Schwarzes Hamburg

Schwarzes Hamburg => Archiv => Kunst & Kultur -Archiv- => Thema gestartet von: olli am 17 November 2005, 11:46:26

Titel: [film] manderlay
Beitrag von: olli am 17 November 2005, 11:46:26
ja, olli guckt auch filme, in denen keine raumschiffe, jediritter oder zombies vorkommen. gestern abend sollte es "manderlay" sein. hat den sonst noch jemand gesehen und mag mit mir über den film diskutieren? ich denke zum beispiel, dass es weniger um die situation der afroamerikaner in den usa, als um den irakkrieg bzw. die besatzung geht.
Titel: [film] manderlay
Beitrag von: sYntiq am 17 November 2005, 14:14:27
Olli, du erstaunst mich immer wieder!
Titel: [film] manderlay
Beitrag von: slimer2000 am 17 November 2005, 17:42:49
Also ich denke das Geniale an "Manderlay" ist dass er nicht nur ein Thema behandelt, sondern vieles verquickt.
Natürlich geht es um die Situation der Schwarzen. Von Trier hat selbst betont, dass in den USA so gut wie nie über Rassismus gesprochen wird. Dennoch begegenen selbst wir als Europäer den mannigfaltigsten Ausgestaltungen von (nicht nur) amerikanischem Rassismus - Nimm mal die Rolle der Schwarzen in den audiovisuellen Medien. Klar -  es gibt Will Smith, Denzel und Halle Berry. Aber wenn man die ab und zu zeigt dann reichts auch bitte.
Dann gibts natürlich in fast jedem Film die brabbelnde, gutmütig-doofe schwarze, dicke Mama/Oppa usw- ihr wisst schon - Der Quotenschwarze.
Ich denke, diese Sichtweise der Weissen auf die Schwarzen hat v.T. sehr gut in seiner "Kategorisierung" der Sklaven herausgearbeitet.
Dass es auch um den Irak / den Versuch der zwanghaften Demokratisierung einer Völkergruppe geht, ist darüber hinaus mehr als offensichtlich.
Titel: [film] manderlay
Beitrag von: olli am 18 November 2005, 12:53:20
oder man nimmt es als parabel auf den allgemeinen umgang der menschen miteinander. zwar auch mit afrikanern und irakern (also mit unterjochten/unterworfenen menschen), aber auch im täglichen miteinander im selben kulturkreis.
nicht nur, weil von trier auch spannungen unter den schwarzen sklaven darstellt, sondern vor allem durch die eindeutige charakterzeichnung von grace.