Schwarzes Hamburg
Schwarzes Hamburg => Archiv => Politik & Gesellschaft -Archiv- => Thema gestartet von: CubistVowel am 09 Februar 2012, 11:53:37
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Verkehrsminister Ramsauer wird die Flensburger "Punktekartei" vereinfachen...
Näheres (unter anderen) hier: *click* (http://www.rp-online.de/auto/news/acht-punkte-fuehrerschein-weg-1.2705536)
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ich finde es echt ätzend, dass offenbar nicht nur die Springer-Presse (von der man das ja so erwarten würde), sondern auch alle anderen Medien diese Neuregelung jetzt unter dem reißerischen Aufmacher "Lappen weg schon bei 8 Punkten" vermarkten. Offenbar ist die Versuchung, mit so einem Aufmacher die Kundschaft zu locken, einfach zu hoch. Sonst hätte ja sicher irgendwer mal drauf hingewiesen, dass damit auch eine Neuregelung der Punktevergabe im Gesamten einhergeht....
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ich fänd eine einfachere lösung auch besser. bei jedem vergehen einfach einen finger abhacken. fertsch.
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Ich bin total dagegen.
Ich fahre furchtbar gerne zu schnell, und diese Neuregelung würde meiner Geschwindigkeitslust irgendwie im Wege stehen.
(... und bevor das Negativecho kommt: Ich rase nicht in Tempo 30-Zonen / Spielstraßen, ich drängele und nötige nicht... Die Unvernunft muss mit Vernunft genossen werden.)
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Ich bin total dagegen.
Ich fahre furchtbar gerne zu schnell, und diese Neuregelung würde meiner Geschwindigkeitslust irgendwie im Wege stehen.
hast du den dazu verlinkten Artikel gelesen?
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ich denke, es wird manchen treffen, der sich ungerecht behandelt fühlt. beispiel: jemand hat 17 punkte. dem werden sie ja jetzut nicht 8 geben, da er dann ja den führerschein abgeben müßte. angenommen jemand hat 10 punkte wegen ganz kleiner vergehen. der müßte eigentlicha uch 8 punkte kriegen. den werden sie auch nicht rauskanten. also geben sie beiden 7. ist ungerecht. der eine hatte 17, der andere 10, und nun sind beide auf 7. selbst wenn man diese beispiel wegdiskutieren könnte, bin ich sicher, daß es solche derartigen verwürfnisse von alten und neuen punkten geben wird.
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Ich bin total dagegen.
Ich fahre furchtbar gerne zu schnell, und diese Neuregelung würde meiner Geschwindigkeitslust irgendwie im Wege stehen.
hast du den dazu verlinkten Artikel gelesen?
Hm, ich dachte schon, aber auf Deine Nachfrage bin ich noch einmal in mich gegangen.
Nach dem alten Bußgeldkatalog (Quelle: Bundeseinheitlicher Tatbestandskatalog 2009) gilt folgendes:
1. Innerorts:
bis 10 km/h: 15 €, 0 Monate, 0 Punkte
11 bis 15 km/h: 25 €, 0 Monate, 0 Punkte
16 bis 20 km/h: 35 €, 0 Monate, 0 Punkte
21 bis 25 km/h: 80 €, 0 Monate, 1 Punkt
26 bis 30 km/h: 100 €, 0 Monate, 3 Punkte
31 bis 40 km/h: 160 €, 1 Monat, 3 Punkte
41 bis 50 km/h: 200 €, 1 Monat, 4 Punkte
51 bis 60 km/h: 280 €, 2 Monate, 4 Punkte
61 bis 70 km/h: 480 €, 3 Monate, 4 Punkte
über 70 km/h: 680 €, 3 Monate, 4 Punkte
2. Außerorts:
bis 10 km/h: 10 €, 0 Monate, 0 Punkte
11 bis 15 km/h: 20 €, 0 Monate, 0 Punkte
16 bis 20 km/h: 30 €, 0 Monate, 0 Punkte
21 bis 25 km/h: 70 €, 0 Monate, 1 Punkt
26 bis 30 km/h: 80 €, 0 Monate, 3 Punkte
31 bis 40 km/h: 120 €, 0 Monate, 3 Punkte
41 bis 50 km/h: 160 €, 1 Monat, 3 Punkte
51 bis 60 km/h: 240 €, 1 Monat, 4 Punkte
61 bis 70 km/h: 440 €, 2 Monate, 4 Punkte
über 70 km/h: 600 €, 3 Monate, 4 Punkte
Wenn man also ernsthaft zu schnell ist, ist man mit 3-4 Punkten dabei, das sind 6 bzw. 4.5 mal erwischen lassen bis zur Abgabe.
Ist man beim neuen System für alle Geschwindigkeitsübertretungen mit einem Punkt dabei und ist dabei die Skala nach oben offen, darf man sich 8 mal erwischen lassen bevor der Lappen weg ist. Und das mit Richtig Feuer unter den Rädern.
OK t_g, wer gründlich liest ist im Vorteil, ich freue mich schon auf die Gesetzesnovelle und bestelle schon mal ein paar neue Niederquerschnittsreifen mit Geschwindigkeitsindex H (für V müsste ich wohl einen neuen Wagen mitbestellen)...
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Ich finde, man behält das bisherige Punktesystem bei, aber gibt den Lappen einfach schon bei 5 Punkten ab.
Man, würden die Straßen sicher werden.
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:o
Ich kenne Leute, die sich nun freuen und wie Raoul Duke neue Reifen bestellen werden...und ich fand ja durchaus sinnvoll, dass Unfallflucht bei Personenschaden mit mehr Punkten geahndet wird als das Überfahren einer roten Ampel sonntagmorgens um 5 im Industriegebiet. Oder auch bis 10 km/h zu schnell (das kann ja, äh, schnell mal passieren) mit weniger Punkten als mit 150 Sachen durch den Ort.
Aber bitte, "wenn´s schee macht".
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Moment, ich habe das jetzt doch richtig verstanden, dass alle 4-Punkter nun 2 erhalten?
In dem Fall sind die richtigen Raser schneller aus dem Rennen, gibt's schließlich nun nur noch 3 Mal Erwischtwerden ohne Lappenentzug statt bislang 4 Mal.
Ob eine überfahrene Ampel künftig prinzipiell 2 Punkte gibt, bleibt ja auch nocn abzuwarten. So wie ich es bislang verstand ging es um eine Aufteilung in gefährliche und weniger gefährliche Verstöße. Eine überfahrene Ampel sonntagmorgens um 5 im Industriegebiet könnte hier dann ja prompt doch "nur" einen Punkt kosten. Die Unfallflucht jedenfalls wird nun, siehe Extremraser eben, wiederum stärker geahndet als zuvor.
Sooo unlogisch finde ich das neue System da jetzt nicht.
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Es wird in den verlinkten Artikeln nicht ganz klar, was genau "grobe" und "schwere" Verkehrsdelikte sein werden.
Wenn es mich mal brennender interessiert, werd ich detailliertere Informationen suchen gehen; da ich grade nur Rad fahre, fallen einige Möglichkeiten des Punkteerwerbs für mich ja untern Tisch ;D
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Wenn es mich mal brennender interessiert, werd ich detailliertere Informationen suchen gehen; da ich grade nur Rad fahre, fallen einige Möglichkeiten des Punkteerwerbs für mich ja untern Tisch ;D
Naja... ein paar. Mit genügend Alk am Lenker, bei Rotverstößen mit gefährdung u.ä. kann Dich das auch auf dem Rad den Lappen kosten...
Ich bin als Vielradler aber auch immer streng nach StVO unterwegs. Kann erstens das Leben retten und wenn doch mal ein böser Unfall kommen sollte, darf der andere wenigstens die Folgen bezahlen...
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::)
Ja doch.
Aber fahr mal mit dem Rad außerorts mehr als 21 km/h zu schnell. Oder nötige jemanden auf der Autobahn. Lass Dich mit jahrelang abgelaufenem TÜV erwischen.
Und ich bekenne hiermit: Ich bin nicht immer "streng nach StVo unterwegs". Wenn ich am Sonntagmorgen um 4 durch die Vororte nach Hause radle, gibt es rote Ampeln, an denen ich nicht warte (an einigen davon könnte ich lange warten, da ich nicht genug Masse für die Kontaktschleife aufbringe).
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ich finde es echt ätzend, dass offenbar nicht nur die Springer-Presse (von der man das ja so erwarten würde), sondern auch alle anderen Medien diese Neuregelung jetzt unter dem reißerischen Aufmacher "Lappen weg schon bei 8 Punkten" vermarkten. Offenbar ist die Versuchung, mit so einem Aufmacher die Kundschaft zu locken, einfach zu hoch. Sonst hätte ja sicher irgendwer mal drauf hingewiesen, dass damit auch eine Neuregelung der Punktevergabe im Gesamten einhergeht....
Ist mir gestern auch sehr unangenehm aufgefallen. ;) Ich habe auch extra einen Link genommen, bei dem das nicht so war.
Ich finde, man behält das bisherige Punktesystem bei, aber gibt den Lappen einfach schon bei 5 Punkten ab.
Man, würden die Straßen sicher werden.
Die Straßen würden sicherer werden, wenn man das Polizeipersonal aufstocken statt abbauen würde und mehr Polizei auf Streife wäre...
...ich weiß aber nicht, ob ich das wirklich wollen soll... ;) Zumindest LKW sollten jedoch meiner Meinung nach öfter kontrolliert werden.
Ich bin allerdings auch dafür, wie geplant die Bußgelder anzuheben. Auch wenn dann eine bestimmte Sorte Autofahrer reflexartig "Abzocke" schreit. Schließlich kommen Bußgelder nicht wie ein Unwetter grund- und schuldlos über einen, sondern sind die direkte Folge eines (meistens) vorsätzlichen Verstoßes gegen die StVO. Wer also sich und andere gefährdet, rast, drängelt, nötigt, und dann auch noch über das Bußgeld jammert, hat irgendwo was nicht verstanden.
Ich bin sonst bestimmt kein Mensch, der sich für Restriktionen, Verbote oder Überwachung einsetzt - außer im Straßenverkehr. Meinetwegen könnten sie auch gleich noch Tempo 130 auf den Autobahnen einführen... ;D
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... Schließlich kommen Bußgelder nicht wie ein Unwetter grund- und schuldlos über einen, sondern sind die direkte Folge eines (meistens) vorsätzlichen Verstoßes gegen die StVO. Wer also sich und andere gefährdet, rast, drängelt, nötigt, und dann auch noch über das Bußgeld jammert, hat irgendwo was nicht verstanden.
♥
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Kann mir jemand in einfachen Worten erklären, was zum Geier eine Reform in diesem Bereich bringen soll? :o
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Kann mir jemand in einfachen Worten erklären, was zum Geier eine Reform in diesem Bereich bringen soll? :o
Transparenz.
Momentan steigt da doch niemand mehr durch, wie viele Punkte man für was erhält: Kriegt man jetzt 1, 2 oder 3 Punkte für dieses Vergehen? Öh.
Das soll diese Reform ändern: Schwere Delikte erhalten 2 Punkte, leichtere einen. Man ist schneller im Bilde, was einen was kostet.
Zum Anderen baut man hier auch einen psychologischen Effekt: 18 Punkte klingt weit weg wenn man so einen 4-Punkte-Fall "hingekriegt" hat. Das sieht aber anders aus wenn man nach dem neuen System 2 Punkte erhielt, nur noch 6 Punkte, oha ...
Und zum Dritten baut es Bürokratie ab: Wenn das System umgestellt wurde, werden damit unzählige Datensätze eingespart, damit Kapazitäten frei. Es wird auch fürs Amt alles um einiges übersichtlicher.
Nur die schnellere Verjährung finde ich hier nicht so dolle. Punkte sollen ja gerade einen Abschreckungseffekt haben. Wenn die "leichteren" Fälle bereits nach einem Jahr grundsätzlich gelöscht werden, fördert das ja geradezu Nachlässigkeiten.
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Und zum Dritten baut es Bürokratie ab: Wenn das System umgestellt wurde, werden damit unzählige Datensätze eingespart, damit Kapazitäten frei. Es wird auch fürs Amt alles um einiges übersichtlicher.
Das wage ich ja zu bezweifeln... ::)
Nur die schnellere Verjährung finde ich hier nicht so dolle. Punkte sollen ja gerade einen Abschreckungseffekt haben. Wenn die "leichteren" Fälle bereits nach einem Jahr grundsätzlich gelöscht werden, fördert das ja geradezu Nachlässigkeiten.
Sehe ich genauso. Ich habe kein herz für Raser und halte mich gerne an die Geschwindigkeitsbegrenzungen. Ich verstehe dieses Rasen und Drängeln einfach nicht. Schneller ist man damit im endeffekt (zumindest was den Stadtverkehr angeht) sowieso nicht.
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Ich verstehe dieses Rasen und Drängeln einfach nicht. Schneller ist man damit im endeffekt (zumindest was den Stadtverkehr angeht) sowieso nicht.
Ich bezweifle stark, dass es der Raser/Drängler/Nötiger tatsächlich immer einfach eilig hat. Im Gegenteil, oft genug scheint es nur darum zu gehen, es dem anderen (dem Arschloch da vorn) "zu zeigen"... Oder es (was auch immer) irgend jemandem zu beweisen. Aggressionen oder nicht ausgelebte Triebe abzubauen. Sich ohne Rücksicht auf Andere "frei" (LOL) fühlen zu wollen, und alle anderen Verkehrsteilnehmer sind selbstredend nur unterwegs, um ihn in seiner Freiheit zu behindern, und sind somit der natürliche Feind. Eine große Mehrheit der Fahrer hält sich selbst für überdurchschnittlich gut... Da muss man doch den anderen zeigen, wie es gemacht wird... :D
Ich finde es nach vielen Jahren des Mit- und Selbstfahrens jedenfalls immer wieder erschreckend, was für große negative Emotionen der simple Vorgang des Autofahrens in vielen Menschen auslösen kann, und wie diese dann hemmungslos und mit dem Auto als Waffe ausgelebt werden. Dabei hat sich bei mir eine Theorie immer wieder bestätigt: Beim Autofahren zeigt sich der wahre Charakter eines Menschen...^^
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Und zum Dritten baut es Bürokratie ab: Wenn das System umgestellt wurde, werden damit unzählige Datensätze eingespart, damit Kapazitäten frei. Es wird auch fürs Amt alles um einiges übersichtlicher.
Das wage ich ja zu bezweifeln... ::)
Nur die schnellere Verjährung finde ich hier nicht so dolle. Punkte sollen ja gerade einen Abschreckungseffekt haben. Wenn die "leichteren" Fälle bereits nach einem Jahr grundsätzlich gelöscht werden, fördert das ja geradezu Nachlässigkeiten.
Sehe ich genauso. Ich habe kein herz für Raser und halte mich gerne an die Geschwindigkeitsbegrenzungen. Ich verstehe dieses Rasen und Drängeln einfach nicht. Schneller ist man damit im endeffekt (zumindest was den Stadtverkehr angeht) sowieso nicht.
Da ist nach meiner Meinung eine feine kleine Trennlinie zu ziehen. Ich halte mich nicht an Geschwindigkeitsbegrenzungen, wenn ich nicht unbedingt muss. Das heisst aber nicht, dass ich drängeln würde. Ich gefährde auch niemanden über Gebühr. Oder mal im Klartext:
- Jemand fährt vor mir in der Stadt Strich 50. Freut mich zwar nicht, aber ich drängele nicht. Es ist erlaubt, Tempo 50 zu fahren, und das muss ich respektieren.
- Ich fahre durch eine Spielstraße / Tempo 30 Zone. Da fahre ich nicht zu schnell, da die Vergabe solcher Tempobegrenzungen einen Sinn hat. Würde ich ein spielendes Kind, das zwischen zwei Autos seinem Ball hinterherläuft, überfahren - das würde ich mir den Rest meines Lebens nicht verzeihen.
- Morgends um 4 mit 220 über die Frankfurter Stadtautbahn nageln? Gerne, sie hat 3 Spuren, man ist allein, und wo die Blitzen stehen, weiss man auch irgendwann (ich glaube da ist streckenweise 120).
- Tempo 70 auf der Landstrasse? Mir egal, solange man vernünftig fährt (nicht gefährlich überholt, Abstand hält, niemanden erschrickt etc.)
Nur bei einem kriegt mein Schnellfahrerherz immer Zwiespälte:
Wenn jemand ewig lange mit 120 auf der linken Spur einer zweispurigen Autobahn herumsteht und irgendwie spürbar den Verkehrserzieher raushängen lassen will. Aber auch dort versuche ich es mit stoischer Gelassenheit.
Also ich bin nun kein Teufelsfahrer und fahre insgesamt auch nicht schlimm, wollte aber mal eine Lanze brechen für die Schnell-aber-vernünftig Fraktion (ich scheine jedoch bisher einziges Mitglieder dieser Fraktion zu sein)....
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die Schnell-aber-vernünftig Fraktion (ich scheine jedoch bisher einziges Mitglieder dieser Fraktion zu sein)....
Ganz im Gegenteil. Du bist damit Teil der größten Gruppe der Autofahrer: nämlich der, die den eigenen Fahrstil für "vernünftig" hält.^^
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Da ist nach meiner Meinung eine feine kleine Trennlinie zu ziehen. Ich halte mich nicht an Geschwindigkeitsbegrenzungen, wenn ich nicht unbedingt muss.
Die Straßenverkehrsordnung ist kein unverbindliches pick-and-mix. Wer sich am öffentlichen Straßenverkehr beteiligt, muss sich an die Vorschriften halten. So eigentlich. Wer das nicht tut, weil er meint, nicht zu müssen, darf sich dann auch nicht über Strafen beklagen.
- Jemand fährt vor mir in der Stadt Strich 50. Freut mich zwar nicht, aber ich drängele nicht. Es ist erlaubt, Tempo 50 zu fahren, und das muss ich respektieren.
Es ist an dieser Stelle nicht etwa erlaubt, sondern vielmehr vorgeschrieben, höchstens 50 zu fahren (es ist erlaubt, langsamer zu sein!).
Aber fein, dass Du respektierst, wenn jemand sich an die Vorschriften hält...^^
Also ich bin nun kein Teufelsfahrer und fahre insgesamt auch nicht schlimm, wollte aber mal eine Lanze brechen für die Schnell-aber-vernünftig Fraktion (ich scheine jedoch bisher einziges Mitglieder dieser Fraktion zu sein)....
Da schließe ich mich Frau Vowel an 8)
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Danke, nightnurse!
Du "sprichst" mir aus dem Herzen.
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Oh, bitte. Ich hab da noch was editieren zu müssen geglaubt.
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[StVO]
Die Straßenverkehrsordnung ist kein unverbindliches pick-and-mix. Wer sich am öffentlichen Straßenverkehr beteiligt, muss sich an die Vorschriften halten. So eigentlich. Wer das nicht tut, weil er meint, nicht zu müssen, darf sich dann auch nicht über Strafen beklagen.
Ich widerspreche nicht.
Aber so ist es doch immer, mit allem was verboten ist, und damit keine Frage des Bleifußes im Speziellen.
Zu Gesetzen kann man m.E. zwei Grundeinstellungen haben:
1. Man muss sich so verhalten wie es in den Gesetzen steht. Leute, die das nicht tun, bekommen eine Strafe, damit sie es in Zukunft tun. Bei dieser Interpretation handelt es sich mit Sicherheit um die Mehrheitsmeinung, fast um einen Konsens. Gesetze haben hier den Charakter von Regeln des Miteinander, wie bei Absprachen in einer WG.
2. Die Freiheit des Menschen lässt sich durch bedrucktes Papier nicht einschränken. Man kann jederzeit alles tun und ist zu nichts gezwungen. Wenn man sich dafür entscheidet, etwas gesellschaftlich sanktioniertes zu tun, muss man eben einen Preis in Form einer Strafe akzeptieren, tun kann man es jedoch dennoch. Nach dieser Sichtweise haben Gesetze nur noch den Charakter von ... Preislisten.
Ich will hier keine Werbung für eine der beiden Varianten machen, aber ihre Existenz kann man schwerlich bestreiten. Persöbnlich verfechte ich keine der beiden Extreme.
Und ggf. zur allgemeinen Beruhigung - Ich habe 0 Punkte in Flensburg und das seit Jahren. Ich hätte auch gerne, daß es so bleibt.