Schwarzes Hamburg

Schwarzes Hamburg => Archiv => Gedankenaustausch -Archiv- => Thema gestartet von: Eisbär am 21 Juli 2012, 05:40:38

Titel: Homöopathie
Beitrag von: Eisbär am 21 Juli 2012, 05:40:38
Gerade las ich diesen Artikel auf Spiegel Online  (http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/homoeopathie-gegen-krebs-wie-ein-medizin-preis-verwirrung-stiftet-a-844966.html)und dachte bei mir, dass das schon fast wieder typisch ist.

Ich möchte kurz betonen, dass ich mich mit folgendem wirklich auf Homöopathie und nicht auf verschiedenste Naturheilverfahren, die damit erstmal nichts zu tun haben, beziehe.
Da kann man gerne die 87513 Verfahren dann später in dem Zusammenhang hier im Thread besprechen, wenn es denn passt.

Kaum irgendwo auf der Welt haben diese Quacksalber ein so hohes Ansehen wie in Deutschland, kaum irgendwo wird diese gemeingefährliche Form der Verarschung so erfolgreich betrieben wie hier.
 
Wie kommt es, dass wir ausgerechnet in Deutschland so anfällig für esoterischen Blödsinn sind? Es gibt trotz zahlreicher Versuche keine einzige Studie nach medizinisch-wissenschaftlichen Maßstäben zeigen würde, dass Hömöopathie einen über Placebos hinausgehenden Effekt hat. In vielen Studien schnitten die Placebos sogar besser ab. Trotzdem schwören hierzulande soviele darauf. Wie kommt das?
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: messie am 21 Juli 2012, 09:35:18
Wie das kommt? Na, ganz einfach: Der Schulmedizin vertraut man nicht mehr, weil sie vielen ganz offensichtlich auch nicht weitergeholfen hat. Klar, dass dann ein Bedürfnis nach Alternativen hat.

Nicht ganz unschuldig dran sind auch viele Ärzte: Da wird jedem dasselbe Mittel verschrieben, Antibiotika fast schon reflexhaft. Klar, dass da vieles dann irgendwann nicht mehr wirkt.
Zum Teil bedingt das bereits das Gesundheitssystem: Für ne Diagnose gibt's Geld, für viele Diagnosen gibt's mehr Geld. Also wird halt einfach mal quer durch den Garten behandelt.

Zudem lassen sich Ärzte hierzulande nur noch selten Zeit. 2 Minuten im Ärztezimmer, zwei, drei Fragen dazu was jemand hat, Medikament verschrieben, fertich. Homöopathen sind da dann anders drauf: Sie nehmen sich die Zeit für ihre Gäste. Logisch, dass sich diese dann auch gleich viel verstandener fühlen, ernst genommen fühlen.
Alleine dieser Effekt, dass da jemand einen mit seinen Leiden ernst nimmt, alleine das schon kann für eine Verbesserung des Gesundheitszustandes sorgen. Tja, und so wirken dann diese, wie du es nennst, "Placebos" dann auch prompt.

Inwieweit diese Inhaltsstoffe wirklich wirksam sind, weiß ich nicht. Ist aber auch nicht wichtig, weil eben gerade diese andere Art, jemanden zu respektieren, als Kunden und nicht als abzufertigenden Patienten zu sehen, schon eine Menge ausmacht. Davon bin ich überzeugt.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Black Ronin am 21 Juli 2012, 09:38:09
Was Eisbär morgens um 4 Uhr 40 so macht ! ::)
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Kaffeebohne am 21 Juli 2012, 09:46:19
Trotzdem schwören hierzulande soviele darauf. Wie kommt das?
Ich denke mal, weil viele Menschen kein Vertrauen (mehr) in "die Chemie" und die Schulmedizin haben. Es mag bei vielen vielleicht auch damit zusammenhängen, daß sie von einem Arzt nicht gut betreut wurden (also: "ganzheitlich", als Mensch nicht ernstgenommen, lieblos behandelt, mit einem Leiden erfolglos von Arzt zu Arzt gelaufen, ohne wirklich Hilfe bekommen zu haben, oder auch einfach erstgenommen zu werden).
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Black Ronin am 21 Juli 2012, 09:49:20
Könnte auch mit der hierzulande weitverbreiteten Bio- bzw. Ökobewegung zu tun haben. Vielleicht auch mit den ganze Esofreaks die hier so rumschwirren.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Kallisti am 21 Juli 2012, 10:54:00
Gründe sind, wie messie und Kaffeebohne schon schrieben.

Darüber hinaus gibt es allerdings auch noch einen ganz anderen Umstand - der hat mit Gedanken/Psyche (genau: machen sich Placebos "zunutze", gibt aber auch den Nocebo-Effekt - wirkt auf ganz genau der gleichen Basis!) zu tun und dass man heute weiß, wie immens sich Gedanken, Haltungen/Einstellung auf Kranksein und Gesundwerden auswirken können. Siehe hier:

http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2012/0703/003_nocebo.jsp

Einfach durchklicken - sehr interessant ist auch der Beitrag über den grünen "Trank" gegen Allergien (hilft tatsächlich: man kann also sogar auf diese Weise das Immunsystem beeinflussen!).
Das mit dem Trank kam in einer anderen Quarks-Sendung schon mal, meine ich - aber das mit dem NOcebo-Effekt war (meines Wissens) neu.


Das alles passt also zu der Tatsache, dass es für Kranke nicht nur wichtig ist, dass oder womit sie "behandelt" werden, sondern auch, wie sie selbst über ihre Krankheit und ihre Behandlung/Therapie denken, ob sie zum Behandelnden Vertrauen haben, ob sie sich gut aufgehoben und ernst genommen, in guten Händen fühlen, welche Erwartungen sie haben (an die Krankheit, gegenüber dem Behandelnden und der Therapie aber auch an ihren eigenen Körper ...).

Und heute weiß man auch, dass noch viele andere Faktoren das Krankheitsgeschehen wie auch die Genesung und das Gesundbleiben deutlich beeinflussen:

Neben den Klassikern Ernährung, Bewegung, Entspannung (die so ja erst mal ziemlich pauschal und inhaltsleer da stehen) weiß man um den Einfluss (positiv oder negativ) von LICHT, von Umgebung (Gerüche - macht man sich ja auch bei der Geburtshilfe zunutze, aber nicht nur da) - da auch: wohin die Kranken sehen, was sie sehen - man weiß, dass Menschen, die auf Bäume/Natur/Landschaft gucken schneller genesen als solche, die auf Mauern, Betonwände oder ähnlich tristes Szenario blicken (müssen). Ja, such ich raus, wenn gewünscht, ich hoffe, ich finde es im net.


Alles das beeinflusst, beeinträchtigt etwas ganz und gar Entscheidendes, das in der Schulmedizin, die überwiegend und hauptsächlich SYMPTOMATISCH, nicht also "ursächlich" (!) BEHANDELT (aber damit oft nicht unbedingt: HEILT), sehr stark vernachlässigt wurde/wird:

die SELBSTHEILUNGSKRÄFTE.

Und so schließt sich der Kreis wieder zum Placebo-/Nocebo-Effekt - zur "Macht der Gedanken".

Wobei es also gar nicht mal so sehr um die bewussten Gedanken und Erwartungen geht, sondern es einfach tiefer geht: ob jemand also wirklich Vertrauen hat - in die Behandlung, den Behandelnden, seinen eigenen Körper usw.

Damit behaupte ich NICHT, alles ließe sich ausschließlich durch "positives Denken" (kotz!) beheben. LOL

Aber es spielt einfach eine offensichtlich doch enorme Rolle bei der Behandlung insgesamt - ob also ein Mensch wirklich "innerlich" echt darauf vertraut (nicht nur: "hofft" oder wünscht), dass ihm jemand oder etwas hilft/helfen KANN, helfen WIRD!


Das alleine macht nicht gesund. Aber es kann offenbar sehr dazu beitragen.

Und was Homöopathie betrifft - nein, die lässt sich aus eben diesen Gründen nicht so wirklich von anderen "Alternativen Heilverfahren" abkoppeln, denn dieser Aspekt ist nun mal allen dieser Heilverfahren gemein, wenn sie sich sonst auch deutlich unterscheiden.

Homöopathie lässt dem Mensch bzw. dem Organismus die ZEIT, die er braucht, um mittels Selbstheilungskräften und "Vertrauen"/positiven Erwartungen/Gedanken wieder "gesund zu werden". Darüberhinaus wird hier der Mensch eben ganzheitlich betrachtet - somit nicht nur sein einer kranker/wunder "Punkt" - sondern es geht um die ganze Lebensweise - also wieder: Ernährung, Bewegung, Entspannung, Stress(faktoren), Psyche ... Und da wird auch drüber gesprochen, das wird miteinbezogen ... !

Nur so kann Gesundheit wieder erlangt oder bzw.: und vor allem auch erhalten werden. Das allerdings hat die Schulmedizin lange verkannt (oft auch heute noch).


Ernährung spielt bspw. gerade auch in der Krebstherapie eine große Rolle! Dass Bewegung bis in die kleinsten Körperzellen und auch auf die Psyche wirkt, ist auch schon länger bekannt und wie wichtig regelmäßige Entspannung/Erholung/Regeneration für Körper und Psyche ist, weiß inzwischen auch so ziemlich jeder.

Und alles das wissen und wussten eben auch diese uralten Heiler/Heilmethoden - wie TCM, Tibetische Medizin, Ayurveda, Schamanen etc.


Und sie wissen um die Wirkung von Pflanzen ... - so einige unserer Medikamente sind ja der Wirkung von Pflanzen nachgebaut bzw. bestimmte Inhaltsstoffe von/aus Pflanzen wurden synthetisiert ... - nichts anderes macht man mit Vitaminen, sekundären Pflanzenstoffen im Essen und nichts anderes ist auch die Bionik, bei der der Natur "deren Technik" abgeguckt und nachgebaut wird.


Ich bitte vielmals um Gnade für das Weitausholen. Aber man kann Dinge nun mal nicht immer auf eine Sache reduzieren und hier bzw. so, auf diese simple schwarz-weiße Weise Ursache und Wirkung finden/bestimmen. Auch und schon gar nicht in der Schulmedizin - aber ... das lernen sie ja jetzt allmählich auch.  8)   ;)

Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: nightnurse am 21 Juli 2012, 11:29:34
Und vor den schon angegebenen Hintergründen ist es doch auch nicht weiter verwunderlich, wenn Homöopathie die Lebensqualität von Krebskranken verbessern kann, wie es im Spon-Artikel geschildert wird.
Ich bin ja durchaus der Ansicht, daß man gerne alles, was per Placebo heilbar ist, per Placebo heilen soll - und überzeugend ein Placebo anzubringen, ist auch ne Kunst; das ist etwas, was man den Homöopathen neidlos zugestehen muss.
Schlimm wird es da, wo es in Geldschneiderei und Gesundheitsgefährdung übergeht.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Eisbär am 21 Juli 2012, 12:40:30
Inwieweit diese Inhaltsstoffe wirklich wirksam sind, weiß ich nicht.
Das ist ja der Witz an Homöopathie: da sind keine Inhaltsstoffe drin.

Globuli bestehen i.A. aus Zucker, Alkohol und Wasser (in der Reihenfolge).

Was den Placeboeffekt angeht:
der ist ja bei echten Medikamenten auch dabei, unterstützt also deren Wirkung zusätzlich.
Und vor den schon angegebenen Hintergründen ist es doch auch nicht weiter verwunderlich, wenn Homöopathie die Lebensqualität von Krebskranken verbessern kann, wie es im Spon-Artikel geschildert wird.
Ähm... hast Du den richtig gelesen? Genau DAS steht da NICHT drin.
Zitat
Schlimm wird es da, wo es in Geldschneiderei und Gesundheitsgefährdung übergeht.
Im Falle der Hömöopathie also immer?
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: messie am 21 Juli 2012, 13:01:03
Eisbär: Ist die Frage, wie man "Geldschneiderei" definiert.

Man könnte es so definieren wie du es tust, "etwas zu Medizin erklären, das eigentlich gar keine ist".
Man könnte es aber auch so definieren "etwas als hilfreich versprechen, das gar nicht hilft".

Der Unterschied der zweiten Definition wird erst auf den zweiten Blick sichtbar: Denn ein Arzt verspricht dem Patienten ja, dass das verschriebene Mittel ihm hilft. Tut es das aber nicht weil er aufgrund des kurzen Gesprächs gar nicht wissen kann ob es wirklich hilft, könnte man das dann auch als Geldschneiderei abtun.

Nun der Homöopath: Führt ein einstündiges Gespräch mit dem Patienten und empfiehlt dann ein (homöopathisches) Mittel.
Das dann prompt hilft, weil sich der Patient ernst genommen und wohl fühlt damit.
Man könnte es dann auch so sehen dass dieses Gespräch die eigentliche Medizin war und dieses Gespräch, nicht die Wirkstoffe selbst , damit vergütet wurde.
Geldschneiderei? Nach der zweiten Definition nicht! Denn hier wurde schließlich gehalten, was versprochen wurde.

Ich sehe es so, dass es Homöopathen gar nicht bedürfte, würden die Ärzte ordentliche Arbeit machen. Denn Kunden die sich verstanden fühlen helfen bei der Heilung dann auch gleich noch aktiv mit. Da könnte dann bei vielen Dingen der Arzt selbst bereits haufenweise Placebos verschreiben, sie würden dann vermutlich ebenso gut helfen, wie es bei homöopathischen Mitteln ist.
Da sie es aber nicht tun, haben Homöopathen hierzulande so großen Erfolg.
Den sie im übrigen ja nicht zuletzt auch deswegen haben, weil die "Medizin" ihnen ja auch noch prompt hilft.

Insofern ist die Frage, warum Homöophathie genau hierzulande so erfolgreich ist, recht schnell beantwortet:
Es liegt an unserem krankenden Gesundheitssystem.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Kallisti am 21 Juli 2012, 13:02:52
Eisbär

auch diesmal ist es durchaus sinnvoll, Kallistis Beiträge tatsächlich doch mal zu lesen.

Inwieweit diese Inhaltsstoffe wirklich wirksam sind, weiß ich nicht.
Das ist ja der Witz an Homöopathie: da sind keine Inhaltsstoffe drin.

Globuli bestehen i.A. aus Zucker, Alkohol und Wasser (in der Reihenfolge).

Was den Placeboeffekt angeht:
der ist ja bei echten Medikamenten auch dabei, unterstützt also deren Wirkung zusätzlich.
Zitat
Schlimm wird es da, wo es in Geldschneiderei und Gesundheitsgefährdung übergeht.
Im Falle der Hömöopathie also immer?


Es geht bei der Homöopathie nicht um irgendwelche (tatsächlich vorhandenen) "Inhaltsstoffe" bzw. nachweisbaren Substanzen, Moleküle ..., sondern um all das, das ich in meinem ausführlichen post oben bereits aufzählte.

Nein, das ist nicht ganz gleichsetzbar mit dem Placebo-Effekt, es geht im Speziellen nicht nur um die erwartete Wirkung eines (Schein-)Medikamentes (oder eines "echten", d.h. zumindst wirkstoffhaltigen), sondern um auch das Verhältnis zwischen Behandelndem (ich spreche hier absichtlich die ganze Zeit nicht von Ärzten alleine) und Behandeltem.
Es geht dabei also auch um Vertrauen, um Gefühle von Sicherheit, Aufgehobensein, Schutz, Verlässlichkeit, Glaubwürdigkeit, Authentizität, Ehrlichkeit ... und es geht um ZEIT - für, wie oben schon erwähnt: Selbstheilung.

Und der Placebo-Effekt "üblicher" schulmedizinischer (Schein-) Medikamente reicht da deshalb nicht unbedingt heran, weil es (das Placebo) in zumeist steriler Umgebung bzw. Umständen verabreicht wird bzw. weil es da am Vertrauensverhältnis zwischen den beteiligten Menschen fehlen kann/eher fehlt als zwischen bspw. Homöopath und Patient - was daran liegt, dass der schulmedizinisch placeboierte  ::) Patient zumeist eben nicht die Aufmerksamkeit, Zeit, Zuwendung, Respekt, Akzeptanz ... durch den Behandelnden erfährt wie der homöopathisch bzw. naturheilkundlich bzw. alternativ behandelte Patient. Dass es also am genannten Vertrauensverhältnis fehlt. Wenn, dann hat der Patient allenfalls bzw. überwiegend Vertrauen/Positivereartungen an/in das "Medikament" (also das Placebo in diesem Fall oder eben auch in das/ein echtes/wirkstoffhaltiges Medikament).
Das alleine reicht aber "nicht in jedem Fall". ;)

Und beim schulmedizinisch verabreichten Placebo kommt es aus eben wie oben genannten Gründen eher zum NOcebo-Effekt als wenn ein Placebo (oder auch ein echtes Medikament!!) eingebettet ist/verabreicht wird in alles soeben Beschriebene (also: Vertrauensverhältnis etc.).


Solange Homöopathie also hilft und "heilt" bzw. heilen hilft, zur Heilung beiträgt (und das ist offenbar der Fall), kann man ihr "Geldschneiderei", Gesundheitsgefährdung oder Scharlatanerie bzw. Quacksalberei nicht unterstellen. Denn jeder gewissenhafte, echte Homöopath wird je nach Krankheitsbild den Patienten auch schulmedizinisch behandeln lassen, falls nötig - eine notwendige OP lässt sich allein homöopathisch nun mal nicht "alternativ" behandeln (vermeiden).

Daher werden Alternative Heilverfahren ja auch überwiegend bei chronischen Erkrankungen eingesetzt - und HELFEN - oh Wunder  ;) - sogar den Patienten, die als schulmedizinisch "austherapiert" gelten - nicht immer, aber: immer wieder. Aus nun beereits mehrfach genannten (komplexen!) Gründen.


Nochmal Eisbärchen - die Welt ist nicht nur schwarz oder/und weiß oder grau.  ;)

Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Kallisti am 21 Juli 2012, 13:04:37
krankenden Gesundheitssystem.

das (in mehrfacher Bedeutung) KRANKE Gesundheitssystem ---> sehr schön :)
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Kallisti am 21 Juli 2012, 13:10:30
In meinem Referat oben vergaß ich (neben Licht, Gerüchen, Natur/Bildern ...) übrigens bedauerlicherweise Klänge, Töne - MUSIK zu erwähnen - auch sie kann bei Heilung, Genesung sehr hilfreich sein!! (Nicht nur, aber auch bei physischen Erkrankungen.)

Und selbstverständlich spielen auch anderweitige Beziehungen eine außerordentlich große Rolle - nicht nur die zwischen Behandelndem und Behandeltem. Und wie schon mehrmals an anderen Stellen im Forum erwähnt, weiß man auch um die postiven Wirkungen von Streicheln/körperlichem Kontakt (wenn er als angenehm empfunden wird natürlich nur) und Lachen (also wieder: Psyche) auf das Krankheits- bzw. Genesungs-/Heilungsgeschehen.


-> Der Mensch is halt nun mal komplex - schon alleine seine gesamte ausgefeilte hardware  :D - das kann man nicht auf einzelne Funktionsweisen oder Schaltkreise ("technisch" bzw. idiotisch) runterbrechen.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Kallisti am 21 Juli 2012, 13:23:12

Ich sehe es so, dass es Homöopathen gar nicht bedürfte, würden die Ärzte ordentliche Arbeit machen. Denn Kunden die sich verstanden fühlen helfen bei der Heilung dann auch gleich noch aktiv mit. Da könnte dann bei vielen Dingen der Arzt selbst bereits haufenweise Placebos verschreiben, sie würden dann vermutlich ebenso gut helfen, wie es bei homöopathischen Mitteln ist.

Dazu allerdings müssten noch immer sehr viele (ausschließlich) schulmedizinisch eingestellte und (be-)handelnde Ärzte selbst ein "alternatives", d.h. grundsätzlich anderes Menschenbild haben/erwerben. Überzeugt, nicht aufgezwungen (vom System). Also vermittelt durch/in ihrer Ausbildung und durch eigene Erfahrungen.

Und aus genau diesen Gründen arbeiten ja bereits so einige Schulmediziner auch mit Alternativen Heilverfahren - weil sie selber festgestellt haben, dass die hilfreich sind - nicht ausschließlich aufgrund des Placebo-Effektes, sondern vor allem, weil der Mensch als Ganzes gesehen und behandelt wird - was nicht nur bedeutet: Körper und Psyche-Geist hängen zusammen und wechselwirken, sondern auch: einzelne körperliche Beschwerden, Symptome etc. hängen mit anderen Vorgängen im ganzen Körper zusammen und: wechselwirken ... ! Und dann eben auch noch Psyche-Geist.

Hatte ich schon erwähnt, dass das komplex ist?  :P
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: nightnurse am 21 Juli 2012, 19:57:47
Und vor den schon angegebenen Hintergründen ist es doch auch nicht weiter verwunderlich, wenn Homöopathie die Lebensqualität von Krebskranken verbessern kann, wie es im Spon-Artikel geschildert wird.
Ähm... hast Du den richtig gelesen? Genau DAS steht da NICHT drin.

Ähm, doch, hab ich, aber ich hab mich falsch ausgedrückt..."wie es die Leute, die die Studie jetzt als Beweis hochjubeln, zu betrachten belieben", besser?
 
Zitat
Schlimm wird es da, wo es in Geldschneiderei und Gesundheitsgefährdung übergeht.
Im Falle der Hömöopathie also immer?

Homöopathie ist vielleicht* wirkstofflos, aber eben bei weitem nicht immer wirkungslos, wie Messie schon sehr schön beschrieben hat.


* ich sage wohl lieber dazu, daß dieses "vielleicht" keinen Zweifel anmeldet, sondern einen Vergleich einleitet  ::)
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Eisbär am 22 Juli 2012, 05:53:04
Für mich bleibt es Betrug, den Menschen, einen Stapel Euro für ein paar Zuckerkügelchen abzuluchsen. Da kommt jemand in die "Praxis" mit einer Sommergrippe, die eh in 2 Tagen vorbei ist, bekommt ein bißchen Zuckerkügelchen und schreibt dann den Kügelchen zu, dass er gesund wurde. Ein guter Arzt würde sagen: "Bettruhe, schonen, viel trinken und in 2 Tagen ist es vorbei."

Hömöopathie hat ja durchaus Wirkungen, insbesondere auf den Geldbeutel der Patienten, der wird irgendwie so leicht.

Was das Gesundheitssystem angeht:
Die Technikerkrankenkasse nimmt homöopathische Verfahren in ihrem Leistungskatalog auf und streicht nachgewiesen wirksame aus selbigem.
Wenn die Kassen nicht Geld für Voodoozauber rauswerfen würden, hätten Ärzte vermutlich auch mehr Zeit für eine intensivere Diagnostik.


Das wirklich schöne an der Schulmedizin (dieser abwertend gebrauchte Begriff der Vodoomedizinmänner trifft es schönerweise) ist, dass sie lernt. Wenn Homöopathie wirken würde, wäre sie längst Bestandteil der Schulmedizin.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Kaffeebohne am 22 Juli 2012, 10:18:01
Für mich bleibt es Betrug (...)
Für Dich, ja. Für einen Menschen, der sich von seinem Homöopathen verstanden und ernstgenommen fühlt, und diese Erfahrung bei einem "Schulmediziner" nicht gemacht hat, ist es das nicht. Von daher soll doch jeder sein Geld dafür ausgeben, wo er möchte.  ;)
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: messie am 22 Juli 2012, 10:48:19
Zitat
Wenn die Kassen nicht Geld für Voodoozauber rauswerfen würden, hätten Ärzte vermutlich auch mehr Zeit für eine intensivere Diagnostik.

Öhh ... nein.
Unser Gesundheitssystem ist leider so aufgebaut, dass längere Gespräche dem Arzt kaum bis kein Geld bringen. Zählbar ist das was er untersucht hat, was er diagnostiziert hat (je mehr desto besser, da es für jede einzelne Diagnose Geld gibt, viele Diagnosen = mehr auf dem Konto) und, und, und.
Längere persönliche Gespräche gehören nicht dazu. Sie werden in unserem Gesundheitssystem nahezu überhaupt nicht honoriert.
Das ist der Grund, weswegen sich die meisten Ärzte keine Zeit lassen: Weil's kein Geld bringt.
Und jene die sich Zeit lassen, haben dann prompt damit zu kämpfen, über die Runden zu kommen.

Mit Leistungen für Homöopathie hat das nichts zu tun. Die Ärzte würden nichts ändern, wenn es diese nicht gäbe. Haben sie ja auch nicht, als es noch nicht so war.

Das Gesundheitssystem gehört grundsätzlich reformiert, vor allem in Sachen Transparenz!
Wenn jeder Patient zugesendet bekäme was konkret abgerechnet wurde (und nicht nur die Privatpatienten), dann wäre endlich mal die Tür zugeworfen für Manipulationen.
Ich persönlich glaube, dass sich damit Milliarden einsparen ließen. Alleine nur aufgrund dieser Transparenz, die Betrug seitens der Ärzte verhindern.

Im Übrigen, wenn homöopathische Mittel den Leuten helfen, spart es den Kassen ja auch Geld.
Maxime sollte sein "egal was, hauptsache es hilft!", nicht "egal was, hauptsache das Günstigste".
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Kallisti am 22 Juli 2012, 12:41:08
Für mich bleibt es Betrug, den Menschen, einen Stapel Euro für ein paar Zuckerkügelchen abzuluchsen. Da kommt jemand in die "Praxis" mit einer Sommergrippe, die eh in 2 Tagen vorbei ist, bekommt ein bißchen Zuckerkügelchen und schreibt dann den Kügelchen zu, dass er gesund wurde. Ein guter Arzt würde sagen: "Bettruhe, schonen, viel trinken und in 2 Tagen ist es vorbei."

Hömöopathie hat ja durchaus Wirkungen, insbesondere auf den Geldbeutel der Patienten, der wird irgendwie so leicht.

Was das Gesundheitssystem angeht:
Die Technikerkrankenkasse nimmt homöopathische Verfahren in ihrem Leistungskatalog auf und streicht nachgewiesen wirksame aus selbigem.
Wenn die Kassen nicht Geld für Voodoozauber rauswerfen würden, hätten Ärzte vermutlich auch mehr Zeit für eine intensivere Diagnostik.


Ahhh - und von Über- wie Fehldiagnostik und Überbehandlung hast du noch nichts gehört?

Wieviele Bandscheiben- und Knie-OPs alleine völlig überflüssigerweise gemacht werden, es den Patienten hinterher nicht besser, sondern in nicht wenigen (!) Fällen sogar noch schlechter geht, sie sich dann vor allem an den Bandscheiben sogar mehrfach operieren lassen, ohne dass es besser wird (Schmerzen ...). Das ist also kein Betrug? Der Arzt verdient am Leid, d.h.: mit Erhalten (!) des Leides des Patienten und verkauft ihm aber gleichzeitig, die "Therapie" bzw. Behandlung (in diesem Falle OP) helfe ihm, verbessere seinen Zustand.

Und viele der sogen. "IGEL"-Leistungen sind auch nicht notwendig, also oft auch nicht hilfreich, zuträglich und manchmal sogar auch schädlich - aber die bieten Schulmediziner auch immer häufiger an und rechnen sie lukrativ privat ab - ist das nicht Betrug?!


Und wenn man also alle mögliche Diagnostik über sich ergehen lassen muss, weil Schulmedizinier sie vorgeblich für indiziert halten bzw. das dem Patienten so verkaufen, sie aber eigentlich nicht notwendig wären, aber wie schon gesagt: ein intensives Gespräch weiter brächte, jedoch nicht so (gut) bezahlt wird wie die Apparatemedizin - und der Arzt das durchaus genau weiß (eben deshalb ja so macht: damit es sich erst mal FÜR IHN lohnt) - ist das dann nicht Betrug am/des Patienten?

Klar, die Untersuchungen schaden dem Patienten nicht unbedingt (manchmal aber schon) - aber so isses auch bei der Homöopathie - aber: sie nützen ihm auch nicht (in diversen Fällen ist das so!) - warum werden sie also von Schulmedizinern trotzdem durchgeführt? Weil es in der Kasse klingelt. Und man dem Patient noch vorgaukeln kann, man bemühe sich ja so (eine Diagnose zu stellen, ihm zu "helfen", ihn zu "heilen"^^).

DAS nenne ich Betrug, Verarschung und im Grunde Missachtung des sogen. hippokratischen Eids bzw. des medizinethischen Ehrenkodex´.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Kaffeebohne am 22 Juli 2012, 12:55:09
(...) (je mehr desto besser, da es für jede einzelne Diagnose Geld gibt, viele Diagnosen = mehr auf dem Konto) (...)
Ich bin mir diesbezüglich nicht so sicher, ich glaube, ab einer bestimmten Anzahl Diagnosen ist auch erstmal Schluß. Ich weiß allerdings grad nicht mehr, von wem ich das gehört habe... Meine eigene Erfahrung diesbezüglich war aber, daß ich mit 3 Problemen zum Orthopäden ging, für 2 Hilfe bekam, und für das dritte im nächsten Quartal wiederkommen sollte.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Eisbär am 22 Juli 2012, 15:31:04
doppelpost
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Eisbär am 22 Juli 2012, 15:32:09

Maxime sollte sein "egal was, hauptsache es hilft!"
Der Punkt ist doch, das Homöopathie eben nicht hilft! Im besten Fall verursacht sie bloß Kosten. Und dieses Geld könnte man z.B. darin stecken, dass Ärzte wieder mehr Zeit pro Patienten bekommen.
Im schlimmsten Fall sterben Menschen, weil sie zum Homöopathen statt zum Arzt gingen.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: messie am 22 Juli 2012, 15:47:43

Maxime sollte sein "egal was, hauptsache es hilft!"
Der Punkt ist doch, das Homöopathie eben nicht hilft!

Das werden jede Menge Menschen anders sehen ;)
Auch wenn du es dem Placebo-Effekt zuschreibst: Wenn es geholfen hat, dann hat es geholfen. Wenn Leute gesund geworden sind aufgrund des Glaubens an diese Präparate, dann war die Dienstleistung hierfür seitens des Homöopathen wertvoll - und damit auch wert, vergütet worden zu sein.

Es gibt sicher Bereiche, in denen es lebensgefährlich wäre, ausschließlich auf Homöopathie zu vertrauen. Bei leichten Beschwerden indes, warum nicht. Da Homöopathie in erster Linie für leichte Beschwerden eingesetzt wird, sehe ich hier keinen Handlungsbedarf.
Den sehe ich, ich sagte es bereits, deutlich mehr in Bezug auf Transparenz im Gesundheitssystem.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: danny am 22 Juli 2012, 15:48:53
Im schlimmsten Fall sterben Menschen, weil sie zum Homöopathen statt zum Arzt gingen.

im schlimmsten fall sterben menschen auch durch eine falsche schulmedizinische behandlung oder erleiden lebenslange impfschäden.
wäre ich böse, würde ich dich fragen, was du für deine öffentliche, unreflektierte halbgötter-in-weiß-anbetung eigentlich von der pharmaindustrie bezahlt bekommst.
aber ich bin nicht böse.
ich halte kritik an homöopatie & co durchaus für berechtigt und ich halte es auch für wichtig, diese dinge in frage zu stellen und nicht kompromisslos zu glauben. das gleiche gilt aber auch für die schulmedizin und ihre behandlungsmethoden und GANZ BESONDERS für die multinationalen konzerne der pharmalobby und ihre studien.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: nightnurse am 22 Juli 2012, 16:12:25

Maxime sollte sein "egal was, hauptsache es hilft!"
Der Punkt ist doch, das Homöopathie eben nicht hilft! Im besten Fall verursacht sie bloß Kosten.
Im schlimmsten Fall sterben Menschen, weil sie zum Homöopathen statt zum Arzt gingen.

Ich kenne Leute - und Du kennst sicherlich auch welche-, die auf ihre Globuli und Tinkturen gegen dies, das oder jenes schwören. Es ist für sie völlig irrelevant, ob Du mit Dutzenden Studien nachweisen kannst, daß "Homöopathie nicht hilft" - diese Menschen (und das sind nicht eben wenige) glauben, daß sie ihnen hilft.
Deshalb bezahlen sie dafür.
Da ist es völlig egal, ob sie zu denen gehören, die am Placeboeffekt genesen sind oder zu denen, die "von selbst" gesund geworden sind (oder zu denen, die überhaupt nicht krank waren).

Wie schon gesagt - wer ein Leiden hat (oder zu haben glaubt), das durch Homöopathie subjektiv zu lindern ist, soll das doch gerne machen lassen. Für den Menschen stellt es sich als wirksame Behandlung dar und Nebenwirkungen sind nicht zu erwarten (eine Pilgerreise quer durch die Schulmedizin wäre u.U. deutlich teurer).
Wichtig ist nur, daß die Homöopathen ihre Grenzen kennen und einhalten und im richtigen Moment auf den Schulmediziner verweisen.

Und mal im Ernst, die Kostenbomben im Gesundheitswesen, nach deren Ausschaltung man Ärzte königlich dafür bezahlen könnte, daß sie sich mehr Zeit für ihre Patienten nehmen, liegen ganz woanders, sind bestens bekannt und werden von fleißigen Lobbyisten gehegt und gepflegt.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Eisbär am 22 Juli 2012, 16:53:56
Ich kenne Leute - und Du kennst sicherlich auch welche-, die auf ihre Globuli und Tinkturen gegen dies, das oder jenes schwören. Es ist für sie völlig irrelevant, ob Du mit Dutzenden Studien nachweisen kannst, daß "Homöopathie nicht hilft" - diese Menschen (und das sind nicht eben wenige) glauben, daß sie ihnen hilft.
Ich kenne auch Leute, die glauben, ihr Charakter hänge vom Sternzeichen ab. Die nehm ich genauso ernst.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Kallisti am 22 Juli 2012, 17:36:22
Ich kenne Leute - und Du kennst sicherlich auch welche-, die auf ihre Globuli und Tinkturen gegen dies, das oder jenes schwören. Es ist für sie völlig irrelevant, ob Du mit Dutzenden Studien nachweisen kannst, daß "Homöopathie nicht hilft" - diese Menschen (und das sind nicht eben wenige) glauben, daß sie ihnen hilft.
Ich kenne auch Leute, die glauben, ihr Charakter hänge vom Sternzeichen ab. Die nehm ich genauso ernst.


Oh ja, die Leute glauben so Allerhand, das nicht, noch nicht oder auch niemals "wissenschaftlich" oder sonstwie zweifelsfrei und eindeutig und für alle Zeiten unumstößlich bewiesen oder als Wahrheit gesetzt werden kann oder wird.

... Oh Gott - und das aus meiner Tastatur.^^ (Ich kann mich an dieser Stelle eines flüchtigen Blickes schmunzelnd in Kenaz´ Richtung nicht erwehren. ;) )

Wie geht der Spruch gleich mit dem (etwas) glauben, woran man halt selber am liebsten glauben kann bzw. will ... ?  ;D
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: messie am 22 Juli 2012, 17:38:22
Ich kenne Leute - und Du kennst sicherlich auch welche-, die auf ihre Globuli und Tinkturen gegen dies, das oder jenes schwören. Es ist für sie völlig irrelevant, ob Du mit Dutzenden Studien nachweisen kannst, daß "Homöopathie nicht hilft" - diese Menschen (und das sind nicht eben wenige) glauben, daß sie ihnen hilft.
Ich kenne auch Leute, die glauben, ihr Charakter hänge vom Sternzeichen ab. Die nehm ich genauso ernst.

Ok, messie, merken:

1) Niemals mit Eisbär übers Rauchen diskutieren.
2) Niemals mit Eisbär übers Fleischessen diskutieren.


Und neu:

3) Niemals mit Eisbär über Homöopathie diskutieren.

In allen drei Fällen wird's irgendwann unsachlich und nur noch ein eisbärles "ich habe recht, ihr habt keine Ahnung, und darum nehme ich jeden der der anderen Meinung ist eh nicht ernst".

Ich bin raus.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: danny am 22 Juli 2012, 19:03:12
Ich kenne Leute - und Du kennst sicherlich auch welche-, die auf ihre Globuli und Tinkturen gegen dies, das oder jenes schwören. Es ist für sie völlig irrelevant, ob Du mit Dutzenden Studien nachweisen kannst, daß "Homöopathie nicht hilft" - diese Menschen (und das sind nicht eben wenige) glauben, daß sie ihnen hilft.
Ich kenne auch Leute, die glauben, ihr Charakter hänge vom Sternzeichen ab. Die nehm ich genauso ernst.

und ich kenne leute, für die der sinn in einer diskussion scheinbar nur darin besteht, die eigene meinung als die einzig wahre darzustellen - wer das nicht akzeptiert und argumentativ dagegen einzulenken versucht, wird abwertend für bekloppt/zurückgeblieben/esoterisch verstrahlt erklärt.
dann doch lieber horoskope aus der blödzeitung lesen und vegetarische nikotinkaugummis von der DHU auf die stirn kleben...
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Kallisti am 22 Juli 2012, 19:20:23
Ich kenne Leute - und Du kennst sicherlich auch welche-, die auf ihre Globuli und Tinkturen gegen dies, das oder jenes schwören. Es ist für sie völlig irrelevant, ob Du mit Dutzenden Studien nachweisen kannst, daß "Homöopathie nicht hilft" - diese Menschen (und das sind nicht eben wenige) glauben, daß sie ihnen hilft.
Ich kenne auch Leute, die glauben, ihr Charakter hänge vom Sternzeichen ab. Die nehm ich genauso ernst.

Ok, messie, merken:

1) Niemals mit Eisbär übers Rauchen diskutieren.
2) Niemals mit Eisbär übers Fleischessen diskutieren.


Und neu:

3) Niemals mit Eisbär über Homöopathie diskutieren.

In allen drei Fällen wird's irgendwann unsachlich und nur noch ein eisbärles "ich habe recht, ihr habt keine Ahnung, und darum nehme ich jeden der der anderen Meinung ist eh nicht ernst".

Ich bin raus.


Ich kenne Leute - und Du kennst sicherlich auch welche-, die auf ihre Globuli und Tinkturen gegen dies, das oder jenes schwören. Es ist für sie völlig irrelevant, ob Du mit Dutzenden Studien nachweisen kannst, daß "Homöopathie nicht hilft" - diese Menschen (und das sind nicht eben wenige) glauben, daß sie ihnen hilft.
Ich kenne auch Leute, die glauben, ihr Charakter hänge vom Sternzeichen ab. Die nehm ich genauso ernst.

und ich kenne leute, für die der sinn in einer diskussion scheinbar nur darin besteht, die eigene meinung als die einzig wahre darzustellen - wer das nicht akzeptiert und argumentativ dagegen einzulenken versucht, wird abwertend für bekloppt/zurückgeblieben/esoterisch verstrahlt erklärt.
dann doch lieber horoskope aus der blödzeitung lesen und vegetarische nikotinkaugummis von der DHU auf die stirn kleben...



Tja ... so schnell kann´s gehen mit der Kallisti-Virus-Infizierung. --- Es kann natürlich sein, dass das Virus gar nicht durch Kallisti verbreitet wird oder es das Kallisti-Virus auch gar nicht gibt oder es zumindest nicht zu oben beschriebenen Symptomen führt - sondern ... eine ganz andere Ursache zur beschriebenen Symptomatik führt.  8)
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: danny am 22 Juli 2012, 20:40:11
Tja ... so schnell kann´s gehen mit der Kallisti-Virus-Infizierung. --- Es kann natürlich sein, dass das Virus gar nicht durch Kallisti verbreitet wird oder es das Kallisti-Virus auch gar nicht gibt oder es zumindest nicht zu oben beschriebenen Symptomen führt - sondern ... eine ganz andere Ursache zur beschriebenen Symptomatik führt.  8)

...aber vielleicht gibt's da ja auch eine homöopatische behandlung...?
 ;D
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: voll pöse am 22 Juli 2012, 23:14:44
Ich kenne Leute - und Du kennst sicherlich auch welche-, die auf ihre Globuli und Tinkturen gegen dies, das oder jenes schwören. Es ist für sie völlig irrelevant, ob Du mit Dutzenden Studien nachweisen kannst, daß "Homöopathie nicht hilft" - diese Menschen (und das sind nicht eben wenige) glauben, daß sie ihnen hilft.
Ich kenne auch Leute, die glauben, ihr Charakter hänge vom Sternzeichen ab. Die nehm ich genauso ernst.

Und ich kenne Leute die glauben das da so ein mystisches, omnipotentes, omnipräsentes und unsichtbares Superwesen alles erschaffen hat. Irgendwann hat es sich nochmal selbst gezeugt, ist an einem Kreuz gestorben, erwartet das wir unsere Wünsche und Hoffnungen Telepathisch übermitteln, nicht zweifeln wenn sich diese nicht erfüllen oder wir Leid erfahren obwohl wir glauben...
Was ich persönlich mindestens genauso fragwürdig finde!! Aber hey, jedem sein eigener Irrtum!!!
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Kallisti am 23 Juli 2012, 00:15:23
Tja ... so schnell kann´s gehen mit der Kallisti-Virus-Infizierung. --- Es kann natürlich sein, dass das Virus gar nicht durch Kallisti verbreitet wird oder es das Kallisti-Virus auch gar nicht gibt oder es zumindest nicht zu oben beschriebenen Symptomen führt - sondern ... eine ganz andere Ursache zur beschriebenen Symptomatik führt.  8)

...aber vielleicht gibt's da ja auch eine homöopatische behandlung...?
 ;D


Absolut! - Allgemeinhin bekannt unter der Bezeichnung Ignore-Funktion, Insider nennen es fachjargonisch auch Placebo-Effekt.


Wobei dieses K-Virus sehr hartnäckig ist, bisher nicht ausrottbar, geschweigedenn heilbar - oft ist es so tückisch und hinterhältig, dass sich im Laufe der Zeit der Placebo- in den Nocebo-Effekt umkehrt. Bisher gibt es kaum Schutzmechanismen - außer einer einzigen ziemlich unschlagbaren Geheimwaffe - die öffentlich selbstverständlich nicht genannt werden darf, dennoch längst schwarz gehandelt wird - irgendwas mit "H" am Anfang und "r" am Ende, hat man mir zugeraunt.  8)

Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Eisbär am 23 Juli 2012, 00:59:28
entschuldigt bitte...


ich wollte wissen, warum in Deutschland soviele Menschen dumm genug sind, auf so ein Zeug reinzufallen, während in anderen Industrienationen der Bereich Homöopathie nur müde belächelt wird.
Ich wollte nicht darüber belehrt werden, dass die weltweit inzwischen dreistellige Zahl an unabhängigen wissenschaftlichen Doppelblindstudien, die ausnahmslos alle gezeigt haben, dass die "Wirkung" von Homöopathie (die ja auf einer angeblich magischen Wirkung von Wasser fußt!) i.A. sogar schlechter ist, als die von Placebos, alle doof wären. Das waren sie nicht. und wer das behauptet hat vom wissenschaftlichen Forschungsbetrieb mal so gar keine Ahnung.

Deutschland ist das Mutterland der Aufklärung. Es war Kant, der die Kritik der reinen Vernunft schrieb. Lessing schrieb Nathan der Weise. Beides ist mittlerweile Jahrhunderte her und noch immer glauben Menschen an Horroskope, an Homopathie oder an Sheng Fui, Reiki ist im Kommen...

Und ich fass mich an den Kopf und frag mich, wie kann's angehen?


Ich verstehe ja, dass Menschen die Schnauze von den Missständen unseres Gesundheitsystems, die einen eigenen Thread wert wären, voll haben, ich verstehe aber nicht wieso sie dann vom Regen in die Traufe rennen. Wenn ich von einem Arzt schlecht behandelt werde, geh ich zu einem anderen. Ein guter Arzt sagt mir ggf. auch, dass ich nur etwas (Bett)Ruhe brauche und dann in 1-2 Tagen wieder fit bin, der verschreibt mir keine Zuckerperlen für zig Euro.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Kallisti am 23 Juli 2012, 01:11:26

Und ich fass mich an den Kopf und frag mich, wie kann's angehen?


Ich verstehe ja, dass Menschen die Schnauze von den Missständen unseres Gesundheitsystems, die einen eigenen Thread wert wären, voll haben, ich verstehe aber nicht wieso sie dann vom Regen in die Traufe rennen. Wenn ich von einem Arzt schlecht behandelt werde, geh ich zu einem anderen. Ein guter Arzt sagt mir ggf. auch, dass ich nur etwas (Bett)Ruhe brauche und dann in 1-2 Tagen wieder fit bin, der verschreibt mir keine Zuckerperlen für zig Euro.


... mir - ich fasse mir an den Kopf.  Wenn wir schon über die homöopathisch verdünnte Wirkung von Kant und Lessing philosophieren.  8)


Ja, Ärzte-Odyssee is genau das: vom Regen in die Traufe ... ins Grab. So ungefähr.  ;D Und dabei wird man auch Geld los - wenn´s gut läuft: nur Geld.

Es kann auch nicht angehn, dass ein Sechser im Lotto wahrscheinlicher ist als einen guten schulmedizinisch ausgebildeten und behandelnden Arzt zu finden.  :P


Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Kaffeebohne am 23 Juli 2012, 09:10:12
Und ich fass mich an den Kopf und frag mich, wie kann's angehen?
Wie ich schon schrieb: weil viele das "technische" in der Schulmedizin als "kalt" empfinden. Weil viele der Ansicht sind, daß der Mensch aus mehr als nur einem (derzeit nicht gesunden) Körper bestehen, daß es da noch die Seele und Energien gibt. Daß der Mensch ein Ganzes ist, und auch als solches behandelt werden sollte, nicht wie eine Maschine. Und, wie auch Kallisti schon schrieb, daß man sich von Homöopathen, die sich ausgiebig mit dem Menschen als Ganzes beschäftigen, ernster genommen fühlen, als von einem Mediziner, der einem sinnlose Zusatzleistungen verschreibt.

Es IST eben ein Unterschied, wenn sich jemand mal damit beschäftigt, wo ein gesundheitliches Problem denn herkommt, und die Ursache dafür abstellt, als nur an den Symptomen rumzudoktorn. Das erfordert Zeit, die sich viele Schulmediziner nicht nehmen. Wurde hier aber auch schon gesagt. Manchmal hilft es Menschen auch, einfach mal mit jemand reden zu können.

Beim Reiki (das Du erwähntest) nimmt sich auch jemand Zeit für einen Menschen. Er berührt ihn und vermittelt Entspannung. DAS ist alles keine Zauberei, ähnlich verdiene ich auch mein Geld. Allerdings ohne den Faktor "Energiearbeit", weil Esoterik auch nicht meine Welt ist. Aber manche brauchen / wollen es eben, weil einfache Dinge für sie vielleicht ZU einfach scheinen, um wirken zu können...
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: nightnurse am 23 Juli 2012, 09:49:03
Und weil die meisten Menschen, die zum Homöopathen gehen, sich einfach weder vorher noch nachher um Doppelblindstudien kümmern, gar nicht zu reden davon, daß sie Kant und Lessing gelesen hätten  ;D.
(Meinst Du, Kant und Lessing hätten zu ihrer Zeit oder später durchschlagende Veränderungen im Denken der - ich sag mal- breiten Masse bewirkt? Ich ja nicht so. Aber das nur nebenbei.)

Gegen den Glauben sind nun mal weder Kräuter noch Studien gewachsen.
Wenn ich nun niemanden mehr ernst nähme, der etwas Irrationales glaubt...öhm...blieben nicht mehr viele Menschen über, die ich ernst nehmen könnte.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Ookami am 26 Juli 2012, 13:23:33
Homöopatie wie in dem Artikel beschrieben ist nichts weiter als eine Form des Placebo.
Es wirkt, weil die Leute dran glauben bzw. es nicht besser wissen.
Ist ja auch schön wenn man damit Schmerzen lindern kann und sich einige lagfristige (meist psychosomatische) Sachen lösen.
Allerdings darf Homöopatie nicht mit echter Medizin verwechselt werden.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: danny am 26 Juli 2012, 15:29:05
Für mich bleibt es Betrug, den Menschen, einen Stapel Euro für ein paar Zuckerkügelchen abzuluchsen. Da kommt jemand in die "Praxis" mit einer Sommergrippe, die eh in 2 Tagen vorbei ist, bekommt ein bißchen Zuckerkügelchen und schreibt dann den Kügelchen zu, dass er gesund wurde. Ein guter Arzt würde sagen: "Bettruhe, schonen, viel trinken und in 2 Tagen ist es vorbei."

nein, die meisten ärzte würden eher noch mindestens 2-3 tabletten, pillen, tropfen dazuverschreiben, die man eigentlich gar nicht nötig hätte.
ich habe in meinem freundes- und kollegenkreis einige hypochonder, die wegen jedem quersitzenden pups zu einem schulmediziner rennen. die häufigkeit, mit der diesen menschen z.b. medikamente wie antibiotika verschrieben werden, lässt mich meine hände über dem kopf zusammenschlagen. leider wird dieser ganze medikamentenmüll dann auch noch völlig unreflektiert geschluckt.

ich verstehe einfach dein bedingungsloses, blindes vertrauen gegenüber der schulmedizin nicht. da läuft mindestens genausoviel schief wie in jedem esoterischen begegnungszentrum. man kann nicht leugnen, dass pharmakonzerne eine sehr große wirtschaftliche macht haben. dass konzerne mit wirtschaftlicher macht auch immer zumindest versuchen, gewisse vorgänge in politik und wirtschaft zu kontrollieren und zu beeinflussen, liegt auf der hand.

zum anderen:
wenn du jahrelang an einer chronischen krankheit leidest, und über einen endlos langen zeitraum nur tabletten schluckst um die symptome wie schmerzen, schlaflosigkeit, übelkeit etc. zu bekämpfen, bist du es spätestens beim eintritt der nebenwirkungen leid - und überlegst dir, ob es nicht auch andere möglichkeiten und wege gibt.
ich habe eine homöopathische anamnese bei mir machen lassen und war wirklich positiv erstaunt, dass so etwas locker 1-2 stunden dauert. ein homöopath behandelt ja nicht nur mit "zuckerkügelchen" sondern analysiert auch dein verhalten, deine gewohnheiten, deine aktuelle situation.
etwas derartiges habe ich bei keinem schulmediziner bisher erlebt.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Kallisti am 26 Juli 2012, 20:16:17

Es IST eben ein Unterschied, wenn sich jemand mal damit beschäftigt, wo ein gesundheitliches Problem denn herkommt, und die Ursache dafür abstellt, als nur an den Symptomen rumzudoktorn. Das erfordert Zeit, die sich viele Schulmediziner nicht nehmen. Wurde hier aber auch schon gesagt. Manchmal hilft es Menschen auch, einfach mal mit jemand reden zu können.

Beim Reiki (das Du erwähntest) nimmt sich auch jemand Zeit für einen Menschen. Er berührt ihn und vermittelt Entspannung. DAS ist alles keine Zauberei, ähnlich verdiene ich auch mein Geld. Allerdings ohne den Faktor "Energiearbeit", weil Esoterik auch nicht meine Welt ist.


So ist es: den Mensch ganzheitlich sehen, nicht nur als Apparat, an dem ein Teil defekt ist. Bei der Maschine hängt faktisch einfach alles mit allem zusammen. Und meines Wissens wird das in jeder Heilkunde genau so gesehen, verstanden - bloß in der westlichen Schulmedizin nicht.

Berühren - genau. Wie ich oben mit Streicheln schon andeutete. Massagen: absolut! Kein Schulmediziner schreibt die heute noch auf - also da muss man dann schon Glück haben (wie Julya, glaub ich ... ;) ). Da heißt es dann, das sei "Wellness" - ja genau, es geht um Entspannung - aber nicht nur die von Psyche/Geist, sondern auch um ein Lockern verspannter Muskulatur. Klar kann man Sport machen, sollte man auch, weil die Maschine (der menschliche Körper) Bewegung einfach braucht (für alles: Muskeln, Sehnen, Gelenke, Herzkreislauf, Haut ... ... ...). Aber wenn die Muskulatur sehr verspannt oder/und verhärtet ist, ist Lockerung durch (richtige, geeignete) Massage absolut wichtig - warum sonst bekommen Profi-Sportler sie regelmäßig ...


Früher bekam man Fango-Packungen (um die Muskulatur durch Wärme vorzubereiten auf die Massage) und Massage. Heute wird - wenn man Glück hat - nur noch Krankengymnastik aufgeschrieben - die kann auch wichtig und notwendig sein, aber ersetzt keine Massage. Eventuell wird da auch bisschen massiert und Heiße Rolle und so - aber es ist halt keine Massage im eigentlichen Sinn. Es geht ja überwiegend um was anderes (bei KG).


Für mich bleibt es Betrug, den Menschen, einen Stapel Euro für ein paar Zuckerkügelchen abzuluchsen. Da kommt jemand in die "Praxis" mit einer Sommergrippe, die eh in 2 Tagen vorbei ist, bekommt ein bißchen Zuckerkügelchen und schreibt dann den Kügelchen zu, dass er gesund wurde. Ein guter Arzt würde sagen: "Bettruhe, schonen, viel trinken und in 2 Tagen ist es vorbei."

nein, die meisten ärzte würden eher noch mindestens 2-3 tabletten, pillen, tropfen dazuverschreiben, die man eigentlich gar nicht nötig hätte.
(...)

ich verstehe einfach dein bedingungsloses, blindes vertrauen gegenüber der schulmedizin nicht. da läuft mindestens genausoviel schief wie in jedem esoterischen begegnungszentrum. man kann nicht leugnen, dass pharmakonzerne eine sehr große wirtschaftliche macht haben. dass konzerne mit wirtschaftlicher macht auch immer zumindest versuchen, gewisse vorgänge in politik und wirtschaft zu kontrollieren und zu beeinflussen, liegt auf der hand.

zum anderen:
wenn du jahrelang an einer chronischen krankheit leidest, und über einen endlos langen zeitraum nur tabletten schluckst um die symptome wie schmerzen, schlaflosigkeit, übelkeit etc. zu bekämpfen, bist du es spätestens beim eintritt der nebenwirkungen leid - und überlegst dir, ob es nicht auch andere möglichkeiten und wege gibt.
ich habe eine homöopathische anamnese bei mir machen lassen und war wirklich positiv erstaunt, dass so etwas locker 1-2 stunden dauert. ein homöopath behandelt ja nicht nur mit "zuckerkügelchen" sondern analysiert auch dein verhalten, deine gewohnheiten, deine aktuelle situation.
etwas derartiges habe ich bei keinem schulmediziner bisher erlebt.



Auch hier kann ich nur zustimmen. Eben: man kriegt Chemie und es wird überwiegend bis ausschließlich SYMPTOMBEHANDLUNG betrieben, nicht: Ursachenbeseitigung, somit nicht: HEILUNG (wie ich oben schon schrieb).

Oft wird nach der wirklichen Ursache gar nicht gesucht - es werden zig Untersuchungen aber durchgeführt (Stichwort: Apparatemedizin), um Diverses "ausschließen zu können", damit der Arzt "auf der sicheren Seite ist". Und damit er es abrechnen kann - aber das sagt er natürlich nicht dazu.

Und wenn dann auf diesem Wege nichts gefunden wird, dann muss der Patient wohl ein Hypochonder sein oder es ist halt "psychisch" oder er soll halt zum Heilpraktiker gehn. Genau.

Und wenn doch was gefunden wird (Laborwerte), dann kann man das Pech haben, dass sie damit nichts anzufangen wissen, es also selber nicht schnallen, die genaue Ursache (für Symptome, Beschwerden) nicht finden.
Oder es kann sein, dass sie was finden, aber den Zusammenhang nicht herstellen bzw. leugnen - eben: es ist halt gerade KEINE ganzheitliche Medizin.

Und es kann auch sein - wie in meinem Fall - dass man also nachgewiesene diverse Mängel hat (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente) und man die Supplemente TROTZDEM SELBER (alles!) bezahlen muss - also nicht mal ein Rezept dafür kriegt - obwohl man die Mängel nachweislich (Laborwerte/Blutuntersuchung) hat und die auch Beschwerden machen können.

Wenn man ganz ganz ganz ganz ganz viel GLÜCK (also: ZUFALL) hat, gelangt man an einen Arzt, der einem wenigstens Eiseninfusionen gibt (mittlerweile sind es 27 und das Ferritin wie Hb etc. sind immer noch im Keller ...). Aber da muss man wirklich unglaubliches Glück haben!
(Und trotzdem wird es nicht besser! - Soviel zur Schulmedizin.)


Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Kaffeebohne am 26 Juli 2012, 21:25:46
Oh, GERADE Krankengymnastik halte ich für sehr sinnvoll. Persönliches Beispiel: ich hatte jahrelang Knieprobleme. Bis ich dann mal einen Orthopäden gefunden hatte, der mir ganz einfach "nur" 6 Sitzungen beim Physiotherapeuten verschrieben hat. Grund: muskuläre Dysbalancen. Ich war zuerst skeptisch, ob wirklich nur das die Ursache für alles sein konnte, aber es war so. Nach 6 Sitzungen war ich jahrelange Probleme und Schmerzen los. In diesem Fall hätten Massagen die Ursachen nicht behoben, weil die Muskeln nicht im Gleichgewicht gearbeitet haben.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Eisbär am 27 Juli 2012, 01:34:59
ich verstehe einfach dein bedingungsloses, blindes vertrauen gegenüber der schulmedizin nicht.
Und ich verstehe nicht, was ich geschrieben habe, dass Du das da reininterpretierst. Über die Probleme in dieser hab ich mich mit keiner Silbe geäußert, das wäre ein separates Thema.
Natürlich passiert gerade auf der wirtschaftlichen Seite der wissenschaftlichen Medizin jede Menge Mist. Natürlich ist die Pharmalobby kein Wohltätigkeitsverein und natürlich sind Ärzte Menschen und machen als solche auch Fehler.
Und natürlich ist der größte Mangel des aktuellen Gesundheitssystems (wohlgemerkt nicht der "Schulmedizin") die fehlende Zeit für ausführliche Patientengespräche. Das ist aber ein Problem des Wirtschaftssystems und jeder Schulmediziner wird Dir sagen, er wünschte, er hätte deutlich mehr Zeit pro Patienten. Das ist kein Fehler der Medizinform, das ist ein Fehler der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Aber wenn ich einen gebrochenen Arm habe, bekommt ein orthopädischer Chirurg das hin, bei einer Lungenentzündung bekomme ich Antibiotika vom inneren Mediziner und die helfen dann, der Zahnarzt verpasst mir eine Keramikfüllung und das Loch im Zahn ist dicht, jemand mit Diabetes kann den Blutzuckerspiegel messen und bekommt Dosen Insulin, die auf seinen spezifischen Bedarf ausgelegt sind.
Ich selbst war im Krankenhauspraktikum (gehört zum Nautikstudium) dabei, wie Menschen neue Gelenke oder neue Aorten bekamen, ich hab gesehen, wie man die Halsschlagader öffnete und hohle Kalkkegel herausholte, die dank fleißigem Nikotinkonsum in Kürze zum Schlaganfall geführt hätten.
Außer Herpes, HIV und Hepathitis C ist jede Geschlechtskrankheit entweder heilbar oder es gibt einen Impfstoff.

Entschuldige bitte, aber nichts davon ist Verdienst von Homöopathen. Homöopathen mischen angeblich magisches Wasser mit Zucker und Alkohol und verkaufen 0,02g davon für 10€. Da läuft wirtschaftlich auch was falsch!
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Kallisti am 27 Juli 2012, 11:16:04

Aber wenn ich einen gebrochenen Arm habe, bekommt ein orthopädischer Chirurg das hin, bei einer Lungenentzündung bekomme ich Antibiotika vom inneren Mediziner und die helfen dann, der Zahnarzt verpasst mir eine Keramikfüllung und das Loch im Zahn ist dicht, jemand mit Diabetes kann den Blutzuckerspiegel messen und bekommt Dosen Insulin, die auf seinen spezifischen Bedarf ausgelegt sind.
Ich selbst war im Krankenhauspraktikum (gehört zum Nautikstudium) dabei, wie Menschen neue Gelenke oder neue Aorten bekamen, ich hab gesehen, wie man die Halsschlagader öffnete und hohle Kalkkegel herausholte, die dank fleißigem Nikotinkonsum in Kürze zum Schlaganfall geführt hätten.
Außer Herpes, HIV und Hepathitis C ist jede Geschlechtskrankheit entweder heilbar oder es gibt einen Impfstoff.

Entschuldige bitte, aber nichts davon ist Verdienst von Homöopathen. Homöopathen mischen angeblich magisches Wasser mit Zucker und Alkohol und verkaufen 0,02g davon für 10€. Da läuft wirtschaftlich auch was falsch!


Eisbär - du hast es immer noch nicht verstanden:

Die Schulmedizin ist eine Apparate- und REPARATURmedizin. Und unser "Gesundheitssystem" ist ein Krankheitssystem. Auch wenn von Vorbeugung immer wieder die Rede ist und damit grade Krankenkassen ja auch ihr Geld verdienen (denn die sogenannten Bonusprogramme sind auch mal ein morbides Thema für sich!), ist es dennoch so, dass es hier nicht um wirkliche Krankheitsvorbeugung und - vermeidung geht, auch wenn halt in der Theorie/auf dem Papier eine - vermeintlich - "gesunde Lebensweise" endlos runtergebetet wird (wo´s bei "gesunder Ernährung" schon mal mit Haken anfängt, denn Menschen SIND verschieden, haben verschiedene Eigenheiten: körperliche schon - sind einfach Individuen, werden als solche aber in der Schulmedizin nicht behandelt, nicht so betrachtet - vor nicht allzu langer Zeit wurden bspw. Kindern einfach Erwachsenenmedikamente in geringerer Dosierung verabreicht - bis man schnallte, dass Kinder einen ganz anderen Stoffwechsel, Hormonhaushalt ... haben - einfach andere Bedürfnisse als Erwachsene: medizinisch/körperlich. Und auch sind überwiegend Probanden männlich - dennoch werden die Arzneimittel dann einfach auch Frauen verschrieben - immerhin hat man inzwischen auch hier mal bisschen abgerafft, dass Frauen eben keine Männer sind - so zeigen sich auch diverse Krankheiten bei Frauen anders - symptomatisch - als bei Männern - ein bekanntes Beispiel ist der Herzinfarkt - es wurden Herzinfarkte bei Frauen jahrelang nicht als solche erkannt oder zu spät, weil sie andere Symptome zeigen als Männer, man sich aber an den Symptomen der Männer ausschließlich orientierte - so kostet das also auch hin und wieder mal Menschenleben -> weil die Schulmedizin ja eine so heilige Kuh is ... ^^).


In Alternativen Heilmethoden (wie TCM, Ayurveda, Tibetische Medizin zum Beispiel - gibt bestimmt auch noch andere), also auch in der Homöopathie wird hingegen ganz anders herangegangen - wie mittlerweile schon sicher zehnmal (auch von anderen) geschrieben, wird der Mensch hier als Ganzes gesehen und es geht vor allem darum, seine Gesundheit ZU ERHALTEN! Und NICHT: Defekte zu reparieren - auch das wird dann natürlich gemacht, aber vorrangig ist es eine Gesunderhaltungsmedizin, keine Reparatur- bzw. Krankmach-Medizin wie die Schulmedizin - mit eben ihren ganzen überwiegend synthetischen Medikamenten, die zahlreiche, teils schwere Nebenwirkungen haben und vor allem Wechselwirkungen und die eben immer nur den einen "Schaden" beheben, aber nie sehen und behandeln, was wie womit zusammenhängt - im Körper.

Alleine all die chronischen Krankheiten - meist geht dem schon Jahre vorher einiges voraus - diverse Zipperlein, Beschwerden -aber das alles wird eben schulmedizinisch nicht erkannt bzw. nicht ernstgenommen, geschweigedenn behandelt - die Leute selber nehmen es oft nicht ernst oder wissen sich nicht zu helfen, wenn der Arzt es nicht ernst nimmt. Und so verschleppt man Sachen, bis sie sich eben zu einer wirklichen Krankheit dann ausgewachsen haben.

Setzte man bei ersten Beschwerden schon viel früher an: nämlich mit Veränderung der Lebensweise, mit "ärztlicher" Unterstützung/Beratung und Behandlung, so käme es vielfach erst gar nicht zu diesen Krankheiten.

Klar setzt das Selbstverantwortung und "Mitarbeit" des "Patienten" voraus. Aber alle Selbstverantwortung hilft dem Patient nicht, wenn er die nötige richtige wirklich hilfreiche Behandlung nicht bekommt!

Beispiel sind eben muskuläre Verspannungen ..., die rechtzeitig "behandelt" nicht erst zu einem Schaden werden.

Hier natürlich auch und gerade Rückenschmerzen, die auch seelische Ursachen haben können, aber nur durch Psychotherapie verschwinden die nicht - wohl aber durch bspw. Bewegung (richtige) und Entspannung/Lockerung (Massage, Wärme).
Je länger diese Muskelverspannungen/-verhärtungen/-dysbalancen andauern, umso wahrscheinlicher wird daraus dann aber eine "Krankheit"/ein handfester Schaden - weil sich das im Körper ausbreitet - auf andere Bereiche, die dann auch betroffen sind/werden.

Und dass viele chronische Krankheiten nun mal mit falscher Lebensweise zu tun haben/verursacht werden, ist auch kein Geheimnis. Manchmal fehlt den Leuten tatsächlich das nötige Wissen, manchmal die "Disziplin" - dann brauchen sie halt da eben RECHTZEITIG Anleitung bzw. Unterstützung, Beratung ... (bspw. bezgl. Ernährung und Bewegung) - also: INDIVIDUELL auf sie zugeschnitten! Nicht: pauschalisiert!!

Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: messie am 27 Juli 2012, 21:23:55
Die Frage ist ja, an wem man sich hier orientiert.
Ich hab mir jetzt mal beide Seiten durchgelesen und festgestellt: Man geht immer vom worst case der "Gegenseite" aus.
Eigentlich ist das schlechter Diskussionsstil ... ;)

Natürlich gibt es Homöopathen, die reine Geldschneider sind. Ist ja logisch, gibt's unter den Schulmedizinern ja auch. Und natürlich gibt es konventionelle Ärzte denen das Wohl des Patienten schnurzegal ist, hauptsache er kann so viel wie möglich abrechnen und wird von seinen Opfern (Patienten oder gar Kunden will ich das gar nicht nennen wollen) möglichst in Ruhe gelassen.

Die für mich entscheidenden Fragen sind deswegen: Wie sähe es aus, wenn man die besten Homöopathen den besten konventionellen Ärzten gegenüberstellen würde? Dann wäre die Diskussion einigermaßen objektivierbar.

Genau hier ist dann aber eben auch das Problem: Konventionelle Ärzte die so behandeln wie man es sich von ihnen wünscht scheint hier wohl niemand zu kennen (oder doch?). Wäre aber wichtig, um mal zu sehen ob sie überhaupt so anders praktizieren als es ein guter Homöopath tut.

Ich weiß nur, dass ich mal bei einem (subjektiv gesehen) guten Arzt war, der nicht gleich mit irgendwelchen Medikamentenkeulen kam, sondern eine ausführlichere Anamnese als von anderen gewohnt machte und dann eben auch mal sagte "einmal richtig ausschlafen und gucken ob die Verspannung immer noch da ist. Wenn ja, kommen Sie halt wieder", anstatt irgendwelche Mittelchen zu verschreiben, die eh nur zur Beruhigung da sein sollten.

Ähnliches kann ich mir aber auch bei einem guten Homöopathen vorstellen - dass er nicht gleich am Verschreiben ist, sondern sagt was man ändern sollte vom Lebensstil her und dann ebenfalls anbietet, dass falls sich dann nix ändert, man halt wiederkommen sollte.

Insgesamt denke ich darüber so, dass das "Geldverdienen mit Placebos" keine Scharlatanerei ist, solange diese auch wirklich etwas bringen. Was sie aber eben auch nur dann tun können, wenn es dem Arzt - Homöopath oder nicht - gelungen ist, ein Vertrauensverhältnis zu seinem Kunden herzustellen.
Das wiederum lässt sich aber eben doch am ehesten erreichen, indem der Kunde spürt, dass er ihn ernst nimmt, inklusive seiner Laster, Sorgen und Nöte.

Bislang scheinen das, zumindest wenn man diese unrepräsentative Meinungsauswahl hier sich ansieht, die Homöopathen offenbar ganz gut drauf zu haben. ;)
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: danny am 27 Juli 2012, 22:13:08
Aber wenn ich einen gebrochenen Arm habe, bekommt ein orthopädischer Chirurg das hin, bei einer Lungenentzündung bekomme ich Antibiotika vom inneren Mediziner und die helfen dann, der Zahnarzt verpasst mir eine Keramikfüllung und das Loch im Zahn ist dicht, jemand mit Diabetes kann den Blutzuckerspiegel messen und bekommt Dosen Insulin, die auf seinen spezifischen Bedarf ausgelegt sind.

alter schwede, gleich platzt mir hier aber echt die maske auf.

mit einem gebrochenen arm oder einem abgefaulten zahn geht kein gottverdammter DERP zum homöopathen, darauf ist die homöopathie auch nicht ausgelegt und sie stellt auch keinerlei ansprüche in dieser richtung. hier geht es eher um chronische beschwerden und schmerzen, migräne, schlafstörungen, psychische störungen und allergien.

aber ich steig aus hier, scheinbar willst du nicht diskutieren und erfahrungswerte austauschen, sondern nur deinen engstirnigen standpunkt bestätigt sehen.

schönen abend noch allerseits.

Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Kaffeebohne am 28 Juli 2012, 10:12:37
Konventionelle Ärzte die so behandeln wie man es sich von ihnen wünscht scheint hier wohl niemand zu kennen (oder doch?).
Doch, mehrere!  :)
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: K-Ninchen am 28 Juli 2012, 12:06:32
Konventionelle Ärzte die so behandeln wie man es sich von ihnen wünscht scheint hier wohl niemand zu kennen (oder doch?).
Doch, mehrere!  :)
*meld* Kenn ich auch einige :)
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: messie am 28 Juli 2012, 12:26:17
Konventionelle Ärzte die so behandeln wie man es sich von ihnen wünscht scheint hier wohl niemand zu kennen (oder doch?).
Doch, mehrere!  :)
*meld* Kenn ich auch einige :)

Na, das ist ja mal erfreulich :)
Dannys Einwände möchte ich aber gerne noch einmal bekräftigen: Homöopathen behandeln ja gar nicht jene Dinge, die Eisbär als Beispiele anbringt. Man sollte dann schon im selben Spielfeld bleiben. ;)
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Kallisti am 28 Juli 2012, 13:23:03

Deutschland ist das Mutterland der Aufklärung. Es war Kant, der die Kritik der reinen Vernunft schrieb. Lessing schrieb Nathan der Weise.


Echt? Und ich dachte immer, die Wiegen der Aufklärung hätten zu allererst mal in Amiland und Frankreich gestanden.  ;D
Da war doch was mit amerikanischer Unabhängigkeitserklärung und Shaftesbury, Jefferson und Condorcet und im Geiste John Lockes - und dann gab es da noch so ein paar Franzosen - Diderot, d´Alembert, Voltaire, Rousseau hießen die glaub ich, die haben so ein Lexikon geschrieben, das nannte man auch Enzyklopädie (nur halt in Französisch, ne) und einen Gesellschaftsvertrag und irgendwas war auch noch mit der Erklärung der Menschenrechte und sogar was mit Frauen - eine hieß Olympe de Gouges, wenn ich mich recht erinnere. Und ganz nebenschauplatzmäßig gab es in Franzland auch irgendsone komische Revolution ...

Aber ... ich kann mich natürlich täuschen und "die" Aufklärung is vor allem und alleine so Leuten wie Kant und Lessing zuzuschreiben.  8)
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: wolf am 05 Oktober 2012, 23:49:55
zumindest haben die deutschen den affen erfunden, wie ein russisches sprichwort weiß.

und homöopathie gehört zu den seltsamsten funktionierenden dingen, die ich kenne. wenn es nicht zahlreiche studien gäbe, die den placebo-effekt als alleinige ursache ausschließen, wäre dies eine plausible erklärung. zweifelsohne ist auch die eingehendere befragung und untersuchung beim homöopathen vorteilhaft (dieser vorteil wurde in den studien natürlich neutralisiert).
da wäre also noch als erklärung die behauptung übrig, dass die information eines wirkstoffes beim potenzieren aufs wasser übertragen wird. im körper soll diese info dann eine gegenreaktion provozieren.

wenn man davon ausgeht, dass geist/info materie schafft bzw. beeinflusst, wäre vieles möglich. welche konsequenzen ein gekonnter umgang mit klar ausgerichteten gedanken hätte...

"keiner wage es, den pfad der geheimen wissenschaften dreist zu betreten; denn wer einmal diesen weg beschritten hat, muss ihn bis zum bitteren ende gehen, sonst ist er verloren. [...] bist du aber verdorben, so wird dieses buch in dir alle feuer der hölle entfachen. es wird deine seele wie ein scharfer dolch durchdringen und dein gewissen mit reue und unrast beschweren, die kein ende nehmen." (eliphas ley)
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Eisbär am 06 Oktober 2012, 17:17:41
wenn es nicht zahlreiche studien gäbe, die den placebo-effekt als alleinige ursache ausschließen, wäre dies eine plausible erklärung.
Es gibt keine einzige nach wissenschaftlichen Maßstäben durchgeführte Studie, die eine über den Placeboeffekt hinaus gehende Wirkung zeigen würde. In zahlreichen Studien war die Homöopathie sogar schlechter als der Placeboffekt (kein Wunder, wenn man bedenkt, was in Globuli wirklich drin ist).

Zu behaupten, es gäbe "zahlreiche Studien", die eine Wirksamkeit jenseits des Placeboeffektes zeigen würde, ist nichts anderes als eine dreiste Lüge.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: wolf am 07 Oktober 2012, 20:48:57
"zahlreiche" mag zugegebenerweise übertrieben sein.

aber wer sich ausführlich mit jacques benveniste  befasst, wird zumindest nachdenklich.
und was ich sonst noch so gefunden hab:
http://www.homresearch.org/docs/Hom%F6opathischeStudien.pdf
http://bonner-presseblog.de/2007/10/08/homoopathie-arzte-wollen-gegendarstellung-vom-zdf-gerichtlich-durchsetzen/
http://www.experto.de/b2c/gesundheit/homoeopathie/wirkung-der-homoeopathie-wirksamkeit-in-studien-nachgewiesen.html

naja, letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, wen er für glaubwürdig hält.
ich zumindest glaube nicht, dass die erde flach ist. :P
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: nightnurse am 08 Oktober 2012, 18:36:12
Um die Sache etwas aufzuheitern (http://sciencedigestive.blogspot.de/2010/01/liebe-homoopathie-von-der-wissenschaft.html)  :)

(Ich hatte mich das auch schonmal gefragt: In den Milliarden Jahren, seit Wasser als solches existiert, muss jedes Molekül Wasser schon Zilliarden Mal mit allem Möglichen in Berührung gekommen sein und dann heftig durchgeschüttelt sowie unglaublich verdünnt worden sein. Warum sollten dann jetzt ausgerechnet die zuletzt dran vorbeigelaufenen Bachblüten der wirksame Bestandteil sein statt, um im Textbeispiel zu bleiben, das unendlich viel mehr verdünnte, viel öfter erschütterte und somit nach homöopathischer Logik viel potentere Dinosaurierpipi??)

Und noch ne Frage an Eisbär: Wie stellt man es in einer Studie an, daß ein Medikament schlechter wirkt als ein Placebo? Müsste man da nicht Homöopathie-Skeptiker nehmen und ihnen sagen, sie bekämen jetzt Homöopathie? Aber das wäre doch ein methodischer Fehler?
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Eisbär am 08 Oktober 2012, 20:28:01
Und noch ne Frage an Eisbär: Wie stellt man es in einer Studie an, daß ein Medikament schlechter wirkt als ein Placebo? Müsste man da nicht Homöopathie-Skeptiker nehmen und ihnen sagen, sie bekämen jetzt Homöopathie? Aber das wäre doch ein methodischer Fehler?
Wie man das anstellt?

Ganz einfach: man verabreicht den Patientengruppen die Test"medikamente" bzw. die Placebos. Weder die Ärzte noch die Patienten wissen, wer das "echte" Zeug bekommt (Doppelblindstudie). Das Placebo ist ein absolut wirkfreier Stoff und bewirkt physisch erstmal nichts. Die Globuli der der Homöopathen hingegen bestehen aus Industriezucker und Alkohol, wenn man ganz viel Glück hat, sogar Wasser, das angeblich mit den Fäkalien der ganzen Welt aufgeladen ist, wenn man Pech hat und eine niedrig potenzierte Dosis Tollkirsche bekommt, enthält es auch noch ein wenig Gift.
Das Wasser im Globuli macht nichts. Alkohol, Zucker und Tollkirsche, schaden dem Organismus. Die Dosierung ist zwar so niedrig, dass der Placeboeffekt das ausgleicht, aber eben nicht so gut wie ein Placebo ohne nachteilige Inhaltsstoffe.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: nightnurse am 08 Oktober 2012, 20:39:42
Hmmmnnnja...nja. Die Dosis Akohol oder Zucker in so einer Lösung hätt ich nicht als pharmakologisch relevant vermutet, aber...womöglich möglich.
Wenn Du nun aber sagst, vom Ausgangswirkstoff sei in der Endzubereitung zuweilen doch noch etwas vorhanden, widerspricht das nicht dem oft wiederholten Mantra, homöopathische Präparate seien absolut wirkstoffrei (dann wären diese "wir schlucken pfundweise Globuli weil es ja nix schadet"-Flashmobs geradezu gefährlich  :o ).
(Andererseits kann ich natürlich auch wieder einsehen, daß jedes x-millionste Fläschchen oder Gobulum dann mal ein Atom Wirkstoff enthalten muss, irgendwo müssen die ja bleiben...häch, vertrackt)
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: wolf am 08 Oktober 2012, 21:29:19
ich versuchs nochmal ganz ernsthaft, auch wenn ich weiß, dass es schiefgeht und ich mir vor lauter verzweiflung einen mühlstein um den hals binde, um damit das rheinwasser zu energetisieren. das ist mir den märtyrertod wert.

achja, ich wollts ja den geistig zurückgebliebenen erklären:
in der homöopathie (und diversen anderen alternativen heilverfahren) geht man davon aus, dass der materie eine spezifische qualität/information/strahlungs-/schwingungsmuster innewohnt. ein bergkristall, der langsam über einen langen zeitraum gewachsen ist, hat sicherlich ein anders aufgebautes kristallgitter als zb. ne bierflasche. so hat auch zb. silber- oder kupferstaub ein spezifisches strahlungsmuster aufgrund seiner struktur. vom wasser wird angenommen, dass es dieses strahlungs-/schwingungsmuster aufnehmen, speichern und wieder abgeben kann.
mit der physik nach newton ist das natürlich nicht zu erklären.
kleiner tipp: man könnte sich zb. mit den arbeiten von max planck, werner heisenberg, hans peter dürr etc. beschäftigen. ;)
http://www.youtube.com/results?search_query=hans+peter+d%C3%BCrr&oq=hans+peter+d%C3%BCrr&gs_l=youtube.1.0.0l10.52384.55746.0.58620.11.11.0.0.0.0.314.1184.9j3-2.11.0...0.0...1ac.1.UMKb2Ay_0hM
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: nightnurse am 08 Oktober 2012, 21:36:59
Ich muss nur lesen "es gibt keine Materie" und mir schlafen die Füße ein, danke.
Mal sehen, ob sich ein Physiker aus dem Pubikum erbarmt, mir zu erklären, was Planck und Heisenberg zur Wasserenergetisierung und zur gesteigerten Wirkstoffwirksamkeit bei unendlicher Verdünnung zu sagen hatten.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Eisbär am 08 Oktober 2012, 22:10:39
in der homöopathie (und diversen anderen alternativen heilverfahren) geht man davon aus, dass der materie eine spezifische qualität/information/strahlungs-/schwingungsmuster innewohnt.
Ich weiß schon, wie die das begründen. Der entscheidende Punkt aber ist, ich weiß auch, dass das nicht zutrifft.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Eisbär am 08 Oktober 2012, 22:17:15
Wenn Du nun aber sagst, vom Ausgangswirkstoff sei in der Endzubereitung zuweilen doch noch etwas vorhanden, widerspricht das nicht dem oft wiederholten Mantra, homöopathische Präparate seien absolut wirkstoffrei (dann wären diese "wir schlucken pfundweise Globuli weil es ja nix schadet"-Flashmobs geradezu gefährlich  :o ).
Der entscheidende Punkt dabei ist, dass es ja verschieden starke Verdünnungen gibt, die Homöopathen bezeichnen das als "Potenzierung" und verwenden dafür angeblich gerne mal mehr Wasser als im Universum vorhanden ist.

In der niedrigsten Potenzierung bzw. ist aber die Dosierung mit dem Wirkstoff am höchsten. Vgl.: http://de.wikipedia.org/wiki/Hom%C3%B6opathie#Potenzierung Und diese niedrigpotentierten Mittelchen können durchaus noch wirksame Mengen an Wirkstoffen enthalten. Da die Wirkstoffe aber im Allgemeinen so großartige Stoffe wie Quecksilber, Arsen, Belladonna u.ä. sind, sind die die Verdünnungen gerne auch mal unzureichend und man holt sich Vergiftungserscheinungen, was einem Heilungsprozess natürlich abträglich ist.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: CubistVowel am 10 Oktober 2012, 18:32:52
Ich muss nur lesen "es gibt keine Materie" und mir schlafen die Füße ein, danke.
Mal sehen, ob sich ein Physiker aus dem Pubikum erbarmt, mir zu erklären, was Planck und Heisenberg zur Wasserenergetisierung und zur gesteigerten Wirkstoffwirksamkeit bei unendlicher Verdünnung zu sagen hatten.

;D Und für seltsame Schwingungen und eigenartige Formen der Energieübertragung findet sich bestimmt was beim Herrn Tesla...^^
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: K-Ninchen am 16 Oktober 2012, 11:17:30
Der Placebo-Effekt scheint übrigens wirklich mächtig zu sein!

In wiederum einer Untersuchung wurde festgestellt, dass das Gehirn in manchem Fällen tatsächlich in der Lage ist, wirksame Substanzen (schmerzlindernd, etc.) selber herzustellen und in den Blutkreislauf zu bringen, die dann tatsächlich wie ein Medikament wirken.
Das geht natürlich einen Schritt weiter als das rein psychische und ist echt mal faszinierend.
Wird das Placebo dann auch noch von einem Arzt verabreicht, ist die Wirksamkeit noch mal mehr als doppelt so stark als wenn es "nur" die Arzthelferin oder eine Krankenschwester macht.
Aber da ist der Effekt dann auch begrenzt. Ich denke nicht, dass das Gehirn dazu in der Lage ist, besonders spezielle Wirkstoffe zu erzeugen, die auch eine sehr spezielle Wirkung haben. Aber es sscheint definitiv ein Selbstheilungsprozess angestoßen zu werden.
Da denkt man sich ernsthaft: Gehirn... Y U NO produzieren wirksame Stoffe von Anfang an, auch ohne Placebo?!
...aber weil es eben aus dem Gehirn kommt, muss man an die Wirksamkeit des Präparats glauben (bzw. denken, man hätte das wirksame Medikament), sonst dürfte nicht so viel passieren.

Insofern wäre die Wirkung von homäopathischen Präperaten gar nicht über irgendwelche Schwingungen, Verdünnungen, etc, sondern es ist schlichtweg ein symbolischer Programmtext fürs Gehirn, auf dem steht: "Streng dich mal an und tu mal etwas, das gegen XX helfen könnte.", symbolisch durch das ganze TamTam drumherum initialisiert.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: messie am 24 Oktober 2012, 02:01:41
Insofern wäre die Wirkung von homäopathischen Präperaten gar nicht über irgendwelche Schwingungen, Verdünnungen, etc, sondern es ist schlichtweg ein symbolischer Programmtext fürs Gehirn, auf dem steht: "Streng dich mal an und tu mal etwas, das gegen XX helfen könnte.", symbolisch durch das ganze TamTam drumherum initialisiert.

Den Gedanken hatte ich auch schon vor kurzem, als ich mir mal Gedanken machte um das Prinzip der Doppelblind-Studien.
Es ist dort doch so: Wenn das Präparat nicht besser wirkt als das Placebo, dann wird es als nicht wirksam angenommen, ist doch richtig so, oder?

Was aber, wenn sowohl das Placebo als auch das Präparat dasselbe Ergebnis erzielt, nämlich dass es tatsächlich heilt? Kann man da dann überhaupt von einem Misserfolg reden ...? Hmmm ...
Insofern wäre das doch ein wunderbares Ergebnis, schließlich bewiese es, dass jede gut verkaufte Illusion dem Patienten helfen würde. Womit dann nicht mehr die Wirkstoffe, sondern das Marketing derselben der entscheidende Punkt wären und gut ist.  8)
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: muh-nix-user am 25 Oktober 2012, 09:22:08
Insofern wäre die Wirkung von homäopathischen Präperaten gar nicht über irgendwelche Schwingungen, Verdünnungen, etc, sondern es ist schlichtweg ein symbolischer Programmtext fürs Gehirn, auf dem steht: "Streng dich mal an und tu mal etwas, das gegen XX helfen könnte.", symbolisch durch das ganze TamTam drumherum initialisiert.


Insofern wäre das doch ein wunderbares Ergebnis, schließlich bewiese es, dass jede gut verkaufte Illusion dem Patienten helfen würde. Womit dann nicht mehr die Wirkstoffe, sondern das Marketing derselben der entscheidende Punkt wären und gut ist.  8)

schöner letzter absatz,
schaue dir doch mal medikamenten-werbung, marketing an, dort wird suggeriert, das es mit medikament xyz, egal welchem also- dem patienten, konsumenten gleich viel besser ginge. egal ob kopfschmerztablette, neuroleptikum, oder auch husten-schnupfen präperat.
es soll sogar ein einfluß sein, welche farbe, sowie form das präperat hat.

abhängig also davon in welcher handharbe das jeweilige produkt vorliegt, "kann" auch die daraus resultierende wirkung sein.

wenn jemand also davon überzeugt ist, das die kügelchen des heilpraktikers, bzw. die selbstgekauften wirksam sind- so "kann" dies bereits einfluß darauf nehmen inwiefern eine etwaige wirkung eintrifft. selbiges auch bei bachblüten, schüsslersalzen usw. . die darreichungsform macht eben auch einen effekt, welcher garnichtmal so unerheblich ist.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Schattenwurf am 25 Oktober 2012, 10:20:59
Stoffe zu nutzen die, schlimmstenfalls, "nur" den Placebo-Effekt nutzen,
also frei von Wirkung und Nebenwirkung sind, erscheint mir unter dem Strich sinnvoller als eine Chemiekeule.

Ich denke das zb. Krankenkassen auch rechnen können ...
und bei dem Beispiel der TK, mit mittlerweile 8 Millionen Versicherten, hat man sicher,
über Statistiken, einen ganz anderen Blick darauf was Sinn ergibt und was nicht.
Gerade, und vor allem, finanziell. ^^

Solange es hilft, ist doch alles in bester Ordnung. *find*

Im Gegensatz zu den Krankenkassen haben die Pharmakonzerne ein vitales Interesse daran,
kranke Menschen krank zu erhalten ... damit verdienen sie ihr Geld.
Das bedeutet für mich das ich im Zweifel lieber auf die Krankenkasse höre als auf den Pharmakonzern ...
es wäre natürlich von Vorteil, wenn jeder zuerst auf den eigenen gesunden Menschenverstand hört. ^^
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: schwarze Katze am 25 Oktober 2012, 14:10:10
Ich halte nix von Homöopathie

Im Falle von leichten Erkrankungen (leichte Erkältungen u.s.w) verlasse ich mich auf Naturheilkunde, im Falle von schweren Erkrankungen muss die chemische Keule ran (z. B. bei Lungenetzündung geht ohne Antibiotika nicht).

Wozu dann noch die Homöopathie?

Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: Eisbär am 25 Oktober 2012, 20:04:51
Wozu dann noch die Homöopathie?
Na, um den Leuten, die glauben, Wasser hätte magische Fähigkeiten und denen, die nicht wissen, dass Homöopathie kein Synonym für Naturheilkunde ist, möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: schwarze Katze am 25 Oktober 2012, 21:14:39
Wozu dann noch die Homöopathie?
Na, um den Leuten, die glauben, Wasser hätte magische Fähigkeiten und denen, die nicht wissen, dass Homöopathie kein Synonym für Naturheilkunde ist, möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen.

 ;)

Ich weiss, aber für mich bleibt es trotzdem schleierhaft, wie man daran glauben kann.
Vielleicht, weil ich aus einer Mediziner-Familie komme.

Und nein, meine Mutter gab uns nicht bei jeder Wehwehchen eine Pille, bei normalen Erkältungen gab es altbewahrte Natur-Medizin. 
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: nightnurse am 14 November 2012, 21:59:17
Und da es ja immer um Wasser und dessen Gedächtnisfähigkeit geht, hat ein Guardian-Leser die nicht uninteressante Frage aufgeworfen

Zitat
... the water-loaded lactose pills are evaporating to dryness - losing all the water? Would that not be like removing a person's brain and expecting them to remember anything?


Ja, tatsächlich, nicht nur Wasser muss ein Gedächtnis haben, sondern Globuli müssen von ihm ernen können oO. Das hab ich noch nirgends erklärt gefunden.
Nein, ich geh keinen Homöopathen fragen.
Ich schreib´s mit auf die Ungereimtheiten-Liste.
Wollt ich nur grade mal loswerden  :)
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: sYntiq am 15 November 2012, 08:55:33
Mal ein abgewandeltes/angepasstes Zitat was ich neulich im TV aufgeschnappt habe (im Original ging es um alte Familienrezepte bei Krankheiten)

"Ohne Homöopathie dauert eine Erkältung eine Woche. Mit H. nur noch 7 Tage!"
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: K-Ninchen am 17 November 2012, 13:42:42
Ein guter Ersatz für Homöopathie und genau so wirksam wäre ja:

Aus eigener Kraft die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren. Denn nichts anderes passiert ja bei Homöopathie, nur dass dies eben eher eine Art "Krücke" ist.
Wie man das schafft? Vielleicht durch Visualisierungen, positive Gedanken, etc. aber im Prinzip müsste es genau so gut klappen und mindestens genau so gut wirken.
...und man muss keine komischen Globoli schlucken.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: VII am 15 Dezember 2012, 22:51:52
Gerade las ich diesen Artikel auf Spiegel Online  (http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/homoeopathie-gegen-krebs-wie-ein-medizin-preis-verwirrung-stiftet-a-844966.html)und dachte bei mir, dass das schon fast wieder typisch ist.

Ich möchte kurz betonen, dass ich mich mit folgendem wirklich auf Homöopathie und nicht auf verschiedenste Naturheilverfahren, die damit erstmal nichts zu tun haben, beziehe.
Da kann man gerne die 87513 Verfahren dann später in dem Zusammenhang hier im Thread besprechen, wenn es denn passt.

Kaum irgendwo auf der Welt haben diese Quacksalber ein so hohes Ansehen wie in Deutschland, kaum irgendwo wird diese gemeingefährliche Form der Verarschung so erfolgreich betrieben wie hier.
 
Wie kommt es, dass wir ausgerechnet in Deutschland so anfällig für esoterischen Blödsinn sind? Es gibt trotz zahlreicher Versuche keine einzige Studie nach medizinisch-wissenschaftlichen Maßstäben zeigen würde, dass Hömöopathie einen über Placebos hinausgehenden Effekt hat. In vielen Studien schnitten die Placebos sogar besser ab. Trotzdem schwören hierzulande soviele darauf. Wie kommt das?

In England stehen diese Kollegen von mir auf noch stärkeren Beinen als in Deutschland. Die Königsfamilie schwört auf Homöopathie und daher zahlen dort die Krankenkassen die Therapieart.
Das ist zumindest mein derzeitiger Kenntnisstand. Als Heilpraktiker muss ich vorsichtig sein das ich es mir nicht mit meinen
Kollegen verscherze aber ich kann bestätigen das Homöopathie nur in Zusammenhang mit dem Homöopathen wirkt.
Beim Reperetorium, einem bis zu sechstündigem Zeitraum indem man das Leben des Patienten durchkaut, wird der Pat.
Laienpyschologisch zur Eigenreflexion gebracht.
Nach dem etwas Einscicht von seiner Seite statt gefunden hat bekommt er als Fokus, zur Bestätigung seiner Leiden und zur gleichzeitigen Lösung dieser, besagte Milchzuckerglobuli.
Nicht zu vergessen die ordnungstherapeutischen Verhaltensregeln, die ihm durch den Alltag bringen.
Und, oh Wunder, diese Globuli scheinen zu helfen.......ehrlich nicht.
Die Homöopathie hat, ebenso wie Akkupunktur und so viele andere "Quasiwissenschaften, ihren größten Effekt in der Placebowirkung.
Viele meiner Kollegen verkaufen dies in dem tatsächlichem Glauben etwas gutes zu tun.
Man kann ihnen keinen Vorwurf machen. Der Patient ist gefordert. Man sollte sich informieren bevor man sich für eine Therapie entscheidet. Insbesondere dann wenn sie viel Geld kostet.
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: nightnurse am 16 Dezember 2012, 01:18:47
In England stehen diese Kollegen von mir auf noch stärkeren Beinen als in Deutschland. Die Königsfamilie schwört auf Homöopathie und daher zahlen dort die Krankenkassen die Therapieart.
Das ist zumindest mein derzeitiger Kenntnisstand.

Da kann ich ein bisschen behilflich sein.
Der im zweiten Satz dargestellte Kausalzusammenhang ist, sagen wir mal, lustig. Davon abgesehen, trifft Satzteil 2 in dieser Form nicht zu, vielmehr

Zitat von: http://www.nhs.uk/conditions/Homeopathy/Pages/Introduction.aspx
The availability of homeopathy on the NHS varies across England.

Das Nationale Gesundheitssystem ist regional unterteilt in Primary Care Trusts, von denen uns die BBC im Februar 2011 (http://www.bbc.co.uk/news/health-12492742) mitteilt, daß (nur) ein Drittel von ihnen "immer noch" Homöopathie bezahlen (die PCUs können jeweils selbst entscheiden, was sie ins Programm aufnehmen).

Sehr reizend auch noch dieser Absatz aus Wikipedia (http://en.wikipedia.org/wiki/Regulation_and_prevalence_of_homeopathy#United_Kingdom):

Zitat
The number of National Health Service (NHS) prescriptions for homeopathic remedies dropped by over 85% between 2000 and 2010 (from 134,000 to 16,359), with homeopathy accounting for only 0.001% of the total 2010 prescribing budget

Großbritannien ist also auf bestem Wege  :)
Titel: Re: Homöopathie
Beitrag von: colourize am 16 Dezember 2012, 02:27:59
Ich halte generell nicht viel von Medikamenten, zumindest nicht bei "Alltagserkrankungen" wie ein grippaler Infekt.
Vor ein paar Wochen hatte ich ne Virusgrippe, das war zwar etwas fieser als der "normale" Infekt, aber m.E. bei Menschen ohne all zu krasse Vorerkrankungen auch kein Grund, Medikamente zu futtern. Eine Ausnahme bilden für mich Analgetika, weil ich nicht einsehe mich all zu lange mit Schmerzen quälen zu müssen. Wobei die Virusgrippe dann wieder die Ausnahme von der Ausnahme war, da die allermeisten Analgetika die Nebenwirkung haben, Fieber zu senken. Und genau das wollte ich eben nicht...

Homöopathische Medikamente sind aber realistischer Weise Präperate, die man nur dann einsetzt wenn es ohnehin um nichts geht (Fälle wie oben beschrieben). Ich hoffe jedenfalls dass niemand auf die Idee kommt, eine *ernste* Erkrankung die ohne entsprechende Therapie nicht weggeht, mit homöopathischen Mittelchen anzugehen. Wik-Medinight ist bestimmt super durch ein homöopathisches Mittel substituierbar, Penicillin vermutlich eher weniger.