Schwarzes Hamburg

Schwarzes Hamburg => Archiv => Gedankenaustausch -Archiv- => Thema gestartet von: Mentallo am 27 Dezember 2004, 14:55:08

Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Mentallo am 27 Dezember 2004, 14:55:08
Nun, ich gebe zu, dass mich diese Naturkatastrophe nicht besonders betroffen gemacht hätte...
Allerdings ist ein enger Freund meiner Schwester, den ich auch gut kenne, seit zwei Jahren in Thailand und wohnt direkt an der Unglücks-Küste. Zum Zeitpunkt des Unglücks befand er sich unseres Wissens auf einem Boot vor der Küste. Durch die Flutwelle kenterten sie augenblicklich, konnten sich aber ans Ufer rettem. Körperlich sind sie unverseht, allerdings haben sie vermutlich  ihre Bleibe verloren. Das direkte Erleben dieses Unglücks und der Anblick unzähliger Leichen hat ihm aber wohl sehr zugesetzt.
Seine Rückreise nach Deutschland stand kurz bevor. Wann und unter welchen Umständen die nun stattfindet, ist unklar. Jedenfalls hat er nun keine Aufenthaltsgenehmigung mehr und man kann nur hoffen, dass die Bürokraten dort unten ihm nicht zuviele Steine in den Weg legen...
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Der Uhu am 27 Dezember 2004, 15:23:12
Also mich hat diese Katastrophe ganz schön betroffen gemacht. Laut CNN ist man im Moment beim Stand von 21000 Toten. Das es auch immer diejenigen treffen muss, die es am wenigsten verkraften können. Diese Länder sind schon so arm und ich weiß gar nicht, wie diese Leute, die die Welle überlebt haben, die nahe Zukunft überstehen sollen. Wenn mir hier oder in den USA ein Sturm das Haus wegbläst, kriege ich von der Versicherung Geld, die Armee räumt die Trümmer weg, im Krankenhaus versorgt man meine Wunden usw., aber was machen diese Leute jetzt? Ohne Geld, ohne Bleibe, ohne Hilfe...?
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: phaylon am 27 Dezember 2004, 15:59:48
Jep. Der Mensch sollte mal realisieren, dass er den Kräften dieses Planeten recht schutzlos ausgeliefert ist. Es müsste halt mehr Geld in die Forschung auf diesem Gebiet gehen. Momentan sind Schutz und Frühwarnsysteme ja unleistbar. Für solche Küstenregionen auf jeden Fall..


p
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: kaya am 27 Dezember 2004, 16:12:56
Mein Chef wollte eigentlich nächste Woche mit seiner Frau die Hochzeitsreise nachholen...in Phuket (oder wie man das schreibt)...

Wirklich wundern tut es mich nicht, was passiert ist. Die Natur ist und bleibt nunmal stärker als der Mensch. Betreffen tut es mich zwar nicht wirklich, aber diese Katastrophe stimmt mich schon sehr nachdenklich.
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Kallisti am 27 Dezember 2004, 17:47:06
@Der Uhu


ja, sehe das genauso wie du und aus genau den gleichen (von dir schon genannten) Gründen erschüttert mich das auch.

In den hiesigen Nachrichten werden die (europäischen) Touristen immer so betont... als ob es nicht egal wäre: ich meine: jedes einzelne Todesopfer/Katastrophenopfer (dort...) wird wohl von irgendjemandem "betrauert"... jedes einzelne Schicksal ist schon schlimm/schrecklich!: Die Folgen, die es für die "einheimische" Bevölkerung, die Betroffenen hat...!!

... Als ob die Touristen die "wertvolleren" Menschen wären...

so kommt mir das bei der Berichterstattung manchmal echt vor.
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Thomas am 27 Dezember 2004, 18:41:19
Zitat
... Als ob die Touristen die "wertvolleren" Menschen wären...

Stimmt schon.Vermutlich gehen die TV-Sender davon aus, das sich z.B. das deutsche Publikum besonders dafür interessiert, ob auch deutsche unter den Opfern waren.Das kann ich bis zu einem gewissen Grad auch nachvollziehen, den realistisch gesehen ist es doch (aus der Sicht eines normalsterblichen) so : Unglücke, Kriege, etc. passieren des öfteren irgendwo auf der Welt, daran hat man sich quasi "gewöhnt", aber wenn Landsleute mit zu den Opfern gehören, werden die Leute hellhörig.
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Kallisti am 27 Dezember 2004, 19:30:42
@Thomas


... ja, genau das meine ich ja: dass Mensch eben eher "betroffen" ist, wenn Mensch die Leute kennt/kannte als wenn´s Fremde sind...

sicher, das ist wohl "normal", aber: trotzdem kann man sich mit ein bisschen Nachdenken und Einfühlungsvermögen... klarmachen, dass "die anderen" /"die Fremden/Unbekannten" eben ganz genau auch einfach Menschen sind, die Leid, Schmerz... empfinden (in solchen Situationen: Krieg, Naturkatastrophen, Unfälle, Seuche...)!!


Mir geht es eben gerade darum, dass Mensch sich eben nicht "gewöhnen" soll, nicht gleichgültig oder abgestumpft darauf reagieren, damit umgehen - und dann halt einfach weitermacht wie bisher!

Das ist durchaus möglich, setzt aber voraus, dass Menschen mitfühlen, sich dafür öffnen und es nicht bloß als "Nachricht" abtun, sondern, dass man sich klarmacht, dass da eben wirklich was Schlimmes... passiert ist und was genau (naja: in etwa) das für die Menschen dort bedeutet/heißt...


Wozu das? Weil ich denke, dass Mensch wach-/aufgerüttelt werden muss, mitfühlen "muss"/soll(te): um dann bereit(er) zu sein, sein eigenes Verhalten zu überdenken, zu verändern - also: z.B. anderen Menschen die (wo auch immer!!) in Not sind, Hilfe/Unterstützung brauchen, ... zu helfen und sich einzusetzen: eben nicht nur für die eigenen Ziele, sondern für andere!
Ja: Solidarität, Mitgefühl ...! Denn: Mensch ist darauf angewiesen: jeder letztlich (wenn er in Notsituation gerät)!
Und: was können manche Menschen dafür, dass sie eben dort leben, wo es wesentlich schwieriger... ... ... ist als anderswo, dass sie dort geboren wurden, dass sie (unverschuldet) arm sind, kein sauberes und nicht genug - nicht mal!: Trinkwasser haben ... ... ...


Also: ist es in Anbetracht des Elends vieler Menschen (die nicht unbedingt/immer durch eigenes "Verschulden"/Verhalten in diese Not geraten sind!!!) nicht einfach nur dekadent, pervers: wie "wir" in den "Industrienationen" so leben?!?
Und: würde sich nicht doch was verbessern lassen, wenn jeder Mensch eben doch bewusster... lebte und sich verhielte: eben gerade (auch) seinen Mitmenschen gegenüber?!??

Nein, das sind keine Weihnachtsmoralapostelsprüche und ich bin auch nicht "christlich-religiös-verseucht" - aber: ich hab ein Problem mit der Ungerechtigkeit und dem Leid(en) auf dieser Welt - ja: obwohl ich die Pubertät schon ne ganze Weile hinter mir habe...


Und ich finde einfach vieles, das so passiert (Waffenhandel...) einfach echt pervers, verlogen, abartig, unglaublich... !

Und ja: es gibt Leute und Organisationen, die was machen und da kann man sich auch anschließen (hab ich  ja auch, klar), aber:  es reicht eben bei Weitem nicht, es sind nicht genug !!
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Eisbär am 27 Dezember 2004, 20:12:06
Also erstmal hört man als Einzelperson in einer Welt, die mit bald 6,5Mrd. Menschen total überbevölkert ist, ein paar abstrakte Opferzahlen.
Irgendwie stumpft das schon ab. Insbesondere, wenn man in einer Großstadt lebt und jeden Tag auf abertausende fremde Menschen trifft.

Scheint ein ganz normaler psychischer Vorgang zu sein.


Auf der anderen Seite sind natürlich die westeuropäischen Touristen "wertvoller", als die Einheimischen dort.
Deren Tod kostet nämlich richtig Geld. Die Rückführungen, die Beerdigungen, die (Lebens-)Versicherungen, die Erbschaftsprozesse, das Anlernen neuer Spezialisten für deren Jobs etc.pp.
Die paar Indonesier und Thailänder, die da vor Ort verscharrt werden und wovon es noch viel zu viele andere gibt, die kosten doch nichts, sind tot wahrscheinlich billiger als lebendig.

Klingt zynisch, krank, pervers? - Ist es auch.

Willkommen in unserer Welt.
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: gottderneue am 28 Dezember 2004, 00:21:33
aus gerade schon genannten gründen der abstumpfung bin ich für mich dazu übergegangen zu versuchen meine eigene kleine welt...

sprich meine freunde... meine bekannten, selbst die die ich nicht so gut kenne irgendwie "in Ordnung" zu halten...

ich stell mir das vor wie kreise im wasser wenn man einen stein hineinschmeist... und wenn nur jeder dritte von den eben genannten das ebenso hält denke ich das wir der abstumpfung ein wenig entgegen wirken können...

Mich persönlich hat dieses ereignis doch sehr betroffen gemacht... nicht das einfach nur menschen gestorben sind... sondern auch wann, wir leben hier grad den totalen konsumterror aus und in einer mit der ärmsten gegend der welt verlieren nicht nur zehntausende das leben, nein diejenigen die die nackte haut retten konnten haben hunderttausendfach ihr obdach verloren...

ich denke das sollte uns zumindest mal (zumindest einige) vom jammern befreien... seht euch mal um wie gut es euch geht...

und jetzt kommt nicht damit das kann man nicht vergleichen, das wäre ein anderes land... es sind alles MENSCHEN !!!

und das die touristen da irgendwie besonders beklagt werden kann ich auch nicht begreifen... ich möchte nicht wissen wieviele von denen pädophile waren die mit nem "bumsbomber" rübergeflogen sind...

so jetzt gehts mir besser

karsten
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: messie am 28 Dezember 2004, 00:40:07
Nun, Mentallo hat es eigentlich sehr schön auf den Punkt gebracht:
Zitat
ich gebe zu, dass mich diese Naturkatastrophe nicht besonders betroffen gemacht hätte...
Allerdings [...]

Das ist der Punkt: Es gibt insgesamt zuviel Leid auf der Welt, um allem hinterherzutrauern oder überall helfen zu können.
Darum ist es am glaubwürdigsten und auch besten, wenn man dort hilft, wo man selbst auch einen persönlichen Bezug zu hat.

Das bedeutet im Umkehrschluss: Nur dort, wo wir eine Beziehung dazu herstellen können, können wir auch wirklich betroffen sein.
Natürlich ist es grausam, was dort passiert ist: Es sind tausende Leute umgekommen, auch noch jene, die nie im Leben eine Chance hatten. Aber: Das passiert auch täglich bei Selbstmordanschlägen, täglich bei Kriegen irgendwo in Afrika, täglich in den USA, wenn mal wieder ein Ghettokrieg irgendwo herrscht. Es sterben täglich Kinder am Hunger, täglich sterben Menschen an AIDS, Krebs oder anderen Krankheiten.

Darum ist das Herstellen eines Bezuges der Medien zu "uns" garnicht mal so verwerflich: Sie machen nichts anderes als UNS zu berühren, versuchen klarzumachen, dass das Ganze doch mit UNS zu tun hat (obwohl es eigentlich nicht so ist ... das alles ist weit, weit weg und hat eigentlich mit uns herzlich wenig zu tun ...), denn auf diese Weise steigen die Chancen von Spenden seitens der Deutschen.

OK, das ist auch eine ziemlich zynische Herangehensweise - aber sie funktioniert.

Und was das Spenden angeht: Ich selbst spende derzeit überhaupt nicht. Nicht nur, weil mein Budget z.Zt. extrem knapp ist - sondern auch, weil ich nirgendwo den Bezug zu einer Gruppe/Organisation habe, wo ich zu 100% dahinterstehen könnte. Denn alles, was ich tue, tue ich aus Überzeugung - da sind Spendengelder keine Ausnahme.
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Eisbär am 28 Dezember 2004, 00:51:24
Pro Sekunde sterben 5 Menschen. - Soviel kann ich nicht trauern.
Pro Sekunde werden 2 Menschen geboren. - Soviel kann ich mich nicht freuen.

Die Überbevölkerung wächst exponential. z.Z. um etwa 2 Menschen pro Sekunde. Werden zuviele geboren oder sterben zu wenige?

Mein Gott, wie kalt und zynisch kann man sein, wenn man sich solche Gedanken macht.

Warum bin so?
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: gottderneue am 28 Dezember 2004, 01:09:04
ich denke nicht das dein verhalten etwas mit kälte und zynismus zu tun hat.
da wir ja nun bekanntermaßen alles individuen(hoffe wird so geschrieben) sind, haben wir alle das recht unsere eigenen wege zu finden mit unseren gefühlen, sei es trauer freude oder sonstwas umzugehen... solange dabei niemand anderes zu schaden kommt.

und rein moralfrei gesehen hast du doch recht mit deiner aussage...

wenn man krass sein will... könnte man große katastrophen auch als "natürliche auslese" auslegen... mir gefällt das nicht, aber es gibt bestimmt welche die das so sehen...

wo das alles mal hinführen wird mit der überbevölkerung weiß ich auch nicht... das übersteigt meinen horizont..

@messie... selbstverständlich kann man nicht jeden tag allem und jedem hinterhertrauern... und vor hundert jahren war die welt einfach auch noch viel "größer" als heute... heute hätten wir theoretisch live übers netz dabei sein können wenn einer ne addy von irgendeiner überwachungskamera gehabt hätte...   also mci macht auch nicht mehr jedes ereignis wirklich betroffen... aber aus vorher genannten gründen war dies wieder mal eines der ereignisse die es doch taten
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Kallisti am 29 Dezember 2004, 12:41:19
@gott


Zitat
bin ich für mich dazu übergegangen zu versuchen meine eigene kleine welt...

sprich meine freunde... meine bekannten, selbst die die ich nicht so gut kenne irgendwie "in Ordnung" zu halten...

ich stell mir das vor wie kreise im wasser wenn man einen stein hineinschmeist... und wenn nur jeder dritte von den eben genannten das ebenso hält denke ich das wir der abstumpfung ein wenig entgegen wirken können...



... ja!!! DAS ist ein sehr guter Ansatz/Einstellung/Haltung/Verhalten!!!
Eben: wenn´s jeder so machte: wär schon viel getan, geholfen!!!


Zitat
Mich persönlich hat dieses ereignis doch sehr betroffen gemacht... nicht das einfach nur menschen gestorben sind... sondern auch wann, wir leben hier grad den totalen konsumterror aus und in einer mit der ärmsten gegend der welt verlieren nicht nur zehntausende das leben, nein diejenigen die die nackte haut retten konnten haben hunderttausendfach ihr obdach verloren...

ich denke das sollte uns zumindest mal (zumindest einige) vom jammern befreien... seht euch mal um wie gut es euch geht...



... EBEN!!
Und genau das meinte ich mit "dekadent" und "pervers" - ich meine: wir vernichten hier halt Nahrungsmittel, um die Wirtschaft am Laufen zu halten... und fragen uns: "Trink ich jetzt lieber Saft, Wasser, Limo, Bier, Wein ... ..." - wo andere eben nicht mal sauberes TrinkWASSER haben... ... ... (von allem anderen: Medikamente, Nahrung, Obdach, Kleidung...) mal ganz zu schweigen!

Und: braucht man wirklich jeden neuen technologischen, elektronischen... Schnickschnack? Braucht man wirklich jeden Tag Fleisch? Braucht man wirklich jenes neue Kleidungsstück etc. (alles nur Beispiele und auch übertragend zu verstehen):???

Und: ist es zu viel verlangt: sich selbst etwas zu beschränken, zu verzichten: zugunsten anderer Menschenleben...: also indem man eben z.B. Transfair-Produkte kauft, die teurer sind und damit dann aber eben vernünftig umgeht, diese vernünftig und mit Bedacht und bewusst (!) "konsumiert" bzw.: genießt!?! (->Weniger ist manchmal eben doch mehr.)
Und indem man doch vielleicht darauf achtet, dass man Kleidung kauft, die nicht von Kindern... unter übelsten Bedingungen (eben: in Südostasien...) hergestellt wurden... (ja, dazu muss man sich informieren, aber: wir ham ja Internet...!!!, das sollte also nicht das Prob sein).


Und: warum nicht: sich ehrenamtlich engagieren: kann ja durchaus einfach in der eigenen Stadt sein - oder auch "Nachbarschaftshilfe" (alte, kranke Menschen oder Kinder oder Tiere gibt´s überall ...)!?!??

Siehe auch: "Freiwilligen-Zentrum-Hamburg(.de)" ... !!



@Eisbär

Zitat
Pro Sekunde sterben 5 Menschen. - Soviel kann ich nicht trauern.
Pro Sekunde werden 2 Menschen geboren. - Soviel kann ich mich nicht freuen.

Die Überbevölkerung wächst exponential. z.Z. um etwa 2 Menschen pro Sekunde.

ja, sicher, so ist das, aber: ist das wirklich ein Grund, GAR NICHTS zu machen - nicht wenigstens irgendwo zu helfen, irgendetwas sich auszusuchen und sich zur Aufgabe zu machen?!???
Klar kann nicht einer die ganze Welt retten, aber jeder kann sich einen kleinen Teil "vornehmen" - nach welchen Kriterien, das ist dann noch mal ein anderer Diskussionspunkt/ andere Entscheidung ...!!



@messie


Zitat
Das ist der Punkt: Es gibt insgesamt zuviel Leid auf der Welt, um allem hinterherzutrauern oder überall helfen zu können.



... siehe mein: "@Eisbär" !!


Zitat
Darum ist es am glaubwürdigsten und auch besten, wenn man dort hilft, wo man selbst auch einen persönlichen Bezug zu hat.

Das bedeutet im Umkehrschluss: Nur dort, wo wir eine Beziehung dazu herstellen können, können wir auch wirklich betroffen sein.



Ja, und es gibt eben Menschen, die auch zu "Fremden" doch einen "persönlichen Bezug" haben (können) und eben auch von deren "Schicksalen" (Leid, Not...) tatsächlich "betroffen"... sind!


Zitat
Aber: Das passiert auch täglich bei Selbstmordanschlägen, täglich bei Kriegen irgendwo in Afrika, täglich in den USA, wenn mal wieder ein Ghettokrieg irgendwo herrscht. Es sterben täglich Kinder am Hunger, täglich sterben Menschen an AIDS, Krebs oder anderen Krankheiten.


Ganz genau so (schrecklich, unfassbar, unerträglich, erschütternd...) ist es ! Und deshalb wiederum: siehe was ich unter "@Eisbär" schrieb!!



Zitat
Und was das Spenden angeht: Ich selbst spende derzeit überhaupt nicht. Nicht nur, weil mein Budget z.Zt. extrem knapp ist - sondern auch, weil ich nirgendwo den Bezug zu einer Gruppe/Organisation habe, wo ich zu 100% dahinterstehen könnte. Denn alles, was ich tue, tue ich aus Überzeugung - da sind Spendengelder keine Ausnahme.




Ja, mein Budget ist seit Jahren extrem "knapp"... und?!: wenn jeder einzelne wenigstens 5 oder 10 Euro spenden würde, wär das schon besser als gar nichts!!!
(Das wär also eine Schachtel Ziesen oder einmal Kir ->dafür "ausfallen lassen" - oder was auch immer: eben:selbst - auf relative Kleinigkeiten- verzichten: um anderen aus der schlimmsten Not zu helfen!!!)

Und: warum kannst du nirgendwo "zu 100 %" dahinterstehen??
Und: ist das nicht auch ein Alibi? Würde es nicht doch in manchen Fällen ausreichen, wenn man "nur" zu 80 oder 90 % dahinterstehen kann?!??? ...


Entschuldigung, aber: für mich klingt das doch eher nach "Ausrede" ...
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Anonymous am 29 Dezember 2004, 14:25:27
Zur Thematik:
Das war das 12. Seebeben in der Nähe dieser Küste in den letzten 100 Jahren.
Von der Gewalt her das Stärkste, welches in diesem Zeitraum auftrat.
Auf den Lauf der Geschichte der Erde zurückgeschaut wird es wohl das weit über 5000. Beben gewesen sein.
Von der Stärke her wird es sich irgendwo im oberen Drittel bewegt haben.
{Wen's interessiert: die Bild fragte -- "Zerreißt unsere Erde?"}

Die wissen nicht erst seit Heute, dass es derartige Beben gibt.

Wäre die Küstenregion nicht mit Häusern zugepflastert hätte das Wasser knapp einen Kilometer aufs Land hinauslaufen und dort zu versickern anfangen können.

Wer die Natur herausfordert soll sehen was er davon hat.

Selbiges gilt für begradigte und eingedämmte Flüsse, die irgendwann nicht mehr wissen wohin mit dem Wasser und ein halbes Land unter Wasser setzen. Ohne Ausuferungszonen kann das Zeugs halt nicht weg.

Wasser sucht sich seinen Weg. Sofern es keine geeigneten Ausuferungszonen findet macht es sich halt welche. Zur Not auch mitten im Stadtkern.

Um Kallistis Ausführung auf die Spitze zu treiben:
Zitat von: "Rhetorik-Newsletter: Zündende Hobby-Rede"
Neulich starteten die Vereinten Nationen eine Umfrage unter ihren Mitgliedstaaten. Die Frage lautete: 'Bitte sagen Sie uns Ihre ehrliche Meinung zu einer Lösung der Nahrungsmittelknappheit im Rest der Welt.' Das Ergebnis war ein kompletter Reinfall:

In Afrika wussten die Menschen nicht, was 'Nahrungsmittel' bedeutet. In Westeuropa wussten sie nicht, was 'Knappheit' bedeutet. In Osteuropa wussten sie nicht, was 'Meinung' bedeutet. Im Nahen Osten wussten sie nicht, was 'Lösung' bedeutet. In Südamerika wussten sie nicht, was 'Bitte' bedeutet. Und in den Vereinigten Staaten wusste keiner, was 'Rest der Welt' bedeutet.


Aber:
Wozu Geld spenden?
Inwiefern kann ich sicher sein, dass mein Geld da ankommt wo es hin  soll?
Welche ernstzunehmende Person garantiert mir, dass es nicht im Geldbeutel der Spendenorganisation landet?

Ja, ich Spende.
Etwas, wo ich sicher sein kann, dass es bedürftige trifft.
Etwas, wo ich sicher sein kann, dass der es gebrauchen kann.
Etwas, das effektiver Leben retten kann als Geld es je können wird.
Etwas, wofür ich nichts bekomme als das gute Gewissen, geholfen zu haben.

Das Einzige, was man je von mir bekommen wird:
Regelmäßig Blut, einmalig Organe.

Alles Andere dient meiner Auffassung nach dazu, auf Kosten der Bedürftigen den eigenen Geldbeutel zu füllen.

Wer profitiert von Spenden an die dritte Welt?
Die Ausgebeuteten?
Nein, die Ausbeuter.

Lars:
Wenn pro Sekunde 5 Personen sterben und 2 geboren werden, müßte sich das mit der Überbevölkerung doch langsam erledigt haben, oder? ;)

Kallisti:
Es gibt etwas, das wesentlich wertvoller als Geld ist.
Das sich, einmal sinnlos ausgegeben, nicht wiederbringen läßt.
Zeit.
Meine Zeit ist mir zu wertvoll um sie mit Trauer ob mir unbekannten Menschen und Schicksalen zu verbringen.
Meine Zeit ist mir zu kostbar um sie an Gedanken zur Verbesserung einzelner Schicksale zu vergeuden.
Eigentlich ist sie mir sogar zu wichtig um sie an diesem Posting zu verschwenden.

Eigentlich.

Denn dein Posting enthält interessante Denkanstöße.

Warum ich nicht zu 100% hinter einer Organisation stehen kann ist die fehlende Kontrolle über eben diese.
Ich glaube an das Gute im Menschen.
Ich verlasse mich auf das Schlechte in Institutionen.
Die einzige Art der Unterstützung, die ein wenig Kontrolle zur Verfügung stellt wäre eine Patenschaft.
Doch eine Patenschaft in der dritten Welt? Von einem Kind, dass du nicht kennst? Wie willst du wissen, dass deine Hilfe ankam? Du bekommst Fotos zugeschickt, du besuchst {ihn|sie} ab und an mal.
Auf den Fotos hat {er|sie} teuere Sachen an.
Bei den Treffen ebenso. {Er|Sie} strahlt über das ganze Gesicht.
Und wenn die Kamera weg ist?
Sobald du im Flieger gen Heimat sitzt?
Wer garantiert dir nachweislich, dass es {ihm|ihr} dann nicht genauso geht wie vorher? Dass die einzige gute Tat deiner Patenschaft die Tatsache ist, dass {er|sie} zweimal im Jahr vorgespielt bekommt, wie ein glücklicheres Leben aussehen könnte?
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Kallisti am 29 Dezember 2004, 14:39:38
@Lucas de Vil


Zitat
Kallisti:
Es gibt etwas, das wesentlich wertvoller als Geld ist.
Das sich, einmal sinnlos ausgegeben, nicht wiederbringen läßt.
Zeit.
Meine Zeit ist mir zu wertvoll um sie mit Trauer ob mir unbekannten Menschen und Schicksalen zu verbringen.
Meine Zeit ist mir zu kostbar um sie an Gedanken zur Verbesserung einzelner Schicksale zu vergeuden.



... das finde ich sehr bedenklich und bedauerlich...!

Ja, dass es wichtigeres als Geld gibt, stimmt dann, wenn man die jeweilige Situation betrachtet - also: in manchen Fällen ist Geld eben nun mal wichtig, weil durch dieses andere (lebensnotwendige) Dinge beschafft/ermöglicht/transportiert... werden können!
Ohne Kohle geht es eben meistens nicht. Als ob du das nicht selber wüsstest...

Tja, was die Sache mit deiner dir zu wertvollen Zeit betrifft: was soll ich sagen - schade für diese dir unbekannten Schicksale und Menschen - wärst du an deren Stelle, wärst du vlt. auch froh, wenn es Leute gäbe, denen ihre Zeit nicht zu kostbar ist, sie in deine "Rettung"... zu stecken ...!


Mit den Patenschaften kenne ich mich nicht aus.
Was die Spenden angeht: ja, da muss man entweder Vertrauen haben oder sich erkundigen, Nachforschungen anstellen (siehe: DZI      im www...!)

Und ich denke schon, dass es einige vertrauenswürdige Organisationen gibt (zumeist eben einige NRO´s/NGO´s ...)!

Die ein oder andere müsste hier dabei sein:




Hilfe für Erdbebenopfer in Südasien

Nach dem schweren Erdbeben in Südasien rufen folgende Hilfsorganisationen zu Spenden auf:

Aktion Deutschland Hilft
Bündnis der Hilfsorganisationen
action medeor, Adra, ASB, AWO, Care, Help, Johanniter, Malteser, Paritätischer Wohlfahrtsverband und World Vision
Bank für Sozialwirtschaft
Bankleitzahl: 370 20 500
Kontonummer: 10 20 30
Stichwort "Seebeben Südasien"

Ärzte für die Dritte Welt
EKK Bank
BLZ 500 605 00
Kontonummer 104 88888 0
Stichwort: Seebebenopfer

Ärzte ohne Grenzen
Sparkasse Bonn
BLZ 38 05 00 00
Kontonummer 97 0 97
Stichwort Seebeben


Caritas International
Postbank Karlsruhe
Bankleitzahl: 660 100 75
Kontonummer: 202 753
Stichwort "Erdbeben-Südasien"

Christoffel-Blindenmission
Sparkasse Bensheim
Bankleitzahl: 509 500 68
Kontonummer: 505 05 05
Kennwort "Südasien"

DAHW (Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe)
Sparkasse Mainfranken-Würzburg
Bankleitzahl 790 500 00
Kontonummer 9696
Stichwort Seebeben

Deutsches Rotes Kreuz
Bank für Sozialwirtschaft
Bankleitzahl: 370 205 00
Kontonummer: 41 41 41
Stichwort: "Südasien"

Deutsche Welthungerhilfe
Sparkasse Bonn
Bankleitzahl: 380 500 00
Kontonummer: 1115
Stichwort "Erdbeben Asien"

Diakonie Katastrophenhilfe
Postbank Stuttgart
Bankleitzahl: 600 100 70
Kontonummer: 502 707
Stichwort "Erdbeben-Südasien"

Friedensdorf International
Stadtsparkasse Oberhausen
BLZ 365 500 00
Konto 102 400
Stichwort: Flut

helpdirect.org
Spendenportal für online-Spenden

Kindernothilfe
KD-Bank
Bankleitzahl: 350 601 90
Kontonummer: 45 45 40
Stichwort: Seebeben

Misereor
Sparkasse Aachen
Bankleitzahl: 390 500 00
Kontonummer: 52100
Stichwort: Erdbebenopfer

Oxfam
Bank für Sozialwirtschaft Köln
Bankleitzahl: 370 205 00
Kontonummer: 13 13 13
Kennwort: Seebeben

Plan International
Deutsche Bank
Bankleitzahl 200 700 00
Konto 061281202
Stichwort: Hilfe für Südostasien

SOS-Kinderdörfer
Deutsche Bank München
Konto 111 1 111
BLZ 700 700 10
Stichwort: SOS-Südostasien

terre des hommes
Hilfe für Kinder in Not
Volksbank Osnabrück eG
Bankleitzahl: 265 900 25
Kontonummer: 700 800 700
Stichwort: Flutwelle


Unicef
Bank für Sozialwirtschaft
Bankleitzahl: 370 205 00
Kontonummer: 300 000,
Stichwortwort "Erdbeben Asien"



Aber es gibt sicher auch noch andere...!
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Kallisti am 29 Dezember 2004, 14:50:03
Noch was

@Lucas

Mit den Vorkehrungen, die zu treffen gewesen wären, auch was Frühwarnsysteme und Flüsse... betrifft: da gebe ich dir Recht, aber:

das ändert jetzt auch nix daran, dass JETZT eben Leute leiden... (die vlt. nicht mal so genau wussten, wie gefährlich sie da leben und: warum...).

Und: es ändert auch nix daran, dass wir zuviele Menschen sind, aber: trotzdem ist jeder einzelne eben da und "du und ich" ... sind eben ganz genauso "zuviel"!!! Nur: "du und ich" leiden akut wohl gerade nicht so, nicht in einem solchen Ausmaß... wie die Menschen in sogenannten "Dritte-Welt-Ländern" (und die Flutkatastrophe- Betroffenen - und die Kriegsopfer und die Hungernden und die Schwerkranken... ... ...) ! Oder ??
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Anonymous am 29 Dezember 2004, 17:54:40
Möglich -- doch bedenke:
Jeden Euro, den du ausgibst, holst du wieder rein.
Teils gehst du dafür arbeiten.
Teils sparst du an anderer Stelle.
Teils findest du das Zeug auf der Straße.
Ein Blick auf das Konto und du kannst abschätzen, wie weit dein Geld noch reicht.

Was machst du mit einer Minute, die du an etwas Unsinniges verbraten hast?
Die kannst du dir nicht zurückerarbeiten.
Die kannst du dir nicht woanders zusammensparen.
Die findest du nicht auf der Straße.
Die ist weg.
Und du weißt nicht, wieviel Zeit dir bleibt.
Die Einen werden 112, die Anderen mit 5 von einem Auto überfahren.

Genieße jede einzelne Minute.
Nutze sie.
Wenn es dir schlecht geht, jaule nicht rum.
Nutze die Zeit, die dir bleibt, um dafür zu sorgen, dass es dir besser geht.

Wenn es deinen Freunden schlecht geht, heule nicht rum.
Nutze die Zeit, die dir bleibt, um dafür zu sorgen, dass es ihnen besser geht.

Umso besser geht es auch dir, umso besser nutzt du deine Zeit.

Wenn es deine Zeit erlaubt, nutze sie, um Bedürftigen zu helfen.

Jetzt müssen die Opfer das ausleben, was ihre Regierung verbrockt hat.
Jetzt wird gesammelt, gespendet und wieder aufgebaut.
Und alles bleibt beim Alten.
Alles wird schlimmer.
Die Bevölkerung nimmt zu.
Der Platzmangel nimmt zu.
Es wird weiter angebaut.
Weiter zum Wasser hin.
In knapp 12 Jahren folgt das nächste Beben.
Die Opferzahlen werden die 100.000 weit übersteigen.
Und der ganze Mist geht von vorne los.
80.000 Opfer.
Und immernoch eine Überbevölkerung.

Zur Veranschaulichung der Weltbevölkerung (6,3 Milliarden im Jahr 2003) erklären wir die Welt zu einem Dorf mit 1000 Einwohnern.
In diesem Dorf würden 603 Asiaten, 137 Afrikaner, 115 Europäer, 86 Lateinamerikaner, 51 Nordamerikaner und 5 Ozeanier leben.
437 Einwohner in diesem Dorf müßten täglich von weniger als 2 Euro leben.
Die Verluste dieser Katastrophe kämen einem tiefen Schnitt im Oberarm einer Person gleich.

"Du und Ich" sind ganz genauso zuviel.
So wie jeder Andere hier auch.
Wie akut "Du" gerade in welchem Ausmaß leidest, kann ich nicht beurteilen.
Ich zumindest leide kein Stück.
Man kann sagen, mir scheint die Sonne aus dem Arsch.

Doch warum dafür spenden?

Jährlich sterben deutschlandweit 3 Neugeborene an schweren Herzfehlern.
Die technischen Geräte zur Behandlung sind sauteuer, kaum ein Krankenhaus kann sie sich leisten. Es könnte auch dein Kind sein. Spendest du dafür?

Progerie ist eine sehr gering erforschte Krankheit, die Kinder im Zeitraffer altern lassen. Der älteste Patient ist 17, vom biologischen Alter her 98. Für die Forschung steht kaum Geld bereit. Es könnte auch dein Kind sein. Spendest du dafür?

In Brasilien bekommen 14jährige Kinder, weil sie sich keine Kondome leisten können. An Abtreibung ist gar nicht zu denken. Spendest du dafür?

Für all diese Dinge spende ich nicht, obwohl sie mich mehr oder minder direkt betreffen oder betreffen könnten.

Was sollte mich also dazu bringen, für eine Sache zu spenden, die, wie von Olli geschrieben, weit weit weg ist?

Die Tatsache, dass sich die Medien damit überschlagen?
Die Tatsache, dass die Menschen nichts dafür können?
Die Tatsache, dass es mir so gut geht und es der Menschlichkeit gebührt zu helfen?

Würde es um die Menschlichkeit gehen würde ich für alles spenden.
Kein Leid ist so gering dass ihm keine Möglichkeit der Beseitigung gebührt.

Aber es gibt zuviel.
Wer für eine Sache spendet muß sich fragen: Warum nicht für eine Andere?
Warum spende ich für eine einmalige Katastrophe irgendwo am Arsch der Welt und kümmere mich nicht um das permanente Leid in meiner nähesten Umgebung?
Massenzwang? Heuchelei? Gewissensbefriedigung?

Spenden: ja.
Geld: ungern.

Ich habe bereits einmalig 50€ gespendet.
Nicht für eine gute Sache.
Nicht für eine gemeinnützige Sache.
Aber für eine Sache, mit der ich mich identifizieren kann.
Direkt und ohne Umwege irgendwelcher fadenscheinigen Organisationen an den 'Betroffenen'.
Die Resultate kann ich noch heute sehen.

Würde ich anfangen, Geld für derart gemeinnützige Dinge zu spenden -- ich würde mich fragen, warum nicht auch für dieses? Wieso nicht für jenes?
Meine ganze Kohle würde dafür draufgehen.

Von daher: nein.

Danke für die Liste.
3 Organisationen bei, hinter denen ch vollends stehe.
Doch aus oben angegebenen Gründen: nein.

Ich habe das Glück an einem Ort zu leben wo derartige Katastrophen eher nicht stattfinden. Hätte ich dieses nicht, würde ich eventuell anders denken.
Ich würde mich für mein Denken verurteilen.
Weil ich es nicht verstehen könnte.

Doch ich kann mir vorstellen, wie schrecklich es sein muß nach einem Unfall auf eine Bluttransfusion warten zu müssen. Ebenso weiß ich aus zweiter Hand wie schrecklich es ist, auf eine Knochenmarktransplantation warten zu müssen. Den Betroffenen nutzt Geld in keinster Weise -- es fehlt an Spenden in Form von Blut, Knochenmark, Organen...

Die Vorstellung, eines Tages aufzuwachen und festzustellen, ich leide an Leukämie, brauche ein neues Herz...
Die Vorstellung, bei einem Autounfall Unmengen von Blut zu verlieren und zu verbluten, weil kein Blut vorrätig ist...

Das beides trifft mich wesentlich härter als die Vorstellung, durch Umwelteinflüsse meinen Luxus einbüßen zu müssen.
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Thomas am 30 Dezember 2004, 09:23:53
Mich beschäftigt (wenn man das so nennen kann) diese Sache aufgrund der hohen Opferzahlen und der großen Verwüstung innerhalb kürzester Zeit mehr als andere Katastrophenmeldungen.
Klar passiert ständig irgendwo auf der Welt etwas schreckliches, aber ca. 80.000 Opfer (und steigend) durch eine Flutwelle, die selbst ja nur ein paar Stunden aktiv war ? Das ist schon eine "höhere" Liga.
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Mentallo am 31 Dezember 2004, 13:08:30
Aktuelle Opferzahl liegt mal eben bei 125.000.
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Eric Harris am 31 Dezember 2004, 15:45:51
Ohne Worte
http://www.manager.co.th/Home/PostPic.aspx?keyword=german&Submit2=Search#List


http://www.p-h-u-k-e-t.com/
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Kallisti am 03 Januar 2005, 11:33:34
@Lucas de Vil


tut mir leid, aber ich kann deine "pragmatische" (??) Einstellung nicht nachvollziehen und schon gar nicht teilen (will ich auch nicht).


Denn:

Ja, es gibt überall und ständig viel Leid, aber deshalb zu sagen: ich helfe, engagiere mich lieber gar nicht/für nichts, weil ich mich nicht entscheiden kann, wofür ich mich einsetzen soll oder weil ich nicht vor mir rechtfertigen kann, dass ich mich für das eine einsetze, für die vielen anderen aber nicht - das ist wieder mal einfach nur eine bequeme Ausrede weiterhin nichts zu tun, nicht zu helfen, nicht aktiv zu werden (auf welche Weise, das ist wiederum ein ganz eigenes Thema!!)!


Ich sagte es schon: wenn jeder Mensch, der finanziell und körperlich dazu in der Lage ist, sich für irgend etwas ("davon") einsetzte/engagierte (ob mit Geld oder anderweitig!!), so wäre schon viel geholfen...!!

Natürlich ist ein Mensch von einer Sache eher betroffen... als von einer anderen, aber genau das ist es doch: die einen engagieren sich für Krebskranke, die anderen gegen den Hunger, die nächsten für den Wald, andere für Obdachlose, Drogensüchtige, verwaiste Kinder, Aidskranke, gegen Sextourismus, Kinderprostitution/Schlepper ... ... ...

Es geht darum, dass Mensch sich ETWAS "heraussucht" (ja, nach eigenen Kriterien...) und sich dafür kontinuierlich und langfristig einsetzt! Und wenn das jeder machte, der kann (siehe oben) und wie er/sie kann..., dann würde es einigen Menschen schon besser gehen können!!!


Und:
Dass Fehlentscheidungen von Regierungen getroffen werden, das ist sehr schlimm ... ... ..., ABER: dafür können die nichts, die später davon betroffen sind/werden!: Wenn die Regierung sich nicht um Vorkehrungen und andere Maßnahmen kümmert (um Schaden... abzuwenden, einzudämmen - egal in welchem Land, egal gegen welche Naturkatastrophen), dann gilt es auch, sich auch dafür zu engagieren, aber: davon abgesehen kann die Bevölkerung, die es dann trifft, nichts dafür (nicht direkt, nicht unmittelbar) und braucht DANN (im Notfall) eben trotzdem "unsere" ... Hilfe!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


Genau darum geht es doch: auch in Kriegen: es trifft meistens die, die nichts dafür können, die es nicht verursacht haben... und dann kann man doch nicht sagen: ja, der Mensch ist halt blöd und lernt nicht aus seinen Fehlern - also helfe ich da nicht, weil es  eh sinnlos ist und ein Fass ohne Boden!

NEIN! Stattdessen muss ich doch sagen: gerade weil einige sich nicht wehren können und unschuldig getroffen werden, gerade deshalb: WEIL sie nichts dafür können, in einer gefährlichen ... Region geboren worden zu sein und zu leben und gerade WEIL "ich" eben einfach nur Glück hatte und hier lebe(n) (kann), sollte ich mich verpflichtet fühlen oder sonstwie betroffen sein und helfen - ja, denn wenn es "mich" träfe, so wäre ich doch auch auf Hilfe anderer angewiesen und wäre froh, wenn sie helfen würden...!!!


Dass man darum bemüht sein muss/sollte, dass es zu bestimmten Situationen gar nicht erst kommt (ob nun Kriege oder Naturkatastrophen, Krankheiten/Seuchen, Überbevölkerung ...), ist klar, dass man also präventiv was tut!!!


Aber: wenn das Kind erst in den Brunnen gefallen ist: den es selbst NICHT gegraben hat - dann sich hinzustellen und zu sagen: ja, ich hab´s euch doch gesagt: da fällt noch einer rein, das ist so falsch/am falschen Platz/der falsche Brunnen ... , und dann das Kind halt absaufen zu lassen - nee, da fehlen mir echt die Worte! Und es macht mich einfach nur stinkwütend!

Und wenn da ganz viele Kinder in ganz viele Brunnen fallen und dann zu sagen: ja - welches soll ich jetzt retten?: nee, da kann ich mich nicht entscheiden/ das kann ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren - da lass ich sie dann lieber alle absaufen - auch das: kann ich absolut nicht verstehen, statt dessen könnte ich wenigstens versuchen eins oder zwei oder drei rauszuholen und die, die (ziemlich sicher) um mich rumstehen (andere: denen es "gut geht" ...) und auch nur blöd gucken, dazu bewegen, sich um die anderen ("Kinder": im Brunnen...) zu kümmern, auch ein paar "rauszuholen" (aus den Brunnen...) !!!


Ich kann mich nur wiederholen:

Es steht außer Frage, dass es auf dieser Welt extreme Probleme ... gibt und unvorstellbar viel und schlimmes Leid... ... ...!
Und es ist auch klar, dass nicht einzelne (oder gar ein einziger Mensch) ALLE "retten" ... kann!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Aber: wenn jeder, der es irgendwie kann, ein bisschen was tut, sich einen oder zwei Bereiche sucht und sich da einsetzt, dann ist viel getan - mehr zumindest, als wenn einige wenige (Organisationen oder Einzelne) stellvertretend für so viele andere was tun und deren Gewissen beruhigen  - nach dem Motto: wieso?! Es gibt doch Leute, die was machen, die sich auskennen - lass ich die doch machen, die können das eh besser als ich, mach ich also lieber gar nix.


...
Titel: .
Beitrag von: Dalai_Wese am 04 Januar 2005, 22:13:42
Leute,

ich kann die Heuchelei nicht mehr sehen. Spendengala hier, Sondersendung da. Ich nehme es da mit Knorkator, die wenn auch zu anderem Zweck zutreffend bemerken: "Ich lass mich nicht verarschen von euch verlogenem Pack!"
Im Gegensatz zur alltäglichen Einheitsheulerei habe ich die Ereignisse zur Kenntnis genommen. 150.000 sind zwar viel, aber es hält sich noch in Grenzen, wenn man bedenkt wieviele dort insgesamt an allen Küsten gelebt haben. Es macht mich auch nicht betroffen oder ähnliches. Die Welt ist überbevölkert, der Mensch eine Plage für diesen Planeten.
Natürlich ist das Einzelschicksal hart und es steht auch keinem zu, sich darüber lustig zu machen, wie es hier vereinzelt, wenn auch sarkastisch mit welchem Hintergedanken auch immer vorgekommen ist.
Trotzdem muss man nicht Sendeprogramme ändern, tausendfach auf die Tränendrüse drücken und so tun, als hätte man mit einer Spende soeben das Bundesverdienstkreuz erlangt. Es hat mich schon nach dem 11.9. aufgeregt, wie die Massen alles nachäffen, was so vorgegeben wird. Wenn in Afghanistan ein Bauer von einer Bombe zerfetzt wird ist das bedauerlicher Kollateralschaden, wenn in Afrika irgend ein Kind auf eine Landmine tritt interessiert das auch keine Sau.
Mal abgesehen davon, dass es ein harter Schlag für die Pädophilenszene war (die sicher vom Mitleid ausgenommen ist nach dem Motto "Wir müssen leider draußen bleiben"), ist es mir schlichtweg egal, wieviele wann wo wieso umgekommen sind. Natürlich steht es jedem frei zu spenden, aber er muss sich den Vorwurf der Heuchelei gefallen lassen. Es wird ohnehin alle paar Monate die Mitleidsplatte aufgelegt, um sich irgendwie zu beruhigen.
Außerdem ist diese Medien- und Sensationsgeilheit kaum zu ertragen. Abends beim Essen mal kurz reinschauen, rumheulen, mit nem Anruf 5 € spenden und abschalten. Am nächsten Tag bei Media-Markt einkaufen, um 16% MWSt zu sparen. Zu Silvester sein Geld verprassen und dann meckern, dass man keines mehr hat.
Es widert mich förmlich an, wie diese Heuchelei grassiert. Die meisten Leute sind das ganze Jahr ein Arschloch und denken ausschließlich an ihren Vorteil und tun an einigen Tagen so, als wären sie ja ach so solidarisch.
Ich lass mich nicht verarschen von euch verlogenem Pack!
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Jinx am 04 Januar 2005, 22:51:22
Zitat
Ich lass mich nicht verarschen von euch verlogenem Pack!


Ja, ganz zauberhaft, sehr erfreut. Jinx mein Name.
Äh, wen meinst Du eigentlich von den paar hundert Usern hier? Die, die was spenden wollen? Laß' sie doch.
Mich würde mal interessieren, wen genau Du meinst.
Jinx,
die weder einen Fernseher hat noch Spendengalas guckt.
Titel: .
Beitrag von: Dalai_Wese am 04 Januar 2005, 22:57:40
Ich hab ja auch nichts gesagt, dagegen, dass jemand was spenden will. Man muss sich dann eben nur dem Vorwurf der Heuchelei ausgesetzt wissen.
Soll ich jetzt Namen auflisten? Erstens soll es nicht zu persönlich werden, zweitens kann man Rückschlüsse aus dem Geschriebenen ziehen, drittens müsste man den generalisierten Verdacht im Einzelfall immer nachprüfen!
Zu guter Letzt handelt es sich um ein Zitat der genialen Band Knorkator und wer das Lied kennt, der weiß wie es gemeint ist.
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Jinx am 04 Januar 2005, 23:08:18
Zitat
Man muss sich dann eben nur dem Vorwurf der Heuchelei ausgesetzt wissen.


Was wird das? Pschüschologie für Anfänger?
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Dalai_Wese am 04 Januar 2005, 23:19:57
Zitat von: "Jinx"


Was wird das? Pschüschologie für Anfänger?




Was das denn für ne Frage?
Titel: Re: .
Beitrag von: toxic_garden am 04 Januar 2005, 23:20:29
Zitat von: "Dalai_Wese"
Leute,

ich kann die Heuchelei nicht mehr sehen. Spendengala hier, Sondersendung da. Ich nehme es da mit Knorkator, die wenn auch zu anderem Zweck zutreffend bemerken: "Ich lass mich nicht verarschen von euch verlogenem Pack!"
[...zu viel, um alles zu quoten...]
Es widert mich förmlich an, wie diese Heuchelei grassiert. Die meisten Leute sind das ganze Jahr ein Arschloch und denken ausschließlich an ihren Vorteil und tun an einigen Tagen so, als wären sie ja ach so solidarisch.


dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Vollste Zustimmung hierzu.
Diese quotengeile und heuchlerische Scheisse in den Medien kotzt mich die letzten Tage echt ziemlich an. Da ich zu faul bin, alles nochmal zu schreiben, an der Stelle nochmal ein Crosspost aus einem anderern Forum

Zitat von: "toxic_garden,anderes Forum"

egal zu welcher Tageszeit man das Radio oder den Fernseher anschaltet....Reportagen über die "Helden in den Krisengebieten", oder irgendein total schlauer Forscher, der "die größte Naturkatastrophe der Geschichte" erklärt, oder das 20.000te Amateurvideo mit Strandaufnahmen. Das hat nix mehr mit Berichterstattung zu tun sondern ist pure Quotengeilheit, gepaart mit Sensationsgier, plus ein Schuss obligatorische Betroffenheit. Seit 9/11 hab ich nicht mehr so viel verlogene und heuchlerische Scheisse im TV gesehen.
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Kallisti am 04 Januar 2005, 23:22:24
@Dalai und @all


Es ist doch immer wieder interessant, wie Leute von sich auf andere projizieren und das dann auch noch verallgemeinern...


Also:

was du so alles aus Beiträgen entnehmen/schließen zu können glaubst...

Ich frage da dann doch lieber noch ein paar mal genauer nach: bevor ich mir ein Urteil erlaube.

Deshalb finde ich das mit der Heuchelei schon arg weit rausgelehnt - es mag ja Leute geben, auf die das zutrifft, aber: ob die hier im Forum sind und vor allem: wie du dir da so sicher sein kannst (nur auf Grund einiger Beiträge - ohne dich persönlich mit den Leuten unterhalten zu haben...), das find ich echt ätzend, sorry - und das möchte ich mal so ganz allgemein ins Forum "werfen" - ohne jemanden speziell dabei anzusprechen - sicher bin ich nicht "das Maß der Moral" oder so was, aber: bisschen mehr "Genaunehmen", Nachfragen ... wünsche ich mir schon... weil ich den Eindruck habe - nach wie vor, dass hier so Manches in den falschen Hals kommt oder vorschnell falsch verstanden wird... - naja, vielleicht haben manche da auch einfach Bock drauf/Spaß dran...

Aber: ich finde sinnvolle, fruchtbare Diskussionen, die Leute wirklich "weiterbringen" können, doch interessanter als so "Wortschlachten" und gegenseitige Angriffe und Unterstellungen und Missverständnisse...

Naja, off topic, I know...


Jedenfalls wollte ich einfach darum bitten, nicht so zu pauschalisieren und vorschnell zu urteilen - es könnte einfach sein, dass man selbst mit seinem Urteil halt eben doch total daneben liegt...


Übrigens: Dalai - nee, ich verhalte mich so nicht .... (so ignorant...) und: doch, mich interessieren auch die Minenopfer ... ... ...
- und das nicht erst seit "gestern" ... !
Und: was ganz genau ist denn für dich "Heuchelei" ?? (In Bezug auf diesen thread.)
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Dalai_Wese am 04 Januar 2005, 23:36:02
Das haben Internetdiskussionen so an sich, dass es missverständlich werden kann. Kein Wunder, es liegt kaum Betonung vor, man kennt die Leute nicht und es ist eben nur so eine laxe Diskussion.
Was genau ich als Heuchelei empfinde?

Wenn man entweder so tut als sei man betroffen, weil man es täglich vorgekaut bekommt

Wenn man schreibt man ist betroffen und traurig, man das aber bei ALLEN Toten sein müsste, mit anderen Worten nur noch trauern müsste, es aber nur mal aus gegebenem Anlass für nen paar Tage tut

Diese Spendengalas, Sondersendungen, Titelblätter und neuerdings auch in Mode: Die Befragung von Opfern in Talkshows à la Kerner und Co., zusammenfasst: Quotengeilheit, peinliche Selbstzensur, Nachäffen der allgemeinen Trauerlage, etc. pp.
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: SuperTorus am 04 Januar 2005, 23:38:16
Jungs, Mädels...

Ich glaube der Vorwurf des Heuchelns bezog sich ehr auf die aktuelle Meinungsmache und Dauerbeschallung (man könnt auch Gehirnwäsche sagen) durch die Medien, weniger auf uns hier.



Nur mal ein Beispiel von vielen: Ich lass häufig mal NTV nebenbei laufen. Seit der Katastrophe ist es jedoch unmöglich sich diesen Sender noch anzutun.  

Seit über einer zwei Wochen haben die außer der Katastrophe und den Börsen-Nachrichten nichts anderes mehr im Programm. Alle Bilder wurden mittlerweile schon über 1000 mal gesendet. Alle Interviews kenn ich mittlerweile im Wortlaut, alle "Nachrichten" werden wiederholt, nur die Zahlen werden nach oben korregiert. Wirkliche News gibts nicht - wir wissen mittlerweile alle bescheid, und trotzdem sendet dieser Sender erbarmungslos weiter.  (alle anderen übrigens auch... soweit ich weis.. Ich meide die Nachrichten seitdem)


Was die Medien da machen ist so penetrant, das es bei mir zur kompletten Sättigung geführt hat. Ich bin - was das Thema Katastrophe angeht - mittlerweile so abgestumpft das ich während der Berichterstattung sogar meine Brote essen kann. No Problem.

Kann doch irgendwie nicht der Sinn der Sache sein, oder?

Btw, um das am Rande noch mal eben klarzustellen: Es ist nicht so, das ich Nachrichten-geil bin und kaum die Zeit zum nächsten Unglück abwarten kann. Solche mag's geben, aber ich sehe Nachrichten-Sender, weil ich einfach auf dem Laufenden bleiben will.
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Der Uhu am 05 Januar 2005, 00:03:44
Äh, Moment mal...? Jemand ist in Not, jemand anderes sieht das und spendet Geld und deswegen ist er ein Heuchler? Also Leute, die Mitleid haben sind also Heuchler? Aha, soso. Na Schätzchen, da solltest du vielleicht nochmal drüber nachdenken.

Zitat
Es widert mich förmlich an, wie diese Heuchelei grassiert. Die meisten Leute sind das ganze Jahr ein Arschloch und denken ausschließlich an ihren Vorteil und tun an einigen Tagen so, als wären sie ja ach so solidarisch.


Ob du es glaubst oder nicht: Es gibt Leute, die SIND immer solidarisch und tun nicht nur so. Ja, und diese Leute haben offenbar einen weitaus sozialeren Hintergrund und wesentlich mehr Erfahrung als du kleines Gruftseelchen. Und die verbringen ganz schön viel Zeit damit, anderen zu helfen, und nur weil andere das halt nicht immer tun, sind sie bestimmt keine Heuchler. Die These, daß die meisten Leute Arschlöcher sind trifft auch nicht zu. Gute Leute fallen halt nur nicht so auf wie schlechte. Jemand, der freundlich zu dir ist, den vergisst du evtl. gleich wieder, aber jemand, der dir mal richtig die Fresse poliert, weil du sein Auto angefasst hast (ein Arschloch eben), der bleibt dir ein Leben lang in Erinnerung.

Ich für meinen Teil habe einen Mordsrespekt vor jeder Krankenschwester in der Nachtschicht, jedem Feuerwehrmann, jedem Entwicklungshelfer und jeder alten Dame, die in der Kleiderkammer beim DRK ehrenamtlich arbeitet.

Und wenn du magst, kannst du ja gerne, wenn das nächste mal die (u.a. von Spenden finanzierte) freiwillige Feuerwehr kommt, um deine brennende Wohnung zu löschen, dich daneben stellen und die Feuerwehrmänner als Heuchler beschimpfen, weil sie ja nur jetzt so nett sind aber ausser Dienst alle Arschlöcher sind.

Und nun zu dem restlichen Schwachsinn, den du geschrieben hast:

Zitat
Im Gegensatz zur alltäglichen Einheitsheulerei habe ich die Ereignisse zur Kenntnis genommen. 150.000 sind zwar viel, aber es hält sich noch in Grenzen, wenn man bedenkt wieviele dort insgesamt an allen Küsten gelebt haben.


JA DANN! Dann besteht ja überhaupt kein Grund sich Sorgen zu machen.

Zitat
Es macht mich auch nicht betroffen oder ähnliches. Die Welt ist überbevölkert, der Mensch eine Plage für diesen Planeten.


Mmh..., wer waren nochmal die Arschlöcher? Ach ja, die anderen...

Zitat
Natürlich ist das Einzelschicksal hart und es steht auch keinem zu, sich darüber lustig zu machen, wie es hier vereinzelt, wenn auch sarkastisch mit welchem Hintergedanken auch immer vorgekommen ist.


Ach ja! DAS berührt dich dann jetzt doch noch. 150000 Leute tot...egal. Aber hey, wehe jemand macht Witze darüber!

Zitat
Mal abgesehen davon, dass es ein harter Schlag für die Pädophilenszene war (die sicher vom Mitleid ausgenommen ist nach dem Motto "Wir müssen leider draußen bleiben"), ist es mir schlichtweg egal, wieviele wann wo wieso umgekommen sind



Bla Bla Sülz! Ausserdem, was findest DU schlimm an der Pädophilenszene? Wenn es dir egal ist, wenn irgendwo 150000 Leute sterben, darunter (sehr) viele Kinder, dann müsste es dir doch auch egal sein, wenn irgendwo ein paar Kinder gefickt werden. Wenn ich mal logisch deinem gedanklichen Faden weiterverfolgen dürfte. Jedenfalls könnte man eine solche Denke aus deinem Beitrag herauslesen. Ein sehr mitfühlender Mensch scheinst du jedenfalls nicht zu sein. Ich frage mich nur, wie du um sexuell mißbrauchte Kinder besorgt, aber um zu tausenden ersoffene Kinder NICHT besorgt sein kannst. Das passt nicht zusammen. Sind nicht BEIDES ziemlich bedauernswerte Wesen?

Zitat
Ich glaube der Vorwurf des Heuchelns bezog sich ehr auf die aktuelle Meinungsmache und Dauerbeschallung (man könnt auch Gehirnwäsche sagen) durch die Medien, weniger auf uns hier.


@Supertorus: Kann schon sein, daß die Medien übertreiben, aber Dalais Heucheleivorwurf galt nicht nur den Medien, sondern den Spendern. Denjenigen, die jetzt wo es so groß in den Medien ist spenden, aber ansonsten (nach seiner Ansicht) sich um nichts scheren und (Zitat:) "Arschlöcher" sind.

Dieses Geschwätz über "Arschlöcher" über die ja ach so böse Welt geht mir einfach nur irre auf die Nerven. Wenn Dalai auch nur mal ein kleines bißchen darüber nachdenken würde, wie man es besser machen könnte und sich dafür dann auch engagieren würde, wäre ich ja schon beruhigt. Aber wie ich vermute, zieht er sich nur in sein kleines Gruftiges Zimmer zurück, und ist einfach (Zitat Dalai:) wie "die meisten Leute das ganze Jahr ein Arschloch" und "denkt ausschließlich an seinen Vorteil" und tut nichts dergleichen. Aber sich aufregen! Das ist echt soooo billig!
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: phaylon am 05 Januar 2005, 01:48:27
<think'a'loud>
Someone has a proooobleeeem..
</think'a'loud>


p
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Eisbär am 05 Januar 2005, 02:47:51
Hm, ich habe meine monatliche Spende für die GzRS mal ausgesetzt und sie stattdessen Unicef für die Flutopfer zur Verfügung gestellt, weil ich denke, die brauchen es da im Moment nötiger.
Für beides bin ich selbst zu "arm", habe es eben als Student nicht so dicke.

Wo ist jetzt die Heuchelei?
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Kallisti am 05 Januar 2005, 09:08:03
@Der Uhu



 :!:  :Sonne:
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Kallisti am 05 Januar 2005, 09:33:59
@Dalai


Zitat

Wenn man entweder so tut als sei man betroffen, weil man es täglich vorgekaut bekommt

Wenn man schreibt man ist betroffen und traurig, man das aber bei ALLEN Toten sein müsste, mit anderen Worten nur noch trauern müsste, es aber nur mal aus gegebenem Anlass für nen paar Tage tut

Diese Spendengalas, Sondersendungen, Titelblätter und neuerdings auch in Mode: Die Befragung von Opfern in Talkshows à la Kerner und Co., zusammenfasst: Quotengeilheit, peinliche Selbstzensur, Nachäffen der allgemeinen Trauerlage, etc. pp.




Ja, wenn man nur so tut ..., dann ist es Heuchelei, aber: woher weißt du so genau, wer (hier) so tut und wer wirklich "erschüttert" ... ... ist?!??


Nein, man kann nicht um alle Toten (der Welt) trauern, aber: man kann ihrer gedenken, man kann sich über sie informieren, man kann betroffen, erschüttert, berührt, geschockt, wütend... und ja: auch traurig sein. Aber natürlich nicht 24 Stunden jeden Tag das ganze Jahr/Leben!

Und das muss man auch nicht - und ist deshalb trotzdem noch lange kein "Heuchler" !!! :

Selbst die Menschen, die ich persönlich kannte und die gestorben sind und die ich sehr vermisse... ... ... kann ich nicht "rund um die Uhr" "betrauern" - ich denke an sie, ich vermisse sie, ich weine um sie, ich trauere auch auf andere Art(en) ... -aber: nicht ununterbrochen, denn: dann könnte ich überhaupt nicht mehr "leben", d.h. mein Leben, meinen Alltag ... bewältigen, anderen "Aufgaben"... gerecht werden - und ja: eine Zeit lang können das viele trauernde Menschen auch tatsächlich nicht - und manche können es nie mehr so wie vorher (bevor sie "geliebte"... Menschen "verloren" hatten...)!!!


Aber: nur weil ich Mensch bin und "trotz" der/meiner ehrlichen Trauer...  wieder esse, schlafe, auch: lache, meinen Alltag bewältige ... ... ..., deshalb bin ich gewiss keine Heuchlerin  :!:



Was die Spendenaktionen betrifft: WAS um alles in der Welt ist dagegen einzuwenden, wenn Menschen spenden: da/dorthin, wo andere es dringend brauchen!!! ?????????????????????????

Sicher: wenn es bloß der allgemeine "Trend" ist, wenn es bloß eine Art "Gruppendruck" ist, wenn es bloß aus unreflektiertem Moment/Aktionismus heraus geschieht, so ist das bedauerlich..., aber: trotzdem machen die Leute was, was anderen hilft! DAS ist für diese "anderen" (also Leidenden, Betroffenen...) erst mal das Wichtige!

Natürlich wäre es wünschenswert, dass Menschen sich regelmäßig engagieren und sich wirklich mit den Dingen ... auseinandersetzen und wirklich helfen wollen und wirklich berührt... sind - und nicht nur einmal im Jahr -zu Weihnachten- für "Brot für die Welt" spenden, um damit ihr Gewissen zu beruhigen!

Natürlich finde auch ich Heuchler zum Kotzen!!!!!!

Aber: man kann nicht alle über einen Kamm scheren.


Was die Medien machen, ist halt zweischneidig.
Klar, einerseits sollen die Leute informiert, "aufgeklärt", mobilisiert bzw. aktiviert, aufgerüttelt... werden, andererseits hat das in der Form und Masse leider schon einen "Abstumpfungseffekt" !
Und: es ist eben auch immer grenzwertig: wann ist es wichtige Info, wann müssen vlt. auch Bilder gezeigt bzw. gesehen werden, um Leute wirklich zu erreichen (auch "innerlich"... !!) - und wann ist es doch schon taktlos, unsensibel, sensationsgeil, "voyeuristisch" ...


... das ist eine Gratwanderung und Medien obliegt da eine große Verantwortung, weil sie Meinungsmacher sind! Weil sie Einfluss haben/nehmen können: auf das, was wir denken, vlt auch wie wir denken und fühlen... und eben: was wir (dann...) meinen...!!


Aber: stell dir mal vor, es wäre genau anders herum: und nur ganz wenige würden nun darüber nur selten berichten und kaum wer würde spenden...  - fändest du das besser? "Ehrlicher"? Und: wäre das wünschenswert?!???!!!???  - Wohl kaum!
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: KainsRache am 05 Januar 2005, 10:05:59
Hm, auf die Gefahr hin, mir hier Feinde zu machen mit solchen Sachen:

Warum soll ich spenden?
Sorry, aber unser Bundeskanzler hatte sich meines Wissens spontan entschieden, an die Krisenregionen eine große Summe an Unterstützungsgeldern zu schicken. Von wessen Geld wird das gezahlt? Richtig, das sind unsere Steuergelder, damit hat jeder Bundesbürger sowieso schon gespendet, ob er nun will oder nicht.
Ich habe momentan, wie Lars auch, selber gerade genug Geld, um klarzukommen. Und sorry, da sehe ich es eben so: Einmal gespendet reicht. Würde ich ebenfalls an eine Hilfsorganisation (DGzRS, etc.) spenden, hätte ich kein Problem damit, etwas davon "umzuleiten" in die Krisengebiete, aber mal ehrlich... Dann wäre ich wahrscheinlich jeden Monat am umleiten, weil immer irgendwo in der Welt Bedarf besteht.

Von daher, ich finde das Ganze wirklich arg übertrieben. Nur weil im TV von nichts anderem mehr berichtet wird spenden die Leute, weil die Opfer ihnen ja achso leid tun, Von den Millionen Menschen, die an anderen Stellen leiden redet kein Mensch, das nenne ich wirklich mal scheinheilig.
Nichts gegen euch, aber auf die Masse der deutschen Bevölkerung trifft das locker zu.
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Kallisti am 05 Januar 2005, 11:27:41
Oh Mann,


jetzt wiederhole ich es schon zum xten Mal:

doch, es interessiert sehr wohl Menschen, was in anderen Krisengebieten... passiert und es tun auch Menschen was für diese (anderen) Not Leidenden ... ... ... !

Dazu möchte ich außerdem auch nochmal auf UHU´s Beitrag hinweisen!!: Er hat dazu auch Stellung genommen...!!! (Und ich kann dem nur zustimmen.)


Und deshalb sei auch nochmal auf "Ärzte ohne Grenzen" und andere Organisationen (terre des hommes ...) hingewiesen: die wissen sehr wohl, wo was wie nötig... gebraucht wird und ich finde es okay, wenn diese Leute das Geld dann auch entsprechend einsetzen/verwenden! Also: da wird eben durchaus auch Geld in anderen Krisengebieten "eingesetzt"... !!!


Und zu der Sache mit den Steuergeldern - wegen Spende des Bundeskanzlers- also: da fehlen mir echt die Worte.


Und: wer meint, dass den Seebebenopfern bereits genug Geld zugekommen sei, kann ja eben "woanders" / für andere (die´s auch dringend brauchen!, ja, eben!!) spenden!

Und doch: besser wenigstens ein Mal als kein Mal!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Und sonst: ich habe es bereits mehrmals gesagt: wenn jeder sich wenigstens einen Bereich raussuchen würde (Umwelt, Tiere, Menschen), wo er was tut, unterstützt (muss nicht immer Geldspende sein, kann auch Ehrenamt sein...!!): öfter (wenn möglich: regelmäßig über längere Zeit), dann sähe das alles schon etwas anders aus!!! Und: diese Entscheidung kann jeder jederzeit treffen und entsprechend handeln, aktiv werden!!!

-> Siehe meine bisherigen Beiträge.


Gruß
Kallisti   :twisted:
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Bombe am 05 Januar 2005, 11:52:47
...: !!! ... ... ...: ... ... !!! !!! ...: !!!

(Um den Beitrag mal auf's Wesentliche zu beschränken.)
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Kallisti am 05 Januar 2005, 11:56:48
@Bombe

Zitat
...: !!! ... ... ...: ... ... !!! !!! ...: !!!

(Um den Beitrag mal auf's Wesentliche zu beschränken.


und, was soll das nu wieder? Wenn du nicht mitdenken kannst /willst, ist das doch echt dein Problem - was soll dein Beitrag denn bringen??


Wenn´s Ironie sein soll, frag ich mich, was das hier an der Stelle und in dem Zusammenhang soll??

Und wenn du das (oben) wirklich für "das Wesentliche" (meiner Beiträge) hältst, dann tust du mir nur leid.


Das ist doch echt bloß kindische, überflüssige Provokation!
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Vieh am 05 Januar 2005, 12:06:23
Zitat von: "Kallisti"

Das ist doch echt bloß kindische, überflüssige Provokation!


Aber sie wirkt  :D
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Bombe am 05 Januar 2005, 12:12:38
Und wie. *freu*
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: SuperTorus am 05 Januar 2005, 12:16:40
Zitat von: "Kallisti"
Und zu der Sache mit den Steuergeldern - wegen Spende des Bundeskanzlers- also: da fehlen mir echt die Worte.


Warum eigentlich? Recht hat er... Schröder verspricht 500 mio, das sind immerhin eine halbe Milliarde Euro... ich frag mich schon seit zwei Tagen, wie der das Geld auftreiben will..
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Rick Deckard am 05 Januar 2005, 13:42:23
Nun verfolge ich dieses Thema schon seit geraumer Zeit und konnte mich noch nicht überwinden einen Beitrag zu leisten. Was wohl eher daran liegt, dass ich mental nicht so ganz bei der Sache bin und ohnehin schon alles gesagt oder in Ausrufezeichen gesetzt wurde, was zu sagen und in Ausrufezeichen zu setzen ist.
Ich selbst habe noch nichts gespendet, was ich wohl aus Gewohnheit nicht tue. Aber trotzdem bin ich ein guter Mensch...denke ich. Die Beiträge von Mentallo, Kallisti, Uhu und Eisbär haben mich aber nachdenklich gestimmt und ich fühle mich dazu motiviert zumindest eine kleine Spende zu zahlen.
Was mich aber auch anwidert, sind diese scheußlichen Galashows, wo im "Vorspann" bereits der Soundtrack zur Katastrophe gespielt wird, natürlich mit passendem und Zielgruppenwirksamen Bildmaterial.
Alle, die nur deshalb nichts tun, weil sie die Menschheit hassen, sollten auch mal in den Spiegel sehen. Da glotzt sie dann nämlich genau das Objekt ihrer Aversion an. Auch ihr verschmutzt jeden Tag die Umwelt, ob wissentlich oder unwissentlich, absichtlich oder nicht, euer Körper und eure Bedürfnisse sorgen schon dafür. Niemand kann so porentief rein sein und sich verhalten, auf dass unsere Umwelt davon nicht beeinflusst wird. So funktioniert das nun mal, was man Leben nennt. Man manipuliert sein Umfeld in jedem Fall zum Guten und auch zum Schlechten. Man sollte aber deshalb nicht resignieren, sondern versuchen es für sich selbst, seine Mitmenschen und die Umwelt erträglicher zu machen. Wir leben jetzt und hier, den einen ist das sehr bewusst, den anderen weniger bis gar nicht. Wir sind alle vergänglich, dafür sorgt diese Welt und das Programm "Verfall" schon, aber warum versuchen wir nicht das Beste daraus zu machen.
*schwenkt-enthusiastisch-eine-uno-fahne-und-wird-von-kongorebellen-niedergeschossen*
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Jinx am 05 Januar 2005, 13:52:16
Zitat
Warum eigentlich? Recht hat er... Schröder verspricht 500 mio, das sind immerhin eine halbe Milliarde Euro... ich frag mich schon seit zwei Tagen, wie der das Geld auftreiben will..



Toll-Collect-Einnahmen? *gröööööööööööhl*
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Jinx am 05 Januar 2005, 14:08:48
Zitat von: "Rick Deckard"
...
Ich selbst habe noch nichts gespendet, was ich wohl aus Gewohnheit nicht tue. Aber trotzdem bin ich ein guter Mensch...denke ich. Die Beiträge von Mentallo, Kallisti, Uhu und Eisbär haben mich aber nachdenklich gestimmt und ich fühle mich dazu motiviert zumindest eine kleine Spende zu zahlen.
Was mich aber auch anwidert, sind diese scheußlichen Galashows, wo im "Vorspann" bereits der Soundtrack zur Katastrophe gespielt wird, natürlich mit passendem und Zielgruppenwirksamen Bildmaterial.
Alle, die nur deshalb nichts tun, weil sie die Menschheit hassen, sollten auch mal in den Spiegel sehen. Da glotzt sie dann nämlich genau das Objekt ihrer Aversion an. Auch ihr verschmutzt jeden Tag die Umwelt, ob wissentlich oder unwissentlich, absichtlich oder nicht, euer Körper und eure Bedürfnisse sorgen schon dafür. Niemand kann so porentief rein sein und sich verhalten, auf dass unsere Umwelt davon nicht beeinflusst wird. So funktioniert das nun mal, was man Leben nennt. Man manipuliert sein Umfeld in jedem Fall zum Guten und auch zum Schlechten. Man sollte aber deshalb nicht resignieren, sondern versuchen es für sich selbst, seine Mitmenschen und die Umwelt erträglicher zu machen. Wir leben jetzt und hier, den einen ist das sehr bewusst, den anderen weniger bis gar nicht. Wir sind alle vergänglich, dafür sorgt diese Welt und das Programm "Verfall" schon, aber warum versuchen wir nicht das Beste daraus zu machen.
*schwenkt-enthusiastisch-eine-uno-fahne-und-wird-von-kongorebellen-niedergeschossen*


Ich denke, man kann ein guter Mensch sein und trotzdem nichts spenden, aus welchen Gründen auch immer.

Was die Flut der Spendengalals angeht, so sehe ich das ähnlich wie die an dieser Tatsache Kritik übenden, daneben haben die tränendrüsigen Filmchen, die dort gezeigt werden (sehr beliebte Kombi: Katastrophenszenario, weinerliche Musik, große feuchte Kinderaugen. Auch sehr beliebt: Anlehungen an die christliche Ikonographie mit ihren vielfältigen Leidensthemen) für mich etwas voyeuristisches, plakatives und damit unehrliches. Das wird der Sache m. E. weder gerecht, noch nützt es ihr. Man wird ohnehin in den Nachrichten mit einschlägigem Material bombardiert, das bis zum Erbrechen wiederholt wird (ich habe Goth sei Dank keinen Fernseher) und auch die allersensibelsten Gemüter stumpfen dabei ab.
Ich merke auch, dass bei mir da eine sehr empfindliche Stelle getroffen wird bei dieser exzessiven Sentimentalisierung des Leidens, die teilweise nichts anderes als schlecht verpackte Lust am Leiden anderer ist (denn der Tsunami ist weit). Wenn Menschen minutenlang gezeigt werden, die um ihre Angehörigen weinen, dann hat das mit seriöser Berichterstattung nichts mehr zu tun. Leid und Tod sind private Momente, mit die privatesten, die man haben kann. Da muss die fernsehende Weltöffentlichkeit nicht noch dabeistehen und glotzen (man muss nicht sonderlich intelligent sein, um sich vorzustellen, dass die Leute den Verlust ihrer Familien betrauern). Es ist für mich eine Frage der persönlichen Hygiene, mir das nicht anzusehen, aber auch eine Frage des Respekts. Vielleicht hat mich daher Eisbärs Riesenfoto auch so enorm gestört: es sollte eine Würde im Tod geben, und die respektiere ich, egal wie die Umstände waren und egal, ob die Leute dort noch ungeborgen herumliegen, in welchem Zustand auch immer. Die sicherlich unschönen Umstände sind eine Sache, das Herumposten solchen Materials im Riesenformat zu "selbsttherapeuthischen" oder provokativen Zwecken eine andere.
*auch die Uno-Fahne schwenkt und von einer Herde Spendengala-Moderatoren überrannt wird*
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Dalai_Wese am 05 Januar 2005, 21:42:23
Zitat von: "Der Uhu"
Äh, Moment mal...? Jemand ist in Not, jemand anderes sieht das und spendet Geld und deswegen ist er ein Heuchler? Also Leute, die Mitleid haben sind also Heuchler? Aha, soso. Na Schätzchen, da solltest du vielleicht nochmal drüber nachdenken.


Danke für die Blumen! Zum Heuchler wird der, der nicht gegen alles angeht und "nur" für diese Leute spendet, weil es gerade mal Thema ist oder angesagt ist oder auch nur, weil es ihm gut tut oder er es für notwendig erachtet, gleichzeitig aber andere Hilfebedürftige außer acht lässt.

Zitat von: "Der Uhu"
Ob du es glaubst oder nicht: Es gibt Leute, die SIND immer solidarisch und tun nicht nur so. Ja, und diese Leute haben offenbar einen weitaus sozialeren Hintergrund und wesentlich mehr Erfahrung als du kleines Gruftseelchen.


Von daher erübrigt sich auch Dein Kommentar, dass es Leute gibt, die immer solidarisch sind. Es ist schlichtweg gar nicht möglich.
Im Übrigen bedanke ich mich erneut für die Blumen und die netten Worte.

Zitat von: "Der Uhu"
Und wenn du magst, kannst du ja gerne, wenn das nächste mal die (u.a. von Spenden finanzierte) freiwillige Feuerwehr kommt, um deine brennende Wohnung zu löschen, dich daneben stellen und die Feuerwehrmänner als Heuchler beschimpfen, weil sie ja nur jetzt so nett sind aber ausser Dienst alle Arschlöcher sind..


Erstens schreibt man außer immer noch mit "ß", wie Dir scheinbar entgangen zu sein scheint. Zweitens habe ich nichts von denen gesagt, die tatsächlich was tun! Es geht vielmehr um die, die zu Hause sitzen, sich nen paar Bilder reinziehen, 5 Euro per Anruf spenden und am nächsten Tag bei Media Markt 16% MWSt sparen.

Zitat von: "Der Uhu"
Und nun zu dem restlichen Schwachsinn, den du geschrieben hast:.


Erneut bedanke ich mich herzlich für die Blumen!


Zitat von: "Der Uhu"
Mmh..., wer waren nochmal die Arschlöcher? Ach ja, die anderen...


Und genau hier hast Du Dich endgültig selbst disqualifiziert. Ich könnte mich nun auf Dein Niveau herabbegeben. Mach ich aber nicht, denn auf Beleidigungen hab ich keine Lust. Dass Du den Rest mit den Kindern nicht verstanden hast ist leider auch Tatsache. Mit einem abschließenden Zitat Deinerseits ist meine Analyse Deines Schriebs dann auch beendet. Da Du Dich leider selbst disqualifiziert hast, bleibt mir nichts anderes übrig, davon auszugehen, dass es um die geistigen Fähigkeiten nicht so doll bestellt ist. Und genau deshalb muss ich bei gleichbleibendem Niveau in Zukunft auch nicht mit offensichtlich geistig unterlegenen Personen kommunizieren. Hier nochmal eine vortreffliche Demonstration dessen, was Du in Zukunft sein lassen solltest. Man kann unterschiedlicher Meinung sein, aber sowas ist schlichtweg unwürdig. Entschuldige Dich nicht bei mir, sondern bei Dir selbst!

Zitat von: "Der Uhu"
Aber wie ich vermute, zieht er sich nur in sein kleines Gruftiges Zimmer zurück, und ist einfach (Zitat Dalai:) wie "die meisten Leute das ganze Jahr ein Arschloch" und "denkt ausschließlich an seinen Vorteil" und tut nichts dergleichen.
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Der Uhu am 05 Januar 2005, 22:58:42
@ Dalai: Hihihi! Was für eine billige Antwort! Besseres fällt dir nicht ein, Sweety?

Jemand der sich, um sich auszudrücken nur Worten wie Heuchelei, verarschen, verlogenes Pack, Einheitsheulerei, nachäffen, Sau, Mitleidsplatte, Sensationsgeilheit, rumheulen, Arschloch usw. usw. befleißigen muß, hat glaube ich jedes Recht verwirkt von Niveau zu sprechen. Dein geistiger Zustand offenbart sich mir schon wenn du schreibst:

 
Zitat
Ich könnte mich nun auf Dein Niveau herabbegeben. Mach ich aber nicht, denn auf Beleidigungen hab ich keine Lust.


...und du aber gleich danach äußerst:

Zitat
...dass es um die geistigen Fähigkeiten nicht so doll bestellt ist.


Da hat wohl dein Kurzzeitgedächnis nicht mitgespielt, was?

Freundchen, du traust dich ja nicht mal auf meine Kritik einzugehen, weil du fürchtest, in Erklärungsnöte zu geraten. Das ist eigentlich nur feige! Wenn nach einem so niveaulosen und beleidigendem Beitrag wie dem Deinen Kritik kommt, und dir darauf nichts niveauvolleres einfällt als "Erstens schreibt man außer immer noch mit "ß", dann solltest du mal über dein Reflektionsvermögen und deine Kritikfähigkeit nachdenken. Ich will mal von dir lesen, wie du deinen echt fragwürdigen (ersten) Beitrag rechtfertigst, denn wie du ja schon so trefflich und in geradezu salomonischer Weisheit formuliert hast:

Zitat

Ich lass mich nicht verarschen von euch verlogenem Pack!
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Dalai_Wese am 06 Januar 2005, 00:01:36
Das Zitat "Ich lass mich nicht verarschen von euch verlogenem Pack" stammt aus dem Lied Weihnachtsschimpfe von Knorkator. Das habe ich aber auch mal geschrieben. Verstehe es als eine gewisse bewusste Provokation, nicht aber als persönliche Beleidigung, denn ich gehe hier niemanden persönlich an und bezeichne ihn als Arschloch oder was weiß ist, so wie Du es tust.
Und das Zitat bezieht sich auf Heuchelei im Allgemeinen. Und hier ist es eben meine Meinung, dass ich es heuchlerisch finde, wenn jetzt in einer allgemeinen Stimmung 2 oder 3 Wochen auf tiefe Betroffenheit gemacht wird, und gleichzeitig überall auf der Welt Leute sterben. Einfach die gnadenlose Auswalzung dieses Themas und die Beschwörung eines Kollektivgedankens, wo es einfach mal kein Kollektiv gibt. Jedenfalls nicht außerhalb der Beschwörungszeit.
Im Übrigen sind Begriffe wie "Heuchelei, rumheulen, etc." nicht beleidigend, höchstens polemisch. Wenn Du mich aber in Deiner "Antwort" als Arschloch bezeichnest, dann ist das wohl eher eine Beleidigung. Den Rest habe ich ja bereits zitiert.
Von Feigheit brauchst Du mir nix erzählen, denn ich vertrete meine Ansicht auch in realen Diskussionen. Ob Du Dich getraut hättest in einer realen Diskussion mich als Arschloch zu bezeichnen, kann ich nicht endgültig beurteilen, ich wage es aber mal zu bezweifeln, weil ja schließlich jeder irgendwo der Ansicht ist ohne sowas auszukommen. Jedenfalls glaube ich das, auch wenn ich manchmal (auch hier bei Dir) ins Zweifeln gerate. Aber die Hemmschwelle in einem Forum ausfallend zu werden ist nunmal geringer!
Ich kann auch nicht erkennen, dass ich auf Deine Kritik nicht eingegangen bin, außer die Sache mit den Kindern. Der Rest war ja fast nur Beleidigung, was erwartest Du da also?
Und der Schluss auf Deine geistigen Fähigkeiten drängt sich geradezu auf, was wiederum keine Beleidigung ist. Ich kenne Dich nicht persönlich und Du mich nicht. Ich habe Dich nicht als Arschloch bezeichnet. Nimm Dir mal ein Beispiel an Kallisti. Die argumentiert hart aber fair. Genau das tue ich auch und ich erwarte das auch von anderen.
Jedem objektiven Dritten fällt der Unterschied unserer Beiträge sicher auf. Da muss man nicht lange drum rum reden. Schon Deine Antwort zeigt ja, dass Du mit meiner Meinung nicht klarkommst. Dann aber ist dies nicht der rechte Platz für Dich, denn hier soll diskutiert werden und zwar sachlich und  fair, von mir aus aber gerne hart und sehr kontrovers.
Ich bin auch nicht Dein Freundchen o.ö., das kannst Du ja von mir aus hier schreiben, aber es zeugt eben nicht gerade von Niveau. Du kannst von mir aus meine Meinung auch hart angehen und als unmenschlich oder was weiß ich bezeichnen. Aber niemand ist wegen seiner Meinung ein Arschloch.
Und selbstverständlich habe ich mein Recht auf Kritik nicht verwirkt, sondern ich trage meine Kritik hart aber immer noch fair vor. Es scheint mir aber müßig darüber zu schreiben. Wie gesagt, ich glaube nicht, dass Du Dich draußen so weit aus dem Fenster lehnst und Leute beleidigst. DA kriegt man nämlich auch mal schnell auf die Fresse!
Wer mich kennt, der weiß, dass ich auch zur Not alleine gegen eine Masse meine Ansicht vertrete, wenn ich von ihr überzeugt bin. Ich lass mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen, aber eben argumentatitv, nicht mit Beleidigungen.
Wie ich meinen Beitrag rechtfertige? Wie soll das denn Deiner Meinung nach aussehen? Ich bin der Meinung, dass die Welt überbevölkert ist und gemessen an der Einwohnerzahl an all den Küsten 150.000 völlig im Rahmen sind. Was Deine Kritik zu den Einzelschicksalen betrifft: Du hast es einfach nicht verstanden, deshalb sage ich es jetzt nochmal in aller Deutlichkeit: Ich bezweifel ja nicht, dass es für jeden Betroffenen hart ist und sicher auch nicht wünschenswert ist. Mir ist es aber schlichtweg egal! Zur falschen Zeit am falschen Ort. Pech gehabt.
Weiter bin ich der Ansicht, dass mit über 6 Milliarden Menschen die Welt gnadenlos überbevölkert ist und zum Wohle des Planeten eine knallharte Reduzierung der Einwohnerzahl eintreten muss. Idealerweise die totale Ausrottung der gesamten Menschheit, weil ich der Meinung bin, dass Menschen die dümmsten Lebewesen sind, weil sie ihren eigenen Lebensraum zerstören. Das machen sonst nur Viren, aber die verfolgen immerhin noch einen Zweck damit.
Was z.B. Hungerelend o.ä. Probleme angeht: Der Mensch ist selbst schuld. Wenn man in der Wüste 9 Kinder zeugt, braucht man sich nicht wundern, wenn 5 dabei sterben! Auch wenn die Überlegung der Einzelperson ja sicher pragmatisch ist, nämlich mehr Kinder zu zeugen, um wenigstens ein paar durchzubringen, die dann mitarbeiten können.
Medizin z.B. ist auch nicht unbedingt sinnvoll. Krankheiten wie AIDS oder Krebs haben ihren Sinn, nämlich eine Regulierung der Population einer Art. Und dagegen wert sich der Mensch und macht sich damit selbst zum Virus für diesen Planeten, an dem er kollabiert, wenn das so weiter geht.
Ich sage nicht, dass ich mich freue, wenn Menschen sterben, es ist aber einfach mal eine Notwendigkeit! Und zwar in einem gewissen Maß, dass erstens den Fortbestand der gesamten Art sichert und zweitens nicht in Konflikt mit dem Leben insgesamt steht.
Und genau das ist zur Zeit der Fall. Ganze Arten sterben wegen dem Menschen aus, der Regenwald wird weiter abgeholzt, übermäßig viele Treibhausgase in die Luft gesetzt, etc. pp.
Die Natur versucht immer ein Gleichgewicht herzustellen, der Mensch stört genau diesen Prozess. Streng genommen hat er für mich gar keine Existenzberechtigung, nüchtern betrachtet muss ganz einfach ein erheblicher Anteil der derzeitigen Weltbevölkerung sterben, um ein Gleichgewicht wieder zu garantieren. Auch wenn das hart klingt, das ist meine Meinung.
Und genau deshalb bin ich auch gegen übertriebene Medizin, Spenden und ähnliches. Und es ist ein anderes Thema, ob ich die Diskussion um Menschlichkeit weiter vorantreibe, nur weil ich eben der Meinung bin, dass es zwar grandios nächstenliebend ist um irgendwelche Toten zu trauern, aber in einer Gesamtbetrachtung einfach völlig irrational ist. Es ist außerdem nicht möglich alle zu retten, auch wenn es ja durchaus ein schöner Gedanke ist, jemandem vor dem Verhungern oder generell Sterben zu bewahren. Mit der Realität hat das aber nix zu tun.
Reicht Dir das fürs erste, um vor allem ohne Beleidigungen auszukommen?
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Der Uhu am 06 Januar 2005, 05:02:49
Zitat
Reicht Dir das fürs erste, um vor allem ohne Beleidigungen auszukommen?


Klaro. Das war doch mal ein Statement. Und da du auf deinen Proletenwortschatz deines ersten Beitrags (weitgehend) verzichtet hast, verzichte ich also nun auf Beleidigungen. Das ist doch nur fair.

Zum Thema: Recht gebe ich dir; wenn du sagst, daß die Medien zur Zeit arg übertreiben, und daß die Leute vor allen Dingen dann spendebereit sind, wenn die Medien die Sache groß rausbringen. Der Regenwald stirbt vor sich hin, die Spezies sterben im Minutentakt aus und vieles vieles mehr ohne das dafür Spendengalas im TV laufen. Unbestreitbar richtig.

Es waren im wesentlichen drei Faktoren, die mir an deinem Beitrag, neben dem Schreibstil, echt auf die Nerven gegangen sind:
Zitat

Im Gegensatz zur alltäglichen Einheitsheulerei habe ich die Ereignisse zur Kenntnis genommen.
150.000 sind zwar viel, aber es hält sich noch in Grenzen, wenn man bedenkt wieviele dort insgesamt
an allen Küsten gelebt haben. Es macht mich auch nicht betroffen oder ähnliches.

1. Deine Ignoranz gegenüber den gestorbenen Menschen und ihren Angehörigen indem du schreibst, das dir der Tod dieser Leute ziemlich egal ist. Nun, ich kann nicht ändern, daß dir diese Leute nichts bedeuten. Das ist ein emotionales Ding, das man wohl kaum durch eine Diskussion ändern kann. Aber du mußt auch verstehen, daß mir, dem das ziemlich nahe geht, da der Kragen platzt, wenn hier so etwas öffentlich im Forum geäußert wird.

Zitat
Im Gegensatz zur alltäglichen Einheitsheulerei habe ich die Ereignisse zur Kenntnis genommen.

Zitat
Außerdem ist diese Medien- und Sensationsgeilheit kaum zu ertragen. Abends beim Essen mal kurz
reinschauen, rumheulen, mit nem Anruf 5 € spenden und abschalten. Am nächsten Tag bei Media-Markt
einkaufen, um 16% MWSt zu sparen. Zu Silvester sein Geld verprassen und dann meckern, dass man
keines mehr hat.
Es widert mich förmlich an, wie diese Heuchelei grassiert. Die meisten Leute sind das ganze Jahr
ein Arschloch und denken ausschließlich an ihren Vorteil und tun an einigen Tagen so, als wären sie
ja ach so solidarisch.

Zitat
Trotzdem muss man nicht Sendeprogramme ändern, tausendfach auf die Tränendrüse drücken und so tun,
als hätte man mit einer Spende soeben das Bundesverdienstkreuz erlangt. Es hat mich schon nach dem
11.9. aufgeregt, wie die Massen alles nachäffen, was so vorgegeben wird. Wenn in Afghanistan ein
Bauer von einer Bombe zerfetzt wird ist das bedauerlicher Kollateralschaden, wenn in Afrika irgend
ein Kind auf eine Landmine tritt interessiert das auch keine Sau.

2. Der Heucheleivorwurf: Auch wenn du es im Nachhinein relativiert hast, musst du zugeben, daß du ziemlich weit ausgeholt hast. Es kam bei mir und vermutlich auch bei den meisten anderen so an, als ob du die Spendenbereitschaft an sich als Heuchelei bezeichnen würdest. Es ist in der Tat ziemlich heuchlerisch, wenn man sich um nichts schert, ausser wenn es groß in den Medien kommt. Dein Beitrag war allerdings sehr verallgemeinernd und dementsprechend auch ziemlich unfair gegenüber denjenigen, die ernsthaft besorgt sind und wirklich helfen wollen.

Zitat
Es macht mich auch nicht betroffen oder ähnliches. Die Welt ist
überbevölkert, der Mensch eine Plage für diesen Planeten.

Zitat
Weiter bin ich der Ansicht, dass mit über 6 Milliarden Menschen die Welt gnadenlos überbevölkert
ist und zum Wohle des Planeten eine knallharte Reduzierung der Einwohnerzahl eintreten muss.
Idealerweise die totale Ausrottung der gesamten Menschheit, weil ich der Meinung bin, dass Menschen
die dümmsten Lebewesen sind, weil sie ihren eigenen Lebensraum zerstören. Das machen sonst nur
Viren, aber die verfolgen immerhin noch einen Zweck damit.

3. Deine Meinung daß der Tod dieser Leute gut für unseren Planeten ist: Dies war der eigentliche Grund für meinen Ausbruch. Das war echt harter Tobak! Das ist nämlich erstens eine Milchmädchenrechnung, zweitens gegen jede meiner Wertvorstellungen und drittens auch falsch. Die Weltbevölkerung kontrolliert man nicht, indem man hier und da mal ein paar tausend über den Jordan gehen läßt. Und man löst auch keine Probleme, wenn man sich darüber freut. Wenn sich unsere Regierungen mal dafür entscheiden würden, mehr als nur einen Prozent ihrer Militärausgaben für Entwicklungshilfe auszugeben und mal für fairen Handel zu sorgen, und wenn die Leute in den Entwicklungsländern mal ihren Hintern hochbekommen und nicht jedem korrupten Fiesling mit der Kalaschnikov in der Hand hinterherlaufen würden, dann würde sich schon viel ändern.
Der Mensch ist nicht das dümmste Lebewesen auf dem Planeten. Er ist das intelligenteste. Wenn jemand in der Wüste 9 Kinder zeugt, tut er das nicht aus Dummheit, sondern aus Armut. Warum ist er arm? Weil die Wirtschaft in seinem Land nicht funktioniert. Warum tut sie das nicht? Weil die Menschen in seinem Land korrupt, fehlgeleitet und ungebildet sind. Warum sind sie das? Weil sich einfach viel zu wenige für den anderen interessieren und sie ignorant sind. Und da sind wir beim entscheidenden Punkt angekommen. Der Mensch ist das ignoranteste Lebewesen auf dem Planeten. Und daran kann man meiner Meinung nach was ändern!
Und darum meine Reaktion. Ich fand deinen Beitrag überaus Ignorant und das ist die Wurzel des Übels. Verstehst du? Diese Leute, die die Regenwälder abholzen, Kinder als Prostituierte feilbieten, die tausende von Leuten in den Tod schicken um selbst in einem Palast zu leben, die denken GENAU SO über andere Menschen. Für diese Leute sind Menschen irgendwo zwischen Schlachtvieh und Ungeziefer. So baut man keine gute Gesellschaft! Eine Menscheit, die sich selbst als eine Anhäufung von Ungeziefer betrachtet, hat keine Zukunft. Und es gibt verdammt viele Wege, etwas zu ändern. Aber wer setzt sich schon gerne für Menschen ein, die er für wertlos oder überschüssig betrachtet?
Wenn du schreibst, daß der Mensch das dümmste Lebewesen ist, er im wesentlichen ein Parasit ist und daß der Tod von tausenden von Menschen eigentlichen etwas positives ist wegen der Ungezieferkontrolle, dann muß ich Dir sagen, daß sich hier unsere Wege trennen. Boah! Das war eine echt krasse Aussage und es fällt mir irre schwer da sachlich zu bleiben. Dein Beitrag hat mich einfach derbe sauer gemacht, und der hatte auch nichts mit Niveau zu tun, weil die durchdachte Begründung und Rechtfertigung dieser heftigen Meinung sowie ein sachlicher Stil einfach total fehlten. Ich habe mir beim Lesen nur gedacht "Was ist das bloß für ein Mensch?" Und ich war einfach wenig gewillt, dir danach allzu viel Respekt zu zollen, obwohl ich zugeben muss, dass ein sachlicherer Diskussionsstil uns beiden gut getan hätte. Ich jedenfalls bin der Meinung, daß wir nachdem wir nun ein paar (Über-)deutliche Worte ausgetauscht haben, jetzt so etwa dort angekommen sind, wo wir sachlich weiterdiskutieren können ohne eventuelle Kraftausdrücke.

P.S.: Nochmal zu deinem obigen Beitrag:
1. Nebenbei bemerkt haben Viren und Krebs etc. keinen "Sinn", auch nicht den, irgendetwas zu kontrollieren. Sie sind einfach nur entweder Lebewesen (z.B. Viren oder Bakterien), die im Laufe der Evolution eine parasitische Lebensweise entwickelt haben oder im Falle von Krebs Gendefekte. Es besteht wohl kaum eine Veranlassung hier von einem höheren "Sinn" zu sprechen. Sie existieren einfach...und lösen nebenbei eine Reduzierung ihrer "Wirte" aus.
2. Zu deinem Statements in Sachen Medizin und Spenden kann ich einfach nur auf meinen obigen Text verweisen.
3. Wollte noch anfügen, daß diese Katastrophe die ganze Region in noch größere Armut gestoßen hat. Erfahrungsgemäß erzeugt Armut größeres Bevölkerungswachstum. Das Armut mit Bevölkerungswachstum korrelierbar ist kann man in der ganzen Welt mitverfolgen. Langfristig dürfte also diese Flutwelle den gegenteiligen Effekt haben, den du erwartest.
4. Wer sollte denn die Menschheit reduzieren? Keine Katastrophe und auch keine Krankheit (nicht einmal Aids) können das erreichen. Der Mensch ist viel zu flexibel um sich nicht an alles anpassen zu können. Nur dort wo diese Anpassung nicht gelingt kann so eine Reduzierung der Bevölkerung eintreten. Beispiele:
- Indonesien: Kein Geld für Schutzmaßnahmen und Frühwarnsysteme
- AIDS: Nur in armen Ländern (Afrika, Rußland, China, Indien etc.) kann AIDS erfolgreich die Bevölkerung reduzieren, denn hier fehlen die entsprechenden Abwehrmaßnahmen (Aufklärung, Kondome, medizinische Forschung, Medikamente) wegen der Armut des Landes. Wären in Deutschland nicht nur wenige tausend HIV-Fälle bekannt sondern statt dessen 20-30% der Bevölkerung HIV-positiv (wie in Uganda) dann würden zig Milliarden Euro in Forschung und Abwehrmaßnahmen fließen und Ruck-Zuck gäbe es einen Impfstoff wie für die Grippe. Weiteres Beispiel dafür ist Typhus, der quasi nur in Dritt-Welt-Staaten grassiert. Die Leute haben dort eh kein Geld für Medikamente und darum forscht die Industrie auch nicht daran. Und somit sind heute noch Wirkstoffe in Gebrauch, die  schon in den dreißiger Jahren entwickelt wurden, als die Krankheit noch bei uns ein Problem war.
Und daran, wie man künstlich eine Reduzierung herbeiführt will ich lieber nicht denken.
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Kallisti am 06 Januar 2005, 11:59:43
Zum Beitrag von Der Uhu vom 06. Januar 2005, 5.02 Uhr:


D A N K E !!!


Meine volle Zustimmung  :!:


Vor allem hierzu:



Zitat
1. Deine Ignoranz gegenüber den gestorbenen Menschen und ihren Angehörigen indem du schreibst, das dir der Tod dieser Leute ziemlich egal ist. Nun, ich kann nicht ändern, daß dir diese Leute nichts bedeuten. Das ist ein emotionales Ding, das man wohl kaum durch eine Diskussion ändern kann.




Und hierzu:


Zitat
Es ist in der Tat ziemlich heuchlerisch, wenn man sich um nichts schert, ausser wenn es groß in den Medien kommt.



 :!:  :!:  :!:




Auch hierzu:


Zitat
3. Deine Meinung daß der Tod dieser Leute gut für unseren Planeten ist: Dies war der eigentliche Grund für meinen Ausbruch. Das war echt harter Tobak! Das ist nämlich erstens eine Milchmädchenrechnung, zweitens gegen jede meiner Wertvorstellungen und drittens auch falsch. Die Weltbevölkerung kontrolliert man nicht, indem man hier und da mal ein paar tausend über den Jordan gehen läßt. Und man löst auch keine Probleme, wenn man sich darüber freut. Wenn sich unsere Regierungen mal dafür entscheiden würden, mehr als nur einen Prozent ihrer Militärausgaben für Entwicklungshilfe auszugeben und mal für fairen Handel zu sorgen, und wenn die Leute in den Entwicklungsländern mal ihren Hintern hochbekommen und nicht jedem korrupten Fiesling mit der Kalaschnikov in der Hand hinterherlaufen würden, dann würde sich schon viel ändern.
Der Mensch ist nicht das dümmste Lebewesen auf dem Planeten. Er ist das intelligenteste. Wenn jemand in der Wüste 9 Kinder zeugt, tut er das nicht aus Dummheit, sondern aus Armut. Warum ist er arm? Weil die Wirtschaft in seinem Land nicht funktioniert. Warum tut sie das nicht? Weil die Menschen in seinem Land korrupt, fehlgeleitet und ungebildet sind. Warum sind sie das? Weil sich einfach viel zu wenige für den anderen interessieren und sie ignorant sind. Und da sind wir beim entscheidenden Punkt angekommen. Der Mensch ist das ignoranteste Lebewesen auf dem Planeten. Und daran kann man meiner Meinung nach was ändern!
Und darum meine Reaktion. Ich fand deinen Beitrag überaus Ignorant und das ist die Wurzel des Übels. Verstehst du? Diese Leute, die die Regenwälder abholzen, Kinder als Prostituierte feilbieten, die tausende von Leuten in den Tod schicken um selbst in einem Palast zu leben, die denken GENAU SO über andere Menschen. Für diese Leute sind Menschen irgendwo zwischen Schlachtvieh und Ungeziefer. So baut man keine gute Gesellschaft! Eine Menscheit, die sich selbst als eine Anhäufung von Ungeziefer betrachtet, hat keine Zukunft. Und es gibt verdammt viele Wege, etwas zu ändern. Aber wer setzt sich schon gerne für Menschen ein, die er für wertlos oder überschüssig betrachtet?
Wenn du schreibst, daß der Mensch das dümmste Lebewesen ist, er im wesentlichen ein Parasit ist und daß der Tod von tausenden von Menschen eigentlichen etwas positives ist wegen der Ungezieferkontrolle, dann muß ich Dir sagen, daß sich hier unsere Wege trennen. Boah! Das war eine echt krasse Aussage und es fällt mir irre schwer da sachlich zu bleiben. Dein Beitrag hat mich einfach derbe sauer gemacht, und der hatte auch nichts mit Niveau zu tun, weil die durchdachte Begründung und Rechtfertigung dieser heftigen Meinung sowie ein sachlicher Stil einfach total fehlten. Ich habe mir beim Lesen nur gedacht "Was ist das bloß für ein Mensch?" Und ich war einfach wenig gewillt, dir danach allzu viel Respekt zu zollen, obwohl ich zugeben muss, dass ein sachlicherer Diskussionsstil uns beiden gut getan hätte. Ich jedenfalls bin der Meinung, daß wir nachdem wir nun ein paar (Über-)deutliche Worte ausgetauscht haben, jetzt so etwa dort angekommen sind, wo wir sachlich weiterdiskutieren können ohne eventuelle Kraftausdrücke.

P.S.: Nochmal zu deinem obigen Beitrag:
1. Nebenbei bemerkt haben Viren und Krebs etc. keinen "Sinn", auch nicht den, irgendetwas zu kontrollieren. Sie sind einfach nur entweder Lebewesen (z.B. Viren oder Bakterien), die im Laufe der Evolution eine parasitische Lebensweise entwickelt haben oder im Falle von Krebs Gendefekte. Es besteht wohl kaum eine Veranlassung hier von einem höheren "Sinn" zu sprechen. Sie existieren einfach...und lösen nebenbei eine Reduzierung ihrer "Wirte" aus.
2. Zu deinem Statements in Sachen Medizin und Spenden kann ich einfach nur auf meinen obigen Text verweisen.
3. Wollte noch anfügen, daß diese Katastrophe die ganze Region in noch größere Armut gestoßen hat. Erfahrungsgemäß erzeugt Armut größeres Bevölkerungswachstum. Das Armut mit Bevölkerungswachstum korrelierbar ist kann man in der ganzen Welt mitverfolgen. Langfristig dürfte also diese Flutwelle den gegenteiligen Effekt haben, den du erwartest.
4. Wer sollte denn die Menschheit reduzieren? Keine Katastrophe und auch keine Krankheit (nicht einmal Aids) können das erreichen. Der Mensch ist viel zu flexibel um sich nicht an alles anpassen zu können. Nur dort wo diese Anpassung nicht gelingt kann so eine Reduzierung der Bevölkerung eintreten. Beispiele:
- Indonesien: Kein Geld für Schutzmaßnahmen und Frühwarnsysteme
- AIDS: Nur in armen Ländern (Afrika, Rußland, China, Indien etc.) kann AIDS erfolgreich die Bevölkerung reduzieren, denn hier fehlen die entsprechenden Abwehrmaßnahmen (Aufklärung, Kondome, medizinische Forschung, Medikamente) wegen der Armut des Landes. Wären in Deutschland nicht nur wenige tausend HIV-Fälle bekannt sondern statt dessen 20-30% der Bevölkerung HIV-positiv (wie in Uganda) dann würden zig Milliarden Euro in Forschung und Abwehrmaßnahmen fließen und Ruck-Zuck gäbe es einen Impfstoff wie für die Grippe. Weiteres Beispiel dafür ist Typhus, der quasi nur in Dritt-Welt-Staaten grassiert. Die Leute haben dort eh kein Geld für Medikamente und darum forscht die Industrie auch nicht daran. Und somit sind heute noch Wirkstoffe in Gebrauch, die schon in den dreißiger Jahren entwickelt wurden, als die Krankheit noch bei uns ein Problem war.
Und daran, wie man künstlich eine Reduzierung herbeiführt will ich lieber nicht denken.






Ich weiß: es steht jetzt einfach doppelt hier drin - aber: es mussste sein! So was kann man gar nicht oft genug wiederholen, da es ja unüberlesbar ... doch einige Menschen gibt, die das (noch?) nicht geschnallt haben...!!!



DANKE nochmal! Echt! Sorry für diese Emotionalität, aber: das sind Sachen/Themen, die mir wirklich am Herzen liegen und wo ich nicht einfach so leichtfertig drüber rumdiskutieren kann/will!

Es geht hier um ganz Grundsätzliches, um Menschenbilder, Weltbilder und in Folge derer: darum, WIE Menschen mit Menschen und ihrer Umwelt... umgehen und WARUM (sie das auf diese/ihre Weise tun)...!!

Und ich denke eben schon, dass da so Einiges nicht schlicht "persönliche Meinung" ist, sondern: verquere Ansichten, die durchaus schädliche, bisweilen sogar katastrophale Auswirkungen (für andere Menschen bzw. Lebewesen) haben können - und oft auch tatsächlich haben: wenn man das "große Ganze" betrachtet...!!



DER MENSCH IST DEM/ DES  MENSCHEN (EIN) WOLF  :!:


Und DAS kann ich nicht verstehen, will ich nicht hinnehmen! Denn: es gibt doch genug Stress, Probleme... auf der Welt / im Leben (jedes Menschen: irgendwann...). Es ist doch so schon alles kompliziert und oft schwierig genug!!

Warum müssen die Leute es sich dann noch gegenseitig UNNÖTIG und ABSICHTLICH (!?!) schwermachen...!???


Ja, das klingt wie kleines, naives Kind, aber: ja, das ist definitiv in mir noch drin - wie in jedem von uns (irgendwo, manchmal, wohl oft unbewusst) - nee, keine weitere Laien-Psychologie - eher so was wie "Selbstkritik"...




@Dalai


Es ist leider nicht so einfach wie du es dir machst/machen (sehen) möchtest!!

Sicher: es gibt zu viele Menschen, aber: wer entscheidet denn mit welchem Recht, welche "davon"  "ruhig draufgehen" können/sollen...???


Es ist leicht, sogar von sich selbst zu sagen: ja, wenn´s mich erwischt, dann ist es halt so und ist auch in Ordnung - dann war ich halt "zur falschen Zeit am falschen Ort" (ob das nun ne Seuche ist oder ein Unfall oder eine Naturkatastrophe oder ein kriminelles Verbrechen...).
(Wobei DU das so ja gar nicht mal von dir selbst gesagt hast.)

ABER: wenn du dann in einer solchen Situation tatsächlich bist: sei dir sicher/kauf´s mir ab: du wirst dann... andere Gedanken und "Gefühle" ... haben!!!!!! Das ist menschlich.


Wenn du selbst nun durch ein "Unglück" ... einen oder mehrere (oder vielleicht sogar alle) Menschen, die dir wichtig sind, was bedeuten..., verloren hättest... - dann würdest du wohl anders denken und dich anders äußern!


Ja, wie Uhu schon sagte: es geht um "Emotionen" : nicht nur, aber auch! Es hat was mit Empathievermögen zu tun!!


Und das ist eben auch "menschlich" und positiv: dass der Mensch (auch) die Fähigkeit hat, mitzufühlen und dadurch sich anderen gegenüber (ob Menschen oder Tiere) entsprechend zu verhalten: hilfsbereit, rücksichtsvoll, ... !


Ich finde es einfach nur krass und zum Kotzen, wie du über Menschen sprichst/denkst, entschuldige, aber: das ist echt mehr als anmaßend und hybrid!:

Ja, es gibt zu viele Menschen und vieles läuft falsch und Menschen verhalten sich "falsch", unverantwortlich, ignorant, rücksichtslos, kurzsichtig ...!!

Aber du machst es mit deiner Einstellung (und dem daraus resultierenden Verhalten) absolut nicht besser, im Gegenteil!

Eben: Du machst den anderen Vorwürfe: OHNE GENAU HINZUSCHAUEN: warum und wie es dazu kam, dass sich Menschen so verhalten wie sie es tun und: OHNE DICH DAFÜR EINZUSETZEN; DASS SICH DARAN ETWAS ZUM POSITIVEN FÜR DIESE MENSCHEN VERÄNDERT!

Es ist so leicht, zu tadeln, zu schimpfen, aber das hilft niemandem, verbessert nichts.


Und: doch: es GIBT durchaus schon Möglichkeiten, was zu verbessern, es gibt Projekte, Organisationen, MENSCHEN, die was tun, die sich Gedanken gemacht haben, wie man sinnvoll was verändern kann...!!

Aber: das sind eben viel viel zu wenige!



...


UHU:


cool auch dein Hinweis auf den "fairen Handel" ... !!

Eben: es gibt ne Menge Möglichkeiten für jeden Einzelnen (von "uns"), was dazu beizutragen, dass sich die Verhältnisse auf diesem Planeten "bessern"...!!!

Aber: das beinhaltet zum Teil: Verzicht(e) zu leisten, sich genau zu informieren, entsprechend(e) Zeit zu investieren/aufzuwenden, auf manche Bequemlichkeit zu verzichten, sich selbst zu überwinden (Schweinehund), sich selbst zu disziplinieren und vor allem: seine eigenen Ansichten immer wieder mal zu überdenken und zu modifizieren...!!




So, Blabla zu Ende.


Jetzt könnt ihr das wieder ins Lächerliche ziehen oder was auch immer.


@Jinx

ja, wenn die Berichterstattung so extrem voyeuristisch und "auf Tränendrüse" ist, mag ich das auch nicht, aber:

ich sehe mir das auch einfach nicht an ! Das liegt doch an jedem selbst!: Man kann immer noch umschalten oder ganz abschalten oder sich eben per Rundfunk oder Printmedien informieren...!!

Davon abgesehen ist es aber nun mal so, dass Menschen verschieden sind - und was den einen zu viel ist, brauchen die anderen, um aufgerüttelt zu werden, um wirklich emotional angesprochen zu werden und dadurch dann eben (vlt.) auch aktiv zu werden...!!!

Wie gesagt: wem es zu viel, zu unseriös... ist, kann ja abschalten (oder gar nicht erst einschalten oder umschalten)!
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Rick Deckard am 06 Januar 2005, 12:26:00
In gewisser Weise kann ich ja nachvollziehen, worauf Dalai hinaus will, wenn er schreibt, dass weniger Menschen durchaus besser für unsere Welt wären.

Aber das Artensterben mit als Grund aufzulisten, ist schon mal Quatsch. Denn Arten sterben ununterbrochen aus, das nennt sich Evolution und natürliche Auslese, und spätestens, wenn der nächste große Meteorit einschlägt, ist mit den aktuellen Arten inkl. dem Menschen, sowieso Schluss. Dann gehts wieder von vorne los. Natürlich verschwinden viele Arten aufgrund des Wirkens von Menschen, wir sind nun mal die dominante Spezies hier, aber glaube mal nicht, dass sich andere Wesen anders verhalten würden, wären sie die Bosse. Andere Arten werden grundsätzlich verdrängt, aber nicht nur durch den Menschen. Das ist der Lauf des Lebens.

Und die Medizin zu verteufeln, bzw. ihr einen niedrigen Stellenwert zuzuordnen bedeutet, Aberglaube, Dummheit und Ignoranz zu befürworten. Das ist ein Schritt zurück Richtung Mittelalter, und wer will da gerne gelebt haben? Jedenfalls kann man das nur so deuten, wenn einer sagt, dass man den Krankheiten ihren natürlichen Lauf lassen sollte. Wenn Du Bock drauf hast dahinzusiechen und irgendwann elendig zu krepieren, dann ist das Deine Sache, aber so ein Ende möchte ich niemandem aufbürden. Wenn es Linderung oder gar Heilung gibt, dann her damit.
Du willst doch wohl nicht ernsthaft sagen, dass Du Dir für die an diesen furchtbaren Krankheiten leidenden Menschen, keine Linderung und Heilung wünschst? Wenn doch, dann bist Du entweder emotional verkrüppelt  oder weißt einfach nicht, was Du da schreibst. Habe einmal im Leben eine schwere Krankheit und Du wirst Dankbar sein, wenn es ein Mittel oder Methoden gibt, Dich zu kurieren. So kann echt nur jemand sprechen, der sich nicht mal ansatzweise in die Lage solcher Menschen versetzen kann. Das ist ein Armutszeugnis.

So, ich werde mich jetzt wieder beruhigen. Aber intelligent war das wirklich nicht, was ich da lesen musste.
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: phaylon am 06 Januar 2005, 14:36:27
Zitat von: "Der Uhu"
1. Deine Ignoranz gegenüber den gestorbenen Menschen und ihren Angehörigen indem du schreibst, das dir der Tod dieser Leute ziemlich egal ist. Nun, ich kann nicht ändern, daß dir diese Leute nichts bedeuten. Das ist ein emotionales Ding, das man wohl kaum durch eine Diskussion ändern kann. Aber du mußt auch verstehen, daß mir, dem das ziemlich nahe geht, da der Kragen platzt, wenn hier so etwas öffentlich im Forum geäußert wird.

Das muss man verstehen? Wieso? Ich tu mir eher schwer zu verstehen, wie man sich wegen so etwas derart fertig machen kann, diese Aggression dann auf andere überträgt und schliesslich auch noch der Meinung ist, das ist alles gut so.

Zitat
2. Es kam bei mir und vermutlich auch bei den meisten anderen so an, als ob du die Spendenbereitschaft an sich als Heuchelei bezeichnen würdest.

Hier nicht.

Zitat
3. Deine Meinung daß der Tod dieser Leute gut für unseren Planeten ist: Dies war der eigentliche Grund für meinen Ausbruch. Das war echt harter Tobak! Das ist nämlich erstens eine Milchmädchenrechnung

Dem letzten Satz kann ich sogar zustimmen. Dem Planeten ist's meines Erachtens ziemlich egal, was auf ihm passiert.

Zitat
zweitens gegen jede meiner Wertvorstellungen

Hach, was bin ich verwundert *eg*.

Zitat
und drittens auch falsch. Die Weltbevölkerung kontrolliert man nicht, indem man hier und da mal ein paar tausend über den Jordan gehen läßt.

Die Weltbevölkerung kontrolliert man überhaupt nicht, das ist ja die Schwerigkeit. Um mal etwas starken Tobak anzufügen, nicht um zu provozieren, sondern um das Ganze mal mit meiner ach so beliebten warmherzigen Art zu zerlegen: Immerhin leben auf diesem Planeten jetzt (geschätzte) 150 000 Menschen weniger, die trotz besseren Wissens an eine doch nicht so ungefährliche Küste gezogen sind.

Klar ist's schlimm (so saget man) aber diese Menschen haben eigenverantwortlich gehandelt.

Zitat
Und man löst auch keine Probleme, wenn man sich darüber freut.

Wenn du 'es ist mir egal' mit 'boah ist das geil' verwechselst, solltest du dich wirklich erstmal beruhigen :)

Zitat
Der Mensch ist nicht das dümmste Lebewesen auf dem Planeten. Er ist das intelligenteste. Wenn jemand in der Wüste 9 Kinder zeugt, tut er das nicht aus Dummheit, sondern aus Armut. Warum ist er arm? Weil die Wirtschaft in seinem Land nicht funktioniert. Warum tut sie das nicht? Weil die Menschen in seinem Land korrupt, fehlgeleitet und ungebildet sind. Warum sind sie das? Weil sich einfach viel zu wenige für den anderen interessieren und sie ignorant sind. Und da sind wir beim entscheidenden Punkt angekommen. Der Mensch ist das ignoranteste Lebewesen auf dem Planeten. Und daran kann man meiner Meinung nach was ändern!

Wer ist 'man'? Wieso denkst du, dass die Leute überhaupt etwas ändern wollen?

Zitat
Diese Leute, die die Regenwälder abholzen, Kinder als Prostituierte feilbieten, die tausende von Leuten in den Tod schicken um selbst in einem Palast zu leben, die denken GENAU SO über andere Menschen.

Öh, entschieden: Nein. Hübsche Steigerung übrigens. Andere Menschen können diesen Leuten garnicht so egal sein, denn von genau diesen sind sie abhängig. Natürlich kann man sich einreden, es wäre einem egal.

Zitat
Für diese Leute sind Menschen irgendwo zwischen Schlachtvieh und Ungeziefer.

/Andere/ Menschen.

Zitat
Aber wer setzt sich schon gerne für Menschen ein, die er für wertlos oder überschüssig betrachtet?

Der, der etwas davon hat.

Zitat
Boah! Das war eine echt krasse Aussage und es fällt mir irre schwer da sachlich zu bleiben. Dein Beitrag hat mich einfach derbe sauer gemacht, und der hatte auch nichts mit Niveau zu tun, weil die durchdachte Begründung und Rechtfertigung dieser heftigen Meinung sowie ein sachlicher Stil einfach total fehlten.

Was findest du daran unsachlich zu sagen, dass es für die biologischen Verhältnisse auf dem Planeten wohl besser ist die Zahl der domestizierten Primaten in Grenzen zu halten? :)

Zitat
wo wir sachlich weiterdiskutieren können ohne eventuelle Kraftausdrücke.

Ich denke, die wenigsten hier haben Probleme mit hitzigen oder sogar streiterischen Konflikten. Problematisch ist's nur, wenn man mit einer Aussage nicht mehr etwas aussagen möchte, sondern eine Reaktion hervorrufen will.

Zitat
3. Wollte noch anfügen, daß diese Katastrophe die ganze Region in noch größere Armut gestoßen hat. Erfahrungsgemäß erzeugt Armut größeres Bevölkerungswachstum. Das Armut mit Bevölkerungswachstum korrelierbar ist kann man in der ganzen Welt mitverfolgen. Langfristig dürfte also diese Flutwelle den gegenteiligen Effekt haben, den du erwartest.

Langfristig? Die bauen die Hütten wieder auf und warten auf die nächste Steigerung. Naturkatastrophen sind ja nicht erst nach dem Krieg erfunden worden.

Zitat
4. Wer sollte denn die Menschheit reduzieren? Keine Katastrophe und auch keine Krankheit (nicht einmal Aids) können das erreichen. Der Mensch ist viel zu flexibel um sich nicht an alles anpassen zu können.

Ein heutiger Mensch liegt schon ein paar Tage flach, wenn er was falsches gegessen hat. Und diese Flutkatastrophe ist doch auch nur eine Katastrophe, weil dort viele Menschen wohnten. Wäre es denn eine, wenn's nur Bäume erwischt hätte? Naja, egal, ich wollte damit einfach zum Ausdruck bringen, dass das da doch eher ein kleiner Fisch war.


p
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: olli am 06 Januar 2005, 16:36:28
Zitat von: "phaylon"
(...)(geschätzte) 150 000 Menschen weniger, die trotz besseren Wissens an eine doch nicht so ungefährliche Küste gezogen sind.

Klar ist's schlimm (so saget man) aber diese Menschen haben eigenverantwortlich gehandelt.

das sagst du nur, weil du ein ösi bist.
das soll keinesfalls heißen, dass alle österreicher voll doof sind; es ist vielmehr eine verdeutlichung der tatsache, dass ihr kein meer habt.
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: phaylon am 06 Januar 2005, 17:26:43
Nö. Ich würde gern an manche gefährlichen Gegenden ziehen. Aber:
1. kann ich's mir nicht leisten. *eg*
2. würde ich mich dann nicht beschweren, wenn etwas passiert *

So wie sonst im Leben auch. Wenn ich mich entscheide, sollte ich dazu stehen. Gegen das Universum kann man keine Dienstbeschwerde einlegen.


p

* Von grossen Beschwerden hab ich da drüben eigentlich nichts mitgekriegt, nur hier. Aber ich seh ja auch nicht fern..
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Kallisti am 06 Januar 2005, 20:02:43
@phaylon


Zitat
Immerhin leben auf diesem Planeten jetzt (geschätzte) 150 000 Menschen weniger, die trotz besseren Wissens an eine doch nicht so ungefährliche Küste gezogen sind.


Das ist doch Quatsch! Die sind da nicht (alle) hingezogen, sondern da geboren, aufgewachsen - und viele wussten vielleicht gar nicht um die Gefahr in dieser Gegend - die Kinder sowieso wahrscheinlich nicht!

Und selbst wenn es welche wussten, hätten sie da nicht einfach so wegziehen können - das kostet nämlich auch Geld etc.!!

Ach - und du kannst es dir also nicht leisten, dorthin zu ziehen ?! - Sieh mal an ...


Meine Güte machst du´s dir leicht, echt!


Zu dem Rest, den du geschrieben hast, äußere ich mich nicht (mehr), weil das für mich in erster Linie nur doofe Provokation und/oder schlichtweg Dummheit/Ignoranz und ungerechtfertigte, unangebrachte Überheblichkeit ist.


Zitat
2. würde ich mich dann nicht beschweren, wenn etwas passiert *



So? Na dann komm mal in eine wirklich lebensbedrohliche und schmerzhafte... Situation und danach - so du sie überlebst - können wir darüber vlt. nochmal reden.

Außerdem geht´s nicht um "beschweren", sondern Leute leiden! Und wenn das bei dir nicht ankommt/ du das nicht mitkriegst/nicht mitkriegen willst, dann liegt das an dir, deiner Ignoranz und Arroganz.
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: olli am 06 Januar 2005, 20:18:02
schluchtenscheißer halt.

derart dümmliche provokationen sind gerade mal eines 23jährigen würdig - heh, wart mal...
Titel: .
Beitrag von: Dalai_Wese am 06 Januar 2005, 21:52:34
So nun ist ja doch noch wieder einiges zusammengekommen.
So wie ich es sehe stehen sich hier 2 Lager gegenüber. Ich bin aber nicht allein in meinem!

@Kallisti:

Nun, ich gebe zu, dass ich in meiner Jugend auch mal ein wenig auf dem Hippie-Strom war und noch an eine friedliche Welt ohne Krieg, etc. glaubte. Die Zeiten sind aber leider vorbei! Es ist und bleib ein Irrglaube an sowas zu glauben, auch wenn der Gedanke ja wirklich was Schönes ist.
Aber der Satz "homo homini lupus" ist die Realität.
Was den Unglücksfall betrifft: Ich wäre damit sehr vorsichtig, ob man damit nicht anderen unnötig auf den Schlips tritt. Ich äußere mich zu Privatem nicht in der Öffentlichkeit. Ich sage nur, dass man damit vorsichtig sein sollte, denn schließlich kennst Du mich nicht!
Im Übrigen bin ich was Freunde und Bekannte angeht sehr hilfsbereit und es wird auch gerne angenommen und akzeptiert. Ich kann eben nur nicht sagen, dass mir diese Leute dort etwas bedeuten und ich kann es keinem so recht abnehmen, dass er wirklich tief trauert. Das meine ich damit, dass der Hang zur Heuchelei da ist: Trauern um Unbekannte für 2 oder 3 Wochen. Um Angehörige oder Freunde trauert man wirklich und viel viel länger und das ist echt!
Was den Einsatz für Besseres betrifft: Es ist einfach zwecklos. Ich konzentriere meine Kraft auf Leute die Hilfe brauchen in meinem Bekanntenkreis. Ich höre auch anderen zu, aber eben wenn sie vor mir stehen oder so. Ich bin jedenfalls kein Unmensch, wie teilweise behauptet wird. Es ist einfach eine völlig gekünstelte Scheinbeziehung zu Leuten, die man niemals kennenlernen wird. Das hat auch mit Empathievermögen nichts zu tun. Meines Erachtens bezieht sich eine solche Form des Mitleids nur auf irgendwelche Bedürfnisse tief im Inneren des Einzelnen, Leuten helfen zu wollen. Das wird sicher dadurch gefördert, dass in der schnelllebigen Welt kaum noch wer wirklich Zeit für seine Freunde hat, jedenfalls nicht in dem Maß, wie sie es verdient hätten. Geboren werden, arbeiten, sterben. Das war's.
Und all diejenigen die Spenden gehen jeden Tag irgendwo an einem Penner vorbei, ohne ihn auch nur anzusehen oder wenn sie es tun mit Reserviertheit. Genau das finde ich Heuchelei! Diese "Fernbeziehung" übertrieben ausleben, bei dem alltäglichen Leid vor der eigenen Haustür aber zu feige sein, etwas anzupacken. So sieht die Realität doch aus! Aber nein, man hat sich mit ner Spende am Telefon beruhigt.
Meine Maxime ist eben genau das Gegenteil: Ich helfe wenn es mir möglich bei den "Nähebeziehungen". Ich weiß nicht, wieso man mich dann hier so zerreißen muss.
Jedenfalls muss ich Dir als eine der wenigen zu Gute halten, dass Du relativ fair, wenn auch kontrovers argumentierst. Es ist eben immer problematisch in einem Internetforum und wie ja hier eindrucksvoll nachlesbar ist, kommen sehr schnell Beleidigungen auf, nur weil ich anderer Meinung bin. Naja, es ist müßig.

@ Rick Deckard:

Ich bin weder emotional verkrüppelt, noch unwissend über das was ich schreibe. Ich bin mir dessen voll bewusst. Im Übrigen habe ich durchaus einiges an Leid gesehen. Und wie ich auch schon geschrieben habe, bezweifle ich nicht, dass es hart und traurig ist für den Betroffenen und die Angehörigen.
Meine Ansicht basiert auf einer Gesamtbetrachtung (!). Und da zählen einzelne Schicksale nunmal nicht. Das heißt aber nicht, dass ich mich nicht reinversetzen könnte oder ähnliches. Im Endeffekt ist es sowieso egal, denn hier sind 2 Lager, da lässt sich nix mehr dran rumdrehen.

@all:

Ich glaube, wenn diese Diskussion in der Realität geführt werden würde, dann wäre es zu vielen Missverständnissen nicht gekommen. Natürlich kann es sein, dass jemand draußen genauso beleidigend ist wie hier. Man weiß es halt nicht. Leider kennen wir uns untereinander nicht, was natürlich zusätzlich die Hemmschwelle zu solchen Ausfällen senkt. Natürlich ist es schade, dass nicht von vornherein der nötige Respekt da ist. Aber dazu müsste man sich eben real jedenfalls ein wenig kennen. Bis man jemanden "kennt" dauert es ja meistens sehr lange. Naja, war nur so ein Gedanke zur allgemeinen Lage.
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Kallisti am 07 Januar 2005, 10:16:48
@Dalai



Zitat
@all:

Ich glaube, wenn diese Diskussion in der Realität geführt werden würde, dann wäre es zu vielen Missverständnissen nicht gekommen. Natürlich kann es sein, dass jemand draußen genauso beleidigend ist wie hier. Man weiß es halt nicht. Leider kennen wir uns untereinander nicht, was natürlich zusätzlich die Hemmschwelle zu solchen Ausfällen senkt. Natürlich ist es schade, dass nicht von vornherein der nötige Respekt da ist. Aber dazu müsste man sich eben real jedenfalls ein wenig kennen. Bis man jemanden "kennt" dauert es ja meistens sehr lange. Naja, war nur so ein Gedanke zur allgemeinen Lage.



Ja, das sind ja auch immer wieder meine Worte... ist eben nicht so das Gelbe vom Ei: i-net-Kommunikation zwischen sich völlig fremden Leuten - wer sich schon ein bisschen kennt: da isses was anderes...!!


Ja, das mit dem "jemanden wirklich kennen" ist auch so eine Sache - wen kennt man schon wirklich ?! Und: kennt man sich selbst wirklich/genau? (Ist das überhaupt möglich?)

- off topic -


on topic:


Zitat
Im Übrigen bin ich was Freunde und Bekannte angeht sehr hilfsbereit und es wird auch gerne angenommen und akzeptiert. Ich kann eben nur nicht sagen, dass mir diese Leute dort etwas bedeuten und ich kann es keinem so recht abnehmen, dass er wirklich tief trauert. Das meine ich damit, dass der Hang zur Heuchelei da ist: Trauern um Unbekannte für 2 oder 3 Wochen. Um Angehörige oder Freunde trauert man wirklich und viel viel länger und das ist echt!



Ja, das ist doch mal was anderes: eine wichtige Info!: Genau das finde ich ja auch absolut richtig: dass man auch in seinem näheren Umfeld was tut...!!

Und klar trauert man um Leute, die einem nahestanden anders, intensiver ... als um Fremde!

Aber: man kann trotzdem betroffen sein und "bewegt" (im wahrsten Wortsinne...!!): vom Leid anderer: und zwar eben NICHT, um sich daran aufzugeilen oder um zu sehen, wie gut man es selbst doch hat oder dergleichen Mist, sondern einfach, weil man sich da reinfühlen kann und weil es einem selbst (seelisch zumindest) wehtut, dass es Menschen so "schlecht" ...  geht , mit dem Resultat, dass man bewirken/helfen möchte (!), dass es ihnen besser geht...!!


Deshalb finde ich das auch Unsinn:

Zitat
Nun, ich gebe zu, dass ich in meiner Jugend auch mal ein wenig auf dem Hippie-Strom war und noch an eine friedliche Welt ohne Krieg, etc. glaubte. Die Zeiten sind aber leider vorbei! Es ist und bleib ein Irrglaube an sowas zu glauben, auch wenn der Gedanke ja wirklich was Schönes ist.
Aber der Satz "homo homini lupus" ist die Realität.


Zitat
Was den Einsatz für Besseres betrifft: Es ist einfach zwecklos



Es ist nicht zwecklos und ich kann es nur wiederholen: das hat mit "Hippietum" und "Illusion" nichts zu tun und es ist auch nicht "zwecklos", dass es Organisationen wie amnesty, Ärzte ohne Grenzen, terre des hommes, Care etc. gibt - das heißt also: MENSCHEN, die sich für andere Menschen ... einsetzen, die dazu beitragen, dass es (etwas) weniger Leid und Not auf dieser Welt gibt!  Amen.

Und doch: da kann man sich engagieren oder durch spenden unterstützen: ZUSÄTZLICH zu dem Engagement im persönlichen Umfeld!!

Nein, ich gehe auch an Obdachlosen nicht ignorant... vorbei - es gibt einen in "meinem" Viertel, mit dem habe ich schon fast eine "Bekanntschaft" ... Und ja: da gibt´s dann und wann auch mal einen Euro - so ich es gerade geben kann...! Und das war bei mir schon vor 15 Jahren so... (dieser "Umgang" mit Obdachlosen - wenn auch nicht mit allen - naja, ist ein Thema für sich...!!).


Ob es "echten" Altruismus gibt: da bin ich mir auch nicht so sicher, bezweifle das (auch)! Aber trotzdem finde ich es okay, wenn Menschen anderen (Not- Leidenden...) helfen!

Ich weiß nicht, was daran so verwerflich sein soll?

Es ist nun mal nicht prinzipiell und zwangsläufig Heuchelei - so wie du es aber darstellst!
Bestreite ja nicht, dass es solche Leute auch gibt ("Trittbrettfahrer", Voyeure, Scheinheilige...)!

Aber: nicht alle sind so! Und das solltest du auch mal zur Kenntnis nehmen!

Und nur weil du es so und so siehst, heißt das nicht zwangsläufig, dass es sich auch tatsächlich so verhält... - oder ??



Ja, nun zitiere ich mal colourize´s  Signatur:


Friede in den Hütten !


Auch wenn Weihnachten vorbei is.

In diesem Sinne:  :)
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Jinx am 07 Januar 2005, 10:50:48
Zitat

Friede in den Hütten !


*hust*
Also, das heißt "Friede den Hütten". Es ist ein Teil eines Georg-Büchner-Zitats, dass lautet: "Friede den Hütten, Krieg den Palästen".
Ob Friede DEN oder IN DEN Hütten ist ein grundlegender Unterschied.
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: colourize am 07 Januar 2005, 11:47:32
Zitat von: "phaylon"
Um mal etwas starken Tobak anzufügen, nicht um zu provozieren, sondern um das Ganze mal mit meiner ach so beliebten warmherzigen Art zu zerlegen: Immerhin leben auf diesem Planeten jetzt (geschätzte) 150 000 Menschen weniger, die trotz besseren Wissens an eine doch nicht so ungefährliche Küste gezogen sind.

Klar ist's schlimm (so saget man) aber diese Menschen haben eigenverantwortlich gehandelt.

Hmm. Also das halt ich für ne gewagte These.
Die Menschen, die an diese Küsten gezogen sind, haben das nicht aus freien Stücken und in Kenntnis der Gefahren getan, sondern weil sie dort ihre Existenzgrundlage haben. Sie leben von der Fischerei oder vom Tourismus. Und weil es als bedeutsamer erachtet wird, täglich was zu Beissen zu haben, als alle 8000 Jahre mal einen Tsunami abzukriegen, siedeln Menschen dort.

<GEOGRAPHENKLUGGESCHEISSE>
Im Übrigen wäre es sinnvoll, die naive Idee aufzugeben, dass ein solches Naturereignis bei uns nicht möglich sei. Tsunamis entstehen durch eine vertikale Bewegung des Meeresbodens. Die kann durch Seebeben verursacht werden, aber auch durch Rutschungen des Kontinentalhangs der Schelfe. Solche Ereignisse kommen auch in unseren Breiten vor, zumal da der Kontinentalhang vor der Norwegischen Küste aufgrund isostatischer Ausgleichsbewegungen nicht sonderlich stabil ist. Ein Tsunami von 20 Metern Höhe ist also durchaus auch bei "uns" denkbar. Der letzte dieser Art liegt erst einige tausend Jahre zurück, was erdgeschichtlich ein Fliegenschiss ist.

Mal ganz davon abgesehen dass Tsunamis auch aufgrund anderer Ereignisse als "Seebeben" stattfinden können: die tektonische Aktivität ("Erdbeben") in Deutschland ist längst nicht so gering, wie in diesem Thread suggeriert wird.
</GEOGRAPHENKLUGGESCHEISSE>

Was an dieser "Naturkatastrophe" jetzt viele Menschen so betroffen macht, ist wohl eher die Erkenntnis, dass wir trotz unseres technischen Fortschritts diesen Naturereignissen nahezu schutzlos ausgeliefert sind. Diese Massenbetroffenheit angesichts dieser "Katastrophe" ist es eher, die mich etwas stutzig macht... die Menschen in den westlichen Industriegesellschaften scheinen ihrem Luxus und ihren Weltbeherrschungsphantasien so weit erlegen zu sein, dass sie dieses Naturereignis für kontrollierbar halten und sich selbst davon nicht gefährdet sehen. Das reicht von den hier zu lesenden naiven Aussagen á la "Hier kann so was ja nicht vorkommen" bis zum Glauben an die Wirksamkeit irgendwie gearteter "Frühwarnsysteme".
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: sober am 07 Januar 2005, 11:53:29
Wobei Frühwarnsystem, bzw. überhaupt Warnsystem die Anzahl der Toten sicherlich verringert hätten. Nicht nahe am Ursprungsort, wohl aber an Stellen wo die Flut erst 1 oder mehr Stunden später ankam. Fakt ist ja nun leider, daß kein Land außer Japan, die ständig Tsunamis haben, Geld für sowas ausgeben wollte. Klar hatte es trotzdem Zerstörung gegeben, klar hätte es Tote gegeben, weil natürlich keiner den Einheimischen Bauern ausserhalb der Touriegebiete bescheidgesagt hätte, sowenig wie sie jetzt Hilfsgüter bekommen, doch es hätte sicherlich einige Tausend Tote retten können.
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: colourize am 07 Januar 2005, 11:58:59
Zitat von: "sober"
Wobei Frühwarnsystem, bzw. überhaupt Warnsystem die Anzahl der Toten sicherlich verringert hätten. Nicht nahe am Ursprungsort, wohl aber an Stellen wo die Flut erst 1 oder mehr Stunden später ankam. Fakt ist ja nun leider, daß kein Land außer Japan, die ständig Tsunamis haben, Geld für sowas ausgeben wollte. Klar hatte es trotzdem Zerstörung gegeben, klar hätte es Tote gegeben, weil natürlich keiner den Einheimischen Bauern ausserhalb der Touriegebiete bescheidgesagt hätte, sowenig wie sie jetzt Hilfsgüter bekommen, doch es hätte sicherlich einige Tausend Tote retten können.

Richtig. Vermutlich wären mit einem Frühwarnsystem weniger wohlhabende Sextouristen ums Leben gekommen.

Die Existenzgrundlage der gesamten Region wäre dennoch zerstört worden.
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: phaylon am 07 Januar 2005, 13:20:29
Zitat von: "colourize"
Hmm. Also das halt ich für ne gewagte These.

Das liegt daran, dass es keine These ist, sondern meine Ansicht :)

Zitat
Die Menschen, die an diese Küsten gezogen sind, haben das nicht aus freien Stücken und in Kenntnis der Gefahren getan, sondern weil sie dort ihre Existenzgrundlage haben.

Das ist Pech, das Universum macht's einem nicht immer einfach. *g*

Zitat
Und weil es als bedeutsamer erachtet wird, täglich was zu Beissen zu haben, als alle 8000 Jahre mal einen Tsunami abzukriegen, siedeln Menschen dort.

Da hab' ich auch nichts gegen, ich seh nur den Aufregungspunkt nicht. Es entspricht einfach nicht meiner Ansicht zu sagen, ein Mensch hatte keine Wahl.

Zitat
Der letzte dieser Art liegt erst einige tausend Jahre zurück, was erdgeschichtlich ein Fliegenschiss ist.

Das ist mir klar. :) Sonst wäre ich nicht in eine Hafenstadt gezogen, sondern in ner Bergregion geblieben, wo wir unsere eigenen, besonderen Probleme haben. ;)

Zitat
Diese Massenbetroffenheit angesichts dieser "Katastrophe" ist es eher, die mich etwas stutzig macht...

Mich macht eher stutzig, dass es die Menschheit bei jeder Katastrophe auf's neue 'begreift'. Und dass man bei jeder neuen Katastrophe die ganze Leier wieder von Vorne abspielt. ("the needle returns to the start of the song and we all sing along like before.. and nothing ever happens.."; sorry, musste sein)

Ich bin mittlerweile zu dem Schluss gekommen, dass es dem Grossteil der Menschen egal ist, und dass manchen davon das einfach nicht gefällt. Nein, das ist keine Pauschalaussage.

Zitat
Das reicht von den hier zu lesenden naiven Aussagen á la "Hier kann so was ja nicht vorkommen" bis zum Glauben an die Wirksamkeit irgendwie gearteter Frühwarnsysteme".

Nun, an die WIrksamkeit von Frühwarnsystemen würde ich eigentlich schon glauben. Ich glaube nur nicht, dass die Frühwarnsysteme so gut als Frühwarnsysteme einsetzbar sind.


p
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Kallisti am 07 Januar 2005, 15:09:10
@Jinx

ja, das ist richtig.

Aber: passt hier nicht "Friede in den Hütten" besser (als "Friede den Hütten ...")?


Aber ja: habe die Signatur falsch zitiert, das stimmt - und was Vormärz und Märzrevolution angeht: da bin ich auch nicht sehr firm (wie überhaupt geschichtlich ...  :? , zugegebenermaßen).
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Kallisti am 07 Januar 2005, 15:12:39
@phaylon



gut, dann versuche ich es andersherum:

was meinst du, wäre angemessenes Verhalten (deiner Meinung nach) von "uns" Nicht-diretkt-Betroffenen und überhaupt von Menschen, die um die Not ... anderer wissen: wie sollte Mensch sich deiner Meinung nach verhalten?:

nicht helfen?
die Leute halt einfach krepieren lassen?


Bist du nun ein Verfechter des Sozialdarwinismus oder nicht: nach deiner eigenen Einschätzung: ??
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Jinx am 07 Januar 2005, 15:24:21
Zitat
Aber: passt hier nicht "Friede in den Hütten" besser (als "Friede den Hütten ...")?


Nein, finde ich nicht. Die Leute sind ja meist friedlich in ihren Hütten.
Büchner hat das schon richtig erkannt: den Armen hilft eigentilich keine Wohltätigkeit, die hilft nur uns, da sie unser Gewissen beruhigt. Den Armen würde Gerechtigkeit helfen, daher: Friede den Hütten. ;)
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Kallisti am 07 Januar 2005, 15:33:05
@Jinx


ja, sooo gesehen stimmt das natürlich (->Gerechtigkeit...!!)!


Aber ich bezog das "Friede (in[/i]) den Hütten"  eigentlich mehr auf die aktuelle (gestern...) Situation in diesem thread ... und meinte das also gar nicht in übertragendem, sondern in wörtlichem Sinne.   :)
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Kallisti am 07 Januar 2005, 15:36:51
em  - und noch was zum Thema Gewissen beruhigen:


das mag teils so sein, aber: nicht alle helfen, um damit ihr Gewissen zu beruhigen - denn: ich persönlich habe den Flutopfern gegenüber kein "schlechtes Gewissen", da ich an ihrer (aktuellen) Not(lage) nicht direkt "schuld"/ nicht direkt dafür verantwortlich bin - dennoch kann man - auch ohne "schlechtes Gewissen" das Bedürfnis haben, anderen, denen es "schlecht" ... geht, zu helfen...!
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: toxic_garden am 07 Januar 2005, 15:44:19
Zitat von: "Kallisti"
das mag teils so sein, aber: nicht alle helfen, um damit ihr Gewissen zu beruhigen - denn: ich persönlich habe den Flutopfern gegenüber kein "schlechtes Gewissen", da ich an ihrer (aktuellen) Not(lage) nicht direkt "schuld"/ nicht direkt dafür verantwortlich bin - dennoch kann man - auch ohne "schlechtes Gewissen" das Bedürfnis haben, anderen, denen es "schlecht" ... geht, zu helfen...!


puh, das warn ja jetzt doch wieder sehr viele Anführungszeichen/Klammern/Gedankenstriche usw. ;)

Aber ich glaube genau um diese Menschen, die ihr Gewissen zu beruhigen versuchen indem sie einmal im Quartal 10 euro irgendwohin spenden (wohlwissend, das man das natürlich über die Steuer absetzen kann!) ging es in den Postings, auf die du dich wahrscheinlich beziehst. Und dieses Verhalten anzuprangern finde ich völlig richtig.

Gruss,
Toxic

P.S.: Bitte jetzt nicht mit "den armen Kindern ist es aber egal, von wem die Spenden kommen, hauptsache sie sind da!" argumentieren, darum gehts ja grad nicht. ;)
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Kallisti am 07 Januar 2005, 15:59:50
Zitat
P.S.: Bitte jetzt nicht mit "den armen Kindern ist es aber egal, von wem die Spenden kommen, hauptsache sie sind da!" argumentieren, darum gehts ja grad nicht. Wink



okayokayokayokay ...    :mrgreen:



Aber - was (?!?) ... habt ... ihr/"Leute"/"User"/"Forumsmitglieder" ... bloß (alle (?)) gegen (!!?) meine/die von mir "geposteten" ZEICHEN ...  


?????????????????????!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!?????????????????



___________________L OOO L____________________________





 :P
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: phaylon am 07 Januar 2005, 16:46:31
Zitat von: "Kallisti"
was meinst du, wäre angemessenes Verhalten (deiner Meinung nach) von "uns" Nicht-diretkt-Betroffenen und überhaupt von Menschen, die um die Not ... anderer wissen: wie sollte Mensch sich deiner Meinung nach verhalten?

Es ist mir schlichtweg egal. Allerdings kenne ich auch Leute, die sich für Dinge einsetzen. Die erzählens einem aber seltsamerweise nicht. Da kommt man im Gespräch zufällig irgendwann drauf, und wundert sich.

Hier wird's einem ständig in den Hintern gestopft. Wie gesagt, es stört mich nicht. Aber auf öffentliche Aussagen reagiere ich nunmal ab und zu recht gern. *g*

Zitat
Bist du nun ein Verfechter des Sozialdarwinismus oder nicht: nach deiner eigenen Einschätzung: ??

Hier wirst du kein Ja oder Nein bekommen, das Thema ist zu komplex.


p
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: Bombe am 07 Januar 2005, 16:46:35
Ich fänd's ja toll, wenn du einfach mal einen Satz so aussprechen, beziehungsweise hinschreiben, würdest, wie du ihn auch meinst, anstatt uns mit überflüssigen Satzzeichen voll zu ballern (und im Falle des Schrägstriches auch noch vor teilweise bis zu 20 Alternativen für einen Satz stehen zu lassen).
Titel: Erdbeben/Flutwelle im indischen Ozean
Beitrag von: phaylon am 07 Januar 2005, 16:48:49
Zitat
Aber ich glaube genau um diese Menschen, die ihr Gewissen zu beruhigen versuchen indem sie einmal im Quartal 10 euro irgendwohin spenden (wohlwissend, das man das natürlich über die Steuer absetzen kann!) ging es in den Postings, auf die du dich wahrscheinlich beziehst.


Auch. Ich kategorisiere da aber auch die Menschen ein, die 27 Milliarden Euro aus diesen Gründen spenden.


p