Schwarzes Hamburg
Schwarzes Hamburg => Archiv => Gedankenaustausch -Archiv- => Thema gestartet von: colourize am 22 Juni 2005, 17:57:56
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Auf die Gefahr hin, dass sich der Inhalt des folgenden Textes nicht Jedem hier direkt erschließt, möchte ich gerne diskutieren, in wie fern ihr glaubt dass sich das Leben in einer Großstadt wie Hamburg auf unsere Psyche bzw. unseren Umgang mit Anderen auswirkt.
Diese Frage jedenfalls stelle ich mir gerade - ausgelöst durch meine momentane Gefühlswelt sowie durch das "Stolpern" über einen recht klassischen Essay von Georg Simmel, aus dem ich den entscheidenden Teil hier zitieren will:
Der Mensch ist ein Unterschiedswesen, d. h. sein Bewußtsein wird durch den Unterschied des augenblicklichen Eindrucks gegen den vorhergehenden angeregt; beharrende Eindrücke, Geringfügigkeit ihrer Differenzen, gewohnte Regelmäßigkeit ihres Ablaufs und ihrer Gegensätze verbrauchen sozusagen weniger Bewußtsein, als die rasche Zusammendrängung wechselnder Bilder, der schroffe Abstand innerhalb dessen, was man mit einem Blick umfaßt, die Unerwartetheit sich aufdrängender Impressionen.
Indem die Großstadt gerade diese psychologischen Bedingungen schafft - mit jedem Gang über die Straße, mit dem Tempo und den Mannigfaltigkeiten des wirtschaftlichen, beruflichen, gesellschaftlichen Lebens - stiftet sie schon in den sinnlichen Fundamenten des Seelenlebens, in dem Bewußtseinsquantum, das sie uns wegen unserer Organisation als Unterschiedswesen abfordert, einen tiefen Gegensatz gegen die Kleinstadt und das Landleben, mit dem langsameren, gewohnteren, gleichmäßiger fließenden Rhythmus ihres sinnlich-geistigen Lebensbildes. (...)
So schafft der Typus des Großstädters, - der natürlich von tausend individuellen Modifikationen umspielt ist - sich ein Schutzorgan gegen die Entwurzelung, mit der die Strömungen und Diskrepanzen seines äußeren Milieus ihn bedrohen: statt mit dem Gemüte reagiert er auf diese im wesentlichen mit dem Verstande, dem die Steigerung des Bewußtseins, wie dieselbe Ursache sie erzeugte, die seelische Prärogative verschafft; damit ist die Reaktion auf jene Erscheinungen in das am wenigsten empfindliche, von den Tiefen der Persönlichkeit am weitesten abstehende psychische Organ verlegt.
Diese Verstandesmäßigkeit, so als ein Präservativ des subjektiven Lebens gegen die Vergewaltigungen der Großstadt erkannt, verzweigt sich in und mit vielfachen Einzelerscheinungen. (...)
aus: Georg Simmel (1903): Die Grosstädte und das Geistesleben (http://gutenberg.spiegel.de/simmel/essays/Druckversion_grosstad.htm)
Simmel behauptet also, dass der moderne Mensch auf die Vielzahl der alltäglichen Eindrücke und Erfahrungen in der Großstadt mit seinem "Verstand als eine Art Panzer" reagiert: Der Verstand, also das Rationale, dient ihm als Reizschutz und Distanzorgan. Der Intellekt übernimmt die Kontrolle über die Wahrnehmung und drängt die Emotionen zurück - man geht rational und nicht emotional auf seine Umwelt ein.
Wie steht Ihr zu dieser These von der "blasierten Abgestumpftheit des typischen Großstädters"? Erkennt Ihr Euch darin wieder? Oder seid Ihr "zugezogene Landeier", und damit vielleicht eher emotional agierende Menschen...? Ist das großstädtische Leben an der "Rationalisierung der Gesellschaft" schuld?
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Also ich würde mich als fast-Landei mit gelegentlichem Aufenthalt in und Freunden aus der Großstadt bezeichnen.
Viele Großstädter lieben angeblich das Leben in der Stadt, weil hier das "Leben pulsiert".Ich persönlich sehe in Großstädten in erster Linie Lärm, Dreck, Beton, Armut und fehlende Ruhe.Irgendwie finde ich alles, was man am Leben "scheisse" finden könnte, in seinen deutlichsten Formen in einer Großstadt*schulterzuck*.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, das das Hirn des "typischen" Großstädters Mechanismen erfindet, um vor der täglichen, vermutlich von der Evolution nicht vorgesehenen abstumpfung durch Reizüberflutung zu schützen.
Zumindest ist man in einer Großstadt am weitesten von den natürlichen Ursprüngen der Menschheit entfernt.
Hab' ich jetzt das Thema verfehlt ? :wink:
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sehr schönes thema. ich als "zugezogenes landei" gerate immer wieder mit "stadtkindern" aneinander, weil ich der überzeugung bin, daß das aufwachsen auf dem lande besser ist.
ich kann nicht sagen, daß hamburg in den 4 jahren, in denen ich hier lebe, die intensität meiner emotionen beeinflußt hat. und wenn dann wurden sie eher intensiviert denn reduziert. ich reagiere sehr sensibel auf alles, egal ob optischer, visueller oder auditiver reiz. wenn ich durch die stadt spaziere, nehme ich andere dinge wahr als viele andere menschen.
gut, ich bin hier nicht aufgewachsen, aber ich habe sehr emotionale wie auch sehr rationale menschen kennengelernt, die in großstädten aufgewachsen sind.
mein gefühl sagt mir (oder vielleicht hätte ich es einfach gern so), daß die fähigkeit (oder das große laster) zu emotionalität des menschen entsteht durch die begegnung, erfahrung, auseinandersetzung mit anderen (eltern, geschwistern, angehörigen, sonstigen bezugspersonen). je nachdem, ob mir emotionalität damals weitergeholfen hat, also positive erfahrungen ermöglichte, werde ich sie bewahren, aufbauen oder vermindern.
aber ich bin auch mit einem psychologen aufgewachsen und habe daher eine sehr maniplulierte sichtweise der zusammenhänge menschlichen verhaltens ;)
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Öhm... nö!
Wenn Großstädter ihren Verstand mehr nutzen würden, wären die Absatzzahlen der BILD, von Horoskopen und anderen esoterischen Gewäschen nicht größer als auf dem Lande (relativ zur Bevölkerung gesehen), sondern kleiner.
Die Emotionen werden meinetwegen in der Großstadt eingestampft. Sind ja auch viel zu viele Menschen um einen herum, als das man da zu jedem eine soziale und emotionale Bindung aufbauen könne. Dummerweise bleibt der Verstand einfach klein (oder eben so groß, wie er vorher schon war...)
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Ich empfinde in einer Großstadt Aufgewachsene schon immer als emotional abgestumpft, nicht mitfühlend, uninteressiert an ihren Mitmenschen und weniger aufmerksam, gegenüber kleinen Dingen. Woran das dann genau liegt? Simmels Erklärung bietet zumindest schon mal einen ersten Ansatz.
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Ich empfinde in einer Großstadt Aufgewachsene schon immer als emotional abgestumpft, nicht mitfühlend, uninteressiert an ihren Mitmenschen und weniger aufmerksam, gegenüber kleinen Dingen. Woran das dann genau liegt? Simmels Erklärung bietet zumindest schon mal einen ersten Ansatz.
da kenn ich eigentlich nur gegenteilige großstädter und auf der anderen seite kenne ich so einige abgestumpfte, einfach strukturierte, abgestumpfte, engstirnige, assige golf 1 GTI prolls.
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Hach wo fang ich denn mal an...
Bin ja vor 2 Jahren erfolgreich von dem LANDEISYNDROM geheilt worden!
Das Dorf in dem ich aufgewachsen bin hatte 500 Einwohner.
Und dieser ganze "romantische"Quatsch, dass sich die Menschen auf dem Land mehr umeinander kümmern, keine Isolation stattfindet, weil ja "jeder jeden kennt" ist ->
BULLSHIT !!!
Auf dem Land ist die Isolation vielleicht sogar noch schlimmer, gerade weil jeder jeden kennt, keiner kann so sein, wie er wirklich ist!
"Was würden sonst die anderen sagen?"
In der Großstadt kann man sich entfalten ohne sich zu isolieren!!!
einfach strukturierte, abgestumpfte, engstirnige, assige golf 1 GTI prolls
Hehe! Ja, so was findet man auf dem Lande in Massen!!!
Es lebe die Großstadt!!! :king:
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Es lebe die Großstadt!!! :king:
nun ja, das würd ich so nun auch wieder nicht sagen wollen. ich finde an sich hat das leben, der alltag auf dem lande schon was für sich. jedenfalls wenn ich mein eigenes dorf aufmachen dürfte und bestimmen könnte, wer ein grundstück bekommt ;)
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jedenfalls wenn ich mein eigenes dorf aufmachen dürfte und bestimmen könnte, wer ein grundstück bekommt ;)
:\o/: geile Idee! Kommune RuNa.
Ich krieg Das Erste Haus am Platz, gelle?
Zum Thema: muss ich mir erst noch mehr Gedanken machen. Bei der Hitze is das im Moment eher schwierig. *wirr*schwirr*kreisel*
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jedenfalls wenn ich mein eigenes dorf aufmachen dürfte und bestimmen könnte, wer ein grundstück bekommt ;)
:\o/: geile Idee! Kommune RuNa.
Ich krieg Das Erste Haus am Platz, gelle?
klar, better! ich würd sogar das dorfbestimmerinnen- amt gern mit dir zusammen ausüben. wär eine gelungene mischung aus meiner emotionalität und deiner ratio :mrgreen:
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:\o/:
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klar, better! ich würd sogar das dorfbestimmerinnen- amt gern mit dir zusammen ausüben. wär eine gelungene mischung aus meiner emotionalität und deiner ratio :mrgreen:
Das Dorf der Verdammten... :P
Von wo aus ALLES beginnen wird! *verschwörerisch guck*
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Es lebe die Großstadt!!!
Buh ! Großstadt sucks ! /o\
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Thomas übernimmt in unserer kleinen Dorfgemeinde das Amt des "Türstehers". Er sagt zu den Leuten am Ortseingang: "Eyyy, Du kommst hier ned rein!" Und labert die dann solange zu, bis sie verdursten oder freiwillig den Rückweg antreten. :P
(sorry colourize, die Hitze. Die Hitze. Du verstehst?)
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Thomas übernimmt in unserer kleinen Dorfgemeinde das Amt des "Türstehers". Er sagt zu den Leuten am Ortseingang: "Eyyy, Du kommst hier ned rein!" Und labert die dann solange zu, bis sie verdursten oder freiwillig den Rückweg antreten.
Darf ich wirklich ? Ein Traum würde wahr ! 8)
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Wie steht Ihr zu dieser These von der "blasierten Abgestumpftheit des typischen Großstädters"? Erkennt Ihr Euch darin wieder? Oder seid Ihr "zugezogene Landeier", und damit vielleicht eher emotional agierende Menschen...? Ist das großstädtische Leben an der "Rationalisierung der Gesellschaft" schuld?
Eigentlich wirkt die Annahme sehr einleuchtend, aber ich habe hier in Hamburg (in der relativ kurzen Zeit meines Grosstadtlebens) so viele freundliche, hilfsbereite und herzliche Menschen erlebt, dass ich ihr dennoch nicht zustimmen kann.
Ich gehe unterschiedlich mit dieser Vielfalt an Eindrücken um. Manchmal halte ich es kaum aus in diesem Hexenkessel und versuche mich entsprechend abzuschirmen, an anderen Tagen freue ich mich total auf diese Vielfalt, entsprechend anders begegne ich dann den Menschen. Ich denke da geht es auch anderen so.
Und so trifft man eben manchmal auf aufgeschlossene, manchmal auf verschlossene Menschen..
aber ist das nicht auch auf dem Land so?
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Dass Großstädter mehr verstandesgesteuert sind, agieren, kann ich nicht unbedingt bestätigen.
Ich denke, da spielen andere Faktoren eine wichtigere oder besser: gewichtigere Rolle (also: z.B. soziale Herkunft, soziales Umfeld, persönliche Lebenserfahrungen, persönliche Entwicklung).
Klar ist man durch das Umfeld, in dem man lebt, sich täglich bewegt... beeinflusst und wird dadurch sicher auch ein Stück weit "geformt", verändert..., aber dass Leute auf dem Land grundsätzlich emotionaler seien und Großstädter eher rational(er) (als die Leuts auf dem Land), bezweifle ich.
Dennoch kann ich von mir sagen - die in Kleinstädten aufwuchs, seit 7 Jahren in Hamburg wohnt - dass ich erst hier festgestellt habe, dass Großstadt für mich nicht das Richtige ist - vielleicht hängt es auch von der jeweiligen (Groß-) Stadt ab! In Barcelona beispielsweise - :D - lebt es sich sicher schon anders als in Hamburg...! ?
Jedenfalls hat das Leben in Großstadt Vor- und Nachteile, wie auch das Leben in Kleinstadt oder auf dem Land (Dorf).
Muss halt jeder für sich feststellen, was ihm guttut, gefällt, womit man besser klarkommt (auf Dauer). Oder eben man wechselt immer wieder mal ab - so man die Möglichkeit dazu hat.
Naja, mag sein, dass man auf Dauer in Großstadt schon mehr abstumpft - dem gegenüber, was so um einen herum (auf der Straße, mit Mitmenschen...) passiert! Aber dass man deshalb zugleich auch rationaler ist/wird, das ist doch Quatsch - oder ich habe die Bedeutungen von "rational" und "emotional" in diesem Zusammenhang falsch verstanden/interpretiert. ?
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Ich sehe das nicht grundsätzlich genauso, allerdings auch nicht grundsätzlich anders ;)
Es ist mehr aus der Umgebung insgesamt resultierend.
Ist die Umgebung hart zu dir, stumpfst du gegenüber deiner Umgebung komplett ab.
Tut deine Umgebung dir nichts, lässt du sie offen auf dich zukommen.
Letzteres isst auf dem Land wahrscheinlich häufiger als in der Stadt.
Das bedeutet im Umkehrschluss allerdings nicht, dass es auf dem Land generell friedlicher ist.
In Hamburg hast du eine gewisse Anonymität, in Kleinkleckersdorf kennt jeder jeden. Mit dem falschen Leistungsdruck und übertriebener Sorge um das Gewäsch Anderer kann sich auch da ein mentaler Schutzpanzer bilden.
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Naja, mag sein, dass man auf Dauer in Großstadt schon mehr abstumpft - dem gegenüber, was so um einen herum (auf der Straße, mit Mitmenschen...) passiert! Aber dass man deshalb zugleich auch rationaler ist/wird, das ist doch Quatsch - oder ich habe die Bedeutungen von "rational" und "emotional" in diesem Zusammenhang falsch verstanden/interpretiert. ?
Danke Kallisti! Das ist es was mich an dem Vergleich Emotionalität - Rationalität gestört hatte. Die Emotionalität kann in der Tat einer Art Abgestumpftheit weichen, das halte ich für wahrscheinlicher, als dass die Emotionalität durch der Verstand ersetzt wird.
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... Ja, genau so wollte ich das letztlich sagen - em - in der Kürze steckt die Würze oder so - also ich übe noch daran ;) @Sapor.
:)
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Was mich an der Großstadt stört, ist, dass die Menschen hier im Grunde viel prüder sind, als auf dem Land, weil sie viel zu unpraktisch denken und vieles missverstehen.
Erklärung: Wenn ich auf dem Land im Sommer mit kurzen Hosen herumlaufe, weiß jeder, dass ich das mache, weil es heiß ist und keiner glotzt mir blöd hinterher oder beschwert sich. Wenn ich dieselbe Hose in der Stadt trage, schütteln Konservative den Kopf, ob meiner unsittlichen Freizügigkeit, und die Männer geifern hinter mir her bis ihnen die Augen aus dem Kopf fallen.
Diese Missinterpretation einer völlig zweckmäßigen Kleidung und die damit verbundenen Folgen gehen mir wahnsinnig auf den Senkel, und ich empfinde dies als Prüderie. Vermutlich sind Menschen in der Großstadt mehr trieb- denn emotionsorientiert.
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hm also die unsittlichsten sprüche und angebote von alten herren hab ich eher als schülerin auf dem land gekriegt á la "ich kann dich ja mal besuchen kommen, wenn du schweigen kannst". und grabschereien und stierereien auf irgedwelchen festen ob privat oder öffentlich von besoffenen opis, die tattoos und piercings plötzlich als zeichen grenzenloser rentner- zugewandheit und nicht mehr als ausdruck einer fehlgeschlagenen erziehung deuten, kenn ich auch zu genüge vom dorf- und kleinstadtleben!
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die tattoos und piercings plötzlich als zeichen grenzenloser rentner- zugewandheit
:hihi:
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Naja, vermutlich kommt es auch immer ein wenig darauf an, WO man grade auf dem Land unterwegs ist.
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Naja, vermutlich kommt es auch immer ein wenig darauf an, WO man grade auf dem Land unterwegs ist.
ja ok ich habe mich nicht immer in bester gesellschaft aufgehalten :wink:
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Wie steht Ihr zu dieser These von der "blasierten Abgestumpftheit des typischen Großstädters"? Erkennt Ihr Euch darin wieder? Oder seid Ihr "zugezogene Landeier", und damit vielleicht eher emotional agierende Menschen...? Ist das großstädtische Leben an der "Rationalisierung der Gesellschaft" schuld?
Ach ja, die gute alte Lebensphilosophie. Aber ich weiß nicht, die Stadtsoziologie ist heute doch schon ein bisschen weiter als Simmel damals. Man muss ja nicht alles so versimmlifizieren, obwohl es sich ja schön liest, der Gefühl-Verstand Dualismus ist ja auch schön eingängig und so ein Beschleunigungs-Reiz-Reaktions-Schema. Aber sicher wolltest Du damit vor allem eine kontroverse Diskussion hervorrufen und nicht regressive Episoden, oder?
Simmels kurzschlüssige Hypothese ist eindeutig mit einem romantischen back-to-nature Bias unterlegt. Ortsveränderung ist sicher naheliegend, wenn man sich nicht mehr so wohl fühlt in seiner Haut (sic!). Nichts gegen Aussteiger und Stadtflüchter -- eine Verbesserung durch Ortswechsel ist nicht ausgeschlossen -- aber auch nicht zwingende Folge.
Ich glaube, wie Menschen aufwachsen, wie sehr sie behütet, geliebt und ihr Selbstvertrauen gefördert wird ist viel wichtiger als wo sie aufwachsen. Wie viel emotionale Kompetenz jemand erwirbt würde ich niemals primär von der Frage 'Metropole oder Dorf' abhängig machen.
Sicher ist in hektischen Großstädten, wo die Auflösung althergebrachter Geschlechterarrangements vielleicht stärker vorangeht, die Vernachlässigung von Kindern eine Gefahr, aber ich glaube, dass dies vielleicht mehr als ausgeglichen werden kann durch ein vielfältigeres institutionelles Angebot bei der Erziehung (z.B. das geplante community knowledge center in der Hafencity).
Es kommt darauf an, wie man die Stadt gestaltet. Eine 'wachsende Stadt' in der auch noch das letzte bisschen Grünstreifen und öffentlicher Raum der kommerziellen Verwertung anheim fällt, ist sicher ein Grund, wieder aufs Land zu ziehen. Andererseits könnte man in der Stadt sicher sozial mehr gestalten, als auf einem Bauernhof. Es ist die Frage, ob man der Kultur vor Ort zutraut, das in den Griff zu bekommen, oder ob man alle Hoffnung fahren lässt.
Um mal die Diskussion in diesem Sinn ein bisschen weiter zu treiben: Wenn ihr nicht aufs Land ziehen wollen würdet, obwohl euch Hamburg zu gefühlskalt ist, in welche andere Stadt würdet ihr am ehesten ziehen und warum? Was ist es eurer Meinung nach, das die Menschen dort anders macht?
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Um mal die Diskussion in diesem Sinn ein bisschen weiter zu treiben: Wenn ihr nicht aufs Land ziehen wollen würdet, obwohl euch Hamburg zu gefühlskalt ist, in welche andere Stadt würdet ihr am ehesten ziehen und warum? Was ist es eurer Meinung nach, das die Menschen dort anders macht?
Nach BARCELONA :!: (Wie ich weiter oben schon andeutete.)
War zwar noch nie dort, höre aber von sämtlichen Leuten, die die Stadt besucht haben (mehrmals) oder dort einige Zeit lebten, nur Positives im Übermaße über diese Stadt! Und nach allem, was ich bisher über die Stadt in Erfahrung bringen konnte, interessiert sie mich sehr - nicht zuletzt aus "privaten" Gründen.
Warum Barce? Ja erstmal ist es ein anderes Land und die Menschen dort "ticken" wohl schon anders - auch wenn colourize das mit der Mentalität immer sehr in Frage stellt... (wenn ich das recht verstanden habe - an anderer Stelle mal ?)
Im Fall Barcelona kommt noch hinzu, dass es sich um Katalanen handelt... ;)
Dann ist das Klima dort anders ... (demzufolge auch die Menschen und ihre Art zu leben: viel draußen...), auch die Landschaft/Natur - also: gefällt mir halt besser als Norddeutschland!
Auch die Sprache mag ich (obwohl ich sie immer noch nicht beherrsche, leider) und ich denke, kulturell hat Barcelona auch einiges zu bieten (das interessant... ist).
Zu allem anderen, das du geschrieben hattest, kann ich zustimmen - sehe das ja ähnlich (siehe mein Beitrag weiter oben).
:)
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Öhm... nö!
Wenn Großstädter ihren Verstand mehr nutzen würden, wären die Absatzzahlen der BILD, von Horoskopen und anderen esoterischen Gewäschen nicht größer als auf dem Lande (relativ zur Bevölkerung gesehen), sondern kleiner.
Die Emotionen werden meinetwegen in der Großstadt eingestampft. Sind ja auch viel zu viele Menschen um einen herum, als das man da zu jedem eine soziale und emotionale Bindung aufbauen könne. Dummerweise bleibt der Verstand einfach klein (oder eben so groß, wie er vorher schon war...)
Den Verstand die Kontrolle Übernehmen zu lassen
bedeutet ja nicht das hier nur noch Genies rum rennen
Das emotionale Abstumpfen der städtischen Gesellschaft,
wird ja auch an One-Night-Stands deutlich.
(nicht das das aufm Land nicht möglich ist aber da kennt sich ja jeder)
Früher war sowas undenkbar ^^
In einer Stadt ist man Reizen und Gefahren einfach öfter ausgesetzt
als auf dem Land. Von wegen "Guck den Leuten nicht in die Augen, dass provoziert sie nur" man ignoriert einfach bedrohungen um einen herum.
Obs nun die Straßen vor einen oder die Skins hinter einen sind
es wird als normal aufgenommen..
In einer Stadt können sich die Leute auch in jegliche Formen weiter entwickeln die Annonymität gibt ihnen die Kraft dazu!
Ich glaube nicht das irgendein Massenmörder oder ein Kinderschänder(extrema immer extrema) auf dem Land entstehen konnte...
Z.B. Ratten ^^ , sollte ihr nachwuchs zu groß sein und
die fläche in der sie Leben zu klein beginnen sie damit
ihre jungen zu töten um mehr platz zu schaffen..
Das die Leute in Mexico City so austickern liegt wohl an der
überfüllung (20mio Menschen auf (2-3)x Hamburg Fläche)...
Zu den Kinderschändern:
Beginnen wir mit dem Playboy..
Habe beim Bekannten die Auflistung aller Playmates von 56 bis Heute
mir mal angeguckt und was sehe ich?`
Früher wars Toll eine nicht Rasierte Vollbusige (ende 20 mitte 30) Frau aufm Cover zu haben der Effekt der über die Jahre einsetzte weniger Haare, Jünger, Dünner, Kleinerer Busen usw..
Früher waren Models auch Frauen, heute sind es 14 jährige!!!
Was als sexueller Reiz neu definiert wurde ist an kleinen Mädchen leicht anzutreffen.. die sind Dürr! haben noch keinen Speckansatz an Hintern und Schenkeln, Flachbusig bis Brachland, Klein so oder so...
Kuckt euch mal die Kinder an die geschändet wurden,
Ich hab noch nie ein Fetteskind in den Medien als opfer gesehn
(möglich das ichs verpasst hab)
Bei einem Intressierten gespräch viel mir genau das auf die
Medien drängen uns immer mehr in diese Pädofile richtung
sie sorgen dafür das die Definition von Geil auch Jung ist....
Barcelona ist Geil!!!!
An Madrid hab ich nur grausame erinnerungen dran
meine Oma hat mich zu sonem Stierkampf mitgenommen
da war ich 5 oder so... aber ich fand die tierchen soo cool :(
und dann wurden die abgeschlachtet *heul*
Also mir als Städter ^^
Kommt es vor als könnt ich meien gefühle leichter verbergen oder
unterdrücken als die Landeier welche ich kenne *G*
Es sei den irgend son Landei tuckert vor mir mit 40 inner 50 Zone da seh ich ROT!!!
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Was mich an der Großstadt stört, ist, dass die Menschen hier im Grunde viel prüder sind, als auf dem Land, weil sie viel zu unpraktisch denken und vieles missverstehen.
Erklärung: Wenn ich auf dem Land im Sommer mit kurzen Hosen herumlaufe, weiß jeder, dass ich das mache, weil es heiß ist und keiner glotzt mir blöd hinterher oder beschwert sich. Wenn ich dieselbe Hose in der Stadt trage, schütteln Konservative den Kopf, ob meiner unsittlichen Freizügigkeit, und die Männer geifern hinter mir her bis ihnen die Augen aus dem Kopf fallen.
Diese Missinterpretation einer völlig zweckmäßigen Kleidung und die damit verbundenen Folgen gehen mir wahnsinnig auf den Senkel, und ich empfinde dies als Prüderie. Vermutlich sind Menschen in der Großstadt mehr trieb- denn emotionsorientiert.
Glaubst im Ernst das die Kerle dir aufen Dorf nicht "hinterher geifern"
und sich in ihrer Fantasy sonstwas ausmalen?
Ob Dörben oder City das wohl überall gleich..
Obwohl Ihr viel öfter an Sex denkt, als wir Kerle.
Für uns gibs ja noch wichtigeres....
Aber das mit dem Prüde stimmt! inner Großstadt sind nur wenige offen und Freizügig ^^ viele Stört es ja schon in der Öffentlichkeit zu Küssen oder so die Landeier sind da Gefühlsechter sie zeigen was sie fühlen?¿
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Glaubst im Ernst das die Kerle dir aufen Dorf nicht "hinterher geifern"
und sich in ihrer Fantasy sonstwas ausmalen?
Hier gibt's nix zu glauben! Ich WEISS, dass sie das auf dem Dorf auch tun.
Aber wie du schon so richtig sagst, sie tun es in ihrer Fantasie und nicht so plump offensichtlich wie diese geltungssüchtigen Proleten, die in Städten an jeder Ecke lauern. Und in Ruhe gelassen zu werden, ist alles was mich daran interessiert.
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Glaubst im Ernst das die Kerle dir aufen Dorf nicht "hinterher geifern"
und sich in ihrer Fantasy sonstwas ausmalen?
Hier gibt's nix zu glauben! Ich WEISS, dass sie das auf dem Dorf auch tun.
Aber wie du schon so richtig sagst, sie tun es in ihrer Fantasie und nicht so plump offensichtlich wie diese geltungssüchtigen Proleten, die in Städten an jeder Ecke lauern. Und in Ruhe gelassen zu werden, ist alles was mich daran interessiert.
Tja Proltürken und andere Abarten davon sind Städtische entwicklung
da hast schon recht aber hey immerhin sind die ehrlich...
;)
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Kuschel-Partys
Was die meisten Singles noch mehr vermissen als Sex sind Streicheleinheiten. Jetzt ist der Trend von New York nach Deutschland geschwappt. Man kuschelt einfach mit anderen, die das genauso vermissen. No Sex, lautet das Motto der professionell geleiteten Partys. Termine unter www.kuschelparty.de oder www.catch-your-dreams.org
Darüber hab ich mich mal mit einigen anderen Leuten amüsiert. In einem Bericht stand auch etwas in der Richtung "Sex in einer Großstadt zu kriegen ist einfach, aber Streicheleinheiten sind bedeutend schwieriger zu kriegen"
Wem's Spaß macht :wink:
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... aha, also das mit den "Streicheleinheiten" finde ich interessant und seltsam, denn:
wenn ich jemanden körperlich nicht "anziehend", interessant, attraktiv ... ... ... und als Person nicht wenigstens "sympathisch" ... finde, dann will ich diesen Menschen weder selbst "anfassen", noch von ihm "angefasst" werden - also weder sexuell noch "kuschelmäßig".
Also ich meine: wieso sollte man mit irgendwem "kuscheln"?? Was "bringt"/gibt einem das wirklich (wenn überhaupt etwas!)?
Em, naja, kann ich wohl einfach nicht so ganz nachvollziehen. :roll:
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Welch unangenehme Person, die nicht mal weiß, wie toll Kuscheln sein kann. :)
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Welch unangenehme Person, die nicht mal weiß, wie toll Kuscheln sein kann. :)
Bombe, kannste nich lesen - oder willste mich wieder mal absichtlich falsch verstehen :!: (?)
Ich schrieb, dass ich "kuscheln" mit irgendwelchen Fremden nicht so prickelnd finde!
Mann, Mann, Mann... :evil:
:D
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Kallisti, ich sage doch, du hast "Kuscheln" nicht verstanden. Lies doch einfach mal mit!
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Nee Bombe, lass ma - dieses Theater is mir zu doof - entweder du sagst gleich und direkt (in diesem Zusammenhang), was du meinst oder worauf du hinauswillst oder ich klinke mich hier aus - das´mir echt zu albern und zu zeitraubend - und so interessant finde ich es dann doch nicht: was du unter "kuscheln" verstehst und was nicht und warum...
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Das trifft sich ja prima, ich hab nämlich echt keine Lust, dir ständig die Grundbegriffe des Lebens erklären zu müssen.
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Hey, Bombe, dann lass uns kuscheln heute!!
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Dafür wirst du schon in's Kir kommen müssen. :)
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sonst kuschel ich mit dir, bombe :D
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\o/
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...Viele Großstädter lieben angeblich das Leben in der Stadt, weil hier das "Leben pulsiert".Ich persönlich sehe in Großstädten in erster Linie Lärm, Dreck, Beton, Armut und fehlende Ruhe.Irgendwie finde ich alles, was man am Leben "scheisse" finden könnte, in seinen deutlichsten Formen in einer Großstadt*schulterzuck*.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, das das Hirn des "typischen" Großstädters Mechanismen erfindet, um vor der täglichen, vermutlich von der Evolution nicht vorgesehenen abstumpfung durch Reizüberflutung zu schützen.
Zumindest ist man in einer Großstadt am weitesten von den natürlichen Ursprüngen der Menschheit entfernt...
dem stimme ich voll und ganz zu. nun hab ich ja 18 jahre meines lebens in einem 200 seelen-dorf bei braunschweig zugebracht und muss sagen, dass wenn ich in der u-bahn mal so rumschaue oder durch die stadt gehe und mir die leute angucke, dann sehe ich doch einen großen unterschied. noch dazu bin ich ja hier völlig fremd also kennt mich ja auch niemand hier...dadurch kann man noch besser erkennen, dass die "großstädter" doch um einiges kühler sind. ich habe des öfteren die erfahrung gemacht dass ich hier über den haufen gerannt wurde und nichmal ein "entschuldigung" kam...das nur mal so zum beispiel.
mir fehlt hier häufig die ruhe und das allein sein...mal raus gehen und irgendwo hinsetzen, das würd ich gern mal wieder, aber ich habe noch keinen ort gefunden, wo ich dann meine ruhe hab, außer in meiner wohnung...
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Gib mir einfach ein Zeichen wenn du mich nächstes mal in der U siehst, oder ich dich über den Haufen renne, damit ich weiß, dass du es bist.
Und *schwupps* haben wir ein Thema, worüber wir uns unterhalten können und wech is, was du negativ markiert hast. ;-)
mir fehlt hier häufig die ruhe und das allein sein...mal raus gehen und irgendwo hinsetzen, das würd ich gern mal wieder, aber ich habe noch keinen ort gefunden, wo ich dann meine ruhe hab, außer in meiner wohnung...
Also mir hilft dann immer Codename Ohlsdorf, so als Tipp...
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mir fehlt hier häufig die ruhe und das allein sein...mal raus gehen und irgendwo hinsetzen, das würd ich gern mal wieder, aber ich habe noch keinen ort gefunden, wo ich dann meine ruhe hab, außer in meiner wohnung...
Also mir hilft dann immer Codename Ohlsdorf, so als Tipp...
Jo, aber das ist ein Ort zu dem man sich hinbegeben muß.Auf "dem Land" hingegen lebt bzw. wohnt man für gewöhnlich bereits in so einer ähnlichen Umgebung (grün, ruhig, etc.).
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Ich bin auf dem Land aufgewachsen und als Junggrufti :D hat man es beileibe nicht leicht - man bekommt Anrufe vom Pfaffen "ob man als verlorenes Schaf nicht zur Herde zurückkehren möchte. Man kann ja über alles sprechen" ist mir original passiert...
zum Glück gabs schnell den Schulterschluss Goth + Metaller und da konnte man sogar auf Landjugendfeste ohne eine aufs Maul zu bekommen (und wenn man dann noch im Eishockey war war das eh kein Problem)
Leben auf dem Land ist sicher für Kinder toll aber für Babygoths und Querdenker beileibe nicht leicht
Obwohl die 10 km zur holländischen Grenze waren auch nicht schlecht
(http://www.mainzelahr.de/smile/party/canabis.gif)
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Wie wahr.
Kenne das ja nun auch aus eigener Erfahrung und bin ziemlich froh, das erst mal hinter mir gelassen zu haben. Für Kinder und Rentner mag das angenehm sein. Ich vermisse aber das von SoylentHolger angesprochene Kleinbürgertum und die damit verbundene Engstirnigkeit keineswegs.
Sicher, weder kenne ich meine Nachbarn, noch kennen die mich. Vielleicht verrottet unter mir grad wer und ich merk es nicht. Aber solang er dabei nicht stinkt, ist mir das auch egal.
Was ich jedoch auf dem Land vermissen würde ist das Gefühl, jederzeit Zugriff auf Kulturgüter zu haben, um nur mal eines von vielen Beispielen zu nennen. Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich vor Jahren mal auf dem Lande versuchte, Thomas Morus`Utopia in der Bücherei auszuleihen. Erst schaute mich die Dame am Computer an, als hätte ich in der Bibliothek so eben ne Currywurst mit extra viel Ketchup geordert, und anschließend, als hätte ich was vom Index verlangt. Hier aber geh ich einfach ans Regal, nehms mir raus und geh wieder. Und das ist wie gesagt nur eins von vielen Beispielen.
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Was ich jedoch auf dem Land vermissen würde ist das Gefühl, jederzeit Zugriff auf Kulturgüter zu haben, um nur mal eines von vielen Beispielen zu nennen. Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich vor Jahren mal auf dem Lande versuchte, Thomas Morus`Utopia in der Bücherei auszuleihen.
Alles Ansichtssache.Fakt ist aber, das es auch auf dem Lande die Tagesschau sowie Rechner mit Internetanschluß gibt.Dieses völlig-von-der-Welt-abgeschnitten-sein zählt also seit einigen Jahren nicht mehr.
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Nun wenn einem das reicht hast du sicher Recht, keine Frage.
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Vielleicht verrottet unter mir grad wer und ich merk es nicht. Aber solang er dabei nicht stinkt, ist mir das auch egal.
Ja, genau das ist das Problem, was hier besprochen wird.
Großstädter sind so gleichgültig gegenüber ihren Mitmenschen!
Vor ca. 5 Tagen sah ich auf dem Heimweg, wie eine ältere Frau auf der Straße ohnmächtig zusammenbrach. Die Leute um sie herum gingen einfach weiter, ignorierten das nicht, sondern schauten kurz runter und gingen dann weiter. Keiner half.
Ich bin dann bei der nächsten Bushaltestelle raus und zurückgelaufen, um zu gucken, ob ich helfen kann oder zumindest den Notarzt zu rufen.
Als ich ankam, hatte aber bereits ein Auto gehalten, 2 Leute kümmerten sich um die Frau, ein weiterer rief im Auto nach dem Notarzt. Das Auto hatte ein Diepholzer Kennzeichen (DH), eindeutig ländlicher Herkunft.
Ich will nicht so werden, wie diese Großstädter, die kurz gafften und dann weitergingen.
Was ich jedoch auf dem Land vermissen würde ist das Gefühl, jederzeit Zugriff auf Kulturgüter zu haben, um nur mal eines von vielen Beispielen zu nennen. Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich vor Jahren mal auf dem Lande versuchte, Thomas Morus`Utopia in der Bücherei auszuleihen. Erst schaute mich die Dame am Computer an, als hätte ich in der Bibliothek so eben ne Currywurst mit extra viel Ketchup geordert, und anschließend, als hätte ich was vom Index verlangt. Hier aber geh ich einfach ans Regal, nehms mir raus und geh wieder. Und das ist wie gesagt nur eins von vielen Beispielen.
Schlecht sortierte Bibliotheken hast Du überall. Auch in Städten.
Und ich habe auf dem Dorf bisher noch immer alles gefunden. Notfalls fährt man 10km in die nächste Kleinstadt. Oder 50 in die nächste größere. Das geht ja nun wirklich überall hierzulande.
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Was ich jedoch auf dem Land vermissen würde ist das Gefühl, jederzeit Zugriff auf Kulturgüter zu haben, um nur mal eines von vielen Beispielen zu nennen. Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich vor Jahren mal auf dem Lande versuchte, Thomas Morus`Utopia in der Bücherei auszuleihen.
Alles Ansichtssache.Fakt ist aber, das es auch auf dem Lande die Tagesschau sowie Rechner mit Internetanschluß gibt.Dieses völlig-von-der-Welt-abgeschnitten-sein zählt also seit einigen Jahren nicht mehr.
Ich wohn ja auch schon seit Jahren nicht mehr auf dem Land :D
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Ich wohn ja auch schon seit Jahren nicht mehr auf dem Land :D
Du nicht, aber das Zitat, auf das sich mein Eintrag bezog war ja auch nicht von dir :wink:
BTW lebe auch ich nicht wirklich auf dem Lande, sondern in einer ruhigen, grünen Vorstadtgegend mit Einzel- und Doppelhäusern und Gärten rund um's Haus.
Vieleicht ist das noch nicht die volle Land-Dröhnung, keine Ahnung =)
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Auch ich bin ein "zugezogenes Landei", auch wenn meine Herkunft mittlerweile angeblich eine Großstadt ist. Ich komme aus dem "schönen" Bremerhaven, welches mit über 100.000 Einwohnern angeblich als Großstadt zählt. Ich finde diese Einteilung absolut albern da ich innerhalb von 15min von jedem Punkt in brhv an jeden anderen gelangen kann.
Zurück zum Thema: Ich bin in Surheide aufgewachsen, einem sehr "ländlichem" Stadtteil von Bremerhaven. Hier hatte ich ein Naturschutzgebiet gleich hinter unserem Grundstück und bin daher schon recht ländlich aufgewachsen. Ich kannte jeden Nachbarn und die gesamte "Gemeinde" kannte einander. Natürlich auch nur oberflächlich, aber man hatte immer jemanden zu dem man gehen konnte und die Türen waren meist Tagsüber nichtmal abgeschlossen. Dann kam die Zeit wo ich auszog und in Hamburg mein Glück suchte und zeitweilig sogar fand.
Ich bin ins beschauliche Hamm gezogen und habe dort eine, zwar nicht billige aber, schöne Wohnung gefunden. In unserer Straße gibt es nicht nur einen Kinderspielplatz, sondern gar einen richtigen Park, einige Meter weiter liegt der Hammer Park und alles ist friedlich. Hier kann man sich tatsächlich nichtx 5minuten von seiner Wohnung entfernt hinsetzen und sich dem "Großstadtleben" entrückt fühlen. Ja und auch ich habe das schon getan :)
So gesehen habe ich einige Ruhe aus meiner Heimat mitgebracht, oder eher die Möglichkeit, diese Ruhe auch in HH zu genießen. Dies aber tue ich selten. Meist bin ich unterwegs und hetze von A nach B. Nachbarn kenne ich vielleicht vom sehen, aber ich habe 0 Ahnung, was diese arbeiten, wie sie heissen oder sonst etwas. Offenbar interessiert das aber auch überhaupt niemanden. Man lebt still vor sich her (manchmal) und wenn es Konflikte gibt, sucht man jemanden der die klären muss (meist dei Hausverwaltung). Die anderen Mietparteien kämen nie auf die Idee mich bei einer Ruhestörung direkt anzusprechen... Gerüchte kusieren im Hause und man erzählt sich gegenseitig böse Dinge (meist über mich..)
Das ist zwar Zusammenleben auf weit engerem Raum als in meiner Heimat, aber doch ist man deutlich isolierter.
Neulich war ich auf dem Weg zur Arbeit als ich bemerkte wie sich 3-4 Türken um einen Mann versammelt hatten, der auf dem Boden lag. In meiner Heimat wäre das für mich ein klarer Fall gewesen: Raub, Mord, Totschlag, etwas von allem. Doch ich muss ehrlich gestehen das ich in Hamburg noch nie damit konfrontiert war und hier völlig daneben lag.
Der alte Herr (seine Frau war mit leichtem Schock im Auto) hatte einen Kreislaufzusammenbruch / Herzinfakt und die Türken hatten zufällig mitbekommen wie er zusammenbrach und sind ausgestiegen um zu helfen.
Ich habe in Hamburg noch nicht einmal ernsthaften Ärger mit irgendjemandem bekommen (vielleicht meide ich die schlimmen Gegenden?), was in Brhv dauernd passiert ist. Ich habe gefragt ob ich helfen könne.. aber der Mann stand schon wieder auf und wartete mit den anderen auf den Notarzt.
Meine Eindrücke..
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Öhm... nö!
Wenn Großstädter ihren Verstand mehr nutzen würden, wären die Absatzzahlen der BILD, von Horoskopen und anderen esoterischen Gewäschen nicht größer als auf dem Lande (relativ zur Bevölkerung gesehen), sondern kleiner.
Die Emotionen werden meinetwegen in der Großstadt eingestampft. Sind ja auch viel zu viele Menschen um einen herum, als das man da zu jedem eine soziale und emotionale Bindung aufbauen könne. Dummerweise bleibt der Verstand einfach klein (oder eben so groß, wie er vorher schon war...)
Wieso sollte sich das widersprechen? Im Gegenteil dient ja die emotionale Berichterstattung der Bild-Zeitung dazu, die durch Ratio verschütteten Emotionen mit dem Holzhammer anzusprechen.
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Ich glaube nicht das irgendein Massenmörder oder ein Kinderschänder(extrema immer extrema) auf dem Land entstehen konnte...
Seltsam dass die Kinderschänder/-mörder immer aus kleinen Gemeinden kommen, wenn Du Dir die Fälle der letzten Jahre mal ansiehst.