Schwarzes Hamburg
Schwarzes Hamburg => Archiv => Gedankenaustausch -Archiv- => Thema gestartet von: lottemann am 16 Februar 2012, 22:14:54
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Erstmal moin zusammen!
Ich habe heute auf dem Weg nach Hause im Bus (mal wieder) folgende Situation erlebt:
Eine junge Frau, die ich bereits an der Bushaltestelle bemerken musste, weil sie sehr eifrig und lautstark telefonierte, fand offenbar so gar nichts Verwerfliches/Unangebrachtes daran, ihr Telefonat im Bus fortzusetzen. Somit kam ich für über 30 Minuten in das sehr zweifelhafte Vergnügen diverse private Details aus ihrem Leben und dem ihrer Freunde und Bekannten mithören zu müssen. Mehr als einmal war ich geneigt, sie zu fragen ob sie den Bus mit einer Telefonzelle oder ihrem Wohnzimmer verwechselt hat, habe dann aber doch meine Schnauze gehalten. Immerhin leben wir in einem freien Land und man muss ja auch mit der Zeit und dem technischen Fortschritt gehen… oder?!?
Letztlich ist aber IMHO die Freiheit auch immer - wie so of zitiert - die Freiheit der anderen und ich fühle mich in meiner beeinträchtigt wenn ich mir das - für mich - völlig uninteressante und sinnfreie Gelaber von irgendwelchen Heranwachsenden anhören muss. Um noch deutlicher zu werden: Dieser Umstand hat mich extrem angestrengt und mir meinen wohlverdienten Feierabend ein wenig vermiest. Wenn man mich fragte, würde ich für ein Nutzungsverbot von Mobiltelefonen im ÖPNV stimmen, echte Notfälle natürlich ausgenommen. Wenn ich in einem öffentlichen Verkehrsmittel sitze und mein Telefon klingelt, dann drücke ich den Anruf weg und rufe zurück sobald ich ausgestiegen bin und einen etwas "privateren" Ort gefunden habe. Bin ich da spießig und zu "old school"? Wie seht Ihr das?
Das mußte jetzt mal raus... ;)
Auf einen geruhsamen Restabend!
Ahoi.
Lottemann
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papperlapapp - mich interessiert mehr der inhalt des telefonats... und so... ^^
für derartige vorfälle verwende ich meinen mp3-player mit in-ohr-kopfhörer und einen grimmigen - gar bösen - blick, denn ich immer dabei hab.
ansonsten durchaus nervig... stimme dir zu. demzufolge bist du nicht spießig, oder ich genauso spießig.
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Tachchen, Herr Lottemann,
ich kann Dir da sowas von beipflichten. Mich nervt es auch, wenn in meiner Gegenwart total laut und rücksichtslos irgendwelcher Müll gelabert wird. (Und es ist ja leider zu 97% Müll.)
Mir selber ist es auch furchtbar unangenehm, in der Öffentlichkeit zu telefonieren und so wie es geht, versuche ich, das Telefonat an einen menschenfreieren Ort zu verlegen. Wenn es nicht geht, drehe ich mich zur Seite und spreche nur sehr leise.
Ich hatte auchmal das zweifelhafte Vergnügen, ein Gespräch von einer jungen Frau zu verfolgen, die ihrem Gesprächspartner lautstark klarmachen wollte, wer sie ist. "Sandra!!.... Hier ist SANDRA!............ SAAANDRA!!!................... Deine Freundin!?!?!?.......Hallo!!???!?!.... Alter, Sandra!!!!" Usw usf... ::)
NICHT schön!
Genauso wie das Telefonieren, nervt mich auch das Gescheppere aus den mickrigen Handy-Lautsprechern diverser Menschen. Nein, nicht genauso. MEHR! 8)
Meine Güte, haben die keine Kopfhörer?!? Niemand will das hören, vor allem nicht irgendwelchen Ghetto-Rap-Scheiß.
Wie Du siehst, stehst Du nicht alleine damit da! ;)
Einen ruhigen Abend gewünscht. :)
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Aslo mich nervt es nicht, wenn jemand im Bus oder Bahn telefoniert, in Gegenteil ich amüsiere mich dann köstlich.
Mich nervt nur, wenn ich aus irgendwelchen Grund selbst telefonieren muss, weil ich z. B. angerufen werde, während ich im Bus sitze.
Ich mag nämlich gar nicht in Öffentlichkeit private Telefongespräche zu führen, ich fühle mich dann so, als ob ich irgendwas intimes, ganz privates in Öffentlichkeit tun muss.
Versuche dann, falls es geht, ganz knapp mich zu fassen und schnell auflegen.
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Ich hatte das heute auch. Ich glaube, wenn die Person das Handy am Ohr hat, geht das bei mir unterbewusst sogar noch eher durch. Schlimm finde ich, wenn da jemand sitzt und wie beim Improvisationstheater einfach in den Raum plaudert. Nichtsdestotrotz ist das Gehirn so oder so derart gepolt, dass man nicht weghören kann.
Nun muss ich gestehen, dass ich auch schon mal im ÖPNV telefoniere. Aber die Person muss dann auch wie bei Julya wohl echt gute Ohren haben, weil ich eher raune und einsilbig bin und meist versuche ich das Gespräch auch auf später zu verlegen.
Oft kommen mir Telefonierer aber nicht unter, daher weiß ich nicht, ob ich für ein generelles Verbot wäre.
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Aaach, einfach lautstark "ja, finde ich auch! Ja, genau! Nein, das jetzt nicht!" 'rüberrufen. Dann erledigt sich die Telefoniererei ganz von selbst. 8)
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da ich meine zeit in bus und bahn zu 100 % mit lesen verbringe, nervt mich jedes hintergrundgelaber anderer fahrgäste so sehr, dass ich meist bei meiner zielhaltestelle kurz davor bin, einem synapsentöter meiner wahl mit anlauf gegen die patella zu treten.
dabei ist es egal, ob sie ihr verbalgefurze an ein handy, an das ohr der allerallerallerbesten freundin oder an sich selber adressieren.
wenn es nach mir ginge, hätte man im ÖPNV generell die schnauze zu halten. ;)
edit: das gleiche gilt auch für geräusche anderer art wie einkaufstütengeknister, schlechte musik aus scheppernden ipods und würfelhustenanfälle mit auswurf.
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ich schirm mich meist ab, wie graf edward zahl mit in-ohr-kopfhoerern, und dann kopfrunter ins buch. finde aber auch, dass es immer mehr wird diese schamlosigkeit. jedoch kann es auch durchaus lustig werden. in meiner alten heimatstadt wurden wir im nachtexpress zeuge einer sehr aufgeregten dame im bus (es war mitten in der nacht - in halt in vergessenheit geraten) die sich mit dem gespraechspartner ueber eine person lustig machte. irgendwann war das ganze so laecherlich, dass der ganze bus lachen musste. die dame fand sich betaetigt und sagte zum gespraechspartner "hoerste das? selbst die leute im bus lachen ueber den schon..." sie hat nicht verstanden, dass alle sie ausgelacht haben.
das antworten auf z.b. "hallo?..... haaaaalloooooooo?....." hab ich mittlerweile wieder aufgeben, aber ein freundliches "hallo" zurueck hat mir schon manchmal recht verwirrte blicke gegeben ^^
uebrigens: so ein thema, dass man manchmal - gerade bei telefonaten - nicht weghoeren kann, wie simia das anschnitt, hatte ich letztens mit ner freundin. scheint daran zu liegen, dass das gehirn merkt "da fehlt was" oder bei fremdensprachen "das kenn ich nicht" und schon muss man leider hinhoeren.
ich glau generell wird man ein solches verbot von telefonnutzung in oeffentlichen verkehrsmittel nicht hinbekommen, da ja auch z.b. das abspielen von lauter musik verboten ist und nicht eingehalten wird...
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Ist ja echt spannend worüber man sich so aufregen kann. Kann ich nicht nachvollziehen...
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da ich meine zeit in bus und bahn zu 100 % mit lesen verbringe, nervt mich jedes hintergrundgelaber anderer fahrgäste so sehr, dass ich meist bei meiner zielhaltestelle kurz davor bin, einem synapsentöter meiner wahl mit anlauf gegen die patella zu treten.
Wenn ich was spannendes lese, also kein Fachbuch zum lernen, sondern wirklich was mich persönlich interessiert, stören mir die Nebengeräsche nicht. Ich bin dann einfach weg
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Über blödes Händigeschwätz in öffentlichen Verkehrsmitteln kann ich mich meistens nur wundern oder belustigen, aber nicht wirklich aufregen.
(Dafür kann ich mich über andere Dinge prima ärgern: die Hinterlassenschaften dreckiger Schuhe auf den Polstern oder diese Scheiß-Jazz-Kapelle, die mir regelmäßig auf dem Weg vom Hauptbahnhof nach Barmbek ein bis zwei Haltestellen lang ohrenbetäubenden Krach in die Ohren trötet und dafür auch noch Geld haben will. Vor einiger Zeit saß mir mal eine Trulla gegenüber, die sich ihre Nägel feilte und das staubige Produkt ihres Tuns alle halbe Minute einfach nach vorne wegblies...*würg* Das war echt eklig. Dann lieber telefonieren...^^)
Besonders erheiternd finde ich ja die Wichtigtuer, die Geschäftliches ins Händi brüllen und dabei wohl sehr bedeutend wirken wollen. (Aber wir wissen ja, die wirklich großen Geschäfte werden unter Ausschluss der Öffentlichkeit gemacht... ;) )
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Grundsätzlich bin ich der Überzeugung, dass man mit mehr Gelassenheit besser durchs Leben kommt, anstatt dass man sich ständig über die Dummheit oder Dreistigkeit der Mitmenschen echauffiert. Genervtsein ist ja auch keine besonders schöne Charaktereigenschaft, die einen bei seinen Mitmenschen selbst nicht gut aussehen lässt. Ich für meinen Teil finde jedenfalls Leute, die sich besonders lautstark über irgendwelche Kleinigkeiten echauffieren in aller Regel anstrengender, als eine telefonierende Dummbratze in der Bahn zu ertragen.
Allerdings habe ich auch gut Reden, da ich so gut wie nie mit der Bahn unterwegs bin. Da sind immer so viele unangenehme Leute, denen man nicht ausweichen kann: Telefoniertussis, Leute die sich über Telefoniertussis aufregen, Menschen die wahlweise mit a) Körpergeruch b) Alkoholfahne oder c) Hunden unterwegs sind, abgerissene Straßenmusiker die ihren Mitmenschen mit einem der drei Lieder ihres Repertoires auf den Geist gehen, Jugendliche die sich gegenseitig ohne Unterlass ihre Kiezdeutsch-Kompezenten unter Beweis stellen ("Digga ischwöre, isch mach den Messer.") sowie HVV-Kontrolleure, die dann auch noch erwarten dass ich für diese Show auch noch €2,85 bezahle (für eine 11-minütige Fahrt von fünf Stationen von Zuhause bis zum Proberaum).
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Ist ja echt spannend worüber man sich so aufregen kann. Kann ich nicht nachvollziehen...
Also dein Unverständnis ist mir unverständlich. Ich finde es absolut unmöglich im ÖPNV zu telefonieren. Genauso wie Gespräche und Unterhaltungen jeder Art. Ebenso wie Husten, lautes Atmen, Musikhören sowohl mit dem Handylautsprecher, als auch mit dem MP3 Player, in Ear oder sonst welchen Kopfhörer. Das rascheln von Kleidung, Buchseiten, Einkaufstüten gehört strafrechtlich verfolgt. Erst recht die Geräusche welche Kinder, Tiere oder sonst irgendwelche Lebewesen verursachen. Und dann erst die Gerüche... sowohl die Benutzung von Parfüm als auch Schweißdrüsen gehört verboten. Ich habe auch mal gehört, das es so unhygienische Menschen gibt die überall Haare und Hautschuppen verlieren... ein total unmögliches Verhalten ist das. Und dann erst diese nervigen Leute die im Weg stehen oder sitzen! Allgemein gehört alles verboten!
Oh... Moment... irgendwie habe ich jetzt den Faden verloren, wo man da anfangen und aufhören sollte...
Ganz ehrlich, wenn ich mich nicht mit anderen Menschen auseinandersetzen will, bin ich auf Personenindividualverkehr angewiesen. Ob Fahrrad, Motorrad, Auto oder sogar zu Fuß. Da muss ich mich nicht so sehr mit anderen Menschen auseinandersetzen. Ja es ist teurer, umständlicher, anstrengender... kann sich nicht jeder leisten oder will es auch nicht.
Aber gerade so Sachen wie telefonieren oder Musik hören finde ich für den öffentlichen Raum vollkommen normal. Solange es nicht den Geräuschpegel einer normalen Unterhaltung übersteigt, stört mich das auch nicht mehr als eine solche. Und den Leuten das Reden in Öffentlichen Verkehrsmitteln zu verbieten halte ich für recht lächerlich. Man könnte auch das Sprechen in Supermärkten reglementieren oder auf öffentlichen Plätzen. Klar, es gibt Grenzen die man bei Fremden nicht überschreiten sollte. Aber diese gehen bei mir weit über Telefonieren oder Sprechen in Gegenwart Fremder, hinaus. Jemanden einfach an niesen, mit abgeschnittenen Fingernägeln bewerfen oder ungefragt anfassen ist für mich z.B. eine klare Grenzüberschreitung. Sprechen nicht. Nur meine Meinung. Es kann sich gerne jeder über sonst irgendwas aufregen. Muss dann aber damit rechnen, das er sich in meinen Augen damit einfach nur lächerlich macht.
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Ich mag schon die Vorstellung nicht besonders, mich in einen geschlossenen Raum zu begeben und dabei keinen Einfluss auf meine Gesellschaft zu haben und vorher nicht zu wissen wer oder was mitfährt.
Könnte ich davon ausgehen, das auf dem leeren Platz neben mir eine hübsche junge Frau Platz nimmt und ein Gespräch anfängt würde ich öfter Bus fahren. Das ist mir allerdings erst einmal passiert und das war in Hannover. Da ich an dem Abend eh Zeit hatte und.. Doch ich schweife ab.
Meist ist es eine dicke Mutti die nach Billigparfum riecht oder ein Rentner mit Keuchhusten. Im Sommer mieft es und ist heiss, im Winter hast du nur Heisse Füsse wegen der Bodenheizung und die Hälfte der Belegschaft niest und hustet und wenn du Pech hast bekommst du nicht mal mehr nen Sitzplatz.
Also fahre ich Fahrad oder gehe zu Fuss. Das ist eh viel gesünder.
O.k. Wenn man täglich weite Wege zurückzulegen hat muss man da wohl durch.
Habe ich aber zum Glück nicht
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Haha, da fällt mir das dazu ein: :)
' 93 Insassen eines Wagens der Berliner S-Bahn-Linie 7 hörten kurz nach 13 Uhr mit, wie ein junger Geschäftsmann am Handy von “harten Verhandlungen” über einen „Top-Level-Auftrag“ berichtete. „Wir erfuhren, dass er mit richtig toughen Jungs verhandelt hatte, dass Kienbaum schon nach einer Stunde draußen war und dass am Ende alles davon abhing, was New York dazu sagt“, erzählt Karsten Sauerbein (37). „Natürlich war ich gespannt, ob er den Auftrag bekommen hat.“ Doch dann sei die S-Bahn-Durchsage ertönt – und das Ende des Gesprächs nicht mehr zu hören gewesen. „Nur wegen der Ansage ist mir die Pointe entgangen”, klagt Sauerbein. “Das geht gar nicht!”
Viele Passagiere fühlten sich getäuscht: „Ich hatte extra mein Vokabelheft beiseite gelegt, um mich ganz auf diesen faszinierenden Bericht zu konzentrieren“, sagt Anglistik-Student Jonas Rabenschuh, „jetzt werde ich die Auflösung wohl nie erfahren.“ Rabenschuh fordert von der S-Bahn das Fahrgeld zurück. “Was ist eine Zugfahrt wert, wenn man die interessantesten Handy-Gespräche verpasst?” '
(Ist aus dem http://www.kojote-magazin.de/2011/s-bahn-fahrgaste-wuetend-wegen-zugansage/3492)
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Ich kann mich da nur zustimmend überzeugt anschließen:
Völlig kleingeistig, sich über die Gegenwart fremder Menschen im öffentlichen Raum aufzuregen, über deren Ausdünstungen sprachlicher, geruchlicher, emotionaler, visueller und auditiver Art. - Geht alles gar nicht! Und sich dann noch darüber aufregen, dass es sowas gibt. Das sind die allerschlimmsten Spießer, Pedanten - eigentlich machen sowas grundsätzlich und bekanntermaßen auch nur Leute, die mit sich selbst das größte Problem haben - die sich einfach selbst im Weg sind und das täglich, mehr oder weniger rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr in regelmäßigem Zyklus mit open end, oversexed und underfucked und überhaupt sehr unangenehme, unsympathische, eigenbrödlerische, rücksichtslose, egozentrische Zeitgenossen, die die Welt für sich allein gepachtet zu haben glauben.
Eben: solchen Menschen, die man im öffentlichen Raum beinahe täglich antreffen kann, also auch im ÖPNV, muss man konsequent aus dem Weg gehen - egal wohin, Hauptsache weg!
Auch wenn man dabei dem Nächsten in die Arme rennt, auf die Füße tritt oder sich unbeabsichtigt auf seinen Schoß setzt. Aber was bleibt einem übrig - bei der heutigen Überbevölkerungsexplosionsflut!?
Ich habe da aber einen einigermaßen guten geheimen exquisiten Tip, der zuweilen auch praktisch anwendbar ist und manchmal sogar funktioniert:
So lange, oft und regelmäßig wie geht Zuhause eingraben oder eine der letzten menschenarmen Flecken Erde für sich sowohl in Anspruch als auch in alleinigen Besitz nehmen.
Nebenwirkung ist, dass man dabei ein wenig - wie soll ich sagen ... einsam? werden kann. Aber man ist wenigstens vor der Belästigung anderer Leute und deren tierischer Gefolgschaft unerträglicher intolerabler Existenz mit all ihren Auswüchsen und Manifestationen geschützt - sowohl der negativen wie auch der positiven.
Ja - umsonst gibbet nix - auch nicht persönliche Unversehrtheit der eigenen Wahrnehmungsorgane im Öffentlichen Personennahverkehr.
:P
Ja, privilegiert!, wer da einfach in der eigenen Karre gemütlich im Warmen und Trockenen, mit selbst gewählter Mucke und selbstgewählter Lautstärke derselben durch die Gegend kutschieren kann - telefonierend, schweigend, Selbstgespräche führend und bei Bedarf mit einem ganzen Zoo oder einem Kindergarten in Begleitung - vor allem auch mit fast ausschließlich körpereigenem Duftgeleit und notfalls auch laut trällernd, proletend und mit aus dem Fenster hängenden Gliedmaßen.
;D
... Und Letzteres ist insbesondere für in Fahrzeugen des ÖPNV sitzenden, an eben jenen im eigenen PKW vorbeirollenden Fahrgästen eine unerträgliche, inakzeptable Zumutung, die mindestens mit einem Bußgeld belegt, geahndet, verfolgt, bestraft und rigoros sanktioniert werden muss! Sollte. Will. Basta!
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Ich kann mich da nur zustimmend überzeugt anschließen:
Völlig kleingeistig, sich über die Gegenwart fremder Menschen im öffentlichen Raum aufzuregen, über deren Ausdünstungen sprachlicher, geruchlicher, emotionaler, visueller und auditiver Art. - Geht alles gar nicht! Und sich dann noch darüber aufregen, dass es sowas gibt. Das sind die allerschlimmsten Spießer, Pedanten - eigentlich machen sowas grundsätzlich und bekanntermaßen auch nur Leute, die mit sich selbst das größte Problem haben - die sich einfach selbst im Weg sind und das täglich, mehr oder weniger rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr in regelmäßigem Zyklus mit open end, oversexed und underfucked und überhaupt sehr unangenehme, unsympathische, eigenbrödlerische, rücksichtslose, egozentrische Zeitgenossen, die die Welt für sich allein gepachtet zu haben glauben.
:P
Ja sicher doch. . . Kannst du nicht verstehen, das es Leute gibt, die sich eingezwängt zwischen wildfremdem Menschen irgendwie nicht so ganz wohl fühlen, ohne die von dir beschriebenen Eigenschaften zu besitzen?
Leute die nicht auf rücksichtlsloses Verhalten stehen ? Lauthals telefonieren, musikhören im Bus oder stinken wie ein Schafbock IST nämlich rücksichtslos.
Wenn du solche Leute als Spiesser und Pedanten bezeichnest, kann das nur bedeuten das auch DU dich nicht darum kümmerst ob du andere beeinträchtigst, weill du nicht merkst, das du auf der Welt nicht allein bist.
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Hat hier sonst noch jemand nicht geschnallt, dass das oben von mir Geschriebene "ironisch" - oder einfach: humorvoll (!) gemeint war?! ::) ::) ::)
BlackRonin
... ist dir nicht doch vielleicht ein klitzekleinwenig aufgefallen, dass sich in meinem Text oben an mehreren Stellen widersprüchliche Aussagen finden?! - Das erklärt doch schon, wie es gemeint ist --- dachte ich ... :-\
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Grundsätzlich bin ich der Überzeugung, dass man mit mehr Gelassenheit besser durchs Leben kommt, anstatt dass man sich ständig über die Dummheit oder Dreistigkeit der Mitmenschen echauffiert. Genervtsein ist ja auch keine besonders schöne Charaktereigenschaft, die einen bei seinen Mitmenschen selbst nicht gut aussehen lässt. Ich für meinen Teil finde jedenfalls Leute, die sich besonders lautstark über irgendwelche Kleinigkeiten echauffieren in aller Regel anstrengender, als eine telefonierende Dummbratze in der Bahn zu ertragen.
Allerdings habe ich auch gut Reden, da ich so gut wie nie mit der Bahn unterwegs bin. Da sind immer so viele unangenehme Leute, denen man nicht ausweichen kann: Telefoniertussis, Leute die sich über Telefoniertussis aufregen, Menschen die wahlweise mit a) Körpergeruch b) Alkoholfahne oder c) Hunden unterwegs sind, abgerissene Straßenmusiker die ihren Mitmenschen mit einem der drei Lieder ihres Repertoires auf den Geist gehen, Jugendliche die sich gegenseitig ohne Unterlass ihre Kiezdeutsch-Kompezenten unter Beweis stellen ("Digga ischwöre, isch mach den Messer.") sowie HVV-Kontrolleure, die dann auch noch erwarten dass ich für diese Show auch noch €2,85 bezahle (für eine 11-minütige Fahrt von fünf Stationen von Zuhause bis zum Proberaum).
- Es kommt ja selten vor, aber gerade deshalb sei es an dieser Stelle ausdrücklich vermerkt: 100% Konsens mit dem Kameraden c.! Und in diesem Kontext noch ein dreifach schallendes "Hurra!" auf den Erfinder des iPod, der es seinem Besitzer gar so vortrefflich ermöglicht, sich dem dummdreisten Geschwalle seiner Umwelt nahezu vollständig zu entziehen. Es ist mir allerdings einigermaßen schleierhaft, wie ich es geschafft habe, nicht zum Mörder zu werden, bevor ich einen hatte ... ???
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Für den ersten Absatz ( den Rest habe ich ja entfernt) gilt : Nein.
Wenn das ALLES ironisch war, vergiss was ich geäussert habe.
Sonst schreib doch nächstes Mal " Satire" dabei, dann passiert sowas nicht. :)
Huch! zu Spät. Bezog sich auf Kallisti, einen höher !
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Kamerad c. - auch eine Möglichkeit. ^^ ;D
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Für den ersten Absatz ( den Rest habe ich ja entfernt) gilt : Nein.
Wenn das ALLES ironisch war, vergiss was ich geäussert habe.
Sonst schreib doch nächstes Mal " Satire" dabei, dann passiert sowas nicht. :)
Ok, muss ich wohl (->"Satire"). :-\ Ja, alles humorvoll gemeint. Restlos der gesamte Text. ;)
Mir geht es da ähnlich wie den wohl meisten, die sich bisher äußerten: einerseits möchte man tolerant sein, andererseits ist man ein Mensch und kann leicht gestresst, gereizt, genervt reagieren - je nachdem, wie dreist oder rücksichtslos bzw. oft einfach "ungezogen/unerzogen" sich die anderen benehmen, vor allem aber: in welcher Verfassung man selbst gerade ist (im Stress, krank, müde, wütend, überlastet ... ... ... oder eben: gut drauf, ausgeglichen, ausgeschlafen ...).
Mich nerven Handys grundsätzlich. Manchmal praktisch. Meistens überflüssig. Für mein Empfinden. Ich bin halt konservativ, antiquiert, altbacken, vorsintflutlich, fortschrittsfeindlich, techniklegasthenisch, old school - und: einfach eigenbrödlerisch und egozentrisch.
(ACHTUNG ACHTUNG - SPAMBOT: ;) )
Mein Handy is so gut wie immer aus. Ich hab das wirklich nur für "Notfall", gelegentlich als Uhr oder wenn ich mal alleine kurz dringend was besorgen muss: ohne meine Kleine - damit sie mich erreichen kann (wenn sie bspw. krank alleine zu Hause im Bett liegt mit 40 Fieber und wir aber dringend Brot, Brötchen bzw. einfach was zu Essen brauchen ...).
In der Tat verwundert mich aber auch immer wieder, wie leicht Menschen dazu verführt, verleitet werden können, privateste Dinge öffentlich zu äußern, nur weil sie der Illusion, dem Schein der "Privatheit" aufsitzen - dies aber ja nicht nur bei Handy-Telefonaten, sondern ganz besonders auch im Internet (in so komischen Foren und "social networks" wie das Zeuchs heute heißt). ;D
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Ja, genau wie hier, gelle.
Deshalb würde ich hier auch nicht über sexuelle Präferenzen schreiben oder wenn ich was illegales getan hätte. Auch gibt es von mir keine Bilder im Netz, soweit ich weiss ( ? )
Nur ein paar Dj Fotos bei Facebook. Wobei ich keine Ahnung habe wer die gemacht hat.
Geärgert hat es mich trotzdem.
Ich nutze mein Handy ähnlich wie du, aber noch als Wecker, für Notizen und und für Erinnerungen ( Geburtstage, Ebay Auktionen usw. )
Da ich keinen Festanschluss mehr habe, telefoniere ich auch mal damit, ja. Das schon.
Aber ich muss das nicht im Bus tun und auch nicht in der Kantine oder in der Buchhandlung.
Für viele Leute scheint aber ohne Smart-phone aber gar kein menschliches Leben mehr möglich zu sein.
Ich wundere mich auch sehr WIESO man im Bus/Bahn oder einem sonstigen Ort an dem jeder mithören kann sich lautstark über Themen wie : Ey die Nicole, ne. Das is ja voll die Schlampe ! hat die doch mit blablabla usw, auslassen kann.
Aber wie gesagt, ich fahr ja Fahrrad.
Und Schwarze in der Disse, telefonieren ja eher selten. Das sind auch die einzigen Menschenmengen, auch auf Festivals, in deren Mitte ich mich noch wohlfühle.
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Na, aber ohne Festnetz :o ginge das bei mir gar nicht!!
Nur wenn ich telefonieren möchte oder muss, dann also in Ruhe, am liebsten zu Hause (in meiner "Privatsphäre"), mit Ruhe und ohne unbekannte oder ungewollte Mithörende, auch ohne störende Nebengeräusche oder sonstige Unannehmlichkeiten. :)
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Genauso sehe ich das auch. Aber nicht auf dem Klo nech !
Im Wald oder auf der Heide wo keiner ist, ist auch OK.
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Genauso sehe ich das auch. Aber nicht auf dem Klo nech !
:D Habe zwar kein so großes Problem damit, wenn mich wer auf´s Klo mitnimmt (beim Telefonieren mein ich - und wenn man davon nicht allzuviel mitbekommt), aber ich selber mache sowas nicht. Irgendwie gibt es bessere Umstände, sich zu unterhalten, als auf der Toilette sitzend. ::) :D
Was mir hingegen wenig bis gar nichts ausmacht, ist, wenn jemand beim Telefonieren isst (oder trinkt oder beides) - solange man ihn noch einigermaßen verstehen kann, er selbst das nicht unangenehm findet (beim Essen zu telefonieren) und das Essen vlt. nicht das ganze Telefonat hindurch andauert, wenn man z.B. etwas Wichtiges länger zu besprechen hat (als bloß ein paar wenige Minuten).
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Grundsätzlich bin ich der Überzeugung, dass man mit mehr Gelassenheit besser durchs Leben kommt, anstatt dass man sich ständig über die Dummheit oder Dreistigkeit der Mitmenschen echauffiert. Genervtsein ist ja auch keine besonders schöne Charaktereigenschaft, die einen bei seinen Mitmenschen selbst nicht gut aussehen lässt.
Tja, so rein intellektuell betrachtet würde ich Dir da zustimmen.
Leider klappt das mit der Verstandesgesteuertheit nicht immer (und mit steigender Stundenzahl im ÖPNV sinkt die Fähigkeit, sich mit dem Verstand zu steuern)(ich vermute daher, dass die ganzen Handy-Tröten Langzeitpendler sind ;D).
Und in diesem Kontext noch ein dreifach schallendes "Hurra!" auf den Erfinder des iPod...
Auf Sony oder Andreas Pavel.
Denn ich weiss nicht, wie das bei Dir war, aber ich hatte, bevor ich zum Mp3-Player griff, einen Cassetten-Walkman, der mich davon abhielt, zur Amokläuferin zu werden. Schon vor der Erfindung des Mobiltelefons fand ich Mitmenschen in der Bahn, gelinde gesagt, zuweilen lästig.
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Grundsätzlich bin ich der Überzeugung, dass man mit mehr Gelassenheit besser durchs Leben kommt, anstatt dass man sich ständig über die Dummheit oder Dreistigkeit der Mitmenschen echauffiert. Genervtsein ist ja auch keine besonders schöne Charaktereigenschaft, die einen bei seinen Mitmenschen selbst nicht gut aussehen lässt.
Tja, so rein intellektuell betrachtet würde ich Dir da zustimmen.
Leider klappt das mit der Verstandesgesteuertheit nicht immer (und mit steigender Stundenzahl im ÖPNV sinkt die Fähigkeit, sich mit dem Verstand zu steuern)(ich vermute daher, dass die ganzen Handy-Tröten Langzeitpendler sind ;D).
(...)
Genau das war der Punkt, an dem ich mich gefragt habe wie andere Menschen das wohl so sehen. Einerseits sag ich in einer Situation wie der beschriebenen zu mir selbst: "Peace Bruder, was ist denn nun der Unterschied ob jemand ins Telefon sabbelt oder sich mit seinem Sitznachbarn unterhält?", andererseits fällt es mir tatsächlich - wie hier ja auch schon erwähnt wurde - schwerer wegzuhören, wenn man nur eine Hälfte des Gesprächs mithört. Mein iPod und mein Kindle sind zwar meine ständigen Begleiter, aber ich mag es auch nicht die Lautstärke so weit aufzudrehen, dass ich gar nix mehr von der Umwelt mitkriege.
Irgendwie beruhigt es mich jedenfalls, dass Ihr das zum Teil so ähnlich seht wie ich. Und das mit dem Verbot war meinerseits übrigens mitnichten ernst gemeint. Ich glaube nicht an Verbote, vielmehr wünschte ich mir einfach von einem Teil unserer Mitmenschen ein bißchen mehr Rücksichtnahme (in fast allen Lebensbereichen).
In diesem Sinne grüßt:
Lottemann
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Mein iPod und mein Kindle sind zwar meine ständigen Begleiter, aber ich mag es auch nicht die Lautstärke so weit aufzudrehen, dass ich gar nix mehr von der Umwelt mitkriege.
- Nicht? Ich finde, das ist doch gerade Sinn der Sache: Komplettausblendung der Umwelt! ??? - Gesetzt den Fall freilich, ich bin nicht mit dem Fahrrad unterwegs: Über diese speziellen Idioten, die mit Ohrstöpsel oder Kopfhörer auf dem Rad sitzen und deshalb weder auf Klingel noch auf Anruf reagieren, könnte ich mich jedenfalls immer wieder aufregen ...
Ich glaube nicht an Verbote, vielmehr wünschte ich mir einfach von einem Teil unserer Mitmenschen ein bißchen mehr Rücksichtnahme (in fast allen Lebensbereichen).
- Das, mein lieber lottemann, ehrt Dich zwar sehr, doch wird es wohl auf ewig ein frommer Wunsch bleiben. Da kannst Du Dir auch gleich ein bisschen mehr Einsicht, Nächstenliebe oder Frieden wünschen. (Der Umstand, dass Du Dich des Konjunktivs bedienst, legt allerdings die Annahme nahe, dass Du diesen Punkt resignativer Einsicht bereits erreicht hast ... ;) )
Nenn' mich zynisch, aber was solche Dinge betrifft, glaube ich ausschließlich an Verbote. Der Mensch - insbesondere, wenn er in größeren Zusammenrottungen auftritt - ist der Vernunft nun mal in den seltensten Fällen zugänglich und agiert in aller Regel irrational, emotional und selbstbezogen. Diesem Umstand trägt das Verbot im Interesse der Allgemeinheit Rechnung, indem es auf die Einsicht dessen pfeift, an den es sich richtet: Der Imperativ suspendiert den heute so übermächtigen Primat des Laissez-faire, und es gibt viele Bereiche des Lebens (mehr, als den meisten lieb ist), in denen genau das gefragt ist bzw. wäre.
Eines meiner liebsten Verbote der jüngeren Zeit übrigens: Das Alkoholverbot im ÖPNV - seitdem empfinde ich es als weit weniger peinigend, in den Abendstunden - insbesondere an Wochenenden - Bahn zu fahren.
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Der Imperativ suspendiert den heute so übermächtigen Primat des Laissez-faire,
uouououhh Kenaz ^^ ;D ... heute mal wieder so richtig geschwollen :P
Ich glaube nicht an Verbote, vielmehr wünschte ich mir einfach von einem Teil unserer Mitmenschen ein bißchen mehr Rücksichtnahme (in fast allen Lebensbereichen).
- Das, mein lieber lottemann, ehrt Dich zwar sehr, doch wird es wohl auf ewig ein frommer Wunsch bleiben. Da kannst Du Dir auch gleich ein bisschen mehr Einsicht, Nächstenliebe oder Frieden wünschen. (Der Umstand, dass Du Dich des Konjunktivs bedienst, legt allerdings die Annahme nahe, dass Du diesen Punkt resignativer Einsicht bereits erreicht hast ... ;) )
Nenn' mich zynisch, aber was solche Dinge betrifft, glaube ich ausschließlich an Verbote. Der Mensch - insbesondere, wenn er in größeren Zusammenrottungen auftritt - ist der Vernunft nun mal in den seltensten Fällen zugänglich und agiert in aller Regel irrational, emotional und selbstbezogen. Diesem Umstand trägt das Verbot im Interesse der Allgemeinheit Rechnung, indem es auf die Einsicht dessen pfeift, an den es sich richtet: Der Imperativ suspendiert den heute so übermächtigen Primat des Laissez-faire, und es gibt viele Bereiche des Lebens (mehr, als den meisten lieb ist), in denen genau das gefragt ist bzw. wäre.
Eines meiner liebsten Verbote der jüngeren Zeit übrigens: Das Alkoholverbot im ÖPNV - seitdem empfinde ich es als weit weniger peinigend, in den Abendstunden - insbesondere an Wochenenden - Bahn zu fahren.
Wenn ich auch beim Alkoholverbot zustimmen muss, kann, will - was mehr Verbote generell angeht, hat das nicht so viel mit Zynismus als eher mit Misanthropie zu tun, wie ich finde. ;D
Ich denke, wenn es so weit kommt, dass es selbst für alltäglichste selbstverständlichste Dinge und Bereiche immer noch mehr Reglement geben muss (aufgezwungenes, nicht selbst auferlegtes), können wir uns wirklich bald nur noch in die Einsiedelei flüchten.
Meines Eindruckes nach, liegt das Problem doch eher in fehlender Erziehung zu "sozialem, sozialverträglichem Verhalten" - also sowas wie Rücksichtnahme, Höflichkeit, Aufmerksamkeit, Hilfsbereitschaft, Akzeptanz und Toleranz -- Fremden/Unbekannten gegenüber.
Vielleicht sollte sowas sowohl in Elternhäusern als auch in Schulen (wieder?) mehr bzw. überhaupt thematisiert werden.
Muss ja nicht gleich ein übertriebender Benimmkurs sein - einfach die Grundregeln menschlichen Miteinanders - die basics wie man heute sagt - damit es überhaupt (einigermaßen friedlich und nicht ständig extrem unangenehm) funktioniert!
Nein, man muss auch nicht jeden ständig angrinsen (lächeln). Einfach nur gute Umgangsformen. - Das wär doch ein(es) (unter anderen) erstrebenswertes "Erziehungsziel".
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Machen viele (gerade sehr junge Menschen) die Sachen nur aus einem Grund: Weil das eben verboten ist?
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Der Imperativ suspendiert den heute so übermächtigen Primat des Laissez-faire,
uouououhh Kenaz ^^ ;D ... heute mal wieder so richtig geschwollen :P
- Jeder spricht eben, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. ;)
Wenn ich auch beim Alkoholverbot zustimmen muss, kann, will - was mehr Verbote generell angeht, hat das nicht so viel mit Zynismus als eher mit Misanthropie zu tun, wie ich finde. ;D
- Nun, dass ich eine nicht zu knapp bemessene misanthropische Ader habe, sollte ja eigentlich nichts Neues für Dich sein, meine Liebe. Demzufolge aber jede Misanthropie letztlich "nur" enttäuschter Idealismus ist, schlummert auch in mir ein klitzekleiner Menschenfreund, davon kannst Du ausgehen. ;) - Ebenfalls darfst Du übrigens davon ausgehen, dass mir der Rattenschwanz an Problemen, den eine Aussage wie "Ich glaube ausschließlich an Verbote" nach sich zieht - also: Wer erlässt erlässt eigentlich auf welcher Grundlage mit welcher Legitimation welche Verbote etc. pp. -, durchaus bewusst ist. :)
Ich denke, wenn es so weit kommt, dass es selbst für alltäglichste selbstverständlichste Dinge und Bereiche immer noch mehr Reglement geben muss (aufgezwungenes, nicht selbst auferlegtes), können wir uns wirklich bald nur noch in die Einsiedelei flüchten.
- Es ist ja lediglich eine Frage der Höhe Deiner Toleranzschwelle, wann Du "erkennst", dass dieser Punkt eigentlich schon längst erreicht ist. Gottlob ist die bei den meisten offenkundig ziemlich hoch, sonst würde es in der Einsiedelei ganz schön voll werden.
Meines Eindruckes nach, liegt das Problem doch eher in fehlender Erziehung zu "sozialem, sozialverträglichem Verhalten" - also sowas wie Rücksichtnahme, Höflichkeit, Aufmerksamkeit, Hilfsbereitschaft, Akzeptanz und Toleranz -- Fremden/Unbekannten gegenüber.
- Richtig. Und wie kommt's? Die Institutionen, die diese Werte mal vermittelt haben, sehen sich Hinz & Kunz & Hans & Franz gegenüber in Legitimations- und Erklärungsnöten, das Vertrauen ist - freilich mit gutem Grund - flöten. Das, in Kombination mit einer Gesellschaftsstruktur, die in kultureller und sozialer Hinsicht heterogener kaum sein könnte, sabotiert jede Grundlage, auf der allgemeinverbindliche ethische Normen vermittelt werden könnten.
In der Konsequenz ist das nur eine der rabenschwarzen Schattenseiten des gut gemeinten Slogans "Think for yourself - question authority". Da diese Aufforderung in der Praxis an jeden ergeht, fühlt sich selbst der allerhirnloseste Primat noch dazu aufgefordert, sich ungeachtet seiner erschütternd beschränkten intellektuellen Mittel dennoch eine "Meinung" zu bilden. Und mit der im Hinterkopf "hinterfragt" er dann alles & jedes hübsch "kritisch" und sieht sich vollständig im Rechte, einfach jede "Autorität", die ihm entgegentritt, erst einmal nach ihrer Legitimation zu fragen. Und gebe der Himmel, dass noch ein paar bleiben, die er akzeptiert! Die Implikationen, die sich durch die geschilderte Problematik in der Praxis für die "Demokratie" ergeben, muss ich an dieser Stelle wohl kaum ausbuchstabieren.
Auch an dieser Stelle darf man übrigens guten Gewissens davon ausgehen, dass ich mir der fragwürdigen Konsequenzen, die sich aus diesen Betrachtungen ergeben, durchaus bewusst bin. Tatsächlich denke ich, dass uns aus ethischen Gründen gar keine andere Wahl bleibt, als auf dem eingeschlagenen Weg weiterzumachen, auch wenn wir sehenden Auges gegen die Wand fahren.
Vielleicht sollte sowas sowohl in Elternhäusern als auch in Schulen (wieder?) mehr bzw. überhaupt thematisiert werden.
- Sollte es, wird es aber nicht, und wenn doch, dann gleich im relativierenden, "kritischen" Modus. Eben da liegt ja das Problem. - Gründe siehe oben.
Muss ja nicht gleich ein übertriebender Benimmkurs sein - einfach die Grundregeln menschlichen Miteinanders - die basics wie man heute sagt - damit es überhaupt (einigermaßen friedlich und nicht ständig extrem unangenehm) funktioniert!
- Es herrscht heute leider nur noch ein sehr minimaler Konsens hinsichtlich der Frage, was eigentlich noch zu den "Grundregeln menschlichen Miteinanders" zählt und was nicht mehr - Tendenz weiter sinkend. - Was also sind die "basics", die Du hier reklamierst, und was ist "nur" noch konventioneller - und damit zu vernachlässigender - Luxus? Ich verspreche Dir, dass ein durchaus signifikanter Anteil der Bevölkerung Unarten wie lautes Telefonieren im ÖPNV klar zu letzterer Kategorie zählen wird. - Was die grundlegende Problematik, wie ich finde, ganz trefflich illustriert.
Nein, man muss auch nicht jeden ständig angrinsen (lächeln). Einfach nur gute Umgangsformen. - Das wär doch ein(es) (unter anderen) erstrebenswertes "Erziehungsziel".
- Die Hoffnung stirbt immer zuletzt. ;D
-
:o
nightnurse gefällt das
(und es erspart ihr die Mühe, selbst etwas zurechtzustammeln)
-
Ich schliess mich Kenaz mal bezüglich laut augdrehter MP3 Player an.
Als AKTIVE Mitglieder am Verkehr wärs echt klasse, wenn die Dinger nicht so laut gestellt sind, daß man Klingeln oder Sirenen oder herannahende Autos oder ähnlichen Krams noch hören kann. Den nächsten ,der knappe 2m kombinierten Rad/Fußweg in beschlag nimmt und keinerlei reaktion auf heftiges Gebimmel und Gerufe zeigt, kick ich mal eben locker zur Seite, und das zu dessen eigener Sicherheit.
Was das Gelaber und Gequassel im ÖPNV oder auch sonstwo angeht, bin ich dermaßen erzogen worden, daß man seine Stimme im Beisein Fremder senkt. Das gilt nicht nur für Bus und Bahn ,sondern auch für Wartezimmer oder ähnliches. Das gehört sich halt so, jawohl!
Telefonieren in der Öffentlichkeit find ich auch recht dämlich. Lustigerweise fangen nahezualle Mobilfunkgespräche mit: "Ich bin gerade ...." an. Ich selber telefoniere ungern in der Öffentlichkeit, muß es aber trotzdem mal sein, so such ich mir zumindest nen stilles Eckchen.
-
Kenaz
... mit Verlaub (wie du immer so sagst :D ), aber: das ist mir nicht nachvollziehbar.
Quote from: Kallisti on Today at 11:33:05
Meines Eindruckes nach, liegt das Problem doch eher in fehlender Erziehung zu "sozialem, sozialverträglichem Verhalten" - also sowas wie Rücksichtnahme, Höflichkeit, Aufmerksamkeit, Hilfsbereitschaft, Akzeptanz und Toleranz -- Fremden/Unbekannten gegenüber.
- Richtig. Und wie kommt's? Die Institutionen, die diese Werte mal vermittelt haben, sehen sich Hinz & Kunz & Hans & Franz gegenüber in Legitimations- und Erklärungsnöten, das Vertrauen ist - freilich mit gutem Grund - flöten. Das, in Kombination mit einer Gesellschaftsstruktur, die in kultureller und sozialer Hinsicht heterogener kaum sein könnte, sabotiert jede Grundlage, auf der allgemeinverbindliche ethische Normen vermittelt werden könnten.
In der Konsequenz ist das nur eine der rabenschwarzen Schattenseiten des gut gemeinten Slogans "Think for yourself - question authority". Da diese Aufforderung in der Praxis an jeden ergeht, fühlt sich selbst der allerhirnloseste Primat noch dazu aufgefordert, sich ungeachtet seiner erschütternd beschränkten intellektuellen Mittel dennoch eine "Meinung" zu bilden. Und mit der im Hinterkopf "hinterfragt" er dann alles & jedes hübsch "kritisch" und sieht sich vollständig im Rechte, einfach jede "Autorität", die ihm entgegentritt, erst einmal nach ihrer Legitimation zu fragen. Und gebe der Himmel, dass noch ein paar bleiben, die er akzeptiert! Die Implikationen, die sich durch die geschilderte Problematik in der Praxis für die "Demokratie" ergeben, muss ich an dieser Stelle wohl kaum ausbuchstabieren.
(Kenaz)
und
Quote from: Kallisti on Today at 11:33:05
Vielleicht sollte sowas sowohl in Elternhäusern als auch in Schulen (wieder?) mehr bzw. überhaupt thematisiert werden.
- Sollte es, wird es aber nicht, und wenn doch, dann gleich im relativierenden, "kritischen" Modus. Eben da liegt ja das Problem. - Gründe siehe oben.
Quote from: Kallisti on Today at 11:33:05
Muss ja nicht gleich ein übertriebender Benimmkurs sein - einfach die Grundregeln menschlichen Miteinanders - die basics wie man heute sagt - damit es überhaupt (einigermaßen friedlich und nicht ständig extrem unangenehm) funktioniert!
- Es herrscht heute leider nur noch ein sehr minimaler Konsens hinsichtlich der Frage, was eigentlich noch zu den "Grundregeln menschlichen Miteinanders" zählt und was nicht mehr - Tendenz weiter sinkend. - Was also sind die "basics", die Du hier reklamierst, und was ist "nur" noch konventioneller - und damit zu vernachlässigender - Luxus? Ich verspreche Dir, dass ein durchaus signifikanter Anteil der Bevölkerung Unarten wie lautes Telefonieren im ÖPNV klar zu letzterer Kategorie zählen wird. - Was die grundlegende Problematik, wie ich finde, ganz trefflich illustriert.
Quote from: Kallisti on Today at 11:33:05
Nein, man muss auch nicht jeden ständig angrinsen (lächeln). Einfach nur gute Umgangsformen. - Das wär doch ein(es) (unter anderen) erstrebenswertes "Erziehungsziel".
- Die Hoffnung stirbt immer zuletzt. ;D
(Kenaz)
Ja, ich musste das so umfangreich quoten. :-\
Warum sollte es nicht möglich sein, dass erwartet werden kann - von allen Mitgliedern einer Gesellschaft (so sie geistig und körperlich dazu in der Lage, also auch: so weit entwickelt sind ...) - dass man sich an die bestehenden Konventionen bzw. einfach Regeln des "öffentlichen Miteinanders" hält?
Meinst du, es gebe keine Mehrheit mehr, der o. gen. Umgangsformen so wichtig sind, dass die sie bildenden Menschen bestrebt sind, deren (der Umgangsformen) Einhaltung für Gegenwart und zumindest nähere Zukunft zu gewährleisten?
Oder meinst du, man wisse nur nicht, wie man (wer?) diese Umgangsformen noch erfolgreich vermitteln könne?
Oder meinst du ernsthaft, es gebe über die Umgangsformen selbst noch nicht einmal mehr breiten Konsens?
Ich kann das alles eigentlich nur bestreiten, soll heißen:
Ja, ich habe meinem Sohn eben solche Umgangsformen beigebracht, vorgelebt, dazu angehalten, wenn mir auffiel, dass er sie nicht "einhält". Und so verfahre ich auch mit meiner Tochter.
Beispiele: Wenn im ÖPNV (um beim Thema zu bleiben :D ) ältere Menschen, Schwangere oder kleine Kinder stehen müssen, man selbst einen Sitzplatz hat, bietet man diesen an.
Wenn einem jemand auf der Straße (dem Gehweg) entgegenkommt, weicht man aus (im besten Falle: sich gegenseitig), vor allem dann, wenn einem eine Frau mit Kinderwagen entgegenkommt (die selber aber auch ausweichen kann, so möglich) oder kleine Kinder oder wiederum ältere Menschen (die man nicht im Vorbeirennen umrempelt ...) und auch, wenn Leute Schweres tragen oder mit Einkäufen bepackt sind etc.
Wenn man irgendwo rein- oder rausgeht, hält man dem Nächstfolgenden (falls vorhanden) die Tür auf.
In öffentlichen Räumen spricht man möglichst leise, um die Anderen nicht zu stören (das impliziert: man hört - wenn überhaupt - leise Musik - auch über Kopfhörer: leise!, man telefoniert - wenn überhaupt! - leise, man hält auch seine Kinder dazu an - so möglich: das hängt vom Alter der Kinder ab: was wie von ihnen verlangt/erwartet werden kann und was (noch) nicht). Und so auch bspw. in Restaurants (in denen man das Handy einfach ausschaltet - wie auch im Theater etc.).
Man klappert nicht laut mit Besteck beim Essen (und kratzt nicht im Teller herum), man hilft älteren Leuten in die Jacke/den Mantel, man setzt sich erst, wenn der Ältere sich gesetzt hat (hat was mit Respekt zu tun - vor dem Alter, genau. Einfach "so", "per se".)
Man hustet, schneuzt ... nicht laut, versucht es zumindest leise. Wenn man mit Taschen beladen ist, rempelt man in engen Durchgängen andere damit möglichst nicht an, falls doch, entschuldigt man sich umgehend und unaufgefordert.
UND SO WEITER. Mir fallen nun nicht sämtliche Alltagsszenen ein. Aber: das alles hat nichts mit Devotsein oder Obrigkeitshörigkeit oder Angst vor "Autorität" oder Infragestellen/Kritisieren derselben zu tun. Denn es geht hier nicht um "Autorität", sondern um: Umgangsformen. Um gute Erziehung. Und du wirst mir nun nicht entgegnen wollen, mit Autorität meinstest du schon die Eltern und Lehrer selbst!^^ Denn dann können wir es tatsächlich ganz vergessen. Wir müssen auch auf dem Teppich bleiben ;) und uns vergegenwärtigen, dass solche Erziehung/"Sozialisation" nicht erst dann anfängt, wenn das Kind schon im pubertären Sturm und Drange ist (und für solcherlei Dinge nicht mehr zugänglich!), sondern weit/lange vorher!!
Wenn mir das bei/mit meinen Kindern gelingt bzw. gelungen ist (der Große is ja eben schon "groß" ...), es auch in meinem Umfeld anderen Eltern so wichtig ist und gelingt, warum sollte das nicht grundsätzlich (noch! - wieder?) so möglich sein?
Es gibt ja nun nicht ausschließlich "Asi-Familien". Und dann sollte einfach eben in den (Grund-!) Schulen so etwas auch wenigstens von Zeit zu Zeit thematisiert werden - wird es meiner Ansicht nach in guten Schulen auch: wie gehen wir (in der Schule auch!) miteinander um - wie wollen (!) wir miteinander umgehen, wie wollen wir selbst von Anderen behandelt werden und warum so ...
Das hat nichts, aber auch gar nichts mit Drill oder Dressur zu tun - sondern mit Einsicht. Vor allem aber: mit einer gewissen (wie immer:) Sensibilität, mit: Aufmerksamkeit/Aufmerksamsein.
Wenn ich erst gar nicht bemerke, dass da jemand hinter mir auch noch durch die Tür will oder dass jemand mir mit schweren Sachen entgegenkommt usw. - dann kann ich mich auch nicht der Situation angemessen verhalten. Aber diese Aufmerksamkeit kann man auch "trainieren", dafür sensibilisieren. Ja, das ist ein Lern- und Entwicklungsprozess. Klappt nicht nach nur einem einzigen Mal, schon gar nicht dauerhaft (so).
Es ist einfach ganz normale Erziehung. Die Arbeit muss man sich aber halt machen: nicht einfach nur von oben herab (autoritär!, nicht: als Autorität, ja, du kennst den Unterschied, nicht wahr ;) ) zu bestimmen, zu befehlen, sondern: zu erklären, selbst (das Kind) zu fragen (nach seinen Gedanken, Gefühlen, Bedürfnissen, Meinungen ...). Wie gesagt: je nach Alter/Entwicklung des Kindes: geht man damit um.
Tischmanieren gehören dazu, die kann ich aber von einem Zweijährigen noch nicht erwarten. Und so weiter.
Ich sehe das Problem nicht wirklich -> warum das so nicht möglich sein soll? - Es gibt ja Familien, in denen das funktioniert.
(Sind nur anscheinend zu wenige. -> WARUM??)
Ich sehe auch nicht das "Kulturenproblem" - wie gesagt: wo ich lebe(n) (möchte), muss ich mich an die Gegebenheiten anpassen, sonst kann ich da halt nicht leben. Egal wo auf der Welt, gleich in welcher Kultur (ich mich befinde, bewege, Teil bin oder werden will).
Das, in Kombination mit einer Gesellschaftsstruktur, die in kultureller und sozialer Hinsicht heterogener kaum sein könnte, sabotiert jede Grundlage, auf der allgemeinverbindliche ethische Normen vermittelt werden könnten.
Kenaz!^^ - Willst du nicht doch etwas relativieren! - Überlege, was du damit sagst!! - Oder verstehe ich es nur wieder falsch. ;D
Es können keine "allgemeinverbindlichen ethischen Normen mehr vermittelt werden"?!? :o :o :o
Und dann sind das ja doch eigentlich noch andere als schnöde, profane Alltagsumgangsformen.
Könnte man solche ("ethische Normen") nicht mehr allgemeinverbindlich setzen, sähe es aber ganz gruselig in unserer Gesellschaft aus - nein, soo dramatisch ist es dann (hier) doch (noch?) nicht, meine ich!
-
Was das Gelaber und Gequassel im ÖPNV oder auch sonstwo angeht, bin ich dermaßen erzogen worden, daß man seine Stimme im Beisein Fremder senkt. Das gilt nicht nur für Bus und Bahn ,sondern auch für Wartezimmer oder ähnliches. Das gehört sich halt so, jawohl!
Ich selber telefoniere ungern in der Öffentlichkeit, muß es aber trotzdem mal sein, so such ich mir zumindest nen stilles Eckchen.
Eben. Mein ich doch. ;)
-
Kenaz
... mit Verlaub (wie du immer so sagst :D ), aber: das ist mir nicht nachvollziehbar.
Quote from: Kallisti on Today at 11:33:05
Meines Eindruckes nach, liegt das Problem doch eher in fehlender Erziehung zu "sozialem, sozialverträglichem Verhalten" - also sowas wie Rücksichtnahme, Höflichkeit, Aufmerksamkeit, Hilfsbereitschaft, Akzeptanz und Toleranz -- Fremden/Unbekannten gegenüber.
- Richtig. Und wie kommt's? Die Institutionen, die diese Werte mal vermittelt haben, sehen sich Hinz & Kunz & Hans & Franz gegenüber in Legitimations- und Erklärungsnöten, das Vertrauen ist - freilich mit gutem Grund - flöten. Das, in Kombination mit einer Gesellschaftsstruktur, die in kultureller und sozialer Hinsicht heterogener kaum sein könnte, sabotiert jede Grundlage, auf der allgemeinverbindliche ethische Normen vermittelt werden könnten.
In der Konsequenz ist das nur eine der rabenschwarzen Schattenseiten des gut gemeinten Slogans "Think for yourself - question authority". Da diese Aufforderung in der Praxis an jeden ergeht, fühlt sich selbst der allerhirnloseste Primat noch dazu aufgefordert, sich ungeachtet seiner erschütternd beschränkten intellektuellen Mittel dennoch eine "Meinung" zu bilden. Und mit der im Hinterkopf "hinterfragt" er dann alles & jedes hübsch "kritisch" und sieht sich vollständig im Rechte, einfach jede "Autorität", die ihm entgegentritt, erst einmal nach ihrer Legitimation zu fragen. Und gebe der Himmel, dass noch ein paar bleiben, die er akzeptiert! Die Implikationen, die sich durch die geschilderte Problematik in der Praxis für die "Demokratie" ergeben, muss ich an dieser Stelle wohl kaum ausbuchstabieren.
(Kenaz)
und
Quote from: Kallisti on Today at 11:33:05
Vielleicht sollte sowas sowohl in Elternhäusern als auch in Schulen (wieder?) mehr bzw. überhaupt thematisiert werden.
- Sollte es, wird es aber nicht, und wenn doch, dann gleich im relativierenden, "kritischen" Modus. Eben da liegt ja das Problem. - Gründe siehe oben.
Quote from: Kallisti on Today at 11:33:05
Muss ja nicht gleich ein übertriebender Benimmkurs sein - einfach die Grundregeln menschlichen Miteinanders - die basics wie man heute sagt - damit es überhaupt (einigermaßen friedlich und nicht ständig extrem unangenehm) funktioniert!
- Es herrscht heute leider nur noch ein sehr minimaler Konsens hinsichtlich der Frage, was eigentlich noch zu den "Grundregeln menschlichen Miteinanders" zählt und was nicht mehr - Tendenz weiter sinkend. - Was also sind die "basics", die Du hier reklamierst, und was ist "nur" noch konventioneller - und damit zu vernachlässigender - Luxus? Ich verspreche Dir, dass ein durchaus signifikanter Anteil der Bevölkerung Unarten wie lautes Telefonieren im ÖPNV klar zu letzterer Kategorie zählen wird. - Was die grundlegende Problematik, wie ich finde, ganz trefflich illustriert.
Quote from: Kallisti on Today at 11:33:05
Nein, man muss auch nicht jeden ständig angrinsen (lächeln). Einfach nur gute Umgangsformen. - Das wär doch ein(es) (unter anderen) erstrebenswertes "Erziehungsziel".
- Die Hoffnung stirbt immer zuletzt. ;D
(Kenaz)
Ja, ich musste das so umfangreich quoten. :-\
Warum sollte es nicht möglich sein, dass erwartet werden kann - von allen Mitgliedern einer Gesellschaft (so sie geistig und körperlich dazu in der Lage, also auch: so weit entwickelt sind ...) - dass man sich an die bestehenden Konventionen bzw. einfach Regeln des "öffentlichen Miteinanders" hält?
Meinst du, es gebe keine Mehrheit mehr, der o. gen. Umgangsformen so wichtig sind, dass die sie bildenden Menschen bestrebt sind, deren (der Umgangsformen) Einhaltung für Gegenwart und zumindest nähere Zukunft zu gewährleisten?
Oder meinst du, man wisse nur nicht, wie man (wer?) diese Umgangsformen noch erfolgreich vermitteln könne?
Oder meinst du ernsthaft, es gebe über die Umgangsformen selbst noch nicht einmal mehr breiten Konsens?
Ich kann das alles eigentlich nur bestreiten, soll heißen:
Ja, ich habe meinem Sohn eben solche Umgangsformen beigebracht, vorgelebt, dazu angehalten, wenn mir auffiel, dass er sie nicht "einhält". Und so verfahre ich auch mit meiner Tochter.
Beispiele: Wenn im ÖPNV (um beim Thema zu bleiben :D ) ältere Menschen, Schwangere oder kleine Kinder stehen müssen, man selbst einen Sitzplatz hat, bietet man diesen an.
Wenn einem jemand auf der Straße (dem Gehweg) entgegenkommt, weicht man aus (im besten Falle: sich gegenseitig), vor allem dann, wenn einem eine Frau mit Kinderwagen entgegenkommt (die selber aber auch ausweichen kann, so möglich) oder kleine Kinder oder wiederum ältere Menschen (die man nicht im Vorbeirennen umrempelt ...) und auch, wenn Leute Schweres tragen oder mit Einkäufen bepackt sind etc.
Wenn man irgendwo rein- oder rausgeht, hält man dem Nächstfolgenden (falls vorhanden) die Tür auf.
In öffentlichen Räumen spricht man möglichst leise, um die Anderen nicht zu stören (das impliziert: man hört - wenn überhaupt - leise Musik - auch über Kopfhörer: leise!, man telefoniert - wenn überhaupt! - leise, man hält auch seine Kinder dazu an - so möglich: das hängt vom Alter der Kinder ab: was wie von ihnen verlangt/erwartet werden kann und was (noch) nicht). Und so auch bspw. in Restaurants (in denen man das Handy einfach ausschaltet - wie auch im Theater etc.).
Man klappert nicht laut mit Besteck beim Essen (und kratzt nicht im Teller herum), man hilft älteren Leuten in die Jacke/den Mantel, man setzt sich erst, wenn der Ältere sich gesetzt hat (hat was mit Respekt zu tun - vor dem Alter, genau. Einfach "so", "per se".)
Man hustet, schneuzt ... nicht laut, versucht es zumindest leise. Wenn man mit Taschen beladen ist, rempelt man in engen Durchgängen andere damit möglichst nicht an, falls doch, entschuldigt man sich umgehend und unaufgefordert.
UND SO WEITER. Mir fallen nun nicht sämtliche Alltagsszenen ein. Aber: das alles hat nichts mit Devotsein oder Obrigkeitshörigkeit oder Angst vor "Autorität" oder Infragestellen/Kritisieren derselben zu tun. Denn es geht hier nicht um "Autorität", sondern um: Umgangsformen. Um gute Erziehung. Und du wirst mir nun nicht entgegnen wollen, mit Autorität meinstest du schon die Eltern und Lehrer selbst!^^ Denn dann können wir es tatsächlich ganz vergessen. Wir müssen auch auf dem Teppich bleiben ;) und uns vergegenwärtigen, dass solche Erziehung/"Sozialisation" nicht erst dann anfängt, wenn das Kind schon im pubertären Sturm und Drange ist (und für solcherlei Dinge nicht mehr zugänglich!), sondern weit/lange vorher!!
Wenn mir das bei/mit meinen Kindern gelingt bzw. gelungen ist (der Große is ja eben schon "groß" ...), es auch in meinem Umfeld anderen Eltern so wichtig ist und gelingt, warum sollte das nicht grundsätzlich (noch! - wieder?) so möglich sein?
Es gibt ja nun nicht ausschließlich "Asi-Familien". Und dann sollte einfach eben in den (Grund-!) Schulen so etwas auch wenigstens von Zeit zu Zeit thematisiert werden - wird es meiner Ansicht nach in guten Schulen auch: wie gehen wir (in der Schule auch!) miteinander um - wie wollen (!) wir miteinander umgehen, wie wollen wir selbst von Anderen behandelt werden und warum so ...
Das hat nichts, aber auch gar nichts mit Drill oder Dressur zu tun - sondern mit Einsicht. Vor allem aber: mit einer gewissen (wie immer:) Sensibilität, mit: Aufmerksamkeit/Aufmerksamsein.
Wenn ich erst gar nicht bemerke, dass da jemand hinter mir auch noch durch die Tür will oder dass jemand mir mit schweren Sachen entgegenkommt usw. - dann kann ich mich auch nicht der Situation angemessen verhalten. Aber diese Aufmerksamkeit kann man auch "trainieren", dafür sensibilisieren. Ja, das ist ein Lern- und Entwicklungsprozess. Klappt nicht nach nur einem einzigen Mal, schon gar nicht dauerhaft (so).
Es ist einfach ganz normale Erziehung. Die Arbeit muss man sich aber halt machen: nicht einfach nur von oben herab (autoritär!, nicht: als Autorität, ja, du kennst den Unterschied, nicht wahr ;) ) zu bestimmen, zu befehlen, sondern: zu erklären, selbst (das Kind) zu fragen (nach seinen Gedanken, Gefühlen, Bedürfnissen, Meinungen ...). Wie gesagt: je nach Alter/Entwicklung des Kindes: geht man damit um.
Tischmanieren gehören dazu, die kann ich aber von einem Zweijährigen noch nicht erwarten. Und so weiter.
Ich sehe das Problem nicht wirklich -> warum das so nicht möglich sein soll? - Es gibt ja Familien, in denen das funktioniert.
(Sind nur anscheinend zu wenige. -> WARUM??)
Ich sehe auch nicht das "Kulturenproblem" - wie gesagt: wo ich lebe(n) (möchte), muss ich mich an die Gegebenheiten anpassen, sonst kann ich da halt nicht leben. Egal wo auf der Welt, gleich in welcher Kultur (ich mich befinde, bewege, Teil bin oder werden will).
Das, in Kombination mit einer Gesellschaftsstruktur, die in kultureller und sozialer Hinsicht heterogener kaum sein könnte, sabotiert jede Grundlage, auf der allgemeinverbindliche ethische Normen vermittelt werden könnten.
Kenaz!^^ - Willst du nicht doch etwas relativieren! - Überlege, was du damit sagst!! - Oder verstehe ich es nur wieder falsch. ;D
Es können keine "allgemeinverbindlichen ethischen Normen mehr vermittelt werden"?!? :o :o :o
Und dann sind das ja doch eigentlich noch andere als schnöde, profane Alltagsumgangsformen.
Könnte man solche ("ethische Normen") nicht mehr allgemeinverbindlich setzen, sähe es aber ganz gruselig in unserer Gesellschaft aus - nein, soo dramatisch ist es dann (hier) doch (noch?) nicht, meine ich!
unglaublich kurz und auf den Punkt gebracht. ^^
-
Wussten Sie schon, dass man auch Quotes editieren kann?
-
Wussten Sie schon, dass man auch Quotes editieren kann? - ja wusste ich ^^
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too long didn't read.
Ich frage mich ja, was die Leute damit zu bezwecken glauben - mit dem Spruch? - Meinst du, ich schreibe es extra für dich kürzer? :D Oder warum wird einem das unter die Nase gerieben? Da sind wir schon bei den Umgangsformen ... und dann sowas.
Wenn es dir zu lang ist (oder wem immer): einfach halt nicht lesen. Das muss man dann aber doch nicht extra noch auf diese Art mitteilen/kommentieren?
Wenn ich alleine bei all den "Beiträgen", die ich z.B. für nicht zu lang, sondern (zu) uninteressant (für mich) finde, dies darunter mitteilte, hätte ich eine Beschäftigung für die nächsten 30 Jahre. ;D
-
Kenaz
... mit Verlaub (wie du immer so sagst :D ), aber: das ist mir nicht nachvollziehbar.
Ach Kallisti, lies doch einfach, was ich geschrieben habe. Doch der Reihe nach:
Warum sollte es nicht möglich sein, dass erwartet werden kann - von allen Mitgliedern einer Gesellschaft (so sie geistig und körperlich dazu in der Lage, also auch: so weit entwickelt sind ...) - dass man sich an die bestehenden Konventionen bzw. einfach Regeln des "öffentlichen Miteinanders" hält?
Guckst Du hier:
Die Institutionen, die diese Werte mal vermittelt haben, sehen sich Hinz & Kunz & Hans & Franz gegenüber in Legitimations- und Erklärungsnöten, das Vertrauen ist - freilich mit gutem Grund - flöten. Das, in Kombination mit einer Gesellschaftsstruktur, die in kultureller und sozialer Hinsicht heterogener kaum sein könnte, sabotiert jede Grundlage, auf der allgemeinverbindliche ethische Normen vermittelt werden könnten.
In der Konsequenz ist das nur eine der rabenschwarzen Schattenseiten des gut gemeinten Slogans "Think for yourself - question authority". Da diese Aufforderung in der Praxis an jeden ergeht, fühlt sich selbst der allerhirnloseste Primat noch dazu aufgefordert, sich ungeachtet seiner erschütternd beschränkten intellektuellen Mittel dennoch eine "Meinung" zu bilden. Und mit der im Hinterkopf "hinterfragt" er dann alles & jedes hübsch "kritisch" und sieht sich vollständig im Rechte, einfach jede "Autorität", die ihm entgegentritt, erst einmal nach ihrer Legitimation zu fragen. Und gebe der Himmel, dass noch ein paar bleiben, die er akzeptiert! Die Implikationen, die sich durch die geschilderte Problematik in der Praxis für die "Demokratie" ergeben, muss ich an dieser Stelle wohl kaum ausbuchstabieren.
Und nun hierzu:
Meinst du, (1) es gebe keine Mehrheit mehr, der o. gen. Umgangsformen so wichtig sind, dass die sie bildenden Menschen bestrebt sind, deren (der Umgangsformen) Einhaltung für Gegenwart und zumindest nähere Zukunft zu gewährleisten?
Oder meinst du, (2) man wisse nur nicht, wie man (wer?) diese Umgangsformen noch erfolgreich vermitteln könne?
Oder meinst du ernsthaft, (3) es gebe über die Umgangsformen selbst noch nicht einmal mehr breiten Konsens?
Guckst Du hier:
- Es herrscht heute leider nur noch ein sehr minimaler Konsens hinsichtlich der Frage, was eigentlich noch zu den "Grundregeln menschlichen Miteinanders" zählt und was nicht mehr - Tendenz weiter sinkend. - Was also sind die "basics", die Du hier reklamierst, und was ist "nur" noch konventioneller - und damit zu vernachlässigender - Luxus? Ich verspreche Dir, dass ein durchaus signifikanter Anteil der Bevölkerung Unarten wie lautes Telefonieren im ÖPNV klar zu letzterer Kategorie zählen wird. - Was die grundlegende Problematik, wie ich finde, ganz trefflich illustriert.
- Ergo lautet die richtige Antwort: 1 & 3! Punkt 2 ist eine Abwandlung Deiner ersten Frage und wird bereits weiter oben verwurstet.
Ansonsten finde ich es übrigens absolut prima und vorbildlich, dass Du deinen Kindern so erfolgreich jene Umgangsformen vermittelst, die Du als "basics" verstehst - und in deren Ausbuchstabierung gehe ich vollumfänglich mit Dir konform -, ich denke aber tatsächlich, dass das eine langsam aber stetig aussterbende Tugend ist. Warum & weshalb siehe oben, entsprechende Stichworte in ungeordneter Reihenfolge: Postmoderne, Relativismus, Nihilismus etc.
Ich sehe das Problem nicht wirklich -> warum das so nicht möglich sein soll? - Es gibt ja Familien, in denen das funktioniert.
(Sind nur anscheinend zu wenige. -> WARUM??)
- Warum fragst Du hier "warum?", wenn Du doch eigentlich das "Problem" gar nicht siehst? Meine Antwortvorschläge hast Du jedenfalls bereits gequotet - s.o. ;)
Ich sehe auch nicht das "Kulturenproblem" - wie gesagt: wo ich lebe(n) (möchte), muss ich mich an die Gegebenheiten anpassen, sonst kann ich da halt nicht leben. Egal wo auf der Welt, gleich in welcher Kultur (ich mich befinde, bewege, Teil bin oder werden will).
- Auch hier kann ich nur sagen, dass ich es toll finde, wenn Du das so siehst - und ich teile auch hier Deine Einschätzungen in vollem Umfang -, ich habe allerdings nicht unbedingt den Eindruck, dass diese Überzeugung in den einschlägigen Bevölkerungskreisen ebenso unvoreingenommen geteilt wird.
Kenaz!^^ - Willst du nicht doch etwas relativieren! - Überlege, was du damit sagst!! - Oder verstehe ich es nur wieder falsch. ;D
Es können keine "allgemeinverbindlichen ethischen Normen mehr vermittelt werden"?!? :o :o :o [...]
Könnte man solche ("ethische Normen") nicht mehr allgemeinverbindlich setzen, sähe es aber ganz gruselig in unserer Gesellschaft aus - nein, soo dramatisch ist es dann (hier) doch (noch?) nicht, meine ich!
- Nein, Kallisti, ich möchte nichts relativieren. Mag freilich sein, dass es hier (!) noch (!!) nicht ganz so weit ist - die Tendenz zeigt aber ganz klar in diese Richtung. Und nichts anderes wollte ich festgestellt haben.
-
Lieber Kenaz
... wenn du dich einfach nur wiederholst bzw. selbst zitierst, kommen wir nicht weiter. Und da lass ich mir auch nicht unterschieben, ich solle doch bloß aufmerksamer lesen (was du schriebst) oder besser verstehen (lernen). :(
Mir scheint, das Problem (in dieser Auseinandersetzung) liegt eher da, dass wir uns offenbar in völlig verschiedenen Lebenswelten bewegen.
Bei mir hier so is die Welt jedenfalls (wieder) einigermaßen in Ordnung - und ja, das schiebe ich auf die hiesige Gegend, in der ich wieder lebe und in die ich vielleicht auch aus jenen Gründen (siehe was du schriebst, denkst, empfindest) "geflüchtet" bin - aus/von der Großstadt (weg), in der Menschen wie ich nur zwangsläufig zu misanthropischen depressiven Nihilisten werden können! ;D
Aber aus eben meinem jetzigen Blickwinkel kann ich dir nicht folgen. Bin nicht umgeben von Relativismus, Nihilismus und am wenigsten von Postmoderne. Soweit ich das beurteilen kann. (Komm ja nicht mehr viel rum ... die Tage ... LOL --- :-\ ).
Oder aber ich habe noch immer nicht/schon wieder nicht verstanden, worauf genau du dich eigentlich beziehst.
Jedenfalls bin ich größtenteils hier doch von Menschen umgeben, die zumindest "ethische Normen" einhalten - mit Umgangsformen allerdings is das so eine (andere) Sache ... 8) - nur: da wo es wenige(r) Menschen (anzutreffen) gibt, ist man auch mit diesem Problem weniger konfrontiert (als in Großstadt). :)
-
F.... Wer tut sich diese Schwindel auslösenden kilometerlangen Posts dort oben freiwillig an? Not me
-
Öhm, nur mal angemerkt:
Lieber Kenaz
... wenn du dich einfach nur wiederholst bzw. selbst zitierst, kommen wir nicht weiter.
Das machst du selbst sehr gerne. Dann, wenn du meinst, dass du etwas schon beantwortet hättest, da zitierst du dich dann selbst öfters nochmal.
Dazu kann ich nur sagen: Hie (bei dir) wie dort (bei ihm) kann es dann in der Tat nicht schaden, dasselbe vielleicht noch einmal in anderen Worten zu schreiben. Dann wird es dem anderen ja möglicherweise klarer, wie man es meint. :)
Ich habe Kenaz so verstanden, dass der Umfang des ethischen Grundrepertoires in den letzten Jahren rapide abgenommen hat. Und das nicht etwa weil Menschen unethisch geworden wären, sondern weil es Eltern gibt, die einige Dinge gar nicht (mehr) als falsch wahrnehmen und deswegen ihre Kinder gar nicht in diese Richtung erziehen, weil sie es nicht für anstößig halten.
Kurz gesagt: Lautes Telefonieren in der Öffentlichkeit ist für sie völlig normal. Dass "sich das nicht gehört", auf diese Idee kommen sie erst gar nicht! Ihnen wurde es nie beigebracht. Und so können sie es ihren Kindern dann natürlich auch nicht beibringen.
Man kann selbst da eigentlich nur mit gutem Vorbild vorangehen und es eben nicht so tun.
Und höflich drauf hinweisen dass einen das stört, ob sie nicht doch etwas leiser reden könnten.
Letzteres aber ist nicht ganz ungefährlich. Das kann auch mal bitterböses Blut geben, was man sich denn erlauben würde, sich in ihre Privatangelegenheiten einzumischen, etc. pp.
Mir wurde es übrigens auch nie beigebracht. Und wenn ich so überlege, nehme ich tatsächlich auch in der Bahn Anrufe entgegen und unterhalte mich da ganz normal mit dem Anrufer. Dass ich da auch sagen könnte "du, sitze grade in der Bahn, kann ich dich in 10 Minuten nochmal zurückrufen?", auf die Idee kam ich tatsächlich noch nicht ...
Nun gut, ist bei meinen Gesprächen bislang auch noch nicht notwendig gewesen. Geht dann ja doch meist nur um kurze Treffenabsprachen ("ich sitze in Wagen 2 und komme um halb 3 in der Haltestelle soundso an, treffen wir uns da dann, ja?"), die anderthalb Minuten mute ich dann meinen Nachbarsitzern halt mal zu. ;)
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Und das Allerschönste ist: Das sind "unsere" Kinder, die unserer Generation, die da so schlecht erzogen rüberkommen. Da muss bei einigen unserer ZeitgenossInnen schon was falsch gelaufen sein.
Ich sag das nur.
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Gruftikinder sind alle gut erzogen! Das kann bei Gruftikindern gar nicht anders sein !
Das sind alles Kinder von Poppern und Rockern und so die so schlecht erzogen sind !
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Ja, und zwar von den Poppern und Rockern und so, die mit uns in der Schule waren...sollte uns das nicht zu denken geben?
("Ich denke, nein." - Otto Waalkes)
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Ach, so schlimm ist das nicht, manchmal ist es sogar amüsant: in U 2 heute sprach eine so ca. 15-jährige türkische Mädchen am Händy mit ihrer Freundin. Sie schwärmte für ihren Freund, das war so herrlich süss naiv
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Ach, so schlimm ist das nicht, manchmal ist es sogar amüsant: in U 2 heute sprach eine so ca. 15-jährige türkische Mädchen am Händy mit ihrer Freundin. Sie schwärmte für ihren Freund, das war so herrlich süss naiv
- Stimmt, so was hab' ich auch schon mitbekommen: superniedlich! :D
Ansonsten: messie versteht mich. Auch wenn das jetzt nicht alles war, worum's mir ging, aber im großen & ganzen schaut's so aus.
Ach, und @ Kallisti: Klar, mit den Lebenswelten magst Du nicht ganz unrecht haben ... Aber der Trend, der Trend, der sieht finster aus ... - es geht den Bach hinunter, ich sach' Dir das. Hat Platon schon vor 2500 Jahren gewusst ... ;D
So, ich guck' jetzt noch 'ne Folge "Desperate Housewives". Und es verspricht, spannend zu werden: Carlos säuft wieder! :o
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Mir wurde es übrigens auch nie beigebracht.
Ich kenn das aus anderen Zusammenhängen. Viele Dinge, die für andere selbstverständlich sind, muss man sich mitunter mühsam "erarbeiten" und es könnte sich die Frage stellen, wie bewusst man überhaupt durchs Leben geht, mit seinem eigenen Leben eins ist. Aber um das Lenkrad nochmal rumzureißen und per U-Turn zum Topic zurückzukommen, kriegen viele Kinder tatsächlich nicht beigebracht, dass die Füße z.B. nicht auf den Sitz gehören. Manchmal bekamen die Eltern das als Kinder wohl selber nicht beigepult, oder aber es ist bewusste Erziehungspraxis (Solche "Mein Kind muss nicht hallo sagen"-Eltern).
Ich fühle viel Potential für einen eigenen Thread (bzw. gibt's da ja schon einige zu). ;)
Gruftikinder sind alle gut erzogen! Das kann bei Gruftikindern gar nicht anders sein !
Das sind alles Kinder von Poppern und Rockern und so die so schlecht erzogen sind !
Das erinnert mich an früher, als es noch keine "How to be a Goth/Waver"-Magazine und Foren gab. In einem von ca. 3 Büchern über Jugendkulturen (verfasst von evangelisch ausgebildeten Sozialarbeitern, weshalb man zwischen den Zeilen lesen musste), erzählte ein Grufti davon, dass seine Eltern ihm sagten, was das denn solle. Er sei doch so ein netter und hilfsbereiter junger Mann und umgibt sich mit solchen Leuten. Er sagte dazu, dass die das von ihren Eltern auch zu hören kriegen und wenn denn alle so anständig sind, sei ja alles gut. ;)
Klar, mit den Lebenswelten magst Du nicht ganz unrecht haben ... Aber der Trend, der Trend, der sieht finster aus ... - es geht den Bach hinunter, ich sach' Dir das. Hat Platon schon vor 2500 Jahren gewusst ... ;D
Na wenn der Verfall der Sitten und Moral und der Gesellschaft überhaupt schon so lange andauert, müssen wir ja jetzt doch nicht gleich die Pferde scheu machen ...
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So, ich guck' jetzt noch 'ne Folge "Desperate Housewives".
:o
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(...)
Ich kenn das aus anderen Zusammenhängen. Viele Dinge, die für andere selbstverständlich sind, muss man sich mitunter mühsam "erarbeiten" und es könnte sich die Frage stellen, wie bewusst man überhaupt durchs Leben geht, mit seinem eigenen Leben eins ist. Aber um das Lenkrad nochmal rumzureißen und per U-Turn zum Topic zurückzukommen, kriegen viele Kinder tatsächlich nicht beigebracht, dass die Füße z.B. nicht auf den Sitz gehören. Manchmal bekamen die Eltern das als Kinder wohl selber nicht beigepult, oder aber es ist bewusste Erziehungspraxis (Solche "Mein Kind muss nicht hallo sagen"-Eltern).
(...)
Tjaaaaa ... das mit den Füßen/Schuhen aufm Sitz 8) ... is insbesondere dann - naja: schwierig ;D , wenn man selber mal ... so vor ca. 25 Jahren ... ;D
... und jez soll man seinen eigenen Kindern sagen ... - aber gut, dass die sowas Prolliges erst gar nicht machen! Auf sone Idee kommen die gar nicht.
Auch Rauchen --- wie eklig, wie proletig-provinziell und überhaupt total out!
Ja, ich erinnere mich auch noch an Sätze wie "Mama - du bist so peinlich!" - Da muss mama - äh man (also frau) durch ... :D
Ein Mal hab ich es ja schon hinter mich gebracht - mal guggn, wie das näxte Mal wird - Mädels sollen angeblich in der Pubertät noch etwas - naja ... anstrengender sein als Jungs. ?
Aber ich weiß ja: hängt (dann) (fast) alles von der peergroup ab ... ^^ - da kann man in der Tat nur hoffen! :P
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da ich meine zeit in bus und bahn zu 100 % mit lesen verbringe, nervt mich jedes hintergrundgelaber anderer fahrgäste so sehr, dass ich meist bei meiner zielhaltestelle kurz davor bin, einem synapsentöter meiner wahl mit anlauf gegen die patella zu treten.
dabei ist es egal, ob sie ihr verbalgefurze an ein handy, an das ohr der allerallerallerbesten freundin oder an sich selber adressieren.
Da ist was dran. Heute unterhielten sich zwei Mädels neben mir in einer erstaunlichen Lautstärke, die eine zumindest. Da ist mir ein Handy fast noch lieber, wo man meist die andere Person gar nicht hört.
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Ich wusste doch, dass ich das schon irgendwo gepostet hatte:
http://www.schwarzes-hamburg.com/index.php/topic,6048.msg572811.html#msg572811 (http://www.schwarzes-hamburg.com/index.php/topic,6048.msg572811.html#msg572811)
(und da hatte ich einen Stehplatz im Bus und keine Musik dabei, da konnte ich gar nicht nicht zuhören)