Schwarzes Hamburg
Schwarzes Hamburg => Archiv => Politik & Gesellschaft -Archiv- => Thema gestartet von: Trabireiter am 03 Juni 2005, 01:51:06
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Lest euch doch mal folgendes durch :roll:
http://de.indymedia.org/2005/04/111296.shtml
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Indymedia....was soll man da schon großartiges erwarten. (http://www.mainzelahr.de/smile/boese/countdown.gif)
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Indymedia....was soll man da schon großartiges erwarten.
Eben.
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Ja, da hatte wohl einer von unseren lustigen Linken wieder einen langweiligen Tag, wies aussieht. Glücklicherweise disqualifiziert er sich innerhalb des Textes SO oft selbst, dass selbst die Kommentare auf der Indymedia-Seite selbst ganz schön nett vernichtend sind.
Aber diesen Absatz hier werde ich mir als Kleinod akribischer wissenschaftlicher Arbeit aufbewahren:
S/M-Praktizierende reden in der Regel sehr offen über den Gebrauch von Mützen aus schwarzem Leder, Lederuniformen und Militärmäntel, Pat Califia eine führende S/M-Theoretikerin der USA, welche 1982 eine gewisse Publizität erlangte als sie einer Frau gegen deren Willen ein Hakenkreuz ins Fleisch geritzt hatte, erklärte dazu:
„Eine S/M-Szene kann sich zwischen Polizist und Verdächtigem, Nazi und Juden, Weißem und Schwarzem, Hetero- und Homomann, Elternteil und Kind, Priester und Büßer, Lehrer und Schüler, Huren und Kunden u.s.w. abspielen. Wie auch immer, kein Symbol hat nur eine Bedeutung. Es bezieht seine Bedeutung aus dem Kontext, in dem es benutzt wird. Nicht alle, die ein Hakenkreuz tragen sind Nazis, nicht jeder mit Handschellen am Gürtel ist ein Bullen, und nicht alle, die sich als Nonnen verkleiden, sind katholisch. S/M ist eher eine Parodie auf die verborgene sexuelle Natur des Faschismus, als daß es ihn feiert oder hinnimmt. Wie viele wirkliche Nazis Bullen, Priester oder Lehrer würden an einer abartigen Sexualszene teilnehmen?“
Die Antwort auf Califias Frage ist einfach: eine ganze Menge!
Ja verdammt. So einfach ist das, und trotzdem ist NIEMAND bisher drauf gekommen. Ich fühle mich so dumm.
Wo gings nochmal zum Thread über die totale Logikresistenz von Linksradikalen?
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Wo gings nochmal zum Thread über die totale Logikresistenz von Linksradikalen?
Neigen vielleicht alle Links- und Rechts-Radikale zur Paranoia :ROFL:
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Das Thema geistert schon eine ganze Weile durch diverse SM-Foren. Zum Teil kommen da recht abstruse Statements. Da ist plötzlich davon die Rede, dass Indymedia das Zentralorgan "der Antifa" sei und ähnlicher Unsinn (Überschrift: "Antifa vergleicht SMler mit Faschisten" - die BILD-Zeitung hätte das nicht besser gekonnt).
Der Auftakt einer Kampagne der gesammelten Linken gegen harmlose SM-Liebhaber? Werden Fetischisten plötzlich zu politisch Verfolgten und müssen mit überfallartigen Angriffen rechnen, wenn sie sich aus dem Haus wagen?
Man sollte vielleicht einfach mal die Kirche im Dorf lassen. Ich zitiere aus dem Forum des Hamburger Clubs Roxx:
"Die Indymedia-Betreiber sind zwar sicherlich dem linken Spektrum zuzuordnen, die Plattform kommt aber eher aus der Ecke der Globalisierungsgegner und arbeitet nach dem Prinzip des "Open Posting". D.h. dass es keine eigene Redaktion gibt. Mit anderen Worten: der Beitrag stammt nicht von den Indymedia-Betreibern.
Der Autor des verlinkten Pamphlets hat sein Fett ja bereits wegbekommen (sowohl bei Indymedia als auch in anderen SM-Foren), insofern erspare ich mir hier mal eine Stellungnahme zu dem Unsinn, der dort steht."
Dem ist nichts hinzuzufügen. Davon abgesehen ist der Text so offensichtlich hohl bzw. die "Argumente" und "Belege" sind so grob zusammengezimmert, dass ich mich frage, ob das wirklich jemand ernst meinen kann, was da steht.
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BTW:
Da ist plötzlich davon die Rede, dass Indymedia das Zentralorgan "der Antifa" sei und ähnlicher Unsinn
Das Zentralorgan vieleicht nicht, aber Indymedia und leidenschaftliche Linke sind nicht sehr weit von einander entfernt, so zumindest meine Erfahrung.
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Glücklicherweise gibt es ja einen Disclaimer von indymedia.org über dem Beitrag ;).
Interessant als Beispiel für die angebliche Toleranz mancher Menschen (ich stimme Black Russian zu: egal, ob rechts oder links, beide Formen von Radikalität neigen zur Intoleranz) sind diese Begebenheiten aus dem Frühjahr 2003 in Hamburg:
http://www.circle.de/lu_bo.html
und
http://www.sm-base.de/showartikel.php?id=79
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Leider werden derartige Vorfälle gerne instrumentalisiert, um allen die links von der Mitte stehen, pauschal zu unterstellen, ihr Eintreten für Freiheit sei lediglich Maskerade und Linke seien pauschal eine Bedrohung für einen freiheitlichen Lebensstil und eine offene Gesellschaft.
Natürlich ist das 1. Unsinn und 2. aus dem Mund von Leuten, die selbst im Rahmen einer rechten Gesinnung gegen eine liberale Gesellschaft sind, der blanke Hohn.
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Mei, hier linksts schon wieder ..
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Wie meinen?
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Ich meinte: Hier linksts schon wieder.
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Vielleicht ein bißchen konkreter?
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Er meint, es rechts hier nicht. und mittigen tut es auch nicht!
Da hast du Recht, Fluffihäschen(?). ;)
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Das wär doch schön, wenn's denn wahr wäre.
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Also ich hab mir diesen Artikel angeschaut...
Ich weiß nich, was dessen Intention gewesen ist,
ich weiß nich, ob da wirklich eine politische motivierte Ausgrenzung betrieben wird, kommt mir nich so vor...
eher sehe ich, dass einfach mehr Fragen als Fakten aufgestellt werden.
Fakt ist doch, dass gemeinsame verwendete Symboliken die Assoziationen auslösen SOLLEN.
Dass diese nicht politisch motiviert sind, davon gehen wir alle aus, obwohl dies eine Sache des jeweiligen individuellen Standpunktes ist.
Auf älle Fälle sprechen solche Spielchen eine uneindeutige Sprache und lösen neben ungünstigen oberflächlichen Reaktionen auf linker Seite genauso solche eben auch im rechten Lager aus.
Da S/M keine homogene Sache ist, sondern auch von Region zu Region und Zeit zu Zeit unterschiedlich und vorallem Individuell betrachtet wird und das Phenomen pluralistischer Natur ist, lässt sich nichts hier so einfach pauschalisieren.
Bei solchen Unklarheiten darf man sich nicht wundern, wenn man mal drüber diskutieren möchte...
und entsprechend Thesen aufstellt...
Ungeachtet dessen, dass der Artikel ziemlich unglücklich und missverständlich geschrieben wurde, stelle ich mir doch gern die Frage, inwiefern ein Zeitgenössischer Zusammenhang mit psychoanalytischen Ansätzen Freuds auf der einen Seite und Jung'schen Archetypen in Bezug auf die geschichtliche Evolution des menschlichen Bewusstseins nach Kilber erstellt und welche Konsequenzen aus entwaigen Ansichten erschlossen werden kann.
ich habe allmählich das Gefühl, seitdem Leute vermeindlich hinter jedem Baum einen Faschisten suchen, suchen immer mehr Menschen Faschismus-Kritiker, die ja hinter jeder "dubios" auftretenden Menschenversammlung, die mit dem NS-REICH gemeinsame verwendete SYMBOLIK trägt, einen Komplott vermuten könnten...
Paranoia per Excellence
Für mich stellt sich die Frage, wer da peinlicher ist.
Der schräge Autor oder dessen polemischen Kritiker?
:lol: