Schwarzes Hamburg

Schwarzes Hamburg => Archiv => Politik & Gesellschaft -Archiv- => Thema gestartet von: colourize am 25 Mai 2005, 00:19:53

Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: colourize am 25 Mai 2005, 00:19:53
Wenn im September die vorgezogenen Bundestagswahlen anstehen, stellt sich mal wieder die Frage „Was tun?“
Protestwahl, mal so richtig einen Denkzettel für die Regierungsparteien?
Lieber gar nicht erst zur Wahl gehen, weil es doch nur die Wahl zwischen Pest und Cholera gibt..?
Ungültig wählen, oder lieber eine Nullkommairgendwas-Splitterpartei?
Oder doch wieder aus Verlegenheit die Grünen wählen?

Auch wenn es etwas verfrüht erscheint: Ich mache mir schon jetzt darüber Gedanken, und nehme das mal zum Anlass, hier im Forum die berühmte „Sonntagsfrage“ zu stellen. Natürlich nicht ohne die relevanten Parteien aus meiner Sicht vorzustellen: Zunächst die vier Parteien, die das herrschende System nicht fundamental in Frage stellen, und dann die Parteien, die man evt. als „Querdenker“ bezeichnen könnte.

Fangen wir mit Schröders Partei Deutschlands an: Die SPD ist eine Partei, deren ökonomische Vorstellungswelt in der Epoche ihrer Gründung stehen geblieben ist. Die Sozen schauen auf die großen Konzerne und schustern dem Großkapital Subventionen zu - in der trügerischen Hoffnung, dass die Großkonzerne damit Arbeitsplätze schaffen würden. Auch, weil sie mit den Gewerkschaftern einen guten Fuß in der Tür haben, und folglich Ansprechpartner in den Konzernen. Diese Hoffnung geht nicht in Erfüllung, die Kapitalisten streichen sich die Kohle lieber ein und investieren in High Tec oder bauen bestenfalls eine Fabrik in einem Billiglohnland ohne Sozialabgaben, Ökosteuer oder sonstige unbequeme Auflagen, die der Strategie der Gewinnmaximierung entgegenwirken könnten.
Allerdings: In der SPD gibt es angeblich auch so was wie eine „Linke“, jedenfalls ist davon in den Medien manchmal die Rede. Man sieht sie zwar nicht.. aber es soll sie angeblich geben. Sind DAS die Querdenker, die wir brauchen? – Besser man setzt nicht zu viel Hoffnungen auf die Reformfähigkeit der Spezialdemokraten…

Der große Konkurrent ist die Union, hier mal der Einfachheit halber CDU genannt. Die CDU ist eine Spagat-Partei, die einerseits christlich-soziale Werte hochhält, andererseits die Konservative und den Geldadel bedienen will. Das ist auf Dauer schwer, und mündet ebenfalls nicht in einen ideologischen Gegenentwurf zum Kapitalismus, sondern in eine Konservierung sozialer Ungerechtigkeit unter kapitalistischen Vorzeichen, in Fachkreisen auch „Neue soziale Marktwirtschaft“ genannt.
Aber was könnte die CDU zurzeit wählbar machen? Die Union hat bis dato noch kein einheitliches Alternativprogramm zur Regierung ausgearbeitet. Die Einen in der Union wollen dies, die Anderen sagen was ganz anderes und oft auch noch gegenteiliges. Bis auf die Einigkeit darüber, dass die SPD eine schlechte Politik macht, gibt es in der Union überhaupt keine Einigkeit.

Noch weniger als CDU und SPD erscheinen die beiden neoliberal-radikalkapitalistischen Parteien in Deutschland (FDP und Grüne) in der Lage, Konzepte auf den Tisch legen zu wollen, die die soziale Lage der Menschen verbessert - die FDP bejubelt auf geradezu perverse Art und Weise den Kapitalismus, die Grünen eifern ihr seit einigen Jahren nach. Keine zündenden Ideen, nur Fortschreibung des Alten.

Es gibt natürlich politische Interessensvertretungen in der brd, die sich anmaßen ein anderes System zu denken:

Da wäre zum Beispiel die NPD, die einem völkischen Weltbild verhaftet immer noch glaubt, dass Nationalstaaten eine quasi-organische Gestalt hätten und aus ideologischen Motiven den Grundsatz verfolgt, dass sich Menschengruppen ("Völker", "Rassen", "Ethnien", "Kulturen", "Wertegemeinschaften") gegeneinander behaupten sollten. Dieses Weltbild der NPD entstammt der Ära der großen faschistischen Diktaturen in Europa, und so verwundert es auch nicht, dass die NPD im Wesentlichen wie eine Karrikatur der NSDAP daherkommt - und ihr konzeptionelles Weltbild hoffnungslos veraltet ist. Bei Dokus über die NPD drehe ich immer meine Glotze auf schwarz-weiss, das kommt dann viel authentischer und wirkt auch etwas weniger lächerlich. Wählbarer werden die Neonazis dadurch aber auch nicht wirklich.
(Auf die anderen rechtsradikalen Parteien gehe ich nicht näher ein, weil sie zum Teil noch weniger Profil haben als die NPD - und vermutlich auch überhaupt keine Rolle spielen werden.)

Weitere anachronistische Querdenker gibt es im linken Lager: Die SPD-Protestler von der WASG erscheinen derzeit zwar nicht in der Lage, einen Bundestagswahlkampf programmatisch und personell so zu führen, dass sie die 5% Hürde schaffen – aber die personelle Aufstellung erfolgt zur Stunde. Eine geeinte Linke unter der gemeinsamen Führung von Gregor Gysi und Oskar Lafontaine würde das Geschehen in einer Bundestagswahl mächtig aufmischen. Man stelle sich vor: Die PDS und die WASG gingen ein Abkommen ein, z.B. indem die Partei des Demokratischen Sozialismus nur den neuen Ländern anträte, die Westdeutschen Arbeitfetischisten & Splittergruppen-Gewerkschaftslinken nur in den alten Ländern - ein Supergau für die SPD wäre vorprogrammiert. Zur Zeit aber schafft es vermutlich weder die PDS, noch die WASG über die 5% Hürde - und damit werden sie von wankelmütigen Wählern, die Angst haben ihre kostbare Stimme zu "verschenken", wenn sie eine Partei wählen die unter 5% bleibt, auch weniger wählbar... und das ist klassisches SPD-Klientel. Schröder setzt darauf, dass die Linke die Einigung nicht bis zum Herbst hinbekommt.. – man darf jedenfalls gespannt sein.

Die wahren Reformer sind vermutlich auch nicht in einer geeinten Linken zu Hause, aber trotz allem erscheint mir das als das geringste wählbare Übel…
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: messie am 25 Mai 2005, 01:01:21
Mal davon ab dass der Text hier ein wenig nach Wahlwerbung für die zukünftige "linke Partei" (wie immer sie auch genannt werden mag) klingt - die Sonntagsfrage bereits jetzt zu stellen finde ich durchaus sinnvoll.

Je früher sich jeder drüber klarmacht was und wen er eigentlich möchte, desto eher werden Fragen aufgeworfen die man dann direkt an die Medien weitergeben kann. Immer "dagegen" wählen hat nun ja auch nicht funktioniert: Erst hieß es "den Dicken verhindern", dann "den Bayern verhindern", unterbrochen von "den Flutopferhelfer belohnen"...

Das Vertrauen hat ja gegenüber beiden großen Parteien gelitten: Man sehe sich Sachsen an wo die NPD auf einmal mitspucken kann, man sehe sich ehemals Hamburg an wo eine Schill-Partei eine Zeitlang ihr Unwesen treiben durfte. Es gibt wenige Bundesländer in denen mit voller Überzeugung die CDU gewählt wurde - selbst das deutliche Ergebnis in NRW trügt, sprechen sich doch die Wähler in Umfragen für Steinbrück als den glaubwürdigeren Kandidaten aus.

Also heißt es, neue Wege zu gehen. Ob es die "Linken" sein werden.. wer weiß? Vielleicht laufen ja viele von den Grünen zur Regenbogenpartei über und die ist plötzlich drin. Oder die FDP rutscht unter die 5%, dann hätten wir plötzlich die Grünen als Zünglein an der Waage. Oder die PDS erhält einen Riesenzulauf, sagen wir mal: 15% und auf einmal ist bundesdeutsch rot-rot in Sicht. Bei ein wenig mehr Wechselwählermut wäre jedes dieser Szenarien ohne Weiteres denkbar.

Mich jedenfalls hat diese Ankündigung einer Wahl "ausser der Reihe" wieder ein wenig aufgeweckt. Ich finde die Beiträge im TV zum Thema derzeit ausgesprochen spannend, weil sie endlich mal wieder eines ins Licht rücken: Grundsätzliche Fragen, wie gute Politik überhaupt aussehen sollte.

Nun, ich bin gespannt was diese Umfrage hier ergibt!   :)
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Thomas am 25 Mai 2005, 11:39:17
Zitat
Mal davon ab dass der Text hier ein wenig nach Wahlwerbung für die zukünftige "linke Partei" (wie immer sie auch genannt werden mag) klingt

Naja, was erwartest du, wenn Colourize eine Kurzvorstellung der Parteien schreibt ? Er schrieb ja "...aus seiner Sicht..."  :wink:
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: schwarze Katze am 25 Mai 2005, 12:00:29
Wahl?

Schwerige Thema..
wäre ich doch Ausländerin geblieben
Aber weil ich eingebürgert bin, muss ich mich auch irgendwie entscheiden.  

Zur Zeit bin ich noch unschlussig und gluben tuh ich keiner Partei.
Obwohl eine Frau als Bundeskanzlerin - das ist was neues, aber CDU - nee, damit kann ich mich schlecht abfinden.

Aber so wie es aussieht, werde ich mein Kreuzchen bei "Grauen Panther" machen - passt auch zu einer über 30. :wink:
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Thomas am 25 Mai 2005, 12:03:20
Zitat
Schwerige Thema - und da ich eingebürgert bin, muss ich mich auch entscheiden oder zu Hause bleiben.

Naja, auch gebürtige Deutsche müssen entweder wählen gehen oder zuhause bleiben  :wink:
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: schwarze Katze am 25 Mai 2005, 12:06:50
@Thomas
eine misslungene Formulierung wurde auch von mir editiert.

aber ich habe wirklich so ein Gefühl, dass man zur Zeit zwischen Pest und Cholera wählen muss
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Eisbär am 25 Mai 2005, 12:28:39
Hm...
Kann es noch viel schlimmer kommen, als es schon ist?

Sein wir mal realistisch. Es wird wohl eine schwarz-gelbe Regierung geben.

Aber ist Deutschland wirklich reif für diese Vizekanzlerin?
(http://www.guido-westerwelle.de/images/ww-pferd.jpg)
Wir werden sehen.

Leider wäre ja dann wohl eher der Gerhard der Außenminister.

Schade eigentlich. Ein schwuler Außenminister zu Besuch in Washington bei unserem erzchristlichen Konservativen Weltpräsidenten zu Besuch, das wäre mal witzig.






Naja, wenn man in der demokratischen Rechten so rumStoibert, wirkt dort alles ziemlich ausgeMerkelt. Man sucht sich einen Wulff nach einem fähigen Menschen, diese scheinen aber wie ausgeMerzt. Tja, ob da ein ausgeKochtes Schlitzohr hintersteckt?




Fischers Joschka jedenfalls hat wieder ein paar Pfund mehr, die Grünen haben sonst keine Charakterköpfe mehr. Und ausser dem Schröder selbst, wirkt auch in der Partei alles andere recht farblos (und nicht so schön rot, wie es sollte).

Wir brauchen die ganz große Koalition.
Alle Parteien mal für Deutschland und nicht jede für sich und ihren persönlichen Machterhalt.
Eine Schwarze-Ampel-Koalition. Schwarz-Rot-Gelb-Grün.
Und da dann bitte fähige Köpfe.



Oder zumindest mal ein Kanzler, der sich sagt, "scheiß auf Parteizugehörigkeit für Minister, Hauptsache die sind Kapazitäten in ihrem Ressourt".
Ich meine, was nützt es mir, daß XY ein toller Wahlkampfpolitiker ist, wenn ich ihn als Justizminister einsetze?
Da gehört ein Jurist rein, der mindestens einen Dr.-Titel hat.
Als Verteidigungsminister ein General a.D., als Wirtschaftsminister ein Volkswirtschaftler (ebenfalls mindestens Dr.grad) und als Finanzminister ein Banker (und nicht wie aktuell ein Deutschlehrer).

So wird dann ein Schuh draus.
Und das "bißchen" Geld, was im Staatsetat jährlich vorhanden ist, sollte mal sinnvoller aufgeteilt werden.

Aber das hat ja noch keine einzige Regierung hinbekommen. Zumindest nicht in D.
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Der Uhu am 25 Mai 2005, 12:38:00
Ich waehle:

(http://www.schwarzes-hamburg.com/images/avatars/202148042041f54f9d56a40.jpg)

 :D
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Wolfmann am 25 Mai 2005, 15:12:34
Zitat von: "Eisbär"

Ich meine, was nützt es mir, daß XY ein toller Wahlkampfpolitiker ist, wenn ich ihn als Justizminister einsetze?
Da gehört ein Jurist rein, der mindestens einen Dr.-Titel hat.
Als Verteidigungsminister ein General a.D., als Wirtschaftsminister ein Volkswirtschaftler (ebenfalls mindestens Dr.grad) und als Finanzminister ein Banker (und nicht wie aktuell ein Deutschlehrer).


Das sehe ich nicht ganz so. Sicherlich ist Fachwissen nicht von Nachteil, aber eine Führungsperson soll m.E. vor allem eines können: Führen! Dass das nicht aus dem ungezügelten, eigenen Bereichern besteht, haben einige noch nicht verstanden...
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Eisbär am 25 Mai 2005, 20:53:29
Zitat von: "Wolfmann"
Sicherlich ist Fachwissen nicht von Nachteil, aber eine Führungsperson soll m.E. vor allem eines können: Führen!
Wo ist der Führer, der uns führt..? Wolfsheim

Aber ernsthaft:
Um eine Gruppe erfolgreich führen zu können, muß ich mich in der Materie, mit der sich diese Gruppe befaßt, herausragend bewandert sein.

Was nützt z.B. ein hervorragender BWLer (jaja, ich weiß, das ist ein Oymoron), der absolut tolle Ahnung von Wirtschaft und so hat, einem Konzern, den er leitet, wenn er von dem, was der Konzern produziert (und wie er es tut) keine Ahnung hat?
Die Unternehmen, die z.Z. nicht jammern, sind die, die Fachleute für ihren Produktionsbereich an der Spitze haben. Wiedeking zum Beispiel ist Maschinenbauingenieur.


"Führen können" ist sicherlich eine wichtige Fähigkeit für einen Machtpolitiker. Aber er sollte auch und vor allen Dingen wissen, wo er hinführen will.
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Eisbär am 25 Mai 2005, 21:10:59
Zitat von: "Der Uhu"
Ich waehle:

(http://www.schwarzes-hamburg.com/images/avatars/202148042041f54f9d56a40.jpg)

 :D
Öhm... Danke!

Aber ich persönlich halte mich für zu anfällig dafür, von der Macht korrumpiert zu werden...
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Transmission am 26 Mai 2005, 01:14:55
Dass rot-grün das wichtigste selbst gesteckt Ziel, nämlich den Abbau der Arbeitslosigkeit, nicht erreicht hat, liegt auf der Hand. Das Problem, das wir in Deutschland haben, ist aber nicht die rot-grüne Regierung. Das Problem ist, dass niemand in der Union ein besseres Konzept hat und die Menschen anders lautende Behauptungen auch nicht glauben.

Man hat das in NRW sehr schön gesehen: nach der Wahl stellte sich ein CDU-Bonze hin und behauptete, die Union habe durch ihr besseres Konzept ein klaren Sieg hingelegt. Was für ein Unsinn! Die Union hat gewonnen, weil die SPD-Wähler resigniert zu Hause geblieben sind.

Was uns fehlt, sind Visionen und Ziele. Was wir haben ist eine Politikerkaste, die an Partikularinteressen denkt und nicht an das Allgemeinwohl.

Das Problem ist allerdings auch: wo sollen die Politiker herkommen, wenn sich niemand mehr selbst engagieren mag?

Herausforderungen gibt es genug. Beispiel Alterssicherung. Richtig bedenklich wird es in sechs bis acht Jahren, wenn die Babyboom-Generation in Rente geht. Dann gibt es nämlich eine riesige Lobby an der keine Partei mehr vorbeikommt: die Rentner. Da heute die BfA schon jeden Monat kurz vor der Zahlungsunfähigkeit steht, der große Auszahlungssog bei parallel steigendem Lebensalter aber erst noch bevor steht, blüht uns Jüngeren da sicher noch einiges (anders ausgedrückt: die letzte Chance auf eine faire Rentenreform ist JETZT).

Was wir brauchen sind wirkliche Konzepte: gerechte Steuerreform (d.h. ein komplett neues Steuersystem), Subventionskahlschlag (nicht -abbau), eine ganz neue Bildungspolitik, eine gesamteuropäische Außen- und Sicherheitspolitik, Bürokratieabbau (die Bürokratie lähmt uns nämlich viel mehr als die Behauptung, das Lohnniveau sei zu hoch, darüber hinaus kostet sie uns Milliarden, eine gigantische volkswirtschaftliche Fehlallokation) usw. Nur: wo sind die großen Konzepte? Ich sehe da im Moment leider ziemlich schwarz.... (und das ist wie oben bereits angedeutet nicht an der politischen Farbpalette orientiert).
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Thomas am 26 Mai 2005, 09:08:25
Zitat
Was wir brauchen sind wirkliche Konzepte: gerechte Steuerreform (d.h. ein komplett neues Steuersystem), Subventionskahlschlag (nicht -abbau), eine ganz neue Bildungspolitik, eine gesamteuropäische Außen- und Sicherheitspolitik, Bürokratieabbau (die Bürokratie lähmt uns nämlich viel mehr als die Behauptung, das Lohnniveau sei zu hoch, darüber hinaus kostet sie uns Milliarden, eine gigantische volkswirtschaftliche Fehlallokation) usw. Nur: wo sind die großen Konzepte? Ich sehe da im Moment leider ziemlich schwarz.... (und das ist wie oben bereits angedeutet nicht an der politischen Farbpalette orientiert).

Völlig richtig.Das Problem der Unfähigkeit der Politik zur Lösung dieser Probleme liegt aber auch daran, das sie sich zu großen Teilen selbst behindert.Ein verdammt großer Anteil der Politiker sind Beamte.Die sind an einem radikalen Bürokratieabbau gar nicht interessiert.Die weiteren Verfilzungen aus interessen, Klientelpolitik und ähnlichem tragen den Rest zum Stillstand bei.Wie groß ist die Steuerberaterlobby, die von radikalen änderungen oder gar vereinfachungen der Steuer und der Steuererhebung nichts hält ?
Die meisten Politiker denken nun mal leider zuerst an sich und ihre Familie, dann an ihre Partei und dann vieleicht irgendwann mal an das Land.
Das ist zwar Menschlich verständlich, aber eben auch Kern des Problems.Und solange Menschen regieren wird sich daran Grundsätzlich wohl auch nicht allzuviel ändern.
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: schwarze Katze am 26 Mai 2005, 09:16:32
Aber die andere Länder bekommen es irgendwie in Griff.

England ging noch vor 15 Jahren wirtschaftlich sehr besch...en, und z. Zeit haben Briten eine Arbeitslosenquote, die bei 5,1% liegt.

Obwohl britische Politiker auch nur Menschen sind.
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Thomas am 26 Mai 2005, 09:27:05
Zitat
Aber die andere Länder bekommen es irgendwie in Griff.

England ging noch vor 15 Jahren wirtschaftlich sehr besch...en, und z. Zeit haben Briten eine Arbeitslosenquote, die bei 5,1% liegt.

Obwohl britische Politiker auch nur Menschen sind.

Und Deutschland ging's auch mal besser, und da waren die Politiker auch nur Menschen.Soll heißen, das der beschiss in der Politik mal mehr und mal weniger stark zum tragen kommt.Außerdem passen Gemeinwohl und eigener Vorteil machmal auch ganz gut zusammen bzw. schließen sich nicht aus.Des weiteren möchte ich nicht wissen, was die Briten alles für Probleme haben.Völlig marodes Gesundheitssystem z.B.
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Transmission am 26 Mai 2005, 10:27:12
@ Thomas
Im Prinzip sind wir einer Meinung denke ich. Das Beispiel mit den Steuerberatern ist aber schlecht gewählt. Das ist nämlich eine Berufsgruppe, die ganz vehement für eine Vereinfachung des Steuersystems votiert. Das aus zwei Gründen: 1. die blicken selbst kaum noch durch und 2. ist das Steuerrecht voll von systematischen Fehlern, die einen Fachmann einfach nur zum Verzweifeln bringen.

Der Witz ist: es gibt dieses einfache Steuersystem. Es wurde von einem dt. Professor entwickelt, lag jahrelang in der Schublade und wurde schließlich im Baltikum eingeführt. Die Eingangsvoraussetzung war dort, dass die Länder keinen (mehr oder weniger) qualifizierten Beamtenapparat hatten wie bei uns, um ein marktwirtschaftliches Steuersystem einzuführen. Es musste also ein System her, dass möglichst einfach und dennoch gerecht ist - d.h. klare Vorschriften mit weniger Ausnahmeregelungen. Das würde bei uns nur keiner einführen, weil es bei so einer Reform auch immer Verlierer gibt, und da traut sich keiner dran. Z.B. wird die Union, wenn sie die nächste Wahl gewinnt, die Milliardensubventionen an die Landwirtschaft weder stoppen noch transparanter machen, weil an der Parteibasis zu viele Bauern sitzen.

Ein Problem Deutschlands ist außerdem, dass wir immer alles supergenau und korrekt machen wollen und gerecht für jeden Sonderfall. Das funktioniert in der Praxis aber nicht. Siehe Riester-Rente. Die Idee ist gut und richtig. In der Umsetzung ist das Ganze aber so kompliziert geworden, dass selbst die Finanzdienstleister das Modell dem Bürger nicht erklären können (und wollen).

Außerdem wird bei uns zu viel mit Lügen und Halbwahrheiten gearbeitet. Wenn der Sozialstaat wirklich in so fundamentalem Gegensatz zu einer funktionierenden Marktwirtschaft stehen würde, müsste ein Land wie Schweden längst bankrott sein. Dem ist aber keineswegs so.
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Thomas am 26 Mai 2005, 10:53:11
Zitat
@ Thomas
Im Prinzip sind wir einer Meinung denke ich.

Scheint mir auch so.

Zitat
Das Beispiel mit den Steuerberatern ist aber schlecht gewählt. Das ist nämlich eine Berufsgruppe, die ganz vehement für eine Vereinfachung des Steuersystems votiert. Das aus zwei Gründen: 1. die blicken selbst kaum noch durch und 2. ist das Steuerrecht voll von systematischen Fehlern, die einen Fachmann einfach nur zum Verzweifeln bringen.

Naja, zu einfach wollen sie das ganze aber auch nicht haben, sonst wären viele Ihrer Dienstleistungen überflüssig.

Zitat
Der Witz ist: es gibt dieses einfache Steuersystem. Es wurde von einem dt. Professor entwickelt, lag jahrelang in der Schublade und wurde schließlich im Baltikum eingeführt.

War das nicht Prof. Kirchhoff, der dieses entwickelt hat ? Das fand ich auch sehr genial&genial einfach.

Zitat
Das würde bei uns nur keiner einführen, weil es bei so einer Reform auch immer Verlierer gibt, und da traut sich keiner dran.

Genau so siehts leider aus, eben auch wegen den zig von dir angesprochenen Sonderfällen, auf die all' die betroffenen Gruppierungen eben nicht verzichten wollen.

Wie man in diesem Stern-Artikel lesen kann

http://www.stern.de/politik/deutschland/540851.html

schwafelt die Union tatsächlich etwas von eine großen Steuerreform die nötig wäre.Nur haben das viele andere Regierungen auch schon getan (das drüber reden) und bis jetzt ist ja bekanntlich nicht viel passiert.Aber ich lasse mich da gerne überraschen.
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: colourize am 26 Mai 2005, 11:33:29
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Transmission"
@ Thomas
Im Prinzip sind wir einer Meinung denke ich.

Scheint mir auch so.

...erschreckend!
Alter Kriegskamerad, überdenk das nochmal! 8)


Aber mal im Ernst: Mich würd viel mehr interessieren, was denn die Motivationen unserer NPD-Wähler hier im Forum sind, ihr Kreuzchen bei einer Partei zu machen, deren überwiegende Zahl der Aktivisten einen Staat herbeisehnt, indem zukünftig keine Kreuzchen auf Wahlzettel mehr gemacht werden können. Allein an den schicken Uniformen kanns doch nicht liegen, oder?  :salut:

Auch interessant fände ich die konkreten Parteien, denen die "Sonstiges"-Wähler ihre Stimme geben würden.
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Thomas am 26 Mai 2005, 12:16:46
Zitat
...erschreckend!
Alter Kriegskamerad, überdenk das nochmal!  

Kann mich gar nicht erinnern, das wir zusammen im Schützengraben lagen.Oder bin ich etwa gar nicht gemeint ?  :haeh?:  :wink:

Zitat
Aber mal im Ernst: Mich würd viel mehr interessieren, was denn die Motivationen unserer NPD-Wähler hier im Forum sind, ihr Kreuzchen bei einer Partei zu machen, deren überwiegende Zahl der Aktivisten einen Staat herbeisehnt, indem zukünftig keine Kreuzchen auf Wahlzettel mehr gemacht werden können. Allein an den schicken Uniformen kanns doch nicht liegen, oder?  

Vermutlich pure Blödelei, oder welche Motivation könnte man in diesem Forum sonst zu dieser Wahl haben ?
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: schwarze Katze am 26 Mai 2005, 12:17:33
ich weiss auch nicht, wie man die NPD wählen kann :shock:
Gerade wenn man das liest
http://www.schwarzes-hamburg.com/viewtopic.php?p=58955&sid=343e18b00366d82badd10fbeef240d7e#58955

Dort steht auch deutlich:

Zitat
"Es ist ein Irrtum anzunehmen, dass von der Gewalt der Rechtsextremisten ausschließlich Schwarze, Ausländer und Juden betroffen sind. Rechtsextremistische Gewalt trifft auch die Deutschen."


Und die Schwarzkittel werden unter einer Nazi-Diktatur (und auch unter einer Kommunisten-Diktatur) sehr schwer haben.

@Colourize
ich werde bei "Grauen Panther" mein Kreuzchen machen.
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: colourize am 26 Mai 2005, 14:28:08
Zitat von: "Thomas"
Zitat
...erschreckend!
Alter Kriegskamerad, überdenk das nochmal!  

Kann mich gar nicht erinnern, das wir zusammen im Schützengraben lagen.Oder bin ich etwa gar nicht gemeint ?  :haeh?:  :wink:

Ne, Transmission war gemeint.  8)
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: olli am 26 Mai 2005, 14:30:12
Zitat von: "colourize"
Aber mal im Ernst: Mich würd viel mehr interessieren, was denn die Motivationen unserer NPD-Wähler hier im Forum sind

ich schätze mal, dass nur das motiv "protest" bzw. das grundproblem "dumm" in frage kommen.
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: messie am 26 Mai 2005, 14:33:56
Oder das Motiv "colourize ärgern" *g*

Ich warte mit meinem Kreuzchen hier noch ein wenig ab. Ist so schön spannend gerade wo sich die einzelnen Parteien dieser Tage zu positionieren suchen, da bin ich gespannt was dabei dann herauskommt  8)
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: colourize am 26 Mai 2005, 15:26:14
Zitat von: "messie"
Oder das Motiv "colourize ärgern" *g*

na.. ob mich Menschen mit ihrer Wahlentscheidung zu ärgern vermögen möchte ich mal schwer bezweifeln.

Mich interessiert einfach nur, was denn der inhaltliche Grund ist - so es einen gibt natürlich.

Zitat von: "messie"
Ich warte mit meinem Kreuzchen hier noch ein wenig ab. Ist so schön spannend gerade wo sich die einzelnen Parteien dieser Tage zu positionieren suchen, da bin ich gespannt was dabei dann herauskommt  8)

Häh? Und es ist unspannender, wenn Du selbst auch mit abstimmst? 8)
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: messie am 26 Mai 2005, 15:41:31
Nö, ich meine nicht die anderen Abstimmer hier - sondern die Positionen der Parteien selbst. Soviel Druck ein Programm offenzulegen hatten die schon lange nicht mehr - und da warte ich eben einfach mal ab welch eindeutige Aussagen da dann fallen. Viele sinds bisher ja noch nicht  :wink:
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Eisbär am 26 Mai 2005, 21:34:12
Na, hier bei uns im Forum sieht es ja sehr nach einer sozial-liberalen Koalition aus, was?
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: colourize am 26 Mai 2005, 21:45:04
Zitat von: "Eisbär"
Na, hier bei uns im Forum sieht es ja sehr nach einer sozial-liberalen Koalition aus, was?

Eigentlich bislang nicht.

Die CDU würde an der 5% Hürde scheitern und die PDS/WASG könnte alleine die Regierung stellen. 8)
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Thomas am 27 Mai 2005, 08:20:44
Zitat
Die CDU würde an der 5% Hürde scheitern und die PDS/WASG könnte alleine die Regierung stellen.

Das ist aber eher ein Zeichen dafür, das sich die Ansichten hier im Forum nicht unbedingt mit denen der Restbevölkerung decken  :wink:
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Akira am 27 Mai 2005, 09:32:10
Zitat von: "Thomas"
Wie groß ist die Steuerberaterlobby, die von radikalen änderungen oder gar vereinfachungen der Steuer und der Steuererhebung nichts hält ?


Was ham die den mit der Steuergesetzgebung zu tun?

Die letzte Steuerreform hat sich komplett aus sich selbst Finanziert
das einzige was geschehen ist war eine umverteilung der abgaben
sonst nicht wirklich etwas...

Das problem was wir haben ist das Politiker vermehrt Beamte und Lehrer sind. Diese Berufe haben nix mit der Wirtschaft zu tun und die Politiker sind daher nicht fähig ein witschaftlich orientiertes Land optimal zu leiten.
Wie viele Lehrer die ihr aus eurer Schulzeit noch kennt, waren so "unfähig" das sie in der freien Wirtschaft sich weder als Arbeitnehmer noch als Arbeitgeber behaupten könnten?
Diese auffassungslosigkeit der Politiker ist schuld an 8mio Arbeitslosen von dennen knapp 6 gemeldet sind!  (Hausfrauen die aufgrund der kinder nicht mehr Arbeiten aber gern würden sind Arbeitslos)
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Thomas am 27 Mai 2005, 09:39:09
Zitat
Thomas hat folgendes geschrieben:
Wie groß ist die Steuerberaterlobby, die von radikalen änderungen oder gar vereinfachungen der Steuer und der Steuererhebung nichts hält ?


Was ham die den mit der Steuergesetzgebung zu tun?


Das, das die Steuerberater über div. Lobbyisten darauf Einfluß nehmen.

Zitat
Wie viele Lehrer die ihr aus eurer Schulzeit noch kennt, waren so "unfähig" das sie in der freien Wirtschaft sich weder als Arbeitnehmer noch als Arbeitgeber behaupten könnten?

Viele.Ein Bekannter von mir (mittlerweile pensioniert) war Lehrer und hat sich ,auch in der Freizeit sehr für seine Schule engagiert.Dieser Mann hat selber immer wieder geäußert, das 3/4 seiner Kollegen faul und unfähig  sind und in der freien Wirtschaft schon längst gefeuert wären.
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Akira am 27 Mai 2005, 09:50:21
Zitat von: "Thomas"
Zitat
Thomas hat folgendes geschrieben:
Wie groß ist die Steuerberaterlobby, die von radikalen änderungen oder gar vereinfachungen der Steuer und der Steuererhebung nichts hält ?


Was ham die den mit der Steuergesetzgebung zu tun?


Das, das die Steuerberater über div. Lobbyisten darauf Einfluß nehmen.


Das dürften wenn dann nur die Steuerberater der Industrie sein
die anderen haben nicht die nötigen mittel um darauf einfluß nehmen zu können...

Zitat von: "Thomas"
Zitat
Wie viele Lehrer die ihr aus eurer Schulzeit noch kennt, waren so "unfähig" das sie in der freien Wirtschaft sich weder als Arbeitnehmer noch als Arbeitgeber behaupten könnten?

Viele.Ein Bekannter von mir (mittlerweile pensioniert) war Lehrer und hat sich ,auch in der Freizeit sehr für seine Schule engagiert.Dieser Mann hat selber immer wieder geäußert, das 3/4 seiner Kollegen faul und unfähig  sind und in der freien Wirtschaft schon längst gefeuert wären.


Und eben diese unfähigen Lehrer sind in irgend ner partei und setzen dort ihre Qualitäten als Volldeppen ein....

Herr Goth nochmal in meinen letzten Schulen ^^
waren soviele Lehrer bei den Grünen das ich teilweise von dennen ne
Wahl aufforderung im unterricht ertragen musste mit dem Resultat das ein Lehrer auf meine bemühungen eine Abmahnung erhalten hat *G*
die 5 war es wert *G*
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Thomas am 27 Mai 2005, 14:00:26
Zitat
Das dürften wenn dann nur die Steuerberater der Industrie sein
die anderen haben nicht die nötigen mittel um darauf einfluß nehmen zu können...

Wieso nicht ? Die Steuerberater haben mit sicherheit irgendeinen Bundesverband, und der wird sich um Lobbyarbeit schon ausreichend kümmern.

Zitat
Herr Goth nochmal in meinen letzten Schulen ^^
waren soviele Lehrer bei den Grünen das ich teilweise von dennen ne
Wahl aufforderung im unterricht ertragen musste mit dem Resultat das ein Lehrer auf meine bemühungen eine Abmahnung erhalten hat *G*
die 5 war es wert *G*

So schlimm war's bei mir zum Glück nie  :wink:
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Akira am 27 Mai 2005, 14:23:24
Zitat von: "Thomas"
Zitat
Das dürften wenn dann nur die Steuerberater der Industrie sein
die anderen haben nicht die nötigen mittel um darauf einfluß nehmen zu können...

Wieso nicht ? Die Steuerberater haben mit sicherheit irgendeinen Bundesverband, und der wird sich um Lobbyarbeit schon ausreichend kümmern.


StBr. Kammer gibs ja ^^ da sind die Organisiert
von wegen abgaben und informationen betrf. der Steueränderungen pro monat...

Aber von wegen das StBr. einfluß auf die gesetzgebung in irgendeiner Organisierten form nehmen glaub ich nicht...
StBr sind in erster Linie der längere arm des Fiskus ihre aufgabe ist das
alles ordnungsgemäß abläuft und nich gesetze zu machen...

Und glaub mal würden die StBr. einfluß nehmen können
würden wir nicht 2-3 Änderungen von ein udn dem selben gesetz im Monat haben ...

Zitat von: "Thomas"
Zitat
Herr Goth nochmal in meinen letzten Schulen ^^
waren soviele Lehrer bei den Grünen das ich teilweise von dennen ne
Wahl aufforderung im unterricht ertragen musste mit dem Resultat das ein Lehrer auf meine bemühungen eine Abmahnung erhalten hat *G*
die 5 war es wert *G*

So schlimm war's bei mir zum Glück nie  :wink:


Du Glückspilz
Das war bei mir ja noch Harmlos *G*
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Thomas am 27 Mai 2005, 14:30:19
Zitat
Aber von wegen das StBr. einfluß auf die gesetzgebung in irgendeiner Organisierten form nehmen glaub ich nicht...
StBr sind in erster Linie der längere arm des Fiskus ihre aufgabe ist das
alles ordnungsgemäß abläuft und nich gesetze zu machen...

Aber Hallo ! JEDE Berufsvereinigung versucht, in ihrem Sinne Einfluß auf die Politik zu nehmen.Die einen mit Bitt- und Beschwerdebriefe an die Regierung, die anderen mit Geldkofferspenden an die Partei ihres vertrauens.

Und "längerer Arm des Fiskus" ?  :shock: Steuerberater werden von Wirtschaft und Privatpersonen in anspruch genommen, damit möglichst wenig von ihrer Knete den Fiskus erreicht.

Was du meinst, sind Finanzamtsbeamte. :wink:
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Akira am 27 Mai 2005, 15:33:56
Zitat von: "Thomas"
Zitat
Aber von wegen das StBr. einfluß auf die gesetzgebung in irgendeiner Organisierten form nehmen glaub ich nicht...
StBr sind in erster Linie der längere arm des Fiskus ihre aufgabe ist das
alles ordnungsgemäß abläuft und nich gesetze zu machen...

Aber Hallo ! JEDE Berufsvereinigung versucht, in ihrem Sinne Einfluß auf die Politik zu nehmen.Die einen mit Bitt- und Beschwerdebriefe an die Regierung, die anderen mit Geldkofferspenden an die Partei ihres vertrauens.


Ja türlich aber glaube mir in Stl. angelegenheiten ist es für die St.Br. nicht möglich sich da einzumischen es wird einfach zuviel geändert.
Am fließband wenn du es so willst und jetzt die neuen änderungen noch wegem dem EU-Recht da kommt keiner hinterher wirklich keiner *G*
Einfluß auf die Gesetzgebung nimmt die industrie (wohl auf empfehlen ihrer St.Br. aber ich kanns nicht glauben das bei den geringen beiträgen es möglich ist genügend Überzeugungsmittel aufzubauen um eine St. änderung durchzubringen. Eine arbeitsentlastung wäre für alle St.Br. Lohnenswert aber egal was geändert wird es ist eine mehrbelastung für die einzelnen St.Br. .


Zitat von: "Thomas"

Und "längerer Arm des Fiskus" ?  :shock: Steuerberater werden von Wirtschaft und Privatpersonen in anspruch genommen, damit möglichst wenig von ihrer Knete den Fiskus erreicht.

Was du meinst, sind Finanzamtsbeamte. :wink:


Ja das ist auch richtig,
Aber sie sind in erster Linie dem Finanszämtern gegenüber verantwortlich.
Und zwar das die Gesetzlichen normen eingehalten werden im besten Sinne der Mandanten.
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Akira am 27 Mai 2005, 15:39:05
Zitat von: "Thomas"
Was du meinst, sind Finanzamtsbeamte. :wink:


Böse seelenlose Ungeheuer *G*
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Thomas am 27 Mai 2005, 15:44:49
Zitat
Ja türlich aber glaube mir in Stl. angelegenheiten ist es für die St.Br. nicht möglich sich da einzumischen es wird einfach zuviel geändert.
Am fließband wenn du es so willst und jetzt die neuen änderungen noch wegem dem EU-Recht da kommt keiner hinterher wirklich keiner *G*
Einfluß auf die Gesetzgebung nimmt die industrie (wohl auf empfehlen ihrer St.Br. aber ich kanns nicht glauben das bei den geringen beiträgen es möglich ist genügend Überzeugungsmittel aufzubauen um eine St. änderung durchzubringen. Eine arbeitsentlastung wäre für alle St.Br. Lohnenswert aber egal was geändert wird es ist eine mehrbelastung für die einzelnen St.Br. .


Das sind aber in erster Linie vorgeschobene Argumente.Das die Lobby u.a. der Steuerberater so gut funktioniert, siehst du ja gerade daran, das das Steuersystem so kompliziert bleibt und auch noch des öfteren Geändert wird.

Und wieso Arbeitserleichterung für die Steuerberater  ? Das wäre eher Arbeitswegfall.

Sieh's doch mal so : Wäre die Steuergesetzgebung in D supereinfach und für jedermann durchschaubar, ohne Sonderfälle oder Schlupflöcher - wozu braucht man dann noch einen Steuerberater, der für teures Geld die Steuererklärung ausfüllt ?

Zitat
Und zwar das die Gesetzlichen normen eingehalten werden im besten Sinne der Mandanten.


Naja, wir alle wissen doch, das man einen Steuerberater gerade deshalb engagiert, damit er alle möglichen Schlupflöcher für einen ausnutzt, um so wenig Steuern wie möglich zahlen zu müssen.

Oder glaubst du, die Konzerne seien dran interessiert, ihre Steuern möglichst korrekt zu zahlen ? Nein, sondern sie möchten alles im Rahmen des legalen und der Graubereiche dazu nutzen, um so wenig Geld wie möglich zahlen zu müssen, und dazu nutzt man eben Steuerberater, weil diese über das nötige Wissen um die unzähligen Sonderfälle im deutschen Steuerrecht verfügen.

Wenn ich an der möglichst korrekten Zahlung meiner Steuern interessiert wäre, würd' ich mit meinen Unterlagen zum Finanzamt gehen und dort zusammen mit einem Sachbearbeiter die Steuererklärung ausfüllen  :wink:
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Akira am 27 Mai 2005, 16:03:34
Ich mein das man dann einen St.Br. brauch da man selber weder die zeit für die buchhaltungen USt Voranmeldungen und andere Stl. angelegenheiten hat  

Arbeits verteilung *G*

Wenn die gesetze supereinfach wären?
naja die sind einfach und durchschaubar die masse ist das Problem ;)
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Thomas am 27 Mai 2005, 16:22:28
Zitat
Ich mein das man dann einen St.Br. brauch da man selber weder die zeit für die buchhaltungen USt Voranmeldungen und andere Stl. angelegenheiten hat

Naja, als Privatmann wird man die Zeit für seine Finanzen ja wohl zusammenbekommen und als Firma hat man ja die Buchhaltung, da wird dann halt jemand für Abgestellt.

Zitat
naja die sind einfach und durchschaubar die masse ist das Problem

Die sind einfach und durchschaubar inc. der zwei Millionen Sonderfälle ?  :shock: Wir reden hier aber schon von dem gleichen Deutschland, oder ?
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Akira am 27 Mai 2005, 17:05:02
Zitat von: "Thomas"
Zitat
Ich mein das man dann einen St.Br. brauch da man selber weder die zeit für die buchhaltungen USt Voranmeldungen und andere Stl. angelegenheiten hat

Naja, als Privatmann wird man die Zeit für seine Finanzen ja wohl zusammenbekommen und als Firma hat man ja die Buchhaltung, da wird dann halt jemand für Abgestellt.

Zitat
naja die sind einfach und durchschaubar die masse ist das Problem

Die sind einfach und durchschaubar inc. der zwei Millionen Sonderfälle ?  :shock: Wir reden hier aber schon von dem gleichen Deutschland, oder ?


Jap *G*
Oder es kommt mir nur so vor die Gesetze sind eigentlich leicht zu verstehen die masse ist was nervt

Die sonderegelungen werden in den § ja mit eingebunden dann suchst halt
in §15(1)2 EStG  musst halt nur wissen wie und da du das nich weißt brauchst nen St.Br. oder zeit ;) und nen buch mit den scheiß gesetzen drinne.

Einkommensteuer erklärungen sind eigentlich recht einfach wenn normaler angestellter bist *G* ich versteh echt nicht das die leute das nicht selber machen das bisl rumrechnen ist doch einfach *G*
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Thomas am 27 Mai 2005, 17:10:56
Zitat
Einkommensteuer erklärungen sind eigentlich recht einfach wenn normaler angestellter bist *G* ich versteh echt nicht das die leute das nicht selber machen das bisl rumrechnen ist doch einfach *G*

Der Durchschnittsbürger ohne größere Beschissmöglichkeiten macht das doch selber.Die, die gerne mehr rausholen wollen, suchen sich einen Steuerberater, weil der die Tricks und Kniffe kennt.

Zitat
Die sonderegelungen werden in den § ja mit eingebunden dann suchst halt
in §15(1)2 EStG musst halt nur wissen wie und da du das nich weißt brauchst nen St.Br. oder zeit  und nen buch mit den scheiß gesetzen drinne.

"Dann suchst du halt"  :crazy: Weißt du, über wie viele zig Meter sich die deutsche Steuergesetzgebung verteilt ? Deutschland hat das aufwendigste Steuergesetz der Welt, mal davon abgesehn, das das angewendete Behördendeutsch oftmals 'eh kein normaler Mensch versteht.
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Akira am 27 Mai 2005, 17:16:39
Zitat von: "Thomas"
Zitat
Einkommensteuer erklärungen sind eigentlich recht einfach wenn normaler angestellter bist *G* ich versteh echt nicht das die leute das nicht selber machen das bisl rumrechnen ist doch einfach *G*

Der Durchschnittsbürger ohne größere Beschissmöglichkeiten macht das doch selber.Die, die gerne mehr rausholen wollen, suchen sich einen Steuerberater, weil der die Tricks und Kniffe kennt.

Naja der St.Br. hat auch keine Beschissmöglichkeiten er weiß nur
was er beim Mandanten machen kann.

Zitat von: "Thomas"
Zitat
Die sonderegelungen werden in den § ja mit eingebunden dann suchst halt
in §15(1)2 EStG musst halt nur wissen wie und da du das nich weißt brauchst nen St.Br. oder zeit  und nen buch mit den scheiß gesetzen drinne.

"Dann suchst du halt"  :crazy: Weißt du, über wie viele zig Meter sich die deutsche Steuergesetzgebung verteilt ? Deutschland hat das aufwendigste Steuergesetz der Welt, mal davon abgesehn, das das angewendete Behördendeutsch oftmals 'eh kein normaler Mensch versteht.

Fürn angestellten ist nur sehr wenig wichtig EStG EinkommenSteuerGesetz
Dann die werbungskosten stehen dort auch drinne hmm
Sonder Ausgaben und Außergewöhnliche Belastung gilt es auch nur abzulesen bzw zu errechnen

Fürn durchschnitts deutschen mit nem IQ von 80  ist es ja noch ncihtmal möglich Ironie zu verstehen was erwartest vom durchschnitt?
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Indie am 28 Mai 2005, 15:17:46
Kinners, ich bin stolz auf euch. Ein linkes Forum!  :D
Titel: Re: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: DarkAmbient am 28 Mai 2005, 18:09:18
Zitat von: "Thomas"
Das Problem der Unfähigkeit der Politik zur Lösung dieser Probleme liegt aber auch daran, das sie sich zu großen Teilen selbst behindert.Ein verdammt großer Anteil der Politiker sind Beamte.Die sind an einem radikalen Bürokratieabbau gar nicht interessiert.Die weiteren Verfilzungen aus interessen, Klientelpolitik und ähnlichem tragen den Rest zum Stillstand bei.Wie groß ist die Steuerberaterlobby, die von radikalen änderungen oder gar vereinfachungen der Steuer und der Steuererhebung nichts hält ?


Die parlamentarische Bühne (und dazu rechne ich auch die Lobby-Kaste) ist nur die eine Seite der Politik. Die andere Seite ist eine Basis in der Bevölkerung und ohne Druck von da ist der beste Kanzler ein Spielball der Lobbies und vor allem der veröffentlichten Meiung. Aber sich auf Lobbies einzuschießen greift auch deshalb zu kurz, weil es inzwischen ein komplettes Weltbild zu kaufen gibt, dass nicht groß zur Diskussion steht und dem im Moment alle etablierten Parteien anhängen. Das macht die 'Wahl' so unmöglich.

Der Mangel an Glaubwürdigkeit als demokratisch wählbare Partei zeigt sich am krassesten bei der FDP und es wundert mich, dass die FDP bei der Forums-Abstimmung überdurchschnittlich abgeschnitten hat.

Zitat
Die meisten Politiker denken nun mal leider zuerst an sich und ihre Familie, dann an ihre Partei und dann vieleicht irgendwann mal an das Land.


Wenn es Profi-Politiker sind, denken sie zuerst an ihre Macht und wie sie sie erhalten. Wenn sie nebenher andere Interessen haben, fällt es auch unangenehm auf, wie z.B. Oskar Lafontaine, der nebenbei eine eigensinnige Wirtschaftspolitik will. Das nennt man dann Querulant und kümmert sich nicht darum. Ist ja eh nicht richtig vermittelbar. Also lässt man es einfach als Kuriosum stehen. Zuerst an die eigene Familie zu denken wird, wie das Beispiel O.L. zeigt, auch als Flucht ins Privatleben interpretiert.

Zitat
Das ist zwar Menschlich verständlich, aber eben auch Kern des Problems.Und solange Menschen regieren wird sich daran Grundsätzlich wohl auch nicht allzuviel ändern.


Andersherum wird daraus ein Schuh: So lange sich Menschen treiben lassen wie Vieh wird sich daran nichts ändern. Da kann der Viehtreiber noch so tolle Ideale haben -- er bleibt immer Viehtreiber. Um es mal deutlich zu sagen...

@Black Russian: Die britische Sozialpolitik seit 1997 ist alles andere als vorbildlich.

Um mich mal zu outen: Ich bin Mitglied der WASG. Wer jammert, dass man kaum noch eine Partei wählen kann, sollte sich selbst organisieren oder in Einsamkeit untergehen. Wer glaubt es könnte auf Dauer eine Gesellschaft geben, in der weise Herrscher ohne Selbstinteresse das Beste für alle bewirken und man selbst müsste sich um nichts kümmern, der bewirkt genau das Gegenteil. Wer beherrscht wird kriegt nichts geschenkt.

Zitat von: "colourize"
Weitere anachronistische Querdenker gibt es im linken Lager:


Würde mich interessieren was die zeitgemäßen Querdenker gerade so machen. Hast Du da Kontakte? :)

Zitat
Die SPD-Protestler von der WASG erscheinen derzeit zwar nicht in der Lage, einen Bundestagswahlkampf programmatisch und personell so zu führen, dass sie die 5% Hürde schaffen – aber die personelle Aufstellung erfolgt zur Stunde.


Da weißt Du was, was ich nicht weiß... im Moment ist doch noch nicht mal der Modus auch nur grob geklärt, in dem ein Wahlbündnis funktionieren soll.

Zitat
Eine geeinte Linke unter der gemeinsamen Führung von Gregor Gysi und Oskar Lafontaine würde das Geschehen in einer Bundestagswahl mächtig aufmischen. Man stelle sich vor: Die PDS und die WASG gingen ein Abkommen ein


Von beiden Parteien weiß ich, dass mächtiger Druck von der Basis da ist, was zu machen. Allerdings unter Beibehaltung der jeweils eigenen Partei-Identität.

Zitat von: "messie"
Also heißt es, neue Wege zu gehen. Ob es die "Linken" sein werden.. wer weiß? Vielleicht laufen ja viele von den Grünen zur Regenbogenpartei über und die ist plötzlich drin. Oder die FDP rutscht unter die 5%, dann hätten wir plötzlich die Grünen als Zünglein an der Waage. Oder die PDS erhält einen Riesenzulauf, sagen wir mal: 15% und auf einmal ist bundesdeutsch rot-rot in Sicht. Bei ein wenig mehr Wechselwählermut wäre jedes dieser Szenarien ohne Weiteres denkbar.


Woher soll der Zulauf der PDS denn kommen?

Meine Wette: Eine linkes Parteienbündnis kommt ins Parlament und verhindert Schwarz-Gelb, so dass es eine große Koalition gibt. In diesem Sinne wäre die Stärkung der beiden kleinen linken Parteien sogar im Interesse der SPD, die dann mitregieren könnte -- denn glaubwürdige Oppositionsarbeit könnte sie nicht leisten, was die verfrühten Übungen von Herrn Müntefering gezeigt haben.

Hier in Hamburg hat der Regenbogen übrigens erstaunlich wenig Berührungsängste mit der WASG gezeigt. Wahrscheinlich würden aufrechte Grüne eher direkt zur WASG wechseln...
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Thomas am 28 Mai 2005, 18:30:16
BTW:
Zitat
...und es wundert mich, dass die FDP bei der Forums-Abstimmung überdurchschnittlich abgeschnitten hat.

Naja, bei der Forumsabstimmung würde auch die PDS/WASG die Wahl haushoch gewinnen.So viel zu Realitätsnähe dieser Umfrage  :wink:
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: DarkAmbient am 28 Mai 2005, 18:41:13
Zitat von: "Thomas"
Naja, bei der Forumsabstimmung würde auch die PDS/WASG die Wahl haushoch gewinnen.So viel zu Realitätsnähe dieser Umfrage  :wink:


Ich meine das auch bezogen auf die Laufkundschaft hier im Forum.

WASG/PDS könnte ich ja damit erklären, dass hier weniger biedere Spießer unterwegs sind und evtl. mit Verwurzelung im Punk kommen.

Aber die Muppet-Show der FDP -- das halte ich für einen schlechten Scherz. Die Nähe zu libertär bis anarcho-syndikalistischen Gesinnungen scheint mir nicht plausibel.
Titel: Re: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: colourize am 28 Mai 2005, 20:02:00
Zitat von: "DarkAmbient"
Zitat von: "colourize"
Weitere anachronistische Querdenker gibt es im linken Lager:

Würde mich interessieren was die zeitgemäßen Querdenker gerade so machen. Hast Du da Kontakte? :)

Nein, da kann ich Dir auch nicht helfen.
Ich wollte damit andeuten, dass ich den Arbeitsbegriff der WASG nicht sonderlich zeitgemäß finde. Das Gesellschaftsverständnis der WASG ist eben am besten durch den Begriff "Arbeitsgesellschaft" gekennzeichnet. Es scheint so, als hätten einige Aktivisten der WASG eine zu prägende Gewerkschaftsozialisation genossen. Da sind einerseits die bösen Arbeitgeber, organisiert im Arbeitgeberverband. Auf der anderen Seite stehen denen die gewerkschaftlich organisierten abhängig Beschäftigten entgegen.. - in einer Zeit, wo nicht Großkonzerne Arbeit schaffen, sondern vielmehr der Mittelstand, ist eine solche Arbeitssicht das Auslaufmodell, nicht der Zukunftsentwurf.
Die Frage sollte viel mehr sein, wie eine Gesellschaft sozial organisiert werden kann, in der immer weniger Menschen Arbeit finden - einfach weil immer mehr Arbeitsplätze in der Industrie bzw. Produktion wegfallen werden. Diese Fragen bleiben bei der WASG offen.

Dennoch betont die WASG die soziale Gerechtigkeit - es soll dabei ja offenbar so was herauskommen wie ein gemäßigter Sozialismus..(?)

Ich spitze das mal noch etwas zu - (meine voraussichtliche Wahlentscheidung für die WASG habe ich ja schon kundgetan): Obgleich die WASG ein Bekenntnis zu Europa im Programm hat, konzentriert sie sich inhaltlich auf Deutschland. Die Stärkung der Binnenwirtschaft ist eines ihrer zentralen Ziele. Wie das ohne wirtschaftsprotektionistische Maßnahmen gehen soll, ist (nicht nur) mir vollkommen unklar. Die Wirtschafts- und Sozialpolitik der WASG ist eindeutig auf den Nationalstaat ausgerichtet, nicht auf Europa.

Was bleibt unterm Strich: Ein von der Politik enttäuschter Haufen geht ein Bündnis ein, dessen Fokus NATIONAL ist, das sich (gemäßigt) SOZIALISTISCH gibt, und für das ARBEIT ein zentrales Thema ist. Und dieses Bündnis gründet dann eine PARTEI.

In dieser Kombination verheißen diese Worte ganz offenkundig nicht nur Gutes.

Zitat von: "DarkAmbient"
Zitat von: "colourize"
Die SPD-Protestler von der WASG erscheinen derzeit zwar nicht in der Lage, einen Bundestagswahlkampf programmatisch und personell so zu führen, dass sie die 5% Hürde schaffen – aber die personelle Aufstellung erfolgt zur Stunde.

Da weißt Du was, was ich nicht weiß... im Moment ist doch noch nicht mal der Modus auch nur grob geklärt, in dem ein Wahlbündnis funktionieren soll.

Warten wir nächsten Montag ab. Vielleicht sind wir schon Dienstag schlauer. ;)
Titel: Re: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: DarkAmbient am 28 Mai 2005, 21:57:10
Zitat von: "colourize"

Ich wollte damit andeuten, dass ich den Arbeitsbegriff der WASG nicht sonderlich zeitgemäß finde. Das Gesellschaftsverständnis der WASG ist eben am besten durch den Begriff "Arbeitsgesellschaft" gekennzeichnet. Es scheint so, als hätten einige Aktivisten der WASG eine zu prägende Gewerkschaftsozialisation genossen. Da sind einerseits die bösen Arbeitgeber, organisiert im Arbeitgeberverband. Auf der anderen Seite stehen denen die gewerkschaftlich organisierten abhängig Beschäftigten entgegen.. - in einer Zeit, wo nicht Großkonzerne Arbeit schaffen, sondern vielmehr der Mittelstand, ist eine solche Arbeitssicht das Auslaufmodell, nicht der Zukunftsentwurf.


Sicherlich richtig, dass viele gewerkschafts-orientierte Menschen in der WASG sind. Aber sie sind weit davon entfernt, den Laden zu dominieren.

Du meinst der Mittelstand hat mit Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden nichts zu tun? Ich glaube solange wir in einer kapitalistischen Gesellschaft leben, so lange leben wir auch in einer Arbeitsgesellschaft. Auf jeden Fall wird der größte Teil der Bevölkerung noch auf absehbare Zeit von abhängiger Erwerbstätigkeit leben. Und wenn diese knapper wird, muss sie besser verteilt werden. Die Feststellung, dass eine Arbeitszeitverkürzung dazu hilfreicher ist als eine Arbeitszeitverlängerung mag trivial klingen, umso notwendiger ist sie, wenn das ganze Irrenhaus das Gegenteil behautet.

Ok, das ist jetzt nicht spektakulär. Auch die an Keynes angelehnte Wirtschaftspolitik ist nicht gerade brandneu. Aber sie stellt zumindest eine Alternative dar und bricht den ansonsten monolithischen Neoliberalismus an einer Stelle auf. Aber zumindest ist die WASG, soweit mir bekannt, die einzige Partei, die die Förderung von Open Source Software im Parteiprogramm hat.

Zitat
Dennoch betont die WASG die soziale Gerechtigkeit - es soll dabei ja offenbar so was herauskommen wie ein gemäßigter Sozialismus..(?)


Der Weg ist das Ziel, würde ich sagen. Was dabei heraus kommt, ist nicht definiert. Der Gründungsidee und dem Programm zufolge ist die WASG eine Sammelbewegung. Das Wort Sozialismus wirst Du im Programm nicht finden. (Das findest Du bei der PDS und sogar im Berliner Programm der SPD). Das zeigt schon ein angemessenes Maß an Demut, finde ich.

Zitat
Ich spitze das mal noch etwas zu - (meine voraussichtliche Wahlentscheidung für die WASG habe ich ja schon kundgetan): Obgleich die WASG ein Bekenntnis zu Europa im Programm hat, konzentriert sie sich inhaltlich auf Deutschland. Die Stärkung der Binnenwirtschaft ist eines ihrer zentralen Ziele. Wie das ohne wirtschaftsprotektionistische Maßnahmen gehen soll, ist (nicht nur) mir vollkommen unklar. Die Wirtschafts- und Sozialpolitik der WASG ist eindeutig auf den Nationalstaat ausgerichtet, nicht auf Europa.


Die nationalstaatliche Ebene steht in Beziehung zur globalen. Es ist ja nicht eine Weltregierung, die alles regelt, es sind immer noch die großen Industrienationen des Nordens. Und Deutschland ist mit seiner Politik einer der Antreiber, was die Verschärfung des internationalen Wettbewerbs angeht mit dem größten Außenhandelsüberschuss und den Lohnstückkosten, einem der liberalsten Bilanzierungs-Gesetzgebungen, etc. Deutschland ist nicht Opfer sondern Täter der Globalisierung. Deshalb ist ein Eingriff auf nationaler Ebene geboten.

Zitat
Was bleibt unterm Strich: Ein von der Politik enttäuschter Haufen geht ein Bündnis ein, dessen Fokus NATIONAL ist, das sich (gemäßigt) SOZIALISTISCH gibt, und für das ARBEIT ein zentrales Thema ist. Und dieses Bündnis gründet dann eine PARTEI.

In dieser Kombination verheißen diese Worte ganz offenkundig nicht nur Gutes.


Na pfui! Colourize, von Dir hätte ich solche geschichtsklitternden Darstellungen nun eigentlich nicht erwartet...

Aber keine Angst: Nachdem wir uns an die Macht geputscht haben werden wir nicht mit den zur Arbeit gezwungenen Arbeitslosen Autobahnen bauen. Die haben wir schon und außerdem ist uns SPD/CDU mit der Zwangsarbeit-Idee zuvor gekommen. :)
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Eisbär am 28 Mai 2005, 22:34:26
"Arbeit! Arbeit! Alle reden davon, wir würden Arbeit wollen. So ein Blödsinn! Wir wollen Geld!" Ingo Appelt
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Mirascael am 02 Juni 2005, 00:36:00
Als Schwarzer wählt man gefälligst schwarz.
Bunt geht ja wohl gar nicht. :evil:
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Thomas am 02 Juni 2005, 20:57:06
Zitat
Als Schwarzer wählt man gefälligst schwarz.
Bunt geht ja wohl gar nicht.

Meine Rede.Aber auf mich hört ja keiner.

Zitat

"Arbeit! Arbeit! Alle reden davon, wir würden Arbeit wollen. So ein Blödsinn! Wir wollen Geld!" Ingo Appelt
Also einer Partei, die das realistisch verspricht, würd' ich glatt meine Stimme geben. :wink:
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: kb am 03 Juni 2005, 10:53:12
Zitat von: "Thomas"
Zitat
"Arbeit! Arbeit! Alle reden davon, wir würden Arbeit wollen. So ein Blödsinn! Wir wollen Geld!" Ingo Appelt
Also einer Partei, die das realistisch verspricht, würd' ich glatt meine Stimme geben. :wink:

Also das Wahlprogramm der APPD ging vor 6 Jahren schon sehr in die Richtung. War eventuell etwas zu radikal im Bestreben, die Gesellschaftsordnung komplett umzuwerfen, und leider kannte man von der Partei ja nur die pöbelnden Asis anstelle der exquisiten Fädenzieher, aber: Die Jungs hatten damals verdammt recht. Leider hat irgendwie in den letzten Jahren die erste Gruppe das Ruder übernommen. Schade eigentlich ;)
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Thomas am 03 Juni 2005, 16:44:21
Zitat
Also das Wahlprogramm der APPD ging vor 6 Jahren schon sehr in die Richtung.

Naja, ich schrieb "...einer Partei, die das realistisch verspricht..." :wink:

BTW:
Zitat
...und leider kannte man von der Partei ja nur die pöbelnden Asis anstelle der exquisiten Fädenzieher...

Ja, leider sind letztere irgendwie allen Leuten verborgen geblieben  :wink:
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: kasimir am 15 Juni 2005, 21:01:59
"Ein historischer Tag mit sich ständig überschlagenden Ereignissen liegt hinter uns: Nachdem bereits eine übergrosse Mehrheit der Pogo-Anarchisten unmissverständlich den Willen zur Wahlteilnahme bekräftigt hat, zeichnet sich nun das Grosse Asoziale Bündnis (GAB) am Horizont ab: mit Wolfgang Wendland als Kanzlerkandidaten, Karl Nagel als Wahlkampfmanager und der aus dem TITANIC-Umfeld hervorgegangenen PARTEI als Bündnispartner. Zudem haben noch weitere APPD-Veteranen wie Erich Zander, Sir Fichli und Moses Arndt ihre Bereitschaft erklärt, für die APPD in den Wahlkampf zu ziehen. Es ist zu erwarten, dass das Grosse Asoziale Bündnis (GAB) in den nächsten Tagen in seiner Breite noch wachsen wird."


Klickst Du hier (http://www.appd.de/website/action/sub/pp/artikel.php?skin=website_std&id=20050603_193700_wendland)
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: toxic_garden am 15 Juni 2005, 21:05:37
Zitat von: "kasimir"
Karl Nagel als Wahlkampfmanager

welche Partei meine Stimme bekommt ist spätestens jetzt klar! \o/
Titel: Re: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: colourize am 30 Juni 2005, 09:59:03
Zitat von: "DarkAmbient"
Zitat von: "colourize"
Was bleibt unterm Strich: Ein von der Politik enttäuschter Haufen geht ein Bündnis ein, dessen Fokus NATIONAL ist, das sich (gemäßigt) SOZIALISTISCH gibt, und für das ARBEIT ein zentrales Thema ist. Und dieses Bündnis gründet dann eine PARTEI.

In dieser Kombination verheißen diese Worte ganz offenkundig nicht nur Gutes.


Na pfui! Colourize, von Dir hätte ich solche geschichtsklitternden Darstellungen nun eigentlich nicht erwartet...

Meine -zugegeben etwas überspitz formulierten- Bedenken gegen die neue "Linkspartei" so einfach mit einem "Pfui"-Denkverbot zu tabuisieren, erscheint mir vor dem Hintergrund des derzeitigen Auftretens des Bündnisses und insb. aufgrund der jüngsten Äußerungen Lafontaines doch etwas kurzsichtig.
zur Info (http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4479680,00.html)
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Simia am 30 Juni 2005, 10:31:34
Und die NPD geht ja auch nicht wirklich auf Distanz, ruft mittlerweile sogar Kameraden dazu auf, in die WASG einzutreten.

www.mdr.de/nachrichten/schwerpunkt/2018543.html

Das spricht natürlich nicht gleich gegen die WASG, aber es ist schon erschreckend.
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Kenaz am 30 Juni 2005, 13:21:33
Den hier finde ich gut:
Zitat von: "tagesschau.de"
Der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, nannte Lafontaine nationalistisch. Er habe in einem demokratisch gewählten Bundestag nichts zu suchen.
- Daß Nationalismus und Demokratie einen nachgerade logischen Widerspruch darstellen, wie der Schreiberling das hier insinuiert, ist mir jedenfalls a) neu und b) nicht ohne weiteres nachvollziehbar.  :mrgreen:
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: kasimir am 30 Juni 2005, 15:49:47
Zitat von: "Simia"
Und die NPD geht ja auch nicht wirklich auf Distanz, ruft mittlerweile sogar Kameraden dazu auf, in die WASG einzutreten.

www.mdr.de/nachrichten/schwerpunkt/2018543.html

Das spricht natürlich nicht gleich gegen die WASG, aber es ist schon erschreckend.


Das erklärt den Zuwachs von 3% in den Umfragen für die Linkspartei!  *ironisch werd* :D (von 8 auf 11%)
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Transmission am 30 Juni 2005, 18:43:59
Zitat von: "Kenaz"
Den hier finde ich gut:
Zitat von: "tagesschau.de"
Der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, nannte Lafontaine nationalistisch. Er habe in einem demokratisch gewählten Bundestag nichts zu suchen.
- Daß Nationalismus und Demokratie einen nachgerade logischen Widerspruch darstellen, wie der Schreiberling das hier insinuiert, ist mir jedenfalls a) neu und b) nicht ohne weiteres nachvollziehbar.  :mrgreen:


Ich glaube das beruht auf den Erfahrungswerten mit nationalistischen Parteien speziell in Deutschland. Insofern finde ich die Argumentation durchaus nachvollziehbar.
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: phaylon am 30 Juni 2005, 19:27:59
Zitat von: "Transmission"
Ich glaube das beruht auf den Erfahrungswerten mit nationalistischen Parteien speziell in Deutschland. Insofern finde ich die Argumentation durchaus nachvollziehbar.

Nennt man Vorurteile und Schubladen heutzutage so? ;)
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: colourize am 30 Juni 2005, 19:55:04
Naja.. die Spassvögel von der NPD haben jedenfalls ein recht eigenwilliges Demokratieverständnis. Und die Ein-Mann-Partei DVU strotzt auch nicht gerade vor demokratischen Strukturen.
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: phaylon am 30 Juni 2005, 20:14:32
Zitat von: "colourize"
Naja.. die Spassvögel von der NPD haben jedenfalls ein recht eigenwilliges Demokratieverständnis. Und die Ein-Mann-Partei DVU strotzt auch nicht gerade vor demokratischen Strukturen.

Achso, na wenn die Spaßvögel von der NPD alle so sind, ist das natürlich keine Verallgemeinerung, Verzeihung ;)
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Eisbär am 30 Juni 2005, 22:21:04
Also die faschistoiden Mitglieder der NPD als Spaßvögel zu bezeichnen, finde ich jetzt voll nicht ok, ne.
Das ist eine totale Verharmlosung der Strukturen dieser faschistischen Partei, die uns auf Gegendemos immer die faschistoide Polizei auf den Hals hetzt.

Im übrigen ist das eine totale Verunglimpfung des Spaßvogels von Kurt Felix und Paola in "Verstehen Sie Spaß?".

Aber finde ich gut, daß wir mal drüber gesprochen haben, ne...
Titel: Re: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: DarkAmbient am 01 Juli 2005, 06:54:52
Zitat von: "colourize"
Meine -zugegeben etwas überspitz formulierten- Bedenken gegen die neue "Linkspartei" so einfach mit einem "Pfui"-Denkverbot zu tabuisieren, erscheint mir vor dem Hintergrund des derzeitigen Auftretens des Bündnisses und insb. aufgrund der jüngsten Äußerungen Lafontaines doch etwas kurzsichtig.


Retrospektive, tja, wenn man übersieht, das OL vor einem Monat noch nicht Mitglied der WASG war, schön.

Und OL ist übrigens nicht die WASG. Man kann noch nicht mal sagen 'die Geister die ich rief' -- der ist von selbst gekommen...

Was meinst Du mit 'Auftreten des Bündnisses'?

Pfui=Denkverbot? Das funktioniert? Muss ich öfter mal ausprobieren. :)

Mal ehrlich: Wenn Wulff so eine seltsame Addition zustande bringt (national + sozialistisch = ...) ist das eine Sache. Von jemandem, mit dem ich diskutiere, erwarte ich schon mehr, als Wortakrobatik der simpelsten Art, weshalb ich Deinen Beitrag auch humoresk genommen hab.

Klar gibt es gewisse Momente, z.B. Protesthaltung, die Parteien ganz links und ganz rechts aufnehmen. Aber es darf doch nicht über einen Kamm geschehrt werden, dass die Konzepte grundverschiedene sind. Hinter dem Wort Nationalsozialismus steckt doch etwas mehr als die Idee, auf nationalstaatlicher Ebene sozialistische Politik machen zu wollen, oder? Auf der anderen Seite stecken in 'WASG' noch ganz andere Worte, die Du geflissentlich übersehen hast.

Nene, Denkverbot würde voraussetzen, dass nachgedacht und nicht bloß Scribble gespielt wurde. Überspitzungen sollen im Allgemeinen verdeutlichen, und nicht derart verzerren, dass kein Gedanke mehr zu erkennen ist. Probiere es doch nochmal anders, den WASG-Ansatz zu kritisieren. Vielleicht sehe ich dann Deinen Punkt.
Titel: Re: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: colourize am 01 Juli 2005, 11:31:57
Zitat von: "DarkAmbient"
Klar gibt es gewisse Momente, z.B. Protesthaltung, die Parteien ganz links und ganz rechts aufnehmen. Aber es darf doch nicht über einen Kamm geschehrt werden, dass die Konzepte grundverschiedene sind. Hinter dem Wort Nationalsozialismus steckt doch etwas mehr als die Idee, auf nationalstaatlicher Ebene sozialistische Politik machen zu wollen, oder? Auf der anderen Seite stecken in 'WASG' noch ganz andere Worte, die Du geflissentlich übersehen hast.

Gerade die "grundverschiedenen Konzepte" fallen mir momentan etwas schwer zu erkennen. Hinter dem Nationalsozialismus, wie ihn z.B. die NPD vertritt, steht neben einem Sozialismus, der genau an den nationalstaatlichen Grenzen endet, i.W. Geschichtsrevisionismus und faschistoide Ästhetik. Die letzten beiden Punkte als alleinige Unterscheidungsmerkmale zwischen "Rechts" und "Links" hochzustilisieren erscheint mir angesichts der aktuellen Umarmungsversuche durch die NPD keine hinreichende Strategie für die WASG, zumal da die "etablierten Parteien" sich alle Mühe geben, die WASG in jeder erdenklichen Hinsicht in Misskredit zu bringen und (wie aus dem Zitat von Volker Beck ersichtlich) die programmatische Nähe der Wahlalternative zu nationalistischem Gedankengut hervorheben.

"Soziale Gerechtigkeit" ist eine leere Worthülse, die sich bis auf die FDP alle Parteien auf die Fahne schreiben. Die Frage ist doch immer, für wen diese Gerechtigkeit gelten soll - und da scheinen WASG und Rechtsradikale eben nicht so weit voneinander entfernt zu sein.
So wird der Eindruck verstärkt, den Rechtsradikale schon seit langem zu betonen versuchen: "Die wahre Trennlinie verläuft nicht zwischen 'Rechts' und 'Links', sondern zwischen 'Oben' und 'Unten'" - WASG und NPD liegen dieselben Images der Eliten zugrunde, nur dass sie in dem einen Fall in der Verkörperung des "Bonzen" oder "Kapitalisten" daherkommen, und in dem anderen Fall auf den Namen "jüdisches Großkapital" hören. In beiden Konstrukten aber wird der Zugang zu ökonomischem Kapital qua Geburt als Schlüssel zur bestehenden Ungleichkeit verstanden.
Die vorgeschlagenen Lösungsstrategien wirken ebenfalls ähnlich: Schotten dichtmachen, und "Arbeit! Arbeit! Arbeit!"(*) für alle, die keine "Fremdarbeiter" sind.


(*) Wahlkampfslogan der PDS im Bundestagswahlkampf 2002.
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Thomas am 01 Juli 2005, 11:38:50
BTW:
Zitat
So wird der Eindruck verstärkt, den Rechtsradikale schon seit langem zu betonen versuchen: "Die wahre Trennlinie verläuft nicht zwischen 'Rechts' und 'Links', sondern zwischen 'Oben' und 'Unten'" - WASG und NPD liegen dieselben Images der Eliten zugrunde, nur dass sie in dem einen Fall in der Verkörperung des "Bonzen" oder "Kapitalisten" daherkommen, und in dem anderen Fall auf den Namen "jüdisches Großkapital" hören. In beiden Konstrukten aber wird der Zugang zu ökonomischem Kapital qua Geburt als Schlüssel zur bestehenden Ungleichkeit verstanden.

Ja, das ist aber nicht erst seit Gründung der WASG so.Schon seit Jahren treffen sich einige linke und rechte auf eben dieser gemeinsamen Ebene für den gemeinsamen Kampf.
Titel: Re: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: DarkAmbient am 01 Juli 2005, 18:12:10
Zitat von: "colourize"
Gerade die "grundverschiedenen Konzepte" fallen mir momentan etwas schwer zu erkennen. Hinter dem Nationalsozialismus, wie ihn z.B. die NPD vertritt, steht neben einem Sozialismus, der genau an den nationalstaatlichen Grenzen endet, i.W. Geschichtsrevisionismus und faschistoide Ästhetik.


Hast Du da nicht was vergessen, z.B. eine menschenverachtenden Rassenideologie, usw. ...? Ästhetik als entscheidendes Unterscheidungsmerkmal zwischen NPD und WASG wäre mir hingegen nicht so schnell in den Sinn gekommen (orange=braun? :? ).

Zitat
Die letzten beiden Punkte als alleinige Unterscheidungsmerkmale zwischen "Rechts" und "Links" hochzustilisieren erscheint mir angesichts der aktuellen Umarmungsversuche durch die NPD keine hinreichende Strategie für die WASG, zumal da die "etablierten Parteien" sich alle Mühe geben, die WASG in jeder erdenklichen Hinsicht in Misskredit zu bringen und (wie aus dem Zitat von Volker Beck ersichtlich) die programmatische Nähe der Wahlalternative zu nationalistischem Gedankengut hervorheben.


Da wird mit den letzten zur Verfügung stehenden Mitteln gekämpft. Es wäre schade, wenn ausgerechnet das zu viele Leute glauben würden.

Zitat
"Soziale Gerechtigkeit" ist eine leere Worthülse, die sich bis auf die FDP alle Parteien auf die Fahne schreiben. Die Frage ist doch immer, für wen diese Gerechtigkeit gelten soll - und da scheinen WASG und Rechtsradikale eben nicht so weit voneinander entfernt zu sein.


Ich finde nicht, dass das Wort Gerechtigkeit groß weiterer Erläuterungen bedarf und kann absolut nicht sehen, dass das eine Worthülse sein soll.

Zitat
So wird der Eindruck verstärkt, den Rechtsradikale schon seit langem zu betonen versuchen: "Die wahre Trennlinie verläuft nicht zwischen 'Rechts' und 'Links', sondern zwischen 'Oben' und 'Unten'" - WASG und NPD liegen dieselben Images der Eliten zugrunde, nur dass sie in dem einen Fall in der Verkörperung des "Bonzen" oder "Kapitalisten" daherkommen, und in dem anderen Fall auf den Namen "jüdisches Großkapital" hören.


Schön rausgepickt. Du übersiehst, dass sich nationalsozialistische Propaganda genau auf die Trennlinie Juden/Nichtjuden bezog, weil sie von dem Konflikt zwischen (nichtjüdischem) Großkapital und (nichtjüdischen) kleinen Leuten ablenken wollte. Die Enteignung vor allem der jüdischen Mittelschichten war ja das Resultat.

Das zu vergleichen mit einer Partei, die u.a. andeutet, etwas von der in den letzten Jahren real geschehenen Umverteilung wieder rückgängig machen zu wollen, auch wenn Deutschland angeblich dann ein bisschen weniger 'wettbewerbsfähig' werden sollte (ich höre Dich schon 'Geschichtsrevisionismus' rufen :) ) ist einfach haarsträubend.

Zitat
In beiden Konstrukten aber wird der Zugang zu ökonomischem Kapital qua Geburt als Schlüssel zur bestehenden Ungleichkeit verstanden.


Richtig, genau wie im zeitgenössischen Feminismus oder der globalisierungskritischen Bewegung. Das Problem mit dem Antisemitismus ist nur, dass die Kategorien (Jude/Nichtjude) doch recht schwachsinnig sind. Das ist so, als wenn man von der Storchpopulation auf die Geburtsrate schließen will.

Zitat
Die vorgeschlagenen Lösungsstrategien wirken ebenfalls ähnlich: Schotten dichtmachen, und "Arbeit! Arbeit! Arbeit!"(*) für alle, die keine "Fremdarbeiter" sind.


Du musst nicht alles glauben, was OL oder der Fernseher Dir sagt.

Aus dem Programm (Kurzversion):

Die Weltwirtschaft und besonders die Finanzmärkte müssen sozial geregelt werden. Wir setzen uns für eine Steuer auf Devisenspekulation (Tobin-Steuer) und für den Kampf gegen Steueroasen ein. Arme Länder müssen entschuldet und die Entwicklungshilfe muss gemäß den Verpflichtungen der Vereinten Nationen erhöht werden.

...

Wir wollen gleiche Rechte und Chancen für alle Menschen unabhängig von ihrer sozialen, ethnischen oder nationalen Herkunft, von Geschlecht oder sexueller Orientierung. Rassismus und Ausländerfeindlichkeit haben in einer demokratischen Gesellschaft keinen Platz.

...

Wir sind gegen Sondergesetze, Abschiebehaft und Schikane. Alle längerfristig hier lebenden Menschen müssen gleiche politische, soziale und kulturelle Rechte genießen. Wir wollen unentgeltliche Sprachkurse für alle Eingewanderten.

...

Wir streiten gegen Nazis und lehnen jede Zusammenarbeit mit neonazistischen und anderen rechtsgerichteten Gruppierungen entschieden ab.


Ich kenne nicht einen Nazi, der in der WASG ist oder war. Die WASG hat gewichtig mit zu der Gegendemo in Berlin mobilisiert, um den Nazi-Marsch zum Brandenburger Tor zu verhindern.

Zum Schluss: Wenn die WASG so nationalstaatlich borniert wäre, wie Du sagst, weshalb sind dann so viele Attacies dabei?

Ich weiß ja nicht, wie Du zu Deinen Befürchtungen gekommen bist. Aber sie scheinen mir allesamt unbegründet zu sein.
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: DarkAmbient am 01 Juli 2005, 18:24:25
Zitat von: "Thomas"
BTW:
Ja, das ist aber nicht erst seit Gründung der WASG so.Schon seit Jahren treffen sich einige linke und rechte auf eben dieser gemeinsamen Ebene für den gemeinsamen Kampf.


Oh nein, Verschwörungstheorie-Thomas schlägt wieder zu... :(

[Edit: Danke Bombe für den Hinweis auf den Tippfehler.]
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Bombe am 01 Juli 2005, 18:52:25
Verschröderungstheorie? \o/
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Kenaz am 01 Juli 2005, 19:24:52
Zitat von: "Transmission"
Ich glaube das beruht auf den Erfahrungswerten mit nationalistischen Parteien speziell in Deutschland. Insofern finde ich die Argumentation durchaus nachvollziehbar.
- Emotional kann ich's auch nachvollziehen, das ändert aber nichts daran, daß ein solcher "Erfahrungswert" kein valides Argument in einer rational geführten Diskussion darstellen kann. Und ich sehe nach wie vor keine rational nachvollziehbaren, strukturellen Gründe, warum Nationalismus per se undemokratisch sein sollte. Diese Behauptung istr schlicht und einfach Blödsinn. - Wo und inwiefern Du da eine "Argumentation" (die ich nicht erkennen kann - m. E. steht bis jetzt nur eine Behauptung im Raum) nachvollziehen kannst, ist mir durchaus nicht nachvollziehbar.

Zitat von: "colourize"
Naja.. die Spassvögel von der NPD haben jedenfalls ein recht eigenwilliges Demokratieverständnis. Und die Ein-Mann-Partei DVU strotzt auch nicht gerade vor demokratischen Strukturen.
- Ich behaupte mal, daß das, wofür NPD und DVU stehen, doch ein klitzekleines bißchen über reinen "Nationalismus" hinausgeht.
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Thomas am 01 Juli 2005, 19:58:52
@DarkAmbient
Zitat
Oh nein, Verschwörungstheorie-Thomas schlägt wieder zu...  

Hä ? Egal.Das, was ich oben äußerte war übrigens keine Vermutung o.ä. von mir, sondern etwas, zu dem ich schon oft Berichte gelesen habe.Eine  spontane Suche bei google ergab schon mal zwei links zu dem Thema :

http://www.kds-im-netz.de/gegenang/geg_03/kampfschrift.htm

http://www.antifa-duisburg.de/querfront.htm

Also nix mit Verschwörungstheorie oder persönlichen Hirngespinsten.

Aber vermutlich übersteigt die möglichkeit von gemeinsamen Aktionen auf gemeinsamer Ebene zwischen rechts und links deinen persönlichen, linken Horizont.

War auch nur ein Hinweis, mir persönlich ist es eh' egal, da ich weder für das rechte noch für das linke Lager viel übrig habe.
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: DarkAmbient am 01 Juli 2005, 21:20:46
Zitat von: "Thomas"
Aber vermutlich übersteigt die möglichkeit von gemeinsamen Aktionen auf gemeinsamer Ebene zwischen rechts und links deinen persönlichen, linken Horizont.


Gähn! Möglich ist vieles, nur bin ich kein Fan davon, Mögliches mit tatsächlich Relevantem zu vermischen, nur um meine persönlichen Projektionen mit Farbe zu füllen. Ja, Hitler hat mit Stalin und so, ist bekannt. Und? Auf dem Niveau ist jede Diskussion doch überflüssig.

Deine Aussage "Ja, das ist aber nicht erst seit Gründung der WASG so.Schon seit Jahren treffen sich einige linke und rechte auf eben dieser gemeinsamen Ebene für den gemeinsamen Kampf." suggerierte mir zu sehr, dass dies eigene Erfahrungswerte wären. Wo kämpfen Linke und Rechte denn bitte seit einigen Jahren?

Aber nichts gegen theoretisch angeeignetes Wissen. Doch Deine offensichtliche Methode "ich geb bei Google mal ein paar Begriffe ein und schaue, ob ich das bestätigt finde, was ich vermute" kann man wohl kaum als kritisch betrachten. So entstehen nun mal Gerüchte und deren am weitesten entwickelte Form, Verschwörungstheorien.

Die unsäglichen Webseiten des Kampfbunds Deutscher Sozialisten als Quelle für eine These anzuführen ist haarsträubend und will ich nicht weiter kommentieren. Im Fall der Antifa Duisburg würde ich, da sie selbst als Linke betroffen sind, doch mal zumindest eine Zweitmeinung einholen. Warum sind es nicht Historiker oder Politologen, bei denen Du Dir Deine Meinung bildest? Die findet man auch im Internet. Wäre doch mal eine spannende Frage: Ist die Mehrheit der im Thema kompetenten Historiker der Meinung, dass wenn man nur weit genug ins Extrem geht, die Unterschiede wegschrumpfen, so dass ein gemeinsamer Kampf eine reale Möglichkeit ist und nicht nur ein Albtraum der Mitte? Soweit mir bekannt, ist das nicht der Fall -- aber ich bin auch kein Historiker.
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Thomas am 01 Juli 2005, 21:34:32
Zitat
Doch Deine offensichtliche Methode "ich geb bei Google mal ein paar Begriffe ein und schaue, ob ich das bestätigt finde, was ich vermute" kann man wohl kaum als kritisch betrachten.

Das ist nicht richtig.Ich sagte, das ich schon einige Berichte (Reportagen im Fernsehen) über diesen "gemeinsamen Kampf" gesehen habe.Darauf hab' ich mal bei google gesucht, und auch gleich zwei unterschiedlich Quellen gefunden, die sich zu dem Thema äußern.

Dies nur, weil du mir unterstellt hast, das wäre eine von meinen Weltverschwörungstheorien (welche anderen auch immer das bisher gewesen sein sollen).

Außerdem sehe ich diese Thematik auch nicht als soweit hergeholt an :

Mit was hält sich der linke und der rechte Klassenkampf immer gerne auf ? :

- Kampf gegen die Globalisierung
- Kampf dem Großkapital
- Vertretung des Prolitariat
u.s.w

Da sich da so einige Gemeinsamkeiten finden, liegt für einige Vertreter beider Seiten der Schluss gemeinsam etwas zu machen sicherlich nahe.Oder warum finden man so einige alt-68'er heute im rechten Lager wieder ? Was ist mit Horst Mahler oder diesem Professor Rabehl ? Scheinbar scheint es für einige doch mehr Gemeinsamkeiten zu geben, als du glaubst.

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,357397,00.html
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: DarkAmbient am 01 Juli 2005, 22:29:31
Zitat von: "Thomas"
Zitat
Doch Deine offensichtliche Methode "ich geb bei Google mal ein paar Begriffe ein und schaue, ob ich das bestätigt finde, was ich vermute" kann man wohl kaum als kritisch betrachten.

Das ist nicht richtig.Ich sagte, das ich schon einige Berichte (Reportagen im Fernsehen) über diesen "gemeinsamen Kampf" gesehen habe.


Hmm, Du sagtest, Du hättest sie gelesen, aber egal. Ich hoffe, es waren wenigstens niveauvolle Dokus im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und nicht bloß Quotenreißer.

Zitat
Darauf hab' ich mal bei google gesucht, und auch gleich zwei unterschiedlich Quellen gefunden, die sich zu dem Thema äußern.

Dies nur, weil du mir unterstellt hast, das wäre eine von meinen Weltverschwörungstheorien (welche anderen auch immer das bisher gewesen sein sollen).


Wo wir schon beim Haarespalten sind: Ich habe kein besitzanzeigendes Fürwort verwendet -- das wollte ich Dir nicht unterstellen. Auch von Weltverschwörungstheorie habe ich nicht gesprochen. Ich kenne da eigentlich nur eine von einem gewissen Sergej Nilus.

Zitat
Da sich da so einige Gemeinsamkeiten finden, liegt für einige Vertreter beider Seiten der Schluss gemeinsam etwas zu machen sicherlich nahe.Oder warum finden man so einige alt-68'er heute im rechten Lager wieder ? Was ist mit Horst Mahler oder diesem Professor Rabehl ? Scheinbar scheint es für einige doch mehr Gemeinsamkeiten zu geben, als du glaubst.


Einzelne Verwirrte. Dass die beiden heute noch links sind, würde wohl kaum einer behaupten. Die haben ihre Ansichten offensichtlich geändert. Die meißten der 68er sind heute noch links, untergetaucht oder ins Establishment gewandert.

Nun mal Tacheles: Wo ist sie denn, die reale Volksfront von Links und Rechts? Wo gibt es auch nur einen Fall in den letzten Jahren, wo sich mehr als eine Handvoll Linker mit mehr als einer Handvoll Rechter zu gemeinsamer Aktion zusammengetan hat? Nach meiner eigenen Erfahrung ist meine Einschätzung: Die beiden Gruppen würden sich sofort zerstreiten und es würde zu nichts führen. Da sind grundlegende ideologische Unterschiede, die so etwas verhindern würden. (Hatten wir in einem anderen Thread.)

Ich bin ja mal gespannt auf Deinen nächsten Link-Vorschlag.  :roll:
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Thomas am 02 Juli 2005, 07:36:17
Zitat
Wo gibt es auch nur einen Fall in den letzten Jahren, wo sich mehr als eine Handvoll Linker mit mehr als einer Handvoll Rechter zu gemeinsamer Aktion zusammengetan hat?

Ich habe ebenfalls nie behauptet, das dies ein Massenphänomen ist.Es sind tatsächlich höchstens nur eine Handvoll aus beiden Lagern.
Es ging eher darum, das du diese Möglichkeit generell für nicht möglich gehalten hast, und das stimmt eben nicht.

Zitat
Die beiden Gruppen würden sich sofort zerstreiten und es würde zu nichts führen.

Vor allem wenn du mit von der Partie wärst =)
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: DarkAmbient am 02 Juli 2005, 18:26:08
Zitat von: "Thomas"
Zitat
Wo gibt es auch nur einen Fall in den letzten Jahren, wo sich mehr als eine Handvoll Linker mit mehr als einer Handvoll Rechter zu gemeinsamer Aktion zusammengetan hat?

Ich habe ebenfalls nie behauptet, das dies ein Massenphänomen ist.Es sind tatsächlich höchstens nur eine Handvoll aus beiden Lagern.


Du hast nur behauptet "einige Linke und Rechte" und das (in Anlehnung an den Fall WASG) als relevantes gesellschaftliches Problem nahegelegt. Argl!  :all:  :motz:

Zitat
Es ging eher darum, das du diese Möglichkeit generell für nicht möglich gehalten hast, und das stimmt eben nicht.


Ursprünglich ging es um die Rhetorik "national + sozialistisch = ...". Dann bist Du mir Deiner Verschwörungstheorie hereingeplatzt, die jetzt eine spekulative, mögliche Verschwörung geworden ist. Aber dann poste das doch deutlich kenntlich in Schall&Rauch, gleich neben dem "how to destroy earth" Thread -- auch das ist 'möglich'.

Zitat
Zitat
Die beiden Gruppen würden sich sofort zerstreiten und es würde zu nichts führen.

Vor allem wenn du mit von der Partie wärst =)


Naja, wenn ich mich streite, sogar mit Rechten, hoffe ich schon, dass es zu was führt -- wenn auch nicht zu gemeinsamer Aktion. Es ist doch immer wieder eine Herausforderung das mit Leuten zu tun, deren Trollfaktor höher ist als der meinige.  :twisted:
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: Thomas am 03 Juli 2005, 11:21:41
Zitat
Es ist doch immer wieder eine Herausforderung das mit Leuten zu tun, deren Trollfaktor höher ist als der meinige.

Die gibt es ?
Also zumindest im Missverstehen bist du annährend unübertrefflich, wie du in diesem Tread ein weiteres mal zeigst.Es hat auch keinen Sinn, jetzt auf einzelne Textpassagen als Beispiel einzugehen, denn dann sitze ich mit dir noch nächstes Jahr hier um dir zu erklären wie was gemeint war.
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: DarkAmbient am 03 Juli 2005, 13:14:50
Zitat von: "Thomas"
Also zumindest im Missverstehen bist du annährend unübertrefflich, wie du in diesem Tread ein weiteres mal zeigst.Es hat auch keinen Sinn, jetzt auf einzelne Textpassagen als Beispiel einzugehen, denn dann sitze ich mit dir noch nächstes Jahr hier um dir zu erklären wie was gemeint war.


Ja, geb ich zu. Die Alternative besteht bei Dir darin, Dich demnächst nur noch zu ignorieren, wenn Du mal wieder eine völlig undifferenziert formulierte Äußerung ohne jegliche praktische Relevanz und Grundlage auswirfst. Andere schaffen das offensichtlich ja auch. Ich gelobe Besserung! :zitrone:
Titel: WASG/PDS
Beitrag von: Mimelanch am 07 Juli 2005, 22:28:47
:all:

Also ich würde die WASG (PDS) wählen, da ich nur denen eine ernsthafte Absicht, die schlimmen Zustände in Deutschland ändern zu wollen und zu können, zutraue.
Titel: Re: WASG/PDS
Beitrag von: colourize am 07 Juli 2005, 22:38:27
Zitat von: "Mimelanch"
:all:

Also ich würde die WASG (PDS) wählen, da ich nur denen eine ernsthafte Absicht, die schlimmen Zustände in Deutschland ändern zu wollen und zu können, zutraue.

Wie denn - als Oppositionspartei?
Titel: Wenn die WASG regiert!!!
Beitrag von: Mimelanch am 07 Juli 2005, 22:43:01
:!:

Wenn die WASG regiert (!) natürlich nur. Aber so aussichtslos wäre das ja nicht!
Titel: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre....
Beitrag von: colourize am 07 Juli 2005, 22:48:56
Na ohne Koalitionspartner wird das wohl nix werden.
Und koalieren will keine Partei mit der Linkspartei.