Schwarzes Hamburg
Schwarzes Hamburg => Archiv => Politik & Gesellschaft -Archiv- => Thema gestartet von: Dragonfly am 03 August 2005, 14:11:24
-
Hab gerad diese zwei Seiten gefunden:
http://www.die-falsche-wahl.de
http://www.leere-versprechen.de
Erstaunlich ist, dass die CDU es nötig hat verunglimpfende Fotos zu nutzen, während die SPD es nicht macht. Erwähnenswert ist, dass die SPD-Seite länger existiert.
Traurig ist, dass beide Parteien anstatt eigene Stärken zu betonen jeweils auf die Schwächen der anderen zeigen.
@@
Was mich auf die Palme bringt http://www.leere-versprechen.de/index.php?section=programm&subsection=intro Unterpunkt der "Grünen Versprechen":
Innere Sicherheit oder wie gefährde ich Deutschland?
* Anerkennung des Islam als gleichberechtigte Religion
Wenn so etwas von einer rechten Partei kommen würde, dann wäre es schlimm.
So etwas von einer "demokratischen" Partei -- der CDU -- ist verabscheuenswert.
-
Ich würde es ohnehin mal begrüßen, wenn bei den Wahlveranstaltungen ein paar Inhalte 'rüberwachsen würden, nicht nur Aussagen darüber, für wie blöd/unfähig/unsozial/wasauchimmer man den Gegner hält...
Aber Feindbilder haben sich in der Vergangenheit im Wahlkampf leider allzu gut bewährt...
-
Traurig ist, dass beide Parteien anstatt eigene Stärken zu betonen jeweils auf die Schwächen der anderen zeigen.
Tja, mehr ist scheinbar nicht drinn.
Zitat:
Innere Sicherheit oder wie gefährde ich Deutschland?
* Anerkennung des Islam als gleichberechtigte Religion
Was heißt denn "Anerkennung" ? Als offizielle Religion ist der Islam doch ohnehin anerkannt.
-
Thomas, es geht wohl um den KdöR-Status, den die beiden großen Kirchen sowie die jüdischen Gemeinden in Deutschland haben, aber nicht die islamischen Gemeinden, die bisher eingetragene Vereine sind.
-
...es geht wohl um den KdöR-Status...
Ach so.War mir bisher nicht bekannt, das es so einen Status gibt.
-
*lol*
wie war das noch? Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen schmeißen?
(http://www.rentengerechtigkeit-nrw.de/_Un_Soziales/Rentendiebstahl/Blum_3_1.jpg)
-
Innere Sicherheit oder wie gefährde ich Deutschland?
* Anerkennung des Islam als gleichberechtigte Religion
Also man muss kein Nazi sein um was gegen den Islam zu haben. Wenn der Islam in den Augen eines Demokraten sich nicht mit der Demokratie verträgt, ist solche Kritik auch aus Sicht eines Demokraten berechtigt. Kein Grund, die Nazikeule zu schwingen. Wir wollen nicht vergessen, daß in der muslimischen Welt Weltanschauungen verbreitet und gesellschaftlich absolut akzeptiert bis vorherrschend sind, die es jederzeit mit jeder Nazi-Ideologie aufnehmen können. Das Konzept des Islam ist meiner Meinung nach ohnehin mehr faschistoid angelegt und der Unterwerfung unter die höhere Macht ohne Klage und Auflehnung gewidmet, als das bei anderen Religionen ohnehin schon der Fall ist. Dazu kommt die weitverbreitete Radikalisierung der zwischen den Kulturen stehenden Muslime hier in Deutschland. Entscheiden sie sich für eine Seite, wird die andere (also meist unsere) oft über die Maßen verteufelt. Ich habe in meinem eigenen Umfeld miterleben müssen, wie so etwas aussieht. Somit halte ich eine solche Kritik, obwohl sie unzulässigerweise über einen Kamm schert, für nicht ganz unberechtigt.
-
wie war das noch? Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen schmeißen?
Naja, die Rente ist ja auch sicher - nur ihre Höhe nicht =)
-
Uhu,
In der Bibel steht auch viel Mist drin, den man nicht anders als, faschistoid und menschenverachtend deuten kann. Von Radikal-Christen wird dies auch immer wieder gerne getan.
Der Islam käme in einem Vergleich nicht besser oder schlechter weg..
Du Veralgemeinerst.
-
Der Islam käme in einem Vergleich nicht besser oder schlechter weg..
Stimmt. Im Endeffekt sinds ja auch die Menschen, die mit Fackeln für "die gute Sache" in den Kampf ziehen, nicht die Bücher oder Geschichten.
-
Ich finde beide Seiten dem ersten Eindruck nach etwa gleich bescheiden, und gut getroffen sind Merkel und Co auf der SPD-Propaganda-Seite auch nicht wirklich.
Ich empfinde einen solchen Wahlkampf als Propaganda übelster Sorte und als politische Hetze bis an die Grenzen zur Demagogie. Ich denke auch, dass sich die Parteien mit einer solchen Dreckwurf-Kampagne überhaupt keinen Gefallen tun. So etwas schürt nur die Politikverdrossenheit der Bevölkerung - sicherlich trägt es nicht nicht Erhöhung von Glaubwürdigkeit und Vertrauen bei.
Das Gehacke, was sich unsere Politiker liefern (v.a. das Auftreten in diesen widerwärtigen Talkshows) finde ich mit einem Wort zum Kotzen. So wie Politiker im Wahlkampf auftreten, gehen zivilisierte Menschen für meinen Geschmack nicht miteinander um. Wenn das so weitergeht werde ich noch zum Nichtwähler..
-
In der Bibel steht auch viel Mist drin, den man nicht anders als, faschistoid und menschenverachtend deuten kann. Von Radikal-Christen wird dies auch immer wieder gerne getan.
Das muß man aber in einem "gefühlten" Vergleich sehen.Radikale Christen, wie man sie in Amiland mitunter trifft, muß man in der BRD schon mit der Lupe suchen.Das scheint mir bei den Moslems anders zu sein, zumindest kann man diesen Eindruck gewinnen.
Oder anders ausgedrückt : Die anzahl an radikalen Idioten unter der Anhängerschaft scheint beim Islam um einiges höher zu sein als beim Christentum.Daher kann ich diese "Islam-Nein Danke"-Haltung schon nachvollziehen.
-
@ Supertorus: Ich habe ja auch geschrieben, dass das bei anderen Religionen der Fall ist.
Das Konzept des Islam ist meiner Meinung nach ohnehin mehr faschistoid angelegt und der Unterwerfung unter die höhere Macht ohne Klage und Auflehnung gewidmet, als das bei anderen Religionen ohnehin schon der Fall ist.
Ich meine nur, daß der Islam faschistoider als andere Religionen ist. Ich habe den Koran zum Teil und die (oder eine der Scharias) Scharia ganz gelesen. Und keine zehn Pferde (auch keine zehn Elefanten) bringen mich davon ab, das der Islam, wie er heute gelebt wird, weniger tolerant, aggressiver, faschistischer, in die Vergangenheit gewandter und rassistischer ist als das bei uns in Deutschland hier und heute gelebte Christentum. Ausserdem konnte ich mich vor Ort davon überzeugen. Im Mittelalter war das mal anders, ich weiß ich weiß, aber wir leben in Deutschland des Jahres 2005. Bei uns gibt es nur vereinzelte religiös-christliche Eiferer, die meisten sind Atheisten oder sehen die Religion ziemlich locker. In vielen islamischen Staaten wie Pakistan sind das ganze Volksbewegungen. Und religiöse Eiferer in Pakistan oder Iran spielen noch in einer ganz anderen Liga als unsere Ned-Flander-Christen.[/b]
-
Ich empfinde einen solchen Wahlkampf als Propaganda übelster Sorte und als politische Hetze bis an die Grenzen zur Demagogie. Ich denke auch, dass sich die Parteien mit einer solchen Dreckwurf-Kampagne überhaupt keinen Gefallen tun. So etwas schürt nur die Politikverdrossenheit der Bevölkerung - sicherlich trägt es nicht nicht Erhöhung von Glaubwürdigkeit und Vertrauen bei.
Wie interpretierst du diesen Wahlkampf? Für mich klingt das Alles ein bißchen nach "besser können wir's nicht machen, aber die würden's noch schlechter machen."
-
schlimmer noch finde ich das gehacke im bundestag - auf phönix kann man da wunderbare eindrücke gewinnen - wo diese menschen, die von meinem geld bezahlt werden und mein land regieren sollen, permanent und mit den tollsten rhetorischen mitteln auf einander eindreschen.
für mich lautet auch 2005 das unwort des jahres einmal mehr "politik".
-
@Colourize: Vollkommene Zustimmung!
-
Wie interpretierst du diesen Wahlkampf? Für mich klingt das Alles ein bißchen nach "besser können wir's nicht machen, aber die würden's noch schlechter machen."
"Wahlkampf" kann man eigentlich weglassen. Dieses Rumgedresche ist nicht nur auf die Phasen vor anstehenden Wahlen beschränkt, aber in diesen Zeiten wirds besonders unerträglich.
Und ja, es zeugt von einer permanenten Konzeptlosigkeit.
-
Ich möchte eigentlich nur am Rande bemerken, dass so ziemlich alles, was es gibt, für sich genommen nicht nur Teil einer pluralistischen Gesellschaft ist, sondern auch in sich pluralistisch aufgebaut ist....
Wer hier also mit "die haben aber mehr fanatische Spinner als wir!" anfängt, den erinnere ich nur zu ungern daran, dass innerhalb der "schwarzen Szene" schon einige Spinner andere Leute getötet haben!!
Ihr wisst, wie darauf die Medien abgegangen sind!
Wenn ihr also über noch einen Funken Reflektionsvermögen und Unvoreingenommenheit verfügt, wäre ich mit Aussagen wie "die haben mehr Fanatiker als wir" vorsichtig!
Wir haben z.B. hier in Deutschland an einigen Orten Probleme mit Nazi-Gruppen, wo die Polizei gerne wegschaut und davon auch nicht viel an die Öffentlichkeit sickert!!
Und bevor mir irgendwer daherkommt "Bahauptung und nix dahinter!"...
Ich weiß das!
Ich habe mich schließlich durch mehrere Milieus bewegt und kann von mir behaupten hinter den Personen so manches mal einen Menschen begegnet zu sein, der manchmal selber nicht mehr weiß, wohin er soll!!
Wie viele es auch nicht wahrhaben mögen, es läuft eine MENGE Scheiße an so ziemlich jeder Ecke der Gesellschaft!
Das ist aber kein Grund auf der einen Seite mit "Weltverschwörungen" zu kommen und genauso wenig mit "Stimmt ja nicht" dagegen zu wettern!
Das ist kindisch und genau so peinlich wie das Diskussionsvermögen der Politiker, wie hier im Thread schon eingangs angesprochen!
Und es führt zu nix, außer zu erhitzten Gemütern, die einen zu Dummheiten verleiten... und das wollen "DIE"
(Wen man auch immer in Verdacht haben mag)
Streiten sich Zwei, freut sich der Dritte!
Und wer nich über solchen kleingeistigen Streitereien steht, hängt da mitten drinn!
Und das hat nix mit Harmoniesucht zu tun, sondern mit Vernunft!
P.S: Wer nicht wählen geht, stärkt nur die großen Parteien!
-
@Lakastasar: Danke für deinen Hinweis auf die Pluralistische Gesellschaft. Ich bin sehr stolz, daß wir eine solche haben und sehr froh, in einer solchen Gesellschaft zu leben. Deswegen habe ich eine Allergie entwickelt gegen Leute, die an unsere pluralistische Gesellschaft die Säge ansetzen wollen und Gleichschaltung wünschen. Tja, natürlich haben wir solche Leute auch, und natürlich gehören die von Dir erwähnten Nazis dazu, aber, ob du es nun glaubst oder nicht, solche Gleichschalter sind nun mal in den muslimischen Staaten häufiger, und zwar um einen vielfaches häufiger, als hier, das ist nun mal eine Tatsache. Wenn Du es nicht glaubst, dann fahre doch mal hin, ich habe das getan, mehrere Monate, habe mir ein Bild gemacht und das sieht so aus, und es wird mir auch überhaupt nicht schwer fallen, Dir das zu beweisen. Und wenn ein demokratischer Politiker das ebenso sieht, hat er auch das Recht, das zu äussern.
P.S.: Ich rede ja auch nur von Tendenzen und Statistik. Das es auch in der islamischen Welt Freidenker, Demokraten, etc. gibt steht ausser Frage...
-
Mir ging es hier speziell darum mit Äußerungen gegenüber dem Islam oder sonstigen Kulturkreisen vorsichtiger zu sein!
-
Wer hier also mit "die haben aber mehr fanatische Spinner als wir!" anfängt, den erinnere ich nur zu ungern daran, dass innerhalb der "schwarzen Szene" schon einige Spinner andere Leute getötet haben!!
Also sämtliche größere, religiös motivierten Terroraktionen der letzten Jahre wurden ziemlich eindeutig von Islamisten begangen.Daher sind vor diesem Hintergund Argumente, die von Gleichmacherei nach dem Motto "Scheisse passiert halt überall" handeln, mitunter schwer vermittelbar.
-
Also sämtliche größere, religiös motivierten Terroraktionen der letzten Jahre wurden ziemlich eindeutig von Islamisten begangen.
Wenn du den Gott "Kapital" hinzurechnest, schwinkt die Statistik aber schon wieder ein bißchen um.
Warum wiegt eine Leiche mehr, wenn sie im Namen Allah's anstatt im Namen der GWB-Texas-Oil-Woswaasni-Corporation in ihren Zustand versetzt wurde?
Wer tötet entscheidet sich dafür. "Es war für Allah!", "Es war für Jesus!", "Es war für Satan!", "Es war für den Frieden!" macht für mich nicht sonderlich einen Unterschied.
-
Wenn du den Gott "Kapital" hinzurechnest, schwinkt die Statistik aber schon wieder ein bißchen um.
Wenn für dich Kapital mit in die Aufzählung paßt, dann vieleicht schon.
Wer tötet entscheidet sich dafür. "Es war für Allah!", "Es war für Jesus!", "Es war für Satan!", "Es war für den Frieden!" macht für mich nicht sonderlich einen Unterschied.
Wenn man es einhundert Prozent neutral sieht möglicherweise nicht.Ich hänge aber verschiedenen "höheren" Sachen an, daher verschiebt sich meine Sichtweise diesbezüglich.
-
Wenn für dich Kapital mit in die Aufzählung paßt, dann vieleicht schon.
Im Gegensatz zu den Jihad-Getriebenen behaupten die Kapitalismusfanatiker sie würden es für die Demokratie, die Freiheit und dergleichen tun. Insofern bin ich sogar geneigt den Kapitalismus an die oberste Stelle zu setzen :)
Wenn man es einhundert Prozent neutral sieht möglicherweise nicht.Ich hänge aber verschiedenen "höheren" Sachen an, daher verschiebt sich meine Sichtweise diesbezüglich.
Verständlich.
-
Hm. Um mal wieder eine linke 8) Theorie meinerseits zum Besten zu geben:
Das Morden aus islamistischen Beweggründen im Rahmen des "Dschihad" zeugt von religiöser Verblendung und dem Glauben an die Legitimität höherer Beweggründe ("für Allah").
Das Morden aus hegemonialen Beweggründen im Rahmen des "Kampfes gegen den Terror" zeugt von religiöser Verblendung und dem Glauben an die Legitimität niederer Beweggründe ("für unseren Zugang zu Ressourcen").
Damit sind Islamisten Romantiker.
Und Imperialisten sind einfach Kapitalisten, die im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen gehen.
-
Jipie! Wieder eine Irak-Kriegs-Legitimations-Diskussion! *freu*
Lasst uns jede Diskussion, in der irgendwas mit Islam oder irgendwas mit Krieg auftaucht zu einer Irakkriegsdiskussion machen! Oder WWII, das geht auch...
-
Im Gegensatz zu den Jihad-Getriebenen behaupten die Kapitalismusfanatiker sie würden es für die Demokratie, die Freiheit und dergleichen tun. Insofern bin ich sogar geneigt den Kapitalismus an die oberste Stelle zu setzen :)
Bei den "Kapitalismußfanatikern" kommt aber manchmal, wenn auch nur als "Abfallprodukt" etwas positives nebenbei mit raus.Das ist mir bei den religiösen Fanatikern bisher entgangen.
Außerdem ging es um religiös inspirierte Taten, und Kapitalismus fällt bei mir nicht unter Religion, auch wenn einige Schlipsträger dafür sicherlich gerne eine eigene Konfessionsgemeinschaft gründen würden :wink:
Im übrigen kannst du deine Aufzählung auch um div. andere Kriegsführende Parteien überall auf der Welt ergänzen, denn alle, die Krieg führen, tun' das ja aus einem bestimmten Grund, auch wenn sich dieser für Aussenstehende mitunter nur schwerlich erschließt.
Das Morden aus hegemonialen Beweggründen im Rahmen des "Kampfes gegen den Terror" zeugt von religiöser Verblendung und dem Glauben an die Legitimität niederer Beweggründe ("für unseren Zugang zu Ressourcen").
Wieso religiöser ? Oder rechnest du Kapitalismus auch mit unter die Religionsgemeinschaften ?
-
Hm. Um mal wieder eine linke 8) Theorie meinerseits zum Besten zu geben:
\o/. Dann komm ich gleich mit einer .. einer .. in welche Schublade steckt ihr mich momentan noch mal? :)
Das Morden aus islamistischen Beweggründen im Rahmen des "Dschihad" zeugt von religiöser Verblendung und dem Glauben an die Legitimität höherer Beweggründe ("für Allah").
Wieso religiöse Verblendung? Was wäre denn die Ansicht, die ein "normaler Mensch" zu dem Thema haben müsste? ;)
Das Morden aus hegemonialen Beweggründen im Rahmen des "Kampfes gegen den Terror" zeugt von religiöser Verblendung und dem Glauben an die Legitimität niederer Beweggründe ("für unseren Zugang zu Ressourcen").
Auch hier: Wieso Verblendung? Wie schon gesagt, ein grober Unterschied, den ich erkenne, ist die Offenheit mit der dies getan wird.
Damit sind Islamisten Romantiker.
Und Imperialisten sind einfach Kapitalisten, die im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen gehen.
:o)
Bei den "Kapitalismußfanatikern" kommt aber manchmal, wenn auch nur als "Abfallprodukt" etwas positives nebenbei mit raus.Das ist mir bei den religiösen Fanatikern bisher entgangen.
*Das* ist doch gar sehr Ansichtssache. Dass es dem Gros westlichen Welt nicht sinnvoll erscheint, dass das WTC weggebombt wird, man die Londoner U-Bahn neu durchstyled oder Sonstiges, ist anzunehmen. Generelles "Sinnvoll" oder "Sinnlos" gibt es allerdings nicht.
Außerdem ging es um religiös inspirierte Taten, und Kapitalismus fällt bei mir nicht unter Religion, auch wenn einige Schlipsträger dafür sicherlich gerne eine eigene Konfessionsgemeinschaft gründen würden :wink:
Ich zähle Kapitalismus zu den Religionen.
Im übrigen kannst du deine Aufzählung auch um div. andere Kriegsführende Parteien überall auf der Welt ergänzen, denn alle, die Krieg führen, tun' das ja aus einem bestimmten Grund, auch wenn sich dieser für Aussenstehende mitunter nur schwerlich erschließt.
Genau wie islamische Attentäter.
Wieso religiöser ? Oder rechnest du Kapitalismus auch mit unter die Religionsgemeinschaften ?
s.o.
-
Das Morden aus hegemonialen Beweggründen im Rahmen des "Kampfes gegen den Terror" zeugt von religiöser Verblendung und dem Glauben an die Legitimität niederer Beweggründe ("für unseren Zugang zu Ressourcen").
Wieso religiöser ? Oder rechnest du Kapitalismus auch mit unter die Religionsgemeinschaften ?
Natürlich.
Im Kapitalismus würde der Glaube an das göttliche Heil im Jenseits durch den Glauben an das monetäre Heil im Diesseits ersetzt. Der Kapitalismus suggeriert: Man muss nicht mehr warten bis man tot ist um Glück zu finden; stattdessen wird Glück käuflich, wenn man nur genug Geld hat.
Alle gegenteiligen Beteuerungen ("Geld macht nicht glücklich!") werden zwar argumentativ ins Feld geführt (v.a. von der Seite der "Gegenreformation" - natürlich wollen die Kirchen auch noch mitspielen und propagieren daher ihre Logik) - nur geglaubt werden sie nicht. Stattdessen ist unsere Gesellschaft dadurch gekennzeichnet, dass Waren zu Fetischen erhoben werden und das Konsumieren als Lebenszweck an sich fungiert.
-
colourize hat folgendes geschrieben:
Hm. Um mal wieder eine linke 8) Theorie meinerseits zum Besten zu geben:
\o/. Dann komm ich gleich mit einer .. einer .. in welche Schublade steckt ihr mich momentan noch mal? :)
Satanist, wahlweise auch Hobby-Satanist oder Wochenend-Satanist :wink:
Thomas hat folgendes geschrieben:
Bei den "Kapitalismußfanatikern" kommt aber manchmal, wenn auch nur als "Abfallprodukt" etwas positives nebenbei mit raus.Das ist mir bei den religiösen Fanatikern bisher entgangen.
*Das* ist doch gar sehr Ansichtssache. Dass es dem Gros westlichen Welt nicht sinnvoll erscheint, dass das WTC weggebombt wird, man die Londoner U-Bahn neu durchstyled oder Sonstiges, ist anzunehmen. Generelles "Sinnvoll" oder "Sinnlos" gibt es allerdings nicht.
Natürlich ist das letzendlich Ansichtssache.
Zitat:
Außerdem ging es um religiös inspirierte Taten, und Kapitalismus fällt bei mir nicht unter Religion, auch wenn einige Schlipsträger dafür sicherlich gerne eine eigene Konfessionsgemeinschaft gründen würden :wink:
Ich zähle Kapitalismus zu den Religionen.
Tu das, auch das ist wieder Ansichtssache.
Im Kapitalismus würde der Glaube an das göttliche Heil im Jenseits durch den Glauben an das monetäre Heil im Diesseits ersetzt. Der Kapitalismus suggeriert: Man muss nicht mehr warten bis man tot ist um Glück zu finden; stattdessen wird Glück käuflich, wenn man nur genug Geld hat.
Naja, das mag für die verblendeten Gelten, so gesehen könnte man die tatsächlich als "Kapitalistische Gottekrieger" definieren.
Damit tust du deren, die relativ entspannt in und mit dem Kapitalismus leben, aber unrecht.Das wäre in etwa so, als wenn man pauschal alle Moslems als fanatische Selbstmordattentäter bezeichnen würde.
Außerdem kommst du doch mit dem kapitalistischen System genauso wie ich an sich sehr gut zu recht.Sprich : Vieleicht macht Geld nicht glücklich, aber ich hab' auch noch nicht allzu viele arme Schlucker gesehen, die einen besonder glücklichen Eindruck machten.
Des weitern gibt es zwischen dem prahlen mit tlw. überflüsigen Luxusartikeln und einem zufriedenem Leben (zu dem meiner Meinung nach auch eine gewisse finanzielle Grundsicherheit gehört) auch noch einen Unterschied.
Im übrigen halte ich den (relativen) Wohlstand in der westlichen Welt schon für einen Effekt des Kapitalismus, und das ist ja wohl mehr und handfester, als das vermeinliche Glück im Jenseits.
-
Das Morden aus islamistischen Beweggründen im Rahmen des "Dschihad" zeugt von religiöser Verblendung und dem Glauben an die Legitimität höherer Beweggründe ("für Allah").
Wieso religiöse Verblendung? Was wäre denn die Ansicht, die ein "normaler Mensch" zu dem Thema haben müsste? ;)
Das Morden aus hegemonialen Beweggründen im Rahmen des "Kampfes gegen den Terror" zeugt von religiöser Verblendung und dem Glauben an die Legitimität niederer Beweggründe ("für unseren Zugang zu Ressourcen").
Auch hier: Wieso Verblendung? Wie schon gesagt, ein grober Unterschied, den ich erkenne, ist die Offenheit mit der dies getan wird.
Ich wollte nicht suggerieren, dass es einerseits die vollkommen "Verblendeten" und andererseits sog. "Normale" gäbe.
Aus meiner Sicht gibt es überhaupt keine "Normalen" (bzw. "unreligiösen Menschen"). Jeder hat seinen Gott: Das kann Allah sein oder Auto. Arbeit oder Demokratie, meinetwegen auch Karriere, Drogen, Party... ebenfalls Internetforendiskussionen oder oder oder. Irgendetwas, für das es sich scheinbar "lohnt" zu leben.
In westlichen Gesellschaften ist aber ein Großteil der Menschen offenkundig kapitalismusgläubig, nur marginalisierte Minderheiten haben einen anderen Glauben und werden i.d.R. dafür von der Mehrheit auch sanktioniert (sozusagen eine moderne Form der religiösen Verfolgung).
Der religiöse Kern des Kapitalismus besteht aus 1.) demonstrativem Konsum von Gütern und Dienstleistungen (Warenfetischismus), 2.) Arbeitsethik ("ehrlich verdientes Geld"), 3.) Bildung und Karriere (formale Bildungsabschlüsse und berufliche Position).
Aber: Nicht Jeder ist bereit, für seine religiöse Überzeugung Andere zu ermorden und sich der Gefahr auszusetzen, dabei selbst draufzugehen.
Aus meiner Sicht muss man schon sehr von der Sache überzeugt ("verblendet") sein, um ein solches Risiko in Kauf zu nehmen.
-
Satanist, wahlweise auch Hobby-Satanist oder Wochenend-Satanist :wink:
Dann fürchte ich, hab ich keine passende Antwort parat. :) Ich weiß nicht, wie Hobby-Satanisten zum Jihad (islamisch oder kapitalistisch) zu stehen haben.
Thomas hat folgendes geschrieben:
Bei den "Kapitalismußfanatikern" kommt aber manchmal, wenn auch nur als "Abfallprodukt" etwas positives nebenbei mit raus.Das ist mir bei den religiösen Fanatikern bisher entgangen.
Natürlich ist das letzendlich Ansichtssache.
Eher von vorne bis hinten als letztendlich ;)
Tu das, auch das ist wieder Ansichtssache.
Logisch. Du kannst ja sagen
Damit tust du deren, die relativ entspannt in und mit dem Kapitalismus leben, aber unrecht.Das wäre in etwa so, als wenn man pauschal alle Moslems als fanatische Selbstmordattentäter bezeichnen würde.
Du meinst denen, die nen Totalauszucker bekommen würden, wenn man ihnen zwei Monate das TV abdreht? Wieso kann man den Islam pauschal als gefährlich beurteilen, den Kapitalismus nicht? Ich würde hier mal sagen: Weil das hier ein Land voller Kapitalisten ist.
Außerdem kommst du doch mit dem kapitalistischen System genauso wie ich an sich sehr gut zu recht.Sprich : Vieleicht macht Geld nicht glücklich, aber ich hab' auch noch nicht allzu viele arme Schlucker gesehen, die einen besonder glücklichen Eindruck machten.
Ja, denen gehts ein bisl ähnlich wie dem Teufelsanbeter im Mittelalter, hm? ;)
Des weitern gibt es zwischen dem prahlen mit tlw. überflüsigen Luxusartikeln und einem zufriedenem Leben (zu dem meiner Meinung nach auch eine gewisse finanzielle Grundsicherheit gehört) auch noch einen Unterschied.
Rechtfertigst du dich gerade? :) Kapitalist zu sein, ist genauso falsch, wie Islamist zu sein.
Im übrigen halte ich den (relativen) Wohlstand in der westlichen Welt schon für einen Effekt des Kapitalismus, und das ist ja wohl mehr und handfester, als das vermeinliche Glück im Jenseits.
Keeeeeeeeenaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaz!
-
Naja, das mag für die verblendeten Gelten, so gesehen könnte man die tatsächlich als "Kapitalistische Gottekrieger" definieren.
Damit tust du deren, die relativ entspannt in und mit dem Kapitalismus leben, aber unrecht.Das wäre in etwa so, als wenn man pauschal alle Moslems als fanatische Selbstmordattentäter bezeichnen würde.
Natürlich, s. meinen Beitrag oben.
Nicht jeder gläubige Muslim ist ein islamistischer Terrorist.
Nicht jeder gläubige Kapitalist steht auf der Gehaltsliste der CIA.
Außerdem kommst du doch mit dem kapitalistischen System genauso wie ich an sich sehr gut zu recht.Sprich : Vieleicht macht Geld nicht glücklich, aber ich hab' auch noch nicht allzu viele arme Schlucker gesehen, die einen besonder glücklichen Eindruck machten.
Ähm, ja.
Ich hab mich selbst ja auch nicht von meiner Analyse ausgenommen. ;)
Des weitern gibt es zwischen dem prahlen mit tlw. überflüsigen Luxusartikeln und einem zufriedenem Leben (zu dem meiner Meinung nach auch eine gewisse finanzielle Grundsicherheit gehört) auch noch einen Unterschied.
Das Ding ist, dass man ja gar nicht Prahlen muss, da die Ikonen des Glaubens für sich wirken.
Wenn ich mir nen schicken Roadster zulege brauche ich damit nicht zu prahlen, der wirkt für sich. 8)
Mit Bildungsabschlüssen in Kombination mit tollen beruflichen Positionen funktioniert das ganz genauso.
Im übrigen halte ich den (relativen) Wohlstand in der westlichen Welt schon für einen Effekt des Kapitalismus, und das ist ja wohl mehr und handfester, als das vermeinliche Glück im Jenseits.
Es setzen sich immer die Religionen durch, die das größt mögliche Heil am plausibelsten zu versprechen verstehen.
-
Ich wollte nicht suggerieren, dass es einerseits die vollkommen "Verblendeten" und andererseits sog. "Normale" gäbe.
Das ist mir klar :)
Aus meiner Sicht gibt es überhaupt keine "Normalen" (bzw. "unreligiösen Menschen"). Jeder hat seinen Gott: Das kann Allah sein oder Auto. Arbeit oder Demokratie, meinetwegen auch Karriere, Drogen, Party... ebenfalls Internetforendiskussionen oder oder oder. Irgendetwas, für das es sich scheinbar "lohnt" zu leben.
In westlichen Gesellschaften ist aber ein Großteil der Menschen offenkundig kapitalismusgläubig, nur marginalisierte Minderheiten haben einen anderen Glauben und werden i.d.R. dafür von der Mehrheit auch sanktioniert (sozusagen eine moderne Form der religiösen Verfolgung).
Sehe ich absolut ähnlich :)
Aber: Nicht Jeder ist bereit, für seine religiöse Überzeugung Andere zu ermorden und sich der Gefahr auszusetzen, dabei selbst draufzugehen.
Aus meiner Sicht muss man schon sehr von der Sache überzeugt ("verblendet") sein, um ein solches Risiko in Kauf zu nehmen.
Erklär mir nochmal, warum man verblendet ist, wenn man sehr von etwas überzeugt ist - bzw. wo da die Grenze ist. Auch würde mich interessieren, an welche Stelle du beispielsweise amerikanische Soldaten stellst. Für was Töten /die/ deiner Meinung nach?
"Mord" finde ich in dem Zusammenhang ein unnötig vorbelastetes Wort. Töten hätt's ja auch getan. ;)
-
Wieso kann man den Islam pauschal als gefährlich beurteilen...
Also ich tu' das nicht, finde aber schon bemerkenswert, das fast alle religiösen Terrorakte von gläubigen oder fanatischen Moslems begangen werden(Ich erinnere noch mal kurz daran, das ich Kapitalismus, Sozialismuß oder Anarchie nicht als Religion ansehe, auch wenn es parallelen gibt)
Zitat:
Des weitern gibt es zwischen dem prahlen mit tlw. überflüsigen Luxusartikeln und einem zufriedenem Leben (zu dem meiner Meinung nach auch eine gewisse finanzielle Grundsicherheit gehört) auch noch einen Unterschied.
Rechtfertigst du dich gerade? :)
Ich doch nicht :wink: Ich wollte nur erwähnen, das es sowohl bei den Kapitalisten als auch bei jeder anderen Gruppierung solche und solche gibt.
Kapitalist zu sein, ist genauso falsch, wie Islamist zu sein.
Sehe ich nicht so.
Zitat:
Im übrigen halte ich den (relativen) Wohlstand in der westlichen Welt schon für einen Effekt des Kapitalismus, und das ist ja wohl mehr und handfester, als das vermeinliche Glück im Jenseits.
Keeeeeeeeenaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaz!
Was ? :shock: Kommst du etwas selber nicht mehr weiter ? :P
Das Ding ist, dass man ja gar nicht Prahlen muss, da die Ikonen des Glaubens für sich wirken.
Wenn ich mir nen schicken Roadster zulege brauche ich damit nicht zu prahlen, der wirkt für sich.
Ist was dran, vorausgesetzt man läßt sich von den Ikonen beeindrucken.
Mit Bildungsabschlüssen in Kombination mit tollen beruflichen Positionen funktioniert das ganz genauso.
Die haben aber neben möglicher Prahlfunktionen auch noch den Handfesten (und wahrscheinlich von den meisten bevorzugten) Nebeneffekt, das sie ein relativ sorgenfreies Leben ermöglichen.Sowas fehlt mir bei "richtigen" Religionen dann doch ein bischen (außer die jeweilige Kirche bezahlt dich direkt, weil du als Priester, Imam oder Papst bei ihr angestellt bist)
Thomas hat folgendes geschrieben:
Im übrigen halte ich den (relativen) Wohlstand in der westlichen Welt schon für einen Effekt des Kapitalismus, und das ist ja wohl mehr und handfester, als das vermeinliche Glück im Jenseits.
Es setzen sich immer die Religionen durch, die das größt mögliche Heil am plausibelsten zu versprechen verstehen.
Nur das bei dem Kapitalismus das versprochene Heil auch verdammt sichtbar und greifbar ist, im Gegensatz zu irgendwelchen Esotherischen-Nach-dem-Tot-Dingern der Religionen.
-
Also ich tu' das nicht, finde aber schon bemerkenswert, das fast alle religiösen Terrorakte von gläubigen oder fanatischen Moslems begangen werden(Ich erinnere noch mal kurz daran, das ich Kapitalismus, Sozialismuß oder Anarchie nicht als Religion ansehe, auch wenn es parallelen gibt)
Das könnte an der Verbreitung liegen, als auch daran, wie die jeweilige Religion ausgerichtet ist. Und natürlich, wie groß das Medienecho ist.
Ich doch nicht :wink: Ich wollte nur erwähnen, das es sowohl bei den Kapitalisten als auch bei jeder anderen Gruppierung solche und solche gibt.
Das ist schon klar.
Sehe ich nicht so.
Nicht? Welches von beiden ist denn schlimmer?
Was ? :shock: Kommst du etwas selber nicht mehr weiter ? :P
Keiner schwärmt so schön von Sein und Sollen wie Kenaz. Da versuch ich mich garnicht erst :)
Sowas fehlt mir bei "richtigen" Religionen dann doch ein bischen (außer die jeweilige Kirche bezahlt dich direkt, weil du als Priester, Imam oder Papst bei ihr angestellt bist)
Das liegt aber daran, weil du den positiven Effekt komplett im "handfesten" ansiedelst. Das tust du so, das tun viele so, aber bei weitem nicht alle.
Nur das bei dem Kapitalismus das versprochene Heil auch verdammt sichtbar und greifbar ist, im Gegensatz zu irgendwelchen esotherischen-Nach-dem-Tot-Dingern der Religionen.
Ist wohl die Definition von "Heil" die Frage, hm? :)
-
Erklär mir nochmal, warum man verblendet ist, wenn man sehr von etwas überzeugt ist - bzw. wo da die Grenze ist.
Wo ein "gesundes" Maß an Religiösität aufhört und wo "Verblendung" einsetzt ist Ermessenssache. Für einen CIA-Killer (Kapitalist), einen Al Quaida Kämpfer (Islamist) oder einen Otto Schily (Demokrat) ist ihr eigenes Maß an Religiösität sicherlich kein Kennzeichen von Verblendung... - für Andere vielleicht schon.
Es ist also eine Frage des persönlichen Geschmacks. Als Kennzeichen für die Zuschreibung des Attributs "Verblendung" sehe ich die Grenze an, ab der zum Zweck der Befriedigung religiöser Bedürfnisse auch Mittel eingesetzt werden, die einen massiven Eingriff in die Freiheitsrechte der Anderen bedeuten. Das ist m.E. bei den drei oben genannten Beispielen eindeutig der Fall.
-
Es ist also eine Frage des persönlichen Geschmacks. Als Kennzeichen für die Zuschreibung des Attributs "Verblendung" sehe ich die Grenze an, ab der zum Zweck der Befriedigung religiöser Bedürfnisse auch Mittel eingesetzt werden, die einen massiven Eingriff in die Freiheitsrechte der Anderen bedeuten. Das ist m.E. bei den drei oben genannten Beispielen eindeutig der Fall.
Das wollt' ich wissen! :)
-
Das Ding ist, dass man ja gar nicht Prahlen muss, da die Ikonen des Glaubens für sich wirken.
Wenn ich mir nen schicken Roadster zulege brauche ich damit nicht zu prahlen, der wirkt für sich.
Ist was dran, vorausgesetzt man läßt sich von den Ikonen beeindrucken.
Natürlich.
Ikonen wirken immer nur auf die, die sie auch anbeten.
Mit Bildungsabschlüssen in Kombination mit tollen beruflichen Positionen funktioniert das ganz genauso.
Die haben aber neben möglicher Prahlfunktionen auch noch den Handfesten (und wahrscheinlich von den meisten bevorzugten) Nebeneffekt, das sie ein relativ sorgenfreies Leben ermöglichen.Sowas fehlt mir bei "richtigen" Religionen dann doch ein bischen (...)
Ein Job bei McDonalds würde Dich genauso überleben lassen.
Der Mensch ist lustiger Weise so gestrickt, dass er gar nicht viel braucht um zu überleben. Etwas Brot, ein paar Oliven, vielleicht ab und an einen Schluck Wein, ein paar Tomaten, ausreichend Wasser und ein festes Dach über dem Kopf. Alles sogar von Sozialhilfe problemlos realisierbar.
Die Sache mit dem "sorgenfreien Leben" durch beruflichen Erfolg ist also ein religiöser Mythos.
Das bedeutet nun keineswegs, dass ich selbst davor gefeit wäre an diesen Mythos zu glauben...
Nur das bei dem Kapitalismus das versprochene Heil auch verdammt sichtbar und greifbar ist, im Gegensatz zu irgendwelchen Esotherischen-Nach-dem-Tot-Dingern der Religionen.
Ich behaupte dass jede Religion zur Zeit ihrer Hochkonjunktur eine etwa gleich sicht- und greifbare Heilsversprechungen zu geben vermochte.
Wenn Du im 13. Jahrhundert als einfacher Bauer in eine gotische Kathedrale hineingegangen bist, hast Du zweifelsohne die unglaubliche Größe Gottes unweigerlich erfahren können. Damit einher ging eine Heilsversprechung, die Dir angesichts der überwältigenden Architektur klar wurde: Gott, der ein solches Haus besitzt, hat die Macht über alles Irdische und Überirdische.
Natürlich ist Dein Bauernleben mit Deinem Bauernalltag dadurch nicht wirklich anders geworden.
Wenn Du heute in einen Apple-Store gehst, erhältst Du etwa dieselbe Heilsversprechung. Dir wird suggeriert: Wenn Du einen von diesen stylishen IMacs Dein Eigen nennst, gewinnst Du durch diesen Konsum einen Zugewinn zu Deiner Identität - nämlich die Identität, die Apple als Corporate Identity quasireligiös perfektioniert, wennimmer sich der große Zeremonienmeister Steve Jobs dazu herablässt, der Gemeinde ein neues Produkt vorzustellen.
Natürlich wird Dein Leben faktisch betrachtet keineswegs anders, nur weil Du Deine Musik nicht mehr über einen alten Walkman, sondern über einen Ipod konsumierst.
-
Jeder hat seinen Gott: Das kann Allah sein oder Auto. Arbeit oder Demokratie, meinetwegen auch Karriere, Drogen, Party... ebenfalls Internetforendiskussionen oder oder oder. Irgendetwas, für das es sich scheinbar "lohnt" zu leben.
- Wie sangen die Beastie Boys anno dunnemals so schön: "Fight for your right to paaaaaaaaaaaarty!" :wink:
Keiner schwärmt so schön von Sein und Sollen wie Kenaz. Da versuch ich mich garnicht erst :)
- Verbindlichsten Dank für die Blumen, aber ich habe heute einfach keinen Bock von Sein und Sollen zu schwärmen; das muß jetzt mal ein anderer übernehmen ... - Na, phaylon, wie wär's? :wink:
Damit sind Islamisten Romantiker.
Und Imperialisten sind einfach Kapitalisten, die im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen gehen.
- Sehr schön analysiert, das. Und das folgende ist jetzt zwar ein Statement nach dem "Lieber Pest als Cholera"-Muster, nichtsdestotrotz juckt es mich in den Fingerspitzen anzumerken: Ich persönlich kann und konnte dem Terror von Romantikern schon immer einen klitzekleinen Tick mehr "Sympathie" entgegenbringen als dem von säkularisierten, entidealiserten und einzig am eigenen Wohlstand orientierten, fundamentalistischen Radikalmaterialisten. - Aber eine solche Einschätzung ist freilich die pure Geschmackssache.
Ich behaupte dass jede Religion zur Zeit ihrer Hochkonjunktur eine etwa gleich sicht- und greifbare Heilsversprechungen zu geben vermochte.
- In diese Behauptung stimme ich vollumfänglich mit ein. Und ergänze: Überdies zeichnet sich nahezu jede Religion zur Zeit ihrer Hochkonjunktur durch ein gerüttelt und geschüttelt Maß an Intoleranz und Fanatismus aus; - die Übergänge zwischen tiefer Frömmigkeit, Fanatismus und Mystizismus sind nämlich durchaus fließend. - Religiöse Toleranz und Säkularisierung sind in aller Regel beredte Indizien dafür, daß eine Religion ihre besten Zeiten bereits hinter sich hat und in einem Zersetzungsprozeß begriffen ist.
-
- Verbindlichsten Dank für die Blumen, aber ich habe heute einfach keinen Bock von Sein und Sollen zu schwärmen; das muß jetzt mal ein anderer übernehmen ... - Na, phaylon, wie wär's? :wink:
Nicht wirklich, dann müssen die Ungläubigen eben "dumm sterben" ;)