch verstanden: Ohne Natur- nix Mensch!

Zitat
Neee, da hast Du was falsch verstanden! Die Natur ist im Wandel - durch uns. Ob das gut ist, sei mal dahingestellt. Aber Fakt ist, daß wir zur Zeit einen riesigen Einfluß auf die Natur und die Evolution haben.

Den haben wir leider in der Tat, Satellitenbilder zeigen es überdeutlich...

 
Zitat
Und solange wir dabei nicht den Ast absägen, auf dem wir sitzen, haben wir gute Chancen, da heile wieder rauszukommen. Zumal ja schon Millionen von Menschen laut pfeifen, wenn mal wieder irgendwo (egal wo) die Säge angesetzt wird. Gottseidank!
Dies erfreut mich auch! Aber die Konzernbosse/ Politiker kümmerts nicht- noch nicht.

Zitat
Tun wir ja, wir haben uns an jede Klimazone und sogar an den Weltraum angepaßt. Das soll erstmal einer nachmachen!

 Naja, angepasst heisst für mich, wenn man dauerhaft irgendwo überleben/leben kann.



Zitat
Eisbären sind Taranteln ziemlich egal. Da bekommste keine noch so indirekte Verknüpfung hin ;)
Naja, in ihrem jeweiligen Lebensraum natürlich...grien

Zitat
Und das ist der Punkt!
Wir Menschen sind in keinem Punkt vonm irgendetwas speziellem in der Natur abhängig!
Allein in unserem Körper leben zig Bakterienstämme, ohne sie könnten wir nicht existieren  :wink: und ohne Nahrung? Wasser?


 
Zitat
Wir verdauen so ziemlich jede Nahrung, wir überleben in so ziemlich jedem Lebensraum in juedem Klima,
Darum fliehen so viele Menschen aus ihren unwirtlichen Lebensräumen? Die Völkerwanderungen nehmen weiter zu...

Zitat
sogar ausserhalb der planetaren Anziehungkraft finden wir uns relativ schnell zurecht.
Ich zumindest nicht...

Zitat
Diese enorme Anpassungs( und Lern-)fähigkeit ist auch ein Punkt, der mich hoffen läßt.
Wenigstens ist es weder den "Optimisten" noch den "Pessimisten" egal was geschieht- auch wenn wir persönlich es nicht mehr erleben werden...

Boah, ich kam zu spät zur Arbeit und schlag mir nun die Nacht um die Ohren- zum Glück hab ich frei...

Noch eines: Die Erde braucht uns nicht zum weiterexistieren- wir sie aber schon.

Bitte, nichts mehr schreiben...Herr Deckard hat doch bereits neue Anregungen gegeben, ich mag nimmer...  :wink:
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Rick Deckard am 23 Januar 2006, 12:29:24
Gerade sah ich diesen Trailer: http://www.nobelitythemovie.com/qt_trailer.html und fühlte mich an diesen Thread erinnert.

In der hier vorgestellten Dokumentation geht es darum, dass der Filmemacher mehrere Nobelpreisträger aufgesucht hat und sie danach fragte, wie die Welt ihrer Einschätzung nach in 50 Jahren aussehen wird. Anschließend sollten sie erläutern, wie man selbst etwas tun kann, um die nährere Zukunft zu verbessern. Scheint ein sehr interessanter Film zu sein.
Dabei wurde übrigens die politische Frage vollkommen außer acht gelassen. Es sollten einfach nur harte Fakten genannt werden und keine Schuldzuweisungen oder Loblieder auf bestimmte Organisationen oder Staaten.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: DarkAmbient am 23 Januar 2006, 15:11:27
Danke für den Tipp.

Bei mir hat der Trailer aber eher Assoziationen an den 'Du bist Deutschland' Thread geweckt :) -- natürlich in größerem und politisch korrekterem Rahmen. Wahrscheinlich bin ich seit 'What the fuck do we know?' auch ein bisschen New-Age-geschädigt... Werd mir Nobelity aber wohl trotzdem mal ankucken und hoffen, dass der Pathos des Trailers sich gut auf die Gesamtlänge des Films verteilt.

Weniger global-gedacht: Vor ein paar Jahren hat das BMBF ein Programm 'Stadt 2030' (http://www.stadt2030.de) aufgelegt, das 'Leitbilder, Szenarien und Konzepte' für die Stadt im Jahr 2030 entwickeln sollte (mit dem ich auch am Rande zu tun hatte). Die ganz unterschielichen Themen, die von den teilnehmenden Städten hervorgebracht wurden, haben relativ wenig mit dem zu tun, was Nobelity so beinhaltet. Die Abschlussdokumentation ist vor kurzem veröffentlicht worden.

Zum Thema Zukunft oder 'Wie entsteht Neues?' noch ein SF-Tipp: Genrich Altow 'Der Hafen der steinernen Stürme'. Der Autor war Patentingenieur in der russischen Armee, später Lagerinsasse und nach seiner Emigration in die DDR Professor und Begründer einer 'Theorie des erfinderischen Problemlösens' heute bekannt als TRIZ oder TIPS.
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Thomas am 23 Januar 2006, 16:13:54
Was auch immer wieder interessant ist : Schaut euch mal Bücher aus den 70'er oder frühen 80'er Jahren zum Thema "So leben wir morgen", etc. an, in denen eben der Alltag in 20 oder 25 Jahren (von damals gerechnet) thematisiert wird.Ist schon lustig, was in ungefähr hinkommt und was immer nur Spinnerei blieb  :wink:
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Eisbär am 25 Januar 2006, 12:04:35
Schön bei diesen Vorhersagen fand ich, daß die meisten den technischen Fortschritt total unterschätzten.

So à la "PCs werden sich nie durchsetzen, wer will so ein Ding schon zu hause haben?"

Oder "Autos werden immer nur Spielzeuge reicher Männer bleiben."
Titel: Möbiusband
Beitrag von: Thomas am 25 Januar 2006, 16:36:54
Zitat von: "Eisbär"
Schön bei diesen Vorhersagen fand ich, daß die meisten den technischen Fortschritt total unterschätzten.

So à la "PCs werden sich nie durchsetzen, wer will so ein Ding schon zu hause haben?"

Oder "Autos werden immer nur Spielzeuge reicher Männer bleiben."

Solche habe ich eher weniger kennengelernt.Die Bücher, an die ich mich erinnere, haben das ganze eher überschätzt, z.B. sollten spätestens im Jahr 2000 (das war ja aus damaliger Sicht sowieso immer das SciFi-Jahr schlechthin, in dem alles möglich wird  :wink: ) alle Autos auf Autobahnen automatisch von der Startauffahrt zur Zielabfahrt fahren, nur abseits von den Autobahnen muß man noch selber lenken&Gas geben.

Obwohl das natürlich auch gar nicht mehr so abwegig ist, Prototypen mit Autopilot werden ja von den Herstellern hin- und wieder mal auf die Straße gelassen.