Schwarzes Hamburg

Schwarzes Hamburg => Archiv => Politik & Gesellschaft -Archiv- => Thema gestartet von: colourize am 21 Dezember 2010, 18:50:18

Titel: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: colourize am 21 Dezember 2010, 18:50:18
In zwei Monaten stehen in Hamburg die vorgezogenen Neuwahlen zur Bürgerschaft an. So langsam kristallisiert sich ja heraus, wer als jeweiliger Spitzenkandidat der einzelnen Parteien antritt und was die Parteien so vorhaben.

Wie schaut es aus? Wie wählt denn das Schwarze Hamburg?
Die Umfrage bleibt bis zum Wahltag offen und Abstimmungsänderungen bleiben möglich, man kann sich also nachträglich nochmal umentscheiden. Man weiß ja schließlich nie, was in den kommenden zwei Monaten noch so alles passiert. ;)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: -Lethos- am 21 Dezember 2010, 19:00:00
Hmm... ich schwanke derzeit...

Normaler Weise würde ich ja die GAL wählen, aber ich weiß nicht...
liebäugel ein wenig mit der Piratenpartei.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: colourize am 21 Dezember 2010, 19:01:51
man kann sich also nachträglich nochmal umentscheiden. Man weiß ja schließlich nie, was in den kommenden zwei Monaten noch so alles passiert. ;)
Shice, hat doch nicht geklappt. :(
Also: Genau überlegen, entscheiden, dann abstimmen. ;)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Rose am 22 Dezember 2010, 00:06:23
Piraten, schließlich habe ich damit die Chance, dass meine letzte Wahl als Hamburger da noch was bewegen kann.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: astrogirl am 22 Dezember 2010, 00:54:51
Piraten, schließlich habe ich damit die Chance, dass meine letzte Wahl als Hamburger da noch was bewegen kann.

Dito, alle anderen haben ja gezeigt das sie es nicht können
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 22 Dezember 2010, 10:44:38
Piraten, schließlich habe ich damit die Chance, dass meine letzte Wahl als Hamburger da noch was bewegen kann.

Dito, alle anderen haben ja gezeigt das sie es nicht können

Najaaaa ... nicht jede SPD-Regierung war schlecht. ;) Wäre ja auch erstaunlich, schließlich waren sie sehr lange an der Macht ...

Allerdings müssten die Grünen ziemlich abgestraft werden. Ich kann mich an keine Partei erinnern, die so wenig von ihren Wahlversprechen umsetzten als die Hamburger Grünen. Wie soll man ihnen nun auch nur irgend ein neues Wahlversprechen glauben?

Mir fällt's aber auch recht schwer, eine Entscheidung zu fällen. Grüne gehn aus genanntem Grund nicht, CDU ohnehin nicht, weil ich deren Politik so gar nicht gutheiße (alleine, wie St.Pauli jetzt "kaputtsaniert" wird, da blutet mir das Herz ...), die SPD hält sich ärgerlich unkonkret, was ihre Vorhaben nach der Wahl angeht, und die Piraten werden komischerweise immer nur dann wirklich aktiv, wenn mal wieder eine Wahl ansteht und haben zudem doch noch ein sehr eingeschränktes Wahlprogramm. Die FDP in Hamburg habe ich noch nicht einmal bemerkt (gibt's die? ;) ), die Linken sind hoffnungslos zerstritten hier, und der Rest läuft dermaßen unter "ferner liefen", dass man da stattdessen mit Ungültigwählen fast noch mehr erreicht, als würde man diese wählen.

Wird n harter Wahlgang und eine verdammt spannende Wahl. Dieses Mal ist der Ausgang ja nun wirklich sehr ungewiss (auch wenn ich leichte Vorteile bei der CDU sehe, sie haben derzeit doch die größte Gruppe an Stammwählern hinter sich).
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: -Lethos- am 22 Dezember 2010, 19:28:11
Ich rege an, mindestens noch eine weitere Umfrage zu gegebener Zeit zu stellen.
Dann ließen sich vergleichbare Ergebnisse neben anstellen und zumind. auf Pseudo Trends hier im Forum ablesen.

Ist ja schließlich noch ein Weilchen hin und es langweilt sich sonst der politische Exhibitionist hier zu sehr. ;)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: colourize am 22 Dezember 2010, 19:47:53
Ich rege an, mindestens noch eine weitere Umfrage zu gegebener Zeit zu stellen.
Dann ließen sich vergleichbare Ergebnisse neben anstellen und zumind. auf Pseudo Trends hier im Forum ablesen.
Aber gern doch :)
Ich bin doch ein großer Freund des Polls :)

Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: schwarze Katze am 23 Dezember 2010, 01:21:28
wähle wie immer grün
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: DarkPom am 23 Dezember 2010, 18:03:27
Da ich meistens keine der Großen wähle und da schließe ich FDP und GAL mit ein, wird es wieder heißen DarkPoms Stimme geht an die Piraten :)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Eisbär am 23 Dezember 2010, 19:07:10
Ich hab mich gerade mal auf der Internetseite der Piraten-Hamburg umgeschaut. Wirkt doch alles noch etwas unübersichtlich zusammengewürfelt, jedenfalls finde ich selbst mit der Suchfunktion nicht alles raus, was ich gerne wissen möchte.

Hat da hier jemand eine Ahnung?
Ich hätte gerne eine Liste der Vorstände mit den Zuständigkeitsbereichen, mit Foto, Kurzvita, Qualifikation und seit wann sie im Landesvorstand sind. Wer ist der Landesvorsitzende?
Wer würde Fraktionsvorsitzender werden? Und zu guter letzt hätte ich auch gerne eine vollständige Liste der Listenkandidaten mit ähnlichen Hintergrundinfos wie beim Vorstand. Leider finde ich da jeweils nur vereinzelte Personen und die auch nur mit Namen.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: colourize am 23 Dezember 2010, 19:30:57
Ich hätte gerne eine Liste der Vorstände mit den Zuständigkeitsbereichen, mit Foto, Kurzvita, Qualifikation und seit wann sie im Landesvorstand sind.
Gibt es meines Wissens nach noch nicht - edit: nicht in schön formatiert, aber zumindest die Namen mit Links zu den Leuten findet man hier (http://wiki.piratenpartei.de/Landesverband_Hamburg).

Wer ist der Landesvorsitzende?
Christian Bucher

Wer würde Fraktionsvorsitzender werden? Und zu guter letzt hätte ich auch gerne eine vollständige Liste der Listenkandidaten mit ähnlichen Hintergrundinfos wie beim Vorstand. Leider finde ich da jeweils nur vereinzelte Personen und die auch nur mit Namen.
Spitzenkandidat ist Claudius Holler.
Die Liste aller Kandidaten der Piraten (z.T. mit Links zu persönlichen Profilseiten) findet man derzeit meines Wissens nach nur im Protokoll des letzten Landesparteitags (http://wiki.piratenpartei.de/Landesverband_Hamburg/11._Landesmitgliederversammlung/Protokoll). Ist nicht wirklich übersichtlich und noch ne Menge Arbeit zu leisten. ;)
Vermutlich sind aber auch nur die vorderen paar Listenplätze interessant. Damit jemand auf Listenplatz 20 oder so in die Bürgerschaft einzieht, müssten die Piraten schon Wahlergebnisse erzielen wie hier im Forum. ;)
Die meisten "etablierten Parteien" haben btw. noch gar keine Liste mit Listenkandidaten aufgestellt. ;)

Nachtrag: Pressemitteilung zur Kandidatenaufstellung der Piraten (inkl. Liste aller Kandidaten) (http://presse.piratenpartei-hamburg.de/tmp/20101214-lpt11-landesliste.pdf)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Eisbär am 23 Dezember 2010, 20:49:53
Ok... ich hab mich jetzt mal ausgiebig durch das Hamburger Piratische Wiki gekämpft. Was ich noch nicht verstanden habe, ist warum der erst im Frühling gewählte Vorstand Ende Oktober neu gewählt wurde.

Ansonsten kenne ich in der Landesliste mindestens 3 Namen, vermisse aber ein seit Oktober Ex-Vorstandsmitglied.


Und was mich erschreckt: Wenn die Piraten die 5%-Hürde knacken, ist Jinx in der Bürgerschaft. Für Dich hingegen kann es je nach den Ergebnissen der "sonstigen" knapp werden. Torus wäre wohl utopisch.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: colourize am 23 Dezember 2010, 21:02:59
Ok... ich hab mich jetzt mal ausgiebig durch das Hamburger Piratische Wiki gekämpft. Was ich noch nicht verstanden habe, ist warum der erst im Frühling gewählte Vorstand Ende Oktober neu gewählt wurde.

Ansonsten kenne ich in der Landesliste mindestens 3 Namen, vermisse aber ein seit Oktober Ex-Vorstandsmitglied.
Diese beiden Dinge hängen miteinander zusammen. Das lässt Du Dir am besten von dem von Dir vermissten Vorstandsmitglied selbst berichten. Meinem Eindruck nach spielen da persönliche Dinge eine Rolle, die nicht in die Öffentlichkeit gehören.

Wenn die Piraten die 5%-Hürde knacken, ist Jinx in der Bürgerschaft. Für Dich hingegen kann es je nach den Ergebnissen der "sonstigen" knapp werden. Torus wäre wohl utopisch.
Man kann bei dieser Wahl erstmalig kumulieren und panaschieren, d.h. auf der Liste weiter hinten platzierte Kandidaten können nach vorne gewählt werden.

Bei reiner Listenwahl hast Du natürlich Recht.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Inverted am 23 Dezember 2010, 23:49:05
Die Hamburger Piraten sind praktisch 1:1 ein linksgrüner Klon.

Wollen wir mal hoffen, dass diesmal genug Wähler auf die P.A.R.T.E.I. und/oder APPD/Pogo-Partei ausweichen  ;D
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: colourize am 24 Dezember 2010, 02:24:01
Die Hamburger Piraten sind praktisch 1:1 ein linksgrüner Klon.

Wollen wir mal hoffen, dass diesmal genug Wähler auf die P.A.R.T.E.I. und/oder APPD/Pogo-Partei ausweichen  ;D
Letztere treten meines Wissens nach nicht an.
DIE PARTEI muss erstmal die Unterstützerunterschriften beibringen. Bin gespannt ob das was wird...

"Linksgrüner Klon" *G* - sagt mehr über die Geisteshaltung des Verfassers dieser Zuschreibung aus als über alles andere, aber gut... jeder wie er mag, ne?
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Simia am 24 Dezember 2010, 07:55:26
DIE PARTEI muss erstmal die Unterstützerunterschriften beibringen. Bin gespannt ob das was wird...

Die könnte es in diesem Falle bei mir werden  ;D (Nichtsdestotrotz würde ich mich alternativ dann für die Piraten erwärmen).
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: colourize am 31 Dezember 2010, 14:59:28
Oh, ich sehe gerade, dass ich eine aussichtsreiche Partei in der Umfrage nicht berücksichtigt habe, die auch zur Bürgerschaftswahl antreten will - die Sarazzistische Partei – für Volksentscheide, SPV Atom Stuttgart21 (http://spv-fuer-volksentscheide.beepworld.de/). So ein faux pas, wo doch der Sarazzistischen Partei "als die neue große Volkspartei in der Mitte zwischen SPD und CDU" eigenen Angaben zufolge "56% der Wählerstimmen vorausgesagt werden". 8)

Sehr sehenswert ist, neben dem gelungenen Webauftritt der Partei, auch ein Video ihres Spitzenkandidaten D.J. Marc (http://www.youtube.com/watch?v=GvnNuEkwCk0).
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 31 Dezember 2010, 15:30:22
Oh, ich sehe gerade, dass ich eine aussichtsreiche Partei in der Umfrage nicht berücksichtigt habe, die auch zur Bürgerschaftswahl antreten will - die Sarazzistische Partei – für Volksentscheide, SPV Atom Stuttgart21 (http://spv-fuer-volksentscheide.beepworld.de/). So ein faux pas, wo doch der Sarazzistischen Partei "als die neue große Volkspartei in der Mitte zwischen SPD und CDU" eigenen Angaben zufolge "56% der Wählerstimmen vorausgesagt werden". 8)

Sehr sehenswert ist, neben dem gelungenen Webauftritt der Partei, auch ein Video ihres Spitzenkandidaten D.J. Marc (http://www.youtube.com/watch?v=GvnNuEkwCk0).

Waaah, ist das geil ... das ist so schlecht, dass es schon fast wieder Kultcharakter hat  ;D
Eine Partei, die sich Sarazzistische Partei nennt, aber sich gleich ganz oben von allen vergangenen und künftigen "härteren" Äußerungen Sarazzins distanziert, äh, sich für sie entschuldigt - auf so eine bekloppte Idee muss man auch erst mal kommen.  :D
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: K-Ninchen am 31 Dezember 2010, 16:47:25
Vor allem gut, dass eine Partei mal das Thema Atom anspricht. Atom ist nämlich total umstritten!
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Inverted am 31 Dezember 2010, 16:47:44
Mein Gott, die Inzest-Transgender-Typen von der Piratenpartei verstehen es im Gegensatz zu den "Sarazzisten" wenigstens, halbwegs lesbare Websites zu designen (mehr Ahnung haben sie allerdings auch nicht).

Mein Bürgermeisterkandidat ist und bleibt jedenfalls Alexander Grupe (mal 24, mal 32) aka Mr. "Too Big to Fail" von der P.A.R.T.E.I.!  ;D

(http://www.die-partei-hamburg.de/too-big-to-fail.png)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Spambot am 24 Januar 2011, 16:33:23
Auch wenn ich grundsätzlich keine Splitterparteien wähle, habe ich mir mal die Piraten Hamburg angesehen. Beim Lesen des Wahlprogramms (http://www.piratenpartei-hamburg.de/piratenvokabular/wahlprogramm) stellte sich mir die Frage wozu man diese Partei braucht. Die Positionen findet man größtenteils auch bei der GAL, der Linken und teilweise auch der SPD.
Das Wahlprogramm ist zudem typisch für Splitterparteien. Nach dem "Freibier für alle"-Motto wird erstmal alles versprochen, ohne auf die Finanzierung einzugehen. Man steht ja nicht in der Regierungsverantwortung. Überzogene Versprechen sind zwar normal in Wahlprogrammen, man kann es aber auch mit populistischen Forderungen übertreiben.

Das Programm der Bundes-Piraten (http://www.piratenpartei.de/navigation/politik/unsere-ziele) finde ich da schon interessanter. Es ist etwas weniger sozialistisch und übertrieben, dürfte aber auch kaum realisierbar sein. Wirklich sehr schade, dass die Piraten sich nicht zu einer liberalen Partei entwickelt haben. Parteien, die sich für egalitäre Ziele, für einen aufgeblähten Wohlfahrtsstaat und für eine Einschränkung des Grundrechts auf Besitz einsetzen, gibt es doch schon genug.

Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: KnuddelKatze am 24 Januar 2011, 17:06:32
piraten \o/

gibt es eigentlich eine partei, die für den freien verkauf von kanabis in apotheken ist? wäre auch endlich mal ein fortschritt und würde vielen helfen.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: colourize am 24 Januar 2011, 17:18:01
Auch wenn ich grundsätzlich keine Splitterparteien wähle, habe ich mir mal die Piraten Hamburg angesehen. Beim Lesen des Wahlprogramms (http://www.piratenpartei-hamburg.de/piratenvokabular/wahlprogramm) stellte sich mir die Frage wozu man diese Partei braucht. Die Positionen findet man größtenteils auch bei der GAL, der Linken und teilweise auch der SPD.
Dass manche Positionen der Piraten anschlussfähig an einige "etablierte" Parteien sind, halte ich eher für einen Vor- als einen Nachteil. Nur mit Gemeinsamkeiten wird man mittelfristig koalitionsfähig, auch wenn das Thema Koalitionen derzeit noch nicht auf der Agenda stehen mag, sondern der Einzug ins Rathaus das wichtigste Ziel der Piraten ist.

Bei allen bestehenden Parallelen ist aber zu berücksichtigen, dass die GAL, obgleich sie in den vergangenen Jahren bekannter Maßen in Regierungsverantwortung war, erschreckend wenig von der Politik umgesetzt haben, für die sie immer wieder aufs Neue behauptet anzutreten. Besonders deutlich wird das im Bereich der Verkehrspolitik, wo wir mit den jüngsten Fahrpreiserhöhungen für den HVV (durchgesetzt von einem "grünen" Staatssekretär in der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, der ja bekannter Maßen die GAL-Politikerin Anja Hajduk vorstand) oder der Indifferenz gegenüber Themen wie der Hafenquerspange oder der Stadtbahn in der letzten Legislaturperiode genau das Gegenteil von dem erlebt haben, was man als "nachhaltige Verkehrswende" bezeichnet. Von der Energiepolitik der GAL mal ganz zu schweigen. Schon seltsam, dass die Grünen keine grüne Politik machen, oder? Auch in der Stadtentwicklungspolitik haben die Grünen sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Klein-klein Kosmetik in der Quartiersentwicklung, aber bloß nicht der sozialen Spaltung der Stadt wirksam entgegensteuern. Schließlich sind die Yuppies, die so gern in den "kreativen Quartieren" wohnen wollen doch mehrheitlich treue GAL-Stammwähler, die will man nicht vergrätzen. GAL-Politik in der Praxis bedeutet, dass diejenigen, die sich die Mieten in Schanze, Ottensen, St. Pauli & Co nicht mehr leisten können in die Großwohnsiedlungen am Stadtrand ziehen müssen - der GAL ist es offensichtlich egal wenn sich dort die Armenghettos verfestigen.

Mit den Linken in Hamburg sehe ich höchstens dahingehend eine Gemeinsamkeit, als dass auch hier eine Stärkung des sozialen Wohnungsbaus gefordert wird. Leider sind allerdings die Hamburger Linken ziemliche Dogmatiker. Mit ideologischen Altlasten á la Antiimperialismus lässt sich m.E. kaum pragmatische Politik für Hamburg machen.

Die SPD ist leider vor allem in der Sicherheits-, Innen- und Wirtschaftspolitik weit weg von den Piraten. Die Piraten stehen für mehr Transparenz der Verwaltung, Rückbau der verdachtsunabhängigen Kameraüberwachung im öffentlichen Raum und ein Gegensteuern gegen das ausufernde Terrormarketing der Bundes- und Landesregierungen. Die Olaf Scholz-SPD steht für intransparente Entscheidungsstrukturen der Verwaltung über den Kopf der Bürger hinweg, verdachtsunabhängige Kontrolle des öffentlichen Raums durch mehr Polizei sowie die Ausweitung technischer Überwachungsanlagen, Verschärfung der Sicherheitspolitik und Brechmitteleinsatz gegen vermeintliche Dealer. In der Wirtschaftpolitik steht bei der SPD die Stärkung der Hafenwirtschaft und das immer tiefere Ausbaggern der Elbe ganz oben auf der Agenda, obgleich in Hamburg immer weniger Menschen im Hafen Arbeit finden und der Hamburger Hafen mit mindestens drei weiteren Tiefwasserhäfen in Deutschland konkurriert (Bremerhaven, Cuxhaven und Wilhelmshaven). Hier werden einfach Steuergelder verprasst, denn eigentlich ist Jedem klar, dass man in Deutschland nicht vier Tiefwasserhäfen benötigt. Zumal mit Rotterdam und Antwerpen zwei weitere riesige Häfen in der Städtekonkurrenz mitspielen. Es wird so oder so zu einer Marktbereinigung kommen, und in Hamburg immer weiter die Elbe auszubaggern damit die größer werdenden Containerschiffe hier abgefertigt werden können ist ökonomisch einfach mal total unsinnig - und davon ab auch aus ökologischen sowie hochwasserschutztechnischen Gründen völlig verantwortungslos. Hamburg ist bekannter Maßen eine Großstadt mit 1,7 Mio Einwohnern. Gut die Hälfte der Luftemissionen im Großraum Hamburg stammen heute von den Schiffsmotoren. Wir atmen diesen Mist ein. Passt nicht wirklich zum Titel "Umwelthautstadt 2011", den Hamburg ja innehat.

Das Wahlprogramm ist zudem typisch für Splitterparteien. Nach dem "Freibier für alle"-Motto wird erstmal alles versprochen, ohne auf die Finanzierung einzugehen. Man steht ja nicht in der Regierungsverantwortung. Überzogene Versprechen sind zwar normal in Wahlprogrammen, man kann es aber auch mit populistischen Forderungen übertreiben.
Sorry, das ist Unsinn. Es gibt zu sämtlichen Forderungen ein Finanzierungskonzept. Flyer und das Kurzwahlprogramm sind jedoch zum Transportieren der Grundpositionen da, und damit schon recht voll. Einige Finanzierungsvorschläge sind dennoch im Kurzwahlprogramm genannt, z.B. die Abschaffung der Einkommensteuerfreiheit von Immobilienveräusserungen sowie die Abschaffung der umsatzsteuerlichen Privilegierung von Gewerbeimmobilien. Damit alleine können Mehreinnahmen in dreistelliger Millionenhöhe erzielt werden.

Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: colourize am 24 Januar 2011, 17:22:02
piraten \o/

gibt es eigentlich eine partei, die für den freien verkauf von kanabis in apotheken ist? wäre auch endlich mal ein fortschritt und würde vielen helfen.
Das ist ein bundespolitisches Thema, da die Prohibitionspolitik Bundesgesetzgebung ist.
Natürlich macht es auch immer Sinn, sich auf Landesebene für solche Themen einzusetzen (etwa über den Bundesrat), zumindest die Piraten in Hamburg haben dazu aber noch keinen Beschluss. Das schöne ist aber, dass man bei einer Mitmach-Partei wie den Piraten sehr gut für solche Ideen werben kann. Ist durchaus als Einladung zum Mitmachen zu verstehen. ;)

Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: KnuddelKatze am 24 Januar 2011, 17:35:36
piraten \o/

gibt es eigentlich eine partei, die für den freien verkauf von kanabis in apotheken ist? wäre auch endlich mal ein fortschritt und würde vielen helfen.
Das ist ein bundespolitisches Thema, da die Prohibitionspolitik Bundesgesetzgebung ist.
Natürlich macht es auch immer Sinn, sich auf Landesebene für solche Themen einzusetzen (etwa über den Bundesrat), zumindest die Piraten in Hamburg haben dazu aber noch keinen Beschluss. Das schöne ist aber, dass man bei einer Mitmach-Partei wie den Piraten sehr gut für solche Ideen werben kann. Ist durchaus als Einladung zum Mitmachen zu verstehen. ;)

ok, wo kann ich mich einschreiben? ;)

auf bundespolitischer ebene wird das ganz wohl (zur zeit) kaum umsetzbar sein. dafür haben die alten, konservativen, meist noch unter ihrer erziehung leidenen männer keinen sinn und erst recht keinen arsch in der hose, ihren eventuell vorhandenen ruf zu ruinieren. ;)

deswegen: erstmal klein anfangen ^^

war nur neugierig ob es da mal fortschritte gab :)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Eisbär am 24 Januar 2011, 18:07:09
Colurize:
Nur eine technische Korrektur:
Cuxhaven ist keine Konkurrenz, was einen Tiefwasserhafen angeht. Die paar winzigen Piers und Kaianlagen reichen für Ausflugsdampfer nach Helgoland, ein paar Fischer, ein paar Bartschen und für Yachten. Ein Ausbau ist nicht geplant, seit Wilhelmshaven den Zuschlag für den Tiefwasserhafen bekam und Bremerhaven ist kaum tiefer als Hamburg.

Nicht das wir uns falsch verstehen, ich bin gegen die Elbvertiefung, aber das was Hamburg den anderen großen Häfen voraus hat, ist tatsächlich die Lage im Binnenland (der Transport per Seeschiff ist eben immer noch der ökonomischste und ökologischste), was vergleichsweise kurze Weitertransporte zur Folge hat. Das zweite große Plus ist die sehr hohe Loco-quote, meines Wissens einer der höchsten Europas.


Was das Cannabis angeht: Ich weiß da nur von den JuLis, der Jugendorganisation der FDP, die das fordert.


Und mal eine Frage zur Ländersache: Wie stehen denn die Piraten zum Nichtraucherschutz?
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: colourize am 24 Januar 2011, 18:19:11
ok, wo kann ich mich einschreiben? ;)
Komm einfach dienstags abends ab 19h im Haus3&70 (http://www.dreiundsiebzig.de/) vorbei und frag nach den Piraten. Meist ist das Treffen im Zwischengeschoss. Man muss nicht gleich Mitglied werden um mitzumachen.

auf bundespolitischer ebene wird das ganz wohl (zur zeit) kaum umsetzbar sein. dafür haben die alten, konservativen, meist noch unter ihrer erziehung leidenen männer keinen sinn und erst recht keinen arsch in der hose, ihren eventuell vorhandenen ruf zu ruinieren. ;)

deswegen: erstmal klein anfangen ^^

war nur neugierig ob es da mal fortschritte gab :)
Es gab einen Antrag auf dem letzten Landesparteitag, der allerdings sehr viel weiterging (totale Legalisierung aller Drogen) und keine Mehrheit gefunden hat. Ich denke aber, dass man da mit einem weniger weitreichenden Antrag (Cannabis-Freigabe an über 18-Jährige) unter den Piraten durchaus eine Mehrheit finden kann.

Cuxhaven ist keine Konkurrenz, was einen Tiefwasserhafen angeht. Die paar winzigen Piers und Kaianlagen reichen für Ausflugsdampfer nach Helgoland, ein paar Fischer, ein paar Bartschen und für Yachten. Ein Ausbau ist nicht geplant, seit Wilhelmshaven den Zuschlag für den Tiefwasserhafen bekam und Bremerhaven ist kaum tiefer als Hamburg.
Wie auch immer: M.E. ist es ökonomisch sehr sinnvoll, sich auf EINEN Tiefwasserhafen in Deutschland zu konzentrieren, der dann auch entsprechend ausgebaut wird. Der Standort Hamburg ist aufgrund der aus der Schifffahrt resultierenden Luftemissionen und der aus vielen Gründen problematischen Elbvertiefungen meiner Überzeugung nach nicht der idealste Standort. Aber das sehen wir ja offenkundig ähnlich. ;)


Und mal eine Frage zur Ländersache: Wie stehen denn die Piraten zum Nichtraucherschutz?
Dazu haben die Piraten (bislang) noch keine Position.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Spambot am 24 Januar 2011, 18:41:34
Colourize, danke dass du dir die Zeit genommen hast, die verschiedenen Positionen differenziert darzustellen.

Für mich persönlich bleiben die Piraten aber trotz einiger interessanter eigener Ideen keine Option, da sie mir zuviele grundsätzliche Positionen mit der GAL und linken Parteien teilen. Dies gilt weniger für die innovativen Positionen der Piraten, als für die Positionen im Bereich Bildung, Umwelt und Stadtentwicklung. Die Forderungen implizieren in meinen Augen einen ausgiebig lenkenden, ausgleichenden und damit auch kontrollierenden Staat. Die Ideen der Piraten zur erhöhten Transparenz im Staat, welche dieses Problem einschränken würden, halte ich für unrealistisch.

Ich hatte mir von den Piraten eine Alternative zur FDP und nicht zur GAL erhofft. Nunja, andere Wähler werden eine Alternative zur GAL sicherlich begrüßen.  

Ist die FDP in Hamburg eigentlich immernoch für eine Lockerung des Nichtraucherschutzes? Ich fand die Auslegung von individueller Freiheit in diesem Zusammenhang bei der letzten Wahl doch sehr fragwürdig. In dem unübersichtlichen und grellen  Programm (http://neustart.fdphamburg.de/programm/) konnte ich nichts finden.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Inverted am 24 Januar 2011, 23:40:02
Mit den Linken in Hamburg sehe ich höchstens dahingehend eine Gemeinsamkeit, als dass auch hier eine Stärkung des sozialen Wohnungsbaus gefordert wird. Leider sind allerdings die Hamburger Linken ziemliche Dogmatiker. Mit ideologischen Altlasten á la Antiimperialismus lässt sich m.E. kaum pragmatische Politik für Hamburg machen.

[...]

Einige Finanzierungsvorschläge sind dennoch im Kurzwahlprogramm genannt, z.B. die Abschaffung der Einkommensteuerfreiheit von Immobilienveräusserungen sowie die Abschaffung der umsatzsteuerlichen Privilegierung von Gewerbeimmobilien. Damit alleine können Mehreinnahmen in dreistelliger Millionenhöhe erzielt werden.
Antiimperialistische ("Nazis aufs Maul!" (http://www.youtube.com/watch?v=GWq6f_j8vSM&feature=player_embedded), Andreas Gerhold, Listenplatz 3) sozialistische Steuererhöhungspartei 1 wirft antiimperialistischer sozialistischer Steuererhöhungspartei 2 Dogmatismus vor. Zum Schreien komisch. ;D

Link für PC-Gutmenschen (http://www.youtube.com/watch?v=GWq6f_j8vSM&feature=player_embedded)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Chaingangdesigner am 02 Februar 2011, 12:08:37
Zu allen Parteien lese ich hier Gründe sie nicht zu wählen.
Trefft ihr eure Wahlentscheidung auch durch positive Auswahl, oder wählt ihr nur das geringste Übel?

Wie müsste eine Partei sein, damit ihr sie aus Überzeugung wählt, und nicht aus Mangel an vernünftigen Alternativen?
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: kb am 02 Februar 2011, 14:55:20
Suspekt, dass das hier noch nicht angekommen ist... der Wahl-O-Mat für die Bürgerschaftswahl ist online:

http://www1.wahl-o-mat.de/hamburg2011/

Schon spannend. Mir schlug das Teil doch glatt die PARTEI vor, und als ich mich dann mal durch die Details zum Wahlprogramm geklickt hab, fiel mir wieder einmal auf, wie sehr Satiriker doch zu den wenigen menschen gehören, die noch sowas wie einen gesunden Menschenverstand besitzen. Scheiße. :D
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: colourize am 02 Februar 2011, 14:59:53
Fast noch besser als den Wahl-O-Mat finde ich den Kandidatencheck (http://kandidatencheck.abgeordnetenwatch.de/hamburg_2011-708-0.html) auf Abgeordnetenwatch (http://www.abgeordnetenwatch.de/kandidierende-963-0.html).
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Spambot am 02 Februar 2011, 17:39:19
@ chaingangdesigner:
Ich habe noch nie eine Partei gewählt, weil sie mit meinen persönlichen Positionen vollständig übereinstimmt. Daher wähle ich immer das geringste Übel. Bei der Auswahl achte ich aber weniger auf Wahlversprechen, sondern auf grundsätzliche Positionen und das Handeln in der Vergangenheit. Über die Bewertung der grundsätzlichen Ausrichtung einer Partei lässt sich in meinen Augen das zukünftige Handeln abseits von Wahlversprechen besser einschätzen. Dieser reduktionistische Ansatz hilft mir zudem mit der Informationsflut besser klar zu kommen. Natürlich kommt bei der Stimmenvergabe noch ein wenig Wahltaktik hinzu. Hierzu zähle ich die Wahrscheinlichkeit, dass die Partei die 5% Hürde überspringt, die Chance auf Überhangmandate und mögliche Koalitionen. Etwas schwieriger ist die Kompetenz von einzelnen Kandidaten (als Parlamentarier, als Senator etc) einzuschätzen, daher spielt das für mich kaum eine Rolle.


Das Info-Angebot von Abgeordnetenwatch ist grundsätzlich zu begrüßen. Ich vermute allerdings, dass sich nur sehr wenige Wähler die Zeit nehmen werden, um sich mit den Kandidaten und deren Aussagen zu einigen wenigen Themen zu beschäftigen.
Der Wahl-O-Mat ist da schon wesentlich übersichtlicher. Durch die starke Zusammenfassung ausgewählter politischer Positionen geht allerdings ein großer Teil an Informationen verloren. Hinzu kommt, dass der Wahl-O-Mat mit Wahlversprechen gefüttert wird (womit auch sonst?) und daher nur eine sehr begrenzte Aussagekraft in Bezug auf das zukünftige politische Handeln der beteiligten Parteien hat.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: IvyDice am 02 Februar 2011, 20:12:59
Mhhh, mir haben sie auch DIE PARTEI vorgeschlagen, direkt vor den Piraten, Linke, Grüne, NPD (o_O), SPD, FDP, CDU...
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Sapor Vitae am 02 Februar 2011, 23:04:04
Mhhh, mir haben sie auch DIE PARTEI vorgeschlagen, direkt vor den Piraten, Linke, Grüne, NPD (o_O), SPD, FDP, CDU...
Bei mir kommt tatsächlich die GAL an erster Stelle .. als ob ich die jemals wählen würde. Da die Linke mir das Wahlrecht zugestehen würde, würd ich natürlich die wählen. ;D
Gleich mal den Kandidaten-Check anschauen, danke für den Tipp. [Edit: Oh, das ist ja mal wirklich interessant und aufschlussreich.]
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 02 Februar 2011, 23:35:17
Zitat
Hinzu kommt, dass der Wahl-O-Mat mit Wahlversprechen gefüttert wird (womit auch sonst?) und daher nur eine sehr begrenzte Aussagekraft in Bezug auf das zukünftige politische Handeln der beteiligten Parteien hat.

Das ist auch ein sehr großes Problem und eins, das inzwischen den Wahlomaten leider beinahe überflüssig macht.
Vor allem deutlich wird das bei den Grünen. Korrigiert mich, aber sie haben nicht ein einziges Wahlversprechen zu dieser Legislaturperiode eingehalten, im Gegenteil, ihre beiden wesentlichen Punkte (Elbvertiefung / Kohlekraftwerk verhindern), wovon zuvor noch lauthals im Wahlkampf getönt wurde "entweder das eine oder das andere wird verhindert, sonst gehen wir keine Koalition ein" wurden gänzlich begraben.
Nennt mich einen Grünen-Nörgler, aber wieso sollte ich eine Partei wählen, die im Wahlomaten die möglicherweise größte Übereinstimmung erzielt, man aber mittlerweile weiß, dass wenn es Hart auf Hart kommt, sie nichts davon durchsetzen werden? So ein Wahlprogramm ist dann nicht das Papier wert, auf dem es gedruckt wird.

Die CDU ist da wesentlich ehrlicher und realistischer.
Dummerweise (oder glücklicherweise?) kann ich mich mit deren Wahlzielen so gar nicht anfreunden ...
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Simia am 02 Februar 2011, 23:54:44
Mhhh, mir haben sie auch DIE PARTEI vorgeschlagen, direkt vor den Piraten, Linke, Grüne, NPD (o_O), SPD, FDP, CDU...

Dito. Nur dass die NPD bei mir auf Platz 4 ist ... ??? (Ich hör zuviel Neofolk ... :P) Davor kommen SPD und LINKE.

Und ich hätte mir das mal deutlicher durchlesen sollen mit der Möglichkeit der doppelten Gewichtung. Hm.

Zitat von:  Chaingangdesigner
Wie müsste eine Partei sein, damit ihr sie aus Überzeugung wählt, und nicht aus Mangel an vernünftigen Alternativen?

Geht mir auch so, dass ich zwangsläufig das geringste Übel wähle. So individualisiert kann ein Parteiprogramm nicht sein, dass ich da in allen Punkten hinterstehe. Sehr unrealistisch. Und es klingt auch sonst nicht doof, was Spambot dazu schreibt.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: colourize am 03 Februar 2011, 00:16:08
Zitat von:  Chaingangdesigner
Wie müsste eine Partei sein, damit ihr sie aus Überzeugung wählt, und nicht aus Mangel an vernünftigen Alternativen?

Geht mir auch so, dass ich zwangsläufig das geringste Übel wähle. So individualisiert kann ein Parteiprogramm nicht sein, dass ich da in allen Punkten hinterstehe. Sehr unrealistisch.
Selbstverständlich ist das so. Das ist selbst für die Menschen so, die sich in einer Partei engagieren. Auch dann kommt es vor, dass man innerhalb der Partei für einige der eigenen Positionen keine Mehrheit findet. Oder auch, dass es Mehrheiten für bestimmte Anträge gibt, die man selbst nicht so toll findet.

Aber wieso sollte es auch in der Politik anders sein als sonst im Leben: es gibt einfach keine zwei Menschen, die genau die gleiche Position zu allen Sachfragen einnehmen.

Folglich ist das Wählen einer Partei immer notwendiger Weise ein Kompromiss - oder eben das kleinste Übel gegenüber den anderen Parteien. ;)

Deswegen aus Frust eine erklärte Satire-Partei zu wählen halte ich für kleingeistig. Aber muss ja jeder selbst wissen. ;)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Chaingangdesigner am 03 Februar 2011, 09:20:31
Dass keine Partei 100% die eigene Meinung vertritt, ist vollkommen klar. Nehmen wir aber trotzdem an, dass 3 Parteien - nennen wir sie A, B und C in die engere Auswahl kommen. Statt der Freude, dass diese Parteien in einem Großteil der wichtigen Punkte mit eurer Meinung übereinstimmen,  seht ihr es als die Wahl des geringsten Übels an.

Wie kommt es zu dieser Sichtweise?

Oder gibt es gar keine Parteien, die eure politische Meinung auch nur ansatzweise vertreten?
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Simia am 03 Februar 2011, 11:28:04
"Kleinstes Übel" ist vielleicht nicht ganz die korrekte Formulierung, weil sie zu negativ daherkommt.

Ansatzweise schon und klar habe ich Sympathien für die ein oder andere Partei, aber auch hier vereinigt keine alle auf sich. Ich müsste unter Umständen bei A, B und C mein Kreuz machen, was ja nicht geht. Und man muss eben auch realistisch bleiben. Wahlversprechen auf der einen und Praxis auf der anderen Seite und grundsätzliche Ausrichtung auf einer weiteren können schon weit auseinandergehen. Sicherlich freue ich mich, wenn eine Partei an den Start geht, die laut Wahlkampfkampagne einen Großteil meiner Vorstellungen durchboxen will, aber das alleine reicht eben nicht und da spielen auch andere Faktoren eine Rolle (Glaubwürdigkeit, Positionen die wiederum gar nicht gehen, Chancen im gesamtpolitischen Kontext etc.).

Es gibt aktuell tatsächlich keine Partei, wo ich mit freudigem Grinsen mein Kreuz mache. Und ich weiß, dass es in meinem Bekanntenkreis teilweise noch schlimmer ist, so dass erwogen wird, gar nicht erst hinzugehen.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: kb am 03 Februar 2011, 12:01:10
Ich weiss, dass das eine absolut alte Leier ist, aber bevor man nicht hingeht, soll man doch bitte gefälligst doch hingehen und seinen Wahlzettel ungültig machen. Das wird jedenfalls mitgezählt und es kann sich nicht nachher jeder auf die "schweigende Mehrheit" berufen.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Simia am 03 Februar 2011, 12:50:51
Ja, ich gehe auch hin. Und ich mache auch mein Kreuz (nur eben nicht freudig grinsend  ;)). Aber den Tipp mit der proaktiven Wahlverweigerung geb ich dem ein oder anderen Bekannten gern weiter.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Mentallo am 03 Februar 2011, 16:36:05
mein ergebnis von "kandidatenwatch" (piraten oder linke) verhält sich exakt reziprok dem wahlomaten (cdu oder spd). ::)

Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 03 Februar 2011, 19:22:49
Ich weiss, dass das eine absolut alte Leier ist, aber bevor man nicht hingeht, soll man doch bitte gefälligst doch hingehen und seinen Wahlzettel ungültig machen. Das wird jedenfalls mitgezählt und es kann sich nicht nachher jeder auf die "schweigende Mehrheit" berufen.


Ich wurde vor Jahren mal übelst bepöbelt, dass ich ja vom Wahlsystem keine Ahnung hätte und man mir sofort das Wahlrecht entziehen solle bei so einem Schwachsinn den ich da schreiben würde, ich wäre der letzte Idiot, hätte damit ja schließlich gezeigt, dass ich zu dumm zum Wählen wäre.

Öhm, ja ... ich bin derselben Meinung wie du, kb, damals wie heute ;)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 03 Februar 2011, 19:28:56
Achso, ich vergaß: Ich wäre für ein Ankreuzfeld, auf dem stünde "ich wähle keine der aufgestellten Parteien und Kandidaten. Ja, mit Absicht."
Dann bräuchte man nicht mal mehr ungültig oder nicht wählen, wenn man es vor haben würde  8)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Eisbär am 03 Februar 2011, 19:55:15
Deswegen aus Frust eine erklärte Satire-Partei zu wählen halte ich für kleingeistig. Aber muss ja jeder selbst wissen. ;)
Hey, im Gegensatz zu den Piraten geben die wenigstens zu, daß sie eine sind :P
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Eisbär am 03 Februar 2011, 20:04:03
Würde ich in Hamburg wählen, sagt mir der Wahl-o-mat, wäre auf Platz 1 die ÖDP, gefolgt von den Grünen, wiederum gefolgt von der PARTEI...


Was die Grünen angeht: die sollte man in HH nicht zu sehr verteufeln. In einer Koalition mit der Union war klar, daß sie da wenig von den eigenen Vorstellungen umsetzen könnten. Aber immerhin haben sie aus ihrem letzten Programm Punkte umsetzen können, wie eine Verschärfung des Nichtraucherschutzes und die Humanisierung von Studiengebühren.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: CommanderChaos am 03 Februar 2011, 20:16:15
Die Piraten brauchen jedenfalls noch ein bisschen Hilfe. edit: aber nicht in HH. Schuldigung.
http://wiki.piratenpartei.de/UU
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 03 Februar 2011, 22:38:11
Zitat von: Eisbär
Humanisierung von Studiengebühren

Quoted for Eternity  :D
Euphemistischer geht's ja wohl kaum ...
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Eisbär am 03 Februar 2011, 22:44:08
Zitat von: Eisbär
Humanisierung von Studiengebühren

Quoted for Eternity  :D
Euphemistischer geht's ja wohl kaum ...
Wie würdest Du es denn in kurze Worte packen? Sie haben sie, soweit ich das aus HH mitbekam sowohl gesenkt als auch die Zahlungsmodalitäten dahingehend verändert, daß die Gebühren erst nach dem Studium, also dann, wenn wirklich Geld verdient wird, bezahlt werden müssen.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 03 Februar 2011, 23:45:28
Zitat von: Eisbär
Humanisierung von Studiengebühren

Quoted for Eternity  :D
Euphemistischer geht's ja wohl kaum ...
Wie würdest Du es denn in kurze Worte packen? Sie haben sie, soweit ich das aus HH mitbekam sowohl gesenkt als auch die Zahlungsmodalitäten dahingehend verändert, daß die Gebühren erst nach dem Studium, also dann, wenn wirklich Geld verdient wird, bezahlt werden müssen.

Stell dir vor, es würde eine Schulgebühr für alle Schüler eingeführt werden (weil Lehrer und Schulen wollen vom Staat ja auch bezahlt sein, jawolljaaaah!), so 1000 Euro im Jahr.
Und dann stell dir weiterhin vor, die Regierung sagt "ok, wir senken sie auf 750 Euro im Jahr, und die Schüler müssen die Schulden von rund 10 000 Euro auch nicht sofort bezahlen, sondern dann, wenn sie arbeiten gehn. Na, ist das nicht menschlich von uns? Guckt mal, wir sind sooo human zu euch!"

Anstatt die Einstiegsvoraussetzungen und die Studienpläne endlich mal so anzupassen, dass letztlich auch vorzugsweise jene herauskommen, die zum gewählten Studium auch passen (und damit auch nur jene studieren, die dazu geeignet sind!) sorgt man weiterhin dafür, dass ein nicht reicher Mensch vor der Frage steht, sich auf Jahre zu verschulden oder sich das Studium zu klemmen, egal ob er dafür geeignet wäre oder nicht, während Kinder reicher Eltern, unabhängig davon ob sie überhaupt für ein Studium geeignet sind oder nicht, einfach mal drauflosstudieren können.

Also, "human" sieht anders aus.
Auch und vor allem auch vor dem Hintergrund, dass die Grünen vor der Wahl gegen Studiengebühren waren.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Eisbär am 04 Februar 2011, 01:32:06
Jupp, und die Union war dafür und wenn's nach denen gegangen wäre, hätten die Studenten weiterhin pünktlich zum Semesterbeginn 500€ überweisen müssen.
Das diese Abschwächung der Gebühren nicht 100%ig dem Programm entsprach, ist klar. Aber zeig mir eine Koalition, die ohne Kompromisse auskommt!

Auch in dem anderen von mir angesprochenen Punkt, hätten die Grünen lieber einen Nichtraucherschutz, wie er heute in Bayern gilt, eingeführt. Die Union hätte lieber ein Kostrukt mit 27,368 Ausnahmen und die FDP und laut Wahl-o-mat auch die Piraten und die NPD lieber gar kein Nichtraucherschutz.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 04 Februar 2011, 09:03:59
Zitat
Das diese Abschwächung der Gebühren nicht 100%ig dem Programm entsprach, ist klar. Aber zeig mir eine Koalition, die ohne Kompromisse auskommt!

Zeig mir eine, in der der kleinere Koalitionspartner nicht eins seiner Wahlziele durchgesetzt hat.
Wenn der große Koalitionspartner bereits im Koalitionsvertrag klar macht, dass er nicht gedenkt auf den kleineren zu hören, macht eine Koalition von vorneherein keinen Sinn. Schließlich hat die Partei ja auch eine Verantwortung gegenüber ihren Wählern. Eigentlich.
Nun ja, die Grünen sahen das anders ...
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Chaingangdesigner am 04 Februar 2011, 12:28:07
Achso, ich vergaß: Ich wäre für ein Ankreuzfeld, auf dem stünde "ich wähle keine der aufgestellten Parteien und Kandidaten. Ja, mit Absicht."
Dann bräuchte man nicht mal mehr ungültig oder nicht wählen, wenn man es vor haben würde  8)

Das wäre super! Wenn auch noch die Wahlkampfunterstützung der Parteien um den Anteil der "Wahlverweigerer" gekürzt würde, könnte man mit dieser Wahlentscheidung wirklich was bewegen - zumindest aus dem Pateivervögen aller Parteien zurück in den Staatshaushalt.


Ich finde eh, dass die Parteienfinanzierung aus Steuermitteln um den Anteil der Nichtwähler gesenkt werden sollte. Dann würde vielleicht wieder Politik für das Volk gemacht werden.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: l3xi am 04 Februar 2011, 21:32:26
Ich finde eh, dass die Parteienfinanzierung aus Steuermitteln um den Anteil der Nichtwähler gesenkt werden sollte. Dann würde vielleicht wieder Politik für das Volk gemacht werden.
Vermutlich wird dann die Parteienfinanzierung dahingehend angepasst, das die einzelne Stimme mehr Geld aus'm Vergabetopf bringt. :/
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 04 Februar 2011, 23:59:09
Ich finde eh, dass die Parteienfinanzierung aus Steuermitteln um den Anteil der Nichtwähler gesenkt werden sollte. Dann würde vielleicht wieder Politik für das Volk gemacht werden.
Vermutlich wird dann die Parteienfinanzierung dahingehend angepasst, das die einzelne Stimme mehr Geld aus'm Vergabetopf bringt. :/

Na, das Prinzip kennen wir ja: Die Autos werden spritsparender? - Kein Problem! Dann wird halt der Benzinpreis erhöht! Die Leute rauchen weniger? - Na und? Dann erhöhen wir halt die Tabaksteuer ...

Aber mal ernsthaft nachgefragt: Auf welcher Grundlage berechnet sich denn die Parteifinanzierung konkret? Sind die 100% jene aller die gewählt haben, oder nur jener, die gültig gewählt haben?
Falls Ersteres, wäre das ja erst recht ein Grund, ungültig zu wählen, falls man ansonsten eh nicht wählen würde.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: colourize am 05 Februar 2011, 02:22:00
Auf welcher Grundlage berechnet sich denn die Parteifinanzierung konkret? Sind die 100% jene aller die gewählt haben, oder nur jener, die gültig gewählt haben?
Falls Ersteres, wäre das ja erst recht ein Grund, ungültig zu wählen, falls man ansonsten eh nicht wählen würde.
Selbstverständlich von den gültigen Stimmen.

Zitat von: §18 des Parteiengesetzes (PartG)
(...) Die Parteien erhalten jährlich im Rahmen der staatlichen Teilfinanzierung

1.     0,70 Euro für jede für ihre jeweilige Liste abgegebene gültige Stimme oder
2.     0,70 Euro für jede für sie in einem Wahl- oder Stimmkreis abgegebene gültige Stimme, wenn in einem Land eine Liste für diese Partei nicht zugelassen war, und
3.     0,38 Euro für jeden Euro, den sie als Zuwendung (eingezahlter Mitglieds- oder Mandatsträgerbeitrag oder rechtmäßig erlangte Spende) erhalten haben; dabei werden nur Zuwendungen bis zu 3.300 Euro je natürliche Person berücksichtigt.

Die Parteien erhalten abweichend von den Nummern 1 und 2 für die von ihnen jeweils erzielten bis zu vier Millionen gültigen Stimmen 0,85 Euro je Stimme.(...)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 05 Februar 2011, 10:51:40
Ah, danke, colourize.
Das heißt also, wenn man den Großen nix gönnen will, sollte man irgend einen sehr Kleinen wählen, der es gebrauchen könnte ...
Aber hey, so wild rumschachern muss ja nun auch nicht sein. Dank Direktwahlmöglichkeiten der Kandidaten gibt's ja nun glücklicherweise Möglichkeiten, bei wem ein Kreuz zu machen, dessen Aussagen einem vernünftig vorkommen (ob sie beinhart gelogen sind, kann man ja trotzdem nicht wissen).
Der Abgeordnetenwatch jedenfalls ist klasse! :)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: colourize am 05 Februar 2011, 11:14:00
Das heißt also, wenn man den Großen nix gönnen will, sollte man irgend einen sehr Kleinen wählen, der es gebrauchen könnte ...
Aber hey, so wild rumschachern muss ja nun auch nicht sein. Dank Direktwahlmöglichkeiten der Kandidaten gibt's ja nun glücklicherweise Möglichkeiten, bei wem ein Kreuz zu machen, dessen Aussagen einem vernünftig vorkommen
Genau so sehe ich das auch. ;)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Spambot am 05 Februar 2011, 13:32:34
Die Möglichkeit zur Direktwahl von Kandidaten der jeweiligen Liste sehe ich als echten Rückschritt an. Ich habe grad meine Briefwahlunterlagen bekommen. Da kann man nicht mehr von Stimmzettel, sondern nur noch von "Abstimmbuch" sprechen.
Dieses bürokratische Monster erdrückt den Wähler mit über 300 verschiedenen Kandidaten (Landeslisten). Da sich geschätzte 95% der Wähler sicherlich nicht mit diesen über 300 Kandidaten vor der Wahl auseinandersetzen werden, erfolgt die Auswahl bei einer Direktwahl vermutlich nach Listenplatz, Alter, Beruf, Geschlecht, Wohnort oder Klang des Namens. Andere Kriterien gibt es auf dem Stimmzettel nicht.
Hinzu kommt noch das Problem, dass man den innerparteilichen Einfluß und die Kompetenz (wofür auch immer) eines Kandidaten weder bei Abgeordnetenwatch noch auf dem Stimmzettel erahnen kann. Was nützt es, einen Kandidaten und dessen Wahlversprechen zu wählen, wenn der kaum Einfluß in der Partei hat? Wenn man dann noch das Prinzip der Fraktionsdisziplin berücksichtigt, wird deutlich, dass die direkte Wahl der Kandidaten nichts weiter als bürokratische Symbolpolitik ist. Das 2-Stimmen System fand ich da wesentlich ehrlicher. Angesichts des Zwangs zur innerparteilichen Demokratie sah ich da auch kein Legitimationsproblem.
Nunja, man muß die Option zur Direktwahl zum Glück nicht nutzen und kann die Gesamtliste einer Partei wählen. Mir hätten somit auch 4 A4 Blätter statt der 4 "Abstimmbücher" gereicht.



Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 05 Februar 2011, 13:52:03
Zitat
Nunja, man muß die Option zur Direktwahl zum Glück nicht nutzen und kann die Gesamtliste einer Partei wählen.

Just das ist doch der springende Punkt.
Man kann, muss aber nicht die Zusatzoptionen nutzen.

Schön wäre natürlich, wenn die Parteien die Wahlanalysen dazu nutzen würden nachzusehen, welche Direktkandidaten am beliebtesten waren und wofür diese stehen, um die Politik dem anzupassen.
Ich gebe mich da aber auch keinen Illusionen hin. Der Fraktionszwang und "Druck von oben" wird genauso stark wie vorher bleiben, dass just jene, die vernünftige Ansichten haben, ja auch gerne mal "wegrationalisiert" werden.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Spambot am 05 Februar 2011, 14:01:11
Mich ärgert dabei das Ausmaß der Wahlunterlagen. Die passten nicht einmal in meinen Briefkasten. Man fühlt sich von den endlosen Namenslisten völlig erschlagen.
Außerdem wird den Wählern das Gefühl gegeben, sie könnten etwas direkter Einfluß auf Entscheidungen nehmen, wenn sie bestimmte Kandidaten wählen. Angesichts der tatsächlichen politischen Entscheidungsprozesse in Parteien und Fraktionen, würde ich diesen Ansatz schon fast als Volksverarschung bewerten.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: K-Ninchen am 05 Februar 2011, 14:12:54
Der Wahlomat hat mir das vorgeschlagen, was man eben einer alleinstehenden "Künstlerin", die in der Medienbranche arbeitet und dem kapitalistischem System sehr nahe steht (ob gewollt oder nicht) so vorschlägt ;)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: CommanderChaos am 06 Februar 2011, 09:26:39
Lass dich nicht verführen von der dunklen Seite! :P
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: K-Ninchen am 06 Februar 2011, 12:26:52
Lass dich nicht verführen von der dunklen Seite! :P
So dunkel ist die gar nicht, sie leuchtet in einem sonnigen Gelb :P
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Inverted am 07 Februar 2011, 06:53:24
Der Wahlomat hat mir das vorgeschlagen, was man eben einer alleinstehenden "Künstlerin", die in der Medienbranche arbeitet und dem kapitalistischem System sehr nahe steht (ob gewollt oder nicht) so vorschlägt ;)
LDPD?
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Eisbär am 08 Februar 2011, 16:54:26
echte Wahlwerbung von der CDU, keine Parodie: http://vimeo.com/19273729
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: colourize am 08 Februar 2011, 17:38:11
echte Wahlwerbung von der CDU, keine Parodie: http://vimeo.com/19273729
...an eine Parodie hab ich auch gedacht, als ich das Ding das erste mal gesehen habe. Schlechter gehts wirklich nicht.
Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass einige in der CDU ein Interesse daran haben, AbwAhlhaus mit Pauken und Trompeten untergehen zu sehen.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 08 Februar 2011, 18:22:30
echte Wahlwerbung von der CDU, keine Parodie: http://vimeo.com/19273729

*gröööhl*
Der Werbespot ist so schlecht, das kriegt ja nicht mal die NPD schlimmer hin  :D
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Bombe am 09 Februar 2011, 09:21:02
Unter ein Bild von Dirk Marx den Text „Nicht Karl Marx, sondern 5 Stimmen für Dirk Marx“ zu kleben, finde ich auch sehr gewagt. In Zusammenhang mit der Aussage, dass die CDU-Wahlwerbung dieses Mal auch von Mitgliedern der CDU selbst gemacht wurde (weil angeblich habe die CDU ja auch ein paar kreative Köpfe) und nicht nur von irgendeiner Agentur, beschleicht mich das Gefühl, dass in dieser Partei nur unoriginelle und langweile Vollidioten sitzen.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Simia am 09 Februar 2011, 09:48:25
Unter ein Bild von Dirk Marx den Text „Nicht Karl Marx, sondern 5 Stimmen für Dirk Marx“ zu kleben, finde ich auch sehr gewagt. In Zusammenhang mit der Aussage, dass die CDU-Wahlwerbung dieses Mal auch von Mitgliedern der CDU selbst gemacht wurde (weil angeblich habe die CDU ja auch ein paar kreative Köpfe) und nicht nur von irgendeiner Agentur, beschleicht mich das Gefühl, dass in dieser Partei nur unoriginelle und langweile Vollidioten sitzen.

/signed

Geht's nicht nur mir so ... Ich dachte echt, sowas hatte doch früher mehr Stil. Aber wenn auch "Zivilisten" sich mal an kreativen Plakaten versuchen durften, erklärt das natürlich einiges.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: colourize am 09 Februar 2011, 09:52:19
Nun ja, die Wahl ist für die CDU eben schon gelaufen. Niemand in der Partei rechnet mit wesentlich mehr als 25% bei der Bürgerschaftswahl. Warum dann einer aussichtslosen Kandidatur eines schmierlappigen Bürgermeisters gutes Geld hinterherschmeissen?
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Simia am 09 Februar 2011, 11:43:12
Du meinst, die haben das sowieso schon aufgegeben, da können die Plakate ruhig aussehen wie von einer drittklassigen Wählergemeinschaft, die einfach mal auf doof für die Rechte des kleinen Mannes und gegen zuviel Hundescheiße auf Hamburgs Straßen eintritt? ;)

Hm. Diese FDP-Wahlplakate reißen mich ebenfalls nicht von den Füßen. Die Dame sieht auf einigen aus, als würde sie Model für die neue Herbst-Winter-Kollektion stehen.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 09 Februar 2011, 12:11:10
Nun ja, die Wahl ist für die CDU eben schon gelaufen. Niemand in der Partei rechnet mit wesentlich mehr als 25% bei der Bürgerschaftswahl. Warum dann einer aussichtslosen Kandidatur eines schmierlappigen Bürgermeisters gutes Geld hinterherschmeissen?


Wirklich, ist das wirklich innerhalb der Partei die Meinung?
Dass es so kommt, glaube ich erst, wenn ich es sehe.
Auch wenn den "och, der Ole, der ist doch immer so nett" - Wählern jetzt eine Identifikationsfigur fehlt: Wo ist denn jene der SPD? Olaf Scholz doch nicht wirklich, oder? Zumal die SPD-Wahlplakate nun auch keine Bäume ausreißen (ok, schlechter als der obige Wahlwerbespot für die CDU geht's allerdings kaum  :D ).
Es ist die für mich bislang am schlechtesten einschätzbare Wahl, weil schlicht die Fronten fehlen. Die CDU blamiert sich, die SPD sagt nix, die Grünen haben aus der Regierung heraus nichts vorzuweisen, die Piraten bedienen nur eine Nische (das aber, zugegeben, sehr gut), und da Ausländer und Kriminalität derzeit auch nicht so wirklich ein Thema sind, werden auch die Rechten nicht so recht viele Wähler mobilisieren können.

Klar, viele mobilisieren gegen die CDU aufgrund ihrer Gentrifizierungspolitik, aber ob es Scholz besser machen wird, weiß wiederum auch niemand.
Scheint wohl so eine Art "try and hope"-Wahl zu werden: Mal die andern wählen, in der Hoffnung, dass sie es nicht noch schlechter machen.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: colourize am 09 Februar 2011, 12:28:21
Nun ja, die Wahl ist für die CDU eben schon gelaufen. Niemand in der Partei rechnet mit wesentlich mehr als 25% bei der Bürgerschaftswahl. Warum dann einer aussichtslosen Kandidatur eines schmierlappigen Bürgermeisters gutes Geld hinterherschmeissen?


Wirklich, ist das wirklich innerhalb der Partei die Meinung?
O-Ton eines CDU-Basismitglieds, das letzten Samstag in der Hamburger Innenstadt bei einem Infostand "Wahlinformationen" an die Bürgerinnen und Bürger verteilte, gegenüber einem Hamburger Piraten: "Unter uns gesagt, die Wahl ist doch schon gelaufen. Wir können froh sein, wenn wir 25% bekommen."

Klar, viele mobilisieren gegen die CDU aufgrund ihrer Gentrifizierungspolitik, aber ob es Scholz besser machen wird, weiß wiederum auch niemand.
Scheint wohl so eine Art "try and hope"-Wahl zu werden: Mal die andern wählen, in der Hoffnung, dass sie es nicht noch schlechter machen.
Die SPD hält gerade still. Nichts zu sagen bedeutet aus deren Sicht offenbar, auch keine Fehler machen zu können. Bei den derzeitigen Umfragewerten eine sehr verständliche Haltung.
Natürlich hast Du Recht: Die SPD (noch deutlicher die Grünen) bewerten doch die "Aufwertung innerstädtischer Altbauquartiere" (== Gentrifizierung) im Großen und Ganzen positiv.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: delahr am 09 Februar 2011, 12:29:21
Ich bin da ehrlich gesagt absolut unentschlossen. Mal schauen ob wir dieses Jahr überhaupt wählen dürfen ;-) Haben Briefwahl beantragt aber noch keine Unterlagen gg

Früher aufn Dörpen stand für mich fest. FDP & CDU das ist das Ultimative. Aber bei dieser Wahl, jetzt hier in Hamburg wo man zum ersten mal wirklich ortsnah wählt ....
Also zumindestens habe ich zum ersten mal das Gefühl es geht tatsächlich um MEINEN Ort und nicht um Merkel und wie sie alle heißen. Ich fühl mich überrannt von Plakaten
von dunkelhaarigen Menschen mit dunklen Augen und fremdartigen Namen. Versteht mich nicht falsch, das können durch aus die nettesten Menschen dieser Welt sein
und einen Goth sollte schwarz ja ansprechen, aber diese Gesichter sagen mir einfach mal so gar nichts. Ich wüsste nicht mal wo ich mich über diese Personen schlau machen
könnte. Also im angemessenen Rahmen bleibend, denn ich bin Berufstätig und kann nicht jede Parteiaussenstelle abreißen.

Hat jemand Tips? Oder begründete Vorschläge?
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 09 Februar 2011, 12:49:03
Zitat
Ich wüsste nicht mal wo ich mich über diese Personen schlau machen
könnte.

Der von colourize hier gesetzte Link zum Abgeordnetenwatch (http://www.abgeordnetenwatch.de/kandidierende-963-0.html) könnte schon helfen ;)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Spambot am 09 Februar 2011, 13:18:16
Klar, viele mobilisieren gegen die CDU aufgrund ihrer Gentrifizierungspolitik, aber ob es Scholz besser machen wird, weiß wiederum auch niemand.
So viele Wähler regen sich glaube ich nicht über die Gentrifizierung auf. Da sind andere Themen populärer. Man kann diesen Prozess in vollständig bebauten Stadteilen sowieso nicht aufhalten und fast gar nicht steuern. Die einzige effektive Maßnahme in einer freiheitlichen Gesellschaft wäre der Boykott von sanierten, umweltfreundlicheren (aber auch teureren) Wohnungen durch potenzielle Mieter. Dazu wird es in Hamburg sicherlich nicht kommen.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: CommanderChaos am 09 Februar 2011, 14:48:45
Noch mal CDU: Saß im Zug im Abteil mit ein paar Vertretern dieser merkwürdigen Truppe, die gerade Wahlplakate designten (wahrscheinlich für Bremen). Ein Direktkandidat hat den Wahlspruch "Ich packe es an".
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Bombe am 09 Februar 2011, 14:56:09
Ein Direktkandidat hat den Wahlspruch "Ich packe es an".

Yeah. Pedobär auch.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: CommanderChaos am 09 Februar 2011, 15:00:39
Ein Direktkandidat hat den Wahlspruch "Ich packe es an".

Yeah. Pedobär auch.
;D
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Eisbär am 09 Februar 2011, 23:12:13
Noch mal CDU: Saß im Zug im Abteil mit ein paar Vertretern dieser merkwürdigen Truppe, die gerade Wahlplakate designten (wahrscheinlich für Bremen). Ein Direktkandidat hat den Wahlspruch "Ich packe es an".
Naja... da in Bremen aber die SPD seit Gründung der Bundesrepublik ununterbrochen Regierungspartei ist, weiß die CDU auch, daß sie dieses wieder kein Stich haben wird. Die FDP-Fraktion wird sogar schon abgewickelt.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: l3xi am 09 Februar 2011, 23:38:11
[...]
Scheint wohl so eine Art "try and hope"-Wahl zu werden: Mal die andern wählen, in der Hoffnung, dass sie es nicht noch schlechter machen.
Was anderes geben die 4 Parteien, die sich gegenseitig die letzten Jahre immer in die Regierungsverantwortung gehoben haben, auch nicht her. Dafür haben sie alle samt viel zu sehr an der aktuellen Situation auf Landes/Bundesebene mitgewirkt. Hat doch erst die Pseudo-Hartz4- sowie die Frauenquote-Scheindebatte erst wieder gezeigt. Aber der Großteil der Bevölkerung ist eh total vergesslich und/oder total politikverdrossen, dass es schmerzt.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Chaingangdesigner am 10 Februar 2011, 09:12:40
Die "Freien Deutschen Pisser" meinen es aber wenigstens ehrlich, wenn sie meinen, der "Bürger sollte mehr Freiheit, mehr Rechte, mehr Macht  im Staat und vor allem mehr Geld haben, und weniger Steuern zahlen". Klingt soweit ganz gut, das Problem ist nur, dass viele nicht raffen, dass "der Bürger" nicht die Bevölkerung, sondern das Besitzbürgertum bezeichnet.

Freiheit fordern sie natürlich auch für die Arbeiterklasse - nämlich die Freiheit, sich als Tagelöhner (=Zeitarbeiter) auf den Marktplatz zu stellen, um ihre Arbeitskraft anzubieten, und die Freiheit zu verhungern, wenn sie nicht arbeiten (egal ob sie nicht können, nicht wollen oder einfach nur keine Arbeit finden).
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Spambot am 10 Februar 2011, 11:03:18
Die "Freien Deutschen Pisser" meinen es aber wenigstens ehrlich, wenn sie meinen, der "Bürger sollte mehr Freiheit, mehr Rechte, mehr Macht  im Staat und vor allem mehr Geld haben, und weniger Steuern zahlen". Klingt soweit ganz gut, das Problem ist nur, dass viele nicht raffen, dass "der Bürger" nicht die Bevölkerung, sondern das Besitzbürgertum bezeichnet.

Freiheit fordern sie natürlich auch für die Arbeiterklasse - nämlich die Freiheit, sich als Tagelöhner (=Zeitarbeiter) auf den Marktplatz zu stellen, um ihre Arbeitskraft anzubieten, und die Freiheit zu verhungern, wenn sie nicht arbeiten (egal ob sie nicht können, nicht wollen oder einfach nur keine Arbeit finden).

Dir ist schon klar, dass die FDP zur Zeit Bestandteil der Regierungskoalition auf Bundesebene ist? Erstaunlicherweise ist Deutschland trotzdem weiterhin ein im weltweiten Vergleich äußerst großzügiger Sozialstaat. Niemand hungert, niemand muß auf der Straße leben. Niemand fordert eine Wirtschaftsordnung nach Adam Smith, auch nicht die Gelben. Wenn ich mich nicht irre, gab es durch die derzeitige Bundesregierung keine signifikanten Einschränkungen von Sozialleistungen im Vergleich zur früheren rot-grünen und schwarz-roten Bundesregierung. Im Gegenteil, Sozialleistungen für bedürftige Kinder sollen sogar ausgebaut werden. Die Zeitarbeit und 1-Euro-Jobs wurden durch die rot-grüne Koalition unter Schröder massiv ausgebaut, nicht durch die FDP. Das sind übrigens eher bundespolitische Themen, die relativ wenig mit einer Wahl auf Landesebene zu tun haben.
"Besitzbürgertum, Arbeiterklasse, Tagelöhner"..... zuviel kommunistische Propaganda inhaliert?
Für FDP-Bashing auf unterstem Niveau gibt es übrigens einen extra Thread hier im Forum.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 10 Februar 2011, 16:20:52
[...]
Scheint wohl so eine Art "try and hope"-Wahl zu werden: Mal die andern wählen, in der Hoffnung, dass sie es nicht noch schlechter machen.
Was anderes geben die 4 Parteien, die sich gegenseitig die letzten Jahre immer in die Regierungsverantwortung gehoben haben, auch nicht her. Dafür haben sie alle samt viel zu sehr an der aktuellen Situation auf Landes/Bundesebene mitgewirkt. Hat doch erst die Pseudo-Hartz4- sowie die Frauenquote-Scheindebatte erst wieder gezeigt. Aber der Großteil der Bevölkerung ist eh total vergesslich und/oder total politikverdrossen, dass es schmerzt.

Öh ... da hilft Vergesslichkeit mittlerweile auch nicht mehr viel. Zumindest auf Bundesebene. Schröder baute auf, was die aktuelle Regierung konsequent weiterführt. Wer ist nun schuld? "Die andern", meinen CDU und SPD selbstverständlich. Sowohl grün damals als auch gelb heute wehren sich nicht gut dagegen (können sie als kleiner Partner aber ja auch nicht wirklich).
Wenn jemand nun möchte, dass eine bestimmte Partei als "kleinstes Übel" an die Macht kommt, dann muss er ja förmlich eine dieser vier Parteien wählen.
Gut, die Linken gibt's auch noch, aber da diese ja immer noch eine reine "Dagegen"-Partei ist, wird sie momentan höchstens als Protestpartei taugen. Das aber, sie aus Protest zu wählen, nutzt sich aber auch auf Dauer ab.

Und landespolitisch? - Gute Frage! Die letzte SPD-Regierung, bei der noch nicht lautstark geschimpft wurde, jene unter Voscherau, ist nun auch schon wieder 14 Jahre her. Jene SPD mit jener von heute zu vergleichen wäre ebenfalls reine Kaffeesatzleserei. Die "Kleinen" sind in Hamburg noch kleiner als anderswo, und die CDU hatte einen Ole-Bonus, den sie dieses Mal nicht mehr hat.

Selbst wenn man alle vergangenen Skandale vergessen hätte, würde es an der aktuellen Situation nichts ändern: Einen Haken findet man derzeit bei jeder Partei.
Und das ohne sich groß anstrengen zu müssen.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: delahr am 12 Februar 2011, 08:41:09
Habt Ihr das schon gehabt? Mein Männe hat die Briefwahlunterlagen 2x bekommen!!!
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 12 Februar 2011, 08:58:05
Habt Ihr das schon gehabt? Mein Männe hat die Briefwahlunterlagen 2x bekommen!!!

40 Kreuze machen können! Geil!  8)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Simia am 13 Februar 2011, 21:24:48
Nun ja, die Wahl ist für die CDU eben schon gelaufen. Niemand in der Partei rechnet mit wesentlich mehr als 25% bei der Bürgerschaftswahl. Warum dann einer aussichtslosen Kandidatur eines schmierlappigen Bürgermeisters gutes Geld hinterherschmeissen?


Update: Zumindest technisch scheint da jemand sein Handwerk zu verstehen. Merkel fehlen auf den Plakaten, die ihr Erscheinen in HH androhen, ihre klassischen Mundwinkel. Diese Anti-Falten-Creme kann nur Photoshop heißen ... ::)

Und Wahlplakate, die Xte (doch, ich habe auch Hobbies): Sehr schön, das Plakat nähe Rathausmarkt mit der Suding von der FDP -> die eine Hälfte hing herunter und dahinter grinste schelmisch der Westerwelle von seinem eigenen Plakat. Das hat doch Symbolcharakter. ;)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: tyrannus am 14 Februar 2011, 16:26:24
Habt Ihr das schon gehabt? Mein Männe hat die Briefwahlunterlagen 2x bekommen!!!
Ich auch.  ::)
Ok, das Anschreiben sah beim zweiten Mal etwas anders aus, der Wahlschein fehlte diesmal auch und auf den bunten Zetteln stand in schwachem grau "Muster". 
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Eisbär am 15 Februar 2011, 15:24:28
Endlich mal ein guter Wahlwerbespot: http://www.youtube.com/watch?v=x9U64uzky8s
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Lucas de Vil am 15 Februar 2011, 16:09:39
Endlich mal ein guter Wahlwerbespot: http://www.youtube.com/watch?v=x9U64uzky8s
Geschmacksache.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 15 Februar 2011, 16:17:11
Endlich mal ein guter Wahlwerbespot: http://www.youtube.com/watch?v=x9U64uzky8s

Öhhhh ... Selbstironie ist ja ganz nett, aber irgendwie ist's ja schon am Rand zur Selbstverarschung ...  :o
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Lucas de Vil am 15 Februar 2011, 16:23:08
Endlich mal ein guter Wahlwerbespot: http://www.youtube.com/watch?v=x9U64uzky8s
Öhhhh ... Selbstironie ist ja ganz nett, aber irgendwie ist's ja schon am Rand zur Selbstverarschung ...  :o
Eben.
Und wie kann ich von einer Partei erwarten, dass sie ihre Wähler ernst nimmt, wenn sie selbst sich nicht einmal ernst nehmen?
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Eisbär am 15 Februar 2011, 16:44:20
Ähm? Natürlich nimmt die PARTEI sich nicht ernst. Das ist Satire!
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: colourize am 15 Februar 2011, 17:13:14
Ähm? Natürlich nimmt die PARTEI sich nicht ernst. Das ist Satire!
So ist es.
Somit verstehe ich auch nicht wie man die wählen kann. Das würde ja bedeuten, dass man seine eigene politische Meinung nicht ernst nimmt.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Eisbär am 15 Februar 2011, 18:24:42
Ähm? Natürlich nimmt die PARTEI sich nicht ernst. Das ist Satire!
So ist es.
Somit verstehe ich auch nicht wie man die wählen kann. Das würde ja bedeuten, dass man seine eigene politische Meinung nicht ernst nimmt.

Im Gegensatz zu den Piraten geben sie wenigstens zu, Satire zu sein. Davon ab, daß sie als Ziel einer Protestwahl sicherlich schadloser sind als die Linken oder die NPD
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: CommanderChaos am 15 Februar 2011, 18:56:26
Im Gegensatz zu den Piraten geben sie wenigstens zu, Satire zu sein.
Bitte belege die Behauptung, dass die Piratenpartei eine Satirepartei sei. Zeige mir, inwiefern der Wahlantritt nicht ernst gemeint ist. Probleme, die sich aus mangelnder Erfahrung einer noch sehr jungen Partei ergeben, zählen nicht dazu.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: colourize am 15 Februar 2011, 19:30:29
Im Gegensatz zu den Piraten geben sie wenigstens zu, Satire zu sein.
Bitte belege die Behauptung, dass die Piratenpartei eine Satirepartei sei. Zeige mir, inwiefern der Wahlantritt nicht ernst gemeint ist. Probleme, die sich aus mangelnder Erfahrung einer noch sehr jungen Partei ergeben, zählen nicht dazu.
Ist nur Rumgetrolle, am besten also nicht darüber diskutieren. ;)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: CommanderChaos am 15 Februar 2011, 20:25:48
Im Gegensatz zu den Piraten geben sie wenigstens zu, Satire zu sein.
Bitte belege die Behauptung, dass die Piratenpartei eine Satirepartei sei. Zeige mir, inwiefern der Wahlantritt nicht ernst gemeint ist. Probleme, die sich aus mangelnder Erfahrung einer noch sehr jungen Partei ergeben, zählen nicht dazu.
Ist nur Rumgetrolle, am besten also nicht darüber diskutieren. ;)


Wenn es fundiert ist, wirds eine interessante Diskussion. Wenn es das nicht ist, wirds zumindest lustig.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Eisbär am 15 Februar 2011, 21:00:39
Ist eh wurscht. Den aktuellen Prognosen nach werden die Piraten eh nur um die 3% erhalten.


Und Satire deswegen, weil sie am lautesten gegen die FDP wettert, ihr Programm mit deren aber in weiten Teilen identisch.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 16 Februar 2011, 10:18:12
Zitat
Ist eh wurscht. Den aktuellen Prognosen nach werden die Piraten eh nur um die 3% erhalten.

Das wären 2% mehr als sie zuvor erhalten hatten ...
Die Grünen hatten seinerzeit ebenfalls so klein angefangen.

Zitat
Und Satire deswegen, weil sie am lautesten gegen die FDP wettert, ihr Programm mit deren aber in weiten Teilen identisch.

Öh, nö ... das Programm ist so, wie jenes der FDP sein könnte (bzw. sollte). Würde es die FDP richtig machen, bräuchte es keine Piratenpartei, denn just die Freiheitlichkeit des Bürgers, die sich die FDP auf die Fahnen geschrieben hatte seinerzeit und die sie nicht mehr durchsetzt, ist das Hauptanliegen der Piraten.

In dem Punkt ist es nur logisch, dass sie hauptsächlich gegen die FDP wettern. Sie sind ihr direkter Konkurrent um die besseren Inhalte dessen, wo beide Parteien in ihrem Wahlprogramm ähnliche Ziele verfolgen.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: l3xi am 16 Februar 2011, 10:36:21
In der Sendung "Report Mainz" in der ARD am 14.02.2011 um 21:45 wurde u.a. über die Partei Die Linke berichtet und ihnen "radikale Ansichten" vorgeworfen bzw. "nachgewiesen".

Der Blog Sperenzkes hat sich der Sendung mal angenommen und einzelne Punkte kommentiert / korrigiert: http://sperenzkes.steff-portal.de/?p=52

Das Fazit zur sonst wohl recht ausgewogenen Sendung lautet wie folgt:

Zitat
Mein Fazit: Das war Kampagnenjournalismus. Man kann jetzt im Duktus der Linken die Verantwortlichen bei Report-Mainz zu einem Gespräch bitten, um die Motive einer solchen Berichterstattung zu hinterfragen, oder man macht’s wie die ‘Kanaille von Journaille’ und schaut sich Report-Mainz einfach nicht mehr an, einfach so, weil es Report-Mainz ist. Ich befürworte ganz stark Variante eins und werde weiterhin Report-Mainz schauen, denn dort wird auch viel Aufklärerisches und Wertvolles gezeigt.

Hier der Link zur Mediathek der ARD, wo man die Folge noch einmal ansehen kann: http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=6480342
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Eisbär am 16 Februar 2011, 11:41:33
In der Sendung "Report Mainz" in der ARD am 14.02.2011 um 21:45 wurde u.a. über die Partei Die Linke berichtet und ihnen "radikale Ansichten" vorgeworfen bzw. "nachgewiesen".

Der Blog Sperenzkes hat sich der Sendung mal angenommen und einzelne Punkte kommentiert / korrigiert: http://sperenzkes.steff-portal.de/?p=52

Das Fazit zur sonst wohl recht ausgewogenen Sendung lautet wie folgt:
Zitat
Mein Fazit: Das war Kampagnenjournalismus. Man kann jetzt im Duktus der Linken die Verantwortlichen bei Report-Mainz zu einem Gespräch bitten, um die Motive einer solchen Berichterstattung zu hinterfragen, oder man macht’s wie die ‘Kanaille von Journaille’ und schaut sich Report-Mainz einfach nicht mehr an, einfach so, weil es Report-Mainz ist. Ich befürworte ganz stark Variante eins und werde weiterhin Report-Mainz schauen, denn dort wird auch viel Aufklärerisches und Wertvolles gezeigt.
Hier der Link zur Mediathek der ARD, wo man die Folge noch einmal ansehen kann: http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=6480342
Wo genau war jetzt inhaltlich an dem Bericht etwas falsch?
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: l3xi am 16 Februar 2011, 12:11:33
Wo genau war jetzt inhaltlich an dem Bericht etwas falsch?
Den Blogbeitrag hast du aber gelesen?

Es reiht sich halt eindeutig in die aktuelle Berichterstattung ein, die immer dann von den großen Verlagen - und mittlerweile auch bei vielen Sendungen im ÖR -  ausgebuddelt wird, wenn es um Wahlen geht und auch nur der Anschein vorhanden sein könnte, das Parteien, die sich für eine sozialere Politik einsetzen, nen Blumentopf gewinnen könnten. Die Linke ist das, was die SPD mal war. Wenn Gabriel und Steinmeier uns die Merkel oder den Westerwelle machen, wird es einfach hingenommen. Das kann man u.a. Schröder anlasten, muss man aber nicht. Die "Abkehr" ging ja schon zu Helmut Schmidt's Zeiten los. Wäre die Piratenpartei auf Landes- UND Bundesebene so stark vertreten wie die Linke, würde sie das gleiche Schicksal erleiden.

Es ist somit äußerst wichtig, darauf hin zu weisen, das es politische Alternativen neben dem "weiter so" gibt, die aktiv schlecht geredet werden.

Man hat es in Hessen erleben dürfen; man hat es in NRW erleben dürfen; man hat es im Saarland erleben dürfen; man hat es in Thüringen erleben dürfen; man darf es jetzt in Hamburg erleben. Kampagnenjournalismus ist mittlerweile ein fester Bestanteil im politischen Geschehen und es wird überaus aktiv genutzt.

Die Grünen durften sich bis zur inhaltlichen Selbstaufgabe und dem totalen Verbiegen des eigenen Rückrads auch mit dererlei "Berichte" rumschlagen.

Mein Hinweis zur Sendung mit Verweis zu kritischen Stimmen ist aus diesem Grund eben auch als solcher zu betrachten. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Spambot am 16 Februar 2011, 13:04:11

Ich konnte in dem Bericht der ARD auch keine signifikanten Fehler erkennen. Natürlich war der Bericht etwas reißerisch in der Präsentation der durchaus gut recherchierten Argumente. Die angeführten Belege für die antidemokratische Haltung und die Verherrlichung linksextremistischer Gewalt durch einzelne Kandidaten der Hamburger Linken konnte der Blogger nicht widerlegen. Er hat es nicht einmal versucht, sondern einfach auf die Angst vor einseitiger Berichterstattung verwiesen. Sein Verständnis vom Widerstandsrecht ist offensichtlich ähnlich verdreht, wie dass der im ARD-Beitrag zitierten Linke-Kandidatin. Ein kurzer Blick in einschlägige Kommentare zum Grundgesetz sollte deutlich machen, dass das Widerstandsrecht zur Bewahrung und nicht zur Bekämpfung der freiheitlichen Demokratie dient.

Alle Parteien haben mit einseitiger Berichterstattung klarzukommen. Beispielsweise hat der Spiegel unmittelbar nach der letzten Bundestagswahl eine intensive Anti-FDP Kampagne gestartet. Natürlich müssen tendenziell systemfeindliche Parteien, wie die Linke, mit einer stärkeren Opposition durch die Medien rechnen. Wer die freiheitlich-demokratische Grundordnung durch kommunistische Träume in Frage stellt, stellt ja schließlich in letzter Konsequenz auch die Pressefreiheit in Frage.
Die Linke gibt vor eine Alternative zur Demokratie anzubieten: Das im bereits 20. Jahrhundert zahlreich gescheiterte Modell einer sozialisitschen oder kommunistischen Gesellschaft in einer nicht näher beschriebenen neuen Variante. Sobald sie dann in der Regierung sind (wie in Berlin), ist von dieser Revolution plötzlich nichts mehr zu merken. Somit sind sie ganz sicher nicht weniger heuchlerisch als andere Parteien.

Die SPD hat sich schon auf dem Parteitag von Bad Godesberg 1959 endgültig vom Sozialismus losgesagt und sich zur Marktwirtschaft bekannt. Auch vor Schmidt hatten die Realos (Seeheimer Kreis) bei der SPD immer das Sagen. Daher hinkt der Vergleich zur Linken.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Eisbär am 16 Februar 2011, 13:27:16
Die Linke besteht im Osten eben immer noch aus Alt-SEDlern und im Westen aus Alt-DKplern sowie den jeweiligen Nachfolgern.

Kommunismus ist nunmal die schlechteste aller Staatsformen, daß hat die Geschichte mehr als eindeutig gezeigt. Und eine Partei, deren Mitglieder sich (teilweise sogar offen) für den Kommunismus aussprechen, bewegt sich außerhalb des demokratischen Spektrums und ist damit - zumindest für mich - nicht wählbar.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 16 Februar 2011, 13:27:50
Die Art der Präsentation fand ich persönlich hier jetzt aber durchaus sehr tendenziös. Alleine der Einstieg in den Beitrag mit despektierlichen "Untertiteln" für die Spitzenkandidaten gibt doch schon klar die Richtung vor, dass man da erst gar kein Interesse daran hatte, eine ausgewogene Berichterstattung zu präsentieren.
Dann auch noch die Auszüge aus jenem Revolverblatt, schön düster eingenordet, damit es auch richtig schön finster und verboten aussieht. Ja, klar ...

Die Auseinandersetzung damit, wo die Linken zum Thema Kommunismus stehen, ist ja gar nicht schlecht und auch dringend notwendig. Es stimmt, die Partei ist, just in Hamburg, sehr gespalten, dieses Thema betreffend: Die einen wollen ihn gerne integriert sehen, die anderen nicht, und in welcher Form, das ist auch noch ein unbeschriebenes Blatt.
Aber ist das dann wirklich sinnvoll, sich sozusagen das schwächste Glied zu dem Thema herauszusuchen? Eine der jüngsten Kandidatinnen sich zu schnappen und dann dermaßen vorzuführen? - Also, ganz ehrlich, seriösen Journalismus stelle ich mich ebenfalls anders vor.

Und nur, weil alle Parteien auch schon  so einen "Journalismus" ertragen müssen, ist das noch lange keine Rechtfertigung dafür, dass dieser weiterhin betrieben wird.
Am besten wäre es, wenn solche tendenziösen Berichte ganz verschwinden würden. Denn dann würde es sich auch lohnen, sich mit den inhaltlichen Schwächen auch auseinanderzusetzen. Wenn aber jemandem klar wird, dass man selbst dann, wenn man sich viel Zeit nehmen würde für die Fragen der Journalisten, diese trotzdem alles so zusammenschnippeln, damit ein Schmierenartikel bei rauskommt der nichts anderes als Diskredition zum Ziel hat - also ganz ehrlich, da hätte ich dann auch keine Lust (mehr), auf Fragen zu antworten.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: l3xi am 16 Februar 2011, 13:55:03
Die Linke besteht im Osten eben immer noch aus Alt-SEDlern und im Westen aus Alt-DKplern sowie den jeweiligen Nachfolgern.

Kommunismus ist nunmal die schlechteste aller Staatsformen, daß hat die Geschichte mehr als eindeutig gezeigt. Und eine Partei, deren Mitglieder sich (teilweise sogar offen) für den Kommunismus aussprechen, bewegt sich außerhalb des demokratischen Spektrums und ist damit - zumindest für mich - nicht wählbar.
Wollen wir jetzt damit anfangen und nachschauen, was so alles an Altnazis in CDU/CSU und FDP gelandet sind? Oder wo die Blockparteien so alle samt gelandet sind, wo mit Sicherheit auch net alle ne reine Weste hatten?
Die FDP hat es bis heute nicht geschafft, Ihre Vergangenheit aufzuarbeiten. Da ist Die Linke viel viel weiter.


Daher hinkt der Vergleich zur Linken.
Ich habe gar keinen Vergleich bzgl. SPD und Die Linke angestellt. Ich habe nur die Tatsache benannt, dass es Die Linke in ihrer heutigen Form nicht geben würde, wäre die SPD nicht zu ner Pseudo-CDU mutiert. Aber auch hier gilt: "wozu mit der eigenen Vergangenheit beschäftigen und diese ggf. aufarbeiten?". Aber sicher, es steht jedem frei, die eigenen Augen vor solchen Veränderungen zu verschließen - wir leben ja (noch) in einer Demokratie und sind alle "frei", nicht wahr?
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: CommanderChaos am 16 Februar 2011, 14:58:47
Und davon, dass der Kommunismus noch nie existiert hat und deshalb jeder Vergleich mit vergangenen oder existierenden Diktaturen fürn Arsch ist, müssen wir eigentlich auch gar nicht erst anfangen.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Spambot am 16 Februar 2011, 16:38:56
Mein Mitleid für die tendenzielle Berichterstattung über die Linke oder die NPD hält sich sehr in Grenzen. Natürlich wäre eine sachlichere politische Berichterstattung grundsätzlich wünschenswert (für alle Parteien), aber eine Partei, die sich nicht einmal auf langfristige Ziele und Wege zu deren Umsetzung einigen kann, ist einfach eine große Lachnummer und muß sich nicht wundern, wenn sie vorgeführt wird. Wer die Linke wählt, kauft die Katze im Sack. Wofür steht die Truppe? Freiheitliche Sozialdemokratie oder kollektivistischen Sozialismus?
Wenn sich zahlreiche Kandidaten der Hamburger Linken für den Kommunismus als langfristiges Ziel aussprechen (laut ARD 6 von den ersten 7 der Liste), müssen sich diese Personen auch nicht wundern, dass Journalisten hierzu ein paar Fragen haben. Wer unser Gesellschaftssystem abschaffen und durch eine kommunistische Gesellschaft ersetzen möchte, sollte diese Forderung auch begründen können und wollen. Hier als Kandidat unmittelbar vor einer Wahl zu kneifen, ist einfach nur peinlich. Journalisten sehe ich in der moralischen Pflicht, antidemokratische Tendenzen von Parteien und Politikern aufzuzeigen. Natürlich kann und sollte man dies auf eine sachliche Weise tun.
Eine freiheitlich-demokratische Gesellschaft basiert sicherlich unter anderem auf dem Prinzip der Meinungsfreiheit, jedoch sollte sie sich gegen Organisationen und Personen wehren, die ihre Abschaffung zum Ziel haben. Die Fehler der Weimarer Republik dürfen nicht wiederholt werden.

@ Commander Chaos: Der Kommunismus ist eine Utopie. Es gab aber schon dutzende gescheiterte Versuche diese Utopie auf der Makroebene in die Realität umzusetzen - alle setzten auf Diktatur und Unterdrückung. Warum sollte es diesmal anders sein? Solange mir niemand einen realisitschen Weg zum Kommunismus aufzeigt, der nicht die Abschaffung der freiheitlichen Demokratie beinhaltet, sehe ich keinen Grund auf Vergleiche zu früheren Kommunismusprojekten zu verzichten. Da unsere Demokratie und der Kommunismus auf einen unterschiedlichen Freiheitsbegriff setzen (Individualismus versus Kollektivismus) ist eine Vereinbarkeit beider Systeme völlig ausgeschlossen. Die notwendige "Erziehung" von Nicht-Kommunisten zu Kommunisten (oder deren Beseitigung aus der Gesellschaft) dürfte wohl auch nicht mit unseren Vorstellungen von individueller Freiheit und Menschenwürde übereinstimmen. Ohne diesen Erziehungsprozess gilt das DDR-Prinzip: Stell dir vor es ist Kommunismus und keiner macht mit.

Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: CommanderChaos am 16 Februar 2011, 16:57:19
Spambot, da hast du Recht. Für mich ist es aber eben doch etwas anderes, ein freiheitliches System für totalitär zu erklären, als zu kritisieren, dass der Versuch seiner Umsetzung in einem totalitären System enden werde. Kommunismus halte ich im Übrigen auch für keine dauerhafte oder praktikable Lösung, nur kotzen mich die Leute an, die dauernd allen Leuten Angst vor den bösen gefährlichen Kommunistennazis machen wollen, denn das ist einfach nicht wahr. Idealisten mit einem fehlerhaften Plan vielleicht, aber keine Tyrannen.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: l3xi am 16 Februar 2011, 17:02:12
Die Fehler der Weimarer Republik dürfen nicht wiederholt werden.
Da stimme ich mit dir 100%ig überein. Das, was ich aber tagtäglich hier so sehe in diesem Land lässt mich aber zu dem Schluss kommen, dass die Fehler - in abgewandelter Form - erneut gemacht werden.

Gerade deswegen ist es wichtig, einen halbwegs stabilen Gegenpol zur aktuell herschenden Politik zu haben und der fehlt. Da hilft es auch nichts, wenn man Parteien, die offensichtliche Missstände abseits von Exportweltmeister die xte oder "lasst uns den Dummen da am Hindukush mit Gewalt unser System aufdrücken - koste es was es wolle" auf folgendes reduziert: "OMFG, die wollen Anarchie. Wir werden alle aussterben!!11elf" ohne auch nur mal ansatzweise nachzudenken, was da überhaupt gerade nachgeplappert wird.

Ich verstehe bis heute nicht, wie man Parteien guten Gewissens wählen/unterstützen kann, die aktive Sklaven...ähm...Leiharbeit für super und unabkömmlich halten. Oder die ein ganzes Land an der Nase rumführen, in dem Sie sagen "also wir sind unschuldig, die anderen da ... die ... ja genau die haben dafür gesorgt, das sich diese riesige Spekulationsblase in den USA und der EU bilden konnte und ihr jetzt die ganzen Großbanken retten müsst. aber strengere Regeln gehen halt nicht, weil das schlecht für den freien Markt.". Und nicht zu vergessen brand aktuell "Hey ihr Ägypter. Ihr könnt ja ruhig auf eurem Platz da demonstrieren. Aber bitte macht das so, dass uns unser Absatzmarkt erhalten bleibt. Denn wir wollen ja weiter alles mögliche neben Rüstungsmaterial an euch und in eure Region verkaufen."

Wie hat es Volker Pispers sinngemäß so schön ausgedrückt:" wer das gut findet, soll sich Sklaventreiber auf die Stirn tätowieren lassen ... oder kurz FDP, dann ist noch Platz für was anderes." Wobei man anstelle dessen leider auch noch CDU/CSU; SPD und die Grünen dafür einsetzen könnte. Letztere haben in der Regierungsverantwortung ja auch net "Stop" gerufen und fleißig mitgemacht.

Aber das ist ja alles kein Wahlkampfthema und wird dann doch lieber in der dunkelsten Ecke versteckt, die man finden kann. Hauptsache Strahlemännchen spielen und sich von der Bildzeitung in die Herzen der Menschen schreiben lassen. Die vergessen ja eh alle so schnell. :/

Edit:
Aber vllt. seh ich das alles auch einfach nur viel zu eng und in Wirklichkeit sieht die Welt total bunt und toll aus und uns hätte nix besseres als die letzten Jahre (Rot/Grün; Schwarz/Rot; Schwarz/Gelb) passieren können.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 16 Februar 2011, 17:34:42
Zitat
Wenn sich zahlreiche Kandidaten der Hamburger Linken für den Kommunismus als langfristiges Ziel aussprechen (laut ARD 6 von den ersten 7 der Liste), müssen sich diese Personen auch nicht wundern, dass Journalisten hierzu ein paar Fragen haben. Wer unser Gesellschaftssystem abschaffen und durch eine kommunistische Gesellschaft ersetzen möchte, sollte diese Forderung auch begründen können und wollen.

Das ist prinzipiell richtig. Aber es macht doch kaum einen Sinn, dies jemandem erklären zu wollen, der gar kein Interesse daran hat zuzuhören, sondern lediglich irgend einen Satz hören möchte, den er/sie ausschlachten kann, in bester Manier der Zeitung mit den vier großen Buchstaben. Gegenüber Letzterer haben aus gutem Grund zahlreiche Prominente Interviews verweigert, da die Erfahrungswerte in bestimmten Bereichen zeigten, dass da gerne das Wort im Munde herumgedreht wird.
Zudem: Warum fragt man dann nicht jene, die rhetorisch dieser Guillotinenrhetorik derartiger Journalisten auch gewachsen sind? Eine Sarah Wagenknecht beispielsweise wird merkwürdigerweise auf diese Frage sehr selten angesprochen. Vielleicht, weil die Kampfjournalisten gemerkt haben, dass diese sich sehr wohl ausdrücken kann und ebenso sehr genau das begründen kann, wofür sie steht ...?

Dabei lässt sich bei den Linken doch wunderbar auch seriös klären, weswegen man sich zweimal überlegen kann, ein Kreuz bei ihnen zu machen:

Zitat
Wer die Linke wählt, kauft die Katze im Sack. Wofür steht die Truppe? Freiheitliche Sozialdemokratie oder kollektivistischen Sozialismus?

Genau da liegt doch das eigentliche Problem!
Alleine auf Seiten der Hamburger Linken gibt es dermaßen gegensätzliche Ansichten seitens der Kandidaten, ihre Ziele betreffend,  dass schlicht nicht erkennbar ist, wofür die Linke denn nun steht. Alleine die Frage danach, was das Ziel der Partei ist und wofür sie jetzt steht, sorgt schnell für Erklärungsnöte seitens der Kandidaten: Entweder wird die Bundeslinie zitiert (teils noch mit längst überholten Phrasen von Lafontaine), oder aber es kommt hervor, dass sich jeder so ein bisschen sein eigenes Ziel backt.
Und das aufzudecken funktioniert auch ohne Kampfjournalismus wunderbar.
Ich habe jedenfalls schon sehr viel bessere Beiträge zum Thema gesehen.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Spambot am 16 Februar 2011, 17:50:32
Spambot, da hast du Recht. Für mich ist es aber eben doch etwas anderes, ein freiheitliches System für totalitär zu erklären, als zu kritisieren, dass der Versuch seiner Umsetzung in einem totalitären System enden werde. Kommunismus halte ich im Übrigen auch für keine dauerhafte oder praktikable Lösung, nur kotzen mich die Leute an, die dauernd allen Leuten Angst vor den bösen gefährlichen Kommunistennazis machen wollen, denn das ist einfach nicht wahr. Idealisten mit einem fehlerhaften Plan vielleicht, aber keine Tyrannen.

Die utopische kommunistische Gesellschaft ist sicherlich keine Tyrannei. Zumindest wenn man davon ausgeht, dass jeder sich freiwillig dem Kollektiv unterordnen und dauerhaft auf jeden individuellen Vorteil verzichten möchte.
Grundsätzlich stimme ich dir zu, dass es absolut kein Problem ist über Utopien zu reden und zu diskutieren. Man sollte allerdings aufhorchen, wenn Menschen nicht nur über einen extremen gesellschaftlichen Wandel, wie den Kommunismus, reden, sondern auch an dessen Umsetzung arbeiten. Eine Partei zu gründen, aktiv für die Umsetzung dieser radikalen Idee zu werben und sogar einen gewaltsamen Kampf gegen das bestehende System zu tolerieren, ist dann aber schon eine ganz andere Hausnummer. Da sollte man in meinen Augen eine klare Trennung zwischen legitimer Diskussion und zielgerichteter Aktivität ziehen.

Edit:
Heute habe ich die Anleitung zur Wahl "Einfach Wählen!" per Post bekommen. Zu dumm, dass ich meine Briefwahlunterlagen bereits gestern abgeschickt habe :D
Diese Wahlanleitung ist angesichts des Titels fast schon Satire. Beim Lesen der Wählerbeispiele stellte sich mir die Frage, wieviele Wähler tatsächlich ihren Kandidaten persönlich kennen oder mehrere Wahlkampfveranstaltungen eines Kandidaten besucht haben. Auf welchem Planeten leben die Autoren? Ich befürchte, dass dieses neue personalisierte Wahlverfahren wegen der enormen Informationsflut zu einer geringeren Wahlbeteiligung führen könnte und zahlreiche Wähler willkürlich Kreuze setzen, weil sie das Verfahren überfordert. Die Legitimität demokratischer Wahlen würde durch willkürliche Wahlentscheidungen und eine geringe Wahlbeteiligung nicht unbedingt verbessert werden. Bei den Wahlkreislisten muss man ja leider eine Person wählen, auch wenn man keine der Pappnasen kennt oder kennen möchte.
Irgendwie erinnert mich das personalisierte Wahlrecht an South Park S8E8 "Douche and Turd"  (http://www.southpark.de/alleEpisoden/808?lang=en).
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Eisbär am 16 Februar 2011, 23:11:40
Die utopische kommunistische Gesellschaft ist sicherlich keine Tyrannei. Zumindest wenn man davon ausgeht, dass jeder sich freiwillig dem Kollektiv unterordnen und dauerhaft auf jeden individuellen Vorteil verzichten möchte.
Wenn ich meinen Marx nicht völlig falsch gelesen habe, soll der Weg zu dieser Gesellschaft aber durch die Umerziehung der Menschen in einer Diktatur des Proletariats, genannt "Sozialismus" erst möglich gemacht werden. Und da ist für mich dann auch schon die Grenze längst überschritten. Jeder dieser Versuche endete mit zahlreichen politischen Häftlingen, Spitzelsystemen wie der Stasi und/oder mit teilweise zig Millionen Toten wie bei Mao, Stalin, Pol Pot oder wie sie alle hießen.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: CommanderChaos am 16 Februar 2011, 23:24:09
Die einzig wahre Staatsform ist ohnehin die ressourcenbasierte Wirtschaft - für jeden maximale individuelle Vorteile und gleichzeitig das Beste für die ganze Gesellschaft. Auch Kommunismus basiert auf Geld, und solange Geld existiert, wird es unmöglich sein, Ungleichheit, Ungerechtigkeit und diverse andere Hässlichkeiten loszuwerden.

Falscher Thread.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Spambot am 17 Februar 2011, 01:31:57
Die utopische kommunistische Gesellschaft ist sicherlich keine Tyrannei. Zumindest wenn man davon ausgeht, dass jeder sich freiwillig dem Kollektiv unterordnen und dauerhaft auf jeden individuellen Vorteil verzichten möchte.
Wenn ich meinen Marx nicht völlig falsch gelesen habe, soll der Weg zu dieser Gesellschaft aber durch die Umerziehung der Menschen in einer Diktatur des Proletariats, genannt "Sozialismus" erst möglich gemacht werden. Und da ist für mich dann auch schon die Grenze längst überschritten. Jeder dieser Versuche endete mit zahlreichen politischen Häftlingen, Spitzelsystemen wie der Stasi und/oder mit teilweise zig Millionen Toten wie bei Mao, Stalin, Pol Pot oder wie sie alle hießen.

Hast du nicht falsch gelesen. Ich bezog meine Aussage eher auf die naive Vorstellung von der vollendeten kommunistischen Gesellschaft ohne den Weg über den Sozialismus zu berücksichtigen. Eine derartig isolierte, hypothetische Betrachtung ist natürlich relativ nutzlos, da sie die (unüberwindbaren) Probleme bei der Umsetzung vollständig ignoriert.

@ Commander Chaos: Die vollendete kommunistische Gesellschaft kommt ohne Geld und Besitz aus. Jeder nimmt sich nur was sie/er braucht und jeder produziert gerne und freiwillig was das Kollektiv benötigt.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: CommanderChaos am 17 Februar 2011, 09:36:36
und genau da ist der kommunismus veraltet, aber das ist dann der falsche thread
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Eisbär am 17 Februar 2011, 11:11:57
Idealisten mit einem fehlerhaften Plan vielleicht
Das ist eine wundervolle euphemistische Verharmlosung, die auf jede andere Diktatur auch anwendbar wäre
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: l3xi am 17 Februar 2011, 12:09:01
Idealisten mit einem fehlerhaften Plan vielleicht
Das ist eine wundervolle euphemistische Verharmlosung, die auf jede andere Diktatur auch anwendbar wäre
Wenn du so willst, dann auch für die etablierten Parteien die sich aktuell sonst noch zur Wahl stellen. Denn ein freier/deregulierter Markt ist dann nämlich auch nix anderes als ein fehlerhafter Plan von Idealisten - dürfte dem einen oder anderen schwarz/gelb/rot/grün-Wähler vllt. doch bekannt vor kommen.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Spambot am 17 Februar 2011, 13:53:29
Wenn du so willst, dann auch für die etablierten Parteien die sich aktuell sonst noch zur Wahl stellen. Denn ein freier/deregulierter Markt ist dann nämlich auch nix anderes als ein fehlerhafter Plan von Idealisten - dürfte dem einen oder anderen schwarz/gelb/rot/grün-Wähler vllt. doch bekannt vor kommen.

Grundsätzlich sollte man zwischen der Systemfrage und Varianten innerhalb eines Systems unterscheiden. Der Kommunismus stellt gleich mehrere Systeme in Frage (Marktwirtschaft, Individualismus, hierarchische Herrschaft etc.), wohingegen die Frage nach einer Regulation der Marktwirtschaft nur das bestehende System betrifft. Wenn man Regulation fordert, kann man daher nicht gleichzeitig die Marktwirtschaft vollständig ablehnen.
Der freie, sich selbst regulierende Markt, wie du ihn wahrscheinlich meinst, wurde als Theorie von Adam Smith (http://de.wikipedia.org/wiki/Adam_Smith) entworfen und ist nicht mehr in der ursprünglichen Form in Europa zu finden. Besonders in Deutschland, aber auch in Frankreich, ist der Markt sehr stark reguliert. Keine der von dir genannten Parteien fordert einen unregulierten Markt. Im Prinzip basiert die Theorie von Smith auf wirtschaftlichen Mechanismen, die es in Europa schon mindestens über 2000 Jahre gibt. Es gab also erst die Praxis zu der dann eine Theorie entwickelt wurde und nicht wie beim Kommunismus eine Theorie zu der niemals eine funktionierende praktische Umsetzung entwickelt werden konnte. Daher kann man die Marktwirtschaft nicht auf eine Ebene mit utopischen Modellen heben. Auch wenn die Marktwirtschaft ihre Fehler hat, so ist sie zumindest die einzige Wirtschaftsform, die dauerhaft funktioniert. Nunja, außer man reguliert solange, bis am Ende wesentliche Mechanismen des Systems nicht mehr funktionieren können. Hinzu kommt, dass eine freiheitlich Demokratie, wie in Deutschland, die Rechte des Individuums betont, was eine grundsätzlich auf Freiheit beruhende Wirtschaftsordnung, wie die Marktwirtschaft, fast schon aufzwingt.

Um mal wieder zum Thema zurückzukommen: Es ist wegen der beschriebenen Zusammenhänge wichtig, ob die Hamburger Linke mehrheitlich für einen Systemwechsel oder für eine Variante des bestehenden Systems steht. Natürlich fällt ein öffentliches Votum zum Systemwechsel schwer, da dann (zu Recht) ein Parteiverbotsverfahren wie bei der SRP und der KPD folgen würde. Da kann man als Kandidatin schon mal nervös werden, wenn ein Reporter unangenehme Fragen zum vorher im kleinen Kreis geforderten Systemwechsel stellen will.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 17 Februar 2011, 15:21:38
Zitat
Es ist wegen der beschriebenen Zusammenhänge wichtig, ob die Hamburger Linke mehrheitlich für einen Systemwechsel oder für eine Variante des bestehenden Systems steht.

Just das ist nicht klar.
Weder das Eine (pro Systemwechsel) noch das andere (mehrheitlich).
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: schwarze Katze am 17 Februar 2011, 16:30:05

Kommunismus ist nunmal die schlechteste aller Staatsformen, daß hat die Geschichte mehr als eindeutig gezeigt.

Ich finde Nationalsozialismus definitiv viel schlechter
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Eisbär am 18 Februar 2011, 12:55:38
Kommunismus ist nunmal die schlechteste aller Staatsformen, daß hat die Geschichte mehr als eindeutig gezeigt.
Ich finde Nationalsozialismus definitiv viel schlechter
Der ist genauso schlecht. Aber der Kommunismus hat viel mehr Menschen umgebracht, Stichtwort Mao Tse Tung
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 18 Februar 2011, 13:52:45
Ich glaube, Diktatur, Sozialismus und Demokratie tun sich nix, wenn sie in den falschen Händen ist.
Auch (achtung Godwin) der Nationalsozialismus begann mit einer Demokratie. Der Bursche mit Seitenscheitel und zurechtgestutztem Schnurrbart wurde anfangs doch tatsächlich vom Volk gewählt ...
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Mentallo am 18 Februar 2011, 14:21:55
vom Volk gewählt ...

klick (http://2.bp.blogspot.com/_DC-d8WTt94w/Ssc_Nx_hcPI/AAAAAAAAAL8/xt7UC6IaRWE/s400/volker.jpg)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: colourize am 18 Februar 2011, 16:09:35
Kommunismus ist nunmal die schlechteste aller Staatsformen, daß hat die Geschichte mehr als eindeutig gezeigt.
Ich finde Nationalsozialismus definitiv viel schlechter
Der ist genauso schlecht. Aber der Kommunismus hat viel mehr Menschen umgebracht, Stichtwort Mao Tse Tung
Die Kommunistischen Autokratien hatten aber auch definitiv mehr Zeit und Manpower dazu.
Der Nationalsozialismus in Deutschland ist weltweit einfach ungeschlagen was die nach industriellen Organisationsprinzipien durchgeführte Massenvernichtung von Menschen betrifft. Verbunden mit den preußischen Gehorsamstugenden und Obrigkeitsdenken ist im Dritten Reich mit dieser Fließbandtötungsmaschinerie eine nie zuvor und seitdem nie wieder erreichte Form der Menschenverachtung durchexerziert worden. Da hilft auch kein widerwärtig nach Geschichtsrevisionismus stinkendes Vergleichen der Zahl der Toten mit anderen - zugegeben auch unmenschlichen - Autokratien und Diktaturen.
Bitte nicht alles glauben, was Gudio Knopp in seinen reaktionären Drecksdokus so rausbläht.

Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 18 Februar 2011, 16:19:41
Zitat
Die Kommunistischen Autokratien hatten aber auch definitiv mehr Zeit und Manpower dazu.

Das kommt dann noch dazu: An "Toten pro Tag" liegt jene Zeit, die Hitler an der Macht war, mit Sicherheit weit vorn.
Trauriger Rekord.

Aber mal zurück zu Hamburg heute: Ich hab mich dann doch mal n bisschen schlau gemacht, was die Wahlziele der einzelnen Parteien angeht - um festzustellen, dass sie sich mittlerweile so wenig voneinander unterscheiden, dass ich eigentlich mit einem Würfelbecher in die Wahlkabine gehen könnte ...
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Inverted am 18 Februar 2011, 22:53:53
Zitat
Die Kommunistischen Autokratien hatten aber auch definitiv mehr Zeit und Manpower dazu.

Das kommt dann noch dazu: An "Toten pro Tag" liegt jene Zeit, die Hitler an der Macht war, mit Sicherheit weit vorn.
Trauriger Rekord.

Aber mal zurück zu Hamburg heute: Ich hab mich dann doch mal n bisschen schlau gemacht, was die Wahlziele der einzelnen Parteien angeht - um festzustellen, dass sie sich mittlerweile so wenig voneinander unterscheiden, dass ich eigentlich mit einem Würfelbecher in die Wahlkabine gehen könnte ...
Die Partei wählen! (http://www.youtube.com/watch?v=I0E3AZYzqvM&feature=feedlik)  :)

Für eine Zukunft mit Zukunft!
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 18 Februar 2011, 23:09:54
Zitat
Die Kommunistischen Autokratien hatten aber auch definitiv mehr Zeit und Manpower dazu.

Das kommt dann noch dazu: An "Toten pro Tag" liegt jene Zeit, die Hitler an der Macht war, mit Sicherheit weit vorn.
Trauriger Rekord.

Aber mal zurück zu Hamburg heute: Ich hab mich dann doch mal n bisschen schlau gemacht, was die Wahlziele der einzelnen Parteien angeht - um festzustellen, dass sie sich mittlerweile so wenig voneinander unterscheiden, dass ich eigentlich mit einem Würfelbecher in die Wahlkabine gehen könnte ...
Die Partei wählen! (http://www.youtube.com/watch?v=I0E3AZYzqvM&feature=feedlik)  :)

Für eine Zukunft mit Zukunft!

Dann lieber würfeln.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Eisbär am 19 Februar 2011, 00:43:01
Kommunismus ist nunmal die schlechteste aller Staatsformen, daß hat die Geschichte mehr als eindeutig gezeigt.
Ich finde Nationalsozialismus definitiv viel schlechter
Der ist genauso schlecht. Aber der Kommunismus hat viel mehr Menschen umgebracht, Stichtwort Mao Tse Tung
Die Kommunistischen Autokratien hatten aber auch definitiv mehr Zeit und Manpower dazu.
Der Nationalsozialismus in Deutschland ist weltweit einfach ungeschlagen was die nach industriellen Organisationsprinzipien durchgeführte Massenvernichtung von Menschen betrifft. Verbunden mit den preußischen Gehorsamstugenden und Obrigkeitsdenken ist im Dritten Reich mit dieser Fließbandtötungsmaschinerie eine nie zuvor und seitdem nie wieder erreichte Form der Menschenverachtung durchexerziert worden. Da hilft auch kein widerwärtig nach Geschichtsrevisionismus stinkendes Vergleichen der Zahl der Toten mit anderen - zugegeben auch unmenschlichen - Autokratien und Diktaturen.
Bitte nicht alles glauben, was Gudio Knopp in seinen reaktionären Drecksdokus so rausbläht.


den Kommunismus schön zu reden ist in Deinen Augen also kein Geschichtsrevisionismus? Dagegen hast Du Dich in diesem Thread bisher jedenfalls nicht ausgesprochen.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 19 Februar 2011, 00:48:53
Hö? Schönreden? Genausogut könnte man sagen, du hättest den Nationalsozialismus schöngeredet ...
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Eisbär am 19 Februar 2011, 01:11:15
Hö? Schönreden? Genausogut könnte man sagen, du hättest den Nationalsozialismus schöngeredet ...
Messie: ich hab nirgends gesagt, daß er den Kommunismus schön geredet hat. Das haben hier im Thread andere genug getan. Ich sage nur, daß er sich hier nicht dagegen ausgesprochen hat, aber sobald man mal erwähnt, daß Maos Regime über 70 Millionen Menschen auf dem Gewissen hat, wird einem Revisionismus vorgeworfen. Ich habe den Nationalsozialismus keinesfalls verharmlost. Er war in seinen Methoden in Deutschland sicherlich das widerwärtigste, wie mit Menschen umgegangen wurde. Aber "effizienter" (ein widerliches Wort in diesem Zusammenhang) waren andere.
Aber hey, das waren ja kein Zentraleuropäer, das waren ja nur Chinesen, die zählen nicht, wo die herkamen, gab's ja noch genug andere ::)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 19 Februar 2011, 07:07:08
Ich begreife grade nicht ganz, was diese Diskussion überhaupt soll ...
In den falschen Händen ist jede Staatsform verhängnisvoll, egal welche. Die Geschichte hat bewiesen, dass vor ausbeutenden Diktatoren keine Staatsform geschutzt ist, sobald der Widerstand seitens des Volkes nicht groß genug ist.

Tote oder Totenquoten aufrechnen macht keinen Sinn, denn wenn beides kacke ist, wozu noch rumdiskutieren, welches mehr kacke ist? Das muss doch nicht sein.

Ich wüsste nicht einmal, was am von manchen so propagierten kommunistischen Modell, also rein vom Modell her, so viel schlimmer sein soll als jenes der Demokratie. Für kleine Gemeinden klingt beides toll und ist es ja vielleicht auch.
Dumm nur, dass es für große "Gemeinden" nicht mehr so recht funktionieren mag ...

Jetzt auch mal wieder das Beispiel Hamburg: In der Theorie ist Partei A für Programm A. Wenn der Bürger Programm A doof findet, wählt er eben Partei B mit Programm B, das sich idealerweise von Programm A unterscheidet. Und, ebenfalls idealerweise, ist eins der beiden Programme nicht nur besser, sondern das Beste fürs Volk. Die Opposition ist nur dazu da, damit der regierenden Partei die Macht nicht zu Kopfe steigt und weiterhin immer nur das Beste fürs Volk herausschlägt.

Tja, und die Realität? Sieht leider anders aus.
Da ist nämlich Programm B quasi gleich Programm A. Für viele ist das dann die Auswahl zwischen Regen und Traufe.
Irgendwie war dieser Fall von jenen Griechen, die die "Polis" erfanden, nicht vorgesehen: Was tut der Bürger denn dann? Revolution oder was, damit ein Programm entsteht, das wieder pro Volk ist  ???
Vielleicht wäre in der Tat das Beste, wenn bei einer Wahlbeteiligung von unter 50% die Wahl wiederholt werden müsste. Dann würde sich die Politik dann ja auch mal wieder echte Wahlkämpfe leisten, und nicht so eine Füßestillhaltvogelstraußtaktik wie die SPD oder eine Istdochehegalbringenwireshinterunstaktik wie die CDU derzeit.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: l3xi am 19 Februar 2011, 15:33:39
Vielleicht wäre in der Tat das Beste, wenn bei einer Wahlbeteiligung von unter 50% die Wahl wiederholt werden müsste. Dann würde sich die Politik dann ja auch mal wieder echte Wahlkämpfe leisten, und nicht so eine Füßestillhaltvogelstraußtaktik wie die SPD oder eine Istdochehegalbringenwireshinterunstaktik wie die CDU derzeit.
Du hast es doch schon angesprochen; die großen/etablierten 4 Parteien unterscheiden sich mittlerweile max. noch im Kleingedruckten. Zumal nach der Wahl den meisten eh völlig wumpe ist, was sie vorher erzählt haben (Umsatzsteuererhöhung, Studiengebühren, Bildungsrepublik Deutschland).

Wenn selbst geringe Wahlbeteiligung von unter 60% in nen totalen Sieg der neuen Regierungspartei(en) umgedeutet wird, weil die Nicht/Ungültigwähler einfach aus der Statistik geworfen werden (Über die super Wahlergebnisse in der DDR haben sich die Leute immer ausgiebig ausgelassen!).

Bei diesem - aktuellen - Zustand brauchen wir hier kein großes Wahlkampfrumgetöse als USA. Das kostet nur unnötig Ressourcen, die weitaus sinnvoller investiert werden könnten. Allein diese Pseudo-TV-Duelle sind sowas von lächerlich.

Das Umdenken wird vermutlich erst dann einsetzen, wenn die "großen" 4 derart schlecht ggü. Parteien wie Die Linke, die Piraten, Die Partei abschneiden, dass sie aufwachen und merken, das sie was ändern und wieder mehr für die breite Masse aktiv werden müssen.

Bis wir uns in diesem Land 'nen "Tahia-Platz" leisten, dürfte es - wenn überhaupt - noch sehr sehr lange dauern.

U.A. Stuttgart 21 hat ja gezeigt, dass sich der deutsche Michel bis auf wenige Ausnahmen nur zu gern verarschen lässt. Ausländerhetze ist seit Koch und Sarrazin wieder modern und der Hartz4-Pöbel soll sowieso froh sein, das er überhaupt was bekommt. Da darf man sich auch ruhig Wochenlang in Szene setzen und eckelhaft zynisch über 5€ mehr "verhandeln".
Hauptsache dieser ganze Casting-Kram, die Sozialpornos ala Frauentausch/XYZ-Diary/Mitten im Leben und wie sie alle heißen, sowie Pseudoreportagen/Profilierungstalkrunden laufen den ganzen Tag.

Brave new World! Aber das ist hier ja schon wieder ganz großes Off-Topic. ^^"

--
Und morgen?

Tjoa, ich denke Ahlhaus wird gehen dürfen. Seine Villa wird noch fertig umgerüstet. <- waren das nicht auch Steuergelder?
Scholz wird kommen. Vllt. die GAL doch noch mit ihm.
Die FDP könnte es vllt. auf 5% bringen, was ich derzeit aber noch nicht so recht glauben mag. Sie werden aber wieder hinter der Partei Die Linke landen.
Die Piraten dürften wohl wieder an der 5%-Hürde scheitern. :(

Im Grunde bliebe also alles beim alten. :/
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Eisbär am 20 Februar 2011, 12:17:21
Wenn selbst geringe Wahlbeteiligung von unter 60% in nen totalen Sieg der neuen Regierungspartei(en) umgedeutet wird, weil die Nicht/Ungültigwähler einfach aus der Statistik geworfen werden (Über die super Wahlergebnisse in der DDR haben sich die Leute immer ausgiebig ausgelassen!).
Das Ergebnis einer Wahl bei geringer Wahlbeteiligung ist für Dich also das gleiche, wie eine Regierung, die völlig unabhängig davon, wie wirklich abgestimmt wurde, immer behauptet, sie hätte deutlich über 90% bekommen?
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: -Lethos- am 20 Februar 2011, 15:21:48
Ich stelle immer wieder fest, dass es Menschen gibt, mit denen man nicht zu diskutieren braucht!
Und ich bin froh darüber... muss mir nur angewöhnen, ihre einfältigen Postings, in der sie offenkundig ihr Fehlen von "Fachwissen" als Grundlage einer einseitigen Meinungsbildung exhibitionistisch zur Schau stellen, auch zu überlesen!

Typisch Mensch: Auf Basis von NULL Ahnung möglichst zu ALLEM eine Meinung haben!

Und ich weiß auch wieder, warum ich bei Report Mainz weiterzappe!
Das war der offenkundigst peinlichste und niveaulosester Beitrag im öffentlich recht(lich)en Fernsehen EVAR!

---

Im Übrigen: Ich wähle die Linke, insbesondere die Hamburger Linke auch nicht. Aber nicht, weil ich etwas gegen den ominösen "Kommunismus" hätte, oder aber etwa in der Tat verquerte Köppe sich da rum tummeln. Vor allem letzteres wär nämlich K.O-Kriterium für jede Partei!

Darüber hinaus bin ich auch kein Befürworter des Kommunismus, aber ich maße mir nicht an zu behaupten, dass sich eine demokratische Grundordnung damit nicht verträgt!
Schon die plumpe eindimensionale Gegenüberstellung von Demokratie gegen Kommunismus zeugt nicht von intensiver Beschäftigung mit der Materie und lässt auf ein Mopo-/Bild-Niveau schließen!

Korrekter wäre:

Kommunismus <=> Kapitalismus (Beides nur Ideen bzw. Prinzipien)

Demokratie <=> Autokratie


Also noch viel Spaß, ihr Politik-Wissenschaftler!! XD
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: K-Ninchen am 20 Februar 2011, 16:38:03
Lethos, du hast ja recht, aber es macht einfach viel mehr Spaß, sich mit Sand und Förmchen zu beschmeißen und am Ende ein Sternchen in der "mündlichen Note" zu bekommen, weil man am lautesten Geschrien hat.
Außerdem wäre dann ja die Diskussion schon vorbei, wenn alles auf den Punkt gebracht und man sich einig gewesen wäre.
Noch mal jemanden was unterstellen, ein paar Worte im Mund verdrehen und Dinge Behaupten, für die man kein Hintergrundwissen hat, ist doch viel lustiger als eine Diskussion, die schon nach 3 Beiträgen vorbei ist.
Am besten das ganze noch mal ellenlang auf mehrere Seiten aufblasen und unnötig verkomplizieren, damit es möglichst viele missverstehen, das ist dann das Salz in der Suppe.

Eigentlich müsste ich das noch in einige andere Threads Copy-n-Pasten ;)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: IvyDice am 20 Februar 2011, 16:51:48
Kreuzchen gemacht! :)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: K-Ninchen am 20 Februar 2011, 17:31:24
Ja, hier auch ganz viele. Und weil der Wahlheini so pampig war, hab ich aus Stafe nur BÖSE Leute gewählt!
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Eisbär am 20 Februar 2011, 18:03:02
Korrekter wäre:

Kommunismus <=> Kapitalismus (Beides nur Ideen bzw. Prinzipien)

Demokratie <=> Autokratie
Falsch!
Kommunismus ist keine Wirtschaftsform wie der Kapitalismus, sondern eine Gesellschaftsform. Die Wirtschaftsform, mit der die Staatsform Sozialismus (Diktatur des Proletariats) zum Kommunismus führen soll, ist die Planwirtschaft.

Du solltest vielleicht mal Marx und Engels direkt lesen.

Und diejenigen, die die Diktatur des Proletariats wollen, sollten sich mal überlegen, daß der Begriff "Dikatur" zu Zeiten besagter Herren noch eine andere Bedeutung hatte.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: schwarze Katze am 20 Februar 2011, 18:07:49
Ja, hier auch ganz viele. Und weil der Wahlheini so pampig war, hab ich aus Stafe nur BÖSE Leute gewählt!

FDP??? :o ;)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: l3xi am 20 Februar 2011, 19:05:02
Wenn selbst geringe Wahlbeteiligung von unter 60% in nen totalen Sieg der neuen Regierungspartei(en) umgedeutet wird, weil die Nicht/Ungültigwähler einfach aus der Statistik geworfen werden (Über die super Wahlergebnisse in der DDR haben sich die Leute immer ausgiebig ausgelassen!).
Das Ergebnis einer Wahl bei geringer Wahlbeteiligung ist für Dich also das gleiche, wie eine Regierung, die völlig unabhängig davon, wie wirklich abgestimmt wurde, immer behauptet, sie hätte deutlich über 90% bekommen?
Wenn ich es nur auf die Art und Weise runter breche, wie in den letzten Jahren und aktuell immernoch der Anteil der Nicht/Ungültigwähler strickt ignoriert bzw. erst gar nicht offen kommuniziert wird, dann ja.

Einfach, weil das Wahlergebnis in beiden Fällen extrem verzerrt wird.

Damit will ich aber nicht schön reden, wie in der DDR damals die "Wahlen" abgehalten und "ausgewertet" werden. Es geht mir einzig und allein darum, dass "Stimmen" die nicht ins Bild passen, in beiden Fällen keine Beachtung finden!

Das das mit Blick auf die aktuelle Situation in Deutschland nicht in Ordnung ist, siehst du doch zumindest ähnlich, oder?

[...] oder aber etwa in der Tat verquerte Köppe sich da rum tummeln. Vor allem letzteres wär nämlich K.O-Kriterium für jede Partei!
[...]


LoL, dann dürftest ja gar keine Partei wählen. Solche Leute haste überall drin, nur eben in unterschiedlichen Ausprägungen.

Zum Rest sag ich jetzt mal nix.


--

Btw. wer hätte erwartet, dass die Gelben entgegen des Bundestrends wieder in die Bürgerschaft kommen? Ich ehrlich gesagt eher nicht.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: K-Ninchen am 20 Februar 2011, 21:04:13
Ja, hier auch ganz viele. Und weil der Wahlheini so pampig war, hab ich aus Stafe nur BÖSE Leute gewählt!

FDP??? :o ;)
Sagen wir mal so: Ich habe das Spektrum von 580 bis 620nm im Farbspektrum abgedeckt.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: CommanderChaos am 20 Februar 2011, 21:15:11
Ja, hier auch ganz viele. Und weil der Wahlheini so pampig war, hab ich aus Stafe nur BÖSE Leute gewählt!

FDP??? :o ;)
Sagen wir mal so: Ich habe das Spektrum von 580 bis 620nm im Farbspektrum abgedeckt.
Orange. I approve.

edit: orange bis rot.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Simia am 21 Februar 2011, 08:47:59
Das eine ist die absolute Mehrheit, das andere die heterogene Opposition. Jetzt kann sich die SPD nicht rausreden, wenn sie irgendwelche Wahlversprechen nicht einhält.  ::)

Na ja ... auf ein Hamburg ohne Kitagebühren. \o/
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: colourize am 21 Februar 2011, 09:21:58
Das eine ist die absolute Mehrheit, das andere die heterogene Opposition. Jetzt kann sich die SPD nicht rausreden, wenn sie irgendwelche Wahlversprechen nicht einhält.  ::)

Na ja ... auf ein Hamburg ohne Kitagebühren. \o/
Und Brechmitteleinsatz gegen Drogendealer sowie mehr Sicherheit durch viele neue Überwachungskameras.  :-X
Nicht zu vergessen die progressive Wirtschaftspolitik "Hafen, Hafen, Hafen!"  ::)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 21 Februar 2011, 09:42:21
Zitat
Und Brechmitteleinsatz gegen Drogendealer sowie mehr Sicherheit durch viele neue Überwachungskameras.  Schweigend
Nicht zu vergessen die progressive Wirtschaftspolitik "Hafen, Hafen, Hafen!"

Vor fünf Jahren hätte ich noch gesagt: Hey, das ist doch das CDU-Wahlprogramm!
Tja, jetzt ist es eben das "neue CDU-Programm" - nur in Rot halt.
Vielleicht ist ja das auch der Grund für diesen Erdrutschsieg: So manch CDU-Wähler der den Ahlhaus nicht leiden kann (sowas soll's geben ;) ) brauchte nicht weit zu gucken, die "CDU in Rot" war für diese dann wohl nicht die schlechteste Lösung ...
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: colourize am 21 Februar 2011, 09:58:02
Zitat
Und Brechmitteleinsatz gegen Drogendealer sowie mehr Sicherheit durch viele neue Überwachungskameras.  Schweigend
Nicht zu vergessen die progressive Wirtschaftspolitik "Hafen, Hafen, Hafen!"

Vor fünf Jahren hätte ich noch gesagt: Hey, das ist doch das CDU-Wahlprogramm!
Tja, jetzt ist es eben das "neue CDU-Programm" - nur in Rot halt.
Vielleicht ist ja das auch der Grund für diesen Erdrutschsieg: So manch CDU-Wähler der den Ahlhaus nicht leiden kann (sowas soll's geben ;) ) brauchte nicht weit zu gucken, die "CDU in Rot" war für diese dann wohl nicht die schlechteste Lösung ...
Ja, das denke ich auch. Ahlhaus war vielen Hamburger Wählern vermutlich einfach zu schmierig. Er verkörpert ja geradezu den Antitypen des feisten Politikers, der sich auf Kosten der Steuerzahler seine eigenen Vorteile genehmigt. Dass man die rote CDU dafür mit eine absoluten Mehrheit belohnt, ist wohl die Kehrseite...

Lustig aber, dass eine inhaltslose Spaßpartei den Einzug ins Parlament geschafft hat. Bin gespannt, wie die zentrale Forderung des Wahlkampfs "KatJA" in der Bürgerschaft artikuliert werden wird. ;D

Dass die Taktik der GAL nicht aufgegangen ist, die Koalition zu beenden und anschließend gestärkt an der Seite der SPD mitregieren zu dürfen, macht mich ja doch ein wenig schadenfroh - wenngleich ein rot/grüner Senat sicher besser für Hamburg wäre als das was nun kommt.

Die antiimperialistische Linke wird sicher genauso präsent sein wie in der letzten Legislatur. 8) Naja, Hacki ist in Ordnung. Mal sehen.

Das Abschneiden der Piraten - nun ja. Klar, dass ich mir mehr gewünscht hätte. Andererseits ist das Ergebnis auch nicht niederschmetternd. Im Gegenteil: Die Piraten haben sich m.E. mit etwas über zwei Prozent gut behauptet. Bei der Bundestagswahl war das Ergebnis etwas besser, aber seinerzeit gabs auch schwer Rückenwind für die Themen der Piraten. So wie es aussieht sind die Piraten wenigstens in ein bis zwei Bezirksvertretungen drin, das ist ja schon mal nicht schlecht.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Spambot am 21 Februar 2011, 11:47:04
Lustig aber, dass eine inhaltslose Spaßpartei den Einzug ins Parlament geschafft hat. Bin gespannt, wie die zentrale Forderung des Wahlkampfs "KatJA" in der Bürgerschaft artikuliert werden wird. ;D
Na, nur kein Neid. Die FDP hat nunmal relativ populäre Standpunkte vertreten, wie die Ablehnung der Straßenbahn und die Ablehnung der Primarschule. Angesichts der Schwäche der CDU war es vermutlich relativ leicht Stimmen im bürgerlichen Lager zu ergattern. Wahltaktische Überlegungen von Wählern (absolute Mehrheit der SPD verhindern) dürften auch noch ein paar Stimmen gebracht haben.

Dass die Taktik der GAL nicht aufgegangen ist, die Koalition zu beenden und anschließend gestärkt an der Seite der SPD mitregieren zu dürfen, macht mich ja doch ein wenig schadenfroh - wenngleich ein rot/grüner Senat sicher besser für Hamburg wäre als das was nun kommt.
Wenn man an die Filzvorwürfe der letzten SPD-Regierungen in Hamburg denkt, hat eine Alleinregierung sicherlich einen Beigeschmack. Aus meiner Sicht ist das aber immer noch besser als eine Regierungsbeteiligung der GAL. Die hatten ihre Chance und haben sie nicht genutzt. Naja, ist eben Ansichtssache.

Das Abschneiden der Piraten - nun ja. Klar, dass ich mir mehr gewünscht hätte. Andererseits ist das Ergebnis auch nicht niederschmetternd. Im Gegenteil: Die Piraten haben sich m.E. mit etwas über zwei Prozent gut behauptet. Bei der Bundestagswahl war das Ergebnis etwas besser, aber seinerzeit gabs auch schwer Rückenwind für die Themen der Piraten. So wie es aussieht sind die Piraten wenigstens in ein bis zwei Bezirksvertretungen drin, das ist ja schon mal nicht schlecht.
Ich hatte angesichts der Wikileakshysterie eigentlich mit einem leicht besseren Abschneiden der Piraten gerechnet. Insgesamt gibt es aber vermutlich zuviel Konkurrenz um die gleichen Wähler im links-öko Lager. Eine Öffnung zu bürgerlichen Wählern hätte bei dieser Wahl vielleicht noch ein paar Prozente gebracht.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 21 Februar 2011, 12:14:38
Zitat
Ich hatte angesichts der Wikileakshysterie eigentlich mit einem leicht besseren Abschneiden der Piraten gerechnet.

Aaach, das ist doch schon soooooo lange heeer.  8)
Die Analyse der Wählerbewegungen dürfte dieses Mal besonders spannend sein:
Woher hat die FDP ihre Wähler her? (Von der CDU, den Nichtwählern oder gar den Piraten?)
Wie viele CDU->SPD Überläufer gibt's?
Welcher Kandidat hat nach dem neuen Wahlsystem die meisten Stimmen für sich versammelt?
Wie konnten die Grünen enttäuschte Wähler ausgleichen (vielleicht auch von der CDU)?

Weniger spannend werden vermutlich die nächsten 4 Jahre sein: CDU-Politik, halt in Rot. Da die CDU zuvor eh ebenfalls faktisch allein regierte, bleibt im Prinzip alles beim Alten.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Simia am 21 Februar 2011, 13:56:35
Das eine ist die absolute Mehrheit, das andere die heterogene Opposition. Jetzt kann sich die SPD nicht rausreden, wenn sie irgendwelche Wahlversprechen nicht einhält.  ::)

Na ja ... auf ein Hamburg ohne Kitagebühren. \o/
Und Brechmitteleinsatz gegen Drogendealer sowie mehr Sicherheit durch viele neue Überwachungskameras.  :-X
Nicht zu vergessen die progressive Wirtschaftspolitik "Hafen, Hafen, Hafen!"  ::)

Glücklich bin ich mit der SPD auch nicht.

Edit:

Zitat von: colourize
Naja, Hacki ist in Ordnung.

Ja, das ist er. Die anderen hoffentlich auch.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Inverted am 21 Februar 2011, 18:55:31
Und Brechmitteleinsatz gegen Drogendealer sowie mehr Sicherheit durch viele neue Überwachungskameras.  :-X
Mir blochtet das Herz! Die armen, kriminellen Drogendealer, einfach nur schrecklich, wie man mit denen umgeht. :'(

Und die bemitleidenswerten S-Bahn-Schläger erst. Werden tatsächlich desöfteren mit Überwachungskameras identifiziert. Und vielleicht sogar zur Rechenschaft gezogen. Nur weil sie dem einen oder anderen mal den Schädel brechen oder ihn gleich ganz tot treten bzw. vor die S-Bahn werfen. Schlimm!  >:(

Mal abgesehen von dem ganzen unendlichen Leid, dass auf so zynisch und menschenverachtende Weise Kinderschändern, Serienvergewaltigern und Massenmördern in Form der unmenschlichen Sicherheitsverwahrung zugefügt wird.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 21 Februar 2011, 19:14:44
Öhm, Inverted - du hast aber schon mitgekriegt, dass man an diesen Brechmitteleinsätzen versterben und zudem damit jemandem der möglicherweise unschuldig ist körperliche Gewalt von Staats wegen angetan werden kann ...?
Die Nummer ist wieder mal nur Populismus, um Leuten wie dir nach den Mund zu reden, die denken, dass es drum geht, dadurch Verbrecher besser dingfest zu machen, obwohl es auch sehr wohl ohne dieses Foltermittel geht.  ::)

Und dass "Überwachungskamera" und "hohe Auflösung" nicht zwingend zusammenpassen und damit dann Steuergelder für nothing rausgeworfen werden, davon können die Briten ein Lied singen. ;)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: K-Ninchen am 21 Februar 2011, 19:36:29
Und dass "Überwachungskamera" und "hohe Auflösung" nicht zwingend zusammenpassen und damit dann Steuergelder für nothing rausgeworfen werden, davon können die Briten ein Lied singen. ;)

JA, die Briten sind da totale Weltmeister in sich zum Überwachungsstaat machen. Das Problem wird dann besonders groß, wenn das Verhältnis Menschen:Kameras immer kleiner wird. Es gab ja schon Bestrebungen, dem normalen Volk die Überwachung zu überlassen, übers Internet:
http://digitalleben.t-online.de/internet-eyes-britische-internet-nutzer-sollen-ueberwachungskameras-auswerten/id_20183106/index

Und da fängt der Spaß dann an, wenn jeder Hans und Franz hinter den Sicherheitskameras sitzt... das hat mit Datenschutz dann auch nix mehr zu tun.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: l3xi am 22 Februar 2011, 10:12:02
Falls es wen interessiert:

Bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg entfielen...

    * ... 43,0 Prozent aller möglichen Stimmen auf niemanden.
    * ... 26,2 Prozent aller möglichen Stimmen auf die SPD.
    * ... 11,9 Prozent aller möglichen Stimmen auf die CDU.
    * ... 6,1 Prozent aller möglichen Stimmen auf die Grünen/GAL.
    * ... 3,6 Prozent aller möglichen Stimmen auf die FDP.
    * ... 3,5 Prozent aller möglichen Stimmen auf die LINKE.

Quelle: http://ad-sinistram.blogspot.com/2011/02/de-omnibus-dubitandum.html
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: kb am 22 Februar 2011, 11:29:59
Joa. Dann mal alle raus aus dem Rathaus, das klappt bestimmt auch ohne.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 22 Februar 2011, 11:45:40
Joa. Dann mal alle raus aus dem Rathaus, das klappt bestimmt auch ohne.


Och, das klappt auch einfacher: Einfach so viele Sitze frei lassen wie nicht gewählt wurden und den Rest dann unter den gewählten Abgeordneten aufteilen.
Das spart dann auch Steuergelder  8)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: colourize am 22 Februar 2011, 12:09:57
Joa. Dann mal alle raus aus dem Rathaus, das klappt bestimmt auch ohne.


Och, das klappt auch einfacher: Einfach so viele Sitze frei lassen wie nicht gewählt wurden und den Rest dann unter den gewählten Abgeordneten aufteilen.
Das spart dann auch Steuergelder  8)
Sehr gute Idee. Und wenn dann keiner mehr zur Wahl geht außer ein paar NPD-Spacken haben wir gleich beides auf einmal: einen neuen Führer UND ein aufgelöstes Parlament.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Simia am 22 Februar 2011, 12:40:35
NS 2.0 – Jetzt noch schneller ...
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Chaingangdesigner am 22 Februar 2011, 13:16:02
Falls es wen interessiert:

Bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg entfielen...

    * ... 43,0 Prozent aller möglichen Stimmen auf niemanden.
    * ... 26,2 Prozent aller möglichen Stimmen auf die SPD.
    * ... 11,9 Prozent aller möglichen Stimmen auf die CDU.
    * ... 6,1 Prozent aller möglichen Stimmen auf die Grünen/GAL.
    * ... 3,6 Prozent aller möglichen Stimmen auf die FDP.
    * ... 3,5 Prozent aller möglichen Stimmen auf die LINKE.

Quelle: http://ad-sinistram.blogspot.com/2011/02/de-omnibus-dubitandum.html
Wenn man dann die 5%-Hörde abzieht, schaffen es die 3 verbliebenden Parteien knapp zur absoluten Mehrheit gegen die Nichtwähler lol
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: colourize am 22 Februar 2011, 14:01:28
Solche Rechenspielchen mögen ganz amüsant sein. Entgegen der bloßen Wirkung der Zahlen ist die "Gruppe der Nichtwähler" natürlich keineswegs eine wirkliche Gruppe, der auch nur ansatzweise eine Homogenität unterstellt werden sollte. Von "keine Ahnung was ich wählen soll" über "ist mir egal wer gewählt wird", "interessiere mich nicht für Politik", "kapiere das Wahlsystem nicht", "kann nicht bis fünf zählen", "ist doch eh alles das gleiche", "vergessen hinzugehen", "nicht da und zu spät Briefwahl beantragt", "meine Stimme ändert doch nichts am Ergebnis", "steht eh schon fest, wer gewinnt", "kein Bock bei der Kälte die Bude zu verlassen", "bin krank" bis hin zu "keine dieser Parteien vertritt meine Interessen" sind wohl alle möglichen Gründe die Ursache für die (zugegeben: niedrige) Wahlbeteiligung.

Tatsächlich kann man dem nichtwählenden Individuum auch kaum einen triftigen Grund nennen, warum er/sie wählen gehen sollte, da der Wahlausgang von der individuellen Stimme nicht beeinflusst wird.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Eisbär am 22 Februar 2011, 14:19:54
Sehr gute Idee. Und wenn dann keiner mehr zur Wahl geht außer ein paar NPD-Spacken haben wir gleich beides auf einmal: einen neuen Führer UND ein aufgelöstes Parlament.
Als ob die das Hamburg'sche Wahlsystem verstehen ;D
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: schwarze Katze am 22 Februar 2011, 15:46:09
Gerade die sozial Schwache sind bei Nichtwähler sehr stark vertreten, die meisten Nichtwähler kamen aus dem Bezirken Wilhelmsburg und Billstedt.Die Leute haben einfach resigniert und dann kommt noch die niedrige Bildungsniveau dazu.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: colourize am 22 Februar 2011, 15:58:44
Gerade die sozial Schwache sind bei Nichtwähler sehr stark vertreten, die meisten Nichtwähler kamen aus dem Bezirken Wilhelmsburg und Billstedt.Die Leute haben einfach resigniert und dann kommt noch die niedrige Bildungsniveau dazu.
Du meinst, dass es zu viel verlangt ist, vier mal hintereinander bis fünf zu zählen? 8)

Im Ernst: Resignation bei vielen "sozial Schwachen" kann ich mir vorstellen. Dass aber ein niedriges Bildungsniveau per se zum Nichtwählen führen soll erschließt sich mir nicht.

Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: schwarze Katze am 22 Februar 2011, 17:04:44
Gerade die sozial Schwache sind bei Nichtwähler sehr stark vertreten, die meisten Nichtwähler kamen aus dem Bezirken Wilhelmsburg und Billstedt.Die Leute haben einfach resigniert und dann kommt noch die niedrige Bildungsniveau dazu.
Du meinst, dass es zu viel verlangt ist, vier mal hintereinander bis fünf zu zählen? 8)

Im Ernst: Resignation bei vielen "sozial Schwachen" kann ich mir vorstellen. Dass aber ein niedriges Bildungsniveau per se zum Nichtwählen führen soll erschließt sich mir nicht.



Duch fehlende Bildung fehlt ihnen (wahrscheinlich) das Verständnis, wie eine Demokratie funktioniert. Sie haben auf gut deutsch gesagt einfach keine Ahnung davon, dass sie mit ihre Stimmen auch was ändern können.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: l3xi am 22 Februar 2011, 21:44:25
Solche Rechenspielchen mögen ganz amüsant sein. Entgegen der bloßen Wirkung der Zahlen ist die "Gruppe der Nichtwähler" natürlich keineswegs eine wirkliche Gruppe, der auch nur ansatzweise eine Homogenität unterstellt werden sollte. Von  [...] sind wohl alle möglichen Gründe die Ursache für die (zugegeben: niedrige) Wahlbeteiligung.
Natürlich ist die "Gruppe" vielschichtig. Es ist aber dennoch bedenklich.

Tatsächlich kann man dem nichtwählenden Individuum auch kaum einen triftigen Grund nennen, warum er/sie wählen gehen sollte, da der Wahlausgang von der individuellen Stimme nicht beeinflusst wird.

Politikverdrossenheit ist etwas, was eine Demokratie beim besten Willen nicht gebrauchen kann.

Abgesehen davon ist das neue Hamburger Wahlsystem ja schon ein Versuch, dass der einzelne Wähler stärker Einfluss nehmen kann. Einfach, weil man nicht mehr komplett auf die Listenwahl beschränkt ist, sondern "seinen" Wunschkandidaten direkt wählen darf. Das ist mehr, als in anderen Bundesländern möglich ist. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Lieber kleine Verbesserungen als gar keine.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 23 Februar 2011, 00:03:42
Zitat
Einfach, weil man nicht mehr komplett auf die Listenwahl beschränkt ist, sondern "seinen" Wunschkandidaten direkt wählen darf.

Ja, ist das denn wirklich so?
Konsequenterweise hieße das ja, dass die Parteien die Listen anhand der erhaltenen Stimmen umstellen würden, bzw. müssten.
Also, dass jetzt z.B. derjenige auf Listenplatz 10 der FDP in die Bürgerschaft einzieht obwohl sie nur 9 Sitze stellt, weil er mehr Stimmen erhalten hat als z.B. jener auf Listenplatz 2, der rausfliegt, weil ihn zu wenige direkt gewählt haben.

Wäre dem so, wäre das natürlich zu begrüßen. Ich glaube aber nicht dran.
Und, offen gesagt, mir war dann doch etwas die Zeit zu schade, um mich durchs aktuelle Wahlgesetz zu wuseln und dies herauszufinden. Offen ins Auge gesprungen ist mir jedenfalls nicht, wie es sich in diesem Falle verhält.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Inverted am 23 Februar 2011, 08:19:08
Ja, ist das denn wirklich so?
Das war doch der Sinn der Übung.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 23 Februar 2011, 08:25:16
Ja, ist das denn wirklich so?
Das war doch der Sinn der Übung.

Weißt du's oder glaubst du's?

Der Sinn der Übung einer Volksabstimmung ist schließlich auch, dass ein Senat dann dem Willen des Volkes entspricht.
Das hat bezüglich des Verkaufs der Krankenhäuser dann ja aber auch echt suuper geklappt, nech? ;)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: tyrannus am 23 Februar 2011, 11:47:18
Blablabla...ichnixweissaberdujaauchehnicht...blub


Ja.
http://www.taz.de/1/nord/hamburg/artikel/1/listen-durcheinander-gewirbelt/
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 23 Februar 2011, 14:24:37
Blablabla...ichnixweissaberdujaauchehnicht...blub


Ja.
http://www.taz.de/1/nord/hamburg/artikel/1/listen-durcheinander-gewirbelt/

Ah, danke, das wollte ich wissen.
Klingt ja gut. Wirklich gut. :)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: CommanderChaos am 23 Februar 2011, 15:07:46
yaaaaay piratenpartei ist in hamburg mitte in der bezirksvertretung \o/
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: -Lethos- am 24 Februar 2011, 16:14:33
Kommunismus ist keine Wirtschaftsform wie der Kapitalismus, sondern eine Gesellschaftsform. Die Wirtschaftsform, mit der die Staatsform Sozialismus (Diktatur des Proletariats) zum Kommunismus führen soll, ist die Planwirtschaft.
Hast du jetzt Politikwissenschaft auf Lehramt, oder was fürn Schmarn willste mir erzählen!?
Deine Bilderbuch-Beschreibung in allen Ehren, aber: Es gibt keine Allgemeingültige Definition, Du Schmonk!

Zunächst einmal schrieb ich zur Gegenüberstellung beider besagter Begriff dazu, dass es sich "nur" um Prinzipien bzw. Ideen handele!
Also was willst Du!? Zuerst beschwerste dich darüber, dass ich ja "sinnentleert" zuviel elaboriere und nun waren dir meine Aussagen zu pauschal!?

Wenn Du einen Wert auf eine Differenzierung legst, was ich dir an sich nicht mal übel nehme, dann leg was entsprechend Kontext-Gebendes vor, anstatt hier Definitions-Klauberei zu betreiben!

Dir ist denke ich klar, dass beide Begriffe außerdem zur Bezeichnung zweier Politischer Systeme Anwendung fanden!?
Der "realisierte" Sozialismus/Kommunismus war nur ein (totalitärer) Staatskapitalismus!
In den Wirtschaftswissenschaften werden heutige (politisch mitgestaltete/begleitete) Wirtschafts-Systeme als eine Mischung aus beidem aufgefasst!
Das ist den Umständen der ambivalenten Realität, welches entgegen irgendwelcher Ideome seinen eigenen Gesetzen nachgeht, verschuldet!

Du solltest vielleicht mal Marx und Engels direkt lesen.

Hab bisher Marx's "Das Kapital" (an-)gelesen und von Engels den Titel "Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats [...]" sowie diverse Sekundär-Literatur dazu gelesen. Zugegeben durchgelesen hab ich nicht alles! Im Prinzip lese ich immer wieder mal rein und lern was dazu! Die eigene Perspektive bleibt ja nicht konstant! So viel zur Theorie!

Würde nun zu gerne sehen, wie du das Kunststück vollziehst, eine Gesellschaftsform von der ihr zugrundeliegenden materiellen Kultur und einhergehenden Güter-Verteilung (also Wirtschaftsform) zu trennen!  ;D

Der Kapitalismus ließe sich sogar als archetypisches Grundprinzip einer jeden Gesellschaft, die Investitions-Kapital (gelagertes Getreide!) aufweist, zuschreiben, wenn man denn so wollte!
Man könnt sagen, dass der Begriff auch einfach Bullshit ist und es auch nach Adam Smith nichts weiter als eine Utopie der schönen Gleichgewicht strebenden Marktwirtschaft beschreibt, bis schließlich Marx mit seinen Überlegungen des angeeigneten Mehrwerts, die Widersprüche der klassischen Arbeitswert-Theorie zum "Besitzeinkommen" aufzeigte und den Begriff "kapitalistischen Produktionsweise" konkret in seiner nüchtern realistischen bis negativen Konnotation seiner erst Zeit prägte!

Und diejenigen, die die Diktatur des Proletariats wollen, sollten sich mal überlegen, daß der Begriff "Dikatur" zu Zeiten besagter Herren noch eine andere Bedeutung hatte.
Die Begriffe sind stets zeitgenössischer Diskontinuität und willfähriger interessensgebundener Auslegung unterworfen! So What!?
War hier nun irgendwer damit ernsthaft am rumkokettieren die Diktatur fördern zu wollen, indem er die Linke wählt!?

Dass dir der schmierige Kampagnen-Journalismus dieses Berichts "Fehlerfrei" erscheint, und dir nicht übel aufstößt, spricht nicht unbedingt für Dich!
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Eisbär am 24 Februar 2011, 23:38:22
Lethos:
Wenn man über Kommunismus mitreden möchte, sollte man die Fakten kennen. Du kannst mit vielen unnötigen Worten um Dich werfen, ich empfehle ein Soziologiestudium o.ä., aber Ahnung hast Du trotzdem nicht. Lies Marx! Und dann triff Deine Wertung nochmal.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: CommanderChaos am 24 Februar 2011, 23:50:29
Bürgerschaftswahl.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: colourize am 25 Februar 2011, 02:29:17
Lethos:
Wenn man über Kommunismus mitreden möchte, sollte man die Fakten kennen. Du kannst mit vielen unnötigen Worten um Dich werfen, ich empfehle ein Soziologiestudium o.ä., aber Ahnung hast Du trotzdem nicht.
Im Gegensatz zu dir, der immer alles (besser) weiß.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: PlumBum am 25 Februar 2011, 08:13:39
Lethos:
Wenn man über Kommunismus mitreden möchte, sollte man die Fakten kennen. Du kannst mit vielen unnötigen Worten um Dich werfen, ich empfehle ein Soziologiestudium o.ä., aber Ahnung hast Du trotzdem nicht.
Im Gegensatz zu dir, der immer alles (besser) weiß.
Cool, genau das dachte ich auch gerade...
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Eisbär am 25 Februar 2011, 12:02:58
Lethos:
Wenn man über Kommunismus mitreden möchte, sollte man die Fakten kennen. Du kannst mit vielen unnötigen Worten um Dich werfen, ich empfehle ein Soziologiestudium o.ä., aber Ahnung hast Du trotzdem nicht.
Im Gegensatz zu dir, der immer alles (besser) weiß.
Cool, genau das dachte ich auch gerade...
Danke, ich drück mich dann doch deutlich einfacher und kürzer aus. Und ja, ich weiß es offensichtlich besser.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Spambot am 25 Februar 2011, 13:59:51
Lethos, ich hab hier mal einen Buchtipp (http://www.amazon.de/Sich-verst%C3%A4ndlich-ausdr%C3%BCcken-Inghard-Langer/dp/3497022055/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1298631460&sr=8-1) für dich.
In deinem Beitrag stellst du zunächst die grundsätzliche Gültigkeit von Definitionen in Frage, um danach selbst zahlreiche Gewissheiten zu definieren.

Diese off-topic Thema wird eigentlich erst interessant, wenn jemand einen konkreten Plan zur Realisierung des Kommunismus vorlegt. Ohne diesen Plan beschränkt sich die Diskussion auf die historische Perspektive und weitgehend nutzlose Gedankenspiele zu einer Utopie. Angesichts der historischen Erfahrungen und der streng kollektivistischen Natur der kommunistischen Idee, sollte man sich in einer individualistischen Gesellschaft nicht über eine fundamentale Ablehnung jeglicher aktiver Versuche zur Umsetzung der Utopie wundern.



Ist euch eigentlich aufgefallen, dass die SPD-Länder sich erst nach der Wahl in Hamburg auf einen Kompromiß zu den H4-Sätzen geeinigt haben? Angesichts der fast schon unbedeutenden Änderungen am ursprünglichen Entwurf stellt sich mir die Frage, ob die Blockade im Bundesrat nicht nur Wahltaktik war.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: l3xi am 25 Februar 2011, 16:11:30
Wo wir grad so schön Off-Topic sind; hier noch was zum Thema 'Utopie':


Zitat von: http://english.aljazeera.net/indepth/opinion/2011/02/201122414315249621.html
Everywhere neoliberalism has been tried, the results are similar: living up to the utopian ideal is impossible; formal measures of economic activity mask huge disparities in the fortunes of the rich and poor; elites become “masters of the universe,” using force to defend their prerogatives, and manipulating the economy to their advantage, but never living in anything resembling the heavily marketised worlds that are imposed on the poor.
Abu Atris' is the pseudonym for a writer working in Egypt. The views expressed in this article are the author's own and do not necessarily reflect Al Jazeera's editorial policy.

Der komplette Artikel ist etwas länger. Ein wenig Zeit für die Lektüre müsste also mitgebracht werden. (so als kleine Vorwarnung)
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: messie am 25 Februar 2011, 16:20:22
Zitat
Ist euch eigentlich aufgefallen, dass die SPD-Länder sich erst nach der Wahl in Hamburg auf einen Kompromiß zu den H4-Sätzen geeinigt haben? Angesichts der fast schon unbedeutenden Änderungen am ursprünglichen Entwurf stellt sich mir die Frage, ob die Blockade im Bundesrat nicht nur Wahltaktik war.

Das wird sie gewesen sein, aber m.E. weniger die Hamburg-Wahl betreffend. Es ist eher auffällig, dass sich Kurt Beck in den Vordergrund spielte, um einen "SPD-Sieg" verbuchen zu können. Kein Wunder, in NRW hat er mehr zu verlieren als Olaf Scholz in Hamburg, denn Letzterer brauchte ja nur die Füße stillzuhalten, um ein gutes Wahlergebnis zu erzielen.
Scholz braucht(e) keine Wahltaktik. Beck schon.

Zitat
Wo wir grad so schön Off-Topic sind (...)

Jep, macht ruhig weiter. Das ontopic-Thema ist eh schon längst ausgelutscht  :D
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Inverted am 25 Februar 2011, 18:25:19
Kommunismus ist keine Wirtschaftsform wie der Kapitalismus, sondern eine Gesellschaftsform. Die Wirtschaftsform, mit der die Staatsform Sozialismus (Diktatur des Proletariats) zum Kommunismus führen soll, ist die Planwirtschaft.
Hast du jetzt Politikwissenschaft auf Lehramt, oder was fürn Schmarn willste mir erzählen!?
Deine Bilderbuch-Beschreibung in allen Ehren, aber: Es gibt keine Allgemeingültige Definition, Du Schmonk!

Zunächst einmal schrieb ich zur Gegenüberstellung beider besagter Begriff dazu, dass es sich "nur" um Prinzipien bzw. Ideen handele!
Also was willst Du!? Zuerst beschwerste dich darüber, dass ich ja "sinnentleert" zuviel elaboriere und nun waren dir meine Aussagen zu pauschal!?

Wenn Du einen Wert auf eine Differenzierung legst, was ich dir an sich nicht mal übel nehme, dann leg was entsprechend Kontext-Gebendes vor, anstatt hier Definitions-Klauberei zu betreiben!

Dir ist denke ich klar, dass beide Begriffe außerdem zur Bezeichnung zweier Politischer Systeme Anwendung fanden!?
Der "realisierte" Sozialismus/Kommunismus war nur ein (totalitärer) Staatskapitalismus!
In den Wirtschaftswissenschaften werden heutige (politisch mitgestaltete/begleitete) Wirtschafts-Systeme als eine Mischung aus beidem aufgefasst!
Das ist den Umständen der ambivalenten Realität, welches entgegen irgendwelcher Ideome seinen eigenen Gesetzen nachgeht, verschuldet!

Du solltest vielleicht mal Marx und Engels direkt lesen.

Hab bisher Marx's "Das Kapital" (an-)gelesen und von Engels den Titel "Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats [...]" sowie diverse Sekundär-Literatur dazu gelesen. Zugegeben durchgelesen hab ich nicht alles! Im Prinzip lese ich immer wieder mal rein und lern was dazu! Die eigene Perspektive bleibt ja nicht konstant! So viel zur Theorie!

Würde nun zu gerne sehen, wie du das Kunststück vollziehst, eine Gesellschaftsform von der ihr zugrundeliegenden materiellen Kultur und einhergehenden Güter-Verteilung (also Wirtschaftsform) zu trennen!  ;D

Der Kapitalismus ließe sich sogar als archetypisches Grundprinzip einer jeden Gesellschaft, die Investitions-Kapital (gelagertes Getreide!) aufweist, zuschreiben, wenn man denn so wollte!
Man könnt sagen, dass der Begriff auch einfach Bullshit ist und es auch nach Adam Smith nichts weiter als eine Utopie der schönen Gleichgewicht strebenden Marktwirtschaft beschreibt, bis schließlich Marx mit seinen Überlegungen des angeeigneten Mehrwerts, die Widersprüche der klassischen Arbeitswert-Theorie zum "Besitzeinkommen" aufzeigte und den Begriff "kapitalistischen Produktionsweise" konkret in seiner nüchtern realistischen bis negativen Konnotation seiner erst Zeit prägte!

Und diejenigen, die die Diktatur des Proletariats wollen, sollten sich mal überlegen, daß der Begriff "Dikatur" zu Zeiten besagter Herren noch eine andere Bedeutung hatte.
Die Begriffe sind stets zeitgenössischer Diskontinuität und willfähriger interessensgebundener Auslegung unterworfen! So What!?
War hier nun irgendwer damit ernsthaft am rumkokettieren die Diktatur fördern zu wollen, indem er die Linke wählt!?

Dass dir der schmierige Kampagnen-Journalismus dieses Berichts "Fehlerfrei" erscheint, und dir nicht übel aufstößt, spricht nicht unbedingt für Dich!
Grossartig. Wie Reagan es schon so treffend auf den Punkt brachte:

"How do you tell a communist? Well, it's someone who reads Marx and Lenin. And how do you tell an anti-Communist? It's someone who understands Marx and Lenin."  ;D
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: -Lethos- am 26 Februar 2011, 20:41:19
Lethos:
Wenn man über Kommunismus mitreden möchte, sollte man die Fakten kennen. Du kannst mit vielen unnötigen Worten um Dich werfen, ich empfehle ein Soziologiestudium o.ä., aber Ahnung hast Du trotzdem nicht.
Im Gegensatz zu dir, der immer alles (besser) weiß.
Cool, genau das dachte ich auch gerade...
Danke, ich drück mich dann doch deutlich einfacher und kürzer aus. Und ja, ich weiß es offensichtlich besser.
@Eisbär: Kauf Dirn Keks von deiner Weisheit und sonne Dich im Eitelschein, so lange Du willst!  ;D
Wir haben noch nicht wirklich angefangen zu diskutieren, mein Freund!
Und das werden wir auch nicht mehr, wenn bereits JETZT doch so sehr fest steht, dass du es DEFINITIV BESSER weißt... XD

Es sei denn, du willst noch die so genannten Fakten, von denen ich ja angeblich keine Ahnung haben soll, aufzählen!  8)
Wiederhole bitte nicht, wie sehr Du es besser weißt, sondern schilder mir Doch, was faktisch deiner MEINUNGSMACHT nach Marx Kommunismus sei!

Du wiegst quantitativ Tote mit denen des National-Sozialismus auf? Bist Du geistig verarmt?
Es ist wirklich widerlich, wie immer wieder irgendwelche Spinner glauben, sie können die Machenschaften entgleisender Unmenschlichkeiten mit dem Anliegen Marx in Beziehung setzen!
Ich empfehle mal "Das Kapital" und Hitlers "Mein Kampf" jeweils mit den daraus entwachsenen Systemen zu vergleichen! Die Schere zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist bei einem ganz groß und bei dem anderen nicht. Jeder darf für sich herausfinden, welches seinen Ankündigugnen oder Anweisungen nach wirklich "umgesetzt" wurde!
Ein Tipp: Beim einen war der Autor auch an oberster Position der Ausführung beteiligt!  ;D

Ich frage mich gerade, Lars, warum Du nicht Dozent an meiner Uni bist und mir dieses Wissen vermittelst? Überrasche, ja Beeindrucke mich mit deiner Weisheit, indem Du die Arbeiten der Frankfurter Schule, die sich wirklich exessiv mit Marx Werken und autoritären Systemen beschäftigt hatten, mir vorexerzierst! BELEHRE MICH!!

Ich kann dahingehend ganz ehrlich sagen, dass ich noch lange nicht so weit bin, mich da absolut sicher als Experte auszuwei(d/s)en, aber ich hab bisher immer versucht dran zu bleiben und bleib auch in Zukunft am Ball.

Ja, ich studiere Politik- und Wirtschaftswissenschaften und muss mich damit auseinandersetzen! Nicht unbedingt ein Studium, worüber jemand sich die Legitimation erwirbt, andere zu brüskieren oder meinen müsste, sich selbst damit zu überfordern! Dein Tenor, sich doch die Fakten um die Ohren zu hauen, schließt sich jeden Falls an die Apelle meines VWL*-Dozenten, nach dessen Meinung ich Marxs Werke unter meinem Kopfkissen legen oder auf meinem Nachttisch bereit halten müsste! Man könnte sein GANZES LEBEN damit verbringen, sich diesem Mann zu widmen.
Dir ging es wohl aber um was anderes als meinem Dozenten :)

Aber was laber ich hier: Vielleicht weißt Du ja auch besser als Ich, wie meine Person wirklich zum Marxismus steht ^^
Denn dazu habe ich MEINE MEINung noch gar nicht zum Besten gegeben!

Finde es auch sehr entzückend, wie du ganz frei im aufklärerischen Eifer, den anderen nahe legst, wie sie sich zum Marxismus und seiner "Anweisungs-Bibel" (welches der Werke ist es denn?) zu verhalten hätten!
Vielleicht darf dir jemand eine genauso unverbindliche Empfehlung angedeihen, wie du dem "Kapitalismus" gegenüber zu stehen hättest  ;D
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: Simia am 26 Februar 2011, 22:23:23
Ein Tipp: Beim einen war der Autor auch an oberster Position der Ausführung beteiligt!  ;D

Das ist der Punkt. Schon klar, worauf Du raus willst, und dem stimme ich auch weitgehend zu. Der Nationalsozialismus in "Mein Kampf" entspricht (nach dem, was ich bisher davon las) mehr dem, was nacher draus wurde, als dass der spätere "Real existierende Sozialismus" im "Kapital" nachzuvollziehen wäre.

Aber die Vergleichbarkeit hinkt schon ein wenig. Das liegt auch an der Unterschiedlichkeit der Systeme in ihrer realen Ausführung (z.B. Hitler, vielleicht Mussolini auf der einen und eine ganze Reihe "kommunistischer" Diktatoren auf der anderen Seite). Zudem hat Hitler den NS nicht in einem Maße vorweggedacht, wie Marx den Kommunismus, sondern sich zu seiner Galionsfigur aufgeschwungen. Er muss sich dieser Logik zufolge in die Schiene der Machthaber einreihen lassen, womit "Mein Kampf" eher verglichen werden sollte mit Schriften Lenins oder der Mao-Bibel etc.
Titel: Re: Bürgerschaftswahl Hamburg
Beitrag von: -Lethos- am 27 Februar 2011, 00:14:29
Aber die Vergleichbarkeit hinkt schon ein wenig. Das liegt auch an der Unterschiedlichkeit der Systeme in ihrer realen Ausführung (z.B. Hitler, vielleicht Mussolini auf der einen und eine ganze Reihe "kommunistischer" Diktatoren auf der anderen Seite). Zudem hat Hitler den NS nicht in einem Maße vorweggedacht, wie Marx den Kommunismus, sondern sich zu seiner Galionsfigur aufgeschwungen. Er muss sich dieser Logik zufolge in die Schiene der Machthaber einreihen lassen, womit "Mein Kampf" eher verglichen werden sollte mit Schriften Lenins oder der Mao-Bibel etc.

Dein Einwand ist ok, ändert aber eben nichts an der Schmach, die Marx (und seinen zur homogen Masse deklarierten Anhänger/Sympathisanten) aufgrund des blanken Relativismus zugemutet wird.
Wenn man so verfährt, dann könnte man ganz konsequenterweise auch Jesus Christus (ob man ihn als historische Figur oder Person ansieht oder nicht) den durch die Kreuzzüge, Inquisition und weitere Gräuel der 2000jährigen Geschichte des Christentums hervorgerufenen Todesopfer anlasten, was natürlich absurd wäre!
Klar, auch hier hinkt die Vergleichbarkeit gewaltig, aber mir geht es um die Art, mit der hier gegen Ideen/Bewegungen indifferent angestänkert wird, weil ja sich dies anbietet, um dagegen zu stänkern ;)

Mir sind übrigens die Schriften von Mao, Lenin oder Stalin genauso fremd wie "Mein Kampf" (ok. auszugsweise ist mir was unter die augen gekommen).
Zumind. dienten diese Autoren nicht als meine Referenz zu irgendwas bisher. Ich wär mir allerdings nicht zu schade, an einem Lesekreis für Lenin oder Mao teilzunehmen, wenn denn hier einer diesen anleiten möchte.
Denke aber, dass das hier so rege kommunizierte Interesse an Politik (durchaus auch bei mir) plötzlich abebben würde, also Wayne  :D