Schwarzes Hamburg
Schwarzes Hamburg => Archiv => Politik & Gesellschaft -Archiv- => Thema gestartet von: schwarze Katze am 22 Januar 2005, 17:03:53
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In Zusammenhang mit Fall Moshammer debatiert man zurzeit, ob die DNA-Probe so wie jetzt auf richterlichen Beschluss entnommen werden darf, oder dieser Praxis erweitert werden soll.
Da ich mich mit dieser Thema beschäftige, habe ich eine kleine Umfrage gestartet.
Black Russian
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Ich hab für "bei allen straffällig gewordenen Personen" gestimmt, weil ich nicht wüßte, was dagegen spricht :
-Die DNA-Datenbank ist nicht öffentlich (logisch)
-Die DNA-Datenbank wird nicht bei Eierdieben oder Schwarzfahrern befragt, sondern nur bei "wirklichen" Verbrechen
- Oft genug worden bei Straftaten Täter überführt, die schon vorher ähnliche Straftaten begangen haben, in solchen Fällen würde die Aufklärung von Straftaten wesentlich leichter gemacht
Außerdem sehe ich keinen prinzipiellen Unterschiede zu dem nehmen und handhaben von Fingerabdrücken, sprich : Warum sollte man Fingerabdrücke nehmen dürfen, eine DNA-Probe aber nicht ?
Man könnte sich höchsten darüber unterhalten, ab welcher schwere einer Tat eine DNA-Probe genommen wird, bei Ladendiebstahl u.ä. wird ja auch kein Fingerabdruck genommen.
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ich bin unentschlossen, ich hätte gerne etwas zwischen den Schwerverbrechern und allen Straffälligen.
Der Unterschied zum Fingerabdruck: Aus dem Fingerabdruck kannst Du u.a. keine erblichen Krankheiten etc ablesen.
Natürlich ist die Datenbank nicht öffentlich.
Aber wie lange noch? Wenn ich an biometrische Pässe etc. denke, ist es mit Datenschutz etc. in diesem Land (und dem Rest der Welt sowieso) nicht mehr weit her.
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@Eisbär
Unter Schwerverbrecher meinte ich die Personen, die wegen einen gefählichen Straftat (Mord, Totschlag, Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, Raub, schwere Körperverletzung rechtskräftig verurteilt sind.
Andere Straffällige kann auch ein "Eierdieb" sein (z. B. notorische Schwarzfahrer, der rechtskräftig verurteilt ist und als vorbestrafft gilt.
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Der Unterschied zum Fingerabdruck: Aus dem Fingerabdruck kannst Du u.a. keine erblichen Krankheiten etc ablesen.
Richtig, aber das ist ja auch nicht das Ziel einer DNA-Datenbank und dafür wird sie wohl auch nicht genutzt werden.
Aber wie lange noch? Wenn ich an biometrische Pässe etc. denke, ist es mit Datenschutz etc. in diesem Land (und dem Rest der Welt sowieso) nicht mehr weit her.
Was haben denn die Pässe damit zu tun ? Erstens wird wohl auch in zukunft der persönliche DNA-Code nicht im Pass auftauchen und zweitens selbst wenn, lesen den Pass ja nur Personen bzw. Computer, die dazu Authorisiert sind und sicherlich den entsprechenden Datenschutzrechtlichen Regeln unterliegen.
Also nach wie vor nicht öffentlich.
Und im Ausland : Ich kann mir nicht vorstellen, das irgendwo auf der welt insgeheim eine automatisierte Biometriedatenbank angelegt wird, die nun durch die Passdaten von jedem Touristen munter aufgefüllt wird.Und (wiederum) selbst wenn, werden diese Daten dann sicherlich nicht im Internet o.ä. veröffentlicht, sondern entsprechend verwahrt.
Außerdem geht es bei der DND-Analyse und zugehöriger Datenbank immer noch um Daten von Verbrechern und nicht pauschal aller Einwohner der BRD.
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Black Russian:
Das ist mir schon klar.
Ich denke eben nur, daß es bei jedem Eierdieb zuviel und nur bei Schwerverbrechern zu wenig wäre.
Vielleicht irgendwiesowas, wo es zu Haft- (oder Bewährungstrafen) kommt, die höher als 1 Jahr sind?
k.A.
Wie gesagt, was dazwischen.
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Außerdem geht es bei der DND-Analyse und zugehöriger Datenbank immer noch um Daten von Verbrechern und nicht pauschal aller Einwohner der BRD.
1. sind Verbrecher auch Menschen (wird gerne mal vergessen, wenn es um Menschenrechte geht)
2. sehe ich eine zunehmende Verwässerung der Datenschutzrichtlinien.
Natürlich werden nur authorisierte Leute Zugang auf die DNA-Codes haben. Ich bezweifel einfach nur, daß das langfristig so bleibt. Ebenso bezweifel ich, daß es nur bei Verbrechern bleibt.
Aber vielleicht seh' ich da auch einfach nur zu schwarz.
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1. sind Verbrecher auch Menschen (wird gerne mal vergessen, wenn es um Menschenrechte geht)
Sicher, aber Menschen die gegen Gesetze (vieleicht auch gegen Menschenrechte) verstoßen haben und dementsprechend mit Sanktionen und vorbeugenden Maßnahmen zum Schutz der restlichen Menschen rechnen müssen, und da halten ich die entnahme und speicherung einer DNA-Probe im Verhältnis (zum Datenschutz, aber auch zur schwere der Tat) für durchaus berechtigt.
Des weiteren darf man auch nicht vergessen, das eine DNA-Analyse einen Menschen im Falle eines Verbrechens auch ENTlasten kann.
Aber vielleicht seh' ich da auch einfach nur zu schwarz.
Das will ich doch hoffen.
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Eisbär schreibt:
Vielleicht irgendwiesowas, wo es zu Haft- (oder Bewährungstrafen) kommt, die höher als 1 Jahr sind?
laut Gesetz gilt jemand als Vorbestrafft, wenn er zur Haft- bzw. Bewährungsstrafe von mehr als 6 Monate oder zur Geldstrafe von mehr als 90 Tagessätze verurteilt wird.
Und ein Betruger oder Steuersünder bekommet öfteres höhere Strafe, als ein Gewalttäter, deswegen finde ich , dass die Deliktart und nicht die Höhe der Strafe entscheident sein muss.
Ich habe aus diesem Grund die Spalte "bei Schwerverbrecher" angekreuzt, weil es eigentlich schon alle die Personen einschliesst, die gefählich sind oder es werden können.
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Ich kann leider nicht abstimmen, weil die Option "ich bin prinzipiell und immer gegen DNA-Datenbanken" fehlt.
Meiner Meinung nach sollte das Instrumentarium "DNA-Probe" nur im Bedarfsfall (z.B. zum Einschränken des Täterkreises bei einer Vergewaltigung o.ä.) eingesetzt werden dürfen. Ich bin aber (auch in diesem Fall) strikt gegen eine Speicherung der Daten.
Was wir zur Zeit erleben ist, dass der "Fall Moshammer" politisch instrumentalisiert wird, um eine DNA-Datenbank diskutabel zu machen.
Der Mord an Moshammer war derart dilettantisch ausgeführt, dass wohl auch konventionelle Ermittlungsmethoden (wie Fingerabdrücke oder sonstige Spuren) zum Fahndungserfolg geführt hätten.
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colourize hat geschrieben:
Meiner Meinung nach sollte das Instrumentarium "DNA-Probe" nur im Bedarfsfall (z.B. zum Einschränken des Täterkreises bei einer Vergewaltigung o.ä.) eingesetzt werden dürfen. Ich bin aber (auch in diesem Fall) strikt gegen eine Speicherung der Daten.
dann ist eigentlich die DNA-Probe für den Katz. Ich bin dafür, dass die DAN-Probe der Vergewalteiger für immer gespeichert bleiben.
Der kleine Felix wäre noch am Leben, wenn die Ermittler von "Soko Levke" die DNA-Proben von Täter, einem verurteilten Vergewaltiger, hätten.
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Das stimmt.
Vielleicht.
Und wenn wir alle hier lebenden Ausländer einbürgern würden und keine weiteren Ausländer mehr in unseren schönen Staat hineinließen, gäbe es auch keine ausländischen Straftäter mehr.
Und Moshammer wäre nicht von einem Iraker ermordet worden.
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Ich denke, dass man bei all denen DNA-Proben nehmen darf und sollte, bei denen man auch Fingerabdrücke nimmt, denn die Fingerabdrücke haben das Ziel, Täter später leichter erwischen zu können, und die DNA-Proben ebenfalls. -> Das hat auch gleichzeitig einen gewissen "erzieherischen" Effekt, da jene von denen DNA-Proben genommen wurden, wissen daß sie im Falle einer Straftat innerhalb kürzester Zeit erwischt werden können und -wie man im Falle Mooshammer sieht- auch werden. So doof wie der Täter von Mooshammer wird dann keiner mehr sein und einfach so mal jemanden umlegen - es sei denn, der/diejenige setzt sich dann sofort sonstwohin ab...
In allen anderen Fällen halte ich eine Entnahme einer DNA-Probe allerdings für bedenklich! Datenschutz hin oder her - es gibt immer irgendjemand, dem diese Richtlinien egal sind und diese Informationen dann weitergibt, ohne dass es die betroffene Person möchte. Da wäre ein neues kriminelles Gebiet (Handel mit DNA-Proben / Analysen / Fälschungen) geboren, von dem ich herzlich wenig halte.
Insofern reichen in meinen Augen die derzeitigen gesetzlichen Regelungen völlig aus, mit der erwähnten evtl. Erweiterung, mit Fingerabdrücken auch grundsätzlich auch DNA-Proben zu nehmen.
@colourize: Wenn Du gegen eine strikte Speicherung der Daten bist, bist Du dann auch gegen eine Speicherung der Daten von Fingerabdrücken? Ist ja, wie ich eben schon geschrieben habe, doch letztlich dasselbe...
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@messie: also ich finde, dass fingerabdrücke und dna-proben nicht das gleiche sind. aus fingerabdrücken kannst du z.B. keine erbkrankheiten ablesen....
es gibt doch auch aktionen, bei denen z.B. in einem ganzen dorf alle männer eine dna-probe abgeben müssen, weil man einen vergewaltiger sucht. sollte man diese daten speichern, hätte man hunderte dna-proben von menschen, die noch nie kriminell tätig waren und könnte ev. schön missbrauch damit treiben....
ich glaube, dass man durch solche datenbanken vielen unangenehmen dingen tür und tor öffnet. denn für versicherungen sind solche daten gold wert....
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Ich denke, dass man bei all denen DNA-Proben nehmen darf und sollte, bei denen man auch Fingerabdrücke nimmt, denn die Fingerabdrücke haben das Ziel, Täter später leichter erwischen zu können, und die DNA-Proben ebenfalls.
Bei Einreise in die USA (oder falls Du Dir ein Visum holst schon in deren Botschaft) werden Dir Fingerabdrücke abgenommen und dort von der Einwanderungsbehörde gespeichert.
Ich gebe meine DNA-Probe garantiert nicht den Amerikanern. Es ärgert mich schon, daß ich das wahrscheinlich irgendwann beruflich mit meinen Fingerabdrücken tun muß.
Ich denke daher, daß es angebracht ist, die DNA-Probe von Verdächtigen bei Gewaltverbechen zu nehmen. Sollte es zu einer Verurteilung im Rahmen des Prozesses kommen, darf die Probe gespeichert werden, werden die betroffenen Personen freigesprochen, muß die Probe gelöscht werden.
Ich denke, daß wäre ein Kompromiß, mit dem ich leben könnte.
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Da muss ich wohl zugeben, dass ich zu ungenau formuliert hatte ... :oops:
eisbär hat´s besser gemacht:
Ich denke daher, daß es angebracht ist, die DNA-Probe von Verdächtigen bei Gewaltverbechen zu nehmen. Sollte es zu einer Verurteilung im Rahmen des Prozesses kommen, darf die Probe gespeichert werden, werden die betroffenen Personen freigesprochen, muß die Probe gelöscht werden.
Darum geht es mir: Wenn jemand ein Verbrechen begangen hat, sollte man ihn nicht nur per Fingerabdruck, sondern auch per DNA-Probe abgespeichert haben. Ich kenne nun nicht die gängige Praxis ob das mittlerweile in Deutschland ohnehin gemacht wird, aber mehr tut wirklich nicht not.
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es gibt doch auch aktionen, bei denen z.B. in einem ganzen dorf alle männer eine dna-probe abgeben müssen, weil man einen vergewaltiger sucht. sollte man diese daten speichern, hätte man hunderte dna-proben von menschen, die noch nie kriminell tätig waren und könnte ev. schön missbrauch damit treiben....
Das ist ja etwas anderes, in diesem Fall bin ich auch dafür, die Proben&Daten nach Aufklärung der Tat zu vernichten, denn dauerhaft gespeichert werden sollten diese Daten ja NUR von Straftätern.
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Der Unterschied zum Fingerabdruck: Aus dem Fingerabdruck kannst Du u.a. keine erblichen Krankheiten etc ablesen.
Richtig, aber das ist ja auch nicht das Ziel einer DNA-Datenbank und dafür wird sie wohl auch nicht genutzt werden.
- Tja. Eben: "[D]afür wird sie wohl nicht genutzt werden." - Genau an der Stelle, die Du mit dem unscheinbaren Wörtchen "wohl" markierst, liegt der Hund begraben: man weiß es eben nicht genau, und mein Vertrauen in die zuständigen Stellen hält sich offen gestanden in geordneten Grenzen, denn die Erfahrung lehrt uns nun mal: Womit Schindluder getrieben werden kann, damit wird früher oder später auch Schindluder getrieben.
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Genau an der Stelle, die Du mit dem unscheinbaren Wörtchen "wohl" markierst, liegt der Hund begraben: man weiß es eben nicht genau, und mein Vertrauen in die zuständigen Stellen hält sich offen gestanden in geordneten Grenzen, denn die Erfahrung lehrt uns nun mal: Womit Schindluder getrieben werden kann, damit wird früher oder später auch Schindluder getrieben.
Da wir hier in der BRD und nicht in irgendeiner hinterwäldlerischen Bananenrepublik leben, halten sich meine Befürchtungen dahingehend in Grenzen.
Übrigens gefällt mir diese "Übervorsicht" aus Datenschützerreihen und anderen interessengruppen prinzipiell schon nicht : Ständig soll irgendetwas lieber NICHT gemacht werden weil vieleicht, eventuell, unter umständen, mit sehr geringer Warscheinlichkeit, theoretisch irgendein Mist damit gemacht werden KÖNNTE.
Egal ob DNA-Datenbanken, Rasterfahndung, Kameraüberwachung,etc.Und diese (in meinen Augen verschwindend geringe) Missbrauchsmöglichkeit soll Grund genug dafür sein, um auf all die (meiner Meinung nach deutlich überwiegenden) Vorteile einer Technologie zu verzichten ? Das kann es doch nicht sein.Warum wird bei allen neuen Möglichkeiten von einigen Leuten immer als erster und allein entscheidender Maßstab dahingehend geguckt, was man damit alles FALSCH machen KÖNNTE ?
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Weil wir in einer Welt leben, in der durch die fortschreitende Digitalisierung aller Information die Kontrollmöglichkeiten über den eventuellen Missbrauch der Daten letztlich verschwinden werden. Ein wirklich wirksamer Datenschutz wird in Zukunft immer schwerer zu realisieren sein.
Eine DNA-Datenbank liegt digital vor - ergo (sic!) sind prinzipiell beliebig viele Kopien erstellbar. Das Interesse ganz verschiedener Gruppen an der "Zweitverwertung" dieser Daten ist immens hoch.
Die Frage ist also: Wie viel blindes Vertrauen haben wir in unser System, in die Unbestechlichkeit der in dem System arbeitenden Menschen, sowie in den technologischen Vorsprung des BSI vor fremdfinanzierten Hackern weltweit...
Die Annahme, dass eine DNA-Datenbank - so sie einmal umfassend vorliegt - niemals "Zweitverwertern" zugänglich sein wird, ist an Naivität kaum zu übertreffen. Das hat nichts mit "Bananenrepublik" zu tun, sondern mit einem gesunden Misstrauen in die Fähigkeiten der Datenschutzbehörden und dem Wissen um ihre Fehlbarkeit.
Der Nutzen der DNA-Datenbank wird uns nun am Beispiel Moshammer "schmackhaft" gemacht. Klar - wir können damit Kriminelle überführen. Das können wir aber auch ganz prima mit herkömmlichen Methoden. Im Fall Moshammer sind zig Fingerabdrücke des Täters gefunden worden (in der Wohnung sowie im Wagen). Politisch instrumentalisiert wird aber nun die DNA-Analyse als wirksamstes Mittel zum Fahndungserfolg.
Es ist doch ganz offensichtlich, dass uns hier ein sehr fragwürdiges Instrumentarium schmackhaft gemacht werden soll, um einen Schritt weiter in Richtung "totaler Überwachung" zu kommen.
(Zum Thema Überwachungskameras sag ich jetzt mal nichts, das würde den Rahmen sprengen. Die Sachlage ist da aber ganz ähnlich.)
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Weil wir in einer Welt leben, in der durch die fortschreitende Digitalisierung aller Information die Kontrollmöglichkeiten über den eventuellen Missbrauch der Daten letztlich verschwinden werden. Ein wirklich wirksamer Datenschutz wird in Zukunft immer schwerer zu realisieren sein.
Und daraus folgt jetzt, das wir am besten alles fortschrittliche, was irgendwie mit Personendaten zu tun hat am besten sein lassen, weil es ein theoretische Missbrauchspotential gibt, oder was ?
Die Annahme, dass eine DNA-Datenbank - so sie einmal umfassend vorliegt - niemals "Zweitverwertern" zugänglich sein wird, ist an Naivität kaum zu übertreffen.
Naiv finde ich da eher diese (teilweise schon in Paranoia ausartende) Technikfeindlichkeit.LEGAL wird die Datenbank "Zweitverwertern" wohl kaum zugänglich sein, und gegen missbräuchliche Nutzung (z.B. von Versicherungen) kann man Gesetzte erlassen.Außerdem fällt mir außer den Versicherungen im Moment auch keine institution ein, die ein Interesse an DNA-Daten haben sollte, weil : Wozu ?
Der Nutzen der DNA-Datenbank wird uns nun am Beispiel Moshammer "schmackhaft" gemacht. Klar - wir können damit Kriminelle überführen. Das können wir aber auch ganz prima mit herkömmlichen Methoden. Im Fall Moshammer sind zig Fingerabdrücke des Täters gefunden worden (in der Wohnung sowie im Wagen). Politisch instrumentalisiert wird aber nun die DNA-Analyse als wirksamstes Mittel zum Fahndungserfolg.
Es ist doch ganz offensichtlich, dass uns hier ein sehr fragwürdiges Instrumentarium schmackhaft gemacht werden soll, um einen Schritt weiter in Richtung "totaler Überwachung" zu kommen.
Also ich höre nicht in zusammenhang mit Mooshammer zum ersten Mal von DNA-Datenbänken und ihrer möglichen Ausweitung, sondern war schon länger dafür.Mag sein, das man in Fall Mooshammer auch mit Fingerabdrücken zum Ziel gekommen wäre - das heißt aber nicht, das das automatisch bei allen anderen Fällen auch so ist.Ich kenne keine polizeilichen Statistiken, aber wie viele Fälle konnten erst mithilfe der DNA-Analyse gelöst werden ? Wollen wir da auch einfach mal drauf verzichten, weil mit Personendaten Schindluder getrieben werden könnte ?
Es ist doch ganz offensichtlich, dass uns hier ein sehr fragwürdiges Instrumentarium schmackhaft gemacht werden soll, um einen Schritt weiter in Richtung "totaler Überwachung" zu kommen
Das ist genau der Ansatz den ich anprangere : Zu allen neuen Techniken kommt erst mal ein "Siehste, wieder ne' neue Technik, mit der die Herrschenden ihre Bürger aushorchen wollen".Es wird unterstellt, das das alles sowieso nur gemacht wird, damit der Staat möglichst schnell an eine Stasi-ähnliche Bürgerdatenbank, auch auf biologischer Ebene kommt.Alle Möglichkeiten solcher Technologien hingegen werden souverän unter den Tisch fallen gelassen.Das ist platte, linke Propaganda und (wer hätte es gedacht) auch ziemlicher Humbug
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OT:
Appropos Datenbanken : Ich glaube, gerade hat die Datenbank, auf der dieses Forum läuft ein Problem : Mein Eintrag ist der letzte des Treads, trotzdem steht in der Übersicht immer noch Colourize.
Edit : So, jetzt nicht mehr =)
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Ich sehe das ähnlich wie Kenaz.
Wenn irgendwo Mißbrauch einer Technik möglich ist, passiert das über kurz oder lang auch.
Ich bin weiß Goth kein Technikfeind, im Gegenteil. Aber ich denke, man sollte die Gefahr eines Mißbrauchs bzw. die Möglichkeiten dazu weitestgehend einschränken.
Mein Vertrauen in das System der Bundesrepublik und der sozialen und freiheitlichen Grundordnung ist jedenfalls bei weitem nicht mehr so groß wie das von Thomas. Leider.
Genügend Fälle zeigen, daß es eben auch hier von Korruption u.ä. wimmelt. Die Bananenrepublik ist also schon da.
Und meine Gene kommen vorerst in keine Datenbank.
Wer sind nach den Kriminellen die nächsten? Beamte? Soldaten Touristen in Dritt-Weltländer (inklusive USA) Seeleute? Damit man die immer und überall zweifelsfrei identifizieren kann?
Oder um zu gucken, ob die Person genetisch gesund genug ist, um auch verbeamtet zu werden?
Die Schritte sind klein und schneller gemacht, als man denkt.
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Aber ich denke, man sollte die Gefahr eines Mißbrauchs bzw. die Möglichkeiten dazu weitestgehend einschränken
Natürlich sollte man das, keine Frage.Aber diese Einschränkung kann doch nicht (immer) bedeuten, das man das ganze einfach komplett sein läßt.
Und meine Gene kommen vorerst in keine Datenbank.
Gibt allgemein eine ganz einfache Vorgehensweise, damit das auch so bleibt : bleib sauber.Solange man nicht bei schwerwiegenden Verbrechen erwischt wird, kann man seine Gene auch ungespeichert für sich behalten.
Als hier schon genanntes Gegenbeispiel : Bei der Suche nach Mördern&Vergewaltigern wird gelegtlich auch mal ein ganzer Personenkreis bzw. ein ganzes Dorf zur DNA-Proben-Abgabe gebeten.Wollen wir das jetzt auch nicht mehr machen, weil ja theoretisch irgendein zwielichtiger Beamte insgeheim diese Daten speichern und missbrauchen könnte ?
Soldaten Touristen in Dritt-Weltländer (inklusive USA) Seeleute? Damit man die immer und überall zweifelsfrei identifizieren kann?
Auch hier wieder die Frage : Wozu ? Ist es den Aufwand der DNA-Daten-Sammlung wert, nur um zu wissen "Hey, guck ma', der Soldat, der war doch vor drei Jahren schon mal als Tourist hier" ?
Oder um zu gucken, ob die Person genetisch gesund genug ist, um auch verbeamtet zu werden?
Da gibt es dann zwei Möglichkeiten : Entweder so ein Test wurde illegal durchgeführt, was gerade im öffentlichen Dienst mehr als unwahrscheinlich sein dürfte oder ist völlig legal geschehen, aber dann dürfte es mittlerweile ein anderes politisches System in der BRD geben und dann sieht sowieso alles ganz anders aus.
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mal ne ganz blöde frage: wie wäre es, wenn die daten in einer gen-datenbank per gesetz geschützt wären? wenn sie nur zu abgleichszwecken bei kriminalistischen ermittlungen benutzt werden dürften? würde das nicht vor den o.g. konkreten auswirkungen eines missbrauchs schützen? jetzt mal rein praktisch gedacht... auf welche weise sollten genetische daten dann noch missbraucht werden können?
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mal ne ganz blöde frage: wie wäre es, wenn die daten in einer gen-datenbank per gesetz geschützt wären? wenn sie nur zu abgleichszwecken bei kriminalistischen ermittlungen benutzt werden dürften? würde das nicht vor den o.g. konkreten auswirkungen eines missbrauchs schützen? jetzt mal rein praktisch gedacht... auf welche weise sollten genetische daten dann noch missbraucht werden können?
äh, bist Du seit gestern hier auf dieser Welt? Dann wird das Gesetz eben irgendwann geändert, wenn es kommod ist und dann ist es das mit der limitierten Verwendung "nur für kiminalistische Ermittlungen" bei schweren Verbrechen.
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mal ne ganz blöde frage: wie wäre es, wenn die daten in einer gen-datenbank per gesetz geschützt wären? wenn sie nur zu abgleichszwecken bei kriminalistischen ermittlungen benutzt werden dürften? würde das nicht vor den o.g. konkreten auswirkungen eines missbrauchs schützen? jetzt mal rein praktisch gedacht... auf welche weise sollten genetische daten dann noch missbraucht werden können?
äh, bist Du seit gestern hier auf dieser Welt? Dann wird das Gesetz eben irgendwann geändert, wenn es kommod ist und dann ist es das mit der limitierten Verwendung "nur für kiminalistische Ermittlungen" bei schweren Verbrechen.
ja, gesetze werden geändert. aber nur auf basis von gesellschaftlichem wandel. und wenn die leute irgendwann soweit sind, dass sie nichts mehr dagegen haben, ihre daten preis zu geben, dann kann man doch auch die gesetze ändern, oder nicht?
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olli:
Lassen wir mal Gesetzesverstöße einfach außen vor und betrachten nur die legale Seite der Medaille...
Stell Dir vor, eine Regierung Schröder schafft jetzt eine Gen-Datenbank mit genau dem von Dir vorgeschlagenen Gesetz.
Aber die nachfolgende Regierung Stoiber findet, daß man dieses Gesetz erweitern müßte, weil ja die Kriminalitätsrate bei Ausländern so hoch ist, wird bei jedem Einwanderungswilligen bzw. Asylbewerber auch gleich eine Probe angelegt. Illegale Einwanderer sind ja schließlich auch Kriminelle.
Weil es aber an der Grenze einen erhöhten Kostenaufwand zur Folge hat, alle Einreisenden darauf zu prüfen, weswegen sie einreisen, wird eben nicht mehr unterschieden, wer weswegen einreist, sondern es wird pauschal jedem eine Gen-Probe entnommen, der ins Land fährt.
Anders ausgedrückt: Gesetze lassen sich ändern, wenn sie unbequem werden.
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ja, gesetze werden geändert. aber nur auf basis von gesellschaftlichem wandel. und wenn die leute irgendwann soweit sind, dass sie nichts mehr dagegen haben, ihre daten preis zu geben, dann kann man doch auch die gesetze ändern, oder nicht?
Ja, Gesetze werden nur dann erlassen oder geändert, wenn sie populär sind :roll:
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jawollsen, versteh ich ja. habe das nicht ausführlich genug dargestellt, sorry. der umgang mit genetischen information von personen ist absolut heikel, keine frage. darum müssen entsprechende gesetzesvorgaben auch nicht im bürgergesetzbuch, sondern im grundgesetz verankert werden. das kann zwar auch geändert werden, allerdings nur auf einer sehr breiten politischen basis.
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äh, bist Du seit gestern hier auf dieser Welt? Dann wird das Gesetz eben irgendwann geändert, wenn es kommod ist und dann ist es das mit der limitierten Verwendung "nur für kiminalistische Ermittlungen" bei schweren Verbrechen.
Und ? Hast du außer deinem genörgel auch alternative Vorschläge, oder schließt du dich der scheinbar überwiegenden "Ist zu gefährlich, lassen wir ganz sein" Meinung an ?
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Und ? Hast du außer deinem genörgel auch alternative Vorschläge, oder schließt du dich der scheinbar überwiegenden "Ist zu gefährlich, lassen wir ganz sein" Meinung an ?
Überwiegende Meinung?
Also ich sehe da keine überwiegende Meinung zum "Ganz sein lassen".
Eher zur größeren Vorsicht und eingeschränkten Nutzung nur in besonderen Fällen.
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Also ich sehe da keine überwiegende Meinung zum "Ganz sein lassen".
Ich habe schon den Eindruck, das die hier überwiegt.Aber ich kann mich natürlich auch irren.
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naja, bei ganzen neun diskussionsteilnehmern...
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naja, bei ganzen neun diskussionsteilnehmern...
Gemeint war ja auch die überwiegende Meinung der Teilnehmer an der Diskussion, war vieleicht etwas unklar formuliert.