Schwarzes Hamburg

Schwarzes Hamburg => Archiv => Politik & Gesellschaft -Archiv- => Thema gestartet von: Kallisti am 07 September 2005, 08:13:57

Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Kallisti am 07 September 2005, 08:13:57
Hm, vielleicht hab ich es nur (noch) nicht gesehen: ob´s schon einen thread gibt? Wenn nicht, dann wundert es mich, weil hier doch sonst ziemlich viel "Aktuelles" diskutiert wird...!! ?

Würde gerne mal so eure Meinungen hören - zu der Lage dort und zum Agieren (oder viel mehr Nicht-Agieren...) der amerikanischen Regierung resp. Bush´s.

?
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Kallisti am 07 September 2005, 08:42:47
@sYntiq

... ???
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Aurora am 07 September 2005, 10:09:44
ich finde es gar nicht erschreckend.. eher traurig

die meisten menschen,wenn wir mal ehrlich sind,sind halt so.. Sie nutzen den schaden anderer,um sich zu bereichern.. Warum sollte die Polizei da anders sein.. Und die amis.. nun ja.. ich sage mal nicht was ich von den meisten halte,man sollte ja nicht alle über einen Kamm ziehn  :roll:


Und zu der allgemeinen lage da drüben, kann ich nicht viel sagen, weil ich nicht weiß, was ich davon halten soll..


Ich denke das damals bei der überflutung schon alles gesagt wurde, ist nur noch eine frage der Zeit, bis alles zerstört ist.. so wie wir die Erde zerstören.. da brauch man sich über diese naturgewalten nicht zu wundern..
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: SoylentHolger am 07 September 2005, 10:16:14
Ich empfand New Orleans als eine der schönsten Städte der USA, neben Boston und das ist doppelt traurug, vor allem weil Interview mit einem Vampir teils in NO gedreht wurde
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: SuperTorus am 07 September 2005, 10:25:09
Naja.. die Homosexuellen waren schuld:

http://www.paranews.net/beitrag.php?cid=1685
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Jinx am 07 September 2005, 11:59:40
Ich denke mal, dass die USA jetzt die Quittung für ihre Politik bekommen, und zwar ohne dass Terroristen sich überhaupt bemühen müssen. Das Chaos ist hausgemacht.

Ich halte die Überflutung von New Orleans für das Resultat eines gigantischen Versäumnisses bezüglich Eindeichungs- und sonstiger Präventivmaßnahmen. Die Unfähigkeit, die Lage zu beurteilen (Bushs Ablehnung von Hilfsangeboten) und die deutlich werdende mangelnde Koordination sprechen ebenfalls eine deutliche Sprache.

Was in den Tagen nach der Überschwemmung geschah, halte ich jedoch für das Ergebnis eines latenten Rassismus einerseits und andererseits für ein Zeichen, dass die USA den Kampf gegen die Armut im eigenen Land längst aufgegeben haben.

Es wird sicherlich zu einer neuen Diskussion der Rassenfrage sowie der Frage nach der Behandlung der "wirtschaftlich Benachteiligten" kommen, und das scheint überfällig zu sein.
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Trabireiter am 07 September 2005, 12:10:04
Zitat von: "SuperTorus"
Naja.. die Homosexuellen waren schuld:

http://www.paranews.net/beitrag.php?cid=1685


Fundamentalisten wissen:

"Katrina" ist Gottes Rache

http://www.n-tv.de/575583.html

:roll:
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: olli am 07 September 2005, 12:23:49
ich finde es erstaunlich, dass zu spenden aufgerufen wird. gehts noch??
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Nevyn am 07 September 2005, 12:34:46
:hihi:  :hihi:
Ich habs gewusst, dass es irgendwann heißt "Rache Gottes" "Homosexuelle strafen" "Abtreibungsbefürworter strafen"
Toll, wenn man immer jemandem die Schuld geben kann, wenn Naturgewalten irgendwas zerstören.

Kommt mir so bekannt vor...
"Meine Kuh ist krank geworden, dass war bestimmt das Mädchen vom Nachbarhof! Die ist eine Hexe! Verbrennt sie!*

Bin mal gespannt, wann da die ersten Scheiterhaufen lodern, die nicht vom KKK angefacht wurden... :x
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Mentallo am 07 September 2005, 12:37:47
Zitat von: "olli"
ich finde es erstaunlich, dass zu spenden aufgerufen wird. gehts noch??


nunja, in amiland (god`s own country, wo milch und honig fliesst (solange man friedfertige wehrlose nationen in die steinzeit bombt)), gibt es eine armut, die unserer vorstellungskraft spottet. diese verarmten menschen haben keine lobby, und tolle filme werden über die auch nicht gedreht. sie werden totgeschwiegen.
diese menschen sind primär von der katastrophe betroffen, und da es sie laut bush und co bestimmt nicht gibt im reichen amerika, haben die leute nu ein kleines problem: sie haben nichts. nichts mehr.
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Sapor Vitae am 07 September 2005, 12:44:43
Zitat von: "Nevyn"
Toll, wenn man immer jemandem die Schuld geben kann, wenn Naturgewalten irgendwas zerstören.

Die Folgen der Naturgewalten können aber verschieden sein. Und im Falle von New Orleans hätte alles ganz anders aussehen können, wenn man nicht vieles versäumt hätte. -> Siehe Jinx' sehr zutreffender Beitrag. Daher kann man meiner Meinung nach schon ein Stück weit von Schuld sprechen. Die Schuldigen sind wohl aber weder unter Homosexuellen, Hexen noch Sonstigen zu suchen, sondern eher in der Regierung.
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: PaleEmpress am 07 September 2005, 13:06:16
Ich finde es einfach nur traurig, daß zum Krieg spielen mehr Geld da ist, als für die Einwohner. Bush kommt zu Besuch nach Biloxi, ja toll! Vorher wurden aber nochmal die Straßen gereinigt, damit er sich die Füße nicht dreckig macht. Der sollte mal einen einzigen Tag an der Stelle eines armen Schwarzen sein, der seine Existenz verloren hat und seinem Präsidenten am Arsch vorbeigeht, dann kann er Töne spucken. Hohle Phrasen helfen in New Orleans KEINEM, da sollten mal Taten folgen. Und ein "wir brauchen keine Hilfe" finde ich arrogant wie nix.  :evil:

Mir ist es in dieser Hinsicht echt egal, ob da ein Film gedreht wurde, oder ob die Stadt schön war. Dort haben Menschen ihre Existenz verloren, DAS zählt.
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Mietze am 07 September 2005, 13:42:29
Ich habe heute morgen in der Zeitung gelesen, dass die Ladenkette Wal-mart nun Waffen und Monition aus den Regalen ihrer Filialen geräumt hat. Weil eben diese Waffen bei Plünderungen ein besonders beliebtes Ziel waren.

Ich finde das gleich zweifach erschreckend, erstens ist Wal-mart in meinen Augen ein Supermarkt, warum gibt es da überhaupt Waffen?!
Und andersrum: Da liegen bei den Zuständen Wochenlang irgendwelche Waffen in den Läden rum, frei nach dem Motto: Bedient euch! Kann ja wohl nicht wahr sein...  :evil:
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Trabireiter am 07 September 2005, 13:48:18
Zitat von: "Mietze"

[...]
Ich finde das gleich zweifach erschreckend, erstens ist Wal-mart in meinen Augen ein Supermarkt, warum gibt es da überhaupt Waffen?!
[...]


DAS ist Amerika...da gibt es nichts, was es nicht gibt.
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Mietze am 07 September 2005, 13:57:11
Zitat von: "Trabireiter"
DAS ist Amerika...da gibt es nichts, was es nicht gibt.

Sowas hab ich mir auch gedacht. Aber ich hätte jetzt vermutet, dass es sich wenigstens um eigene Läden handelt!

(Was ist denn, wenn man mit seinen Kindern nur mal schnell Milch und Katzenfutter einkaufen will? "Mami, kaufst du mir die Pistole da? Ich will nachher mit Pete Cowboy spielen!")
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: phaylon am 07 September 2005, 14:00:29
SSKM, aber hübsche Bilder gibts.
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Trabireiter am 07 September 2005, 14:03:36
Angeblich werden die Waffen nur von geschultem Personal verkauft. Außerdem wird die Identität der Käufer geprüft und es muss eine 10-Tage-Frist zwischen Kauf und Abholung eingehalten werden. Das macht es aber leider nicht wirklich besser...
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Mietze am 07 September 2005, 14:08:23
Zitat von: "Trabireiter"
und es muss eine 10-Tage-Frist zwischen Kauf und Abholung eingehalten werden.

Oh man, dann müssen sich die armen Kinder ja schon richtig früh überlegen, wann sie Krieg spielen wollen!  :P
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Thomas am 07 September 2005, 14:09:36
Zitat
Und andersrum: Da liegen bei den Zuständen Wochenlang irgendwelche Waffen in den Läden rum, frei nach dem Motto: Bedient euch! Kann ja wohl nicht wahr sein...

Naja, das mußt du relativ sehen.In Amiland kannst du auch sonst an fast jeder Straßenecke Waffen in einer Stärke bis kurz vor der Stalinorgel kaufen.Das ist also etwas anderes, als wenn z.B. in D Wochenlang unbewacht Waffen in einer offenen Halle herumliegen.

In USA noch mal schnell vor dem Wochende Pistolen und Gewehre zu kaufen ist da bei den Waffennarren auch nicht ungewöhnlicher, als hier ein Heimwerker, der im Baumarkt eine Bohrmachine einpackt.

Es gibt sogar einige Bundestaaten, in denen es gesetzlich vorgeschrieben ist, eine Waffe zur Verteidigung im Haus zu habe, ist halt alles ein Erbe des Wilden Westens.
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Jinx am 07 September 2005, 14:11:10
Zitat
Es gibt sogar einige Bundestaaten, in denen es gesetzlich
vorgeschrieben ist, eine Waffe zur Verteidigung im Haus zu habe,
ist halt alles ein Erbe des Wilden Westens.



Die können mich mal. Ich denke, ich werde mein kostbares unbegrenztes Visum für die USA nie wieder in Anspruch nehmen.  :evil:
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: phaylon am 07 September 2005, 14:27:45
Das wirst du sowieso noch brauchen, wenn sie den Weltstaat ausrufen :)
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: schwarze Katze am 07 September 2005, 16:35:34
Zitat von: "Mietze"


erstens ist Wal-mart in meinen Augen ein Supermarkt, warum gibt es da überhaupt Waffen?!


Amerika ist ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten :twisted:
Deswegen sammeln sie auch Spenden :wink:
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: phaylon am 07 September 2005, 16:38:43
Das Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen, wie ich gelesen hab, Kuba unterstützt jetzt die USA ..
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Raziel am 07 September 2005, 16:49:36
Ausgerechtnet Kuba?...Das ist echt gut, wo die sich doch so Super verstehen :D
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: SuperTorus am 07 September 2005, 16:49:56
Zitat von: "phaylon"
Das Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen, wie ich gelesen hab, Kuba unterstützt jetzt die USA ..


Ach? Durften die 1100 Ärzte jetzt doch tatsächlich einreisen?
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: phaylon am 07 September 2005, 16:54:54
Das letzte was ich gehört hab ist, dass Amerika erklärt hat jede Hilfe anzunehmen, ohne Ausnahmen.

Klar, wenn's weiterhin nicht funktioniert, wären die Vorwürfe dann noch größer.
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Der Uhu am 07 September 2005, 18:01:06
Castro hat gesagt, er würde 26 Tonnen Medikamente und 1100 Ärzte beisteuern. Was für ein Schwachsinn. Der wäre froh, wenn er überhaupt 26 Tonnen Medikamente und 1100 Ärzte hätte, die er woanders hinschicken könnte. Und Bush wird den Teufel tun, und diese "Hilfe" annehmen. Castro weiß auch, dass die Amis nicht auf sein Angebot eingehen, deswegen reißt er nur ein bißchen die Klappe auf, um ein wenig zu prahlen.
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: phaylon am 07 September 2005, 18:05:54
Öhm. Soweit ich weiß, sendet Kuba doch sogar Ärzte nach Venezuela. Und ich trau denen auch sehr gut zu, dass sie die da hinschicken. Allein schon aus "symbolischen" Gründen.
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Der Uhu am 07 September 2005, 18:13:43
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,373234,00.html

Bislang haben die USA das Angebot Kubas abgelehnt, wie sie es immer getan haben.
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: phaylon am 07 September 2005, 18:15:52
Tja, dann sind die USA selbst Schuld :)
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Jinx am 07 September 2005, 18:21:17
Ich denke mal, dass es nicht nur das Problem ist, das Amis traditionell mit Kuba haben (dabei könnten die etwas von Kuba lernen: wie man den Rassismus besiegt...). Dasselbe betrifft die 100 000 Dollar aus Afghanistan (!!!), die Million Dollar aus Bangladesh (!!!), die Bananen aus Panama (ein nahrhaftes und gesundes Ernährungsmittel) und die Schweden, die eine Trinkwasseraufbereitunganlage und ein Mobilfunknetz aufbauen wollten, aber tagelang aufgehalten wurden, da die zuständigen Leute nicht imstande waren, das o.k. für diese wichtige Maßnahme zu geben. Auch die Hilfen anderer Länder stocken. Leider scheint man zu blöd zu sein, den Inhalt der Angebote zu begreifen und/oder die Hilfe koordinieren zu können.

Mal abgesehen davon, dass es peinlich ist, dass der selbsternannte Weltpolizist inzwischen derart in Bedrängnis ist, dass sogar krisengebeutelte Drittweltländer von Mitleid ergriffen werden, ist es einfach schandbar, seine eigenen Bürger derart im Stich zu lassen.

Ich sehe die Sache ein wenig anders als Olli: der Großteil meiner Familie lebt in Kanada, den USA (der peinliche Teil) und Australien, insofern würde ich durchaus spenden, aber ich tue es nicht, weil ich das unbedingte Gefühl habe, dass es nicht den Menschen zugute käme.
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: SuperTorus am 07 September 2005, 18:28:09
Zitat von: "Der Uhu"
Castro hat gesagt, er würde 26 Tonnen Medikamente und 1100 Ärzte beisteuern. Was für ein Schwachsinn. Der wäre froh, wenn er überhaupt 26 Tonnen Medikamente und 1100 Ärzte hätte, die er woanders hinschicken könnte. Und Bush wird den Teufel tun, und diese "Hilfe" annehmen. Castro weiß auch, dass die Amis nicht auf sein Angebot eingehen, deswegen reißt er nur ein bißchen die Klappe auf, um ein wenig zu prahlen.


Jaja..

Kubas Gesundheitssystem liegt nach dem Ranking der WHO auf Platz 39.

Die Vereinigten Staaten liegen auf Platz 37.

Soooo einen Unterschied sehe ich da in Sachen Versorgung und Qualität nicht. Die werden Ihre 1100 Ärzte schon zusammenbekommen.

Davon mal ganz abgesehen: Südamerikaner, die sich es leisten können reisen für medizinische Behandlungen nach Kuba.

(Ich such die genauen Zahlen mal heute Abend raus. Mich würd mal interessieren, wo wir so liegen. Kuba und USA wusste ich duch zufall, da ich vorgestern *genau* diese Diskussion schon mal hatte)
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Jinx am 07 September 2005, 18:30:22
Zitat

Soooo einen Unterschied sehe ich da in Sachen Versorgung und
Qualität nicht. Die werden Ihre 1100 Ärzte schon
zusammenbekommen.


In Kuba mag es hier und da haken, aber sie haben eine gute medizinische Versorgung für ihre Bevölkerung hinbekommen, nicht nur für die, die es sich leisten können (die Amis schaffen das nur für die zahlungskräftigen Patienten). Kubas Gesundheitswesen ist als sehr gut in der Region bekannt.
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: schwarze Katze am 07 September 2005, 18:56:06
Zitat von: "SuperTorus"




Davon mal ganz abgesehen: Südamerikaner, die sich es leisten können reisen für medizinische Behandlungen nach Kuba.



genau
z. B. Maradona hat sich auf Kuba erfolgreich gegen seiner Kokainsucht behandelt
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Der Uhu am 07 September 2005, 21:28:49
Spaß mit Amiland! Du hast eine abgesoffene Stadt, tausende von Flüchtlingen, Feuer durch gebrochene Gasleitungen etc. etc. UND hunderte gut ausgebildete Feuerwehrleute, die aus dem ganzen Land weit hergereist kamen. Was machst Du nun mit diesen Feuerwehrleuten? Hm? Ja genau, Zettel verteilen lassen! Kuckst Du  hier.  (http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,373583,00.html)
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Eisbär am 07 September 2005, 22:09:46
Die Amis bekamen ja auch Spenden in Millionenhöhe für die Hinterbliebenen der Feuerwehrmänner vom 11.09.2001
Das der reichste Staat der Welt nicht mal die Familien seiner Helden versorgen kann, finde ich erbärmlich.

Das Vorgehen in New Orleans läßt mich erschaudern. Kann man da nicht eine internationale UN-Eingreiftruppe hinschicken und die Region unter UN-Verwaltung stellen? Die sind zwar furchtbar bürokratisch, aber im Katastrophenmanagement helfen sie schneller, effizienter und -vor allem - allen!
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Mentallo am 07 September 2005, 22:22:38
Zitat von: "Eisbär"
Das der reichste Staat der Welt nicht mal die Familien seiner Helden versorgen kann, finde ich erbärmlich.


übrigens sehr interessant ist, was alles für staaten genannt werden, wenn man nach "der reichste staat der welt" googlet. :mrgreen:
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Jinx am 07 September 2005, 22:22:41
Zitat
Das Vorgehen in New Orleans läßt mich erschaudern. Kann man da
nicht eine internationale UN-Eingreiftruppe hinschicken und die
Region unter UN-Verwaltung stellen? Die sind zwar furchtbar
bürokratisch, aber im Katastrophenmanagement helfen sie
schneller, effizienter und -vor allem - allen!


Gute Idee, die könnten dann auch gleich dableiben, um zu überwachen, dass bei der nächsten Wahl auch richtig gezählt wird.
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: phaylon am 07 September 2005, 22:40:17
Ich würde Wahl da aber in Anführungszeichen setzen :)
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Kallisti am 08 September 2005, 10:47:22
Zitat von: "Jinx"
...

Ich halte die Überflutung von New Orleans für das Resultat eines gigantischen Versäumnisses bezüglich Eindeichungs- und sonstiger Präventivmaßnahmen. Die Unfähigkeit, die Lage zu beurteilen (Bushs Ablehnung von Hilfsangeboten) und die deutlich werdende mangelnde Koordination sprechen ebenfalls eine deutliche Sprache.

Was in den Tagen nach der Überschwemmung geschah, halte ich jedoch für das Ergebnis eines latenten Rassismus einerseits und andererseits für ein Zeichen, dass die USA den Kampf gegen die Armut im eigenen Land längst aufgegeben haben.

Es wird sicherlich zu einer neuen Diskussion der Rassenfrage sowie der Frage nach der Behandlung der "wirtschaftlich Benachteiligten" kommen, und das scheint überfällig zu sein.



... DANKE! Genau darauf wollte ich hinaus bzw. das ist auch das, was ich denke: "Man" hätte durchaus schon vorher und auch nach passierter Katastrophe... angemessen (re-)agieren können :!:
Aber: "man" tat es nicht (und tut es nach wie vor nur auf sehr seltsame Art - und mit der Zeit hat sich die Lage eben drastisch verschlimmert und sich so einiges verselbständigt -> dessen man locker hätte vorbeugen können!!!).

Aber eben: es sind halt Arme (und "Schwarze")... und ja: sie haben keine Lobby (wie Mentallo auch schon schrieb)!

Und genau DAS finde ich so erschreckend bzw. unglaublich und unmöglich und unter aller Sau:

Die USA sind reich, aber sie ziehen Shows weltweit ab (mit ihrer "Hilfe" bei "weltweiten" Krisen/Katastrophen...) aber: die eigenen Bürger lassen sie (seit Jahrzehnten...) im eigenen Land am langen Arm "verhungern" - um nicht zu sagen: verrecken (siehe ja auch das dortige - nicht existente - "Sozialsystem"...!!)!

Und DIESES verlogene, heuchlerische Gebaren kotzt mich an! Immer wieder, immer noch!
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Der Uhu am 08 September 2005, 12:23:39
Habe zu dem Thema einen exzellenten Artikel gefunden, der sich mit der Rolle des amerikanischen Staates bei dieser Katastrophe gesellschaftkritisch auseinandersetzt. Es geht dabei um das Selbstverständnis der amerikanischen Gesellschaft und in wiefern die Gründe für das humanitäre Desaster von New Orleans in diesem Selbstverständnis zu suchen sind.

Lehrstunde für Wölfe. (http://www.zeit.de/2005/37/lehrstunde_fuer_woelfe?page=1)
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Der Uhu am 08 September 2005, 12:25:10
edit: versehentlich doppelt gepostet...
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Jinx am 08 September 2005, 12:33:17
Zitat
Die USA sind reich, aber sie ziehen Shows weltweit ab (mit ihrer
"Hilfe" bei "weltweiten" Krisen/Katastrophen...) aber: die
eigenen Bürger lassen sie (seit Jahrzehnten...) im eigenen Land
am langen Arm "verhungern" - um nicht zu sagen: verrecken (siehe
ja auch das dortige - nicht existente - "Sozialsystem"...!!)!


Ich erinnere mich an die Invasion im Irak, als die Truppen vorwärts stürmten und dann kurz vor Bagdad liegen blieben, da man verabsäumt hatte, Nachschub mitzuschicken. Die GIs wurden dann von entgegenkommenden Irakis, die auf der Flucht waren, mit Lebensmitteln versorgt. War irgendwie auch nicht Sinn der Übung damals. Das Logistikproblem scheint demnach umfassend zu sein.

Das Problem im Inneren ist älter (immerhin schafften die USA hier in Deutschland 1945 die Invasion und danach den Wiederaufbau, man war also nicht immer blöd) und wirklich hausgemacht. Ich halte es für eine Mischung aus der "American-Dream-Vorstellung" (jeder kann es schaffen, wenn er sich bemüht) und der calvinistischen Denkweise, dass der, der arm ist und bleibt, von Gott bestraft wird, während der Erwerb irdischen Wohlstands als Zeichen für Gottes Wohlwollen gesehen wird (vereinfacht ausgedrückt). Zusammen mit dem gerade in den Südstaaten verwurzelten latenten bis offenen Rassismus gibt das eine explosive Mischung: es sind eben nicht Landsleute, die von einer Katastrophe betroffen sind, sondern "irgendwelches Gesocks, das gerade dem Busch entsprungen ist und sowieso unfähig, das Leben in die eigene Hand zu nehmen" (Ironie off). Anders sind die drittweltartigen Zustände, die eines der reichsten Länder der Welt sich in großem Stil meinen, leisten zu können, leider nicht zu erklären.

Dieses Denken ist tief verwurzelt und wohl auch Teil der us-amerikanischen Identität. Es wird schwierig aufzubrechen sein, aber ich denke auch, dass die USA nach der Katastrophe in New Orleans nicht mehr dieselbe sein werden wie vorher. Der Rapper, der bei der Benefiz-Veranstaltung seinem (selbstverständlich berechtigten) Unmut Luft machte, wird sicher nicht alleine bleiben, zumindest hoffe ich das (nicht zuletzt auch als mittlerweile Großtante schwarzer Großneffen und Großnichten).
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: phaylon am 08 September 2005, 13:21:27
Wenn man sich ansieht, dass das jetzt ausreicht, um Presse und Medien gegen die Regierung aufzubringen, könnte man fast mutmaßen, für Amerika zählt nur was in Amerika passiert.
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Jinx am 08 September 2005, 13:25:43
Zitat von: "phaylon"
Wenn man sich ansieht, dass das jetzt ausreicht, um Presse und Medien gegen die Regierung aufzubringen, könnte man fast mutmaßen, für Amerika zählt nur was in Amerika passiert.


War das je anders?
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: phaylon am 08 September 2005, 13:57:42
Undeutlicher :)
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Jinx am 08 September 2005, 14:00:14
Zitat von: "phaylon"
Undeutlicher :)


Ach, die Haltung der USA gegenüber den Staaten, die gegen den Irakkrieg waren, hälst Du für undeutlich?  :mrgreen:
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Trakl am 08 September 2005, 14:18:59
Was mich richtig ankotzt, ist die Tatsache, dass durch den Sturm und durch dessen Folgen bereits dreimal so viele Menschen ums Leben gekommen sind wie am 11. September im WTC.

Und da hat man sofort Abermilliarden ausgegeben um den Terrorismus zu bekämpfen. Jetzt würde schon weit weniger reichen.

Die Bush-Regierung hat sich hier entgültig von ihrer wahren Seite gezeigt. Und da jedes Land die Regierung hat, die sie verdient, haben sich die Einwohner der USA auch gleich disqualifiziert.

Vielleicht werden jetzt einige Leute schlauer. Aus Schaden wird man klug, heißt es so schön.

Aber wahrscheinlich kommt bald die Nachricht, Castro hätte mit Wettermaschinen den Sturm geschickt und man müsse jetzt Cuba überfallen. Das ist immer noch plausibler als die Aussage "Gott hat New Orleans für seine Sünden bestraft".
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: phaylon am 08 September 2005, 14:29:30
Zitat von: "Jinx"
Zitat von: "phaylon"
Undeutlicher :)


Ach, die Haltung der USA gegenüber den Staaten, die gegen den Irakkrieg waren, hälst Du für undeutlich?  :mrgreen:

Naja, die Meinung der USA über andere meinte ich so garnicht :) Mehr die Tatsache, dass Katastrophen in den USA immer furchtbare weltweite Katastrophen sind, woanders sind's dann "Unglücke."
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Trakl am 08 September 2005, 14:35:24
Zitat von: "phaylon"

Naja, die Meinung der USA über andere meinte ich so garnicht :) Mehr die Tatsache, dass Katastrophen in den USA immer furchtbare weltweite Katastrophen sind, woanders sind's dann "Unglücke."


Zum Beispiel gerade in China und in Japan.

In China sind mal wieder mehrere 100.000 Obdachlos geworden. Aber das sind ja auch die "Gelben", denen geschieht sowas recht.  :roll:
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Jinx am 08 September 2005, 14:45:04
Zitat
In China sind mal wieder mehrere 100.000 Obdachlos geworden. Aber
das sind ja auch die "Gelben", denen geschieht sowas recht. Rolling Eyes


Wobei ich mir vorstellen könnte, dass die besser organisiert sind.

Ich habe Bilder aus der Region gesehen, von westlichen Agenturen. Eine Gruppe von Leuten, die evakuiert wurde, stieg in Busse. Das bedeutet, sie wußten, wo sie sich einfinden mußten und es waren tatsächlich auch Busse da. Und zwar nicht Tage später.
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: phaylon am 08 September 2005, 14:57:09
Ich denke, das funktioniert recht gut, sobald man nicht mehr versucht Naturkatastrophen mit Ignoranz zu bekämpfen.
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Rick Deckard am 08 September 2005, 16:19:16
Ich habe hier einen Artikel von einem meiner liebsten Filmkritikern der USA betreffend des Desasters in New Orleans in Zusammenhang mit den MTV Music Awards. Er ist etwas länger, aber die Faust trifft dafür direkt in die Magenkuhle:

Zitat
VERN TELL'S IT LIKE IT IS

SEPTEMBER 1st, 2005

Last Sunday in Miami, having dodged potential catastrophe from a tropical storm quickly growing into a hurricane, MTV staged some kind of ridiculous awards ceremony. This is not a review. This is an attempt to understand. I don't know why I turned it on or why I kept watching but I do know it has continued to haunt me in the days since. I think I am writing this for closure, really. It is an exorcism.

THE MTV VIDEO MUSIC AWARDS 2005, or VMAs as they want you to call them, are not really an awards show. As far as I could tell, there weren't many awards and the ones they had didn't mean anything. The show is a spectacle, a sort of exaggerated opera putting on display everything that is so wrong with the corporate entertainment culture today. I think I seen parts of this show before and it's always been pretty ridiculous but this one went the extra ten miles.

The first hint was the pre-show coverage, where they one-upped the standard awards show red carpet fashion critique by having the stars drive up in their own customized exotic sports cars, which they would park on a turntable that would spin around so you could see all the angles. The only thing more ridiculous than this is the realization that somebody probaly had to pack the cars on a truck and drive them from Los Angeles to Miami during a hurricane so Ludacris or somebody could get in and drive it 50 feet for the cameras. Before MTV was content to go around and find kids driving beaters and "pimp their ride" as a fairy godmother act of charity. Now they want to make it clear that whether it's delivered by Xzibit or not, you're gonna have to get one of these cars eventually. Get rich or die tryin, says Fifty Cents on his album and movie.

The host for this show was "Diddy," a former music executive producer who used to be called Puffy and then Puff Daddy and then P Diddy and recently went on the Today Show (america's number one hip hop show?) to announce the new one. You gotta wonder about guys like this because I mean, alot of people pick up nicknames here and there, but they don't have to make an announcement. As far as I know, this guy doesn't even do music or anything anymore, he just goes around making announcements.

Anyway "Diddy" rose out from the bowels of the earth on a platform, and instead of tell jokes or something, what he did was stand in a frozen "I am awesome" pose. All around the huge, circular stage, spouts of water shot up what looked like a hundred feet in the air and blowtorches sprayed out flames. There was probaly fans blowin too, I'm not sure, but most of the elements were represented, anyway. Cirque du Soleil type acrobats lowered down from the sky on ropes and did tricks. There were flashes and smoke machines and sexy dancers and a guy I know named Ethan described it best when he said to me, "You know, I've been reading alot about the fall of the Roman Empire, and--"

Disco music played, and "Diddy" kept announcing his name over and over and saying that "anything can happen" tonight. Anything. Mr. T could ride in here on a giraffe and start throwing water balloons at everybody. Chris Rock could drop in on a parachute and become the real host. Kurt Loder could emerge from the crowd with a megaphone and announce that the show has been cancelled and everyone has to go home. Anything can happen.

It turned out what he meant was he would take off his fancy jeweled watch, the type only worn by rappers and cartoon characters like the guy from Monopoly, and "spontaneously" give it to a guy in the audience. After a commercial break Diddy had the watch again and he said, "I want to apologize to my man, the security thought I wasn't serious, but I want you to keep this," and gave it to the guy again. Of course, the security would not have understood if he had taken care of this during the commercial break, they would only go along if it was done on camera again. Anything can happen.

It's true, anything did happen, anything that could be done in under two minutes. MC Hammer and his dancers appeared suddenly to perform less than one song. Snoop Dogg introduced some poor sap up and coming comedian who had to do about two minutes of jokes. Of course he completely bombed, because what the fuck are you doing coming out doing miniaturized standup at an awards show? Paris Hilton and Little Bow Wow introduced one of the very few awards that were given out, but first they compared the jewelry they were wearing and talked about how many karats each item was. If you think the world sucks now, wait until we have a generation of adults who grew up idolizing Paris Hilton and Donald Trump, watching tv shows about tricked out cars and rapper's mansions. The weird thing is, it turns out the '80s could've been worse.

One of the more elaborate segments was a tribute to the late Notorious BIG. I've seen BIGGIE AND TUPAC but I didn't know much about it so I got one of my contacts to comment:

    I guess it's good he's still doing tributes to Biggie years later. But replacing the original beats with an orchestra didn't work. Vern, I think you would appreciate the second song they did, "Warning." It's like a pulp crime story about being woken up at 5:36 in the morning by a phone call from a friend at the barbershop who overheard some guys talking about robbing Biggie. Biggie raps both sides of the conversation, for this tribute Snoop Dogg played the friend. That was exciting to see, but then they cut it off halfway through the song. Anyway, I don't think the orchestra was really playing. It sounded like keyboards, like that Guns 'n Roses video.

Speaking of playing more than one character, I think the craziest thing in this whole fuckin mess was the performance by R. Kelly. If you don't know who he is, he is the guy who sings the song on "Space Jam," also he videotaped himself peeing in an underaged girl's mouth. But he loves Jesus though. Anyway I was asking earlier if anybody could explain to me his series of "Trapped In the Closet" videos. It's this weird soap opera thing about him, his girlfriend and two gay guys all in a room yelling at each other. He sings all their lines, which do not rhyme or flow well, while the actors move their mouths as if they're talking. And he keeps waving a gun around.

For this he did what I think was the thrilling conclusion to the saga, not sure. On a sparse theatrical type set, he stood by himself and lip synched some parts of the song. Other parts he did not bother to lip synch. He was playing all the characters, or trying to, so sometimes he would put his hand on his hip in a feminine manner or make his wrist limp to remind you that he is supposed to be a gay guy. I can't follow the thing at all but he keeps singing about "Rufus said this, Carl said that, I said this, Lisa said something else," etc.

I guess you had to be there, but this was pretty much the most amazing thing I've seen in a long time. This guy, already famous for peeing in little girls, just had a complete breakdown live on stage. It was like Caligula without the bestiality. Guy has gone completely insane, but he's famous so they let him do what he wants. He must know what he's doing, he was on the Space Jam soundtrack.

I wonder, maybe he really DOES believe he can fly?

At one point, an award was given for "breakthrough video." It went to the "Gorillaz" cartoon video which apparently is a good video. This was the only award where it occurred to me maybe they were choosing it based on the cinematical quality of the video. Another award had gone to a guy Kanye West, who unless I misunderstood said in his speech that he had made two videos for the particular song. He did not ask which video won the award, though. Because who gives a shit.

The show was 3 1/2 hours long, but I swear they couldn't have given out more than 6 or 7 awards. You want to get mentally pummeled, try watching a show that is designed for people with short attention spans, but is also 3 and a half hours long. There were a handful of performers that were allowed the courtesy of performing one complete song. The last performer was Kelly Clarkson, who won her music career as a prize on a popular game show. "Diddy" introduced it by saying, "What you are about to see is incredible," which turned out to mean that they spray her with a hose while she sings. I did not think it was so incredible as a performance but I guess I would have to give credit to the electricians who figured out how to do that without killing everybody.

There was also Fifty Cents, a real masculine dude who loves jewelry as much as Liberace did. He got mad at some other rapper called "Fat Joe" and started announcing that "Fat Joe" was a pussy and then whatever else he said got bleeped out. It's amazing that these guys can go through so many hard struggles on their way to fame (as we are told in their bios and movies) but come out with the mentality of a little kid. Fat Joe called me names I hate Fat Joe Fat Joe is fat and he is a pussy and I hate him. I guess it's not as bad as that time when Eminem almost got in a fight with a puppet.

Anyway I think this guy is sort of symbolic of the whole thing because think about it this way: even the gangsters have been co-opted. I'm sure if I sat and listened to this guy's immense body of two or three albums, that there would be more to him than you get from his appearances on MTV. But that's still the image he is putting out there and I am a poet so it smells like a metaphor to me. So bear with me.

I am obviously not an expert on this type of music, but let me tell you. I don't like country music at all, but sometimes you hear Johnny Cash or Willie Nelson or the Coal Miner's Daughter lady or somebody like that and you have to say yeah, yeah, I think I get it. This is good stuff. The album "Straight Outta Compton" by N.W.A. is one of those. These angry kids with jheri curls and Raiders jackets, talking about stupid shit but painting such a picture of their time and place. Their status symbol is a pair of Air Jordans or something, they don't have the luxury of talking about a $50,000 car. And they drink malt liquor, not Cristal. They mention that alot. Back then, their music was not played on the radio. If they were on the cover of a magazine, it was Newsweek talking about you better lock up your children. White people were just finding out about this shit, and the FBI sent them a threatening letter because of their song "Fuck Tha Police."

You listen to that song, and if you don't agree with them about Fucking tha Police, you'll at least understand why they feel that way. But maybe it was harder for white people to understand then because Rodney King hadn't happened yet. Anyway what I'm saying is, these guys really were rebels, they really did challenge the status quo, they really did hold a mirror up to the world and bring attention to its harsh realities. And they created music of lasting importance. These days, on MTV anyway, the anti-heroes aren't that much different from Paris Hilton. All they care about is get rich or die tryin. Their music is about jewelry and cars. They are not angry at the world, I'm not sure they even are aware that there is a world around them. The FBI won't be tapping their telephone because they tell you to care about the same things the Man or the Matrix wants you to care about. Instead of giving voice to the frustrations of poor people, they fill poor people's heads with unattainable, stupid dreams.

What the fuck kind of a retard wants to die trying to get a fuckin necklace. You look stupid with that thing on anyway. You really want to drive a car like that? You fuckin know you're gonna scrape the side on a pole in a parking garage or something. And you'll spend your days nervous somebody's gonna steal it unless it's locked in a secret underground compound. You'll get pulled over all the time and if you still think you look cool in it think again. You oughta be self conscious because everybody's looking at you thinking your an asshole or you're overcompensating for a tiny penis.

 

There was exactly one shocking moment in this whole freak show, and it was when the band "Green Day" was accepting one of the awards. One of the dudes in the band said something about it being dedicated to the soldiers and hoping they come home safe. It was a weird feeling, like they had just punched Diddy's party real hard in the gut and knocked the wind out of it, or maybe they just shut off the water. At this point even I was thinking, "Oh shit, that's right, there's a war in Iraq." It never even occurred to me as a possibility that somebody might mention the war or the president or anything that has any real meaning to anybody.

You know what would be an interesting art installation? Picture this awards show projected onto the side of a bombed out building in Iraq. The piece is called "Why do they hate us?" The winners for "Diddy's Fashion Challenge" are being announced while over 1,000 muslim pilgrims are trampled to death because they heard there was a suicide bomber.

In fact this week we could do it in New Orleans and call it "Why do we hate us?" I can't watch the news when they're covering these disasters, but from what I've read it sounds like Escape From New York out there. Or Land of the Dead. They're talking about "bands of roving gunmen," people shooting at the helicopters that are trying to help them. All these people holed up in the Superdome, living in piss and shit, dead bodies laying around. The air conditioning doesn't work, all the toilets are backed up, there was a fire in the garbage chute, and nobody believes the buses are coming to evacuate them. Everybody's lost their homes, their relatives, they can't go back to the city for months, they have to have their children guard them while they sleep. People are sick and they're gonna die because there's little food, no electricity or clean water or anywhere to take them. And some of the hospitals had to close up after their supply shipments got hijacked. Police have been told to stop rescuing people so they can chase after the bandits breaking into houses to steal TVs. Meanwhile, people that just need food are stranded, starving, dying, begging for help, and nobody is coming for them. If that happened here, that would be me. I don't have a car either. Get water or die tryin.

I read about one guy yesterday that tried to climb over the fence at the Superdome and run away. He had lost his whole family and was desperate to get away from this hellhole. Alot of people believe, or at least like to say, that the sports teams who play there have bad luck because it's built over a cemetery. And now this. The soldiers had to grab the guy and take him to where he could see the water. There was nowhere to go. So he just started to bawl. He had no choice but to go back into the stadium, where many people have died (one a suicide) and people have been raped, including a child.

Anything can happen.

Geez I'm sorry you guys, I wish we could help. But the National Guard is in Iraq, and the hurricane and flood funds got diverted to Iraq, and we turned down your request to shore up the city a while back, because the government is broke because of tax breaks and wars. But I mean, how were we supposed to know we'd need money to help people? Can't George Clooney and all those guys take care of that kind of shit? We got terra to kill. And I mean you know how it is. Que se ra se ra. Shit happens. Snakes on a plane. Get over it.

I know some people will be hesitant to bring politics into such a disaster. Obviously politicians can't be expected to stop a hurricane. But I think now more than ever it makes me sick just thinking about that motherfucker in the White House and what he has done for our country. If this doesn't show you the massive negligence and ineptitude of this government, then you are blind. Blatantly lining the pockets of the rich, endangering us by tormenting people across the world, meanwhile starving our infrastructure so when there's a disaster, nobody can do shit, thousands die and people either live like animals or turn into animals. My motto for the Bush years: Thanks alot, asshole.

 

So what did we do? Were we fiddling while Rome was burning? Well no, it wasn't a real fiddle, it was keyboards. And R. Kelly was lip synching. Turns out one of the gay guys, Rufus I think, he went back to his wife at the end. And the guy in the audience got to keep Diddy's watch. Water sprayin everywhere. It was incredible. Thanks for the great party, Diddy.

--VERN

 

UPDATE: I just read that "Diddy", along with fellow rapper/mogul Jay-Z, donated $1 million to the Red Cross along with Sean John and Roc-a-wear clothing for people who need it... so I have to give Mr. Diddy credit for that. Hopefully he will only have to give the check once and not twice like his jeweled watch.


Ein guter Mann, der Vern.
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Trakl am 08 September 2005, 17:03:17
**** You have been kicked from #schwarzes-hamburg.com (FLOOD)
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: phaylon am 08 September 2005, 17:06:26
Da rausfliegen ist nicht sonderlich schwer :)
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Trakl am 08 September 2005, 17:06:53
Zitat
In fact this week we could do it in New Orleans and call it "Why do we hate us?" I can't watch the news when they're covering these disasters, but from what I've read it sounds like Escape From New York out there. Or Land of the Dead.


Land of the Dead :twisted:

Sehr guter Film. Sollte man sich unbedingt noch ansehen. Hört nicht auf die Meckerer - das Teil ist knüppelharte Satire und ist der bessere Kommentator.
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Kallisti am 08 September 2005, 19:32:29
Zitat von: "Der Uhu"
Habe zu dem Thema einen exzellenten Artikel gefunden, der sich mit der Rolle des amerikanischen Staates bei dieser Katastrophe gesellschaftkritisch auseinandersetzt. Es geht dabei um das Selbstverständnis der amerikanischen Gesellschaft und in wiefern die Gründe für das humanitäre Desaster von New Orleans in diesem Selbstverständnis zu suchen sind.

Lehrstunde für Wölfe. (http://www.zeit.de/2005/37/lehrstunde_fuer_woelfe?page=1)



Sehr gut - dieser ZEIT-Artikel von Jedediah Purdy!!
Titel: New Orleans... ?
Beitrag von: Thomas am 12 September 2005, 11:38:49
Scheinbar haben selbst in der Hölle von New Orleans einige den Humor nicht verloren :

(http://www.spiegel.de/img/0,1020,516240,00.jpg)

Wenn ich das richtig lese, hat der Besitzer des Ladens folgendes auf die Verbarrikadierung gesprüht :

Don't Try
I am sleeping inside with
a big Dog
an ugly Woman
....Guns
....Hammer


Sowas schreckt Plünderer zuverlässig ab =)