Schwarzes Hamburg

Schwarzes Hamburg => Archiv => Kunst & Kultur -Archiv- => Thema gestartet von: SuperTorus am 19 Oktober 2005, 00:33:27

Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: SuperTorus am 19 Oktober 2005, 00:33:27
Mir ist was aufgefallen:

Die Szene-Musik, bzw das, was ich davon kenne, ist seit jetzt schon über 3 Jahren ohne neue Impulse.

Ich höre privat eigentlich kaum noch gruftiges Zeug, und wenn, dann geh ich ehr in der Zeit zurück und gebe mir Bands, die ich früher ausgelassen oder übersehen habe. In letzter Zeit hörte ich bewusst eigentlich nur Ikon, Kirlian Camera und jüngst Skinny Puppy. Für mich ist da vieles neu, aber genau genommen es ist alles altes Zeugs.

Den Satz "Ich hör zuhause eigentlich kaum noch Gruft-Musik" hab ich von vielen Leuten schon gehört, und mir geht's wie gesagt genau so. Vielleicht bin ich ja nicht ganz so auf dem Laufenden, da ich keine Musik-Magazine lese und dem Filesharing entsagt habe. Dennoch hab ich viele Musik-Liebhaber unter meinen Freunden und gehe doch recht regelmäßig auf Parties. Normalerweise habe ich bemerkenswerte neue CD's immer früher oder später mitbekommen. Gerade dann, wenn es etwas frisches, neues war.

Aber alles neue, was ich so höre ist eine Reproduktion alten Materials. Manche Bands werden härter, manche weicher, aber unter dem Schnitt ist ist die Vielseitigkeit nicht gewachsen, ehr im Gegenteil.

Jetzt klärt mich mal auf:

Hab ich Scheuklappen und sehe die neuen Impulse einfach nicht, oder dreht sich die Szene-Musik tatsächlich seit Jahren einfach nur im Kreis?

  Nils
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: Kortirion am 19 Oktober 2005, 00:41:41
Da ist sicher was dran.

Aber letztlich muss man betriebswirtschaftlich betrachtet ein Produkt auch nur insoweit verbessern, als das man damit dann den Kundenstamm halten kann. Zumindestens haben sich sicher einige Bands dieser Maxime verschrieben.
Oder aber man geht ganz neue Wege, die dann allerdings aus der Szene weg führen. Um im Bilde zu bleiben: Wir gewinnen neue Käuferschichten. Siehe z.B. Herr Groth mit dem neuen Placebo-Coveralbum (Kritiken dazu sind an andere Stelle in diesem Forum nachzulesen).

Will sagen, generell hast Du wohl (leider) recht.

Wenngleich ich natürlich auch nicht verhehlen kann, dass es ganz subjektiv für mich doch die ein oder andere Scheibe gibt, die sehr innovativ ist. Aber da will ich auch nicht ausschliessen, dass es das schon gegeben hat, ich es aber lediglich noch nicht bemerkt hatte. ;)
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: K-Ninchen am 19 Oktober 2005, 00:49:08
Was mich persönlich angeht, sehe ich das ähnlich.

Aber einige Ansätze, neue Impulse einzubringen werden auch gerne von der Szene durch Nichtachtung abgewürgt und bleiben letztendlich im Luftleeren raum "zwischen den Genres" hängen, weil sich niemand damit identifizieren kann oder will, obwohl die Musik an sich eigentlich gut ist.

Zu schwarzer Musik gehören auch meist Szenarien, die dazu passen müssen. Also seien es Grablandschaften oder Industrieruinen oder Transsylvanien, vielleicht auch der Cyberspace a la Matrix oder das Mittelalter.

Wie hoch wäre das Interesse an der Musik von Sopor Aeternus ohne jemals ein Bild von Anna-Varney gesehen zu haben?

Eine neue Musikrichtung bräuchte evtl. auch ein neues Szenario, das aber trotzdem in einer "düsteren Welt" bestehen kann. Wenn dieses Szenario darüber hinaus neu genug ist, lassen sich dort auch neue musikalische Einflüsse unterbringen, die irgendwann damit assoziiert werden.

z.B. wer denkt bei Wumpscut an Grabstein-Romantik?
Wer denkt bei Lacrimosa an Industrie-Ruinen oder verrottete Bunker?

Da steckt schon ein gewisses System dahinter ;)
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: colourize am 19 Oktober 2005, 00:52:16
Naja. Das Denken in musikalischen Schubladen "Szene Musik" / "Nicht-Szene Musik" hilft nicht so direkt weiter. Sicher richtig ist, dass 90% der Titel, die z.B. samstags im Kir gespielt werden, mehrere Jahre alt sind. Das könnte nun aber auch wieder an der Tatsache liegen, dass das Hamburger Pupslikum stinkekonservativ ist, und einfach lieber das althergebrachte Zeugs hören mag als neue Impulse...

Ich selbst passe meinen Musikkonsum zu Hause auch nicht mit der "Schublade Szene Musik" ab, sondern höre je nach Stimmung das, wonach mir gerade ist. Und da ist nunmal wenig "Gruft-Zeug" im klassischen Sinne dabei, vor allem wenig Neuerscheinungen. Einzige Ausnahme bilden da die Elektroclash Kisten. Könnte man auch unter der Grobkategorie "Szene-Musik" fassen, so man denn Schubladeneinteilungen vornehmen möchte. ;)
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: SuperTorus am 19 Oktober 2005, 01:05:56
Ja - ihr habt schon recht, es ist irgendwie auch mal wieder eine Schubladen-Frage. Ich bin sicherlich ein Schubladen-Mensch, aber damit habe ich kein Problem, da ich verdammt viele Schubladen habe, und auch gern mal mehrere gleichzeitig aufmache und rumliegen lasse. Problematisch wird es erst, wenn man anfängt mit Schubladen zu spaaren.


Elektroclash ist ein gutes Stichwort. Es kam mir auch in den Sinn und ist das einzige, was in den letzten Jahren als Impuls die Szene-Musik wahrnehmen konnte. Dennoch ist Elektroclash ist irgendwo ein alter Hut für unsere Szene, da es sehr ähnliches schon in der Post-Punk Zeit gab.

Wenn Euch spontan irgenwelche Bands einfallen, die mit neuem Material wie K-nienchen so schön sagte "zwischen den Generes" liegen, dann schreibt ruhig mal direkt auf, an was Ihr denkt.

  Nils
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: Thomas am 19 Oktober 2005, 08:46:42
Ich hab' auch das Gefühl, das sich in den letzten Jahren nicht viel getan hat, allerdings stört mich das nicht besonders, zumal ich meistens Partys besuche, auf denen aufgrund des Musikstils absichtlich alte Sachen gespielt werden (80'er-Synthi-Pop, etc.)

Ich gehörte nie zu den Leuten, die immer die neuesten Szene-Scheiben besitzen mußten und krampfhaft versuchen neue "Impulse" zu entdecken, sondern besorge mir die Tonträger immer dann, wenn ich ein für mich neues bzw. interessantes Lied irgendwo irgendwie auftue.

Eines der letzten war z.B. von Joy Division und wurde Ende der Siebziger veröffentlicht  :wink:
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: Wolfmann am 19 Oktober 2005, 08:52:53
Ich denke wir haben gerade eine Phase der Evolution, wo im Gegensatz zur Revolution neue Einflüsse eben langsam und fast unmerklich übernommen werden.

Solche Phasen werden sich immer wieder abwechseln; mal wird die Musikszene durch einen neuen Impuls aufgemischt, dann variiert es lange Zeit nur noch minimal bis dann ein neuer Impuls entsteht.

Außerdem kommt es selten vor, dass aus einer eingefahrenen Szene etwas neues entsteht. Man schaue sich nur mal den Technobereich an, der sich schon seit Jahren mehr oder weniger im Kreise dreht. Ähnliches sicherlich beim Rock und Metal, beim Hip Hop kenne ich mich zu wenig respektive gar nicht aus.

Ich persönlich wüsste aber auch gar nicht, was ich an großartigen Veränderungen hören will? Mag immer noch die selben Stücke wie vor Jahren gerne hören, auch auf Party und zum Tanzen. ^^
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: olli am 19 Oktober 2005, 11:47:48
ich hör zuhause eigentlich kaum noch gruft-musik.
in letzter zeit ganz speziell wieder viel guns 'n roses, faith no more und life of agony, jeweils auch nur den alten kram :)
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: Killerqueen am 19 Oktober 2005, 12:05:00
Zitat von: "K-Ninchen"
Aber einige Ansätze, neue Impulse einzubringen werden auch gerne von der Szene durch Nichtachtung abgewürgt und bleiben letztendlich im Luftleeren raum "zwischen den Genres" hängen, weil sich niemand damit identifizieren kann oder will, obwohl die Musik an sich eigentlich gut ist.

Das ist GANZ meine Meinung!

Meiner Ansicht nach fängt diese Nichtachtung nur leider schon bei den popelig-kleinsten Labels an, die nur noch echt Hitverdächtiges und damit Althergebrachtes bevorzugen. Ist ja andererseits aus betriebswirtschaftlicher Sicht auch wieder zu verstehen.
Allerdings gab es früher wohl offenbar mehr Labelbetreiber, deren Hobby es war, ein Label zu haben und deren Hauptintention nicht der Profit war, weil sie ihr Geld auf andere Weise verdienten. In Zeiten von Arbeitslosigkeit in Massen scheint jedoch jeder auch noch so kleine Labelchef sich an diesem, seinem Grashälmchen festzuhalten und ihn zu melken, so gut es eben geht.

Sehr gute Beispiele für Innovation in unserem Genre sind z. B. Mind.in.a.box und Syntax.
M.i.a.b wird als zu trancelastig belästert. Dabei ist die musikalische Leistung, welche Stefan Poiss erbringt auf höchstem Niveau. Das gesamte "Produkt" ist in sich schlüssig und geradezu beängstigend perfekt.

Syntax ist ein Pojekt von Mike Tournier (ehemals Fluke) und Jan Burton, der eigentlich bis dahin nichts mit elektronischer Musik zu tun hatte. Das Album "Meccano mind" lässt sich schwer beschreiben. Am besten, man hört einfach mal rein.

[/color]
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: PaleEmpress am 19 Oktober 2005, 12:41:37
Zitat von: "Killerqueen"

Allerdings gab es früher wohl offenbar mehr Labelbetreiber, deren Hobby es war, ein Label zu haben und deren Hauptintention nicht der Profit war, weil sie ihr Geld auf andere Weise verdienten. In Zeiten von Arbeitslosigkeit in Massen scheint jedoch jeder auch noch so kleine Labelchef sich an diesem, seinem Grashälmchen festzuhalten und ihn zu melken, so gut es eben geht.


Bzw. das Label einzustampfen, wie zum Beispiel Dion Fortune, wo seinerzeit einige für mich interessante Bands unter Vertrag waren und andere heute noch existente Bands ihren Ursprung hatten.


Ansonsten stimme ich Thomas zu. Wenn etwas für mich neu bzw. interessant ist, dann kaufe ich es mir. Und dann ist es mir egal, ob es nun schon älter oder neu ist.
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: Jinx am 19 Oktober 2005, 16:59:17
Zitat
z.B. wer denkt bei Wumpscut an Grabstein-Romantik?
Wer denkt bei Lacrimosa an Industrie-Ruinen oder verrottete
Bunker?


Öh, bei Lacrimosa denke ich neuerdings an Insektenvertilgung, gilt das auch?  :shock:

Mal ernsthaft: ich höre, was mir gefällt. Und momentan habe ich Trip-Hop für mich wiederentdeckt. Da ist mir auch wurscht, ob das jetzt szene-kompatibel ist oder ob unsere selbsternannten Trueness-Wächter empört ihre Lauscher heben. Wobei ich schon finde, dass diese Richtung gar nicht schlecht paßt. :)
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: Thomas am 19 Oktober 2005, 17:01:39
Zitat von: "Jinx"
Da ist mir auch wurscht, ob das jetzt szene-kompatibel ist oder ob unsere selbsternannten Trueness-Wächter empört ihre Lauscher heben

Buuuuhhhh ! =)
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: olli am 19 Oktober 2005, 17:35:18
Zitat von: "Jinx"
Und momentan habe ich Trip-Hop für mich wiederentdeckt. Da ist mir auch wurscht, ob das jetzt szene-kompatibel ist oder ob unsere selbsternannten Trueness-Wächter empört ihre Lauscher heben. Wobei ich schon finde, dass diese Richtung gar nicht schlecht paßt. :)

hoecker, sie sind raus.
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: Jinx am 19 Oktober 2005, 17:46:08
Zitat
Buuuuhhhh ! Mr Green

Zitat
hoecker, sie sind raus.


Woher wußte ich das jetzt?  :mrgreen:  :mrgreen:  :mrgreen:
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: sober am 20 Oktober 2005, 09:02:38
Zitat von: "olli"
...  life of agony, jeweils auch nur den alten kram :)

\o/
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: lisseth am 20 Oktober 2005, 09:36:03
Zitat von: "olli"
guns 'n roses, faith no more und life of agony, jeweils auch nur den alten kram :)


\o/ Jaahh, Life Of Agony waren live in der Markthalle dieses Jahr soooo geil. Vor allem da ich schon dachte, ich könnte sie nie mehr live sehen, da sie sich ja getrennt hatten.
Aber ich bin ja sowieso untrue, weil ich diese ganze dreckige Musik mag, auch so Alice in Chains, Soundgarden und so.

Aber back to Topic: Ich weiß nicht, ob es wirklich so impulsfrei ist, ich sage das zwar auch immer, aber ich denke, daß liegt auch daran, daß man sich mit zunehmenden *hüstel* Alter schwerer auf Neues einlassen kann. Ich merke bei mir, daß ich bei neueren Sachen ziemlich schnell etwas kategorisch ablehne, mit den Worten "wah, das ist ja wie ..., alles nur abgekupfert, kenn ich schon".  Das hatte ich zum Beispiel mit Herrn Manson. Was habe ich geschimpft, der mache nur Nine Inch Nails nach und überhaupt, bis mich dann mal Jemand aufgeklärt hat, daß Reznor an den ersten Alben nicht so ganz unbeteiligt war.

Ich rede schon wieder zu viel drum herum:
Außer der eigenen Ignoranz, ist auch ein extremer gewordener Kommerz mit ein Grund, daß es wesentlich schwerer geworden ist, an die gute neue Musik überhaupt erst einmal heranzukommen. Der große Unterschied zu früher ist wohl, daß Optik vor musikalischer Qualität gestellt wird. Was gab es früher für hässliche Bands! Aber es ging halt um die Musik, inzwischen ist es bloß angenehmer Nebeneffekt.
Außerdem ist es ja momentan en vogue schwarz zu sein, siehe Pimkie und Küblböck, was es den ernsthaften Musikern natürlich noch schwerer macht, in der Flut von neuen Bands zu bestehen.

Fazit: Wer suchet, der findet (das könnte auch in den nervige Sprüche Thread)
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: DarkAmbient am 20 Oktober 2005, 11:44:27
Ja, die Perlen sind manchmal schwer bzw. nur duch Zufall auszumachen. Aber es gibt sie tatsächlich, die kleinen persönlichen Offenbarungen.

Z.B. Tala Matrix von Tabla Beat Science: Elektronik/DnB meets klassische indische percussion - sehr genial

Ich schließe mich hiermit SuperTorus' Aufruf an, wenn ihr originelle Sachen entdeckt habt, die zwischen den Generes liegen, diese unbedingt hier zu posten.

*vorfreu*
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: Trakl am 20 Oktober 2005, 12:58:25
Auch wenn es mal wieder alt ist: Snake River Conspiracy halte ich für extrem fähig. Brilliante Cover-Versionen und neue Impulse, entwickelt aus NIN und anderen Strömungen.

Ich empfehle allerdings auch nochmal, heute abend zu den Legendary Pink Dots zu gehen. Das lohnt sich und 12.50 Euro sind nicht die Welt.
___

Neue Impulse holt man sich seit Jahr und Tag sowieso nicht von der U- sondern von der E-Musik

Hört mal in John Adams rein, z. B. "Grand Pianola Music", Violinkonzert, "Harmonielehre".
Thomas Adès "Asyla" ist auch brilliant.

Wer nicht ganz so avantgardistisches Zeug will, sollte sich den Namen Einojuhani Rautavaara merken und von diesem mal "Cantus Arcticus" oder "Angel of Light" hören.

Vielleicht geht da dem einen oder anderen tatsächlich ein Licht auf.

Das Zeug ist auch schon ein paar Jahre alt, mir wäre aber nicht aufgefallen, dass jemand sich davon hätte inspirieren lassen.
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: DarkAmbient am 20 Oktober 2005, 14:05:31
Zitat von: "Trakl"
Ich empfehle allerdings auch nochmal, heute abend zu den Legendary Pink Dots zu gehen. Das lohnt sich und 12.50 Euro sind nicht die Welt.


Wo & wann spielen die denn?
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: Trakl am 20 Oktober 2005, 14:06:56
Zitat von: "DarkAmbient"
Zitat von: "Trakl"
Ich empfehle allerdings auch nochmal, heute abend zu den Legendary Pink Dots zu gehen. Das lohnt sich und 12.50 Euro sind nicht die Welt.


Wo & wann spielen die denn?


Waagenbau: siehe Konzert-Thread
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: SuperTorus am 30 Juli 2006, 20:18:44
Aus aktuellem Anlass:

Ich hab wieder über dieses Thema (fast schon 10 Monate alt) nachgedacht, Resumee gezogen und festgestellt, das man das letzte Jahr musikalisch als komplett belanglos abhaken kann. Gerade in unserer Szene passiert ja nichts...

Schade eigentlich.
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: Trakl am 30 Juli 2006, 20:22:14
Nunja.... die "Szene" ist schon 25 Jahre alt und ausgewachsen. Erstaunen à la "Ooooh bist Du aber groß geworden!" wird es da wohl kaum noch geben.
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: SuperTorus am 30 Juli 2006, 20:27:19
Stimmt nicht so ganz..

Irgendwann hatten wir Future Pop als neuen Einfluss (der sich dann ja auch in die härteren Sachen gemischt hat).. Und das neue deutsche Härte Zeugs ist an uns auch nicht vorbeigegangen (obwohl das ja *eigentlich* ein alter Hut war).

Aber in den letzten Jahren gibt es nur noch Monokultur und Reproduktion zu bewundern.
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: colourize am 30 Juli 2006, 21:01:14
Zitat von: "SuperTorus"
Aber in den letzten Jahren gibt es nur noch Monokultur und Reproduktion zu bewundern.

Ach, wart mal bis der "Schwarzes Hamburg" Sampler rauskommt. Das wird der ganz große Wurf. :P
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: Samira^^Y^^ am 31 Juli 2006, 00:28:49
Ich glaube in dieser Hinsicht ist es gar nicht soooo doof eines der Forums-Kücken zu sein.
Ich kugel mich ja nun "erst" seit 4-5 Jahren in der Szene umher (was bei meinem Alter ja eigentlich schon ziemlich lang ist *g*) und schaffe es somit immernoch dauernd für mich neue Dinge zu finden (die eigentlich schon alt sind) die ich bisher noch nicht kannte, oder nicht wahrgenommen habe, was ja auch daran liegen kann, dass sie einfach vor meiner Zeit waren.
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: Thomas am 31 Juli 2006, 08:50:11
Zitat von: "SuperTorus"
Aus aktuellem Anlass:

Ich hab wieder über dieses Thema (fast schon 10 Monate alt) nachgedacht, Resumee gezogen und festgestellt, das man das letzte Jahr musikalisch als komplett belanglos abhaken kann. Gerade in unserer Szene passiert ja nichts...

Schade eigentlich.

Stimmt vermutlich.Nicht umsonst höre ich hauptsächlich Sachen, die über zwanzig Jahre alt sind - seit dem war halt nichts dolles mehr  8)
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: messie am 31 Juli 2006, 17:34:18
Also, zuhause höre ich eigentlich recht viel Gruftenmusik. Aber in den Clubs vergeht es mir allmählich.

Das Problem ist doch folgendes:
Neues Stück wird gespielt - Leute auf der Tanzfläche: "bääh, kennichnich" - und schon ist jene leergefegt.
Altes Stück wird gespielt (hmm ... stellvertretend mal "Eclipse" von Apop) - die Tanzfläche ist brechend voll - aber anschliessend wird sich aufgeregt dass ja immer dasselbe gespielt wird.  :roll:

Das habe ich früher wirklich anders wahrgenommen: Da wurde Neues sehr schnell gespielt und auch besser angenommen. Was war das ein Knüller als ich erstmals "Zombie" der Cranberries hörte, lange bevor das Stück durchstartete! Und - es tanzten alle obwohl keiner es kannte! Und das war bei weitem nicht das einzige Beispiel dieser Sorte.

Ich denke, es gibt eine Menge neue innovative Bands. In der Tat lernt man die heute aber auf keinen Fall mehr in den Clubs kennen (so wie es eigentlich sein sollte), sondern doch tatsächlich beim mal querbeetreinhören bei Saturn. Vorausgesetzt man schnappt sich keine Sampler, die sind mittlerweile ja ebenso angepasst.

Es mag Geschmackssache sein, aber ich persönlich habe im Electrobereich Rotersand als kreative Band ausgemacht. Imminent Starvation überzeugt mich auch, gerade das Album "North", das teils so garnicht Krach-Industrial produziert, sondern gekonnt verschiedene Spuren ineinanderlagerte. Großartig!

Insgesamt gesehen gibt es dann aber doch weniger Innovationen als in anderen "Szenen", was wohl tatsächlich daran liegen mag dass diese hier konservativer ist als andere.
Schade eigentlich.
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: mopsgesang am 02 August 2006, 20:51:50
Ok, Depeche Mode gehört zwar nicht wirklich zur Schwarzen Szene und sind   definitiv nicht neu, ABER sie schaffen es doch, sich von Album zu Album neu zu erfinden.

Besonders zwischen den letzten beiden Alben gibt es enorme Unterschiede.

Depeche Mode hat einen ganz eigenen Sound, der sich stark von allen anderen Bands die ich kenne, abhebt.

Und er ist gereift, wie ein guter Wein... herrlich!
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: seinschi am 02 August 2006, 21:20:34
was depeche mode angeht, kann ich voll zustimmen. niemals wirklich bestandteil der "schwarzen szene", aber dennoch immer dabei.

wenn man neues sucht, lohnt es sich durchaus, mal älteren kram zu durchforsten. die musik von früher ist ja nicht nur beschränkt auf alien sex fiend, front 242, bauhaus oder siouxsie. dazu empfehlen sich wirklich einige sampler. von spv gibts da die schöne reihe "ebm club classix" und "gothic club classix", die dinger sind zum rantasten schon mal nicht schlecht. auch die "abby-compilation", die "dark awakening" und die "gothic rock" - zusammenstellungen taugen da ganz gut. was industrial angeht, sind die "industrial frequencies" ganz gut gelungen. dies alles sind für leute ,die sich schon einige jahre in der szene rumtreiben größtenteils ausgetrampelte pfade, aber für jüngere durchaus hörenswert, da vieles in den diskotheken kaum noch gespielt wird.

die veröffentlichungsflut ist mittlerweile unüberschaubar geworden, da die einzelnen genres sich auch teilweise überschneiden. ist nun welle erdball synthie-pop, ebm oder minimal?

nichtsdestotrotz ist es schade, daß landauf,landab auf den dancefloors meist das gleiche zu hören ist. an dieser unbeweglichkeit ist nicht nur der aufleger schuld, sondern auch das publikum, denn letztlich gehen vom publikum die impulse aus, die den dj zu diesem oder jenem lied greifen läßt. wenn alle zu "see you in hell" tanzen, danach aber lästern, daß einem das lied zu beiden ohren wieder rauskommt, ist irgendwas falsch gelaufen.

was neues angeht, gibt es bei den meisten plattenfirmen, labels oder distributors hörproben im netz, so daß man sich ein bild schaffen kann.
ich für mich habe auf elektronischem sektor "sturm cafe", "aesthetic perfection" und "virtual embrace" entdeckt.
was gitarrenkram angeht ,sagen mir "all gone dead" und "frank the baptist" sowie "deep eynde" sehr zu (die beiden letzteren sind allerdings nicht mehr ganz neu)
auf dem minimalsektor gibts von den "perlen" endlich ne fulltime-cd , und mit "datafreq" ist auch einiges an potential am start.
leider nicht gerade einfach ist an veröffentlichungen von "din a tod" aus berlin heranzukommen, aber auch diese formation überrascht mit einem gelungenem tanbzbarem mix aus synth-pop und minimal.

in einem anderen thread konnte man lesen, daß ältere ebm-stücke von mentallo&the fixer, brigade werther, paranoid und ähnlichem gerne mal gehört werden möchten. für uneingeweihte: oldschool ebm klingt gaaaaanz ungefähr wie "headhunter" oder "spetsnaz"

anders herum glaube ich nicht, daß die musik einer "szene" sich nicht ständig erneuern muß. zudem gibt es einiges, was man an musik jenseits vom mainstream entdecken kann.
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: seinschi am 02 August 2006, 21:20:54
was depeche mode angeht, kann ich voll zustimmen. niemals wirklich bestandteil der "schwarzen szene", aber dennoch immer dabei.

wenn man neues sucht, lohnt es sich durchaus, mal älteren kram zu durchforsten. die musik von früher ist ja nicht nur beschränkt auf alien sex fiend, front 242, bauhaus oder siouxsie. dazu empfehlen sich wirklich einige sampler. von spv gibts da die schöne reihe "ebm club classix" und "gothic club classix", die dinger sind zum rantasten schon mal nicht schlecht. auch die "abby-compilation", die "dark awakening" und die "gothic rock" - zusammenstellungen taugen da ganz gut. was industrial angeht, sind die "industrial frequencies" ganz gut gelungen. dies alles sind für leute ,die sich schon einige jahre in der szene rumtreiben größtenteils ausgetrampelte pfade, aber für jüngere durchaus hörenswert, da vieles in den diskotheken kaum noch gespielt wird.

die veröffentlichungsflut ist mittlerweile unüberschaubar geworden, da die einzelnen genres sich auch teilweise überschneiden. ist nun welle erdball synthie-pop, ebm oder minimal?

nichtsdestotrotz ist es schade, daß landauf,landab auf den dancefloors meist das gleiche zu hören ist. an dieser unbeweglichkeit ist nicht nur der aufleger schuld, sondern auch das publikum, denn letztlich gehen vom publikum die impulse aus, die den dj zu diesem oder jenem lied greifen läßt. wenn alle zu "see you in hell" tanzen, danach aber lästern, daß einem das lied zu beiden ohren wieder rauskommt, ist irgendwas falsch gelaufen.

was neues angeht, gibt es bei den meisten plattenfirmen, labels oder distributors hörproben im netz, so daß man sich ein bild schaffen kann.
ich für mich habe auf elektronischem sektor "sturm cafe", "aesthetic perfection" und "virtual embrace" entdeckt.
was gitarrenkram angeht ,sagen mir "all gone dead" und "frank the baptist" sowie "deep eynde" sehr zu (die beiden letzteren sind allerdings nicht mehr ganz neu)
auf dem minimalsektor gibts von den "perlen" endlich ne fulltime-cd , und mit "datafreq" ist auch einiges an potential am start.
leider nicht gerade einfach ist an veröffentlichungen von "din a tod" aus berlin heranzukommen, aber auch diese formation überrascht mit einem gelungenem tanbzbarem mix aus synth-pop und minimal.

in einem anderen thread konnte man lesen, daß ältere ebm-stücke von mentallo&the fixer, brigade werther, paranoid und ähnlichem gerne mal gehört werden möchten. für uneingeweihte: oldschool ebm klingt gaaaaanz ungefähr wie "headhunter" oder "spetsnaz"

anders herum glaube ich nicht, daß die musik einer "szene" sich nicht ständig erneuern muß. zudem gibt es einiges, was man an musik jenseits vom mainstream entdecken kann.
Titel: Neue Impulse in der Musik?
Beitrag von: seinschi am 02 August 2006, 21:21:22
uups..doppelt