Schwarzes Hamburg
Schwarzes Hamburg => Archiv => Gedankenaustausch -Archiv- => Thema gestartet von: Kallisti am 10 August 2005, 18:05:46
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Einen Jugend-/Erwachsensein-thread gibt es ja schon - warum also nicht einen zum Alter(n).
Würde gerne wissen, wie ihr darüber denkt, ob ihr überhaupt darüber nachdenkt - also über alte Menschen, wenn ihr sie z.B. so auf der Straße seht und auch über alte Menschen, die ihr vielleicht gut kennt, aber auch über euer eigenes Älterwerden bzw. Altern. ??
Und wie oft denkt ihr daran bzw. darüber nach?
Könnt ihr euch z.B. vorstellen, wie (und wo) ihr lebt, wenn ihr "alt" seid - ja, was heißt schon "alt sein"... aber darum geht es mir nicht -> ich denke, wir haben alle mehr oder weniger einen Begriff, eine Vorstellung vom Altern, von Altsein, von alten Menschen.
Mir geht es nicht darum, zu diskutieren, wann wer als alt gilt oder sich selbst alt fühlt oder ob es das überhaupt gibt, sondern darum, ob und wie ihr euch mit eurem Altwerden, Altern, somit also mit unter Umständen körperlichen und geistigen Schwächen, "Verfall", Veränderung, Einschränkungen... und (eurer) Vergänglichkeit auseindandersetzt.
Habt ihr Angst davor? Ist es noch weit weg für euch? Wollt ihr davon sowieso nichts wissen - so nach dem Motto: es kommt eh und von alleine, da muss ich nicht weiter drüber nachdenken?
Habt ihr Respekt davor - und vor alten Menschen?
Seht ihr das Alter als Schwäche, Belastung oder Bereicherung (und natürlich meine ich damit "durchschnittliches Altsein", d.h.: es bringt Positives wie Negatives mit sich - also ich gehe nicht vom totalen Pflegefall aus, aber auch nicht vom superrüstigen "Alten" - ob es so oder so oder anders kommt, weiß man ja jetzt noch nicht unbedingt)?
Da ich ja immer anfangen soll:
Mich beschäftigt es schon seit ich etwa 25 war und seit dem regelmäßig und mein Verhältnis zum Alter(n) ist ambivalent - aber doch eher mit Gewichtung auf "negativ" - vor allem was Gesundheit angeht und Aussehen. Also: der Verfall, der unaufhaltsam ist (wenn auch zum Teil beeinflussbar), macht mir zu schaffen.
Und nicht zuletzt ist es auch eine gesellschaftliche Sache: wie man mit "Alten" und dem Altern umgeht und was sich da wie möglicherweise in den nächsten Jahren, Jahrzehnten so verändert.
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ich fühle mich schon daran erinnert:
- wenn ich alte leute mit gehilfe über die kreuzung schieben sehen.
- wenn leute wegsterben
- wenn ich feststelle was andere leute, die damals in meinem heutigen alter waren gemacht haben.
- wenn ich bedenke, schon über 50% meiner prognostizierten lebenserwartung verbraucht zu haben.
- wenn der eigene körper verfallserscheinungen zeigt.
aufhalten kann ich es nicht, also nehme ich es so hin. manchmal ärgere mich nur, viele sachen immer noch nicht gemacht zu haben.
da ich aber, eventuell im gegensatz zu anderen menschen, keine denkmäler hinterlassen möchte, freue ich mich wenn es mir so gut geht, dass ich nicht auf die hilfe andere angewiesen bin.
über die mögliche situation, bei vollen bewußtsein, meine eigenständigkeit zu verlieren, könnte mich irre machen. ansonsten aktzeptiere ich meine auftauchenden unzulänglichkeiten und freue mich am verbleibenden rest.
wenn ich alt bin, also noch älter als heute ;), dann werde ich bestimmt in einer der dann angesagten verwahrungeinrichtungen vormichhinsabbern. die hoffnung ist, es dann nicht mehr zu merken.
einen pauschalen respekt vor den alten habe ich nicht. es gibt leute die mag ich, weil sie auch im alter noch so handeln, wie man es sich vorstellt. es gibt aber auch leider so viele alte, die verbittert, ode was auch immer sind, und ihrer umwelt dies gerne klar machen. die leute gibt es aber auch bei den jungen.
ich hoffe mal, mich auch in 20 jahren noch zurechtzufinden und eine sendung im fernsehen oder musik aufnehmen zu können.
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Das mit dem Altern ist so eine Sache: wenn man nicht darüber nachdenken muss, merkt man es doch gar nicht, oder?
Eigentlich fällt mir mein Alterungsprozess nur im direkten Vergleich mit anderen auf: ich habe keine Pickel mehr, kicher nicht permanent, und frage mich, über "was für einen Scheiß" man sich Gedanken machen kann. Und ich trage kein Rosa (o.k., war noch nie meine Farbe)!
Allerdings fällt mir im direkten Vergleich natürlich auf, dass sich da unerwünschte Falten in diversen Körperregionen bilden.
Ich bin froh, so alt geworden zu sein. Und ich wünsche mir, dass man mich in Würde weiter altern lässt (Thema Ansprüche und Jugendwahn).
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@danutpa
... naja, ich meinte eigentlich mehr das "wirkliche" Alter(n) - also: nicht einfach nur "Älterwerden", sondern: "alt"!! Und da denke ich schon, dass man das doch recht deutlich merkt (eben: gesundheitliche Probleme, überhaupt körperliche Veränderungen, Einschränkungen...)!
Also es gibt einfach definitiv Alterungs-, Abnutzungsprozesse im Körper (die bei Menschen aber halt unterschiedlich ausgeprägt sind/ablaufen) und die bleiben einem sicher nicht verborgen!
Und ob die vielzitierte Würde dann immer auch so erhalten bleiben wird und kann - das ist eben die Frage!! (Das hängt ja eben auch von den äußeren Umständen/Verhältnissen ab, in denen man -dann- lebt!)
Wie "alt" bist du denn?? -> Ah ja, steht ja doch in deinem Profil! ;) Also: auch noch eher jung!! :lol:
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ich bin schon über 30, also fast alt
Spüre es aber körperlich gar nicht, keine Abnutzungserscheinungen, also jung.
Körperlich geht mir sogar viel besser, als in meiner Jugend. Früher war ich ständig irgedwie erkältet, musste deswegen sogar einen Jahr wiederholen.
Jetzt bin ich topfit, und gerrade weil ich mich körperlich so verdammt jung fühle, mag ich es nicht, ins Spiegel zu schauen.
Weil die Frau in Spiegel, es kann doch nicht ich sein, die Frau im Spiegel ist zwar noch nicht alt, aber auch nocht nicht mehr jung.
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Die 30 hab ich jetzt auch hinter mir... alt... hmm... nö, dafür hab ich zu viel Flausen und Unfug im Kopf...
Weiser bin ich etwas geworden... vllt auch einfühlsamer und reifer... aber nicht alt und schon gar nicht erwachsen....
In diesem Sinne: Ich bin kurz weg, ich muß die Batterien in meinem Lichtschwert tauschen gehen *g*
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Hm, irgendwie hab ich den Eindruck, dass man mich nicht so richtig versteht :oehm: :?
Also: ich wollte nicht so unbedingt wissen, ob ihr euch jetzt alt fühlt/findet, sondern ob und wie ihr über das Alter an sich und über euer eigenes ALTERN/ALTwerden (nicht bloß: Älterwerden) (nach-)denkt!! ??? (Siehe einfach ganz oben: meine "Einführung"!!)
:? :roll:
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Ich denke da einfach nicht drüber nach... es passiert so oder so, ob's mir gefällt oder nicht... also lass ich es einfach passieren und widme mich den dingen, die ich beeinflussen kann... wie eben das "erwachsen" werden ;)
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Ich kann/möchte es mir nicht vorstellen alt zu sein. Meine beiden Omas sind alt, dement und können nicht mehr viel. Das erschreckt mich schon zu sehen. Besonders natürlich die Vorstellung selber mal so zu sein.
Aber beide sind glücklich, seit sie so sind. Als die Demenz anfing und sie in hellen Momenten dann realisiert haben, was sie gestern wieder gemacht haben, hat ihnen das weh getan und sie waren wirklich sehr geknickt. Sie hatten ein schlechtes Gewissen ihren Kindern auf der Tasche zu liegen und Arbeit sowie Sorgen zu machen.
Ich mag mir nicht vorstellen selber mal in dem Zustand zu sein. Dennoch wird es wohl unaufhaltsam sein. Ich hoffe nur, daß ich dann lockerer mit dem annehmen von Hilfen sein kann. Beide Omas haben sich sehr gegen Essen auf Rädern, Haushaltshilfe, Altersheim gesträubt. Beide hatten das Gefühl / die Angst nicht mehr gebraucht zu werden, überflüssig zu sein, eine Last zu sein.
Heute denke ich recht entspannt darüber und denke mir "ist doch okay, wenn jemand anderes die Arbeit für mich macht, wenn ich nicht mehr kann".
Ich hoffe wirklich sehr, daß das dann auch noch so sein wird.
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Also die Vorstellung richtig Alt/Senil/Hilflos zu werden treibt mich in Wahnsinn.
Ich habe mit überlegt, dass wenn es soweit wird, rechtzeitig die Bremse zu ziehen und mich mit Schlaftabletten in Jeneseits zu befördern.
versteht mich richtig, ich bin keinerfalls Selbstmordgefährdet - aber so möchte ich um keinenfalls leben
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@Black Russian
... nur ganz klitzekleine Anmerkung: so einfach ist das mit dem "Aussteigen" nicht -> die Geschichte mit den Schlaftabletten geht in (heute) nahezu allen Fällen schief!
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@Kallisti
aber nicht für jemanden, der mit Medizin vertraut ist
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... oha - klingt ja interessant und "vielversprechend" ...!! :zyklop: 8) :wink:
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Dicker!
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also das letzte mal übers "noch" ältzer werden habe ich in leipzig nachgedacht.. naja nachgedacht ist schon fast zuviel gesagt.. ich ging so morgens raus aus meinem hotel und wollte zur bahn da dachte ich... mensch karsten jetzt biste knapp 40, was machste denn wenn du tatsächlich mal 50 bist???
sekundenbruchteile und ne flasche asti spumante später gab es diese gedanken nicht mehr... bis zum näächsten morgen, ich ging zum frühstück und da setzte sich ein ziemlich hübsche frau zu mir an den tisch , wir kamen ins gespräch und sie fragte nach meinem alter.. und nannte mich dann einen jungen spund.. als sie mir dann das ihre verriet... obwohl man ein frau ja nicht danach fragen soll.. grins
sie war schon 50, hatte aber trotzdem eine aufregende figur und sah wirklich klasse aus... ich bedankte mich bei ihr für die antwort auf meine frage an mich selber vom vortag... lach... ach ja das hotel war ausschließlich von grufties gebucht..
naja damit hatte sich dann mein nachdenken übers älter werden im zusammenhang mit gruftiesein fürs erste erschöpft..
kann sein das ich da mal wieder drüber nachdenke wenn sich bei mir verschleißerscheinungen einstellen..
aber wenn ich teiolweise sehe was mit den jüngeren so los ist heute... naja zumindest in meinem job, wie die am jammern sind wenn mal echt viel zu tun ist oder sie mal nen bissi länger als 12 stunden am stück arbeiten müssen... na da bin ich besser in schuß als so mancher mit20er.. lach
lieber grüße euer alter sack
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Sterben?
Sterben find ich gut, ich arbeite schliesslich in der Pathologie (ich hab ne schwärzere Seele als ihr alle), da muss ich für jede dahergekommene Leiche dankbar sein! :wink:
Mit meinem älterwerden habe ich keine Probleme, ich mag nur nicht daran denken, dass meine Eltern schon recht alt sind und ich vielleicht schon mal anfangen sollte für ihre Beerdigung zu sparen, anstatt mich z.B. auf der Return zu vergnügen...
...obwohl...
..tut's nich auch n Müllsack?
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...obwohl...
..tut's nich auch n Müllsack?
Meiner Meinung nach schon.Und es gibt doch auch diese Papp-Särge zum selber zusammenstecken.
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Meiner Meinung nach schon.Und es gibt doch auch diese Papp-Särge zum selber zusammenstecken.
Und irgendwann gibt's auf MTV dann "Pimp my coffin". :lol:
Krank zu sein ist natürlich nicht das, was man sich wünscht, besonders, wenn es um Demenz und solche Krankheiten geht. Allerdings ist jung sein keine Garantie, daß man gesund ist, und Alter ist auch keine Garantie, daß man krank wird. Es gibt auch genug alte Menschen, denen es prächtig geht.
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Allerdings ist jung sein keine Garantie, daß man gesund ist, und Alter ist auch keine Garantie, daß man krank wird. Es gibt auch genug alte Menschen, denen es prächtig geht.
Dass es mir irgendwann im Alter gut gehen soll, bezweifle ich irgendwie, meine Gesundheit ist jetzt schon nicht die beste, dementsprechend bereitet es mir nicht gerade Freude, ans Alt werden zu denken. Aber es gehört eben dazu, well, lassen wir es auf uns zukommen. ;)
Viel mehr Sorgen macht mir aber wirklich, dass meine Eltern alt werden. Dass sie nicht ewig leben, daran will ich gar nicht denken. :?
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Und es gibt doch auch diese Papp-Särge zum selber zusammenstecken.
Oh toll, wohnst du oder stirbst du schon im IKEA Stil!!! :lachweg:
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Alter?
Ist das nicht dieses Füllwort, das in jedem Proletensatz mindestens 15x vorkommt (neben "weisu" und "digga")? :crazy:
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Alter?
Ist das nicht dieses Füllwort, das in jedem Proletensatz mindestens 15x vorkommt (neben "weisu" und "digga")?
Nein, was du meinst heißt "Alder" oder "Aller" :wink: