Schwarzes Hamburg
Schwarzes Hamburg => Archiv => Gedankenaustausch -Archiv- => Thema gestartet von: SuperTorus am 20 Februar 2005, 17:17:59
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Was macht für Euch einen guten Songtext aus.
Wenn Ihr mal über Eure Lieblings-Songs nachdenkt, gibt es da ein gemeinsame Sache, ein Stilmittel oder ein Gefühl welches bei Euren Lieblingssongs vorhanden ist? Was ist bei einem Text wichtig für Euch?
Welche Themen bevorzugt Ihr, oder ist euch das Thema eigentlich egal?
Würde mich interessieren. Ich denk gerade mal wieder daran einen Songtext zu schreiben und bin über die Frage gestolpert ob es eigentlich bei Texten in unseren Genres eine Gemeinsamkeit oder einen Stil gibt.
Gruß,
Nils
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Texte sind mir sehr wichtig, allerdings funktionieren die nur mit der passenden Melodie...die muß direkt ins Herz gehen. Mich berühren Texte sehr, mit denen ich mich identifizieren kann...zerbrochene Liebe, verkorkste Kindheit...
Ich hab aber auch Lieder,die ich mag, weil man dazu richtig schön feiern kann...einfach nur abrockt, die Texte mitgröhlt und die Arme in die Luft reißt 8) Dann aber auch nur, wenn Text und Melodie gut zusammenpassen...
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standardphrasen nerven...auch ewig gleiche Thematik(keine weiteren love-songs, bitte!) lassen mich stets fürchten, dass die musikalische Gestaltung eines Song-Repertoires ähnlich eintönig ausfällt.
ich persönlich lege bei Texten vor allem Wert auf klangliche tauglichkeit. Was nützt der intelligenteste/kreativste/gefühlvollste Text, wenn er gesungen auf keine Art gut klingt?
ich mag einfache AABB-Reime, aber kontinuirliches geAe (oh, man verzeihe mir diesen hässlichen Ausdruck, aber mir sind mittlerweile die Fachausdrücke dafür entfallen) wie der gute Morrissey das z.B bei manchen Smiths-Stücken sehr schön umsetzte, kann sehr angenehm sein.
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Was macht für Euch einen guten Songtext aus.
Dass man sich sagt "Yeah, ich weiß genau was Du meinst!"
Wenn Ihr mal über Eure Lieblings-Songs nachdenkt, gibt es da ein gemeinsame Sache, ein Stilmittel oder ein Gefühl welches bei Euren Lieblingssongs vorhanden ist?
Na ja, da kommen schon sehr viele Sachen zusammen, aber ich denke dass der Anteil "Liebe und deren Auswirkungen" in der gesamten Geschichte der Musik/Lyrik relativ hoch ist, somit in sämtlichen Stilen einen gemeinsamen Nenner bildet.
Was ist bei einem Text wichtig für Euch?
dass er nicht zu klischeeüberladen ist, gerne etwas geheimnisvoll und metaphorisch.
Welche Themen bevorzugt Ihr, oder ist euch das Thema eigentlich egal?
In den 90ern haben mich stets die Lyrics der Suicidal Tendencies oder die von Life Of Agony auf dem "blutigen Pfad" der Realität begleitet, deren Themen sich bereits in den Bandnamen wiederspiegeln! :wink:
Ansonsten, nun ja; halt das übliche: Alltag, Liebe, Leid, Schmerz, Wut, Hass, Tod, etc.
Erwähnenswert wären, grad im deutschsprachigen Bereich, noch die Texte von Farin Urlaub und Thomas D., auch wenn die vielleicht völlig "ungoth" sind! :P
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lyrics sind ziemlich oft ziemlich banane, weil es wirklich immer um das selbe geht: ums poppen (von einigen wenigen verklärten immer noch als liebe bezeichnet & aufgewertet). darum sind mir persönlich die texte immer ziemlich schnuppe.
wenn dann aber doch mal ein liedchen mit thematischem neuland daher kommt, ist das schon eine eigenständige argumentation. z.b. der song "e-d-u-c-a-t-i-o-n" der late-80s-combo "okay" prangert das schulsystem, den wettbewerb von schülern untereinander an. was für eine idee! zitat:
"all the things you do and all the things you say
are changed by the education of today"
davon abgesehen ist das stück auch musikalisch ein echter bringer und sei hiermit uneingeschränkt empfohlen.
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Thomas D.
!!!
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Life Of Agony
\o/
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Ein Songtext ist für mich gut, wenn er es schafft mit Stimmung und Melodie des Liedes zu hamonieren, so dass man am Ende ´ne "runde Sache" hat.
Er darf auch nich zu gequält rüberkommen so nach dem Motto "nach 3 Wochen täglich 8 Stunden nachgrübeln is mir immer noch nix besseres eingefallen..."
Deutschen Liedtexten im schwarzen Bereich stehe ich meist SEHR kritisch gegenüber, da sie leider häufig an Schwachsinnigkeit und Peinlichkeit (...Lacrimosa, rülps!) kaum zu überbieten sind.
Tatsächlich sollten einige Bands lieber auf Englisch singen, da fällt es vielleicht nich so sehr auf...es sei denn man heißt Chris Pohl :twisted:
Schlimm ist es auch, wenn der jeweilige Interpret verzweifelt versucht besonders hintergründig zu sein und Dinge zu transportieren versucht, die er selbst nur ansatzweise versteht und man als geneigter Zuhörer die letzten 27 Konzeptalben der Band besitzen muß, um zu kapieren, das es am Ende wieder nur ums Poppen ging...grunz!
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Ja, bei mir ist es auch so, dass zunächst mal die Musik, d. h. die Melodie... im Vordergrund steht - also das ist "der Einstieg" und erst danach achte ich dann eben auf den Text.
Ja, Text und Musik/Klang... müssen zusammenpassen (was das im Einzelnen heißt - hm, das ist je nach song unterschiedlich - und wohl auch vom individuellen Geschmack abhängig).
Und dann auch dies:
dass er nicht zu klischeeüberladen ist, gerne etwas geheimnisvoll und metaphorisch.
(W)
Das macht für mich auch einen guten Songtext (wie auch ein gutes Gedicht) aus: Metaphorik! Und dass der Text nicht gleich beim ersten Hören so offensichtlich, so platt ist, dass man vlt. auch Verschiedenes "hineininterpretieren"/daraus lesen kann!
Themen? Ja, Leid, Schmerz, Tod, Verlust, "Welt", "Mensch(en)", auch Liebe, Freundschaft, Natur - eben all das, das auch in Gedichten, Romanen thematisiert wird, soll heißen: was Menschen über Jahre, Jahrzehnte, vlt. Jahrhunderte hinweg immer wieder beschäftigt, zu schaffen macht, beunruhigt, Fragen aufwirft oder auch Fragen zu beantworten versucht...!!
Naja, ich mag Texte von Aereogramme, Kashmir, Slut, Peter Gabriel (ja, vor allem vom Birdy-Soundtrack ;)), aber auch von Tori Amos, Dreadful Shadows/Zeraphine, NIN. (Das fällt mir so spontan ein.)
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Wenn Ihr mal über Eure Lieblings-Songs nachdenkt, gibt es da ein gemeinsame Sache, ein Stilmittel oder ein Gefühl welches bei Euren Lieblingssongs vorhanden ist? Was ist bei einem Text wichtig für Euch?
Meine Lieblingssongtexte haben vor allem eins gemeinsam: Am Anfang haben sie mich verstört, waren dabei aber mehr als nur hirnlose Provokation oder esoterisches Gebrabbel. Eher waren sie irgendwie originelle Ausdrucksformen für Erfahrungen oder Positionen, die sich nicht gut (umgangs)sprachlich rüberbringen lassen, oder anders: die Worte benutzten, die einen Zusammenhang bildeten, der in keiner Weise mit Logik allein auslotbar war. Allerdings war immer etwas dabei, was an meiner eigenen Bedeutungswelt andocken konnte und diese erweitert hat.
Gute Texte helfen mir, meine eigene Sprachlosigkeit zu überwinden.
Allerdings glaube ich, dass es immer schon ein Glücksfall ist, wenn etwas halbwegs Originelles beim Texten heraus kommt. Bei manchen Menschen passiert es häufiger, bei anderen weniger häufig. Gezielt produzieren kann man das wohl kaum.
Mein Tipp für den Hobbykünstler: Gut geklaut ist besser als schlecht selbstgestrickt.
Ein Beispiel: Ataraxia sind eine eher mittelmäßige Band. Im Stück Zweistimmenstauschung stammeln sie sich aus Rilkes Der Panther und Epikurs Brief an Menoikeus zusammen, und das hatte tatsächlich eine gewisse Wirkung auf mich.
Welche Themen bevorzugt Ihr, oder ist euch das Thema eigentlich egal?
Jemand anderes zu werden, als ich derzeit bin. Die eigene Beschränktheit und Borniertheit zu überwinden. Hoffnung auf Befreiung und gleichzeitig Wissen von deren Unmöglichkeit in dieser Gesellschaft. Ringen um die bestmögliche Haltung in dieser Tragödie (also vor allem kein Heldentum).
Würde mich interessieren. Ich denk gerade mal wieder daran einen Songtext zu schreiben und bin über die Frage gestolpert ob es eigentlich bei Texten in unseren Genres eine Gemeinsamkeit oder einen Stil gibt.
Vielleicht wäre die Beschäftigung mit den Differenzen ergiebiger...
Originelle Wortspiele finde ich nett, wie bei den Neubauten: "Gott hat sich erschossen, ein Dachgeschoss wird ausgebaut." -- das 'erschossen' echot da im 'Dachgeschoss' und erzeugt einen interessanten Rhythmus. Die beiden Sätze klappen gleichzeitig einen Fächer an Bedeutungen auf. Aber ich glaube das Haus der Lüge sollte man als Ganzes hören und genießen. (Ist natürlich Geschmackssache, ob man meint, dass Gesellschaftskritik in Liedtexte gehört.) Die hier oft geschmähten Hiphopper haben meiner Meinung im Durchschnitt textmäßig mehr drauf als 'unser Genre', auch wenn mich die Themen meistens nicht ansprechen (Ausnahme: Consolidated).
Ich glaube, die meisten originellen Dinge entstehen durch viel Kombinieren von bereits Bestehendem und die dabei unvermeidlichen 'Unfällen'.
Das gilt sowohl für Thema bzw. Inhalt als auch für Stil bzw. Form.
Gute Texte sind solche, in denen oder in die man (eventuell mit etwas zeitlichem Abstand) mehr lesen kann, als ursprünglich vom Autor an Sinn beabsichtigt war. Im besten Fall wird daraus ein Zitat, das selbst wieder zur Form wird und in den Alltagsgebrauch Eingang findet. (Z.B.: "Ich habe fertig.")
Die Notwendigkeit und somit Chance, semantische Räume neu zu erschließen, ergibt sich regelmäßig bei Veränderungen oder Einschnitten größerer Art -- seien es biographische oder geschichtliche. Es gibt in meinem Kopf einen Bereich, der existiert vor allen Worten und unabhängig von ihnen. Die Kunst, diesen Bereich zwischen den Zeilen schweben zu lassen, ist ziemlich anspruchsvoll.
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Ich kann nicht genau sagen, was spezifisch mir an Songtexten gefällt. Ich weiß nur, dass ich den Sprachrhythmus sehr wichtig finde und die Wahl der richtigen Worte und der sitzenden Betonung. Das ist schwer zu beschreiben. Aber wie DarkAmbient eben schon schrieb, findet sich das, was ich an Texten ansprechend finde, oft im HipHop- bzw. Crossover Bereich wieder. Texte von Public Enemy, Die Firma, Headcrash und einiges von den Fantastischen Vier sprechen mich an.
Aber auch in unserem Genre finden sich meiner Meinung nach viele Perlen, die nicht im Einheits- und Klischebrei untergehen. Kalisti nannte schon ganz richtig NIN, Zeraphine kann ich nicht beurteilen, ich habe sie lediglich einmal live gesehen und stellte für mich fest, dass dies nicht die Art Musik ist, zu der ich abgehe.
Denn gekoppelt mit den Texten muss die Melodie und / oder der eigentlich tragende Rhythmus gegeben sein. Eine Offenbarung war für mich Alec Empire vor ein paar Jahren im Logo. Ich mag spaßige, aber auch morbide Texte, wie auch Stücke, die ohne dies auskommen und lediglich ein paar Samples aufweisen. Front 242 hat in beiden Sparten tolle Sachen herausgebracht. Meine Lieblingsalben dieser Formation im Bereich Lyrik sind denn auch "Fuck up Evil" und "Evil Exil" und die Reboot '98 ist das Gegenstück im reinen Rhythmus- Spaß- und Klangbereich.
Was Morbidität gepaart mit einem treibenden Sound und coolen Lyriks angeht, so sind für mich Ministry auch weiterhin das Nonplus Ultra. Auch wenn die letzten zwei bis drei Alben eher enttäuschten, denn begeisterten.
Leftfield sind ebenfalls ganz großartig, ebenso Massive Attack.
Lieder müssen mich emotional berühren, ob nun in der Form, dass sie mich zum Tanzen animieren, also dem reinen Spaß an der Bewegung, durch ihren Aufbau und Vielschichtigkeit, aber auch durch ihre Einfachheit oder die Kraft der Stimme des Sängers / der Sängerin und / oder ihre Atmosphäre. Da mich so vieles fasziniert, ist es mir unmöglich mich auf eine einzelne Facette festzulegen. Daher können mich Songs von The Hives, die auf reinen Spaß am Leben aufgebaut und relativ simpel gestrickt sind, ebenso begeistern, wie klassische Musik oder Industrial a la Numb, Front Line Assembly oder In slaughter natives.
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... Eher waren sie irgendwie originelle Ausdrucksformen für Erfahrungen oder Positionen, die sich nicht gut (umgangs)sprachlich rüberbringen lassen, ...
(DarkAmbient)
... genau!!
Gute Texte helfen mir, meine eigene Sprachlosigkeit zu überwinden.
(DarkAmbient)
... so ist es!
Gute Texte sind solche, in denen oder in die man (eventuell mit etwas zeitlichem Abstand) mehr lesen kann, als ursprünglich vom Autor an Sinn beabsichtigt war.
(DarkAmbient)
... und auch hier: meine Zustimmung!!
:D :D :D
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ich verlange lieder über themen, die einen WIRKLICH berühren: zu frühes aufstehen, letzte tasse kaffe von kollegen weggeschnappt, benzin schon wieder teurer, eine frau als kanzler. laut poppende nachbarn, gehaltlose internet-foren, ostdeutsche vornamen.
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Mir gefällt zum einen die oben angesprochene Metaphorik und vieldeutigkeit. Ganz besonders beeindruckend ist es aber auch, wenn der Schreiber es schafft mit wenigen Worten ein völlig klares (natürlich individuelles), komplexes Bild zu schaffen, in das vor allem auch Atmosphäre eingebunden ist. Das gilt auch für Bücher.
Ich finde es echt faszinierend, wenn Leute so etwas zustande bringen. Genau das macht für mich echte Kunst in Schriftform aus.
Und wenn dazu noch eine gute Melodie/Umsetzung kommt hat man ein wirklich gutes Lied! :D
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Metaphorik... *verdau*
*kann* von mangelndem Mut zeugen, eine gewisse Thematik bis auf pikante Details auszusprechen, man möchte ja niemanden vergraueln und so das Publikumsspektrum einschränken.
Metaphorik war und ist ein Mittel, um Texte Massentauglich und somit verkäuflicher zu machen.
Und gerade Leute in dieser Szene(die grobe Masse, und leugnet's nicht, die gibt's) sind dafür recht anfällig. Zum einen weil "hier" sich eher mal einer Das Booklet zur Hand nimmt und die Texte liest (ich unterstelle einfach mal, dass das Gros der Britney-Fans dies nicht tut) .
Und da für die meisten Menschen eh Liebe und der Tod die wichtigsten Themen im Leben sind , und diese Thematik in "schwarzen" Texten nur allzuhäufig vorkommt, entsteht bei solchen Leuten sehr leicht dieses "hey, genau so fühle/denke ich" -Gefühl. Wobei es, realistisch gesehen, nur ein subjektives "genau so" und kein direktes, allgemein gültiges (jedoch natürlich weiterhin nur in Bezug auf das direkt in den Lyrics angeritzte(oh, welche ein Szene-Wortspiel, hm?) Thema, nciht auf "alles" bezogenes) "genau so" gibt. Und eben dadurch, das sich jeder sein "genau so" zurechtbiegt, bedient der Text ein weitreichendes Publikumsspektrum.
(nebenbei sei angemerkt, das ich nicht jedem Künstler kommerzgerichtete Ambitionen unterstelle, aber dennoch 'nem ganz schönen Anteil)
Guten Abend.
;)
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Hm, ich kaufe mir CD's eigentlich nur, weil mir Musik und Gesang gefallen; Texte bekommt man ja immer erst später mit, also verstehe ich jetzt nicht ganz worauf Du eigentlich hinaus willst... :!: :?:
Vielleicht bin ich aber auch einfach nur zu müde, um das jetzt zu verstehen und sollte nochmal ne Nacht drüber schlafen! :mrgreen:
btw: ich kenne auch Bands mit guten Texten, deren Musik mir nicht gefällt, und von denen würd ich mir ganz sicher keine CD kaufen! Andersrum; wenn die Musik was hergibt, die Texte aber nicht, ist mir das relativ egal!
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Für mich sind Songtexte schon wichtig und ich achte auch immer sehr drauf allerdings bringt der beste Songtext nichts ohne guter und passender Melodie.
Da sind wir uns wohl alle einig wie ich es so gelesen hab.
Ich mag z.b. sehr gerne alles von Blind Guardian weil die texte schön sind und auch sehr in diese Fantasy welt passen welche ich sehr mag.
Und es ist von der Melodie auch immer sehr abwechslungsreich.
Es gibt natürlich auch sachen wo ich anfangs einfach "nur" von dem geilen Sound begeistert bin und erstmal den text ganz vergesse.
Aber dennoch reichen nur geile Sounds nicht aus um von Stupiden texten abzulenken.
Mietze-Katze hat es eigentlich sehr gut ausgedrückt *fg*
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@ W:
eher weitblickend mein ich das, wenn ne Band/'n Künstler erstmal sympathisch gefunden wird, werden deren/dessen CDs gerne weiterhin gekauft, auch wenn das klangliche Material bloße selbstreproduktion ist. Sehr gutes Beispiel dafür Maryilin Manson und seine Teenie-Fans(sorry, wenn sich damit jemand jetzt direkt angesprochen fühlt, aber ich hab mir deren alberne Anbeztungs-Sprüche zu oft anhören müssen, um die noch ernst zu nehmen)
Aloha!
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@ W:
eher weitblickend mein ich das, wenn ne Band/'n Künstler erstmal sympathisch gefunden wird, werden deren/dessen CDs gerne weiterhin gekauft, auch wenn das klangliche Material bloße selbstreproduktion ist. Sehr gutes Beispiel dafür Maryilin Manson und seine Teenie-Fans(sorry, wenn sich damit jemand jetzt direkt angesprochen fühlt, aber ich hab mir deren alberne Anbeztungs-Sprüche zu oft anhören müssen, um die noch ernst zu nehmen)
Aloha!
So ich meine aber!!!! DAS:
Falls eine Band von Ihrer Musik leben will muss sie kommerziell sein, zumindest im Sinne von genug Platten absetzen ect.
daher muss sie ein breites Puplikum ansprechen. und viele dinge, wie songtexte und melodie ändern.
Zum Thema Manson:
Manson verkauft und produziert vorwiegend für die USA. Das Niveau der dortigen Hörer (vorallem der Kiddies), entspricht jawohl nicht europäischem... Von dem her kann man das Niveau von Manson zumindest teilweise nachvollziehen.
Wenn ich mir Musik kaufe, dann nach folgenden Kriterien:
Das Stück muss mir von Anfang an zusagen. Melodie und Instrumente müssen passen. Texte lese ich mir gerne durch, sind aber meist nicht vorrangig. Außer wenn das Lied sehr sentimental ist und mir nahe geht.
Und natürlich kann "Otto-Normalverbraucher" Musik nur subjektiv bewerten. Qualitatoiv gesehen sollte man wohl eher einen Musikgelehrten
:) , zumindest nen Lehrer :D fragen.
So, und nu Schluß.
Ich hoffe auf gute Mucke gleich im KK :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
Nightdevil :burn:
PS: Es heißt "Marilyn Manson"
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@LBH
naja, wenn Metaphorik so... (wie von dir oben beschrieben) benutzt, eingesetzt wird, dann handelt es sich dabei aber doch zumeist um eine Art Metaphorik, die selbst auch zu platt, zu ausgelutscht, zu abgedroschen, zu "ordinär", zu pauschal ist! Solche "Metaphorik" mein(t)e ich nicht.
Andererseits ist das aber doch eben gerade auch der Sinn der Sache und gerade auch das Gute daran: dass sie eben mit subjektiver Bedeutung... gefüllt werden kann, dass sie eben gerade nicht einengt, nicht plakativ deutlich macht, was "gemeint ist", sondern: Spielraum lässt: für die individuell unterschiedlichen, persönlichen "Deutungen" (die auf individuell unterschiedlichen Erfahrungen, Hintergründen... basieren - auch wenn´s da doch immer wieder auch Gemeinsamkeiten gibt: weil Menschen eben Menschen sind...)!!
Und was Marilyn Manson angeht: da sach ich nur: NEIN, DANKE!!
Und: ja: DAS ist "Massenware", das ist klischeebeladen, das ist purer Narzissmus - und dabei so unkreativ, so primitiv, so abgedroschen, so zusammengeklaut - billig einfach!
Guten Morgen! ;)
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@Nightdevil:
Deinem ersten Absatz widerspreche ich in keinster Weise.
Muss nur jeder für sich selber klären, ob er/sie vorrangig mit der Musik Geld verdienen will oder hauptsächlich "seine" Musik machen will. ;)
Um Musik allgemeingültig qualitativ zu bewerten, muss man cniht umbedingt Musik studiert haben(ja, sicher, 's hilft bestimmt...) . Jeder Hobby-Musiker, (angehender) Tontechniker, quasi jeder, der tiefere Einblicke in die Musik (vom technischen Aspekt her) hat, kann sich schon ein handfesteres Urteil bilden.
Aber JEDER kann sich, wie Du schon sagtest, seine eigene Meinung bilden, und die zählt für einen selber(oder sollte sie) noch am meisten.
@kallisti:
Manson mag kommerziell sein, unkreativ ist er jedoch nicht, wenn man sich mal all sein Zeug anhört. Sicher, auch er hat geklaut, aber auch ne Menge "erschaffen" ,wie man auch als Manson-Fan-Gestörter zugeben muss.
(so, und wer jetzt meint, ich würde mir selber jetzt widersprechen, liest sich emien postings nochmal durch, stellt fest, 's is ncih so und hält's Maul.)
(edit) außerdem werden wir g'rad OT. :P
Ahoi!
p.s: ich mach wirklich nur Spaß! ;)
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Also ich bin mir fast sicher, dass Bands wie Manson und viele andere, die im Moment grad dem Kommerz verfallen sind, eines Tages wieder positv überraschen werden. Im Moment ist grad alles irgendwie am Tiefpunkt angelangt; den meisten Bands sitzt die Plattenfirma im Rücken; den Plattenfirmen sitzen die Musiksender im Rücken und denen sitzen die im Rücken, die bestimmen was angesagt ist... aber Bands, die über einen längeren Zeitraum Musik machen und noch nicht völlig abgestumpft sind haben irgendwann auch die Schnauze voll so zu klingen wie sie es im Moment tun... sag ich jetzt einfach mal so! :mrgreen:
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w:
gibt ja auch Bands/Projekte wie the Gathering oder Wumpscut, die sich, sobald sie mit der Musik genug Kohle gemacht haben, ihr eigenes Label errichtet haben um ohne Zwänge ihre eigene Musik machen zu können.
aber wir sind immer noch OT... ;)
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w:
gibt ja auch Bands/Projekte wie the Gathering oder Wumpscut, die sich, sobald sie mit der Musik genug Kohle gemacht haben, ihr eigenes Label errichtet haben um ohne Zwänge ihre eigene Musik machen zu können.
aber wir sind immer noch OT... ;)
@LBH:
Wir sind immer noch OT.... :?:
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Also ich bin mir fast sicher, dass Bands wie Manson und viele andere, die im Moment grad dem Kommerz verfallen sind, eines Tages wieder positv überraschen werden.
Ein gutes Beispiel hierfür sind KORN. Die waren richtig spitze, bis der Kommerz sie gepackt hat. Ihr letztes, gutes Album war meiner Meinung nach Issues (Ende der 90er), danach kam nur noch dasselbe Gedudel. Mal sehen, ob sich da was mit dem nächsten Album ändert.
Was mich auch noch mal zu meiner Lieblingsband bringt: Ministry. Ich bin derbe enttäuscht vom aktuellen Album. Jeder, aber wirklich jeder Song da drauf, klingt wie ältere Stücke vom "Psalm 69" Album aber auch noch älteren, wie beispielsweise "The land of rape and honey" oder "The mind is a terrible thing to taste". Vielleicht ist mit dem Weggang von Paul Barker ein gehöriger Teil an Originalität und Kreativität abhanden gekommen. Bleibt zu hoffen, dass Jourgensen von einer frischen Muse geküsst wird, wenn er etwas Neues produziert. Ansonsten bleiben nur noch die zahlreichen Sideprojects ein Hoffnungsschimmer.
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[OT]
w:
gibt ja auch Bands/Projekte wie the Gathering oder Wumpscut, die sich, sobald sie mit der Musik genug Kohle gemacht haben, ihr eigenes Label errichtet haben um ohne Zwänge ihre eigene Musik machen zu können.
Ja, aber da steckt wirklich sehr viel Mut und Ehrgeiz hinter und sowieso ist sowas mit sehr viel Risiken verbunden... und mal ehrlich; eine Band hat einen Major-Deal; hat alle Sicherheiten in der "Hosentasche" und muss dafür lediglich einige wenige Kompromisse eingehen, die sie selbst meist gar nicht als solches empfindet, deshalb kommen ja auch diese tollen Statements von einigen Bands: "Nein, wir sind doch nicht kommerzieller geworden, das ist alles reiner Zufall... bla, bla!"
Na ja, jeder so wie er es braucht...
Ein gutes Beispiel hierfür sind KORN. Die waren richtig spitze, bis der Kommerz sie gepackt hat. Ihr letztes, gutes Album war meiner Meinung nach Issues (Ende der 90er), danach kam nur noch dasselbe Gedudel. Mal sehen, ob sich da was mit dem nächsten Album ändert.
Was mich auch noch mal zu meiner Lieblingsband bringt: Ministry. Ich bin derbe enttäuscht vom aktuellen Album. Jeder, aber wirklich jeder Song da drauf, klingt wie ältere Stücke vom "Psalm 69" Album aber auch noch älteren, wie beispielsweise "The land of rape and honey" oder "The mind is a terrible thing to taste". Vielleicht ist mit dem Weggang von Paul Barker ein gehöriger Teil an Originalität und Kreativität abhanden gekommen. Bleibt zu hoffen, dass Jourgensen von einer frischen Muse geküsst wird, wenn er etwas Neues produziert. Ansonsten bleiben nur noch die zahlreichen Sideprojects ein Hoffnungsschimmer.
Da haben wir dann aber etwas unterschiedliche Ansichten; ich fand "Untouchables" von Korn eigentlich noch sehr gut, nur das letzte halt genauso daneben wie das letzte von Manson.
Und das aktuelle Ministry Album...? Also ich find das ziemlich cool! O.k., es klingt wirklich an vielen Stellen nach älteren Stücken, aber nach dem Reinfall von "Animositisomnia" musste es wohl so sein, damit sie nicht völlig untergehen; war vielleicht auch eine Verzweiflungstat, das Album!
btw: gibt's eigentlich noch The Revolting Cocks?
[/OT]
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[OT]
hmmm...ja:
"wir haben uns als Musiker einfach weiterentwickelt"
(Schlkechte Ausrede für: wir machen jetzt andere Musik, weil wir sonst rausfliegen)
oder:
"Wir bleiben unserem Stil treu"
(Sehr schlechte Ausrede für immer wieder denselben Scheiß reproduzieren)
desweiteren muss man wohl selber wirklich in so'ner Labelgeschichte drin sein, oder jemanden kennne, der es ist, uj wirklich zu wissen, wieviele/wenige Kompromisse man heutzutage als Musiker eingehen muss. Mutmaßungen führen gerne zu übertreibungen. :roll:
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so, jetzt aber wieder zum eigentlichen Thema, hm? ;)
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desweiteren muss man wohl selber wirklich in so'ner Labelgeschichte drin sein, oder jemanden kennne, der es ist, uj wirklich zu wissen, wieviele/wenige Kompromisse man heutzutage als Musiker eingehen muss. Mutmaßungen führen gerne zu übertreibungen. :roll:
das variiert von Label zu Label wohl sehr stark. Gerade einige die kleineren (ich hasse das Wort "Independent-Labels") arbeiten wohl etwas offener und ziehen wirklich nur dann die Notbremse wenn sie mit dem Material so überhaupt nicht einverstanden sind. Bei den Majors sieht das sicherlich ganz anders aus, aber da sollte man sich auch vorher drüber im Klaren sein auf was man sich da einlässt.
Quelle: mehrere Bekannte die selbst nen Labelvertrag in der Tasche haben und einen, der ein eigenes solches führt.
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Verständlich ist es schon, dass die Labels Einfluss auf ihre Künstler nehmen. Ich meine jetzt natürlich nicht diejenigen, die ihre Musiker mit eigentlich nicht gewollten Singleauskopplungen quälen oder mit Sprüchen wie "Lasst das Album mal von Produzent XY abmischen, damit es eher in Richtung XY geht." oder "Macht doch mal 'nen englischsprachigen Song, damit ihr auch in den Staaten was verkauft." etc. In den Fällen muss ja eigentlich nicht einmal mehr erwähnt werden, dass die Herren Produktmanager etc. ausschließlich an den Umsatz denken.
Ganz ohne Umsatzgedanken geht es allerdings auch nicht. Künstlerische Freiheit, Innovation etc. sind schöne Ideale, nützen aber nichts, wenn es dann hinterher (womöglich) niemand kauft bzw. nicht genug Alben verkauft werden. Aus Sicht des Labels ist jeder Künstler eine Investition (klingt ernüchternd, aber so ist es), und diese muss sich rentieren. Soll heißen: Produktionskosten, Kosten für die Promo etc. sollten durch den Verkauf wieder gedeckt sein und im Idealfall sogar noch so etwas wie ein Gewinn dabei rausspringen. Somit ist jede Albumveröffentlichung für ein Label (ich meine jetzt die Indie-Labels) eine Gratwanderung. Hat ein Label mehrere "gut gehende" Bands, darf es dazwischen gern mal ein, zwei geben, bei denen man ein "künstlerisches Wagnis" eingehen kann.
Was den Unterschied zu den Majorlabels angeht, muss man auch berücksichtigen, dass die Produktion eines (z.B.) Manson-Albums inkl. diverser Musikvideos sehr viel kostenintensiver ist als die Produktion des Albums einer kleinen Szene-Band. Allein die Promo-Kosten (Anzeigen in Mags. diverser Länder, Werbung im Fernsehen etc.) sind um ein Vielfaches höher. Da ist es dann ganz klar, dass auch der Umsatz entsprechend höher sein muss und der funktioniert leider häufig über Massentauglichkeit ...
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Und genau da liegt ja das Problem, denn "Massentauglichkeit" wird nicht von uns (Konsumenten inkl. Teenie-Fans) bestimmt sondern von Leuten, die meiner Meinung nach echt krank im Kopf sind, weil es wirklich die Hölle auf Erden ist, den ganzen Tag Songs im Radio zu hören, die bereits beim ersten Hören zugänglich klingen und beim zweiten oder dritten Mal schon anfangen zu nerven... das ist alles Gehirnwäsche, und bei "Szene-Musik" ist es nichts Anderes! Für mich ist das, was ich auf der Return mitbekommen habe als ich das letzte Mal da war, echt kommerzieller Müll!
Und es ist leider so dass Musiksender sich vor Angst in die Hose scheißen wenn ihre Einschaltquoten zurückgehen, deshalb würden sie es auch niemals riskieren, etwas vielversprechend Unbekanntes zu spielen (ohne grünes Licht dass das der Hit von morgen ist). Und wieso ist grad "Where the wild roses grow" von Nick Cave ein Hit geworden wo der Song doch mindestens so dunkel ist wie "Henry Lee"? Na weil Kylie viel süßer ist als PJ Harvey! :biglaugh:
Und wenn z. B. "My girlfriend's girlfriend" von Type O Negative den ganzen Tag im Radio gelaufen wäre, wären die Kids auch darauf abgefahren!
Wenn ihr mich fragt; das Wort "Massentauglichkeit" muss neu definiert werden; und dann hängen uns unsere Ohrwürmer bald zu den Ohren raus! Amen! :mrgreen:
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@W
... ja, da hast du sicherlich recht, allerdings: es widerspricht sich auch ein wenig, denn: einerseits sagst du, es seien nicht die Hörer/die Käufer, die bestimmten (durch ihr Kaufverhalten?? durch Hörerwünsche bei Radiosendern??), was "massentauglich" ist, was gehört werden will... andererseits sind es aber eben anscheinend doch (auch) diese (meinetwegen bereits manipulierten, ja!!) Hörer/Käufer, die durch ihr (Kauf-/Hörerwunsch-) Verhalten bestimmen, dass eben überwiegend "mainstream" bzw. immer dasselbe und das am laufenden Meter und eben nicht auch mal Unbekannteres gespielt wird - oder??
Ich kenne mich da nicht so aus, deshalb frage ich.
Habe mich auch schon öfter gefragt, wie das mit sogenannten Hitlisten und Hörerwünschen läuft: also wird da echt alles, was nicht "reinpasst", was unerwünscht ist, was sich nicht bereits auf dem "Kohledampfer" stapelt... - wird das alles einfach und immer unterschlagen, nicht untergebracht, nicht gespielt, gestrichen - zensiert also???
Aber nach welchen Kriterien wird denn dann eine Band gepusht bzw. geboren/gemacht???
Wenn also die Konsumenten gar keinen Einfluss darauf haben??
Nach wessen Gusto wird sich denn dann orientiert?
Also was ich sagen will, ist:
Kann es wirklich sein, dass irgendwer (der viel Geld ausgeben/investieren kann...) entscheidet (aufgrund wovon??), dass die "Band" oder die 3 Hampelmänner oder -mädels XYZ eben ne Riesennummer werden sollen - und dass da überhaupt nicht berücksichtigt wird, ob und wieviele Leute das wahrscheinlich/voraussichtlich hören (kaufen) wollen/werden! ??
Kann es wirklich sein, dass der Großteil der Konsumenten nur noch manipuliert ist??? (Denn anders funktionierte das oben Beschriebene ja nicht oder?)
Wenn es aber so ist, dass die Leute den Schrott eben hören WOLLEN, dann kann ich nur sagen: es ist wie in anderen Lebensbereichen auch (sei das Literatur oder Politik...): ... der (nichtreflektierende, oberflächliche, leicht ruhigzustellende, unkritische, ungebildete, kleinkarierte, engstirnige ...) Mob halt ... ... ... !
???
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Ist der ewige Kreislauf, bei dem ich auch noch nicht abschließend den Einstiegspunkt gefunden habe : Wird das Publikum bescheuert, weil nur noch Müll im Radio läuft, oder ist das Publikum bereits doof und bekommt nur die Musik, die es verlangt (und verdient) ? Wer ist der "Blödmacher", die Sender oder das Volk ?
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Ist der ewige Kreislauf, bei dem ich auch noch nicht abschließend den Einstiegspunkt gefunden habe : Wird das Publikum bescheuert, weil nur noch Müll im Radio läuft, oder ist das Publikum bereits doof und bekommt nur die Musik, die es verlangt (und verdient) ? Wer ist der "Blödmacher", die Sender oder das Volk ?
ich würde sagen die gehen beide brav Hand in Hand. Die Musikindustrie diktiert einen Trend und eine ganze Generation nimmt ihn offenbar dankend an.
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das ist alles Gehirnwäsche, und bei "Szene-Musik" ist es nichts Anderes! Für mich ist das, was ich auf der Return mitbekommen habe als ich das letzte Mal da war, echt kommerzieller Müll!
nimm bitte die Playlists der Return-Partys nicht als Maßstab. Die Szene hat so viel mehr zu bieten als nur VNV Nation und Ivory Frequencies. Mit einem leichten Hauch von Euphemismus würde ich einfach mal behaupten das auf der Return inzwischen hauptsächlich "altbewährtes" gespielt wird.
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Ja, schon gut, das ist sicherlich auch DJ-abhängig; hab da wohl grad'n ungünstigen Tag erwischt! :wink:
@Kallisti:
Das Problem ist doch, dass Songs bestimmte Kriterien erfüllen müssen, um über den Sender zu laufen; fröhlich, poppig und möglichst billig (es gibt natürlich Ausnahmen, aber die kommen nur von den ganz großen Bands). Alternative Radiosendungen wie z. B. "Grenzwellen" sind abgesetzt worden, weil irgendwann diese tollen Spartenprogramme eingeführt wurden, und jetzt heisst alles "Der beste Rock/Pop von heute", "Die größten Hits der 80er und 90er" usw. Das heisst wie sollen die ganzen "armen" Menschen, die sich nicht auskennen, jemals an, sagen wir mal, "bessere" Musik kommen. Die hören den ganzen Mist im Radio, ziehen sich das MTV und Viva-Programm rein, und über das, was von den Medien unterdrückt wird, kennen sie lediglich irgendwelche Gerüchte, die mit Sicherheit nicht gut sind. Und spielst Du jemandem etwas vor sagt er erstmal: Nö, das ist mir zu düster oder zu hart! Aber würde das den ganzen Tag im Radio laufen geht das aber ganz fix ins Ohr; das sieht man ja z. B. an den bereits erwähnten Ausnahme-Hit von Nick Cave! Ich hatte die Single ziemlich früh, hab sie mal meiner "bunten" Schwester vorgespielt und nix war. Als das Teil dann auf einmal angesagt war ist es auch zu ihr durchgedrungen. "Join me" von HIM will ich jetzt besser nicht erwähnen, die hab ich auch wieder verkauft! :oops:
Und was die ganzen Eintagsfliegen angeht, die grad so angesagt sind; die sind nicht "massentauglich"; oder warum höre ich nur schlechte Meinungen darüber? "Massentauglich" ist für mich das, was nur die wenigsten Hörer in die Flucht schlägt; Sachen wie Depeche Mode, R.E.M. oder Red Hot Chili Peppers; die erreichen ein wirklich breites Publikum.
Und wenn man DM spielen kann, kann man auch Deine Lakaien spielen... und wenn man Metallica spielen kann, kann man auch A Perfect Circle spielen (sollte jetzt allerdings kein Vergleich von den Bands untereinander sein)!
Und warum laufen Nightwish nicht im Radio, wo sie doch auf Platz 1 in den Album Charts waren? Die Musik erfüllt nicht die oben genannten Kriterien! Und Hörerwünsche, die aus dem Rahmen fallen, na wo werden die wohl landen? *gg*
Im Grunde braucht man sich nur das zu wünschen, was man irgendwann schonmal im Radio gehört hat.
Aber nach welchen Kriterien wird denn dann eine Band gepusht bzw. geboren/gemacht???
Das würde mich übrigens auch mal interessieren; vielleicht sollte ich Herrn Bohlen mal ne E-mail schicken! :mrgreen:
Kann es wirklich sein, dass irgendwer (der viel Geld ausgeben/investieren kann...) entscheidet (aufgrund wovon??), dass die "Band" oder die 3 Hampelmänner oder -mädels XYZ eben ne Riesennummer werden sollen - und dass da überhaupt nicht berücksichtigt wird, ob und wieviele Leute das wahrscheinlich/voraussichtlich hören (kaufen) wollen/werden! ??
Ja! Die "Heinis" wissen schon "wie der Hase läuft"! Zielgruppe: das "dumme" Volk! "Dem kann man jeden Scheiß verkaufen!" Wer im Marketing Bereich tätig ist wird das sicherlich bestätigen können! Falls nicht kann er mich gerne einer anderen Verkaufspolitik belehren! ;-)
Wenn es aber so ist, dass die Leute den Schrott eben hören WOLLEN, dann kann ich nur sagen: es ist wie in anderen Lebensbereichen auch (sei das Literatur oder Politik...): ... der (nichtreflektierende, oberflächliche, leicht ruhigzustellende, unkritische, ungebildete, kleinkarierte, engstirnige ...) Mob halt ... ... ... !
ganz genau! :?
Ist der ewige Kreislauf, bei dem ich auch noch nicht abschließend den Einstiegspunkt gefunden habe : Wird das Publikum bescheuert, weil nur noch Müll im Radio läuft, oder ist das Publikum bereits doof und bekommt nur die Musik, die es verlangt (und verdient) ? Wer ist der "Blödmacher", die Sender oder das Volk ?
ich würde sagen die gehen beide brav Hand in Hand. Die Musikindustrie diktiert einen Trend und eine ganze Generation nimmt ihn offenbar dankend an.
würd ich auch sagen! :?
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Um mal wieder auf's Thema zurückzukommen (lasst Euch nicht stören - ich wollt nur nochmal meinen Senf zum Thema abgeben, hab den Thread ja schließlich auch gestartet).
Ihr habt natürlich in allem Recht. Ein guter Text ohne gute Melodie oder gutem Song ist nichts wert. Umgekehrt ist's nicht ganz so drastisch. Gute Musik kann einen Text unwichtig werden lassen, insbesondere dann wenn er an der Grenze zur Peinlichkeit ist.
Nach vielem Nachdenken bin ich darauf gekommen, was mir in einem Text wirklich wichtig ist: Eine gute Hookline, also eine markante Zeile, die das Gefühl des Textes wiedergibt und auf ein Minimum reduziert.
Was währe Eclipse ohne "When we all join hands just to watch the sky"? Ein durchschnittlicher Stampf-Song vermutlich.
Oder Velocity von Neurotic Fish, da ist's für mich der Text "And it really kicks my head / Rips me up and makes me sad ..."
Alle Songs, die ich wirklich gut finde bringen es irgendwann im Text mit wenigen Worten auf den Punkt.
Das ist für mich wichtig.
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Also ich würde „Massentauglichkeit“ und „Nummer 1 der Charts“ schon auseinander halten wollen. Zum einen ist nicht Alles, was auf Platz 1 landet, massentauglich und zum anderen landet nicht Alles, was massentauglich ist, auf Platz 1. Für die heutigen Charts gilt ohnehin: Was früher einmal ein Maßstab für Erfolg (im Sinne von verkauften Stückzahlen) war, ist heute nichts anderes als eine Farce. Die Anzahl der erforderlichen Stückzahlen ist heutzutage so dermaßen niedrig, dass beinahe jede Szene-Band in den Top Ten landen würde, wenn die über diverse Online-Vertriebe oder kleine Plattenläden verkauften Alben/Singles bei den Charts Berücksichtigung finden würden.
Die Charts funktionieren heute in erster Linie über Marketing, und das gilt zuerst für diverse Popstar-Bands, Schnappi etc. Bands wie Nu Pagadi etc. wären niemals so „erfolgreich“ gewesen, wenn nicht jeden Tag im Fernsehen zu sehen gewesen wäre, wie „toll“ sie doch sind. Hierbei muss man natürlich berücksichtigen, dass Zielgruppe der Major-Labels 11-17-jährige Teenager sind. Und da ist’s nun einmal leider häufig so, dass gekauft wird, was „in“ ist, womit wir wieder ganz schnell bei Fernsehsendungen, Werbespots und einem Overflow an Merchandise-Artikeln sind ...
Was die Massentauglichkeit angeht, so finde ich, dass diese grundsätzlich keinen Makel darstellt. In „unserer Szene“ gibt es unzählige Bands, die sich ganz großartig darauf verstehen, der Masse gefallende Musik zu schreiben. Das macht ihre Musik aber nicht „einfach“, „billig“ oder gar schlecht. Im Gegenteil: Wenn es jemand versteht, Musik so zu schreiben, dass sie viele Menschen anspricht, ihnen Musik und Texte zusagen, ist das doch eigentlich ein Zeichen dafür, dass der Musiker mit seiner Vorstellung von Musik den Musikgeschmack vieler anderer trifft. Unschön wird’s doch eigentlich erst, wenn genau unter diesem Gesichtspunkt die Musik geschrieben wird.
Natürlich fragt man sich zu Recht, warum nicht mehr von „unseren“ Bands im Fernsehen und im Radio laufen. Mal abgesehen davon, dass es mir nicht wirklich etwas ausmacht, dass das nicht so ist (Man stelle sich vor, man könnte sich seine Lieblingsbands nur noch in der Color Line Arena, der BRAVO-Supershow o.ä. ansehen, anstatt in einem kuscheligen, kleinen Club ...), muss man sich einmal überlegen, wie viele unabhängige Radiosender es tatsächlich noch gibt und wer letztlich die Musiksender „bezahlt“ (jetzt nicht wörtlich zu verstehen). Während also Nu Pagadi-, Britney Spears- und Scooter-Videos etc. den ganzen Tag rauf und runter laufen, sitzen dort in den Redaktionen (ebenso wie bei den Radiosendern) häufig Leute, die nichts lieber täten, als „ihre“ (und damit häufig auch „unsere“) Musik zu spielen. Geht aber nicht, denn es wird gespielt, was der Masse (sprich: den Majors) gefällt.
Wenn es nach mir geht, kann das auch gern so bleiben, denn die Masse ist frei von künstlerischem Anspruch und braucht ebensolche Musik. Genießen wir doch die unsere! ;-)
Das bringt mich zurück zu der Ursprungsfrage des Threads: Warum interessiert es Dich (@SuperTorus), was andere Leute gern für Texte hören wollen? Willst Du tatsächlich Texte „for the masses“ schreiben? Texte als Erfolgsgarantie? Ich weiß nicht, welche Texte die meisten bevorzugen, aber ich favorisiere solche, die „aus dem Herzen“ kommen. Dabei ist es völlig egal, ob es gesellschaftskritische, ironische, traurige, lustige, einfache oder metaphorische Texte sind; auf die Glaubwürdigkeit kommt es an – und nicht unwesentlich natürlich auch auf die Musik, in welche der Text gepackt wird ...
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Das bringt mich zurück zu der Ursprungsfrage des Threads: Warum interessiert es Dich (@SuperTorus), was andere Leute gern für Texte hören wollen? Willst Du tatsächlich Texte „for the masses“ schreiben? Texte als Erfolgsgarantie? Ich weiß nicht, welche Texte die meisten bevorzugen, aber ich favorisiere solche, die „aus dem Herzen“ kommen. Dabei ist es völlig egal, ob es gesellschaftskritische, ironische, traurige, lustige, einfache oder metaphorische Texte sind; auf die Glaubwürdigkeit kommt es an – und nicht unwesentlich natürlich auch auf die Musik, in welche der Text gepackt wird ...
Nein, es geht mir nicht darum einen Massentauglichen, möglichst kommerziell ausbeutbaren Text zu schreiben. Sich aus den diversen "Ich mag..."-Aussagen ein Kochrezept für den nächsten Sommerhit zusammenstellen ist eh nicht möglich.
Das Phänomen eines guten Textes hat mich interessiert, welche Facetten, Themen und Dinge für Menschen wichtig, und wie Unterschiedlich die Wahrnehmung ist.
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Na dann bin ich ja beruhigt. ;-)
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Zum einen ist nicht Alles, was auf Platz 1 landet, massentauglich
Nicht ? Also, ich denke mal, alles was in den letzten Jahrzehnten auf Platz 1 landete (ich rede von den "normalo"-Charts) war doch sehr Massenkompatibel, sonst wäre der entsprechende Song nicht dort gelandet.Womit wir wieder beim Kreislauf aus Konsumentenverlangen und Angebot wären...
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Meiner Ansicht nach lag/liegt das nicht ausschließlich an der tatsächlichen Massentauglichkeit, sondern vielmehr an der "guten Arbeit" diverser Produkt-Manager und Marketing-Experten und eben an der Tatsache, dass es seit mehreren Jahren nicht mehr wirklich viel braucht, um einen Song oder ein Album auf Platz 1 zu bringen. Und damit meine ich nicht den - für mich - fragwürdigen Geschmack der Konsumenten, sondern die geringe Stückzahl an verkauften Exemplaren, die es braucht, um dort zu landen ...
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Meiner Ansicht nach lag/liegt das nicht ausschließlich an der tatsächlichen Massentauglichkeit, sondern vielmehr an der "guten Arbeit" diverser Produkt-Manager und Marketing-Experten
Ausschließlich sicher nicht, soll heißen : ein eingängiger Song, zu dem fast jeder "ganz nett" sagen würde, ist natürlich nicht alles, sondern das von dir erwähnte drumherum gehört natürlich auch dazu.
Aber andersherum betrachtet : Hast du jemals von einem Number-1-Mainstream-Hit gehört, der rein von der Musik her nicht "Massenkompatibel" war ? Was ich meine, ist das die Massenkompatibilität eines Songes meiner Meinung nach DIE wichtigste Voraussetzung ist, um einen Top-Hit in den Charts landen zu können, denn egal wie gut das Heer von Marketing- und Produktleuten auch sein mag, ein nicht eingängiger, von den "Massen" Soundtechnisch nicht akzeptabler Song würde trotzdem niemals an die Spitze der Charts gelangen.
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Also Schnappi ist schonmal nicht "massenkompatibel"; siehe Kundenbewertung: :mrgreen:
http://prosieben.musicload.de/ratings?trackid=470601
Übrigens gibt es einen Film, der das Musikbusiness "göttlich" auf die Schippe nimmt; "Airheads" mit Brandon Fraser, Steve Buscemi und Adam Sandler als Rock Kapelle, die sich in einem Radiosender einschleicht und den DJ mit (Wasser-)Maschinengewehren dazu zwingt, ihr Demo über den Sender laufen zu lassen! :biglaugh: